Was Dich hier erwartet:
Er fing richtig schlecht an und statistisch gesehen war das kein gutes Omen. Aber dann legte der Januar auf einmal los. Vergessen war die erste Börsenwoche und die Euphorie des Schlussquartals 2023 war wieder da. Bis zum letzten Tag des Monats.
Bis dahin hatte ich meine Ziele für das Jahr 2024 schon ungefähr zur Hälfte erreicht. Und ich hatte tatsächlich überlegt, ob ich mich einfach zurücklehnen und alles verkaufen und dann erst im November zur Jahresendrallye zurückzukehren sollte.
Den Gedanken habe ich natürlich direkt wieder verworfen! Aber ich bin auch nicht in Euphorie verfallen. Denn was steigt, kann auch wieder sinken. Und insofern weiß ich, dass das Jahr noch lang ist und viele Unsicherheiten birgt. Und eine davon ist die Frage nach den Zinssenkungen. Und da hat die Fed zum Monatsende für Ernüchterung gesorgt. Im Januar kamen sie noch nicht und auch für den März werden sie derzeit nicht gesehen. Prompt verloren die Märkte deutlich, der S&P 500 beendete den Januar mit dem größten Tagesverlust seit September.
Aber auch das ist nicht ungewöhnlich: Börse ist nie komplett vorhersehbar. Und nur weil solche Risiken bestehen, erhalten wir als geduldige Investoren auch eine höhere Risikoprämie als bei anderen Anlageformen.
Wie sich meine Anlagen insgesamt im Januar entwickelt haben, erfährst Du in diesem Beitrag. Und ich beschreibe, wie ich mich für den Februar aufstelle.
Meine längerfristige Anlagestrategie für das komplette Jahr 2024 habe ich hier veröffentlicht. Dort gehe ich von einer Performance der großen Aktienindizes in diesem Jahr von 8 bis 10% aus. Und mit meinem Dividendendepot, das dieser Entwicklung von seiner Strategie her am ehesten vergleichbar ist, hatte ich zwischenzeitlich die Hälfte meiner Erwartungen bereits im Januar geschafft. Mit dem letzten Handelstag des Januars verpuffte etwas Luft, aber es kann sich immer noch sehen lassen:
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
Depotwert 31.01.24 | Monatsperformance | |
Dividendendepot | 486.315 € | +3,5% |
Optionsdepot | 9.393 € | -7,1% |
Anti-Depot | 25.219 € | +0,9% |
Zitronen-Depot | 16.848 € | +1,8% |
Summe: | 537.775 € | +3,3% |
Veränderung 2024: | +24.001 € | |
abzgl. Einlagen: | -7.063 € | |
Nettoveränderung 2024: | +16.937 € |
Ein Hinweis an dieser Stelle zu den Angaben zur Monatsperformance: bei den Einzeldepots handelt es sich um die zeitgewichtete Monatsrendite. Bei der Gesamtsumme ist es die absolute Veränderung.
Das Jahr 2024 ist damit sehr gut gestartet. Bereits 2023 hatte ich ja ein Plus von rund 62.000 € erzielt, 2022 allerdings ein Minus von 58.000 €. Ich bin wirklich gespannt, was dieses Jahr bringen wird.
Benchmark
Im Juli letzten Jahres hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Im Januar wurde die nächste Sparplanrate abgebucht (insgesamt also jetzt 175 €) und zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance nun +6,29 % (Stand: 186,01 €). Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 31.01.2024 liegt bei +11,64%. Damit liege ich nach sieben Monaten mehr als 5% besser. Eine interessante Erkenntnis für mich!
Aktienkäufe
Im Januar habe ich im Dividendendepot 2 Aktienkäufe getätigt und dafür 656,05 € investiert:
2 Aktien Kenvue für 39,74 €
20 Aktien Calida Holding für 616,31 €
Den Kauf der Calida-Aktien habe ich direkt in der Schweiz getätigt und mich über die comdirect auch in das dortige Aktienregister eintragen lassen. Damit sollte ich dann auch jährlich den berühmten Schlafanzug als Sachdividende erhalten. Wenn alles geklappt hat, werde ich nach der Dividendenzahlung eine ausführliche Vorstellung des Unternehmens erstellen.
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Im Januar habe ich im Dividendendepot keine Verkäufe getätigt. Damit sind die letzten 5 Monate ohne Verkäufe gewesen.
Dividendenerträge
Im Januar erhielt ich insgesamt 238,78 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-Januar ist das ein Plus von 29,4%.
Ich erhielt im Januar die folgenden Dividenden:
Realty Income: 30,08 €
Alle meine Dividenden des Jahres 2023 habe ich in diesem Beitrag analysiert und auch mein neues Dividendenziel für 2024 bekannt gegeben.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Januar erhielt ich 33,33 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio. Bei ecoligo waren wieder einige Tilgungen dabei (250,74 €), das Projekt „Nam Dinh Forest III“ wurde planmäßig komplett zurückgezahlt.
Mein Portfolio ist damit aktuell noch 3.720,59 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 900 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 1.357,99 € seitens ecoligo und 200 € bei Bergfürst (davon 10 € Ausfall) getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im Januar mit dem Markt positiv entwickelt. Der Depotwert per Ende Januar beträgt nun 486.315 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Plus von 3,5%.
