Neuzugang im Dividendendepot

Danone Aptamil
3.6
(81)

Kaufgelegenheiten am Schopfe packen. Das gelingt mir nicht immer, aber ich versuche es regelmäßig. Bei 3M hat es (vorerst) nicht geklappt, hier fehlte ein halber Euro bis zu meinem Kauflimit.

Aber warum zurückblicken, wenn es auch andere tolle Gelegenheiten gibt? Letzten Freitag eröffnete sich eine solche Chance. Das Wochenende nutzte ich dann zur Recherche, um mir Gewissheit für den Kauf zu verschaffen. Am Montag übertrug ich Geld von meinem Tagesgeldkonto und gab den Kaufauftrag für einen spannenden Neuzugang im Dividendendepot. Alle Infos zum Kauf und eine Kurzvorstellung des Unternehmens erfährst Du in diesem Beitrag.

Danone tauchte plötzlich bei den größten Tagesverlierern auf. Was war passiert?

Enttäuschende Quartalszahlen

Die Quartalszahlen per Ende September sind traditionell mit einer Überprüfung der Jahresprognose verbunden. Spätestens jetzt sollte das Management wissen, ob es die Ziele noch erreichen kann.

Danone meldete tatsächlich enttäuschende Zahlen, nachdem in den wichtigen Bereichen Milchprodukte und Wasser nicht die gewünschten Umsatzsteigerungen zu verzeichnen waren. Positiv hingegen entwickelte sich die Spezialnahrung für Babys und kranke Menschen.

Von Analysten war mit einem Wachstum von 3,8% gerechnet worden, tatsächlich lag es nur bei 3,0%. Gleichzeitig wurden die Jahresziele zurückgenommen: Statt der bisherigen ca. 3% Wachstum werden nun „nur noch“ 2,5 bis 3% Wachstum erwartet.

Meine Meinung

8% Tagesverlust empfinde ich als Kaufgelegenheit. Denn die Enttäuschung bei den Quartalszahlen ist für mich ein Luxusproblem. Danone ist ein Nahrungsmittelkoloss (mehr als 100.000 Mitarbeiter, 25 Mrd. € Umsatz) und legt trotzdem ein beachtliches Wachstum hin. Ob nun 2,5-3% oder 3% – wo ist denn da der wesentliche Unterschied?

Mit einem 2020er-KGV von 17 empfinde ich Danone nun wieder attraktiv bewertet.

5-Jahres-Chart von Danone
Der 5-Jahres-Chart von Danone

Aktienkauf

Ich kaufte 52 Aktien in mein Depot bei der DKB (Welches Depot ich für welchen Aktienkauf verwende, erfährst Du hier). Die Order wurde am 21.10.2019 zum Kurs von 71,90 € bei Tradegate ausgeführt. Es fielen 10 € Provision und 11,22 € französische Finanztransaktionssteuer an. Insgesamt zahlte ich damit 3.760,02 €.

Originalabrechnung Kauf Danone im Oktober 2019

Dividendenhistorie

Danone zahlt einmal jährlich im Mai Dividende. Die Dividende wurde seit 2008 nicht gesenkt, aber auch nicht jedes Jahr erhöht (2 mal unverändert geblieben). Zuletzt (im Mai 2019 für 2018) wurden 1,94 € gezahlt.

Die Dividendenhistorie von Danone seit 2007

Quellensteuerthematik

Da es sich bei Danone um ein französisches Unternehmen handelt, ist für deutsche Anleger die Quellensteuer von großer Bedeutung. Werden die Aktien im „falschen“ Depot gehalten, dann kommt es zum Abzug einer Quellensteuer von 30%, von denen lediglich 12,8% auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden. Die restlichen 17,2% sind faktisch verloren. Wie eine solche Abrechnung aussieht, habe ich in diesem Beitrag ausführlich dargestellt.

