Was bedeutet ein Delisting für meine Aktien und sollte ich dann besser verkaufen?

Delisting Zeit für Aufregung?
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Aktien von börsennotierten Unternehmen haben den großen Vorteil gegenüber anderen Unternehmensbeteiligungen, dass sie jederzeit an der Börse verkauft werden können. Natürlich nicht immer zu dem Kurs, den man sich als Anleger für seine Aktien wünscht. Aber in der Regel gibt es eine Nachfrage, in Krisenzeiten dann eben zu einem geringeren Kurs.

Viele Anleger erschrecken dann, wenn sie eine Meldung lesen oder eine Nachricht ihrer Depotbank erhalten, dass ein Delisting ihrer Aktien stattfinden soll.

Was das genau bedeutet und warum es wichtig ist, auch dann kühlen Kopf zu bewahren, stelle ich in diesem Grundlagenartikel vor.

Und ich zeige Dir, welche Chancen sind womöglich aus einem Delisting für Dich ergeben können.

Was ist ein Delisting?

Wir reden zwar immer von „der Börse“, aber in Wirklichkeit gibt es in Deutschland verschiedene Börsen und dort dann auch noch verschiedene Segmente. Klingt kompliziert und ist es auch.

Denn das Ergebnis davon ist ein Sammelsurium, das es für Anleger schwierig macht, den Durchblick zu bewahren.

Ein Beispiel: Die Aktien der inzwischen insolventen The Social Chain AG waren schon lange an der Börse handelbar, bevor es dann zum offiziellen Börsengang kam. Die Auflösung: eine Notierung im Freiverkehr gilt nicht als Börsennotiz, erst in den höheren Segmenten (regulierter Handel) gilt die Aktie offiziell als börsennotiert.

Konkret gibt es z.B. an der Börse Frankfurt im regulierten Markt den General Standard und den Prime Standard. Im Open Market (Freiverkehr) gibt es die Segmente Scale oder Basic Board. Also insgesamt 4 verschiedene Bereiche.

Mit einer Börsennotiz im regulierten Markt gehen dann Veröffentlichungspflichten des WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) einher. So muss ein Unternehmen, dessen Aktien im regulierten Handel notiert sind, z.B. einen Halbjahresfinanzbericht veröffentlichen.

Will sich ein Unternehmen diese Pflichten sparen, dann stellt es einen Antrag auf Delisting. Nach Bestätigung der Börse endet dann der regulierte Handel in dem Wertpapier zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Bei einer Notiz im Freiverkehr gelten diese Pflichten sowieso nicht. Hier gilt lediglich die Marktmissbrauchsverordnung (MAR) mit der Pflicht zur Ad-hoc-Publizität bei kursbeeinflussenden Ereignissen.

Mit einem vollständigen Börsenrückzug endet auch diese Pflicht. Auch dann spricht man von Delisting.

Welche Konsequenzen sind mit einem Delisting verbunden?

Mit dem regulierten Handel sind nicht nur Pflichten verbunden, sondern auch zahlreiche Vorteile. Sonst würde ja kein Unternehmen dort eine Notiz anstreben. So gibt es einen Market Maker, der An- und Verkaufskurse stellt. Die Aktie kann bei Erfüllung der entsprechenden Kriterien in einen Index aufgenommen werden. Und ETFs oder aktiv gemanagte Fonds können die Aktie in ihr Portfolio aufnehmen.

Diese Vorteile fallen bei einem Delisting weg. Nun ist es aber in der Regel nicht so, dass dann überhaupt kein Börsenhandel mehr stattfindet. Denn wurde die Aktie zuvor auch schon im Freiverkehr der Börse Hamburg gehandelt, dann wird sie das auch weiterhin. Ein Delisting an den anderen Handelsplätzen ändert daran nichts. Selbst wenn die Gesellschaft das nicht möchte – in Hamburg wird in der Regel einfach weitergehandelt. Allerdings mit geringerer Liquidität und höheren Spreads.

Was hat es mit dem Delisting-Abfindungsangebot auf sich?

Ist ein Unternehmen im regulierten Handel notiert und will sich davon zurückziehen, dann hat es den Aktionären ein Abfindungsangebot zu unterbreiten. Dabei muss mindestens ein Preis angeboten werden, der dem volumengewichteten Sechs-Monats-Durchschnittskurs entspricht.

