Anlagekriterien

Was unterscheidet Divantis von anderen Seiten? Was sind die besonderen Anlagekriterien?

Ich habe viele Jahre gebraucht, um meine persönliche Anlagestrategie zu entwickeln und mich auch strikt daran zu halten. Vielleicht hat das was mit dem Alter zu tun. ;-) Auf jeden Fall spielt Erfahrung eine wichtige Rolle.

Gestartet bin ich damals als Kind des Neuen Marktes. Anders als viele Unternehmen damals war ich aber zum Ende hin nicht pleite. Besonders viel Geld verdient habe ich unterm Strich aber auch nicht. Danach war ich der Meinung, dass andere mein Geld besser verwalten können. Ich investierte in Fonds, merkte aber irgendwann, dass die Fondsmanager auch nur mit Wasser kochen. Und – egal wie der Erfolg ist – erst mal jedes Jahr eine prozentuale Verwaltungsgebühr kassieren, die ich mir eigentlich sparen könnte.

Dann kam die Hochzeit der Anleihen. Nach der Pleite der Lehman Bank waren viele Bankanleihen, vor allem mit Nachrangcharakter, zu Spottpreisen zu haben. Hier habe ich einiges Geld verdient. Und vor allem die Erkenntnis gewonnen, dass große starke Marken nicht so leicht in die Knie gehen.

In den letzten Jahren kristallisierte sich dann immer mehr die Divantis-Anlagestrategie heraus. Sie ist nicht besonders komplex, aber aus meiner Sicht dauerhaft erfolgversprechend.

Ziel

Ziel ist die dauerhafte Generierung eines Zusatzeinkommens in Form von verlässlichen Dividendenerträgen. Dabei soll das Vermögen nicht sinken, sondern wenigstens die Inflationsrate ausgleichen. Im besten Fall wächst es stärker als die Inflation.

Kriterien

Um dieses Ziel zu erreichen, schaue ich nach börsennotierten Unternehmen, die die folgenden Punkte in sich vereinen:

  1. starke Marke
  2. unangefochtene Marktführerschaft bzw. geringe Konkurrenz
  3. Produkte oder Technologien, die auch in Jahrzehnten noch benötigt werden
  4. Marktkapitalisierung im Milliardenbereich
  5. langjährige Dividendenhistorie oder klares Bekenntnis zu Dividendenzahlungen
  6. Nachhaltige verantwortungsvolle Unternehmensführung, im besten Fall in Nachhaltigkeitsindizes gelistet
  7. Ausschluss von kritischen Branchen (Rüstung, Atomkraft, Glücksspiel, Öl, Kohle, Tabak)

Die Anwendung dieser Kriterien führt dazu, dass die Werte im Divants-Depot relativ unsexy sind. Wachstumswerte wie Amazon oder Netflix sind darin nicht enthalten. Dadurch gehen sicher Chancen verloren, andererseits lässt mich die klare Fokussierung auch viel ruhiger schlafen. Ich brauche mir keine Gedanken dazu zu machen, ob Netflix wirklich den Fernsehmarkt revolutioniert. Der Punkt auf den ich hinaus will, ist, dass die Zukunft ungewiss ist. Und niemand wirklich verlässlich die Zukunft vorhersehen kann. Deshalb nutze ich privat dieses „neumodische Zeug“, in meiner Geldanlage spielt es aber keine Rolle. Das sind eben auch Erfahrungen, die ich in meinem Anlegerleben gesammelt habe.

Jährliche Anlagestrategie

Rund um den Jahreswechsel veröffentliche meine konkrete Anlagestrategie für das neue Jahr. Darin werden meine Anlagekriterien dann konkret umgesetzt. Du findest die jeweiligen Anlagestrategien hier:

2024

2023

2022

2021

2020

2019

2018

54 Gedanken zu „Anlagekriterien“

  1. Hallo Ben, mir gefällt die Seite echt gut, ich finde es spannend, dass Du jedes Unternehmen vorstellst und Deine Kaufentscheidung öffentlich machst. Danke. Seit wann bist Du denn dabei und wie lange baust Du schon Dein Depot auf?

    1. Hallo Eike,

      ich habe Anfang der 1990er Jahre noch in der Schule mal am Planspiel Börse teilgenommen. Selbst begonnen habe ich dann 1996 mit dem ersten Börsengang der Deutschen Telekom. Damals hatte ich aber noch sehr wenig Geld. Auf Dividendenzahlungen habe ich viele Jahre überhaupt keinen Wert gelegt. Ich war mehr auf Kursgewinne aus und wollte schnell reich werden, schließlich fing dann ja auch die Zeit des Neuen Marktes an. Das hat dann aber nicht so wie erhofft geklappt. Das sind alles Erfahrungen, die ich heute nicht mehr machen will. Die mich aber weitergebracht haben und mich zu einem langfristigen Investor haben werden lassen. Mit zunehmendem Gehalt habe ich dann auch begonnen, langfristiger zu investieren. Meine ältesten Titel im Depot habe ich seit inzwischen 10 Jahren im Bestand.

      Ich freue mich, dass Dir die Seite gefällt und wir alle freuen uns, wenn Du Deine Erfahrungen und Ansichten auch gerne in den Kommentaren teilst!

      Viele Grüße Ben

    2. Hallo Ben,

      ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen.

      Deine Anlagekriterien sind zum Teil auch meine, meine Ergänzungen hierzu:

      Die Punkte 1 bis 3 sind auch zu 100% meine.

      Bei Punkt 4 stimme ich zu 90% zu, 10% investiere ich in aufstrebende Technologie und Unternehmen.

      Zu Punkt 5 habe ich folgende Kriterien: Unternehmen mit Kurs- und Dividendenwachstum von 100% und mehr für die letzten 10 Jahre. Wenn die Dividende unter 3% liegt darf das Wachstum auch größer sein. Bei Aktien ohne Dividende sind Kursverdoppler auch in weniger als 5 Jahre o.k.

