Ab wann darf sich ein Unternehmen Dividendenaristokrat nennen?

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Dividendenaristokrat ist keine offizielle Bezeichnung. Eine deutschsprachige Suche auf Wikipedia fördert keine Treffer zu Tage.

Keine Treffer bei Wikipedia für „Dividendenaristokrat“

Und trotzdem ist Dividendenaristokrat eine gebräuchliche Bezeichnung. In meinen Artikeln verwende ich sie und viele andere Seiten im Web verwenden sie auch.

Es gibt sogar offizielle Indizes darauf, wie z.B. der „S&P 500 Dividend Aristocrats“. Und von dort kommt auch die Definition:

Dividendenaristokraten sind Unternehmen, die in den letzten 25 Jahren ihre Dividende jedes Jahr kontinuierlich erhöht haben.

Aufgrund ihrer langen Aktientradition finden sich in den USA relativ viele Dividendenaristokraten. Bei deutschen Werten hat sich erst in den letzten Jahren etwas getan. Um diese Unternehmen zu motivieren, wird in Deutschland vereinzelt bereits nach 10 Jahren kontinuierlichen Dividendenerhöhungen von einem Dividendenaristokraten gesprochen.

Ich finde das aber nicht richtig. 10 Jahre sind zu kurz, um wirklich eine nachhaltige Dividendenpolitik vorweisen zu können. Über 20 Jahre ließe sich reden, aber die Definition sollte einheitlich sein. Deshalb werde ich auf der Divantis-Seite nur dann von einem Dividendenaristokraten schreiben, wenn in den letzten 25 Jahren die Dividende kontinuierlich erhöht wurde. Und kontinuierlich bedeutet hier: jedes Jahr!

Die bekanntesten Dividendenaristokraten finden sich auch im Divantis-Depot wieder: 3M, AT&T, Coca-Cola, Colgate-PalmoliveJohnson & Johnson, Kimberly-Clark, McDonald’s, PepsiCoProcter & Gamble. Ich bin überzeugt davon, dass diese Unternehmen ihren Status als Dividendenaristokraten nicht leichtfertig aufs Spiel setzen werden. Sie werden unter allen Umständen die Dividende erhöhen. Und da es sich durchweg um starke Marken mit hohen Marktanteilen handelt, werden sie den Cash-Flow dafür erwirtschaften.

Übrigens findet sich in der englischsprachigen Wikipedia dann doch ein ausführlicher Artikel zu S&P 500 Dividend Aristocrats!

Und in Deutschland hat Fresenius im Jahr 2018 den Status des Dividendenaristokraten erreicht, nachdem auch 2018 (und auch 2019!) die Dividende erhöht wurde.

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2 Gedanken zu „Ab wann darf sich ein Unternehmen Dividendenaristokrat nennen?“

  1. Hey Ben,

    in diesem Artikel nennst du Fresenius als deutsches Beispiel, welches ich (als blutiger Anfänger) bislang nicht auf dem Schirm hatte. Ein erster grober Blick auf die Aktie und das Unternehmen hat mein Interesse geweckt und ich werde mich etwas intensiver mit ihr beschäftigen. Medizinische Forschung/Pharma Industrie/Krankenhäuser verspricht ja auf den ersten Blick ein nachhaltig relevantes Geschäftsfeld zu sein.

    Was ich mich natürlich frage: weshalb taucht die Aktie nicht in deinem Depot auf? Als selbst von dir gewähltes Beispiel für die Dividendenaristokratie habe ich dies fest vermutet.

    Liebe Grüße
    Behne

    1. Hallo Behne,

      Fresenius habe ich deshalb nicht im Depot, weil ich die Aktie immer zu teuer fand. Und die Dividendenrendite war wegen des hohen Kurses auch nicht so üppig – trotz der jährlichen Erhöhungen. Zuletzt hatte Fresenius dann große Probleme mit einem Zukauf in den USA. Den haben sie in letzter Minute storniert und haben jetzt noch eine Schadensersatzforderung am Hals. Die Geschäftszahlen sind auch nicht mehr so stark wachsend wie in der Vergangenheit. Alles in allem, hat mich die Aktie noch nie so überzeugt, dass sie es in mein Depot geschafft hat. Dividendenaristokrat zu sein, reicht ja auch noch nicht, um von mir gekauft zu werden. ;)

      Viele Grüße Ben

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