Mein neues Dividendenziel für 2023 und alle Dividenden analysiert

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Für einen Jahresrückblick ist es noch zu früh, schließlich haben die Börsen noch bis kurz vor Jahresende geöffnet und bei der Depotentwicklung kann sich noch etwas tun.

Da ich die letzte Dividendenzahlung des Jahres aber schon erhalten habe, kann ich meine Dividendenerträge bereits analysieren. Anders als im Vorjahr, als ich bereits im September mein Jahresziel erreicht hatte, war es jetzt ein Zielfotoentscheid. Die Reduzierungen einzelner Depotwerte hatten natürlich auch Einfluss auf die Dividendenerträge.

Welchen Netto-Betrag ich nun exakt erhalten habe und ob es die avisierten 11.000 € geworden sind, ich war selbst sehr gespannt. Denn der Ticker auf der Webseite sprang erst im Dezember in den fünfstelligen Bereich.

Wie jedes Jahr werde ich in diesem Beitrag einen Blick auf alle Dividendenzahlungen, ranke meine Depotwerte nach ihren Ausschüttungen und zeige Dir auch meine persönlichen Dividendenrenditen (Yield on Cost) für das Jahr 2022. Und ich lüfte auch mein Dividendenziel für das neue Jahr.

Gesamtergebnis

Für 2022 hatte ich eine Neuerung angekündigt: Es sollten nicht nur die Netto-Dividenden aus meinem Dividendendepot zählen, sondern auch die Dividendenerträge aus dem Optionsdepot. Einfach deshalb, weil ich einige Titel umgebucht hatte und ja am Ende des Tages alles in einer Kasse landet.

Über die Netto-Dividenden im Dividendendepot hatte ich ausführlich in einzelnen Beiträgen berichtet und der Zähler in der Menüleiste zeigte die Entwicklung auch an. Er schaffte es bis auf 10.408,30 €.

Im Optionsdepot werden die Dividenden bei US-Titeln zunächst steuerfrei gebucht, es werden lediglich 15% Quellensteuer abgezogen. Ich habe die Erlöse in meinen Monatszusammenfassungen berichtet und nun für diesen Beitrag mit einer kalkulatorischen Steuer versehen. Um das exakte Nettodividendenergebnis zu ermitteln. Im Optionsdepot erhielt ich demnach 1.030,68 € an manuell errechneten Nettodividenden.

In der Addition aus beiden Depots habe ich damit mein Jahresziel von 11.000 € um 4% übertroffen – insgesamt sind es 11.438,98 € als Nettodividenden geworden.

2021 waren es übrigens noch 11.978,58 €, 2020 jedoch „nur“ 10.036,40 €.

Allerdings gab es 2 Faktoren, die ich beim Vergleich berücksichtigen muss: 2021 gab es eine Sonderausschüttung der Pennon Group, die allein 918,26 € netto betrug. Und ich erhielt eine Quellensteuererstattung aus der Schweiz über 234,89 €. Für 2022 habe ich den Antrag noch nicht gestellt, sondern bewahre mir das quasi als stille Reserve auf. Wenn ich diese beiden Sondereffekte bereinige, dann ist 2022 für mich sogar zum Dividenden-Rekord-Jahr geworden!

Brutto erreichten die Dividenden übrigens einen Wert von 16.022,66 € (2021: 15.262,71 €, 2020: 13.598,18 €) – das ist sogar ohne Bereinigung ein Rekordwert.

Starker US-Dollar wirkte sich auf Dividenden aus

Aufgrund doch einiger Verkäufe im Dividendendepot hätte ich das Jahresziel eigentlich verfehlen müssen. Denn kalkuliert war es mit einem Wechselkurs der US-Dollars zum Euro von 1,15. In dieser Region war der Dollar aber nur zum Start in das Jahr, dann legte er immer weiter zu und ich erhielt sogar einzelne Quartalsdividenden zum Wechselkurs von 0,97.