      Zu Punkt 6 habe ich noch die Anmerkung, es kommt auch auf die Vorstände an, bei Vorstandswechsel steige ich ein oder aus. Rorsted bringt Henkel voran, dann geht Rorsted zu Adidas, Adidas kommt voran und Henkel sinkt. Schneider macht aus Fresenius ein Spitzenunternehmen, geht zu Nestle und macht dort das gleiche, Fresenius geht gegen Süden. Weitere Unternehmen hierzu: Bayer, Generel Electric,

      Zu Punkt 7 stimme ich voll zu.

      Den Punkt Wachstumsaktien kann ich nicht verstehen. Wenn ich mir den Kursverlauf der NASDAQ ansehe und den mit den anderen Indizes vergleiche, sehe ich ein großes Wachstum mit geringer Schwankung. Wenn man etwas für die Zukunft aufbauen will, sollte man auf die Möglichkeiten nicht verzichten. (Apple, Amazon, Microsoft, Adobe usw)

      Schlafen konnte ich wegen Cisco Systems, 3M, BASF, Johnson&Johnson usw. nicht, habe sie frühzeitig wegen Erfolglosigkeit verkauft.

      Ich vermisse in deinem Depot zum Beispiel Erneuerbare Energien Aktien und andere Zukunftswerte.

      In meinem Depot sind 1/3 Euro-Aktien, 1/3 europäische Aktien (CH, GB, DK, NO, SW9 und 1/3 US und Kanada-Aktien, jeweils Wertmäßig aufgeteilt.

      Im Januar habe ich, die Pandemie voraussehend, mein Depot massiv umgeschichtet, trotzt des derzeitigen Dollarkurs liegt mein Depot deutlich über 20% im Plus, ohne Einrechnung der Dividende und ohne Zuzahlung ins Depot.

      Ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahre mit der Börse und Aktien, habe zugegeben auch Erfahrungen gesammelt.

      Bleibt gesund

      Peter

  2. Dann bist Du ja ein Beispiel dafür, dass der wichtigste Faktor Zeit ist. Ich baue seit drei Jahren an meinem Portfolio, das auch auf langfristigkeit angelegt sein soll. Ich freue mich auf das Kommentieren.

  3. Willkommen im Club :-) Bleibt der Strategie der Dividenden treu ! Das funktioniert. Ich konnte mit 47 aus dem Hamsterrad aussteigen, und das nur wegen der regelmäßigen Einnahmen der Dividenden.

    1. Hallo Ralf,

      so ein Kommentar motiviert ungemein! Ich wäre schon zufrieden, wenn ich das mit Anfang 50 schaffe. Bis dahin habe ich noch gute 10 Jahre. ;-)

      Viele Grüße Ben

    1. Öl zählt zu den fossilen Energieträgern und ist endlich. Im Sinne einer nachhaltigen und langfristigen Anlagestrategie passt es für mich nicht ins Konzept. Klar sind das hohe Dividenden, die dort gezahlt werden. Aber wie lange noch? Was, wenn das Öl nicht mehr sprudelt? Da es genug Alternativen mit hohen Dividenden gibt, konzentriere ich mich lieber auf die!

      1. Na ja, Öl zählt zu den fossilen Energieträgern und wird noch die nächsten Jahrzehnte der bestimmende Energieträger sein. Weder Akkutechnik noch Wasserstoff wird auf Dekadensicht irgendein Gegner dafür sein. Zudem sind auch die großen Ölgiganten längst diversifiziert und gehen mit der Zeit und die „grüne“ Wirtschaft wird sich auf absehbare Zeit als Kostentreiber und nicht konkurrenzfähig erweisen. Daher erachte ich Titel wie Total, Shell, BP, Eni, Repsol usw. auch langfristig für eine gute Investition.

  4. Moin, eine wirklich interessante Seite, die wir hier neu entdeckt haben. Gute Ansatzpunkt und fast die gleiche Strategie ( muss vielleicht am Alter liegen ;-) ) die wir fahren. Auch wir arbeiten mit echten Zahlen und werden jetzt bei Dir nochmal nach der ein oder anderen Idee stöbern.
    LG
    Plutusandme

  5. Hallo Ben,

    echt toller Blog bisher. Ich bin Marco, 31 Jahre jung und bin letzte Woche auf die Idee gekommen Aktien zu kaufen und habe einfach mal ein Depot bei Onvista eröffnet. Hab aber nur ein Budget von 3000€ gehabt, möchte aber monatlich so 200€ ansparen um dann immer so 1000€ Pakete zu kaufen. Erstmal besser als nichts, denke ich.
    Was hältst du von Nike und VW? Hatte letzte Woche einfach mal 20 und 10 gekauft. Denke VW wird auch wieder nach oben kommen. Habe vor über die Dividenden in Zukunft ein bisschen dazu zuverdienen.
    Werde die nächsten Abende mal deinen Blog durchforsten.

    Besten Gruß
    Marco

    1. Hallo Marco,

      vielen Dank für Dein positives Feedback! Das freut mich sehr.

      Ich kann Dir vor allem den Tipp geben, Dich erst mal ausführlich zu informieren. Börse läuft nicht weg. Du verpasst also nichts, wenn Du Dich erst informierst und dann kaufst. Beim Investment in Einzelaktien solltest Du das Ziel haben, eine ausgewogene Mischung von Titeln zu finden. Sonst ist das Risiko einfach zu groß. Also am besten erst den Plan machen, wo es hingehen soll (welche Ausrichtung, wieviele Titel, Gewichtung usw.).
      Nike, VW und Vonovia sind alles große Titel, das ist schon mal okay. Sie sind aus völlig unterschiedlichen Branchen, das finde ich auch gut. Ob ein Automobiltitel in Dein Depot gehört, solltest Du angesichts des Klimawandels und der Herausforderungen im Hinblick auf Elektromobilität, gut überlegen. Bei Vonovia solltest Du Dir mal anschauen, wie die Verschuldung aussieht und was bei höheren Zinsen für die Kredite passiert.
      Ansonsten hoffe ich, dass Dir der Blog einige Anregungen geben kann! Freue mich über Deine weiteren Kommentare!

