In meiner Serie zum Optionshandel zeige ich eine konservative Strategie zur Optimierung eines Dividendendepots. Durch den Verkauf von Put-Optionen lassen sich attraktive Optionsprämien generieren. Wird die Aktie eingebucht, werden Call-Optionen auf sie verkauft. Und wenn diese nicht ausgeübt werden, dann werden die Dividendenerträge vereinnahmt.
Dass diese Strategie für mich als Dividendeninvestor eine gute Ergänzung zu meinen Dividendeneinnahmen darstellt, zeige ich seit 2021 auch im Echtgeld-Versuch. Dazu habe ich ein Depot beim BANX Broker eröffnet, zunächst 5.000 € darauf eingezahlt und mir zum Ziel gesetzt, bis zum Jahresende eine Rendite von 14% (vor Steuern) zu erreichen. Nach den ersten drei Monaten habe ich weitere 7.500 € eingezahlt, Mitte April dann noch mal 5.000 €. Meine Einlage beträgt damit nun insgesamt 17.500 € beträgt. Das ambitionierte Jahresziel liegt dementsprechend bei einem Konto-/Depotstand am 31.12.2021 von mindestens 14.400 €.
In dieser fortgeschriebenen Übersicht dokumentiere ich alle Optionstrades:
Optionen in EUR:
Basiswert | Optionsart | Strike | Handelstag | Verfallstag | Prämie | Status |
---|---|---|---|---|---|---|
Unilever | Short Put | 49,50 | 04.01.21 | 08.01.21 | 36,00 | ausgeübt |
Unilever | Short Call | 49,50 | 11.01.21 | 15.01.21 | 34,00 | verfallen |
Unilever | Short Call | 50,00 | 21.01.21 | 19.02.21 | 62,00 | verfallen |
Unilever | Short Call | 47,00 | 01.03.21 | 19.03.21 | -23,00 | ursprüngliche Prämie: 8,00; am 15.03.21 für 31,00 € zurückgekauft |
Unilever | Short Call | 49,00 | 15.03.21 | 16.04.21 | 21,00 | verfallen |
Talanx | Short Put | 35,50 | 24.03.21 | 16.04.21 | 48,20 | verfallen |
Talanx | Short Put | 36,50 | 24.03.21 | 16.04.21 | 108,20 | ausgeübt |
BayWa | Short Put | 36,50 | 26.03.21 | 16.04.21 | 68,20 | verfallen |
Varta | Short Put | 105,00 | 13.04.21 | 21.05.21 | 51,40 | ursprüngliche Prämie: 213,20; am 16.04.2021 für 161,80 € zurückgekauft |
DWS | Short Put | 38,00 | 13.04.21 | 21.05.21 | 83,20 | offen |
Unilever | Short Call | 50,00 | 16.04.21 | 18.06.21 | 40,00 | offen |
Talanx | Short Call | 38,00 | 16.04.21 | 17.09.21 | 48,20 | offen |
SUMME | 577,40 |
Optionen in USD:
Basiswert | Optionsart | Strike | Handelstag | Verfallstag | Prämie | Status |
---|---|---|---|---|---|---|
Viatris | Short Put | 13,00 | 14.04.21 | 30.04.21 | 12,00 | offen |
Viatris | Short Put | 13,00 | 16.04.21 | 30.04.21 | 12,00 | offen |
Viatris | Short Put | 13,00 | 16.04.21 | 30.04.21 | 16,00 | offen |
SUMME | 40,00 |
Außerdem erziele ich auch Dividendenerträge mit dem Optionsdepot:
Titel | Stück | exDividende | Zahltag | Summe |
Unilever | 100 | 25.02.21 | 17.03.21 | 42,68 € |
Unilever habe ich als Basiswert für die ersten Optionstrades ausgewählt, weil ich die Aktie schon sehr lange in meinem Dividendendepot habe und deshalb sehr gut einschätzen kann. Sie bewegt sich seit längerer Zeit seitwärts in einer Range zwischen der 45 €- und 55 €-Marke. Fundamental halte ich die Aktie auf diesem Niveau auch nicht für überteuert. Mit einer Dividendenrendite von mehr als 3% würde ich sie auch länger im Optionsdepot halten. Im Dividendendepot habe ich ja bereits 100 Stück, die dort auch langfristig liegen bleiben.
