Was Dich hier erwartet:
Im Januar ging es auf und ab. Euphorie zum Jahresbeginn, dann die Exekution des iranischen Generals und Terroristen mit Auslösung einer neuen Nahost-Krise. Und als sich alles ein wenig beruhigt hatte, startete mit dem Corona-Virus eine Pandemie in China. Nichts für schwache Nerven – aber immerhin war es nicht langweilig an der Börse.
Was das alles für mein Dividendendepot bedeutet und wie ich die Aussichten der nächsten Wochen einschätze, erfährst Du in diesem Monatsrückblick.
Aktienkäufe
Ich führte im Januar 2020 zwei Aktienkäufe durch und investierte dabei 5.507,95 €:
Aktienverkäufe
Aktienverkäufe habe ich im Januar wieder einmal keine getätigt.
Dividendenerträge
Der Januar fängt in der Regel ruhig an – jedenfalls was die Dividendenzahlungen angeht. 299,98 € netto sind es diesmal geworden. Gegenüber dem Januar 2019 ist das ein Plus von 7,3%. Dividenden erhielt ich im Januar von:
P2P-Kredite
Ich habe mir das ambitionierte Ziel gesetzt, zum Jahresende einen Bestand von 20.000 € in P2P-Krediten zu haben. Daran arbeite ich, aber der Weg ist noch weit. Im Januar konnte ich 1.000 € neu in P2P-Krediten anlegen und komme nun auf einen Bestand von 11.695,01 €. Meine Zinserträge daraus betrugen im Januar 94,31 € brutto.
Meine größte Sparrate ging mit 1.100 € wieder zu Bondora Go & Grow. Bei Mintos legte ich 300 € neu an. 15 € gingen zu Grupeer. Diese 15 € zog ich bei Estateguru ab. Das war meine Liquidität dort. Ab März sollen Abhebungen bei Estateguru leider 1 € Gebühr kosten. Bei Viainvest habe ich weiterhin Probleme mit der Wiederanlage zurückgezahlter Kredite und hob deshalb 100 € ab. Bei PeerBerry hob ich 300 € ab, um die Investments dort nicht zu groß werden zu lassen.
Ich will mich weiter auf die beiden Plattformen großen Bondora Go & Grow und Mintos konzentrieren. Das hat sich bewährt wie sich in jüngster Zeit bei zwei Betrugsfällen durch kleinere P2P-Plattformen (Envestio und Kuetzal) gezeigt hat. Ich habe in diese Plattformen aus guten Gründen nicht investiert, sie auch nie empfohlen oder beworben. Immerhin sorgen diese Fälle nun offenbar für eine größere Transparenz bei den anderen Plattformen. Solche Entwicklungen sind schmerzhaft, aber in jungen, unregulierten Märkten leider nicht ungewöhnlich.

Mein klarer Favorit bleibt Bondora Go & Grow. Etwas weniger Rendite, dafür keinerlei kreditnehmerbezogenes Ausfallrisiko und sofortige Verfügbarkeit! Bei Estateguru werden aktuell 3 von meinen 20 Krediten nicht mehr bedient. Bei Mintos kann ich bei Invest & Access 95 € nicht auszahlen lassen, da die Kredite rückständig sind. All diese Themen habe ich bei Bondora Go & Grow nicht und deshalb ist es optimal für mich. Die anderen Plattformen haben natürlich auch ihre Berechtigung, sorgen sie doch für den Renditekick und bilden für mich mein ausgewogenes P2P-Portfolio.
Verteilt auf die Plattformen sieht mein P2P-Portfolio aktuell so aus:
| Plattform | aktueller Stand | investierte P2P-Kredite | eröffnet |
|---|---|---|---|
| Mintos | 384 € | 0 (in Rückforderung) | 08/2018 |
| viainvest | 81 € | 7 | 11/2018 |
Depotperformance
Der Januar war trotz aller Turbulenzen im Verhältnis Iran-Irak-USA und des Coronavirus ein positiver Monat für mein Dividendendepot. Der Depotwert stieg auf 415.572 €. Das ist ein Plus gegenüber dem Jahresbeginn von 2,6%.
Top-Wert des Monats war der Top-Titel des letzten Jahres MSCI Inc. mit weiteren 12,8% Kursplus. Wahnsinn, wie sich diese Aktie entwickelt! Auf den Plätzen dahinter reihen sich Veolia (+12,5%) und McDonald’s (+10,3%) ein. Schwächste Titel waren BASF (-8,8%), Metsä Board (-8,7%) und Sydney Airport (-8,2%). Gerade die letzte Aktie leidet unter dem wegen des Corona-Virus eingebrochenen chinesischen Tourismus, der sonst über das Neujahrsfest besonders stark ist.
Die Volatilität des Depots lag bei 2,6%.
Immobilie
Bei meiner Wohnung in Leipzig geht es auch voran. Im Februar steht nun der Termin zur Abnahme des Sondereigentums an. Ich fahre selbst dort hin und werde mir anschauen, ob alles wie in der Baubeschreibung vereinbart ausgeführt wurde. Und ich werde natürlich auch neue Fotos machen und ein Update zu meinen ursprünglichen Beitrag machen. Im Januar zahlte ich für den Immobilienkredit Zinsen in Höhe von 362,46 €.