Was sich jetzt fair anhört, ist in der Realität meistens nicht so prickelnd. Denn ein Delisting wird meist taktisch von einem Großaktionär genutzt, um günstig an die Aktien der Minderheitsaktionäre zu kommen. Und das bedeutet dann, dass so ein Angebot gerne dann veröffentlicht wird, wenn der Aktienkurs eine Talfahrt hinter sich hat. Und der Großaktionär die Zukunftsaussichten des Unternehmens offenbar besser einschätzt als die Marktteilnehmer. Denn warum sollte er sonst die Aktien kaufen wollen?

Den umgekehrten Fall gibt es natürlich auch: Wenn der volumengewichtete Sechs-Monats-Durchschnittskurs sehr tief liegt und der aktuelle Kurs aufgrund positiver Nachrichten schon wieder angestiegen ist. Dann geht der Großaktionär nicht unbedingt von vielen angedienten Aktien aus, will aber die historische Chance nutzen, sich günstig aus dem regulierten Handel zurückzuziehen. Denn nach einem Delisting ist er z.B. auch von der Pflicht befreit, bei Überschreiten gewisser Schwellen ein Übernahmeangebot an alle außenstehenden Aktionäre abzugeben. Er kann also fröhlich Aktien zu jedem beliebigen Preis zukaufen, ohne daraus ungewollte Konsequenzen zu befürchten.

Gibt es eine generelle Empfehlung zur Annahme des Delisting-Abfindungsangebots?

Als Anleger stehst Du natürlich vor der Frage, ob Du das Delisting-Abfindungsangebot annimmst. Du hast bei der Beantwortung allerdings einen großen Vorteil gegenüber vielen institutionellen Anlegern: Du musst es nicht annehmen, sondern kannst Dich frei entscheiden. Einem ETF z.B. bleibt nichts anderes übrig, er muss verkaufen.

Eine generelle Antwort gibt es naturgemäß nicht. Es hängt immer vom Einzelfall ab. Ein Anhaltspunkt kann der aktuelle Börsenkurs sein. Liegt er über dem Delisting-Abfindungsangebot, dann wäre es jedenfalls besser, über die Börse zu verkaufen.

Aber warum überhaupt verkaufen?

Du hast Dich ja aus speziellen Gründen dafür entschieden, Aktionär eines Unternehmens zu sein. Ändert sich daran etwas? Wenn der Börsenhandel in Hamburg weitergeführt wird, dann hast Du auch nach dem Delisting eine Ausstiegsmöglichkeit. Und kannst entspannt weiter an dem Erfolg Deines Unternehmens partizipieren.

Allerdings kann es auch sein, dass der Aktienkurs durch ein vorangegangenes Übernahmeangebot stark gestiegen und das Delisting-Abfindungsangebot deshalb bei wirtschaftlicher Betrachtung gar nicht schlecht ist. So war es z.B. bei zooplus. Die Aktie wurde durch ein Bietergefecht in die Höhe getrieben, dann gab es eine Einigung der Bieter mit anschließender Übernahme. Und kurze Zeit später das Delisting. Mit einem Abfindungsangebot zu 480 € je Aktie. Der Börsenhandel in Hamburg läuft seitdem weiter. Die Aktie hat mittlerweile aber rund die Hälfte ihres Aktienkurses gegenüber dem Abfindungsangebot verloren. Das ist nun für einen langfristig orientierten Anleger zunächst einmal irrelevant. Es besteht aber aufgrund der Mehrheitsverhältnisse die Gefahr, dass es zu einem Squeeze-Out kommt. Und dort womöglich nun nur noch der inzwischen sehr niedrige volumengewichtete Drei-Monats-Durchschnittskurs als Abfindung bezahlt wird.

Häufiger sind allerdings Fälle, in denen die Aktie nach dem Delisting deutlich zulegen konnte. Beispielhaft kannst Du Dir ja mal Rocket Internet (Delisting-Abfindungsangebot zu 18,57 € Ende 2020) oder Centrotec (Delisting-Abfindungsangebot zu 15,03 € im Januar 2021) anschauen. Hier war es für Kleinanleger besser, sich nicht vom Delisting irritieren zu lassen und einfach investiert zu bleiben.