Top-Werte im Dividendendepot im Januar waren Itochu (+14,3%), Novo Nordisk (+13,7%) und Marubeni (+11,3%).
Schwächste Werte im Januar waren 3M (-12,0%), BASF (-8,9%) und Deutsche Beteiligungs AG (-4,5%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Januar bei 1,8%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%. 2023 gab es dann wieder ein Plus von 16,4%.
Für 2024 will ich natürlich an das positive Momentum anknüpfen. Der Start ist mit einem Plus von 0,9% noch verhalten.
Im Januar gab es Zinsen für drei 100-jährigen Anleihen des Landes Nordrhein-Westfalen. Ich erhielt insgesamt 55,60 € netto.
Im Anti-Depot verbucht ist auch ein Investment in das von mir betreute wikifolio „Ausgewogen sorgenfrei leben„. Es entwickelte sich im Januar ebenfalls positiv.
Die Volatilität des Anti-Depots lag im Januar mit 3,3% wieder über der meines Dividendendepots.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im Januar hatte ich Erträge im Optionsdepot von 235,08 € brutto. Die Performance lag im Januar bei -7,1%.
Das Minus geht zurück auf den Kursrückgang meiner B2Gold-Position. Hier verschieben sich in der Prognose Abbaukapazitäten von 2024 nach 2025. Ich bin damit aber weiterhin entspannt.
Short Puts habe ich derzeit auf Nike und BB Biotech offen. Beide haben sich bisher gut entwickelt.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte blieb im Januar mit 141.768,22 € konstant.
Konkretisiert wurden die Abfindungsbeträge bei Tion Renewables (29,19 €) und Zapf Creation (30,23 €). Bei beiden Titeln habe ich Positionen aufgebaut. Neu angekündigt wurde ein Squeeze-Out bei C. Bechstein Pianoforte (14,00 €) und ich habe ebenfalls eine Position eröffnet. Ebenfalls im Januar angekündigt ein Squeeze-Out-Verlangen bei der Software AG.
Das Depot erzielte eine Monatsperformance von +1,8%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im Januar Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 289,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 250,19 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 363,54 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Januar bei 238.798,09 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz).
Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 400 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zum Ende Januar bei 408,68 €.
Dividendenveränderungen
Im Januar wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
Novo Nordisk: Erhöhung der Schlussdividende von 4,075 DKK auf 6,40 DKK (+57,1%)
MSCI Inc.: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,38 US$ auf 1,60 US$ (+15,9%)
LVMH: Erhöhung der Schlussdividende von 7,00 € auf 7,50 € (+7,1%)
Novartis: Erhöhung der Jahresdividende von 3,20 CHF auf 3,30 CHF (+3,1%)
BlackRock: Erhöhung der Quartalsdividende von 5,00 US$ auf 5,10 US$ (+2,0%)
Givaudan: Erhöhung der Jahresdividende von 67 CHF auf 68 CHF (+1,5%)
Protector Forsikring: Senkung der Sonderdividende von 6 NOK auf 5 NOK (-16,7%)
BB Biotech: Senkung der Jahresdividende von 2,85 CHF auf 2,00 CHF (-29,8%)
Ausblick auf den Februar
Der Start in die Berichtssaison ist für meine Depotwerte bisher gut verlaufen. Wirklich enttäuscht hat bisher lediglich 3M. Nicht zufrieden war der Markt zudem mit Texas Instruments.
Für mich waren jedoch die Dividendenankündigungen spannender. Hier war ich von BlackRock sehr enttäuscht, denn bereits letztes Jahr ging es nur 2,5% höher. Nun also nur noch 2,0%. Ich beobachte das, bin aber aktuell nicht mehr so zufrieden wie früher.
Denn auf der anderen Seite sehe ich, wie MSCI Inc. Jahr für Jahr seine Dividende deutlich stärker erhöht. Dieses Jahr geht es um 15,9% aufwärts. Auch wenn die Geschäftsmodelle nicht vergleichbar sind, gehören sie für mich gedanklich beide zu den Profiteuren des ETF-Booms.
Von einem anderen Boom, nämlich dem Abnehmspritzen-Hype, profitiert Novo Nordisk. Hier entfaltet sich eine Dynamik der Dividendenerhöhungen, die atemberaubend ist. Mit der jüngsten Erhöhung erreicht meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) nun die 5%-Marke.
Für eine langfristige überzeugende Performance eines Depots braucht es nur weniger Volltreffer. Seit 2017 sind das bei mir Novo Nordisk, Microsoft und MSCI Inc. Sie haben in dieser Zeit jeweils einen Total Return von mehr als 30% p.a. erzielt.
Ich bin von diesen Titeln auch weiterhin überzeugt und werde sie weiter langfristig halten. Auch wenn sie mittlerweile durchaus teuer erscheinen.
Hinsichtlich der anstehenden Zinssenkungen haben mich die Aussagen der Fed zum Monatsende nicht überrascht. Ich war ohnehin nicht davon ausgegangen, dass wir 6 oder 7 Zinssenkungen in diesem Jahr sehen werden. Powell hat aber auch klar gemacht, dass es zu Zinssenkungen kommen wird. Nur eben noch nicht jetzt und seiner Meinung nach auch noch nicht im März.
