Verzweifeltes Warten auf die Rendite

Medtronic Beitragsbild
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Die Rendite soll ja mit der Haltedauer kommen. Bei vielen Aktien habe ich das schon selbst so erlebt und wenn dann nach einigen Jahren im Depot auch wirklich eine ansehnliche Rendite steht, kommt die Entspannung ganz von alleine.

Nur leider weiß man immer nur im Nachhinein, dass es richtig war, die Aktie einfach stur zu halten. Denn natürlich gibt es auch Ausnahmen. Nicht jede Aktie steigt mit zunehmender Dauer. Manchmal hat man auch einfach zu teuer eingekauft oder die Qualität ist dann eben doch nicht gegeben.

Die Aktie, um die es heute geht, würde sicherlich jeder in den Bereich Qualität einsortieren: Medizintechnik, Marktführung und Dividendenaristokrat. Das passt also.

Nur leider notiert die Aktie heute exakt auf meinem Einstiegskurs im Jahr 2017. Von Rendite ist also nach 7 Jahren Haltedauer nichts zu sehen. Zwischenzeitlich war das mal anders und ich habe sogar zweimal in steigende Kurse nachgekauft. Aber das hat es im Nachhinein leider nur verschlechtert.

Was also tun? Einfach weiter abwarten? Den Einstand verbilligen? Oder die Reißleine ziehen?

Meine Gedanken dazu und wie ich die Perspektiven einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die Bleiente in meinem Depot ist Medtronic. Nach drei negativen Börsenjahren in Folge (2020: -3,5%, 2021: -2%, 2022: -18%) war 2023 mit +5,9% zwar positiv, aber unterdurchschnittlich. Und auch in diesem so gut gestarteten Börsenjahr liegt das Plus gerade mal bei 2,5%.

Das Unternehmen aus der Gesundheitsbranche ist die Nr. 1 bei Herzschrittmachern, hat aber auch noch viel mehr zu bieten hat. Die Aktie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Leider hat das US-Unternehmen seinen steuerlichen Sitz in Irland und das ist für deutsche Anleger nachteilig. Denn die Quellensteuer wird nicht auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet!

Aktuell notiert die Aktie nun wieder auf dem Niveau meines ersten Kaufs im Jahr 2017. Die Nachkäufe erfolgten allerdings zu höheren Kursen:

Medtronic 10-Jahres-Chart (in US-Dollar)
Medtronic 10-Jahres-Chart (in US-Dollar)

Dividende

Medtronic zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,69 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 69 US$. Sie wurde von maxblue zum Kurs von 1,07 in Euro umgerechnet und nach Abzug und Nichtanrechnung der irischen Quellensteuer verbleibt eine Netto-Dividende von 31,37 €. Sie wird mit Wertstellung 16.04.2024 überwiesen.

Dividendengutschrift Medtronic im April 2024

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 2,76 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 80,22 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 3,44%. Allerdings nur brutto und beim Netto ist der Quellensteuerabzug ohne Anrechnung zu berücksichtigen. Die nächste Dividendenerhöhung sollte jedoch wieder im Juli erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf höher liegen dürfte.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist bei Medtronic etwas niedriger als die aktuelle Dividendenrendite. Das liegt daran, dass ich aktuell mit meiner Position im Minus bin. Mein Einstand für meine Gesamtposition liegt bei 8.701,82 €. Nehme ich die Quartalsdividende und rechne sie mit dem gleichen Wechselkurs modellhaft auf eine Jahresdividende hoch, dann erhalte ich einen Brutto-Betrag von 257,96 €. Das ergibt ein YoC von 2,96%.

Perspektiven

Wie heißt es in der Bibel so schön: Auf 7 gute Jahre folgen 7 schlechte Jahre. Hintergrund war eine Prophezeiung, die dazu führte, während der sieben fetten Jahre Vorräte anzulegen, um die folgenden sieben mageren Jahre zu überstehen. Die Geschichte lehrt die Wichtigkeit von Voraussicht und Planung.

Nun bin ich bei Medtronic sieben Jahre investiert und hätte in dieser Zeit auch gerne Vorräte angelegt. Vorräte in Form von Kursgewinnen, die mir einen dicken Puffer auf den aktuellen Aktienkurs gebracht hätten und es der Aktie erlaubt hätten, auch eine schwache Phase zu haben. Das hat nun nicht funktioniert.

Aber gibt es denn Anzeichen dafür, dass ich womöglich mit den sieben schwachen Jahren gestartet bin und nun die fetten Jahre folgen?

Ja und Nein. Denn natürlich ist der Aktie egal, wann ich eingestiegen bin. Und wenn man das Bild aus der Bibel schon anwenden will, dann endeten mit dem Allzeithoch im September 2021 die fetten Jahren von Medtronic. Dann würde die schwache Periode noch bis 2028 dauern. Und ob dafür meine Geduld reicht? Eher nicht.