Dieser Währungseffekt hat schon seinen Anteil am positiven Jahresergebnis. Denn 36% meiner Dividenden werden in US-Dollar gezahlt. Ist er – im Jahresmittel – 10% stärker als erwartet, macht das gute 3,5% Mehrertrag aus. Oder in absoluten Zahlen rund 400 € netto in einem Jahr. Das ist ziemlich genau der Betrag, um den ich mein Jahresziel übertroffen habe.

Ein Effekt, den ich in 2022 sehr gerne mitgenommen habe. Für 2023 kann er sich aber genauso ins Gegenteil drehen. Denn in den letzten Wochen sehen wir ja schon eine deutliche Erholung des Euro.

Ich habe meine letzten Käufe auch deshalb vorwiegend außerhalb des US-Dollar-Raums getätigt.

Der Regelfall bei meinen Dividendenwerten: Dividendenerhöhungen

Nahezu alle Aktien im Dividendendepot haben in 2022 ihre Dividenden erhöht. Ich kann die Titel, die ihre Dividenden stabil gehalten haben, an einer Hand abzählen: Swiss Re (schon das 2. Jahr in Folge) und Omega Healthcare Investors aus dem Dividendendepot. Im Optionsdepot veränderten PetMed Express und B2Gold ihre Ausschüttungen nicht.

Eine Dividendenkürzung gab es lediglich bei KONE, die ich im Laufe des Jahres dann auch verkauft habe, und bei AT&T, die ich noch in meinem Optionsdepot führe.

Kürzungen in Sicht

Das Jahr 2022 war wirtschaftlich herausfordernd. Bereits jetzt haben die Deutsche Beteiligungs AG und Siemens Energy Dividendenkürzungen bzw. Streichungen angekündigt. Ebenfalls eine Reduzierung erwarte ich bei BB Biotech.

Auf Portfolioebene sollten diese Kürzungen für mich aber durch viele weitere Dividendenerhöhungen ausgeglichen werden können.

Wobei ich bei den US-Titeln nicht an eine Wiederholung des starken US-Dollar-Jahres glaube und deshalb – unterm Strich – auch mit niedrigeren Dividendenzahlungen rechne.

Das Ranking der Dividendenzahler

Meine größten Depotwerte waren wieder einmal auch meine größten Dividendenzahler. Allerdings gibt es mit Microsoft und Novo Nordisk inzwischen zwei Schwergewichte unter den TOP 6, die eine unterdurchschnittliche Dividendenrendite haben.