Ich habe das Thema und warum ich der Meinung bin, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich mit Anleihen zu beschäftigen, in meiner letzten Podcast-Episode ausführlich behandelt. Die Wichtigkeit hat sich durch die jüngsten Stellungnahmen bestätigt. Deshalb verlinke ich gerne hier den Podcast als Video, wenn Du ihn noch nicht gehört hast:
Den Divantis-Podcast kannst Du auch auf allen gängigen Plattformen abonnieren:
Für den Februar stehen nun weitere Jahresergebnisse an. Das wird wieder für Bewegung an den Märkten sorgen, sollte aber für Dich nur relevant sein, wie die längerfristigen Prognosen ausfallen. Zudem stehen die ersten Hauptversammlungen auf dem Programm, vor allem von Siemens erwarte ich mir eine hohe Ausschüttung.
Konkrete Aktienkäufe habe ich nicht auf dem Programm. Aber das war schon im Januar so und ich habe dann trotzdem etwas gekauft. Generell sehe ich mein Depot aktuell gut aufgestellt und Nachkäufe drängen sich nicht auf. Aber sollte es überraschend positive Nachrichten im Rahmen der Berichterstattung geben, dann könnte ich mir einen Kauf vorstellen.
Kandidaten für solche Überraschungen sind z.B. L’Oréal (8. Februar) und die Fortescue Metals Group (22. Februar).
Dividendenerhöhungen müssten im Februar von 3M, Allianz, BCE, Cisco, Coca-Cola, Defama, L’Oréal, Munich Re, PepsiCo und VINCI verkündet werden. Es gibt also viel zu beobachten und hoffentlich mehr Freude als Enttäuschung.
Was planst Du im Februar? Und wie war Dein Januar? Schreib gerne einen Kommentar unter diesen Artikel und lass uns diskutieren!
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
Wenn Du Dich bei wikifolio kostenlos registrierst, kannst Du mein investierbares Musterportfolio „Ausgewogen sorgenfrei leben“ beobachten und dort auf Deine Watchlist setzen. Du erhältst dann innerhalb der wikifolio-Plattformen alle dortigen Kommentare von mir automatisch angezeigt.
Bei Traders Place habe ich erst kürzlich ein neues Depot eröffnet und bin bisher sehr zufrieden damit. Es gibt aktuell auch eine interessante Aktion: Wenn Du innerhalb von 60 Tagen 4 Wertpapiertransaktionen (Käufe und/oder Verkäufe; ausgenommen sind Intraday-Geschäfte) mit mind. 200 € pro Transaktion tätigst und mindestens 2.000 € dort auf dem Depot oder Verrechnungskonto hast (in Summe), dann erhältst Du 100 € Neukundenprämie geschenkt. Da der Handel sehr günstig ist (0 € oder 1 € über gettex), aber auch alle anderen Börsen möglich sind, ist das Depot eine echte Alternative.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 30 €, der Dir innerhalb von 35 Tagen nach Deiner Erstinvestition von 100 € als Cash-Back überwiesen wird.
Engel & Völkers Digital Invest habe ich in der Vergangenheit für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme gewählt. Die Angebote empfinde ich aktuell aber aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nicht mehr attraktiv. Trotzdem schaue ich mir die neuen Angebote immer an und sehe auch, dass die angebotenen Zinssätze höher werden. Es kostet nichts, Dich einfach zu registrieren und für den Newsletter anzumelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.
Hallo Ben,
vielen Dank für deinen erneut tollen Beitrag. Für der wertvollste Teil aus meiner Sicht:
„Für eine langfristige überzeugende Performance eines Depots braucht es nur weniger Volltreffer. Seit 2017 sind das bei mir Novo Nordisk, Microsoft und MSCI Inc. Sie haben in dieser Zeit jeweils einen Total Return von mehr als 30% p.a. erzielt.“
Was hatten diese Topperformer 2017 (bis heute) gemein: Sie haben fundamental gutes Wachstum, einen tollen Burggraben, der sich in starken Margen niederschlägt, eine starke Bilanz, hervorragenden freien Cashlow den sie aber nicht vordergründig als Dividende hergeben, sondern ins Geschäft investieren oder massiv Aktien zurückkaufen (was sich langfristig wiederum sehr positiv auf die Kennzahlen pro Aktie und damit auf den Kurs auswirkt).
Ich sehe das als Bestätigung des Learnings von Jahresanfang solche Firmen zu bevorzugen. Und manchmal komme ich an den Punkt zu sagen: Warten, dass solche Firmen zu einem vernünftigen Preis zu haben sind (wie zuletzt LVMH bei 664 EUR oder gestern GOOGL -> spottbillig werden die sowieso nie). Und so lang sich diese Möglichkeiten nicht ergeben, einfach mit Sparplan in einen breit gestreuten ETF diversifizieren.
Beste Grüße,
Chrischaan
Hallo,
wegen Calida gleich die Frage, ob man mach Eintragung durch die Comdirect die Aktien an die ING übertragen könnte wegen des Tax-Vouchers? Ist dieses machbar oder ändert das etwas an der Eintragung im Namensregister?