Schaue ich mir allerdings die Geschäftsentwicklung an und lasse den Aktienkurs außer Betracht, dann hat Medtronic tatsächlich die schwache Phase hinter sich gelassen.

Medtronic hat ein abweichendes Geschäftsjahr, das im April endet. Wir befinden uns also aktuell in den letzten Tagen des endenden Geschäftsjahres.

Zuletzt veröffentlicht wurden die Zahlen zum 3. Quartal, das im Januar endete. Mit ihnen wurde auch die Jahresprognose angehoben. Es war die 3. Anhebung in Folge! Und das zeigt die positive Dynamik, in der sich Medtronic inzwischen befindet.

Berichtet wurde ein Umsatzanstieg um 4,7% (organisch 4,6%) auf 8,1 Mrd. US$ berichtet. Der Gewinn je Aktie erreichte 1,30 US$, was dem Vorjahresgewinn entsprach.

Diese Entwicklung bestärkte das Management, die Prognose erneut zu erhöhen: Der Umsatz soll organisch nun um 4,75% bis 5% wachsen (zuvor: 4,75%). Und der Gewinn je Aktie nicht mehr 5,13-5,19 US$ erreichen, sondern 5,19 bis 5,21 US$. Das wäre allerdings immer noch ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr (5,29 US$), aber eben nicht mehr so stark.

Im Vergleich der Quartalsergebnisse ist nun zu erkennen, dass Medtronic nach dem 3. Quartal leicht über dem Vorjahr liegt und deshalb für das Schlussquartal einen ordentlichen Puffer hat, um die Prognose zu erreichen:

20232024
Q11,131,20
Q21,301,25
Q31,301,30
Q41,57
Gesamt5,295,19-5,21
Medtronic „non-GAAP diluted EPS“ in US$

In der Addition liegt Medtronic damit bisher 2 Cent über dem Vorjahr. Im Schlussquartal „darf“ der Gewinn deshalb um bis zu 13 Cent zurückgehen und würde trotzdem noch in der angehobenen Prognose liegen.

Meine Vermutung ist deshalb, dass die Prognose am Ende tatsächlich übertroffen werden wird. Und das Gewinnminus deutlich kleiner als ursprünglich erwartet sein wird. Und wenn es besonders gut läuft, dann ist sogar auch ein Gewinnwachstum im laufenden Geschäftsjahr im Bereich des Möglichen.

Medtronic ist damit aktuell jedenfalls nicht überbewertet. Bei einem Kurs von 80,22 US$ wird Medtronic beim Mittelwert der Prognose mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,4 bewertet.

Und das ist für mich auch der spannendste Punkt bei den nächsten Quartalsergebnissen. Gar nicht, ob die Prognose noch mal leicht übertroffen wird. Das wäre zwar positiv, aber sehe ich jetzt nicht als so wichtig an. Sondern stattdessen die Frage: wie sieht die Prognose für das neue Geschäftsjahr aus? Wird endlich wieder ein Wachstum erwartet? Und wie hoch fällt es aus?

Dann lässt sich auf dieser Basis das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis berechnen. Und – so meine Hoffnung – wenn es durch den steigenden Gewinn niedriger ausfällt, gibt das dann auch Anlass zu einer Neubewertung der Aktie.

Ganz aus der Luft gegriffen ist meine Hoffnung nicht. Denn im Herzmuskel-Bereich, dem wichtigsten Umsatzbringer, wuchs Medtronic zuletzt organisch um 5,1%. Und das war ein halber Prozentpunkt mehr als im Gesamtkonzern. Wenn es gelingt, dieses Momentum beizubehalten, dürfte das auch für das neue Geschäftsjahr mehr Dynamik versprechen.

Erneut am stärksten legte der Diabetes-Bereich zu. Er stellt allerdings auch den kleinsten Geschäftsbereich dar. Hier konnte der Umsatz organisch um 10,2% gesteigert werden. Ich setze für dieses Thema trotzdem voll auf Novo Nordisk. Aber Medtronic ist hier gut unterwegs.

Auch die anderen Geschäftsbereiche legten zu, wenn auch nicht ganz so stark. Auffällig ist aber, dass aktuell kein Sektor Probleme bereitet. Und sich Medtronic damit endlich wieder vollständig positiv zeigen kann.

Wo stehe ich nun mit meinem Investment? Eigentlich schade, dass ich schon seit 7 Jahren investiert bin. Diese Zeit hätte ich mir sparen können und stattdessen würde es Sinn machen, jetzt mit einer ersten Tranche bei Medtronic einzusteigen. Denn fundamental von den Geschäftszahlen und vom Aktienkurs bzw. der Bewertung her sieht es aus meiner Sicht derzeit attraktiv aus.

