Elektrizität für Italien – ohne diese Aktie gehen die Lichter aus!

4.8
(24)

Ohne Stromleitungen keine Stromversorgung. Solch ein einfacher Gedanke hat mich dazu gebracht, nach Stromnetzbetreibern zu suchen.

In Italien bin ich fündig geworden…

Die Terna S.p.A. ist für die Höchstspannungs- und die Hochspannungsebene in Italien unverzichtbar. Positiv – und deshalb gehört sie hier ins Portfolio – sind die Anstrengungen im Umweltschutz. So werden negative Umwelteinflüsse minimiert und der Artenschutz gepflegt.

Der Stromverbrauch in Italien steigt. Im Januar 2017 waren es 4,9% gegenüber Januar 2016, der Langfristtrend zeigt ebenfalls nach Oben. Steigender Stromverbrauch ist gut für Terna, denn der Strom muss ja durch ihre Netze geleitet werden.

Nachhaltigkeitsfaktor

Terna ist Mitglied im Euronext Vigeo 120 World Index, im Euronext Vigeo 120 Europe und Euronext Vigeo Eurozone Index und gehört damit zu den 150 nachhaltigsten Unternehmen weltweit und in der Eurozone. Daneben gehört Terna zahlreichen weiteren Nachhaltigkeitsindizies an, u.a. dem Dow Jones Sustainability (World), dem FTSE4Good (Global und Europe) und dem STOXX Global ESG Leaders.

Von RobecoSAM wurde Terna im Sustainability Yearbook 2017 in der Energieversorgerbranche mit der Silbermedaille als Sustainability Leader ausgezeichnet. Von 72 untersuchten Branchen-Unternehmen belegte Terna damit den 2. Platz.

Dividende

Terna hat am 17.02.2016 angekündigt, dass die Dividende in den nächsten Jahren kontinuierlich um rd. 3% erhöht werden soll. Ausgangsbasis war das Jahr 2015 mit 0,20 € pro Aktie. Für 2016 wurden 0,206 € pro Aktie bezahlt. Zahltermine sind im Juni und November. Für das Jahr 2021 sollen es dann – so das strategische Ziel – 0,239 € pro Aktie sein.

Dividendeninformationen des Unternehmens:

http://www.terna.it/en-gb/investorrelations/andamentodeltitolo/dividendi.aspx

Ausblick

Terna ist stinklangweilig! Terna ist nachhaltig, die Cash Flows sicher und die Dividendenrendite attraktiv. Die in Aussicht gestellten Dividendenerhöhungen sind ebenfalls attraktiv, wenn auch nicht extrem spektakulär. Mit aktuell 2.000 Stück ist Terna prominent im Divantis-Depot vertreten. Das reicht dann aber auch.

In Belgien, Deutschland und Spanien bin ich übrigens auch fündig geworden. Dazu aber an anderer Stelle mehr… (nämlich hier!)

Auf einen Blick:

Unternehmen:Terna
ISIN:IT0003242622
Im Divantis-Depot seit:01.12.2015
Letzter Nachkauf am:15.12.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:2.100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:4,84 €
Gesamtkaufpreis:10.154,95 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:3.027,27 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

MerkenMerken

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.8 / 5. Anzahl der Stimmen: 24

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

8 Gedanken zu „Elektrizität für Italien – ohne diese Aktie gehen die Lichter aus!“

  1. Hallo Ben, denkst Du, dass E.On die Rolle von Terna und Red Electrica auch in Deutschland einnehmen kann? Ist dies eine Position, die für Dich in Frage kommt. Ansonsten: Frohe Ostern!

    1. Hallo Eike,

      vom Prinzip her kann ich mir das vorstellen. Aber erstmal muss die ganze Transaktion mit RWE unter Dach und Fach sein. Und ein Monopol wird E.ON auch nicht erreichen, weil es ja noch das Stromnetz von 50Hertz gibt, das mehrheitlich im Besitz der belgischen Elia ist. Außerdem fehlt es mir noch an der langfristig positiven Dividendenhistorie von E.ON. Deshalb ist E.ON für mich auf absehbare Zeit kein Investment. Aber es kann das durchaus irgendwann werden. Bist Du investiert oder denkst darüber nach?