Viele Grüße
Titus
Hallo Titus,
meines Wissens bietet ING den Eintrag ins Schweizer Aktienregister nicht an. Damit wäre ein Übertrag sinnfrei/nicht machbar. Ansonsten ist comdirect mit 14,90 relativ günstig beim Eintrag ins Schweizer Register im Gegensatz zur Konkurrenz (durchaus mal 50 €). Die DKB soll es ohne Kosten machen, die Handelsgebühr für die Züricher Börse war mal so aus der Erinnerung 35€. Hilft aber nichts, das Tax-Voucher kostet. ;) Also bleibt der Vorteil des Pijamas …
Darf ich fragen, was Dich an der Calida Aktie so interessiert? Die Pijamas wirst Du nicht auftragen und Deine Erben Dich verfluchen, oder eröffnen ein Bekleidungsgeschäft. ;)
Hallo BörsenHai,
die Frage nach dem Schlafanzug beantworte ich gerne für mich: mit einer 5-jährigen Tochter, die wachstumsbedingt jedes Jahr eine neue Schlafanzugsgröße braucht, ist die nachhaltige Verwendung garantiert. Und wenn der Pyjama nicht mehr passt, wird er halt auf Vinted verkauft. ;)
Ich sehe eher das Risiko, dass Calida die Sachdividende einstellt oder an andere Bedingungen knüpft (z.B. mindestens 50 oder 100 Aktien im Bestand). Aber das sehen wir dann, wenn es passieren sollte.
Viele Grüße Ben
Gleiche Antwort meinerseits wie Ben.
Und wegen des Übertrags fragte ich, weil ich Depots bei comdirect und ING habe und mich daher fragte, ob man es bei der comdirect kaufen und eintragen lassen kann und dann umzieht ins ING Depot, in dem meine europäischen Aktien liegen und wegen des Tax-Vouchers. Denn mindestens 30Aktien für den Pyjama und dann 35% auf die 1,15CHF Dividende ist der Pyjama auch „teuer“ erkauft.
natürlich 20Aktien…
Hallo Titus,
verbindlich beantworten kann ich es nicht. Aber im „Eintragungsgesuch“ ist ein Feld, an wen die Dividende gezahlt werden soll. Und da steht die comdirect vorgedruckt drin. Macht ja auch Sinn, damit ich dann die normale Dividende auch auf dem üblichen Weg erhalte. Deshalb vermute ich stark, dass ein Depotübertrag der Aktien auch eine Änderung der Eintragung im Aktienregister nach sich ziehen würde.
Was den Tax Voucher angeht, ist das bei 20 Calida-Aktien zwar schade, aber auch nicht so dramatisch. Die letztjährige normale Dividende lag bei 1,15 CHF. Das sind dann 4,60 CHF Quellensteuer, die mir flöten gehen. Und ich probiere es einfach: Erstattungsantrag zusammen mit den anderen Aktien, bei denen ich den Tax Voucher habe, und vielleicht geht es ja so durch.
Viele Grüße Ben
was gibt es noch aus der Rubrik sonstiges:
Meta intraday +21%, der absolute Irrsinn..
Sie schütten jetzt auch Dividende aus 0,5$/Aktie.
kann mich nicht erinnern, wann ein Megacap an einem Tag 21% gestiegen ist zuletzt,
Marketcap von etwa 1Billion USD (Bezeichnung in USA Trillion)auf heute 1,2 Bill. USD.
200MRD an einem Tag. Sowas geht nur in den USA und nirgendwo sonst, glaube ich.
wäre mal eine schöne Blaupause für Google/Alphabet oder Berkshire, auch an die Dividende ranzugehen.
Wer denkt, Nvidia kann nicht steigen, der hat sich geirrt.
Am 28.02.2023 habe ich mir Nvidia zu einem Kurs von 222,40 € in die Watchlist gelegt und gedacht, naja
beobachtest Du die mal, das kann doch so nicht weitergehen.
Heute stehen die bei 605,50€ das sind (unrealisierte) +170% seit dem.
Broadcom hört auch nicht auf zu steigen…
Es ist nach wie vor unübersehbar, das der Nasdaq 100 mit seiner tech-lastigkeit mal eben einfach alle anderen Indizes bei weitem abhängt und es einfach vermögenstechnisch geradezu fahrlässig wäre, sich nicht intensiver damit auseinanderzusetzen.
der Nasdaq 100 macht das seit Jahren und hört auch einfach nicht auf damit. Das ist nicht nur mal so ein Trend oder eine Mode oder eine Eintagsfliege und kann auch nicht mit zyklisch/prozyklisch etc. erklärt werden.
Die Schere zwischen Nasdaq und Old Economy geht immer weiter auseinander. Auch Buffet ist zu dieser Erkenntnis gekommen, als er sich Apple geholt hat.
Der Makro-Trend zur Digitalisierung ist an allen Ecken und Enden da und ebenfalls nicht zu übersehen.
Wieviel Zeit haben wir selbst in den Jahren 1990/2000/2010/2020 vor irgendeinem Bildschirm/Display verbracht?