Gibt es einen Ausweg, wenn ich bei einer vollständig nicht mehr börsennotierten Aktie investiert bin?

Der Börsenhandel in Hamburg ist eine schöne Sache bei Aktien nach einem Delisting. Aber er findet nur dann statt, wenn die Aktie zuvor auch schon dort gehandelt wurde. Es gibt auch immer wieder Unternehmen, die den gewollten kompletten Börsenrückzug verwirklichen können. Denn neu notiert wird nach einem Delisting keine Aktie in Hamburg .

Wenn Du es dann verpasst hast, die Aktie vor dem Delisting zu verkaufen oder Dich aber bewusst für ein Halten entschieden hast und nun doch aussteigen möchtest, dann gibt es noch weitere Möglichkeiten. Denn Du hast die Aktien ja trotzdem noch in Deinem Wertpapierdepot und kannst sie per Depotübertrag übertragen. Genau so wie Du das von börsennotierten Aktien kennst, funktioniert das auch bei nicht börsennotierten Aktien. Wenn Du nun also auf andere Weise einen Käufer findest, kannst Du Dich mit ihm auf einen Kaufpreis einigen und ihm die Aktien per Depotübertrag „zusenden“. Möglich ist das entweder in einem Börsenforum oder aber auch bei späteren Kaufangeboten von Dritten. Sie werden dann oft im Bundesanzeiger veröffentlicht. Es soll aber sogar schon Kaufgesuche über Kleinanzeigen gegeben haben.

Und es gibt noch VEH (VALORA EFFEKTEN HANDEL AG). Dort wird für viele Aktien nach einem Delisting weiterhin ein Ankaufs- und ein Verkaufskurs gestellt. Aber die Spreads sind hier in der Regel sehr groß und es findet auch nur selten ein Handel statt. Aber wenn Du wirklich verkaufen willst, dann ist das zumindest eine Möglichkeit, einen Käufer zu finden.

Ich selbst habe dort auch schon vereinzelt Aktien gekauft und kann bestätigen, dass die Abwicklung komplett seriös abläuft und reibungslos funktioniert. Abgesehen von den hohen Spreads ist die Transaktionsprovision von 10 € auch angemessen.

Wie ich auf Delisting-Ankündigungen reagiere

Überraschend sind Delisting-Ankündigungen nur selten. Meistens war schon „etwas im Busch“ und der Streubesitz ist nur noch relativ klein. Oder aber die Informationspolitik des Unternehmens war sowieso ziemlich zurückhaltend und es verwundert dann nicht, wenn auch noch auf die wenigen Pflichten einer Börsennotiz verzichtet wird. Ich bin dann trotz solcher Defizite Aktionär des Unternehmens, weil ich z.B. die garantierte Dividende eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags schätze.

Ein Delisting-Abfindungsangebot lässt mich dann kalt und ich lasse es verfallen. Es ist auch schon vorgekommen, dass ich eine Aktie vor dem Delisting noch kaufe. So habe ich das z.B. bei Vantage Towers gemacht. Ich wollte noch den geringen Spread und die niedrigeren Gebühren beim Handel über gettex nutzen. Innerhalb eines halben Jahres nach dem Delisting ist die Aktie um 12% gestiegen.

Und ich habe mit Centrotec und LS Invest auch bereits offiziell gedelistete Unternehmen an der Börse Hamburg gekauft. Zu ihnen hat sich Bauer gesellt. Und mit Secanda habe ich sogar ein Unternehmen in meinem Anti-Depot, das nach dem Vollzug des beschlossenen Delistings in Kürze dann wohl ausschließlich bei Valora gehandelt werden wird. Für mich ist das alles kein Beinbruch! Aber es ist nur eine Beimischung im Depot, da die Liquidität eingeschränkt ist.

Für die genannten Aktien sehe ich auch gewisse Chancen durch das Delisting. Gerade weil der Informationsfluss nicht mehr gegeben ist, kann ich als informierter Aktionär womöglich einen Vorsprung gegenüber anderen Marktteilnehmern haben. Meine „Konkurrenten“ um den günstigsten Kaufkurs sind ja nicht mehr institutionelle Anleger, die jede Unternehmensmeldung in Sekundenschnelle zum Handeln nutzen können. Sondern jetzt trifft nur noch ein bescheidenes Angebot auf eine geringe Nachfrage. Und da kann ich als Kleinanleger, der seine Hausaufgaben gemacht hat, womöglich (ich spreche hier bewusst im Konjunktiv!) eine Chance wahrnehmen, die mir woanders verschlossen bliebe.

