Was Dich hier erwartet:
Die Börsenlandschaft für Anleihen hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Damit meine ich jetzt nicht den Zinsanstieg, der die Rendite stark erhöht und die Kurse damit deutlich gedrückt hat.
Nein, die meisten der wirklich interessanten Anleihen sind für Privatanleger faktisch nicht mehr investierbar. Die Mindeststückelung von Unternehmensanleihen beträgt mittlerweile nahezu durchgängig 100.000 €. Und selbst wenn Du Dir eine solche Anleihen kaufen könntest, dann brauchst Du schon deutlich mehr Kapital, um die auch hier notwendige Diversifikation zu erreichen.
Mich ärgert das, weil die Veränderung vor allem regulatorisch getrieben ist. Es hat etwas mit den Prospektpflichten zu tun, warum es für Emittenten leichter ist, nur noch größere Stückelungen anzubieten.
Und die Anleihen, die dann investierbar sind, sind oftmals Produkte wie Mittelstandsanleihen, die von Institutionellen nur mit der Kneifzange angefasst werden. Diesen Emittenten bleibt dann nichts anderes übrig als die Regulatorik zu erfüllen und sich an Privatanleger zu wenden. Kein Wunder, dass ich solche Anleihen meide.
Nun gibt es aber seit einigen Wochen eine Innovation aus dem Hause BlackRock, die dieses Dilemma lösen soll. Ich habe mir die neuen iBonds-Produkte angeschaut und mir eine Meinung dazu gebildet. Alle Details erfährst Du in diesem Beitrag.
Wie Anleihen generell funktionieren, habe ich vor kurzem in einem eigenen Artikel vorgestellt. Und dort auch erklärt, welcher Hebel bei Renditeveränderungen auf besonders langlaufende Anleihen wirkt.
Diversifikation notwendig
Aus dem Aktienbereich ist Dir bewusst, dass Du nicht alle Eier in einen Korb legen solltest. Deshalb streust Du Deine Anlagen. Entweder über eine Vielzahl von Einzelaktien oder direkt über ETFs.
Das Prinzip lässt sich auf Anleihen übertragen. Denn bei jeder Anleihe, gemeint sind hier vor allem Unternehmensanleihen, hast Du ein Ausfallrisiko. Es besteht unabhängig vom Kursrisiko der Anleihen. Das Ausfallrisiko beschreibt, dass ein Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, die Anleihe zurückzuzahlen. Sei es durch eine schon eingetretene Insolvenz oder mangelnde Liquidität. Die kann sich auch daraus ergeben, dass die Refinanzierung fällig werdender Anleihen durch neue Anleihen nicht mehr möglich ist. Einfach weil der Kapitalmarkt dem Unternehmen nicht mehr vertraut und neue Anleihen keine Käufer mehr finden. Eine Anleihe, die sich dann in Deinem Portfolio befindet, wird dann entweder gar nicht mehr zurückbezahlt, es gibt eine niedrige Insolvenzquote oder ein Rückkaufangebot zu einem Bruchteil Deines investierten Geldes. Du erhältst dann z.B. nur 30% des Nominalwertes der Anleihe zurück.
Nehmen wir an, dass Du tatsächlich mit einer Anleihe 70% Verlust hast, dann kannst Du diesen Verlust durch Diversifikation minimieren:
Portfoliogröße | Verlust |
---|---|
1 Anleihe | 70% |
10 Anleihen | 7% |
100 Anleihen | 0,7% |
1.000 Anleihen | 0,07% |
Die Darstellung soll Dir das Prinzip der Diversifikation verdeutlichen. In der Realität wird der Verlust allerdings nicht ganz so deutlich sinken, da bei einem größeren Portfolio auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass nicht nur 1 Anleihe ausfällt.
Der ETF-Ansatz
Eine sinnvolle Diversifikation bedarf eines großen Kapitaleinsatzes. In der obigen Tabelle würde meine Komfortzone im Bereich ab 100 Anleihen aufsteigend beginnen. Selbst bei einer 1.000 €-Stückelung der Anleihen wären dann schon mindestens 100.000 € Einsatz erforderlich. Abgesehen davon, dass es so viele „gute“ Anleihen mit dieser Stückelung nicht gibt.