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben,

        wie kommst Du denn an die Infos, wie Verschuldung, laufende Kredite etc. ? Gibt es eventuell einen Blogpost der deine Informationsbesorgung beschreibt. Ich google immer massiv und irgendwie ist das total unproduktiv.

        Viele Grüße
        Nico

        1. Moin Nicole,

          das kannst Du u. a. aus der Bilanz entnehmen (neben vielen anderen Dingen z.B. im Geschäftsbericht zu finden). In der Regel findest Du die Grundzahlen auch bei Deinem Broker oder Du nutzt Seiten wie Börse.de. Es gibt eine Menge an Kennzahlen, die man bei einem Unternehmen prüfen kann. Wenn man sich auf Einzelaktien konzentrieren möchte, sollte man dort zumindest einen Grundüberblick haben um das Unternehmen zu ‚überprüfen‘ bevor Du ihm Dein Geld gibst

          VG
          Krähe

  6. Hallo Ben,

    finde das Nachhaltigkeitskriterium genau richtig. Am Ende definieren ja wir als Investoren über die Allokation ihres Kapitals, welche Businesses wachsen und welche auslaufen sollen.

    Auch ansonsten ein toller Blog!

    Viele Grüße,
    Axel

  7. Hi Ben,
    danke für den coolen Blog.
    Wäre diese Seite ggf. ein guter Platz um Aktien-Vorschläge „vom Publikum“ zu besprechen? :)
    Cheers,
    Phil

  8. Moin Ben,

    bei Deinen Kriterien erwähnst Du unter Punkt 6 den Bereich der Nachhaltigkeit und ‚Nachhaltigkeitsindizes‘. Leider ist dieser Begriff alles andere klar strukturiert in der Börsenwelt. Kannst Du daher Dich hierzu bitte noch etwas ausführlicher äußern? Welche Indizes nutzt Du? Oder schaust Du was in SRI ETFs geführt wird? Oder hast Du Dir aus den ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten einen persönlichen Indize erstellt? Es ist mir zwar verständlich, was Du sagen möchtest, aber nicht wie Du es sagen möchtest

    VG
    Krähe

  9. Hi Ben,
    super spannende Übersicht. Gerade Risiko und Verschuldung finde ich sehr wichtig. Hast du dir schnmal den AAQS und die 10 Kriterien dort angesehen, auf https://www.alleaktien.de/aaqs ? Vielleicht kannst du deine Kriterien genau wie dort auch nochmal einen Schritt konkreter machen, also harte Grenzen setzen.

  10. Hallo Ben,
    einen wirklich toll gemachten Blog betreibst du! Danke für deine Einschätzungen, warum du eine Aktie in dein Depot aufnimmst. Gut gefällt mir auch, dass du nicht in BP oder Shell investierst, nachhaltig ist deren Geschäftsmodell nicht.
    Wie wichtig ist dir bei deinen Entscheidungen das KGV einer Aktie? Setzt du dir dort ein Limit?
    Viele Grüße Sebastian

  11. Hallo Ben,

    ich habe dich im Finanzrocker-Podcast gehört und versuche gerade deine Anlagestrategie nachzuvollziehen.
    Ich verstehe noch nicht ganz genau, wie du entscheidest, welche Aktie du nun in dein Portfolio aufnimmst. Wieso hast du zum Beispiel nicht in Texas Instruments investiert?

    starke Marke – JA

    unangefochtene Marktführerschaft bzw. geringe Konkurrenz – Bei Taschenrechnern und Microchips spielen sie ganz weit oben mit

    Produkte oder Technologien, die auch in Jahrzehnten noch benötigt werden – Auf jeden Fall

    Marktkapitalisierung im Milliardenbereich – 104 Milliarden. Kriterium auf jeden Fall erfüllt

    langjährige Dividendenhistorie oder klares Bekenntnis zu Dividendenzahlungen – Ja

    Nachhaltige verantwortungsvolle Unternehmensführung, im besten Fall in Nachhaltigkeitsindizes gelistet – Ja, z.B. https://www.robecosam.com/media/7/9/9/7992fc5a7bf7ba0d69337b8b7e1f2b43_djsi-2018-componentlist-northamerica_tcm1016-15776.pdf

    Ausschluss von kritischen Branchen (Rüstung, Atomkraft, Glücksspiel, Öl, Kohle) – Vermutlich schwierig, zumal TI als Ölfirma gegründet wurde. Trotzdem ist es vermutlich nicht, was du „heute“ als kritische Branche siehst.

    Das ist jetzt nur eine zufällige Aktie, die ich ausgewählt habe. Für mich erfüllt sie all deine Kriterien. Aber da muss doch noch mehr sein wie z.B. der Preis. Und damit sind wir auch direkt beim zweiten Thema: Wie machst du für dich einen vernünftigen Preis aus? Ist TI für dich überbewertet oder unterbewertet? Und wenn ja: Wieso? Und die letzte Frage: Wie entscheidest du, wie viele Positionen du kaufst?

    Ich weiß es sind viele Fragen, aber deine Anlagestrategie interessiert mich sehr und ich versuche sie gerade einfach nachzuvollziehen.

    Liebe Grüße
    Hendrik

    1. Hallo Hendrik,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Freut mich sehr, dass Dich meine Anlagestrategie interessiert.