Früher haben wir in der Firma Ware noch händisch mit Listen und am Telefon bestellt. Heute wertet Software den Verkauf jedes einzelnen Artikels aus, löst die Nachbestellung unter der Prämisse der Verfügbarkeit und weiteren Profitabilität automatisch aus
beziehungsweise es werden Folge- oder Alternativprodukte geordert und die Software erstellt automatisch Trendforecasts und Bedarfsmeldungen als Entscheidungshilfe für das Beschaffungswesen.
Man wird sich intensiver mit Wachstumsaktien auseinandersetzen müssen.
von einer General Electric oder Bank of Amerika wird man keine Wunder erwarten können.
was noch,
Total Energies erwägt den Verkauf seiner „erneuerbaren“ Sparte, warum?
bringt wahrscheinlich mehr Ärger als Spaß.
was noch: zum Thema Deficit spending
Investopedia sagt
https://www.investopedia.com/us-debt-by-president-dollar-and-percentage-7371225
Donald Trump hat das US Defizit um 33,1% aufgeblasen und liegt damit nur auf Platz 8 (die meisten der jüngeren Geschichte haben mehr geschafft)
während Joe Biden das Deficit nur um 8,8% aufgeblasen hat und damit nur auf Platz 15 kommt.
Jetzt könnte man mutmaßen, wen die Aktionäre lieber hätten…
Den Spitzenplatz hat übrigens Franklin D Roosevelt mit 791,8% Anstieg US Debt.
richtig, das war der mit dem Goldverbot (nice try) ein Schelm, wer arges dabei denkt…
Grüße und schönes WE
Hallo Thomas,
Meta ist wirklich Wahnsinn. Ich vermute, dass es da auch einige Shortseller vor den Quartalszahlen richtig böse erwischt hat. Ich weiß auch gar nicht, ob es diese Dividende ist, die für den Kursanstieg gesorgt hat. Denn viel imposanter finde ich das angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 50 Mrd. US$. Das ist mal eine Ansage!
Und wie immer gilt: schon ärgerlich, nicht im Tief zugegriffen zu haben. Im Nachhinein sieht es so einfach aus…
Ich glaube aber immer noch, dass Meta ein strukturelles Problem hat. Mir persönlich machen jedenfalls Facebook und Instagram schon seit einiger Zeit keinen Spaß mehr. Glaube auch nicht, dass die Monetarisierung da noch größer werden kann. Klar, WhatsApp ist noch nicht erschlossen. Aber sonst? Wo soll da das Wachstum herkommen? Und das ARP und die Dividende sind ja dann auch eher ein Zeichen, dass die Ideen fehlen. War da nicht mal was mit Metaverse? Spricht niemand mehr von, oder?
Viele Grüße Ben
Hallo Ben,
bin selbst bei Meta nicht direkt dabei (außer über die üblichen ETFs, wo es sich nicht vermeiden läßt).
Whatsapp inzwischen unverzichtbar. Super Lock in Effekt. Monetarisierung kommt bestimmt.
Mir geht es aber um das große, ganze, was dahinter steht (Nasdaq 100)
Bin selbst erfreulich bei ASML und KLA, Ametek, Cisco, Arista und NXP,
muß aber meinen Techanteil wohl erhöhen. Pharma bin ich gut dabei. aber Tech ausbaufähig.
vielleicht reflektiere ich noch über Wachstumsaktien, Lock in Effekt, Plattformeffekt und Brandmauer,
mal sehen. solange ich keine gelbe Karte von Ben bekomme, weil ich immer so viel schreibe, aber es macht mir Spaß.
Der Wochenausklang ist aber für US Fans bei Euro/USD -0,80% und Nadaq +1,64% alles andere als eine kalte Dusche würde ich sagen. Mein Depot steigt.
Über 10.000.000.000 $ FCF im Quartal da könnte ich mit einem „strukturellen Problem“ bis auf weiteres leben.
Auf jeden Fall eindrucksvoll wie Zuckerberg das Ruder herumgerissen hat.
Lieber Thomas,
da hast du völlig recht, dass der Technologiesektor in der Breite echt gut performt. Und die Zupferde wie Nvidia oder Broadcom oder auch das 4-Gestirm LAM, Applied, KLA und ASML. Gute Softwarefirmen sowieso. Dennoch sollte man grundlegende Bewertung nicht außer acht lassen. Ich schau mir immer mal kleine Videos des von dir genannten WB an. Ausschnitte aus vergangenen Hauptversammlung oder ähnliches. Da kann man viel lernen. Folgende grundlegende Dinge sind bei mir hängen geblieben:
Der (fast) einzige Grund einem Unternehmen (indirekt) Geld zu geben, sprich zu investieren, ist, dass man später mehr zurück bekommt.
Die Beachtung der Owners Earnings bzw. des Freien CaschFlows wurde ja schon öfter erwähnt.
Auf die Frage hin welche Diskountrate er bei Berkshire anwenden würde um Unternehmen zu bewerten, kam meist eine vielschichtige Antwort. Dass sie keine großen Tabellen nutzen würden und (und das fand ich bemerkenswert), dass ihnen die Sicherheit, dass die prognostizierten Cashflows kommen viel wichtiger ist, als die potentielle Chance! Er sprach davon, dass er lieber Unternehmen „weg legt“ wenn er nicht die Sicherheit der Returns einschätzen kann.