Seit jeher gibt es deshalb Anleihen-ETFs. Sie enthalten Anleihen eines bestimmten Typs und ermöglichen damit ein gestreutes Investment mit kleinem Einsatz. Sie investieren dann z.B. nur in europäische Unternehmensanleihen mit einer Restlaufzeit von 1 bis 3 Jahren. Oder nur in Anleihen mit einem bestimmten Rating oder nur in einer bestimmten Währung. Die Vielfalt ist immens und für jeden Investor etwas dabei.
Das Problem klassischer ETFs ist aber, dass sie auf unbestimmte Zeit angelegt sind. Anleihen, die fällig werden oder nicht mehr den Kriterien entsprechen, werden verkauft und durch neue passende Anleihen ersetzt. In dem Beispiel eines ETFs mit Anleihen mit einer Restlaufzeit von 1 bis 3 Jahren werden die Anleihen z.B. gekauft, wenn sie noch 3 Jahre bis zur Fälligkeit haben. Und dann nach 2 Jahren verkauft, wenn sie eben nur noch 1 Jahr Restlaufzeit haben. Der ETF bildet damit in der Regel die durchschnittliche Rendite von Anleihen in diesem Laufzeitband ab.
Kommt es zu einem Renditeanstieg, dann sinkt der Kurs des Anleihen-ETFs. Und beim Verkauf einzelner Anleihen realisiert der ETF eben auch die Verluste auf diesen Papiere. Wohlgemerkt: Kursverluste, die bei Fälligkeit der Anleihen ausgeglichen wären!
Die Idee der iBonds-Produkte
Diese Schwachstelle klassischer Anleihen-ETFs wollen die neuen iBonds-Produkte schließen. Auch bei ihnen handelt es sich um ETFs, auch sie investieren in eine Vielzahl von Anleihen. Und sind auf spezielle Arten von Anleihen spezialisiert.
Die Besonderheit ist aber nun, dass der ETF eine feste Laufzeit hat. Sie liegt am Ende eines festgelegten Kalenderjahres und der ETF kauft nur Anleihen, die im letzten Jahr der Laufzeit fällig werden. Und ersetzt sie nach der Fälligkeit nicht mehr.
So erhöht sich sukzessive im letzten Laufzeitjahr des ETFs die Cashquote bis sie bei 100% liegt. Und bei Beendigung des ETFs wird das Cash an die Anleger ausbezahlt. (Technisch wird das Cash in Geldmarktfonds gehalten).
Das Spannende daran ist, dass die Anleiherenditen deutlich höher als vergleichbare Festgeldangebote von Banken sind. Und gleichzeitig eine Flexibilität besteht. Denn die iBonds-ETFs können ja börsentäglich verkauft werden. Dann allerdings bestehen die üblichen Kursrisiken wie bei den klassischen Anleihen-ETFs. Steigen die Zinsen bzw. die Marktrenditen, dann sinkt auch der Kurs der iBonds-ETFs. Aber eben mit dem großen Unterschied, dass es ein temporärer Rückgang ist und dieser bei Laufzeitende wieder ausgeglichen sein sollte.
Ganz frei vom Risiko von Kursverlusten sind aber auch die iBonds-ETFs nicht. Denn wenn eine Anleihe während der Laufzeit des ETFs die Kriterien für den ETF nicht mehr erfüllt, dann wird sie vorzeitig – auch mit Verlust – aus dem ETF verkauft. Das kann einerseits der klassische Ausfall sein, aber auch eine Restrukturierung mit Laufzeitverlängerung oder aber eine Ratingabstufung (von Investment-Grade zu Non-Investment-Grade).
Konkrete iBonds-ETFs
iShares, die ETF-Tochter von BlackRock, hat direkt eine Vielzahl verschiedener iBonds-ETF aufgelegt. In dieser Übersicht sind sie jeweils aktuell dargestellt.
Sie haben zum Start Laufzeiten von 2025 bis 2028 und Währungen in Euro und US-Dollar. Es gibt sie in ausschüttenden und thesaurierenden Varianten. Ein ETF deckt US-Staatsanleihen ab, alle anderen beinhalten Unternehmensanleihen.