      Um Deine Fragestellung aufzulösen: Ich bin selbstverständlich nicht in der Lage, alle Aktien zu kaufen, die in meine Anlagestrategie passen! Wie Du schon richtig vermutest, gehört noch mehr dazu. Die Anlagekriterien definieren für mich das Anlageuniversum, aus dem ich meine Aktien kaufe.

      Konkret werden die Aktien durch die definierten Kriterien gefiltert. Was dann übrig bleibt, muss dann auch noch in meine Depotaufteilung passen und beim Kauf mehr Chancen als Risiken bieten. Dazu gehört selbstverständlich auch der aktuelle Aktienkurs. Ich fange quasi dann mit der Einzelanalyse an.

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben :)

        Danke zunächst für deine Antwort.
        Eine kurze Frage noch: Wo hast du deine Watchlist?

        Liebe Grüße
        Hendrik

        1. Hallo Hendrik,

          meine Watchlist habe ich in einer Excel-Tabelle auf meinem Rechner. ;)

          In meiner regelmäßigen Monatszusammenfassung veröffentliche ich aber auch immer einen Ausblick auf den neu startenden Monat. Und da nenne ich die Werte, die ich gerade besonders spannend finde. Zuletzt hier.

          Viele Grüße Ben

  12. Hallo, dein Blog ist sehr spannend und deine Strategie klar und eindeutig. Das gefällt mir. Ist BAT eine interessante Aktie für dich oder betrachtest du sie nicht, weil es für dich eine kritische Branche ist?

    MfG nobody

    1. Danke für Deinen Kommentar und Deine Frage. Da die Frage nach Tabakaktien immer wieder kommt, habe ich meine Anlagekriterien nun ergänzt und Tabak explizit bei den kritischen Branchen, in die ich nicht investiere, erwähnt.

  13. Hi Ben,

    super Blog wie ich und viele andere wohl finden. Mach weiter so!

    Ich hab eine Frage an dich zum generellen Zeitpunkt beim Kauf von Aktien. Kaufst du Aktien unabhängig ihres Kursniveaus ein/zu oder wartest du ggf. auf Rücksetzer? Siehe aktueller Markt, wo einige Aktien alle 52 Wochen highs geknackt haben. Da bin ich mir grad selbst unschlüssig 🙈. Deshalb wäre es interessant zu hören wie du das machst 😊.

    Lg und danke schon mal

    Markus

  14. Lieber Ben, sowohl dein Blog, dessen Thema und deine hier geschilderten Anlagekriterien liegen stark auch auf meiner Linie. Als bald Fünfziger interessieren mich Tenbagger weniger. Schön hingegen ist jedes Klingeln der Dividendenkasse bei einem Ausschüttungstag. Viele deiner Kriterien sind auch meine, deshalb gefällt mir wohl auch dein Blog so gut.
    Ich bin ein treuer Anhänger deiner Blogartikel und freue mich auf künftiges Kommentieren und Beisteuern substanzieller Beiträge.
    Aus Berlin, Matthias von Mitzlaff

  15. Hallo Matthias,
    hallo Ben,

    Matthias, wahrscheinlich kennst du die alle, aber falls nicht, dann schaue dir mal die Big Player auf dem Rohstoffsektor an, da du ja auch gerade auf die Dividendenrendite achtest.
    Das sind solide und stetige Dividendenzahler, gerne auch mal mit einer Sonderausschüttung wie für 2019, wenn‘s denn mal gut läuft.
    Ben, Nachhaltigkeit ( nicht nur auf Rohstoffe bezogen ) hin oder her, ob nun die Arbeitsbedingungen in den Minen oder auch Umweltverschmutzung kritisch beleuchtet werden vs ethisch-moralischer Bedenken. Ohne Rohstoffe keine Industrie, kein Wachstum, kein Luxus. Das wird häufiger gerne mal vergessen.
    Gerade im wohlbetuchten Deutschland.
    Alles soll nachhaltig sein, aber will die breite Masse auch dafür mehr bezahlen ( wenn sie es finanziell überhaupt kann ), wenn die Rohstoffe durch weniger Umweltverschmutzung / bessere Arbeitsbedingungen / höhere Löhne in den Abbauländern etc. weitaus teurer werden und damit einhergehend auch die Industriegüter ?
    Es sei mir mal folgende Aussage gestattet : Auf diesem Portal werden ja schon die unterschiedlichen Aktienkaufgebühren verglichen ( wer ist der billigste Broker etc. ), wie sieht‘s denn dann mit den aus Rohstoffen bestehenden teueren Gebrauchsgütern aus, wenn die nachhaltig abgebaut werden ?? Finden die noch reißenden Absatz, wenn denn schon Marginalien ( auf Preisvergleichsportalen oder Brokern etc. ) verglichen werden ??
    Das nur mal zum hehren medial gelenktem Thema Nachhaltigkeit ( Punkt 6. und 7. der Auflistung s.o. ) , was sicherlich absolut nicht verkehrt aber z.Zt. ( weltweit ) schwer durchsetzbar ist.
    Aber „Gefühle sind keine Argumente“, wie Alfred Adler mal richtig bemerkt hat.

    Den Hungrigen dieser Welt ist es egal, was die mächtigen ( Rohstoff) Konzernzentralen in London / Sydney / Kapstadt dieser Welt ihnen befehlen : Ob sie den Amazonas abholzen, ganze Landstriche verwüsten, den Orinoco trockenlegen sollen oder sonst was für Schäden anrichten, um an Rohstoffe zu gelangen.
    Der Satte befiehlt dem Hungrigen, beutet ihn parallel dazu aus, aber gleichzeitig beklagen die Satten dann das Unheil dieser Welt ! Ein Paradoxon. Echt schizophren.
    Nachhaltigkeit ?? Cui bono ?
    Zu Lasten von wem ?
    Magst du doch lieber Kekse oder Kaviar essen, wenn du kein Brot hast.