Werden die Aktien hingegen im „richtigen“ Depot gehalten, dann werden lediglich 12,8% Quellensteuer abgezogen, die wiederum vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet werden. Das kannst Du in diesem Beitrag exakt nachvollziehen. Und das ist der Grund, warum ich französische Aktien beim DKB-Broker im Depot halte! Die machen es nämlich für deutsche Anleger möglich.

Ein Depot bei der DKB kannst Du ganz einfach über diesen Partnerlink eröffnen.

Marken und Märkte

Wichtigste Marke im Portfolio nach Umsatz ist die Babynahrung Aptamil, gefolgt von Activia. „Danone“ selbst steht an Platz 3. Umsatzspitzenreiter sind die Verkäufe in den USA, noch vor China. Der Heimatmarkt Frankreich folgt auf dem dritten Platz.

Spannendste Marke ist der Bereich um Alpro. Damit ist Danone Marktführer (41% Marktanteil) im Bereich der Milchersatzprodukte (Soja-Milch, Mandelmilch usw.). Die Marke wurde nicht selbst entwickelt, sondern zugekauft. Im Nachhinein ein cleverer Schachzug in diesem Zukunftsmarkt.

Nachhaltigkeitsfaktor

Danone ist Mitglied in den führenden Nachhaltigkeitsindizes Dow Jones Sustainability, FTSE4Good und MSCI World ESG.

Weitere Strategie

Mit den 52 Aktien habe ich eine Einstiegsposition eröffnet. Ergibt sich in den nächsten Monaten eine weitere Kaufgelegenheit deutlich unterhalb meines jetzigen Kaufkurses, dann lege ich voraussichtlich noch einmal nach. Als großes, defensives Unternehmen kann Danone perspektivisch bis zu 200 Aktien in meinem Depot einnehmen.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Danone S.A.
ISIN:FR0000120644
Im Divantis-Depot seit:21.10.2019
Letzter Nachkauf am:05.03.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:70
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:69,86 €
Gesamtkaufpreis:4.890,09 €
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden:210,21 €
verkauft am:28.02.2022
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:54,69 €
Gesamtverkaufserlös:3.828,10 €
Verlust:851,78 €
Verlust in Prozent:17,4%

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7 Gedanken zu „Neuzugang im Dividendendepot“

  1. Habe heute am Vormittag mir ebenfalls Danone gekauft. Heute Abend schaue ich auf deinem Blog vorbei und sehe, dass wir den selben Gedanken hatten ;)

  2. Glückwunsch zum Kauf! Ich war ebenfalls am überlegen. Aber das Thema Quellensteuer hielt mich ab. Ich habe noch keinen Broker der es ermöglich, wie es die DKB macht. Aber ich bin auch noch nicht soweit wie Du. Daher konzentriere ich mich erstmal auf andere Aktien.

    1. Hallo Jakob,

      wenn ich nicht schon im März nachgekauft hätte (zum Kurs von 62,04 €), dann würde ich jetzt bei 56,50 € sicher aufstocken. So halte ich aber mein Geld noch etwas zurück, zumal erst nächstes Jahr wieder eine Dividende ansteht und ich nicht wüsste, warum die Aktie jetzt auf einmal anspringen sollte. Ich halte die langfristigen Perspektiven aber weiter für aussichtsreich.

      Viele Grüße Ben

    1. Hallo Jakob,

      wenn der Kurs noch weiter runter geht, dann denke ich ernsthaft darüber nach. Würde dann aber erst eine Bodenbildung abwarten. Ich bin mit meiner Gesamtposition (hatte ja schon mal nachgekauft) inzwischen 30% im Minus. Das ist angesichts der Geschäftszahlen nicht gerechtfertigt. Allerdings sollte man nicht gegen den Markt spekulieren. Deshalb greife ich diesmal nicht ins fallende Messer. Das habe ich dieses Jahr schon zu oft getan.

      Viele Grüße Ben

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