Und das ist auch meine abschließende Empfehlung: Wenn es Dir nichts ausmacht, die entsprechenden Aktien etwas schwieriger oder mit größerem Spread handeln zu können, dann kannst Du ein Delisting völlig entspannt aussitzen. Ansonsten solltest Du zumindest über eine Reduzierung der jeweiligen Position nachdenken und überprüfen, ob Du noch ausreichend andere liquide Aktien in Deinem Depot hast. Und abgesehen davon, können auch interessante Unternehmen unter den Titeln sein, die nur noch an der Börse Hamburg oder gar bei Valora gehandelt werden. Hier kann ein genaueres Studium durchaus lukrativ sein.

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20 Gedanken zu „Was bedeutet ein Delisting für meine Aktien und sollte ich dann besser verkaufen?“

  1. Interessanter Beitrag. Wieder etwas gelernt, was ich noch nicht wußte. Danke.
    Trotzdem sind Handelsgeschäfte rund um das Delisting von Companys ein Graubereich, in dem man sich gut auskennen sollte und man sollte auch privat hier keine größeren/essentiellen Summen riskieren. Man tanzt hier auf einem sehr glatten Parkett.
    hier mal ein übles Beispiel als Lehrbeispiel, wie solche Dinge am Kapitalmarkt auch von scheinbar guten Adressen manchmal gehandelt werden. Hat zwar nicht direkt mit Delisting zu tun , aber mit Minibonds, noch passend zum vorangegangen Thema
    https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/anleihen/sympatex-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-mutmasslichen-millionenbetrugs/29401162.html

  2. Hallo Ben,
    Wieder einen Interessanter Artikel von dir.
    Die Aareal Bank DE000A37FT90, hat auch ein Delisting durchgeführt. Und es ist immer interessant was so an einer Börse so passiert. Wenn das ein auf einmal selber davor steht, ist es schon ein komisches Gefühl. Nun habe ich mich nach langen hin und her entschlossen, ein großen Anteil des Delisting Angebot 33,20€ angenommen und den Rest behalten. Um selber zu erfahren wie die Reise weiter geht mit der Aareal Bank. Mein Grund zur der Entscheidung war, das ich nicht ewig warten möchte und darauf spekulieren will das der Kurs. Eventuell ein paar € steigt oder sinkt. Dann nehme ich erstmal die Gewinne mit und steige woanders ein. Wo ich jetzt regelmäßige Einnahmen generiere. Mit den Rest der Anteile werde ich alles aussetzen um selber die Erfahrung machen.

    Schönen Sonntag an alle…..

  3. Ich hatte mir vor Jahren Swedish Match gekauft. Ein Hersteller von Schnupftabak, Kautabak vor allem in den skandinavischen Ländern. Und ich glaube Zigarren. Das war mein bester Tabakwert. Seit Jahrzehnten, jedes Jahr eine steigende Dividende,über die Jahre ein gigantischer Aktienrückkauf und steigende Kurse im Schnitt besser als MSCI, DAX oder S&P500. Ich glaube die Geschäftsentwicklung hat auch Philip Morris gefallen. Die haben ein Übernahmeangebot mit Aufschlag gemacht, die Mehrzahl der Aktionäre hat das wohl angenommen, die kritische Schwelle wurde erreicht, ein Delisting angeündigt und nochmals ein Übernahmeangebot für die restlichen verbliebenen Aktionäre. Ich habe weder verkauft noch das Übernahmeangebot angenommen. Dann wurde die Börsennotierung eingestellt und die Aktien waren überhaupt nicht mehr handelbar. War mir aber egal, ich war ja immer noch Teilhaber der Firma und jede Gewinnausschüttung hätte auch mit mir geteilt werden müssen. Aber es kam wie es kommen musste, solche Störenfriede wie mich wollte man loswerden, es gab eine Squeeze Out. Da habe ich dann den Preis erhalten gemäß Übernahmeangebot. War ein Supergeschäft, leider bin ich nur die Aktien los.
    Was aber sonderbar ist, in meinem Depot sind immer noch 1150 Stück Swedish Match Comp. Red mit der WKN A3D63F und Wert 0 EUR eingebucht. Ich habe keine Ahnung was das ist: Vielelicht laufen da auch irgendwelche Klagen gegen den Squeeze out. Ich habe da auf jedne Fall schon einmal versucht zu googeln, aber nichts gefunden. naja, mal abwarten was passiert und ob irgendetwas passiert.