Zu seinem Kauf von Apple: Er hat die im wesentlichen in Q4/2016 und Q1/2017 für ca. 30USD und in Q4/2017 und Q1/20218 für ca. 40 USD gekauft, wenn ich das richtige sehe. Der FCF damals betrug ca. 2,40 USD pro Aktie (ca.- Werte). Das war eine FCF-Yield von 8% bzw. 6%!! Apple hatte da schon seinen Burggraben bewiesen und neben dem tollen Yield, war ein Wachstum ziemlich wahrscheinlich. Und außer Apple gibt es keine signifikanten Techwerte in seinem Portfolio. Aber er hat eben aufgrund der für ihn offensichtlich ohen Sicherheit der Returns richtig groß zugeschlagen.
Ein weiteres Wachstum von Nvidia ist ebenfalls wahrscheinlich. Nur das der FCF-Yield selbst mit dem zuletzt sehr hohem FCF (TTM bei Seeking Alpha) nur bei ca. 1,1% liegt. Da müssen noch fast 3 Verdoppler her, um auf die Ausgangswerte von Buffetts Apple-Einstieg zu kommen. Nichts ist unmöglich. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das so erfolgreich wird wie Apple damals ist wesentlich geringer.
Unter diesen Gesichtspunkten gebe ich dir auch bei den Solarfirmen recht. Die Chancen sind zwar groß, zumindest wenn man die Prognosen sieht. Aber die Sicherheit das alles positiv läuft ist da auch eher so mittelmäßig bis schlecht.
Bei Cisco liegt der FCF-Yield aktuell auch bei um die 8%. :-) Sind zwar kein Apple, aber die Sicherheit hier gute Returns zu bekommen (wie von dir oben beschrieben), ist meiner Meinung nach ganz gut.
Beste Grüße,
Chrischaan
hi chrishaan,
mit wb videos hab ich da so meine probleme. der redet mit einer derart rasanten geschwindigkeit, bricht immer wieder saetze ab und faengt sievvon einer anderen seite wieder neu an …, ich hab da so meine verstaendnis probleme.
nochmal zum owners earnings : mir wird da langsam immer klarer, welche bedeutung dahintersteckt. das ist so eine art organic earnings.
gibt also an, wie gross der fcf waere, wenn in die firma kein geld in weiteres wachstum gesteckt wird. nur organisches wachstum wird betrachtet. und nur maintenance ausgaben werden beruecksichtigt.
manche firmen wachsen ja hauptsaechlich durch zukaeufe. diese fallen durchs raster wegen wachstums augenwischerei.
ein problem ist allerdings, dass maintenance ausgaben nicht gesondert in den bilanzen ausgewiesen wird. angegeben wird in cashflow nur die capex, also die summe von maintenance und zukaufs/erweiterungs investitionen.
dann kann man , branchenabhaengig, den prozentsatz der maintenance vom capex abschaetzen, oder man schaetzt die maintenance an den abschreibungen der frueheren investitionen ab: was an den frueheren investitionen kaputtgeht, muss mittels maintenance ausgaben wieder ersetzt werden. man muss das halt den abschreibungs- und amortisierngszeiten anpassen, da diese abschreibungszeiten nicht genau den lebenszeiten der facilities entspricht.
so, ende der schulstunde !
Lieber Manfred,
ja, je älter WB wird umso schlechter ist er auch zu verstehen. Aber gerade in den älteren Videos versteht man zumindest den Kern. Manchmal gibt es auch Untertitel. Lachen muss ich jedes mal, wenn er in seinem letzten Satz quasi ohne jede Pause den Kopf rumwirft und sagt: „Charlie…“ Die beiden haben sich wirklich gut ergänzt und einen ziemlich guten trockenen Humor.
Das die Owners Earnings nur den Status Quo verwalten, habe ich ebenfalls so verstanden. Wie du aber schreibst, ist das ganz schwer rauszubekommen. Wahrscheinlich auch weil es in der Praxis gar nicht leicht ist. Kaufe ich eine neue Maschine ist die eigentlich immer besser als die alte. Damit geht Verwaltung und Produktivitätssteigerung Hand in Hand.
TXN ist ein gutes Beispiel dafür, das man den FCF interpretieren muss. Da gab es ja aktuell etliche Sonderinvestitionen die so nicht jedes Jahr kommen werden.
Auch muss man den FCF-Yield immer in Zusammenhang mit dem Wachstum sehen. Wer denkt, dass Nvidia die nächsten 10 Jahre im Schnitt 50% wächst ist wahrscheinlich besser beraten in Nvidia zu investieren als in Cisco. Anderseits sind hohe Wachstumserwartungen immer echt sensitiv gegen Enttäuschungen.