Sicherlich hätte ich eine Aktie mit höherer Volatilität auswählen können und dann eine höhere Optionsprämie erhalten. Mir ist es im Optionsdepot aber genauso wichtig wie im Dividendendepot, dass ich ruhig schlafen kann und mich mit den Basiswerten wohl fühle. Und deshalb ist es mir viel wichtiger, dass Unilever nicht heiß gelaufen ist und ich – sollte der Markt korrigieren – entspannt bleiben kann. Im Corona-Tief (16.03.2020) notierte Unilever bei 40,29 €. Das Rückschlagspotenzial ist also vergleichsweise niedrig.
Talanx habe ich als Basiswert für die nächsten Optionstrades genommen, da ich auch diese Aktie schon viele Jahre im Dividendendepot habe. Und sie aktuell deutlich unter ihren Höchstständen notiert und im Mai eine attraktive Dividende von 1,50 € je Aktie winkt. Ich habe die beiden Put-Optionen bei einem Aktienkurs von 35,80 € verkauft. Die eine Put-Option (Strike 35,50) liegt damit etwas unterhalb des aktuellen Kursniveaus, die andere Put-Option (Strike 36,50) jedoch oberhalb. Ich gehe bis zur Hauptversammlung im Mai von steigenden Kursen aus. Die Dividendenrendite liegt bei meinen Optionen bei 4,1 bzw. 4,2%. Ich würde die Aktie zu diesen Kursen auch einbuchen lassen und dann die Dividenden kassieren. Werden die Optionen nicht ausgeübt, dann nehme ich gerne die Optionsprämien mit. Der Ausübungstag der Mai-Optionen liegt dann schon nach der Hauptversammlung, so dass ich dann keine Put-Optionen auf Talanx verkaufen werde.
Die dritte Optionsposition ist BayWa: ebenfalls ein langjähriger Depotwert, den ich gut einzuschätzen vermag. Die Aktie würde ich tatsächlich gerne vor der Hauptversammlung noch ins Depot nehmen, um die 1 € Dividende mitzunehmen. Langfristig sehe ich beim Kurs von 36,50 € noch weiteres Potenzial, da Agrar ein großes Thema bei wachsender Weltbevölkerung bleibt. Und der zweite Sektor (Erneuerbare Energien) ebenfalls wächst und immer wichtiger wird.
DWS und Varta habe ich im Hinblick auf die anstehenden Hauptversammlungen nebst Dividendenzahlungen für die Mai-Optionen ausgewählt. Beide Titel habe ich bisher nicht im Dividendendepot. Die DWS zahlt eine Dividende von 1,81 € und kommt damit beim Strike 38 € auf eine Dividendenrendite von 4,76%. Ich erwarte eigentlich nicht, dass ich sie für diesen Kurs ins Depot gebucht bekomme. Wenn doch, dann wäre das aber auch kein Fehler. Die Perspektiven sind gut und die hohe Dividende würde gemeinsam mit dann zu vereinnahmenden Optionsprämien auf Call-Verkäufe für eine gute Rendite sorgen. Mit Varta habe ich eine Option mit hoher implizierter Volatilität genommen. Die Aktie hatte sich auf Jahressicht schon mehr als verdoppelt, ist nun aber wieder zurückgekommen. Mit einem Strike von 105 € habe ich zum aktuellen Aktienkurs von 121 € einigen Abstand gesetzt. Reicht der Puffer nicht aus, dann nehme ich die Aktie für diesen Kurs ins Depot. Als Batteriehersteller profitiert Varta vom großen Bedarf nach Akkukapazitäten und liefert u.a. die Akkus für Apples AirPods.