    Ein weiser Sioux Häuptling sagte u.a. 1855 zu Präsident Franklin Pierce :„….die Erde ist sein Bruder nicht ( gemeint sind die weißen Eindringlinge ( Pioniere )) , sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er läßt die Gräber seiner Väter zurück – und kümmert sich nicht. Er stiehlt die Erde von seinen Kindern – und kümmert sich nicht……usw.“
    Leider hat dieser Mann m.E. in seiner Symbolik recht behalten, wenngleich die Plünderung des Planeten etwas langsamer aber dafür stetig voranschreitet.
    Dieses Nachhaltigkeitsthema wird uns noch Jahrzehnte beschäftigen und ist nur sukzessive lösbar.
    Immerhin lösen ca. 500 Millionen „missionarisch“ eingestellte Europäer und einige Hundert Millionen Nichteuropäer nicht das Umweltproblem, während ca. 6,5 Milliarden Menschen das in Gänze vielleicht noch nicht ganz so erkannt haben bzw. erkennen wollen / armutsbedingt können.
    Also, warum keine Rohstoffaktien inkl. Öl oder Zigaretten kaufen ? Ich habe die alle in meinem Depot.

    Um auf den ersten Satz zurückzukommen : Gemeint sind Rio Tinto, BHP Group PLC und Anglo American PLC, wobei erste die beste Bilanz und letztere die höchsten Schulden hat.
    Allesamt zahlen aber eine Dividendenrendite von 3,6 – 6 %.
    Hamburger Grüße
    Michael I

  16. Ich wollte hier mal ein paar sehr wertvolle viedeos auf Youtube mit euch teilen :
    Geht nach Youtube und gebt einen Search ein “ DanielPronk“. ( So heisst der !)

    Eine riesige liste von seinen videos tut sich auf mit sehr guten fundamentalen Bewertungsmethoden von Aktien. Ich hab dort schon eine menge gelernt , wie man mit Annual reports umgeht. Wirklich wertvoll.

    1. Hallo RB,

      bei mehr als 8.700 Werten, die sie allein im MSCI All Country World befinden, wirst Du immer spannende Aktien finden, die ich nicht im Depot habe. Ich muss mich fokussieren, sonst würde ein ETF mehr Sinn machen. Aber ich will nicht ausschließen, dass die beiden von Dir genannten Titel irgendwann auch den Weg in mein Depot finden.

      Viele Grüße Ben

  17. Was ich sehr empfehlen kann, sind die „quick stock analysis“ – Videos der beiden Typen von EverythingMoney / Patreon auf youtube.
    Über die beiden bin ich auf ein sehr effektives Analyse-Schema für Aktien gestoßen, das ich seither anwende.
    Die beiden interessiert vor allem: Profit margin, PE Ratio, Revenue growth, Profit growth, Asset / Liabilities ratio, Shares outstanding, Free cash flow growth, Price-to-FCF.
    Ich ergänze diese 8 Kriterien noch um drei weitere: 5-Jahres-Kurs, 1-Jahres-Kurs sowie Dividendenrendite.
    Das schöne an dem Schema: Man kann in der Regel all diese Zahlen schnell bei yahoo finance abfragen.

    Durch diese Analysen (mittlerweile habe ich über 60 Unternehmen daraufhin untersucht) entstehen interessante Erkenntnisse, Beispiele:
    * Im Versicherungsbereich mögen MunichRe und Allianz starke Player mit toller Dividende sein. Ping An weist jedoch die wesentlich stärkeren Zahlen auf (deshalb habe ich mich gegen D und für China entschieden)
    * Auch wenn der Immobilienmarkt derzeit ziemlich gebeutelt sein mag, gibt es doch einige REITs (wie WP Carey), die gar nicht so schlecht da stehen.
    * Viele Promi-Aktien, die auf youtube etc. stark als Dividendenaktien gehypt werden, weisen immer wieder negative Kennzahlen auf, die von einem Kauf eigentlich abraten (Coca-Cola: Umsatz steigt nicht, Assets/Liab-Verhältnis negativ, 3M: Weder Umsatz noch Gewinn steigen in den letzten Jahren, Prologis: Gewinnwachstum steigt nicht und Anzahl der ausgegebenen Aktien steigt leider).
    * Es gibt einige Unternehmen, die ein eher schlechtes Image haben, aber von den Zahlen her eigentlich nicht so schlecht da stehen (Beispiele: AT&T hat zwar eine niedrige Gewinnmarge und schwaches Gewinnwachstum, aber Dividendenhöhe, Umsatzwachstum, Assets/Liabilities und Free-Cash-Flow-Wachstum sind alle positiv; Cisco: Umsatzwachstum zwar stagnierend, aber alle anderen Kennzahlen nach meiner Analyse im positiven Bereich).
    * Es gibt sogar einige Unternehmen – zugegeben nur sehr wenige – wo (fast) ALLE Kennzahlen (inklusive des Kurstimings für einen Kauf stimmen). Hierzu zählen die japanische KDDI (Telekom) und die US-amerikanische Merck. Dicht gefolgt von drei Firmen, bei denen nur eine Kennzahl (der Free Cash Flow) etwas Kopfschmerzen bereiten, ansonsten alles paletti: China Water Affairs, Red Electrica und Verizon.