WertpapierBrutto-Dividende 2022 KaufpreisYoC
Münchener Rück    1.375,00 € 22.231,25 € 6,18%
Allianz    1.350,00 € 19.239,03 € 7,02%
Johnson & Johnson       630,15 € 13.619,23 € 4,63%
TERNA       598,00 € 10.154,95 € 5,89%
Omega Healthcare Investors       555,52 € 5.970,40 € 9,30%
Civitas Social Housing       525,32 € 9.576,86 € 5,49%
PepsiCo       502,63 € 9.130,94 € 5,50%
Verizon Communications       490,59 € 8.674,71 € 5,66%
Talanx       480,00 € 8.376,22 € 5,73%
Siemens       480,00 € 11.477,90 € 4,18%
3M       464,11 € 13.551,77 € 3,42%
BlackRock       462,03 € 9.893,58 € 4,67%
VINCI       422,50 € 11.226,01 € 3,76%
Swiss Re       341,56 € 5.152,35 € 6,63%
BASF       340,00 € 6.341,70 € 5,36%
The Procter & Gamble Company       339,48 € 6.877,66 € 4,94%
General Mills       330,66 € 7.242,31 € 4,57%
B2Gold       323,76 € 9.645,98 € 3,36%
Taylor Wimpey       313,23 € 5.650,90 € 5,54%
Deutsche Beteiligungs AG       299,20 € 5.383,43 € 5,56%
Microsoft       264,41 € 9.252,31 € 2,86%
Medtronic       250,32 € 8.701,82 € 2,88%
Novartis       240,67 € 5.884,85 € 4,09%
Veolia Environnement       240,00 € 5.080,47 € 4,72%
Global X Nasdaq 100 Covered Calls ETF       236,91 € 2.030,01 € 11,67%
Protector Forsikring       233,70 € 4.327,29 € 5,40%
PetMed Express       226,31 € 4.861,91 € 4,65%
KONE       210,00 € 4.249,35 € 4,94%
DWS       200,00 € 3.800,00 € 5,26%
Novo Nordisk       197,03 € 7.602,95 € 2,59%
Viatris       183,24 € 4.930,16 € 3,72%
Transurban Group       181,21 € 5.407,58 € 3,35%
The Coca-Cola Company       180,56 € 1.886,76 € 9,57%
DEFAMA       153,00 € 7.761,52 € 1,97%
BB Biotech       150,04 € 3.139,00 € 4,78%
Red Electrica       136,35 € 9.273,69 € 1,47%
MSCI Inc.       130,29 € 3.639,64 € 3,58%
Givaudan       127,59 € 7.831,19 € 1,63%
AT&T       127,57 € 2.437,38 € 5,23%
Siemens Healthineers       127,50 € 4.612,85 € 2,76%
Vantage Towers       126,00 € 4.841,60 € 2,60%
ENAV       108,10 € 3.580,94 € 3,02%
BayWa        105,00 € 2.706,30 € 3,88%
Lam Research         97,42 € 6.802,20 € 1,43%
Cisco Systems         97,23 € 3.063,76 € 3,17%
BCE         93,36 € 1.245,70 € 7,49%
Texas Instruments         92,21 € 3.516,60 € 2,62%
Pennon Group         89,58 € 2.535,57 € 3,53%
McDonald’s         80,48 € 576,45 € 13,96%
BMO Laddered Preferred Share Index ETF         78,95 € 1.652,03 € 4,78%
Sekisui House         71,29 € 1.363,35 € 5,23%
GrainCorp         69,89 € 1.244,00 € 5,62%
Partners Group         63,95 € 1.744,30 € 3,67%
Greencoat UK Wind         60,80 € 1.236,00 € 4,92%
Fortescue Metals Group         54,36 € 1.421,88 € 3,82%
Kellogg         54,09 € 3.286,85 € 1,65%
Kimberly-Clark         50,93 € 2.375,41 € 2,14%
The Clorox Company         50,59 € 5.431,34 € 0,93%
L’Oréal         48,91 € 3.549,00 € 1,38%
HORNBACH Baumarkt         45,00 € 2.552,34 € 1,76%
SAP         24,50 € 1.078,10 € 2,27%
Welltower         19,38 € 2.096,17 € 0,92%
Symrise         10,20 € 1.036,48 € 0,98%
Siemens Energy         10,00 € 2.700,00 € 0,37%
Summe  16.022,66 €367.764,28 € 4,36%

In der Tabelle habe ich die Brutto-Dividenden aufgeführt, um eine bessere Vergleichbarkeit zu erreichen. Ansonsten wären Titel, die früh im Jahr ausschütten und bei denen mein Freistellungsauftrag noch greift stark bevorteilt. Statt der aktuellen Dividendenrendite, die ja mit jeder Veränderung des Aktienkurses schwankt, habe ich Dir meine persönliche Ausschüttungsrendite des Jahres 2022 (YoC – Yield on Cost) aufgeführt. Für mich als Langfristanleger ist sie besonders aufschlussreich. Mich motiviert es enorm, wenn ich auf mein eingesetztes Kapital solche prozentualen Ausschüttungen erhalte. Und mit jeder zukünftigen Dividendenerhöhung steigt der Wert weiter.

Spannend finde ich übrigens den YoC-Wert für mein gesamtes Dividendendepot. Mit 4,36% ist er gegenüber dem Vorjahr etwas gesunken (-0,09%-Punkte). Das liegt aber daran, dass ich bei einigen verkauften US-Titeln nicht alle Quartalsdividenden erhalten habe und deshalb die Dividendensumme – bezogen auf den ursprünglichen Kaufpreis – niedriger als im Vorjahr war. In 2023 sollte sich dieser Effekt umkehren und der YoC-Wert wieder steigen.