Die Gesamtkostenquote ist mit 0,12% durchweg gering. Die Effektivverzinsung liegt Anfang November bei rund 4% (Euro-Variante), 5,6-5,9% (US-Dollar Varianten mit Unternehmensanleihen) oder rund 5% (US-Dollar-Staatsanleihen-Variante). Bei den Varianten in US-Dollar hast Du natürlich Währungsrisiken. Denn Du kaufst zum heutigen Dollar-Kurs ein, weißt aber nicht, wie der Dollar am Laufzeitende zum Euro stehen wird. Das empfiehlt sich deshalb aus meiner Sicht nur, wenn Du ohnehin Gelder im US-Dollar geparkt hast oder sie für dortige Investitionen verwendest.
Was iBonds-ETFs nicht können
iBonds-ETFs sind aus meiner Sicht eine eigene Produktkategorie. Sie bieten, anders als Anleihen oder Anleihen-ETFs, keine Möglichkeit, dauerhaft ein Rentenportfolio abzubilden und damit das Gesamtdepot auszugleichen. Und sie sind auch kein Instrument, um von einer Zinswende zu profitieren. Aufgrund der begrenzten Laufzeit würde der Kurs zwar steigen, aber dann müsste zwingend ein Verkauf aus dem Depot erfolgen. Sonst wird der Kurs zum Laufzeitende wieder sinken. Anders bei Renten-ETFs, die durch ihre Konstruktion Kursgewinne abwerfen und diese dann auch nur sukzessive über einen viel längeren Zeitraum wieder abgeben würden.
Was mich überzeugt
Der große Vorteil ist aber die Alternative zu einem Festgeldprodukt. Ich habe eine feste Laufzeit und kann mit einem Rückfluss zum Laufzeitende fest kalkulieren. Dafür erhalte ich einen Zinssatz, der mir für die gesamte Laufzeit zwar nicht garantiert ist, aber eine realistische Vorstellung von der möglichen Rendite gibt. Denn ich sehe bei einem Kauf ja, welche Effektivverzinsung gerade im ETF-Kurs abgebildet ist. Davon nehme ich für mich einen kleinen Sicherheitsabschlag von 5% für mögliche Ausfälle und muss noch die Kostenquote abziehen. Und erhalte dann z.B. bei der Euro-Variante eine Verzinsung von 3,6% pro Jahr. Der Abschlag berücksichtigt dann auch die voraussichtlich schwächere Rendite im letzten Laufzeitjahr, weil dort dann sukzessive in Geldmarktfonds umgeschichtet wird.
Wenn Du jetzt denkst: „Hey, Trade Republic bietet doch gerade 4% aufs Tagesgeld!“, dann stimmt das natürlich. Aber es ist eben Tagesgeld. Und bei Tagesgeld können sich die Zinsen jederzeit ändern. Sie können steigen oder sinken. Ich bin jedenfalls überzeugt davon, dass es diese attraktiven 4% in 2 Jahren nicht mehr bei Trade Republic geben wird. Einfach, weil das Zinsniveau dann anders sein wird.
Wie ich jetzt investiere
Die feste Laufzeit macht für mich nur Sinn, wenn ich damit einen Liquiditätsbedarf zum Laufzeitende abdecken kann. Wenn ich z.B. weiß, dass ich in 3 Jahren ein neues Auto kaufen will. Oder meinem Kind in 2 Jahren ein Auslandssemester finanzieren will. Ich selbst habe solche Einmalinvestitionen nicht vor bzw. kann sie zeitlich nicht vorhersehen.
Allerdings kenne ich die Fälligkeiten meiner Immobilienfinanzierungen. Die erste Festzinsbindung meiner Eigentumswohnung in Leipzig, über deren Kauf ich hier ausführlich berichtet habe, endet am 30.09.2028. Bis dahin liegen die Zinssätze meiner drei Darlehen bei 0,75%, 1,1% und 1,53%. Solche niedrigen Zinsen werde ich in fünf Jahren ziemlich sicher nicht mehr erhalten. Um meine monatlichen Raten dann aber (bei gleichbleibender Tilgung) nicht zu hoch werden zu lassen, wird es nötig sein, einen Teilbetrag zum Festzinsende zu tilgen.
Und da kommen nun die iBonds-ETFs ins Spiel! Ich habe mir überlegt, dass es sinnvoll ist, einen Teil des monatlichen Überschusses aus der Vermietung der Wohnung in einen Sparplan auf einen passenden iBonds-ETF zu investieren. Ausgewählt habe ich mir dafür die thesaurierende Euro-Variante mit einer Laufzeit bis Ende 2027. Das ist zwar 9 Monate vor dem Festzinsende, aber die 2028er Variante würde eben 3 Monate zu spät fällig. So kann ich den dann fällig werdenden Betrag entweder noch für 9 Monate aufs Tagesgeldkonto legen oder direkt schon für eine Sondertilgung bei dem am höchsten verzinsten Darlehen verwenden.