      Viele Grüße Ben

      1. Moin Ben,
        ich denke darüber nach, werde es aber wohl auch eher nicht machen. Ich kann mir vorstellen, dass es ein recht sicheres Geschäft werden kann, allerdings finde ich (und das ist natürlich ziemlich subjektiv), dass E.On in den letzten Jahren wirklich kein sonderlich sympathisches Unternehmen war. Ich war gespannt, was Deine Meinung dazu ist.
        Viele Grüße
        Eike

        1. Hallo Eike,
          das kommt bei meiner Einschätzung auch definitiv hinzu: ich mag das bisherige Unternehmen E.ON nicht und bis das vergessen ist, ist noch ein langer Weg!
          Viele Grüße Ben

  2. Das ist eine Branche, die ich sehr mag (regulierte Monopolisten) und die derzeit auch akzeptabel bewertet ist.

    Terna und Red Electrica liegen im mittleren „Halten“-Bereich meiner Bewertungsfunktion; Elia System Operator hat es gerade erst durch den Kursanstieg auf 66 € „aus dem Depot gefegt“, da wurde die Aktie mit einem KGV > 16 doch ein bisschen zu teuer.

    Von der Gesamtkapitalrendite und der Zinsabflussquote her ist das alles recht mager, ausgenommen Red Electrica mit beeindruckenden 10% für EBIT/Bilanzsumme. Aber auch Terna mit nur 6,2% GK-Rendite und dünnen 23% Eigenkapital liegt in Sachen Zinsabfluss im Mittelfeld unserer Watchlist, Signore Draghi sei Dank.

    Die italienische Quellensteuer ist bei einer Dividendenaktie wie Terna natürlich lästig; zudem kostet der Kauf italienischer Aktien eine Finanztransaktionssteuer von 0,2% (auch an deutschen Börsen – das wird vermutlich über die Lagerstelle eingezogen).
    Insgesamt bleibt aber mit „5+4“ ziemlich genau die Aktienmarktrendite übrig bei 110% des historischen Durchschnitts-KGV.

    In Deutschland sind die Stromnetze seit der von der EU durchgesetzten Entbündelung zwischen Stromproduzenten und Stromtransporteuren in separate Gesellschaften ausgelagert, wobei E.On und RWE an den entsprechenden GmbHs nur noch 25% Beteiligung halten dürfen IIRC. Ein so „reinrassiges“ Geschäftsmodell eines regionalen Monopolisten werden die beiden deutschen DAX-Konzerne also kaum hinkriegen.

  3. Terna hat inzwischen (als eines der letzten Unternehmen mit Bilanzjahr = Kalenderjahr) seinen Jahresbericht veröffentlicht.

    Die Zahlen des Unternehmens sind erfreulich einfach zu verstehen: Bis auf den Verkauf der Brasilien-Beteiligung 2009 (https://www.reuters.com/article/terna-results/update-2-terna-to-get-542-mln-capital-gain-from-brazil-sale-idUSLF69307620090515) und der Photovoltaik-Tochter 2010 (https://renewablesnow.com/news/italian-terna-to-sell-pv-unit-rete-rinnovabile-to-terra-firma-105635/), die jeweils außerordentliche Buchgewinne einbrachten, kann man die veröffentlichten EPS-Werte direkt übernehmen.

    Dividendensteigerungen waren in letzter Zeit eigentlich nicht so das Ding von Terna: 2016 wurde pro Aktie weniger ausgeschüttet als 2010. (http://www.terna.it/en-gb/investorrelations/andamentodeltitolo/dividendi.aspx).
    Dies war allerdings auch dringend notwendig, weil die Ausschüttung zeitweise nicht mehr durch die Erträge gedeckt war:
    2004: 0,115 € Dividende / 0,116 € EPS = 99% Ausschüttungsquote
    2005: 0,130 € Dividende / 0,132 € EPS = 98% Ausschüttungsquote
    2006: 0,140 € Dividende / 0,194 € EPS = 72% Ausschüttungsquote
    2007: 0,151 € Dividende / 0,207 € EPS = 73% Ausschüttungsquote
    2008: 0,158 € Dividende / 0,163 € EPS = 97% Ausschüttungsquote
    2009: 0,190 € Dividende / 0,176 € EPS = 108% Ausschüttungsquote (unbereinigtes EPS: 0,384 €)
    2010: 0,210 € Dividende / 0,231 € EPS = 91% Ausschüttungsquote (unbereinigtes EPS: 0,304 €)
    2011: 0,210 € Dividende / 0,213 € EPS = 98% Ausschüttungsquote
    …halt, Kutscher: Krise in Südeuropa (Griechenland, Portugal, Spanien, Italien)! Also einen Gang zurückschalten:
    2012: 0,200 € Dividende / 0,231 € EPS = 87% Ausschüttungsquote
    2013: 0,200 € Dividende / 0,256 € EPS = 78% Ausschüttungsquote
    2014: 0,200 € Dividende / 0,271 € EPS = 74% Ausschüttungsquote
    2015: 0,200 € Dividende / 0,296 € EPS = 68% Ausschüttungsquote
    2016: 0,206 € Dividende / 0,315 € EPS = 65% Ausschüttungsquote
    Okay, jetzt ist wieder Luft für weitere Erhöhungen:
    2017: 0,220 € Dividende / 0,339 € EPS = 65% Ausschüttungsquote
    2018: 0,233 € Dividende / 0,352 € EPS = 65% Ausschüttungsquote
    Der Analystenkonsens (https://www.marketscreener.com/TERNA-135034/financials/) erwartet nun sogar wieder ein Dividendenwachstum oberhalb des EPS-Wachstums:
    2019e: 0,250 € Dividende / 0,370 € EPS = 68% Ausschüttungsquote
    2020e: 0,270 € Dividende / 0,380 € EPS = 71% Ausschüttungsquote
    2021e: 0,290 € Dividende / 0,390 € EPS = 74% Ausschüttungsquote
    Alles in allem kommt eine „4+5“-Aktie heraus, die genau die Aktienmarktrendite verdient.