Mein Dividendenziel für 2023

Ich habe mir aus der Analyse dieser Erträge einige Gedanken gemacht, die ich Dir in den nächsten Tagen im Rahmen der Divantis-Anlagestrategie für 2023 vorstellen werde. An meiner grundsätzlichen Ausrichtung wird sich nichts ändern. Ich setze weiterhin auf Dividendenwerte.

Sie sind die Grundlage all meiner Investments, da sie laufende Erträge generieren. Ähnlich wie eine vermietete Immobilie oder auch ein Gehalt in einer Anstellung.

Wiederholt habe ich für mich festgestellt, dass mich die Dividenden zur Langfristanlage motivieren. Bei Aktien, die keine Dividende zahlen, müsste ich mich stattdessen immer damit beschäftigen, ob ich die Aktienposition teilweise oder vollständig verkaufe. Denn nur dadurch lassen sich Erträge generieren. Und ein Verkauf ist meines Erachtens immer auch eine Entscheidung gegen das Unternehmen. Wenn ich aber eigentlich von ihm überzeugt bin, dann komme ich nicht mehr an mein Geld.

Aus der obigen Tabelle habe ich einige Titel im Laufe des Jahres 2022 verkauft, sie fallen als Dividendenzahler weg. Dafür habe ich aber auch einige Nachkäufe getätigt, die ihre volle Wirksamkeit erst an 2023 entfalten werden.

Verabschieden mussten sich KONE, Red Electrica, Vantage Towers, Greencoat UK Wind, Kellogg, Kimberly-Clark, Clorox, HORNBACH Baumarkt, SAP, Welltower, Symrise und Siemens Energy. Gegenüber den bisherigen Dividendenberechtigungen halbiert habe ich die Positionen ich bei Talanx und BASF. Diese Verkäufe stehen insgesamt für eine Reduzierung der Dividendenerträge von 1.287 € brutto.

Durch Aufstockungen werden sich dafür die Dividendenzahlungen bei TERNA, 3M, VINCI, B2Gold, Protector Forsikring, Novo Nordisk, Givaudan, Lam Research und Cisco Systems erhöhen. Das sollte einem Plus rund 265 € brutto entsprechen.

Durch das reduzierte Dividendendepot werden mir also im nächsten Jahr etwa 1.000 € brutto an Erträgen fehlen.

Sie können realistischerweise nicht mit Dividendenerhöhungen aufgefangen werden. Zwar werden voraussichtlich meine Schwergewichte Munich Re und Allianz ihre Ausschüttungen weiter steigern können. Aber gerade bei den US-Werten wäre ich schon zufrieden, wenn die Erhöhungen, die ja über das Jahr verteilt erfolgen und nicht für alle vier Quartalsdividenden wirksam sind, ausreichen, um den gegenüber 2022 schwächeren US-Dollar auszugleichen.

Ich bin ein Freund realistischer Planung. Den US-Dollar kann ich nicht vorhersagen. Meine fehlenden Dividendenerträge kenne ich exakt und manche Erhöhungen stehen auch schon fest.

Und ich kenne meine Liquiditätssituation. Sie lässt für 2023 keine Zukäufe in das Dividendendepot zu. Angesichts der gestiegenen Zinsen überlege ich vielmehr, ob mir nicht wieder sukzessive ein Rentendepot aufbaue. Ich werde die Dividendenerträge also nicht durch erhöhten Casheinsatz ankurbeln können.

Mein Zielwert für 2023 beträgt deshalb 10.500 € netto. Das ist niedriger als Soll und Ist von 2022, aber immer noch ein absolut sehr hoher Betrag. Und mein langfristiges Ziel von 12.000 € netto (= 1.000 € pro Monat) verliere ich auch nicht aus den Augen. Auch wenn es etwas weniger greifbar wird.