Ich habe deshalb im Oktober einen Sparplan über monatlich 100 € beim Scalable Broker angelegt. Die Abrechnung der ersten Sparrate sieht so aus:
Ich habe das Depot bei Scalable ausgewählt, weil dort die Ausführung des Sparplans komplett gebührenfrei erfolgt. Und – im Gegensatz zu Trade Republic – die doppelte Anzahl von iBonds-ETFs zur Auswahl stand.
Welche Rendite ich mir erwarte
Mit dem Sparplan investiere ich nun jeden Monat neu in den dann aktuellen Effektivzins des ETFs. Deshalb ist es quasi unmöglich, den Betrag seriös zu berechnen, mit dem ich bei Laufzeitfälligkeit rechnen kann. Geplant sind jedenfalls 50 Sparraten und damit ein Investment von 5.000 €. Würde jede Rate mit 3,6% p.a. verzinst, dann würde ich am Ende 5.500 € erhalten (ohne Berücksichtigung von Steuern). Das ist für mich jedoch nur ein Anhaltspunkt.
Die Restschuld meiner Finanzierung wird dann übrigens bei 183.231 € liegen. Das Ergebnis des Sparplans würde damit für eine Tilgung von 3% reichen. Das ist nicht viel und wird auch nicht ausreichen, um die Annuität nach dem Festzinsablauf deutlich zu senken. Aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.
Und für mich hat es noch einen psychologischen Aspekt: Ich lege etwas Geld für einen bestimmten Zweck beiseite. Ich nutze diese Sparplanrate also nicht für meine Lebenshaltungskosten oder als Investment in Aktien. Ich zeige mir selbst, dass in etwa 5 Jahren ein Thema auf mich zukommt, mit dem ich mich jetzt schon beschäftige. Und ich habe auch immer noch die Möglichkeit, meine Sparraten zu erhöhen. Oder das Investment durch einen Einmalkauf zu erhöhen. Und im schlimmsten Fall, wenn ich nämlich doch vorher an das Kapital muss, kann ich auch jederzeit verkaufen. Aber das habe ich nicht vor.
Über die Entwicklung des Sparplans werde ich zukünftig regelmäßig in meiner Monatszusammenfassung beim Punkt „Immobilie“ berichten. Das signalisiert mir dann auch selbst eine Trennung des Sparplans von meinen eigentlichen Geldanlagen.
Noch eine Idee
Zum Abschluss noch eine Investmentidee, die ich aber selbst bisher nicht umgesetzt habe: Du kannst Dir auch eine Fälligkeitentreppe bauen. Du investierst dabei einfach den gleichen Betrag als Einmalkauf in die iBonds-ETFs mit allen Laufzeiten. Dann hast Du jeweils zu den Jahresenden 2025, 2026, 2027 und 2028 Deine Fälligkeiten. Und kannst sie jeweils neu in die dann neu aufgelegten Produkte investieren. So hast Du dann bald ein Anleihen-Portfolio mit regelmäßigen Fälligkeiten und mittlerer Laufzeit. Genauso wie Du es mit Einzelanleihen erreichen könntest, aber eben ausreichend und breit diversifiziert.
Lass uns gerne über diese und weitere Ideen miteinander in den Kommentaren diskutieren. Vielleicht finden wir ja noch weitere Anlagekonstruktionen, die uns helfen, die iBonds sinnvoll in unsere Depots zu integrieren. Immer auf der Suche nach passenden Lösungen, die uns Privatanlegern ähnliche Möglichkeiten wie institutionellen Anlegern verschaffen können.
Im Text habe ich die Angebote zweier Broker erwähnt, die sicherlich einen Blick wert sind. Wenn Du Dich dadurch zu einer Depoteröffnung inspiriert fühlst, dann kannst Du dafür die folgenden Partner-Links nutzen, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
Einen Sparplan für die iBonds-ETFs kannst Du beim Scalable Broker anlegen. Er wird gebührenfrei ausgeführt und auch die Depotführung ist kostenlos. Solltest Du das Depot noch für weitere Käufe oder Verkäufe nutzen wollen, stehen Dir verschiedene Depotmodelle zur Verfügung. Für einen Sparplan auf einen iBonds-ETF reicht aber der FREE Broker. Die monatlichen Raten kannst Du bequem von Deinem normalen Girokonto einziehen lassen. Und sogar Einmalkäufe der iBonds-ETFs kannst Du ab einem Volumen von 250 € gebührenfrei ausführen lassen.