Viatris ist meine erste Option in US-Dollar. Es handelt sich dabei um ein Pharmaunternehmen, das als Spin-Off von Pfizer an die Börse kam und eine Fusion von Upjohn und Mylan darstellt. Kerngeschäft sind Generika und Biosimilars. Der Aktienkurs hat sich seit der Börsennotierung katastrophal entwickelt, ich sehe aber bei einem Kursniveau von 13 US$ einen Boden. Viatris befindet sich noch einige Jahre im Umbruch, baut derzeit Mitarbeiter ab und verursacht hohe Restrukturierungskosten. Ab Juni soll eine Quartalsdividende von 0,11 US$ gezahlt werden, die dann zukünftig jedes Jahr steigen soll. Die Aktie will ich gerne ins Depot aufnehmen, um dann auch Call-Optionen darauf verkaufen zu können.
Um kein größeres Risiko als beim direkten Kauf der Aktie einzugehen, verkaufe ich die Put-Optionen ausschließlich im Rahmen des Kontoguthabens. Um kein aufwändigeres Research betreiben zu müssen, wähle ich vorwiegend Optionen auf Aktien, die sich bereits in meinem Dividendendepot befinden. Diese Werte halte ich ohnehin langfristig im Bestand.
Ausführliche Informationen zum Optionshandel und zur von mir verfolgten Strategie findest Du in der Serie zum Optionshandel, von der bisher die folgenden Teile erschienen sind:
Teil 1: Optionshandel als Ergänzung des Dividendendepots
Teil 2: Die faire Optionsprämie
Teil 3: Die Ausübung von Optionen
Teil 4: Gelungene Optionsstrategien
Das größte Risiko am Optionshandel ist aus meiner Sicht die Gier. Erste Erfolge verleiten oftmals dazu, mehr Optionen zu verkaufen als man sich eigentlich leisten kann. Und bei einem Markteinbruch wird es dann unter Umständen sehr schmerzhaft, wenn es zu Zwangsverkäufen kommt. Deshalb will ich hier die risikoarme Variante zeigen und werde meine Strategie durch regelmäßige Screenshots meines Optionsdepots unterlegen.
Die Historie der Optionstrades in Screenshots














Hallo Ben,
Ich habe gesehen, die Unilever Option wurde ausgeführt.
Die Übersicht als Screenshot finde ich gut, nur bin ich noch zu unerfahren sie vollständig zu verstehen!
Kannst du mir sagen, welcher Kurs für die Ausführung der Option maßgeblich war? Waren es die 49,24 EUR?
Am Freitag waren die Kurse ja recht volatil und am Ende ist die Unilever aktie über dem Strike geendet, daher die Frage nach dem maßgeblichen Kurs.
Leider konnte ich auf der Übersichtsseite keinen Kommentar verfassen, daher hier.
Viele Grüße Pary
Hallo Pary,
die Kommentarfunktion dieser Seite war noch nicht eingeschaltet, das habe ich jetzt nachgeholt und Deinen Kommentar hier hin verschoben.
Für die Ausübung der Option sollte der Schlusskurs an der Euronext Amsterdam von 49,35 € maßgeblich gewesen sein. Für die Aktie wird im Depot allerdings ein letzter Kurs von 49,24 € angegeben, da es offenbar noch irgendwo diesen Umsatz gab. Im Ergebnis ist das jedoch egal, da beide Kurse unter dem Strike von 49,50 € lagen und die Option deshalb ausgeübt wurde.
Für die 100 eingebuchten Unilever-Aktien musste ich 4.950 € bezahlen, habe aber noch die Optionsprämie von 36 € kassiert. Mein Einstandskurs sind damit 4.914 € bzw. 49,14 € je Aktie. Am Montag werde ich einen Call auf Unilever verkaufen, entweder wieder mit dem Strike 49,50 € oder mit 50,00 €. Das mache ich vom dann aktuellen Aktienkurs abhängig. Bei der Laufzeit schaue ich mir zuerst wieder eine kurzlaufende Option (bis 15.01.) an. Wenn die Optionsprämie in Ordnung ist, dann nehme ich die, ansonsten schaue ich bei den Februar-Optionen.