Eine Erkenntnis zum Schluss

Das neue Jahresziel ist für mich etwas ernüchternd. Ich bin jemand, der gerne wachsen will. Und dazu gehören auch die Dividendenerträge. Nun einen Rückgang zu planen, fällt mir sehr schwer. Aber ich muss mir eingestehen, dass es halt nicht funktioniert, Aktien zu verkaufen und trotzdem höhere Dividenden zu erzielen. Wobei, möglich wäre es schon: Ich müsste einfach auf höhere Dividendenrenditen setzen. Aber genau das ist nicht mein Weg! Ich möchte eine ausgewogene Mischung im Depot haben und nicht auf Teufel komm raus die letzte Dividende ausquetschen. Denn meine besten Performer waren rückblickend Aktien, die wenig Dividende gezahlt haben, sie aber Jahr für Jahr deutlich steigern. Beispiele dafür sind MSCI Inc., Microsoft und Novo Nordisk.

Über alle Dividendenzahlungen werde ich auch in 2023 in gewohnter Ausführlichkeit und Transparenz berichten. Wenn Du also immer auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann schau regelmäßig auf dem Divantis-Blog vorbei und registriere Dich für den Newsletter:

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15 Gedanken zu „Mein neues Dividendenziel für 2023 und alle Dividenden analysiert“

  1. Hallo Ben,

    danke für den Beitrag.

    Es motiviert ungemein zu sehen, wie sich Werte wie The Coca-Cola-Company und McDonalds entwickeln, wenn man nur Zeit mit sich bringt. In zehn Jahren könnten sich bestimmt Werte wie die Allianz oder Pepsi in der Liste der zweistelligen YoC einreihen. Schade nur, dass du dich zur Hälfte von Talanx getrennt hast. Die haben ja mit Ihrer kürzlich veröffentlichen Dividendenstrategie 2025 gezeigt, dass noch Potenzial für Wachstum da ist. 2,5 Euro für die damaligen 720 Aktien wäre eine schöne Summe geworden. :-)

    Ich hoffe, du erreichst deine Ziele für 2023 und des Weiteren wünsche ich dir viel Gesundheit und alles Gute für dich und deine Familie für das kommende Jahr.

    Viele Grüße
    Nico

    1. Hallo Nico,

      ja, die neue Dividendenpolitik von Talanx gefällt mir! Und meine Verkäufe waren dementsprechend leider zu früh. Aber ich brauchte die Liquidität zu diesem Zeitpunkt. Mein Höchststand von Talanx waren übrigens 520 Aktien. Aber auch da wären 2,50 € eine hübsche Summe geworden. Aber glücklicherweise bewegen sich ja Allianz und Munich Re in ähnlichen Dimensionen…
      Danke für Deine Wünsche, die ich gerne an Dich und Deine Familie zurückgebe!