Nun bin ich allerdings schon mit 100 Aktien investiert. Und mit Siemens Healthineers und Johnson & Johnson noch an zwei weiteren Medizintechnikunternehmen beteiligt. Aktuell denke ich darüber nach, meine Siemens Heathineers-Position aufzulösen und den Erlös auf die beiden anderen Medizintechniker zu verteilen. Das ist aber bisher nur ein Gedankenspiel.

Problematisch bleibt für mich bei Medtronic der hohe Quellensteuerabzug bei der Dividende. Das macht einfach keinen Spaß und mindert auch die Erträge.

Kaufen würde ich allerdings noch vor der Vorlage der nächsten Quartalszahlen. Sie werden am 23. Mai veröffentlicht. Und da ich optimistisch für sie eingestellt bin und dort auch die diesjährige Dividendenerhöhung verkündet werden sollte, erwarte ich im Anschluss steigende Kurse.

Glücklicherweise habe ich aber noch einen guten Monat Zeit, um mich zu entscheiden. Und wenn ich nicht nachkaufe, dann ist das ja auch nicht schlimm. Mit einem Depotanteil von 1,6% bin ich bei Medtronic zumindest schon so investiert, dass eine Kurserholung auch einen Effekt für den Depotgesamtwert hätte.

Ich glaube nämlich nicht daran, dass es nun bis 2028 nur schlechte Jahre geben wird!

Auf einen Blick:

Unternehmen:Medtronic
ISIN:IE00BTN1Y115
Im Divantis-Depot seit:01.06.2017
Letzter Nachkauf am:25.09.2019
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:87,02 €
Gesamtkaufpreis:8.701,82 €
insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:663,59 €
verkauft am:07.10.2024
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:80,10 €
Gesamtverkaufserlös:8.009,92 €
Verlust:-28,31 €
Verlust in Prozent:-0,33%

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Medtronic reports third quarter fiscal 2024 financial results

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10 Gedanken zu „Verzweifeltes Warten auf die Rendite“

  1. Hi Ben,

    ich denke auch, Du siehst Licht am Ende des Tunnels und es ist kein entgegenkommender Zug!

    Meine Medtronic stocke ich auch nochmal ein wenig auf. Außerdem baue ich ein wenig Kerry Group auf. Das bedeutet, das Thema Quellensteuer aus Irland zurückholen wird virulent. Ich kann das nicht leiden, aber so schlimm soll es ja in Irland nicht sein. Hast Du hier schon praktische Erfahrungen? Du hältst Medtronic ja schon recht lange…

    Viele Grüße,
    Tobias

  2. ein nicht ganz so ernst gemeinter Kommentar,
    hab mal geguckt, ob es sowas wie einen steuerlichen „Irland Malus“ bei den meisten irish settled stocks gibt,
    aber nein,
    die größten „Iren“ , als da wären Accenture Plc, Eaton Corp. Plc, AON Plc, Trane Technologies Plc laufen alle durch die Bank besser als Medtronic. Auf Sicht von 5 Jahren läuft selbst Ryan Air besser.
    Also an den irischen Quellensteuern kann es bei medtronic nicht liegen, das sie bei den Anlegern nicht ganz so beliebt sind…

  3. Guten Abend,
    das Steuerthema hat mich damals überhaupt erst zu diesem Blog gebracht. Sollte die Targobank die einzige sein, die eine Befreiung bzw. Erststattung in etwas umfangreicherer Form anbietet?

    Auszug aus dem Antrag bzw. Vollmachts Dokument (Seite 3) (Steuererstattung und Vorabbefreiung)
    „3) Angebotene Länder
    Eine Ermäßigung wird in folgenden Ländern beantragt:
    Dividendenzahlungen: Australien, Finnland, Kanada, Schweden
    Zinszahlungen: Australien, Spanien, Portugal
    Eine Erstattung wird in folgenden Ländern beantragt:
    Dividendenzahlungen: Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Österreich, Schweden, Schweiz, Spanien
    Zinszahlungen: keine“

    Bisher habe ich damit gute Erfahrungen (Irland, Österreich, Schweden) gemacht. Ausnahmen sind Spanien (-4%), Italien (-11%), Finnland (-10%): Da „zahle“ ich bei den Dividenden drauf bzw. bekomme den Prozentsatz nicht angerechnet. Französische/Belgische/Schweizer Aktien habe ich bisher nicht.

    Gibts da ander/weitere Erfahrungen?

    1. Korrektur: Irland wird doch nicht „günstiger“ von der Targo behandelt. Bin gerade die Unterlagen durchgegangen:
      Greencoat Renewable: keine Anrechnung
      Ein ETF mit irischer Nummer, ausgezahlt in US$, hat mich da gedanklich fehlgeleitet.

    2. Hallo Thilo,

      die Frage ist, ob die Bank Dir Formulare zusendet und Du die nur ausfüllen musst und Dich selbst darum kümmern musst oder Sie auch die Erstattung durchzieht.