    Meine Botschaft: Wenn man ernsthaft in die Aktienmaterie einsteigen will, sollte man seine Hausaufgaben machen (was ich 2020 viel zu selten gemacht habe…;-(

    1. Hallo Mathias !

      Schön, dein Posting ! Nur ein paar Erweiterungsvorschläge von mir :
      1) jeder schaut auf den Gewinn, wobei dieser wenig aussagt, und sogar sehr irreführend sein kann. Bestes Beispiel : ENRON. . Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an diesen Betrugsskandal. Auch ich hab damals dabei was verloren. Das hätte man aber eigentlich vermeiden können. Der GEWINN war immer noch zum besten, am operativen Cash Flow könnte man aber schon den Rückwärtsgang erkennen. Ich hab mir jetzt angewöhnt, statt dem Gewinn lieber den OpCF anzuschauen. Steht in jedem Annual Report drin, oder für bequemere Leute : nachschauen im Wall Street Journal.
      *.wsj . Dort stehen übrigens auch all die von dir angegebenen grossen.
      2) einen weiteren wichtigen Punkt hab ich vom Dr Elsässer gelernt. Betrachte den Brutto Gewinn.! Wenn der schon recht klein ist, dann hat die Firma wenig finanziellen Spielraum für uns Werbung, Research&developpement etc.
      Ebenfalls vom Elsässer : das Verhältnis von R&D zum Umsatz. Wenn der klein ist, wie kann sich da die Firma weiterentwickeln und gegen die Konkurrenz verteidigen ? Ein sehr guter Kandidat hierfür ist der vom Michael 2 Mal erwähnte , sehr unterbewertete wert Bristol Meyer Sqipp. (BMY). Da ist R&D/Sales
      Etwa 30- 35%. Gigantisch !

      1. Noch was:
        Bemerkungen zum free Cash flow :
        Dieser Wert ist eigentlich nur wichtig für die Einschätzung der Dividende. Ansonsten ist der Operative Cash Flow wesentlich wichtiger. Außerdem ist die Definition des FCF nicht in Stein gemeißelt. Manche nehmen die Aquisitionen mit in die CapEx mit auf, andere nicht. ( Rrmember : FCF = OpCF – CapEx ). Und Moodies zieht beim FCF sogar die Dividende noch davon ab !

        Eine weitere wichtige Grosse ist das Gewinn/Umsatz Verhältnisse, bzw
        OpCF/ Sales. Wenn der zu klein ist, tun sich Firmen sehr schwer, eine kriese zu überstehen. Bei Cafés u Restaurants beträgt dieses Verhältnisse nur etwa 3%. Deswegen messen jetzt bei Corona19 soviele Kneipen schliessen !

    2. Mathias ,
      Warum bereitet dir der Free Cash Flow von China Water Affairs kopfschmerzen ? Hier mal ein paar zahlen aus dem Geschaeftsjahr 20/21 : ( entnommen aus wsj ) :

      (Alles in mrd HKD : )
      Umsatz : 8.7
      Brutto Gew : 3.8
      Operat. CF : 3.6
      Gewinn : 1.6
      Free CF : 3.2
      Div : 0.48

      (DivRendite momentan : 5.2% ,
      Ausschuettung v FCF 15% ! )
      Da is alles paletti !

      Das problem bei CWA liegt an einer neu erworbenen Beteiligung einer ziemlich maroden klaehranlagen firma (Kangda) . Zuerst dachte man, dass sie sich daran uebernommen haben und sich dabei einen riesen schuldenberg einverleibt haben. Aber nach 2 jahren kristalisiert sich jetzt raus, dass sie das hinbekommen !

      Ein schnaeppchen !

      1. Hallo lieber Manfred,
        schön von dir zu lesen. Feedbacks wie deine machen aus den eigenen Postings hier im Forum einen echten Dialog, einfach klasse!
        Auf deine Anregung habe ich mir China Water Affairs nochmal näher angeschaut.
        In meiner Analyse stütze ich ich auf Zahlen, die ich bei Yahoo Finance bekomme.
        Positiv nach meiner Bewertungsliste: Dividend-Yield, niedriges PE-Ratio, Profit margin 16%, Umsatz- und Gewinnwachstum steigen beide, Verhältnis Assets/Liabilities > 1, Anzahl ausgegebener Aktien bleibt gleich.
        Negativ nach meiner Liste: 5-Jahreskurs nur Seitwärtsbewegung, Freier Cashflow war 2017 bis 2019 sehr negativ, erstmalig 2020 positiv bei 303 Mio (hoffentlich ein Trend).
        Insofern gebe ich dir gerne recht: Eine Firma, die – wenn man das politische Risiko ausblendet – gerne in seinem (Dividenden-)Portfolio haben sollte.
        Sie steht für mich auf der Liste der demnächst einzukaufenden Firmen.
        Herzliche Grüße aus Berlin,
        Matthias

        1. Mathias,

          Hmmmmm ? Die zahlen bei yahoo hab ich nach allerdings sehr oberflaechlicher suche noch nicht gefunden. Hier sind die etwas anderen Zahlen des FCF aus dem WSJ : ( Angaben alle in mrd HKD. ) dahinter in Klammern, die Dividenden zahlungen.

          2020 : 3.235 ; (0.359)
          2019 : 0.943 ; (0.434)
          2018 : 1,282 ; (0.383)
          2017 : 1.511 ; (0.135)
          2016 : 1.233 ; (0.106).

          Moeglicherweise haben die im WSJ bei der CapEx die Investition/Aquisition der Kangda nicht mit beruecksichtigt: 2019 : 1.2 mrd, dann waere der FCF von 2019 bei -0.257, und die Kangda investition 2020 von 0.361 wuerde dann einen FCF von 2020 von 2.874 bedeuten. Das erlklaehrt aber noch nicht den negativen fcf von 2018, wie du sagst.

          In den Annual Reports geben die CWA ihren free cash flow nicht an. (Muessen sie ja auch nicht! ) CWA gibt aber als Richtlinie an dass sie immer etwa 30% vom GEWINN ausschuetten wollen

          Auch beim OpCF ist jedenfalls laut Annual Reports, herausgegeben von CWA selbst, alles in ordnung:
          2020: 3.413
          2019: 1.018
          2018: 1.330
          Aehnliche, aber dennoch leicht veraenderte zahlen gegenueber den Annual Reports, stehen auch im WSJ
          Man kann den zeitschriften nicht trauen !
          Ich habe aber bei oberflaechlichem googeln auch rote zahlen fuer 2019 gesehen.