Bei Trade Republic gibt es Tagesgeldzinsen von derzeit 4% p.a. für Guthaben bis zu 50.000 € auf dem Verrechnungskonto. Sie werden Dir monatlich gutgeschrieben. Sparpläne auf iBonds-ETFs sind genauso wie bei Scalable möglich, aber die Auswahl ist nicht so groß.
Danke für deinen Beitrag. Hast du eine Idee, wie das am Ende der Laufzeit mit Gebühren beim Broker aussieht?
Hallo Arne,
ich gehe fest davon aus, dass das kostenfrei passiert. Der iBonds-ETF wird ja liquidiert und die Endausschüttung sollte dann – genau wie bei fälligen Anleihen oder Dividenden – kostenfrei gebucht werden.
Viele Grüße Ben
Sehr interessanter Artikel, vielen Dank für die Informationen!
Wieso hast du dich für ein Euro Produkt entschieden, gehst du davon aus, dass du über ein Dollar Produkt Verluste durch die Währungsschwankungen machen würdest, würde das denn die höheren Zinsen auffressen?
Hallo Tanja,
ich will an der Stelle keine zusätzlichen Währungsrisiken eingehen. Gerade durch die feste Laufzeit bin ich ansonsten vom Wechselkurs zum Fälligkeitstermin abhängig. Und wenn der Dollar dann schwächer gegenüber dem Euro wäre, könnte es bei der Rendite ziemlich schlecht aussehen. Deshalb ist das Euro-Produkt für mich passend.
Viele Grüße Ben
Bloß kurz, muss gleich weg,
Trade Republic bietet auch Bruchstückhandel bei Anleihen an. Man kann den zu investierenden Betrag frei wählen. Klar ist das Angebot(noch?) überschaubar.
zweitens Ben Respekt, die NRW0MP müsste schon fast auf Deinem Einstand liegen, das interessiert mich immer mal.
3. ) interessanter Aspekt bei Anleihen ist auch das Wiederanlagerisiko.
Aktien kann man im Prinzip ewig halten. Wenn sie laufen , schön, man kümmert sich nicht mehr drum. Wenn eine Anleihe mitten im schönsten Bullenmarkt ausläuft, muss man dann eventuell zu völlig überhöhten Preisen neu anlegen ?
Grüsse
Toller Beitrag!
Wieder ein hervorragender Beitrag, Ben. Vielen Dank.
Noch eine Nachfrage zur Effektivverzinsung. Du schreibst: „Die Effektivverzinsung liegt Anfang November bei rund 4% (Euro-Variante), 5,6-5,9% (US-Dollar Varianten mit Unternehmensanleihen) oder rund 5% (US-Dollar-Staatsanleihen-Variante).“
Wo findet man diese Info? Habe bei iShares direkt, aber auch bei TradeRepublic und ING geschaut und nichts zur Effektivverzinsung gefunden. 🤔
Viele Grüße,
whirlwind.
Hallo whirlwind,
die Daten stammen vom Emittenten. In dem Screenshot siehst Du die Effektivverzinsung in der rechten Spalte bei „Portfoliomerkmale“. Also jeweils bei iShares den einzelnen iBonds-ETF anklicken und dann runtercrollen.
Viele Grüße Ben
Perfekt. Ich danke dir. ☺️
Da habe ich wohl nicht gründlich genug gelesen.
Die Idee mit der Ansparung von weiteren Eigenkapital für die Immobilienrefinanzierung zum Ende der Zinsbildung gefällt mir auf jeden Fall sehr gut und kam mir auch schon in den Sinn. Zumindest so lange die iBond-Verzinsung höher ist, als der Zins der Immobilienfinanzierung. (Sonst geht erst einmal alles in die Sondertilgung.)
Danke für deine Erläuterungen zu diesen Produkten, Ben. Sie wurden in letzter Zeit ja in mehreren Formaten diskutiert (Geld ganz einfach, Echtgeld-TV, etc.)