      Viele Grüße Ben

  2. Zitat Ben „Angesichts der gestiegenen Zinsen überlege ich vielmehr, ob mir nicht wieder sukzessive ein Rentendepot aufbaue.“
    Wenn man Google nach der optimalen Stock/Bond ratio fragt, kriegt man von der 90/10 Regel von Buffet (90% kostengünstige aktienbasierte IndexFonds und 10% kurzlaufende Staatsanleihen)
    bis zu : “ Man sagt, dass der Prozentsatz der Aktien in Ihrem Portfolio gleich 100 minus Ihrem Alter sein sollte. Wenn Sie also 30 Jahre alt sind, sollte Ihr Portfolio zu 70 % aus Aktien und zu 30 % aus Anleihen (oder anderen sicheren Anlagen) bestehen.
    Wenn Sie 60 sind, sollten es 40 % Aktien und 60 % Bonds sein “
    wie immer alle möglichen Antworten.
    Sicher ist aber, das in 2022 der S&P 500 im Maximum um 25% runtergekommen ist und Anleihen aber ebenfalls etwa 25% im Schnitt gefallen sind.( Euro-Bund-Future, 30 Jahre US Government Bond (T‑Bond Future),S&P US TREASURY BOND FUTURES INDEX ER )
    Man hat also zunächst mal nichts falsch gemacht, wenn man 2022 keine Anleihen hatte. Die immer tiefere Fahrt in den Keller bei den Zinsen war aber nicht normal und ist auf Dauer eben auch nicht gutgegangen und die Inflation zwingt die Notenbanken gegenzusteuern.
    Ich habe mal bei ein paar Treasury ETFs reingesehen und die höchsten Zinssätze der Assets dort sind kaum über 3%. Ich denke, da geht noch mehr und kommt noch mehr.(?)
    Ich weiß auch nicht, ob hier nicht eventuell ein neuer Trend im Anmarsch ist. Wenn dann die Zinsen nach der Zinswende wieder fallen sollten, dann müssten doch die hochverzinslichen Rentenpapiere im Kurs abgehen wie die Post.
    Klar sind die Spezialisten schon lange dran, aber ob der breite Markt hier schon dabei ist, wage ich zu bezweifeln.
    Techaktien werden die nächsten zwei Jahre wohl eher nicht wieder nennenswert hochkommen.
    Selber habe ich keine Anleihen, vlt. mal vor 10 Jahren eine von der Deutschen Bank, ohne wirklich wissen, wie die im Zeitablauf vs Markt wirklich funktionieren.
    Werde mich aber auch weiter damit beschäftigen, denn wenn da viel Geld reinfließt und die Notenbanken die Schleusen nicht oder nur begrenzt wieder öffnen, dann fehlt das Geld dem Aktienmarkt.
    Die extremen Zeiten der letzten Jahre, wo alle quasi gezwungen waren, Aktien zu kaufen, weil Geld nichts mehr gebracht hat, sind jedenfalls erstmal vorbei.
    Anleihen sind ein Universum für sich, wo man sich erst mal gründlich einlesen muß. Es gibt aber viele gute freie Screener auch im englischen Raum.
    Ob hier Neobroker bei Kaufen von Anleihen wie gut mit dabei sind, ist mir noch ganz klar. Handelskosten sind wie immer essentiell.
    Der Vollständigkeit halber noch mal die Formel für die Effektivrendite von Anleihen:
    Für die Berechnung der Effektivrendite wird folgende Formel zugrunde gelegt: Rendite = Zinssatz + (100-Kaufkurs/Restlaufzeit in Jahren) / Kaufkurs * 100. Beim Kauf einer Anleihe zum Kurs von 98%, einem Nominalzins von 5% und einer Restlaufzeit von fünf Jahren liegt die Effektivrendite damit bei 5,51%.
    Wenn man nicht vorhat, die Anleihen zu handeln und sie bis zum Ende der Laufzeit auch halten kann, geht dafür das Risiko fast gegen Null (Voraussetzung wieder normale Inflation)
    Aktien will ich aber nicht dafür verkaufen. Sind alle durch die Bank gute Dividendenzahler.
    Grüße und einen schönen Start ins neue Jahr.

  3. Hallo Ben,
    vielen Dank für deinen Artikel zu den erzielten Dividenden.
    Warum hast du dich von Welltower und SAP in diesem Jahr getrennt?
    Gruß und einen guten Rutsch!
    Sebastian I

    1. Hallo Sebastian I,

      bei Welltower habe ich im März den für mich nicht nachvollziehbaren Höhenflug genutzt und bin beim Kurs von 95,60 US$ ausgestiegen. Aktuell notiert der REIT 30 US$ niedriger. Mich hatte gestört, dass die Dividende im Zuge von Corona gekürzt und seitdem nicht wieder angehoben wurde. Obwohl der FFO dies zugelassen hatte. Deshalb habe ich zum Höchstkurs verkauft.
      Von SAP habe ich mich erst im Dezember getrennt (bzw. 9 von 10 Aktien verkauft). Hintergrund ist hier, dass die Depotposition und damit auch die Dividendenzahlung für mich auf Dauer zu klein ist. Und ich bei niedrigeren Aktienkursen keinen Impuls spürte, SAP-Aktien nachzukaufen. Und deshalb habe ich mich entschieden, dann lieber zu verkaufen. 1 Aktie habe ich allerdings behalten, um die Kursentwicklung besser beobachten zu können (genauso bei Symrise). Man weiß ja nie, vielleicht steige ich noch mal ein. Und so kann ich theoretisch auch an der Hauptversammlung teilnehmen.
      Dir auch einen guten Rutsch!