    Aktienrückkäufe gibt es bei Terna (leider) nicht, die Anzahl der Aktien ist seit mindestens 2004 unverändert (also auch keine Verwässerung durch Aktienoptionen an die Geschäftsleitung; „basic earnings per share“ und „diluted earnings per share“ sind identisch).
    Anders als die USA hat Europa keine „Aktienrückkaufkultur“, weil hierzulande Kursgewinne und Dividenden wohl im wesentlichen gleich hoch besteuert werden – in den USA scheint das anders (gewesen?) zu sein, habe ich mal irgendwo gelesen.
    Dabei haben Aktienrückkäufe auch eine positive psychologische Komponente: Ein stagnierender Konzern, der pro Jahr 2% seiner Aktien einsammelt, kann bei konstanter Ausschüttungsquote auch die absolute Höhe seiner Dividende pro Aktie um 2% pro Jahr erhöhen. Und Fans von „Dividendenaristokraten“ finden 3% Dividende plus 2% Steigerungsrate irgendwie „aristokratischer“ als 5% Dividende und 0% Steigerungsrate, wieso auch immer („all dollars are created equal but dividend payments are created more equal than normal money“?).
    Allerdings erhebt Italien auf Dividenden eine in Deutschland nur zum Teil anrechenbare Quellensteuer von immerhin 26% (http://taxsummaries.pwc.com/ID/Italy-Corporate-Withholding-taxes), während Kursgewinne der Terna-Aktie lediglich der deutschen Besteuerung unterliegen. Am besten für deutsche Anleger wären also überhaupt keine Dividenden und stattdessen ausschließlich Aktienrückkäufe… eine Steigerung der Ausschüttung(squote) ist kein Grund zum Feiern (zumindest nicht für Divantis – für den italienischen Finanzminister schon, denn der spielt ein Nullsummenspiel gegen die ausländischen Terna-Aktionäre).

    Auch angesichts der geringen Gesamtkapitalrendite (bei Red Electrica ist diese deutlich höher) und der relativ dünnen Eigenkapitaldecke fände ich eine zumindest bei 65% eingefrorene Ausschüttungsquote sympathischer: Bei 30-35% Eigenkapitalquote würde ich mich als Aktionär wohler fühlen, was künftige Schwankungen des EPS angeht.
    Das Moody’s-Rating ist im Oktober 2018 auf Baa2 gesenkt worden (https://www.moodys.com/research/Moodys-downgrades-the-ratings-of-four-Italian-utilities–PR_390418) und liegt nur noch zwei Stufen oberhalb der „Junk“-Grenze – und bei einem chronisch überschuldeten Staat mit einem seit dem letzten Regierungswechsel deutlich ausgeweiteten Haushaltsdefizit weiß man nie so recht, wann der in die Notlage gerät, staatsnahe Konzerne durch schärfere Regulierung oder Sondersteuern zu „melken“, statt die Erträge seiner eigenen Infrastruktur an ausländische Investoren abfließen zu lassen.