  4. N’Abend.
    Danke für den tollen Artikel. Deine Sydney Airport wurde doch auch delisted soweit ich das im Kopf hatte mit nem recht hohen Kurs gegen Ende hin dann…

  5. Update Aareal Bank:
    Hatte heute in mein OnVista Depot, eine neues Angebot bekommen.

    “ wie wir Informationen der Wertpapiermitteilungen entnehmen, bietet die Guaranty Nominees Ltd, UK, London den
    Aktionären der Aareal Bank AG Namens-Aktien o.N. bis zum 15.03.2024 an, ihre Aktien für EUR 43,80 je Aktie zu
    übernehmen. Der Kurs der Aareal Bank AG Namens-Aktien o.N. lag am 06.12.2023 an der Börse Hamburg bei EUR 34,02
    (Angaben ohne Gewähr).
    Die Mindestabnahmemenge beträgt 2.500 Aktien. Das Angebot ist begrenzt auf 1.000.000 Aktien. Die Annahme erfolgt in
    der Reihenfolge des Eingangs der Annahmeerklärungen. Bestandsaktionäre deren Aktienanzahl unter der
    Mindestabnahmemenge liegt, haben das Recht, den internationalen Verwaltungsdienst von Guaranty Nominees Limited zu
    nutzen.“

    1. Hallo Andreas,

      das Angebot scheint nicht seriös zu sein. Ich kann nur dringend davon abraten, es anzunehmen. Der Betrug hinter solchen Angeboten ist in der Regel, dass die Zahlung erst nach Übertrag der Aktien erfolgen soll. Und dann sind die Aktien weg, aber es kommt kein Geld aufs Konto. Und dann viel Spaß bei einer Klage im Ausland gegen eine Gesellschaft, die wahrscheinlich nicht mal ein Guthaben auf dem Konto hat.

      Viele Grüße Ben

      1. Hi Ben, danke für deinen Beitrag. Ich finde das Thema spannend und habe mich aufgrund eines „naiven Fehlers“ begonnen einzulesen. Tatsächlich besitze ich noch zwei Aktien von Vantage Towers und der Fall ist analog der Aareal Bank. Nachdem diese nicht mehr bei meinem Broker handelbar sind wirkte das Angebot von Guaranty Nominees zunächst nach einer guten Möglichkeit, die Aktien „endlich loszuwerden“. Entsprechend habe ich an das Unternehmen geschrieben und relativ formlos erklärt, das Angebot annehmen zu wollen. Erst im Anschluss habe ich hier gelesen, dass das wohl nichts seriöses ist. Hat man sich mit so einer email eigentlich rechtlich schon zu irgendwas verpflichtet? Spricht kommt durch die Annahme schon ein Vertrag zustande oder bekommt man dann die entsprechenden Unterlagen erst zugesendet? Mit meinen zwei Aktien könnte ich die Mindestabnahmemenge von 2500 Aktien ohnehin gar nicht bedienen.
        Viele Grüße
        Björn

        1. Hallo Störchi,

          ich kann und darf hier natürlich keine individuelle Rechtsberatung leisten. Ich an Deiner Stelle wäre einfach entspannt und würde gar nichts Weiteres machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da was wegen Deiner E-Mail passieren sollte. Und wenn Du Deine Vantage Towers wieder handelbar haben willst, dann kannst Du ja ein Depot bei einer Bank eröffnen, die den Börsenhandel in Hamburg unterstützt. Und dann überträgst Du die Aktien dorthin. Bei 2 Aktien lohnt es aber vermutlich eher, sie einfach liegenzulassen und die 1,49 € jährliche Dividende pro Aktie zu kassieren. Und ein Squeeze-Out ist ja auch nicht unrealistisch irgendwann. Dann werden Dir die Aktien gegen eine Abfindung automatisch und gebührenfrei ausgebucht.