Dividendenerhöhungen
Im Januar gab es unter meinen Depotwerten die folgenden Ankündigungen für Dividendenerhöhungen:
BlackRock: Quartalsdividende von 3,30 US$ auf 3,63 US$ (+10,0%)
Kimberly-Clark: Quartalsdividende von 1,03 US$ auf 1,07 US$ (+3,9%)
Novartis: Dividende von 2,85 CHF auf 2,95 CHF (+3,5%)
Givaudan: Dividende von 60 CHF auf 62 CHF (+3,3%)
KONE: Dividende von 1,65 € auf 1,70 € (+3,0%)
Jahresziele 2020
Für das Jahr 2020 habe ich mir verschiedene Ziele gesetzt, über deren Erreichung ich jeweils monatlich berichte:
| Status | Trend | |
| Netto-Dividendenerträge von 11.000 € | 299,98 € | negativ |
| Aktienkäufe für 18.000 € | 5.507,95 € | positiv |
| Depot wächst auf mindestens 52 Titel | 49 | neutral |
| Bestand von 20.000 € in P2P-Krediten | 11.695,01 € | positiv |
| Transaktionsgebühren unter 100 € p.a. | 1,95 € | positiv |
Die Zielerreichung bei den Dividendenerträgen sehe ich aktuell als schwierig an, da die bisherigen Dividendenerhöhungen relativ niedrig ausfielen und ich mit BlackRock eine Aktie zugekauft habe, bei der die Dividendenrendite nicht so hoch ist. Hinzu kommt die erhöhte irische Quellensteuer bei Medtronic. Aber ich hatte mir ja extra ein ambitioniertes Ziel gesetzt und das Jahr ist noch lang.
Ausblick auf Februar 2020
Mit Beginn des Februars hat Großbritannien die Europäische Union verlassen. Der Brexit ist vollbracht. Ob er den Briten das bringt, was sie sich davon versprochen haben, werden wir sehen. Meine englischen Aktien Taylor Wimpey und Pennon Group haben jedenfalls nochmal gut davon profitiert und im Januar 9% und 10% zugelegt. Und das, nachdem sie in 2019 bereits zu den Top-Aktien in meinem Depot gehörten.
Ich vermute, dass wir trotz des vollzogenen Brexits noch einiges von den Briten in diesem Jahr hören werden. Zahlreiche Handelsabkommen sind noch zu verhandeln und dann wollen die Schotten auch noch gerne zurück in die EU.
Wie wird denn nun das Börsenjahr 2020 frage ich mich zum Ende des Januars? Wenn es nach der Statistik geht, dann wird es kein gutes Börsenjahr. Denn in den meisten Jahren ist der Januar der Indikator für den Rest des Börsenjahres. Und die großen Indizes wie MSCI World, S&P500, Dow Jones oder DAX schlossen den Januar im Minus ab.
Und im Februar ist so oder so nicht viel zu erwarten. Er gilt nach dem September als der schwächste Börsenmonat. Der Schwung der Jahresendrallye und der Optimismus zum neuen Jahr ist vorbei. Stattdessen stehen viele Jahresergebnisse auf der Agenda und die sind dann doch oftmals nicht mehr überraschend.
Ich freue mich auf die Hauptversammlungen und Dividendenausschüttungen von Siemens, Siemens Healthineers und der Deutschen Beteiligungs AG. Mit diesen drei Zahlungen ist mein steuerlicher Freibetrag dann auch schon aufgebraucht.
Ich erwarte darüberhinaus einige Dividendenerhöhungen. Kandidaten für entsprechende Ankündigungen sind VINCI (5.2.), Novo Nordisk (5.2.), Hamborner REIT (6.2.), Metsä Board (12.2.), Swiss Re (20.2.), Allianz (21.2.), Spark Infrastructure (25.2.), Taylor Wimpey (26.2.), Danone (26.2.), Veolia (28.2.), BASF (28.2.) und Munich Re (28.2.).
Bei meinen US-Aktien erhöhen die drei Dividendenaristokraten 3M, Coca-Cola und PepsiCo üblicherweise im Februar ihre Dividenden.
3M ist auch ein Kandidat für einen Aktienkauf im Februar. Nachdem hier die Jahresergebnisse – wie erwartet – durchwachsen waren, hat die Aktie ihren Erholungskurs wieder verlassen und steuert in den letzten Tagen in Richtung meiner Zielmarke von 150 US$. Nachdem im letzten Jahr ein Kauflimit von mir nur um einige Cent verfehlt wurde, hoffe ich hier auf eine neue Chance.
Ansonsten beschäftige ich mich weiter mit neuen Aktientiteln für das Dividendendepot. Drei neue Aktien sollen es ja mindestens in diesem Jahr werden und ich habe auch schon eine engere Auswahl. Leider musste ich beim Research feststellen, dass es für deutsche Anleger nicht möglich ist, indische Aktien an der Heimatbörse zu kaufen. Nicht mal über ausländische Depots, wie z.B. bei CapTrader, ist das möglich. Ansonsten hätte ich den ersten indischen REIT Embassy Office Parks ins Depot genommen.
Vielleicht schafft es schon im Februar ein neuer Titel ins Depot. Aktuell gibt es aber nicht den Favoriten schlechthin, den ich schon nennen könnte. Du kannst aber davon ausgehen, dass es ein Titel sein wird, der nicht in jedem zweiten Musterdepot liegt. Das wäre zu einfach, obwohl mir z.B. eine Apple auch immer wieder auffällt.
Ich freue mich, wenn Du auch im Februar regelmäßig auf Divantis vorbeischaust und die ein oder andere Inspiration für Dich findest. Und gerne kannst Du uns auch an Deinen Käufen oder Verkäufen teilhaben haben lassen. Nutze dafür einfach die Kommentar-Funktion!


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