    Für 30-35% Eigenkapitalquote müsste Terna angesichts seiner Bilanzsumme von (2018) 17,1 Mrd. € seinen Eigenkapitalbestand von derzeit 4,0 Mrd. € auf 5,1-5,8 Mrd. € erhöhen, also 1,1-1,8 Mrd. € an Gewinnen einbehalten. Und dies ist gar nicht so einfach bei einem Nettogewinn von (2018) 707 Mio. €, von welchem immerhin 468 Mio. € ausgeschüttet und nur 707 – 468 = 239 Mio. € in der Unternehmenskasse verbleiben. Selbst ohne Erhöhung der Ausschüttungsquote würde die von mir erhoffte langfristige Reduzierung des Kredithebels (die Zinsen können nicht ewig auf dem heutigen Niveau bleiben, weil sich die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihen ja durch die „Zombifizierung“ maroder Unternehmen nicht nachhaltig geändert hat und das Risiko für die Investoren durch den Zins derzeit nicht mehr angemessen honoriert wird) also 5-9 Jahre dauern.
    Zwar wurden 2018 die langfristigen Verbindlichkeiten von 8671,6 Mio. € auf 8227,8 Mio. € reduziert, also um 443,8 Mio. € – das war aber keine „Schuldentilgung“, sondern lediglich eine bilanzielle Umbuchung, denn gleichzeitig ist die „current portion of long-term debt“ (der demnächst ausläuft und durch neue Anleihen ersetzt werden muss) von 884,3 Mio. € auf 1230,6 Mio. € gestiegen (darin enthalten insbesondere eine 2019 fällige Kreditlinie über 500 Mio. € von seinem eigenen Hauptaktionär https://de.wikipedia.org/wiki/Cassa_Depositi_e_Prestiti). Die Summe beider Positionen ist also von 8671,6 + 884,3 = 9555,9 Mio. € (2017) auf 8227,8 + 1230,6 = 9458,4 Mio. (2018) nur um 97,5 Mio. € gesunken.

    Für diese ca. 9,5 Mrd. € an Verbindlichkeiten zahlt Terna Zinsen in Höhe von 101 Mio. €, also ganz knapp über 1% des Nennwertes (und dürfte für den im Oktober 2019 aus seinem Amt scheidenden EZB-Präsidenten Mario Draghi schon eine Menge Kerzen angezündet haben) oder umgerechnet 12% seines „EBI“.
    Dementsprechend stark im Kurs gestiegen sind Altanleihen des Konzerns, der im Jahr 2004 für langfristiges Fremdkapital noch 4,9% Zinsen bieten musste (https://www.finanzen.net/anleihen/a0deel-terna-spa-anleihe/mot).
    So gesehen ist derzeit ein großartiger Zeitpunkt, um auslaufende Anleihen (im Oktober 2019 ist die https://www.finanzen.net/anleihen/a1ajkf-terna-spa-anleihe mit 4,875% Zinskupon und 600 Mio. € Volumen endfällig, die man mitten in der Finanzkrise auf den Markt werfen musste) durch Neuemissionen mit möglichst langer Laufzeit zu ersetzen (https://www.finanzen.net/anleihen/a187ka-terna-spa-anleihe/mot für nur 1,0% Zinskupon), wodurch die Zinsbelastung des Unternehmens kurzfristig weiter sinken würde. 600 Mio. € * (4,875% – 1,000%) = 23,25 Mio. € Zinseinsparung pro Jahr, das sind immerhin für sich genommen schon 2,3% Zuwachs beim Vorsteuergewinn von Terna 2019 (zu Lasten der Gläubiger, d. h. die Zinsabflussquote sinkt dabei gleich doppelt mit).

    Terna hat auch nach meiner Einschätzung ein „langweiliges“ Geschäftsmodell (https://www.youtube.com/watch?v=ETNZnGZgjN0) – operativ gibt es wenig zu analysieren. Dafür ist die Gesamtkapitalrendite durch die staatliche Regulierung zum großen Teil gedeckelt und die Kapitalstruktur aggressiv gehebelt.
    Gerade bei solchen Unternehmen kann (und sollte) man sich die Zeit nehmen, auch mal „unter die Haube zu schauen“ und sich mit dem Financial Engineering und der Entwicklung der Bilanzdaten zu befassen – insbesondere wenn man wissen will, wie die Wahrscheinlichkeit für eine Dividendenkürzung in naher Zukunft sein könnte (die bei Terna ja noch gar nicht so lange her ist).

    1. Hallo Andre,

      ich habe nichts darüber gelesen, dass auch ein Stromnetzbetreiber von der Übergewinnsteuer betroffen sein soll. Die Preise sind ja ohnehin reguliert und höhere Gewinne entstehen nicht durch einen höheren Strompreis, sondern einen höheren Strombedarf. Ich gehe davon aus, dass TERNA nicht tangiert ist. Oder hast Du andere Informationen?

      Viele Grüße Ben

Kommentar verfassen