          Viele Grüße Ben

          1. Hi Ben,

            Danke für den Hinweis und an der Stelle auch ein kurzes Update: Tatsächlich habe ich seither nichts mehr von dieser Bank gehört. Das unterstreicht auch den womöglich nicht ganz seriösen Charakter der Bank. Das mit der Dividende ist ja ne gute Sache und in sofern werde ich tatsächlich nichts unternehmen und die Zeit wird zeigen, ob’s zu einem squeeze out kommt.

            VG Störchi

    2. Hallo Andreas,

      Guaranty sagt selbst, der Preis liegt bei 33,20 €. Folge Bens Rat.
      Raus aus dem Laden, aber glaube nicht, dass Du einen Preis 25% über dem Marktpreis erhältst.
      Verlust buche unter Erfahrung (High Dividend ist nicht immer gut), Gewinn?, realisiere ihn. Ich glaube nicht, dass jemand über 34 € für die Aktie zahlt.
      Nein ich weiß es nicht, aber 45 sind jenseits von Gut und Böse.

      Ein Beispiel für: Hirn vor Gier. (meine Meinung)

  6. Gibt es frei verfügbare Statistiken darüber, wie häufig es zu Delistings kommt? Also die Anzahl der Unternehmen, die zu Anfang, aber nicht zum Ende eines Jahres an einer Börse gelistet sind.

  7. Hallo Ben, bin wegen der Delisting Ankündigung von USU Software auf Deine Seite gelangt. Erstmal vorweg, Dein Blog gefällt mir sehr gut und ich werde ihn weiter verfolgen und mich intensiv einlesen.
    Was würdest Du jetzt machen wegen der Ankündigung von USU? Mein KK liegt bei 23€ und bin dadurch Fett im minus.

    Vg
    Volker

    1. Hallo Volker,

      wenn Du von USU Software weiterhin überzeugt bist, würde ich gar nichts machen. Die Aktie ist auch in Hamburg notiert und dort wird üblicherweise auch nach einem Delisting weiterhin ein Börsenhandel stattfinden. Die Ankündigung von USU Software empfand ich als frech gegenüber den außenstehenden Aktionären und sehe da auch keine nachvollziehbare Begründung für ein Delisting. Es geht meiner Einschätzung nach eher darum, die Kleinaktionäre billig loszuwerden. Wenn Du Zeit und Geduld hast, dann kannst Du das locker aussitzen.

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben, danke für Deine Antwort. Ja ich werde es jetzt aussitzen und hoffen das ich hier noch gut rauskomme.
        Vg
        Volker

  8. Guten Morgen zusammen, hat jemand auch ein Übernahme-/Abfindungsangebot für Broadcom erhalten (1400 USD)? Ich kann aus dem Schreiben von Baader nicht mal entnehmen von wem das kommt. Via Google-Suche habe ich auch nichts gefunden.
    Wahrscheinlich wieder ein unseriöses Angebot, welches die Bank weiterleiten muss, aber dass man so gar nichts über den Anbieter findet ist für mich neu.
    Danke & viele Grüße, Markus

    1. Hallo Markus W,

      ich habe kein Angebot erhalten. Wenn nicht einmal drin steht, wer etwas übernehmen will, ab in die Tonne. ;)

      1. Hallo Börsenhai,

        war auch mein erster Impuls, steht doch in dem Schreiben:

        „Wir bitten bei Interesse um Weisung mit beiliegendem Auftrag. Sofern uns von Ihnen bis zum oben genannten Termin kein Weisungsauftrag vorliegt, werden wir nichts unternehmen.“

        Allerdings kann ich in dem Weisungsauftrag auch ankreuzen, das Angebot nicht anzunehmen.

        Ich überlege momentan noch, ob es nicht sinnvoller wäre, das Angebot aktiv nicht anzunehmen. Nicht, dass keine Reaktion meinerseits noch wie eine stillschweigende Zustimmung läuft und die Aktien dann weg sind.

        Hat hier jemand schon diesbezügliche Erfahrungen gemacht?

        Viele Grüße, Markus

        1. Hallo Markus W,

          es steht doch „wenn von Ihnen kein Weisungsauftrag vorliegt, werden wir nichts unternehmen“. ;)
          Bisher hat bei mir noch keine Bank dagegen verstoßen.

          Ich glaube außerdem nicht, dass Broadcom delistet wird.

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