Auf dem aktuellen Kursniveau ist Unilever nicht überbewertet und ich mache mir keine Sorgen, wenn ich die Aktie entweder länger halten muss (habe ja auch schon 100 Stück in meinem Dividendendepot) oder sie aber demnächst wieder gegen eine attraktive Optionsprämie ausgebucht wird.
Viele Grüße Ben
Vielen Dank für ausführliche Erklärung!
Bei der Euronext Amsterdam habe ich den Schlusskurs auch gefunden. Wählst du aus wo gehandelt wird oder macht das Banx oder wer entscheidet das?
Viele Grüße Pary
Hallo Pary,
die Option wird automatisch an der Börse Amsterdam gehandelt. Ansonsten kannst Du beim Aktienkauf oder -verkauf die Börse auswählen. In der Kursübersicht im Depot (davon ist der Screenshot) wird – soweit ich weiß – jeweils der Bid-Ask-Kurs und der letzte Umsatz des handelsstärksten Börsenplatzes angezeigt. Aber das hat eh nur informativen Charakter.
Viele Grüße Ben
guten abend ben und die alle anderen,
ich habe mal eine frage. ich bin anfänger im bereich der optionen und habe ein aktiendepot mit 200 k. ich überlege nun, bei den doch recht hohen aktienkursen aktuell, alle aktien aus dem depot zu verkaufen und die gewinne zu realisieren. gleichzeitig möchte ich mit optionsscheinen auf die lauer legen und die aktien dann zu tieferen kursen wieder ins depot buchen lassen.
beispiel: ich habe eine Münchner Rück für 200 Euro kaufkurs im Depot und könnte die Aktie aktuell für ca. 235 euro verkaufen. ich mache also 35 euro pro aktie gewinn. gleichzeitig suche ich mir einen short put raus mit beispielsweise strike zwischen 180 und 195 euro. Es ist jetzt sonntagabend, daher kann ich die optionsprämien nicht checken. angenommen ich nehm einen Strike von 195 euro, dann wäre das bei der aktuellen dividende ca. 5% bruttodividende.
nun meine frage: ist das so machbar oder gibt es einen haken, den ich übersehen habe? klar weiss ich, dass ich dann 100 münchnerrück kaufen muss und das dann 19500 euro wären aber das kapital ist vorhanden und ich will die aktie ja auch ins depot haben um die dividenden zu kassieren. und falls ich die aktie nicht ins depot gebucht bekomme und somit keine dividende bekomme dann bekomm ich immerhin die optionsprämie.
hab ich was übersehen? worauf ist zu achten?
Hallo torsten,
vom Ansatz her ist das interessant gedacht und nachvollziehbar. Ich gebe allerdings zu bedenken: Bei Deinem Beispiel (Verkauf der Münchener Rück-Aktien) fallen noch Steuern auf die 35 € Gewinn je Aktie an. Dein Nettogewinn ist ungefähr 9 € niedriger. Um einen Käufer für den Short-Put mit einem Strike deutlich unterhalb des aktuellen Kurses zu finden, musst Du eine längere Laufzeit wählen. Und viel Optionsprämie gibt’s da erst mal nicht. Für eine März-Option mit Strike 194 gibt es 1,94 €. Gehst Du in den Juni mit Strike 190 erhältst Du 5,05 € (jeweils je Aktie). Die Prämien musst Du aber auch noch versteuern. Und wenn Du über den Dividendentermin hinaus gehst (Juni-Option), dann erhältst Du keine Dividende der Münchener Rück.
Außerdem kann es passieren, dass die Münchener Rück dauerhaft über 195 € notiert. Dann kriegst Du die Aktien nicht eingebucht und verpasst womöglich eine weitere Kurssteigerung.
Aber am Ende des Tages ist es ein Rechenmodell und ein anderes Risikoprofil. Wenn Du Dich damit wohler fühlst, dann ist es für Dich sinnvoll. Sonst besser eine andere Strategie überlegen! Du könntest z.B. auch Calls auf Deinen Aktienbestand verkaufen. Damit sicherst Du Dir das Kursniveau in gewisser Weise ab und erhältst für die Haltezeit eine Prämie.