          Soviel fuer jetzt mal, ich geh der sache aber weiter nach.

          1. So, Mathias, jetzt hab ich im ganzen web nach bilanz zahlen von CWA gesucht, und ueberraschung : auf hunderttausend seiten hab ich 200000 verschiedene werte gefunden, die meist auch mit den Werten im Annual Report nicht ubereinstimmen. Incl Yahoo und Wall Street Journal !!!!
            Also blieb mir nix anders uebrig, als mir den wert fuer 2019 selber auszurechnen. Alle meine werte sind nun aus dem Cash Flow Statement des 2019er Annual Reports von CWA.

            Formel :
            FCF = OpCF – CapEx,

            Wobei CapEx die langfristigen Neuanschaffungen sind, bestehend aus „Purchase of Property, Plant and Equipement“ (225 mio HKD) und „Aquisitions of Subsidiaries“ (380 mio HKD). Zusammen 605 mio HKD).

            Der Operating Cash Flow wird fuer 2019 mit 1048 mio HKD angegeben

            Dann ergibt sich nach obiger Formel ein Free Cash Flow von +443 mio HKD. Der FCF von 2019 ist also POSITIV, und nicht negativ, wie Yahoo angibt.

            Ich frag mich allerdings, wie die Aquisitions Summe von 380 mio zustandekommt. die Kinga Aquisition kostete 1200 mio HKD ! Da es sich hier beim Fcf aber um einen CASH flow handelt, waere es dann moeglich, dass 2019 nur 380 davon cash bezahlt wurden, der rest wurde auf ziel gekauft.

            1. Hi Mattias,

              Es laesst mir keine Ruhe ,
              Aber ich denke, ich hab den Casus Knacktus jetzt gefunden !!!!!! Mit dem Ergebniss, dass der FCF von 2019 doch NEGATIV wird !!!!! Der Knackpunkt liegt bei der Berechnung der CapEx. So einfach ist die Sachlage bei CWA nicht. Ich bin im Cash flow statement 2019 noch mal alle Investitionen durchgegangen, und bin da auf einen LANGFRISTGEN Posten gestossen : KAUF VON LIZENSRECHTEN ! Und die gehoeren als Langfrist Investition natuerlich auch in die capex, even if intangable ! Und fuer diese lizenzrechte hat CWA 2019 2,34 mrd HKD ausgegenen. Wird dies beruecksichtigt, liegt der FCF bei etwa -1,9 mrd HKD Also , wie du sagtest, „tiefrot“ !

              ABER :
              Dies hier ist ein schoenes Beispiel, das zeigt , dass reine Zahlenbetrachtung offensichtich in die Irre fuehrt . Einfach nur auf den cashlow schauen und sagen FCF = …. bringt gar nix.
              Man muss hinter die Zahl blicken und schauen, wie diese zustande kommt. Dann haette man erkannt, dass der Grund, warum der fcf tief rot ist, sehr schnell immense Fruechte traegt : diese neuen lizensen haben dafuer gesorgt, dass die firma im jahr drauf sofort einen riesigen Gewinnsprung machte.

              Also : keine Angst haben vor tiefrotem FCF !

              Wieder was gelernt !

  18. Ein gutes Tutorial über Bilanzierung an der Börse ist auf YouTube die Reihe :
    „MoneyWeek Investment Tutorials“

    1. Vielen Dank für deine akribische Nacharbeit, lieber Manfred. Das wollte ich jedoch nicht willentlich auslösen…;-)
      Ja, mir ist auch schon öfter aufgefallen, dass Zahlen meiner bevorzugten Quellen (onvista, seekingalpha, yahoo finance) nicht immer zusammenpassen.
      Also ist China WA ein interessanter Kandidat.
      Sie schwanken ja ein wenig, letztens waren sie über 70 Cent, jetzt bei 65 Cent.
      Ich stehe kurz vor dem Einstieg.
      Herzliche Grüße aus Berlin, Matthias

      1. Nein, Mathias, du hast mich in keinster Weise irgendwie genötigt ! Ich selbst habe einen mittelgrossen Posten von CWA, und möchte vielleicht noch weiter aufstocken. Ich suche permanent nach einer Schwachstelle bei dieser Firma, und so hab ich die FCF Analyse als willkommenen Vertiefungsanlass genommen.

        Anders bei Kingboard Laminates : erst kürzlich hab ich sie hier auf diesem Block noch gelobt. Das muss ich zurücknehmen. ich habe den Eindruck, dass das Management die KBL als Selbstbedienungsladen sieht. Seit 3 Jahren gehen hier Umsatz, OpCF, Gewinn und Buchwert zurück, das Management aber , 3 Brüder, genehmigt sich immer größerer Bonusse, Gehaltserhöhungen, Aktienoptionen etc. Und um die Optionen möglichst gewinnbringend ausüben zu können, wird gewaltig Kurspflege betrieben: bei allen Nachteilen, – die Firma schwimmt im Geld ! Also haben sie, als der Kurs bei 7 HKD stand, eine Sonderdividende von 2 HKD angekündigt !! Das ist schon ne Hausnummer ! Fast 30% ! Der Kurs hat sich daraufhin verdoppelt , die 2 HKD wurden ausgeschuettet, dann hat die Muttergesellschaft 2% der KBL Aktien
        verkauft ( Chef der Muttergesellschaft ist ebenfalls Chef von KBL !!! ) . . . . und ich bin draussen, nach einer kursverdopplung und Dividendeneinstreichung. Ich bin mal gespannt, ob die Aktien Optionen im nächsten Geschäftsbericht noch im Depot des Management sind. Normalerweise üben die aus, und dann werden die Aktien sofort verkauft. Sie halten selbst nur wenig Aktien von der eigenen Firma. Mit so einer Firma möchte ich nicht alt werden.

