Was Dich hier erwartet:
In den Kommentaren zu meinem Dividendendepot gab es eine breite Debatte, warum ich mit Microsoft und IBM eigentlich nur zwei Techwerte im Depot habe.
Zu Recht wurde angemerkt, dass ich damit einen großen Trend der letzten Jahre und Jahrzehnte verpasst habe und auch für die Zukunft nicht optimal aufgestellt bin.
Ich habe dem nicht widersprochen, bin trotzdem mit der Performance und der defensiven Struktur meines Depots sehr zufrieden. Da ich aber bekanntlich stetig über die Optimierung meines Depots nachdenke, suche ich schon seit einiger Zeit nach weiteren Techwerten, die gut zu mir und meiner Anlagestrategie passen.
Einigermaßen spontan habe ich mich jetzt für einen Titel entschieden, der schon lange auf meiner Watchlist steht. In diesem Beitrag erfährst Du alles über den Aktienkauf.
Schaue ich mir meine Anlagekriterien hart an, dann haben Microsoft und IBM alle Punkte eindeutig erfüllt. Insbesondere die Dividendenhistorie ist lupenrein. Ohnehin ist es nicht leicht, überhaupt Techwerte zu finden, die eine Dividende zahlen. Unter den Dividendenzahlern habe ich mich für SAP als dritten Techwert für mein Depot entschieden.
Das Unternehmen
SAP ist das deutsche Vorzeigeunternehmen im Softwarebereich und weltweiter Marktführer bei Unternehmenssoftware (mehr als 440.000 Kunden in 180 Ländern). Die ERP-Systeme von SAP sind an 77% aller Transaktionsumsätze weltweit beteiligt. SAP betreibt das weltweit größte Geschäftsnetzwerk.
Seit einiger Zeit transformiert SAP seine Software in Cloudanwendungen und steigert so gemeinsam mit den Wartungsgebühren den Anteil planbarer Erlöse am Umsatz stetig. Ziel ist es, im Jahr 2023 einen Anteil von 80% zu erreichen (2015 lag der Anteil noch bei 60%). Damit wird ein starker Cash-Flow mit verlässlicher Wertschöpfung generiert.
Geschäftsergebnis 2019 und Prognose 2020
Das Geschäftsergebnis 2019 der SAP war von einer sinkenden operativen Marge (-6,8%) geprägt. Zwar stieg der Umsatz um 12% auf 27,5 Mrd. €, das Betriebsergebnis sank jedoch um 21% auf 4,5 Mrd. €. Das Ergebnis je Aktie ging dank einiger Aktienrückkäufe nur um 18% auf 1,37 € zurück. Die Erlöse aus dem Cloudgeschäft, auf das SAP inzwischen seinen absoluten Schwerpunkt setzt, stiegen um 39% auf 6,9 Mrd. € (alle Zahlen nach IFRS). Insgesamt erreichte SAP das fünfte Jahr in Folge alle Ziele für das Geschäftsjahr.
Aufgrund der Corona-Pandemie hat SAP seine Prognose für 2020 angepasst und erwartet nun, dass die Umsatzerlöse währungsbereinigt um 1-3% steigen werden. Das Betriebsergebnis soll sich in einer Spanne von -1% bis +6% entwickeln. Das besondere Augenmerk liegt weiterhin auf den Cloud-Erlösen, die währungsbereinigt um 18-24% steigen sollen.
Aktienkauf
Ich kaufte am 13. Mai 2020 10 Aktien von SAP zum Kurs von 106,92 € in mein Depot bei maxblue. Hier habe ich beschrieben, welches Depot ich für welchen Aktienkauf verwende. Zum Kaufzeitpunkt hatte ich keine Liquidität auf anderen Depotkonten und nutzte so kurzfristig meinen Wertpapierkredit. Bis zur Wertstellung des Kaufes werde ich aber von meinem Tagesgeldkonto bei rabodirect einen Kontoausgleich vornehmen. Die Kaufprovision lag bei 8,90 €, da ich im Direkthandel über die Baaderbank handelte. Insgesamt zahlte ich so 1.078,10 € für den Aktienkauf.

Dividendenhistorie
Die Dividendenhistorie seit 2010 ist bei SAP einwandfrei. Allerdings erst seitdem, da das Unternehmen in der Finanzkrise seine Dividende gekürzt hatte. In diesem Jahr werden 1,58 € Dividende pro Aktie gezahlt, nachdem 2019 noch 1,50 € ausgeschüttet wurden. Die virtuelle Hauptversammlung findet am 20. Mai 2020 statt. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 26. Mai 2020.
Nachhaltigkeitsfaktor
SAP war der erste DAX-Konzern mit einer Frau an der Unternehmensspitze, wenn auch nur für ein paar Monate. Die Aktie ist aber auch so in diversen Nachhaltigkeitsindizes, u.a. dem FTSE4Good und dem Dow Jones Sustainability Index gelistet. Dort wird sie nun 12 Jahre in Folge als das nachhaltigste Softwareunternehmen der Welt geführt.
Weitere Strategie
Mit dem Erstkauf von 10 Aktien habe ich eine Einstiegsposition in SAP eröffnet. Durch die bevorstehende Dividendenzahlung werde ich die Kaufgebühren in wenigen Tagen wieder zurückbekommen. Die Aktie ist aufgrund der Corona-Pandemie von ihren Höchstständen entfernt und wird zunächst einmal mit der Rezession zu kämpfen haben.

Viele Unternehmen werden ihre Investitionen strecken, um ihre Liquidität zu schonen. Da mit der SAP-Software aber deutlich effizienter gearbeitet werden kann, erwarte ich nur eine kurze Eintrübung. Mittelfristig werden die Unternehmen wieder investieren, um dadurch Personalkosten zu senken. Die weiteren Aussichten von SAP, insbesondere auch im wachsenden Cloudgeschäft, schätze ich als nachhaltig positiv ein.
Deshalb steht für mich jetzt schon fest, dass die 10 Aktien sicher nicht der Schlusspunkt in meinem Depot sein werden. Als DAX-Titel ist die Aktie auch ein guter Kandidat, um provisionsfrei am Tag der Aktie gekauft zu werden. Er soll in 2020 im Herbst stattfinden. Ansonsten sind Quartalsergebnisse bei SAP auch immer mit hohen Erwartungen verbunden, die bei Enttäuschungen zu größeren Kursrückschlägen führen. Das sind dann potenzielle Nachkaufgelegenheiten für mich.
Langfristig kann ich mir 100 SAP-Aktien in meinem Depot gut vorstellen und möchte diese Marke in den nächsten 2-3 Jahren auch erreichen. Mit der Steigerung der planbaren Umsatzerlöse wird SAP mittelfristig zu einer Cash-Flow-Maschine, an der ich als Dividendeninvestor gerne partizipiere.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | SAP SE |
| ISIN: | DE0007164600 |
| Im Divantis-Depot seit: | 13.05.2020 |
| Letzter Nachkauf am: | — |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 1 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 107,81 € |
| Gesamtkaufpreis: | 107,81 € |
| durch Teilverkauf am 2.12.2022 realisierter Gewinn (Kurs & Dividende): | 18,56 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 5,85 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |

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