Viele Grüße Ben
“…gleichzeitig möchte ich mit optionsscheinen auf die lauer legen…”
Ich gehe davon aus du meinst Optionen, welche nicht das selbe wie Optionsscheine sind. Auf der Theorie heraus würde ich auch von Optionsscheinen abraten (intrasparent, Emittentenrisiko). Also bitte nicht verwechseln 😉
einerseits finde ich diesen Handel sehr interessant, anderseits hab ich auch große bedenken vor dieser Komplexität.
Fängt bei dieser unübersichtlichen Software an, verwirrt mich immer noch was man denn da nu eigentlich genau anklicken muss, damit man das bekommt was man auch haben will. (Hier wäre vllt mal eine Schritt für Schrittanleitung/video hilfreich).
Dann das große und komplizierte Thema Steuern, da muss man sich ja um alles selbst kümmern. Wie werden deine bisherigen Aktionen z.b. steuerlich behandelt ? Es wurde ja bisher nix einbehalten. Wo und was gibt man später in der Steuererklärung an? Denn dieses neue Finanzgesetz das seit diesem Jahr für den Optionshandel gilt, da blickt auch noch keiner durch.
Wahrscheinlich das kleinste Problem, aber bei solchen Anbietern im Ausland ohne Einlagensicherung hab ich immer Bauchgrummeln, auch wenns ein alter großer Name in der Branche ist.
Hallo Axel,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Zur Software gibt es schon viele gute Erklär-Videos, ich find die gar nicht so schwer zu bedienen. Im nächsten Teil der Optionsserie werde ich ja was zum Broker schreiben. Und dann auch zur Steuerbehandlung.
Bei der von mir verfolgten Optionsstrategie bist Du von dem neuen Finanzgesetz überhaupt nicht betroffen. Die Summe der vereinnahmten Optionsprämien gebe ich in meiner Steuererklärung in einer Summe ein. Das ist wirklich nicht schwer. Und einen Steuerreport liefert der Broker inzwischen auch.
Einlagensicherung besteht übrigens auch in Höhe von 20.000 €. Sonst hätte ich da ganz sicher kein Depot eröffnet.
Viele Grüße Ben
Hallo Ben,
ich habe das “Prinzip” des Optinshandels verstanden, hardere aber mit der Umsetzung, d.h. der Auswahl des richtigen “Produkts”: Ich würde z.B. gerne BASF Aktien in einem Zeitkorridor von 8 Wochen kaufen zu einem Zielpreis von bsp. 60€ (Long Call). Welche Optionsprodukte sind den nun die richtige Auswahl?
Ich würde mich freuen, wenn Du in Deinem Blog auch die Wertpapierkennnummern und ggf. auch Deine Auswahlkriterien benennen könntest.
Vielen Dank, Phillip
Hallo Ben,
vielen Dank für die tollen Beiträge über den Optionshandel und den ‘Praxistest’; ich bin gespannt, wie es mit dem Depot weitergeht.
Ich bin aktuell an dem Ansatz interessiert und werde mich daran probieren; wahrscheinlich werde ich mit Papiergeld beginnen (virtuelles Paperdepot von BANKX, danke für dein Angebot).
Warum hat du dich für Unilever entschieden? Gab es gewisse Kriterien (Volatilität, steigende Dividende, Bewertungsniveau)?
Wie gehst du mit steigenden Kursen um? Würden steigende Kurse nicht (a) deine Prämien aufzehren (Short-Put; wenn Aktie noch nicht im Depot) oder (b) die Aktien verteuern (Short-Call; wenn Option durch Käufer ausgeübt, und dann mit dem nächsten Short-Put teurer eingekauft)? Wie wählst du anhand der erwarteten Marktentwicklung den Strike-Preis? Ich denke, die Entscheidung würde anders ausfallen, wenn ich nun UNILEVER oder TERNA handel.
Besten Dank nochmal!