Ich finde in diesen Zusammenhängen die Weisheit „It is better to be roughly right than precisely wrong.“ hilfreich. Man beschäftigt sich mit den Zahlen und dem Geschäftsmodell um aktuelle Ausgangsbasis und zukünftiges Wachstum abzuschätzen. Und wenn man Ausreißer findet, dann muss man nach den Ursachen schauen. All das hilft sich mit dem Unternehmen vertraut zu machen. Und wenn man am Ende eine genügend hohe Zuversicht hat, dass Wachstum und aktueller Preis eine gute Gelegenheit darstellen sollte man ordentlich zuschlagen. Perfekt wird es sowieso nie. Wie sagt eine weitere Weisheit: „Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen.“ :-D
Viele Grüße,
Chrischaan
hi thomas,
der roosewelt hat die us haushaltsschulden um knapp 800% angehoben, um die weltwirtschaftskriese zu beenden. das machte ihn im volk so beliebt, dass er als einziger us praesident 3 mal ins amt gewaehlt wurde. chapeau, sir roosewelt !!
Ich frage mich manchmal wie Millionen andere auch,
warum manche Branchen/Sektoren/Aktien einfach immer wieder stärker steigen als andere.
Zum Thema Burggraben oder moat stocks ist ja genug Material online.
Interessant ist es dann nicht nur, die User in den Burggraben hineinzuholen,
sondern sie dann drinzuhalten und nicht wieder herauszulassen.
Das ist dann die Steigerungsform durch Lock-in oder Plattformeffekt.
Wenn man mal einen Dienst für nützlich oder unentbehrlich für sich erkannt hat
/Windows/Apple/Whatsapp/GoogleSuche/KI chatbot/
und dort privat oder als Firma (SAP/Oracle) zum User geworden ist,
kommt man als User da nicht mehr runter, weil es einfach funktioniert, immer schön weiterentwickelt wird
und bequem ist. Man gewöhnt sich an die Leistung und wenn man mal unzufrieden ist, gibt es keine Konkurrenz, zu der man selbst und seine community einfach so wechseln kann ohne schwere ökonomische Verluste.
Du bist bereit, dafür monatlich einen kleinen Betrag zu zahlen und schon ist man an der Angel.
Die Firma hat dann einen schönen regelmäßigen cashflow, der leicht homöopathisch zu erhöhen ist.
Platform as a service.
So ähnlich wie das Auto-Abo von Volvo, grenzenlose Mobilität mit monatlicher Rate all inklusive.
Nur das Volvo eben nicht einzigartig ist.
Ein Beispiel
Ein durchschnittlicher Supermarkt hat etwa 10 000 Artikel im Sortiment.
Der Appstore von Apple hat etwa 1,87 Millionen Apps im Angebot. Google Playstore etwa 2,5 Mio.
Amazon hat etwa 250 Mio verschiedene Artikel im Angebot.
Meta hatte in Q3/23 etwa 4 Milliarden Nutzer monatlich weltweit.
Es ist für die Konkurrenz völlig unmöglich, so etwas ökonomisch sinnvoll nachzubauen.
Also unterläßt die Konkurrenz jeglichen weiteren Versuch, dies nachzubauen, weil es keinen Sinn mehr hat.
Ebenso einzigartig,notwendig und damit wachstumsaffin ist singuläres TechnikKnowHow, wie es eben bei ASML,TSMC, oder Nvidia
vorzufinden ist. Es wird dringend gebraucht, gekauft und keiner kann das imitieren oder nachbauen.
Autos bauen können viele. Wenn mir die Marke nicht mehr gefällt, kauf ich mir eine andere Marke.
Wenn mir die Klamotten von dem einen Store nicht gefallen, geh ich zum nächsten.
Häuser bauen können viele.
Dachdecker können jedes Dach decken, Autoworker jedes Auto zusammenschrauben, Klempner kommen mit jedem Rohr zurecht,
Traktor fahren funktioniert überall gleich.
aber IT Experten, Code-writer, Netzwerkspezialisten,usw. sind stark fragmentiert und stark spezialisiert und schwer zu bekommen.
Diese Sorte Aktien ist es, von der alle Anleger träumen und die eben auch zuverlässig vom Markt global an die Spitze gespült werden.
Aber wie findet man die und vor allem rechtzeitig.
Ich glaube man kann hier am leichtesten Sektorenweise einfach im Ausschlußverfahren aussortieren.
kann sich jeder selbst Gedanken zu Real estate, Basic materials, Energy, Consumer defensive ,Consumer cyclical,Financial und Industrials
machen, aber hier ist überall starke Konkurrenz vorhanden und leicht möglich.
Bei Financial ist Visa vielleicht einzigartig, weil die über ein Hochleistungstransaktionsvolumennetz (bis zu 24 000 TPS) verfügen,
(würde mich nicht wundern, wenn Bitcoin ein Geschwindigkeitsproblem bekommt)
ja es gibt noch Mastercard, die haben schon was erreicht, aber bei Banken und Versicherungen sind schon wieder alle irgendwie gleich.
Bei Visa und Mastercard stimmen dann auch die Kursverläufe.
Klar findet man in allen Sektoren Perlen, wenn man sucht, aber Wachstum dann eben auch nur im Rahmen der allgemeinen Entwicklung der Volkswirtschaften
und Geldmengenexpansion.
Interessantes und überdurchschnittliches Wachstum findet man dann seit geraumer Zeit aber zuverlässig eben genau in Sektoren, wo sehr hohe Markteintrittshürden
(Pharma/Health) und Lock-in Effekte vorzufinden sind wie bei Technology, Semiconductor, und Communication services.