In meinen Augen sind diese iBonds genau wie Festgeld und auch Anleihen-ETF mit längerer Laufzeit eine Wette auf fallende Zinsen.
Ansonsten kann man auch Tagesgeld oder Anleihen-ETF mit Kurzläufern wählen und so das Kursrisiko minimieren.
iBonds und Festgeld sind sich dabei sehr ähnlich. Es ist allerdings nicht so, dass iBonds in Euro notiert eine bessere Verzinsung als Festgeld von Banken aus Ländern mit hoher Bonität liefern, wie du schreibst. Es gibt mehre Banken, die für 5 Jahre ca. 4 % bieten, die Kommunal Kredit Invest (Österreich) sogar 4,5 % bei 10.000 Euro. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass iBonds in dieser Form für mich nicht infrage kommen, da sie gleichzeitig in den meisten Fällen riskanter sind (höhere Ausfallwahrscheinlichkeit bis 100.000 Euro).
Die einzigen Vorteile der iBonds sind anscheinend nur die Möglichkeit der früheren Veräußerung, der risikoarmen Anlage von Beträgen von über 100.000 Euro (Einlagensicherung) und der Anlage von kleinen Beträgen mit Sparplan wie in deinem Fall. Diese Aspekte sind für mich und sicherlich auch viele andere jedoch von sekundärer Bedeutung im Vergleich zum Zinsertrag.
Put-Optionen auf BIL (US78468R6633) verkaufen, einbuchen lassen und momentan ca. 5,2 % Zinsen kassieren… diese rolllen zwar in Dollar rein, aber das ist mir bei dem Zinssatz doch relativ wurscht… ;) Der ETF weist so gut wie keine Volatilität auf und hat selbst im tiefsten Corona-Crash eisern standgehalten.
https://misc.clientam.com/cstools/contract_info/v3.10/index.php?wlId=lynxbroker&action=Details&site=LYNX+Broker&conid=296457239&detlev=2&sess=1699463111
Hm, Fremdwährung ist nochmal ein ganz anderes Risiko und damit schwer vergleichbar, vor allem wenn man zum Tag x mit einer bestimmten Summe in Euro planen will so wie in Bens Fall. Lass den Eurokurs mal wieder auf 1,20 USD steigen, dann ist ne Menge Gewinn weg.
Ich habe für mich entschieden, dass ich nur UCITS-ETF bei deutschen Brokern handeln will wegen der Steuerthematik. Habe mich allerdings deshalb auch nicht damit beschäftigt, wie kompliziert es sonst bei der Steuererklärung wäre.
Nun, wenn man Euros „braucht“, okay… ich kaufe eh vermehrt US-Aktien und die notieren sowieso in US-Dollar… passt also! ;)
Hi Ben, sehr interessanter Impuls – vielen Dank.
Hast Du eigentlich noch Dein anderes Renten-ETF-Portfolio, was Du mal ebenfalls hier auf Deinem Blog vorgestellt hattest?
Hallo Tobs,
nein, das hatte ich seinerzeit aufgelöst. Durch den absehbaren Zinsanstieg hätte ich ansonsten deutliche Verluste zu verzeichnen gehabt. Einen Wiedereinstieg in diese ETFs plane ich aktuell auch nicht. Da finde ich die 100-jährigen Anleihen derzeit einfach spannender.
Viele Grüße Ben
Schöner Wochenausklang gestern. Weiß gar nicht warum.
Thema Banken/Anleihen.
Kann es sein, das Banken/Grossbanken hintenraus enormes Potential haben, wenn die Anleiherenditen iwann demnächst sinken sollten und die Kurse von Anleihen quer Beet wieder steigen. Dann zieht alles, was die Banken zuletzt runtergezogen hat, dann genauso wieder hoch und sie haben on top (wieder) einträgliches Zinsgeschäft.
Meine JPM stehen ganz gut, aber meine BofA hängen ziemlich durch. Überlege, die aufzustocken. Irgendjemand eine Meinung dazu?