      Viele Grüße Ben

    1. Hallo embe,

      Red Eléctrica habe ich am 28. März zum Kurs von 17,865 € verkauft. Hauptgründe waren die angepasste Dividendenpolitik und dass ich einfach Cash brauchte. Im Nachhinein hätte es bessere Ausstiegszeitpunkte gegeben. Aber mit dem Nachkauf bei TERNA im Dezember fühle ich mich jetzt deutlich wohler. Ist dann halt das italienische Stromnetz…

      Viele Grüße Ben

        1. Hallo Sonny,

          ich kann Dir noch kein genaues Datum nennen. Ich liege deutlich hinter meinem eignen Zeitplan und es gibt derzeit andere Prioritäten. Lass Dich einfach überraschen, wenn es so weit ist.

          Viele Grüße Ben

            1. Klar „gelbe Karte“ lieber Sonny.
              Ben hat mit seinem im deutschsprachigen Raum bestens bekannten Finanzblog NULLKOMMANULL Anlass, um irgendetwas zu betteln.
              Abgesehen davon, dass der virtuelle Ton deines Satzes hier oben „unter aller Kanone“ ist (ein Niveau, das wir hier glücklickerweise selten erleben), ist es folglich nicht nachvollziehbar und unlogisch.
              Gib uns und dir doch mal die Chance durch einen Post zu glänzen, der über einen Satz hinausgeht UND Substanz anbietet. Hast du das drauf, kannst du das? Ich bin skeptisch…Zeige, dass du das Zeug zu mehr hast!

              @Ben, ich bitte dich diesen Kommentar von Sonny zu entschuldigen!

              1. Hi matthias,

                Dein letzter Satz ist aber auch wirklich unter aller Kanone. Du unterstellst mit, dass ich nicht in der Lage bin mehr als einen Satz zu schreiben und wirfst mir vor Substanzlose Nachrichten zu verfassen.

                @Ben bitte entschuldige den Post von Matthias. Das wird nicht mehr vorkommen, hat er mir hoch und heilig versprochen.

  4. Hallo Ben,

    vielen Dank für Deinen aufschlussreichen Beitrag.

    An Hand der McDonalds-Aktie sieht man, nach 15 Jahren Haltezeit, mit einem durchdachten Geschäftsmodell, überdurchschnittlichen Kurs-und Dividendensteigerungen, erzielt man solch ein Resultat.

    Bezüglich YoC sind unsere folgenden Aktien, ca. 20 Jahre im Depot, äußerst erfolgreich.

    Unsere erfolgreichste Aktie ist BB Biotech, YoC. beträgt 42%, DIV-Steigerung der letzten 10 Jahre 328% , Kaufkurs 8,90 EUR.

    Roche, YoC 11%, DIV 38% und Kaufkurs 83,15 EUR.

    Nestle, YoC 14%, DIV 44% und Kaufkurs 19,50 EUR

    Roche und Nestle haben eine geringere Dividendensteigerung aber durch Aktienrückkäufe stärkere Kurssteigerungen.

    Apple haben wir seit Januar 2011 im Depot, obwohl die Dividendenrendite gering ist, beträgt die YoC hier 7,3%.

    Erfolgreiche Aktien sind für mich die, bei denen die Kurs-und Dividendensteigerungen sich innerhalb von 10 Jahren verdoppelt, wenn die Dividende geringer ist muss die Kurssteigerung höher sein.

    Viele Grüße

    Peter

    1. Hallo,

      Ich möchte noch ergänzen, wir haben bei BB Biotech insgesamt 25,50 EUR Dividende brutto erhalten, bei einem Kaufkurs von 8,90 EUR !

      Ich wünsche Allen ein Gutes Neue Jahr 2023, vor allem Gesundheit und ein glückliches Händchen beim Investieren.

      Viele Grüße

      Peter

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