    1. Peter, hab schon 20 Geschäftsberichte von denen runtergeladen.

      Ich versteh nicht ganz : warum aufpassen ? CWA hat ihren Sitz in Hong Kong ! betreibt aber ihre Wasserversorgung in China, und arbeitet dort mit den chinesischen wasservervorgungsbehoerden zusammen. Von denen bekommen sie dann bis zu 50 Jahre anhaltende Lizenzen. Der Chef selbst hat noch vor etwa 12 jahren in Peking in einer zentralen Wasserbehörde eine leitende Stellung gehabt. Viel Vitamin B ! (Ist hier in Asien so üblich !)

      Was mich an der Aktie so fasziniert ist ihre niedrige Bewertung, bei dieser Wasserknappheit, die hier herrscht. KGV 6. In USA haben vergleichbare Wasserfirmen ein KGV zwischen 30 und 40. Das erinnert mich etwas an die Zeit, als Bayer und BASF noch 5 DM gekostet haben, mit einem KgV von 3 ! „Chemie, wie langweilig !“ Bis dann der Peter Lynch auf die Aktien aufmerksam wurde. . . .
      CWA befinden sich im Depot der Allianz, Norge Bank, und ein paar Amis, hab’s vergessen.

      Aber du hast Recht! In China muss man mit offenen Augen schlafen. Deswegen bin ich auch für jede Warnung dankbar !

      1. Lieber Manfred, du inspirierst mich zu weiteren Zeilen…;-)
        Tatsächlich wollte ich unbedingt im „Wasserbereich“ etwas kaufen und habe mir auch andere Aktien angeschaut, z.B. American Water oder Xylem. Brookfield Renewables hatte ich mal in 2020, dann leider verkauft…
        Der Umstand, dass ich schon diverse tolle nordamerikanische Aktien im Depot habe (Merck US, Brookfield Infra, Enbridge, Amgen, Medical Properties) hat mich nachdenklich werden lassen.
        Ich vermute nämlich stark, dass China eine Großmacht werden wird, so innovativ auch US-Firmen (noch) sein mögen.
        Deshalb schaue ich immer wieder gezielt nach tollen Asien- bzw. China-Firmen.
        Taiwan SC ist leider derzeit zu teuer, Alibaba und Tencent decke ich über EM-ETF ab (A2JDYF).
        Mittlerweile im Depot habe ich: Ping An, China Mobile und China Water Affairs.
        Wen in der Region möchtest du noch empfehlen?

        Und zum Thema „Chemie“…:
        Hier fehlt mir noch ein toller Depotbaustein.
        Bayer traue ich nicht, so lange der unfähige CEO noch am Ruder ist (Bekannte von mir haben zu über 100 EUR gekauft! …;_(. Der Kurs könnte noch weiter fallen (das Unternehmen sehe ich ansonsten gut aufgestellt).
        BASF und LyondellBasell habe ich per yahoo finance analysiert. BASF hat derzeit eine negative Profitmarge und der Free Cashflow ist rückläufig. Lyondellbasell weist gleich mehrere Kennzahlen auf, die mir nicht gefallen (z.B. Profitmarge unter 10%).
        Gibt es hier einen Chemie-Kandidaten, den du empfehlen würdest?

        Winterliche Grüße aus Berlin, Matthias

  19. Und n paar alibaba, seit neuestem. Die zahlen aber keine Dividende, deswegen hab ich mir auch nur n ganz paar spendiert.

  20. Hallo Ben,

    ich weiß, dass es bereits sehr aufwendig ist 10 oder 20 Minuten als Podcast aufzunehmen. Das unterschätzt jeder, der es noch nicht getan hat.

    Für Youtube empfehle ich Dir wenigstens einzelne Bilder einzustreuen (insb. bei Finanzplanung entschlüsseln), es muss kein gefilmter Vortrag sein.
    Und ja das ist ebenfalls Mehraufwand, macht es aber leichter verdaulich.
    ;)

    Sorry vielleicht bin ich hier im falschen Bereich, dann verschieb es, falls Du kannst.

    1. @Ben und Börsenhai.
      Ja, ist mir auch schon aufgefallen.
      Bei Youtube muß Video oder Bilder oder sonstiger visueller Content dabei sein.
      Wenn man die ganze Zeit nur das Standbild sieht, finde ich das, um bei höflichen Variante zu bleiben, semiprofessionell. Wie gewollt und nicht gekonnt. Sry.
      Bei Podcasts und Videos muß man ein Entertainer sein. Wenn man das nicht richtig kann, es entweder lassen oder
      versuchen, wenigstens etwas Entertainment unterzubringen. Kommunikationsprofis wissen, das Unterhaltung per se aus vielen Ebenen bestehen und wenn nur die fachliche Ebene bedient wird und auf allen anderen Ebenen ein graues Grundrauschen kommt, wird das schnell uninteressant. Das ist dann in etwa so unterhaltsam, wie wenn jemand Seiten aus dem Telefonbuch vorliest.
      Man kann auch kommunikativ begeistern, wenn man kein Rhetorikprofi ist, dann muß man absolut authentisch offen und transparent auch visuell sein und nichts verstecken. Wenn man versucht, Defizite zu verstecken, wird der kommunikative Signalfluß gestört und unstimmig.

      Bitte nicht ärgern.
      Das ist wirklich nicht böse und nicht persönlich gemeint, sondern soll konstruktive Kritik sein. Vielleicht hilft es weiter.

Kommentar verfassen