Schönes WE
Wenn man vom Teufel spricht, meine schöne WE-Tradition vor dem Samstagslauf noch den Barron’s schnell zu überfliegen:
https://www.barrons.com/articles/bank-of-america-stock-director-buy-c36481dc?mod=past_editions
Falls hinter der Pay wall: Unrealized Losses auf Bonds der BoA betragen >130 Mrd. BoA will die Teile bis zur Fälligkeit halten. Also, keine Ahnung, ob amerikanische Banken die market to market oder mit Anschaffungskosten bilanzieren, im Ergebnis jedenfalls kommt da die nächsten Jahre einfach wenig Rendite aus im Vergleich zu anderen Big Banks, die vielleicht in den letzten zwei Jahren etwas vorsichtiger mit Kurzläufern agiert hatten.
BoA ist meines Erachtens eine Bank, mit der man in der Konjunktur extrem steil und in der Rezession schön tief geht, weil sie wirkliches Banking macht, wie man es früher verstanden hatte. Wie bei jedem Zykliker die Frage: Den Zyklus traden oder einfach durchhalten und in der Rezession sogar aggressiv aufstocken. Mit der BoA konnte man mit letzterer Methode zuverlässig sehr viel Geld verdienen.
Ob wirklich der inverse Effekt in Bezug auf den Anleihekurs, dass bei sinkenden Anleiherenditen die Anleihekursen steigen, den Banken hilft, weiß ich nicht. Die Anleihen werden vermutlich als TIER Kernkapital und im Anlagevermögen (Depot A) auftauchen. Ich hätte vermutet, ohne es aber wirklich genau zu wissen, dass auch die Anleihen im Anlagevermögen eher bis zur Endfälligkeit gehalten und entsprechend mit Anschaffungskosten durch die ganze Zeit hinweg bilanziert werden (also Schwankungen Lasten oder Reserven sind).
Und dieser Befund, dass die Anleihen über ihre Laufzeit mehr oder minder fix eingebucht sind, führt zu einer eigentlichen anderen Frage, die vielleicht gerade BoA etwas schmerzt: Was haben die Banken denn bis dato gemacht? Und hier hatte ich mal gelesen (finde leider die Quelle nicht mehr), dass BoA recht früh angefangen hatte nach der Zinswende Langläufer in größerem Stil zu kaufen. Die rentieren dann eben jetzt – einfach mal so vermutet – irgendwo bei 3% und nicht 5% die nächsten Jahre. Spricht, die Rentabilität startet hier mit einem Nachteil zum Kapitalmarktzins. Außerdem ist BoA ziemlich stark exponiert in der Gewerbefinanzierung, der Name „Bank of America“ kommt nicht von ungefähr.
Tja, wie wil man das alles sinnvoll bewerten in der Übersetzung eines Aktienkurs? Wenn eine BoA nochmal richtig abschmiert und man auch grundsätzlich in Banken investiert, würde ich sie wohl beginnen aufzusammeln mit – wie man so schön sagt seit Zeiten von Reddit usw. – „Diamant hands“.
Hallo Thomas,
BAC habe ich erstmals im Jahr 2009 gekauft. Damaliger Kurs: 9,00 Euro. Bis 2011 dann den gesamten Bestand schrittweise (leider) verkauft.
Wiedereinstieg in 2017 zu einem Kurs von rd. 25,00 Euro und seitdem dreimal nachgekauft, zuletzt im Februar 2023. Insgesamt wurden bisher 23 Monatsdividenden vereinnahmt.
Ergebnis: Liegenlassen, (steigende) Dividenden vereinnahmen, Nachkauf bei weiterer Kursschwäche prüfen
Viele Grüße
Andreas P.
@Tobs und Andreas P
Danke fürs Feedback
hier steht auch einiges aktuelles zur BofA
vom 16.10.2023
https://www.barrons.com/articles/bank-of-america-stock-price-11855305
Ich könnte auch BofA verkaufen und damit JPM aufstocken
die ich inzwischen als echten Blue Chip betrachte, weil immer, wenn die FED, FDIC oder SEC Probleme mit kleineren Banken etc hat, rufen sie bei Jamie Dimon an und fragen ihn, ob er die Reste zusammenkehrt und in die JPM integriert. Natürlich immer zu vorteilhaften Konditionen für JPM.
Aber Jamie Dimon will auch ein paar seiner Aktien verkaufen und wer weiß, wie lange er noch CEO bei JPM ist.
Wenn ein schlechterer CEO nachkommt, fällt JPM vielleicht zurück, wer weiß das schon.
Was werde ich machen, wahrscheinlich einfach beide (JPM, BofA), Morgan Stanley sind auch noch ein paar da,
so liegen lassen.