Viele Grüße
Marc
Hallo Marc,
Danke für Deinen Kommentar! Ich nehme die Anregung gerne auf und werte noch etwas zur Motivation, warum ich Unilever als Basiswert genommen habe, einfügen. Steigende Kurse stören mich erst mal nicht, da ich mit der hier vorgestellten Strategie schon dann zufrieden bin, wenn ich eine attraktive positive Gesamtrendite erwirtschafte. Beim Short Put habe ich dann die Prämie vereinnahmt und suche mir – falls mir das Kursniveau dann zu hoch geworden ist – eben einen anderen Basiswert. Und beim Short-Call habe ich ja auch die Prämie vereinnahmt und nach der Ausübung im besten Fall noch einen Kursgewinn erzielt. Auch dann kann ich mir im Zweifel einen anderen Basiswert suchen. Reines Buy-and-hold ist bei der Optionsstrategie halt nicht möglich, da es durch den Call-Verkauf auch zu Ausbuchungen aus dem Depot kommen kann. Wichtig ist mir dabei, dass ich beim Verkauf des Calls mit der erzielten Prämie zufrieden bin. Sonst macht das alles natürlich keinen Sinn!
Viele Grüße Ben
Hallo Ben,
danke für die Antwort. Ich habe mich diese Woche sehr mit Optionen beschäftigt. Es gibt da eine sehr gute Quelle mit vielen Informationen zur Verwendung von Optionen für langfristige Investitionen. Mir gefällt der “Leverage Investing” Ansatz, mit den Prämien von Optionen die Kostenbasis der eigenen Dividendenaktien zu senken (Put-Optionen auf Qualitätsunternehmen; je nach Verlauf des Basiswerts die Option frühzeitig schließen oder am Ende “rollen”). Dies ist die Quelle mit viel Lesestoff https://www.great-option-trading-strategies.com von Brad Castro. Ich lobe sehr die leichte und amüsante Schreibweise mit detaillierten Ausführungen vielen Beispielen.
Die Wahl von Unilever finde ich sehr gut. Ich warte noch ein wenig ab (Kriterium nach Brad Castro: RSI und MACD Indikatoren in den richtigen Werten) und werde dann auch einen Short-put setzen. Alles erst mal testen mit dem “Paper-Depot” von BANKX (Neulinge müssen nicht gleich das Depot eröffnen; bei der Anmeldung legt man Nutzerdaten fest und schließt die Depotöffnung nicht ab; man erhält so den Zugriff auf die Funktionalitäten per APP und PC). So kann ich die Strategie erst mal testen.
Viele Grüße
Marc
Hallo Ben,
eine kurze Frage: warum stehen für einige Aktien keine Optionen zur Verfügung? Dachte immer, dass man für jede Aktie Optionen handeln kann :D
VG
Frederic
Hallo Frederic,
ja, leider gibt es nicht für alle Aktien Optionen. Das hat vor allem mit der Marktkapitalisierung, dem Börsenumsatz und dem Free Float zu tun. Denn wenn die Aktie zu klein ist oder zu wenig Stücke verfügbar, dann ist ein Hedging der Optionen nicht möglich. Und ohne diese Möglichkeit begibt kein Emittent eine Option. Deshalb gibt es Optionen nur auf große, bekannte Aktien.
Viele Grüße Ben
servus, warum hast du bei dem baywa put nicht eine längere laufzeit genommen? die HV ist erst am 27.7. leider ist es jetzt 18.00 uhr und ich kann mir die optionsprämien nicht genau anschauen.
meine idee: lange laufzeit bis kurz vor der HV damit ich möglichst viel prämie bekomme. evtl gibts dann die aktie und ich bekomm die dividende obendrauf. aber bei strike von 36,5 (wie in deinem fall) hast du auch nur 2,6 prozent div rendite.
Hallo Torsten,
die Hauptversammlung der BayWa ist in diesem Jahr schon am 11. Mai. Deshalb musste ich die April-Option wählen, um noch vor dem HV-Termin zu sein. Bin gespannt, ob es zur Ausübung kommt – seit heute ist der Aktienkurs über dem von mir gewählten Strike.
Viele Grüße Ben
ok danke. da hatte ich wohl eine “schlechte” quelle im internet für den termin der HV gefunden