      Bei Italien, Spanien, Österreich und der Schweiz habe ich erhebliche Bedenken, dass die Bank die Erstattung durchführen kann (ich lasse mich aber gerne überraschen).

      Schweden bietet maxBlue (ohne Kosten) und DKB (für 30 €, unbeschränkte Jahre) die Vorabbefreiung an.
      Finnland führt maxblue ohne Kosten die Rückerstattung an.
      Frankreich die Vorabbefreiung für 3 Jahre DKB (Kosten!) oder lt. Blog auch 1822 direkt ohne Kosten die Vorabbefreiung an (soll bei Italien ebenso sein – ist aber Hören-Sagen).
      Dänemark: die Erstattung bietet maxblue an (ohne Kosten).
      Belgische Aktien interessieren mich nicht.

      Bisher hole ich mir das Geld direkt in dem Staat zurück (außer Italien und Finnland). Wobei Finnland das Verfahren erheblich erleichtert haben soll für Privatpersonen. Schweiz, Norwegen und Österreich sind völlig unproblematisch.

      Da ich ein neues Depot benötige, wird von mir eines bei 1822 direkt eröffnet. Mal sehen was Sie können. ;)

  4. weiß nicht, ob es stimmt, aber
    Eher allgemeine Warnhinweis,
    Michael C. Jakob, von Eulerpool, AlleAktien scheint in größerem Maßstab unberechtigte Kreditkartenabbuchungen vorgenommen zu haben.

    Kein Anspruch auf Richtigkeit dieser Meldung.

    1. Hallo Thomas,

      dazu sind jetzt zwei Berichte erschienen, die das Thema journalistisch aufbereiten. Da kann dann jeder selbst seine Schlüsse draus ziehen:

      https://www.wiwo.de/finanzen/geldanlage/aktienanalyse-portal-alleaktien-ex-kunden-beschweren-sich-ueber-abbuchungen/29762784.html

      https://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/alleaktien-boersenbrief-anbieter-bucht-unerwartete-zahlungen-ab/100032517.html

      Viele Grüße Ben

  5. Ben,
    Zwei Notizen von mir:
    1) wie funktioniert es bitte mit der Quellensteuer, wenn man die Aktie direkt an der NYSE (:MDT) kauft?
    2) die Medtronic hat die erste kommerzielle AI unterstützte endoskopische Bildanalyse von Darmpolypen auf den Markt https://www.medtronic.com/covidien/en-us/products/gastrointestinal-artificial-intelligence/gi-genius-intelligent-endoscopy.html gebracht. Ich kenne in meiner nächsten Umgebung in Bayern schon zwei Kliniken, die es bereits anwenden und damit auch schon werben. Einige Ergebnisse (z.B. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37727511/ ) konnte ich sehen, und ich war positiv überrascht. Vielleicht kommt mit solchen Erfolgen mehr Bewegung in die Sache?
    Grüße
    Joe

    1. Hallo Joe,

      1.) wenn es eine deutsche Bank ist, wird diese die Quellensteuer abführen, egal wo der Lagerort ist.
      2.) Nett, Computer-Bildanalysen gibt es seit Jahren, in Industrie- und Medizinbereichen.

      Zu 2.): Das soll nicht despektierlich klingen, nur mich holt damit keiner hinter dem Ofen hervor. (Werbung der Kliniken: Wir sind vorne mit dabei!) Seit mehr als 10 Jahren wurden mehr Röntgen, CT und MRT Aufnahmen pro Jahr gemacht, als überhaupt Personal sie betrachten kann. Deswegen wurden „Filter“ vorgeschalten, welche Bilder von einem Arzt zu begutachten sind.
      Das ist kein „Turbo“ für die Aktie. Das ist meine Meinung.

      1. 1) und z.B. beim Lynxbroker?
        2) ich bin eigentlich eher ein zurückhaltender misstrauischer Skeptiker :) Ich habe die von der KI zur Entnahme ausgewählten Proben untersucht und die Erkennung ist wirklich schon jetzt sehr gut. Und das Gerät ist dafür auch schon zugelassen. Ich kann mir leider vorstellen, da die Maschinen in der Medizin substantiell teuerer als gute erfahrene Ärzte sind/werden, dass in 10 Jahren nur z.B. jeder zehnte/hundertste so erkannte- Polyp überhaupt mikroskopisch untersucht wird, als reine QM Maßnahme. Man wird am Personal weiter sparen und lieber smarte Maschinen und Untersuchungsmethoden finanzieren. Und wenn der Hersteller haftet, ist es doch günstiger als Kunstfehler eines angestellten Arztes. Die Richtung ist schon längst gegeben. Ich kann mich aber auch irren (- das würde mich letzten Endes auch sehr freuen!).

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