Mir gefallen zur Zeit Parker Hannifin, Linde, Old Republic, ganz gut, weil die auch an schwierigeren Tagen, wo der Markt allgemein fällt, Tagesgewinne von über einem Prozent mehrere Tage hintereinander hinlegen können.
Da investiere ich lieber vielleicht doch lieber in starke Aktien.
Apple auch stark, Equinor baue ich systematisch aus .
Grüße
Ergänzung
KLA Corp auch stark und interessant, zur Zeit auf ATH. Trotzdem könnte es kein Fehler sein, die nachzukaufen.
wie immer keine Empfehlung.
Sorry. Quartalsdividenden muss es natürlich heißen.
Viele Grüße
Andreas P.
Hallo Ben,
bin über deinen Podcast hier gelandet. Noch eine Frage zu den ibonds/xtrackers: wenn man mit Hilfe eines Sparplans über einen längeren Zeitraum investiert und sich das Zinsumfeld in der Zeit verändert(z.Bsp fällt), dann fällt doch auch die Einstiegsrendite des Produkts? D.h. ich bekomme über den Sparplanzeitraum unterschiedliche Einstiegsszenarien, richtig?
VG Martin
Hallo Martin,
schön, dass Du den Podcast hörst! Ja, im Prinzip läuft ein Sparplan auf ein iBonds-Produkt genauso wie auf eine Aktie oder einen Aktien-ETF. Du kriegst bei jeder Sparplanrate einen anderen Kurs und dementsprechend auch eine andere Rendite. Ich finde den Sparplan auf so ein iBonds-Produkt aktuell aus mehreren Gründen spannend: Niemand weiß, wann die Zinsen wirklich gesenkt werden. Und auch nicht, wieviele Zinsschritte es geben wird. Durch den gestaffelten Einstieg (nichts anderes ist ja ein Sparplan) erhalte ich eine Durchschnittsrendite, die für mich akzeptabel erscheint. Ich kenne nicht den besten Einstiegszeitpunkt und es gibt auch Zinsschwankungen bevor die EZB die Zinsen anpasst. Und der zweite Aspekt: beim Sparplan erhalte ich mit der ersten Rate schon Zinsen auf diese Rate (ausgedrückt durch Kurssteigerungen der Anteile). Bei Aktien habe ich das ja nicht unbedingt, da erhalte ich die Dividenden nur zum jeweiligen Dividendentermin.
Viele Grüße Ben
Hey Ben,
vielen Dank für deine mega schnelle Antwort!
Bei einem ibonds-Produkt mit noch langer Laufzeit (2033 usw.) bin ich in Sachen Sparplan ganz bei dir, allerdings bei den Laufzeiten bis etwa 2028/29 tendiere ich persönlich eher zu Einmalanlagen, um eine in etwa verlässliche und möglichst hohe Einstiegsrendite (meine Annahme: Zinsniveau für die nächsten paar Jahre rückläufig) zu generieren.
Ich würde einige ibonds/Xtrackers gerne für das Rentendepot meiner Frau nutzen.
Sie wird in etwa 3 Jahren vorzeitig in Rente gehen und dafür plane ich ihr Depot mehr auf Einnahmen durch Dividenden und eben auch durch laufzeitgesteuerte Zinszahlungen umzubauen. Bis vor kurzem hat sie etwa 15 Jahre lang lediglich in eine Aktien-ETF-Strategie investiert. Etwa die Hälfte soll weiterhin dort investiert bleiben und der Rest für die Einnahmenstrategie genutzt werden. Außerdem sollen bis zum Rentenbeginn weiterhin eventuell 1-2 Sparpläne (ibonds oder Ähnliches) bespart werden. Für die Einnahmen durch Dividenden werde ich auf 3-4 geeignete ETF setzten, eine Strategie in Einzelaktien ist mir ehrlich gesagt zeitlich zu aufwendig. Wenn ich mit den ETFs auf eine durchschnittliche Rendite von etwa 5% vor Steuern komme, reicht mir das. Wichtiger ist für mich ein akzeptabler Total Return!
Noch eine Frage zu den ibonds-Produkten: der Spread ist nicht zu verachten, teilweise schon recht üppig. Hast du da eine gute Strategie (Broker, Handelsplatz,Orderzeit etc.)?
Viele Grüße
Martin