Aus diesem Grund wird wahrscheinlich auch der Nasdaq 100 stärker steigen als die anderen Indizes und das auch in Zukunft m.E. auch weiter tun.
hier wird man das meiste überproportionale Wachstum auch Zukunft finden.
Und so denken ja Millionen andere Marktteilnehmer/Portfoliomanager auch und wollen alle die gleichen Aktien haben.
Screenmäßig bin ich soweit vorangekommen,
das ich entweder den hier nutze
https://www.macrotrends.net/stocks/stock-screener
im 3. Reiter Performance bei 3 yrs CAGR%, bei 5 yrs CAGR% und optional 10 yrs CAGR% (das sind dann schon ältere Firmen)
min 10 voreinstelle und dann findet man das Who is Who der Aktien, die es eben aus diesen Gründen nach oben geschafft haben und bei den kleineren es noch schaffen können.
Oder diese Vorgehensweise macht auch Sinn
https://medium.com/the-investors-handbook/the-best-finviz-screens-for-growth-investors-72795f507b91
ist kostenlos. Man muß sich zwar anmelden, ist aber als Herangehensweise auch ganz hilfreich, glaube ich.
Da es im Prinzip möglich ist, jeden beliebigen analogen Vorgang zu digitalisieren, wenn man ihn nur in genügend kleine Unterabschnitte sequenziert,
wird der Trend zur Digitalisierung wohl einfach weiter voranschreiten mit entsprechendem Wachstum im Börsenbereich.
Eine Frage in die Runde: Kennt jemand eine Quelle bei der man relativ aktuelle PE-FCF-Multiples für den S&P500 (nicht für einzelne Unternehmen sondern den ganzen Index) findet? Und ein durchschnittliches Wachstum (Umsatz oder Gewinn oder FCF) wäre auch sehr interessant.
@Thomas: Dich interessiert vielleicht diese Seite mit einer guten Übersicht über die Sektorenperformance: https://novelinvestor.com/sector-performance/
da mich das Thema Nasdaq-100 quasi weiter intensiv beschäftigt,
hab ich mal ein paar Zahlen zusammen gezogen.
CAGR = compounded annual growth rate
expected
CAGR Enterprise Routers Market bis 2029 +7,49%
CAGR globale Marktgröße Serverbetriebssysteme bis 2029 +12,30%
CAGR Enterprise Server Market size bis 2029 +8,03%
CAGR Data Center Market size bis 2029 +9,70%
CAGR PC-Markt bis 2029 +9,10%
CAGR Cloudcomputing bis 2029 +16,40%
CAGR Edge Computing bis 2030 +15,60%
CAGR satellite IoT connections bis 2027 +25%
CAGR of mobile data traffic per smartphone bis 2029 +22%
CAGR Data Storage Market Size bis 2030 +17,8%
CAGR global semiconductor market size bis 2029 +12,2%
und so weiter und so fort.
ich habe habe hier fast ziellos und wahllos verschiedene Quellen quer Beet zum Wachstum bis 2029 gefragt.
Es ist auch völlig wurscht, ob die Zahlen je nach Quelle auch genau stimmen.
Die valide Kernaussage ist doch, das der (grob) IT Bereich die nächsten 5 Jahre auf jeden Fall
durchschnittlich 10% p.a. wächst. Punkt.
wo findet man in der old Economy solche Wachstumsaussichten?
die CAGR des Nasdaq 100 lag übrigens btw von 2007 bis 2023 bei +16,42%
das korreliert.
für mich jedenfalls aussagekräftig genug , um hier stärker schwerpunktmäßig zu investieren.
man könnte jetzt noch die steigenden Technik- und Hardware-Investitionsvolumina der Big 7 dazu raussuchen, aber da wird sich ein ähnliches Bild ergeben.
und danke crischaan
Klar, der IT-Bereich ist eine absolute Zukunftsbranche. Die Frage ist, inwieweit die Aussichten bereits in den Kursen eingepreist sind und was passiert, wenn dann mal statt 10% nur 8% Wachstum verkündet werden. Na ja, das kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man ganz langfristig denkt, sicherlich eher ein no-brainer als wenn man „nur“ einen Horizont von, sagen wir, 5 Jahren hat.
BG, Matthias66
hi matthias
lt der Sektorübersicht, die crischaan heute verlinkt hat
hat der Sektor Information technology aus dem S&P500 2009 to 2023 (15 Jahre) +1.679,5% gemacht und liegt unangefochten auf Platz 1
der zweitplatzierte (consumer discretionary) hat in dem selben Zeitraum „nur“ +925,6% gemacht.
wenn man annimmt, das ein durchschnittliches CAGR von 10% p.a. mit gleich steigenden Kursen korrelieren könnte
würde das einen Kursanstieg von +61% nach 5 Jahren bedeuten.
Natürlich ist vieles schon in den Preisen drin.
Aber wie entwickelt sich die Inflation.
Wie entwickelt sich die Geld/Investorenwanderung global.
zur Zeit flieht viel chinesisches Geld nach Japan zum Beispiel.
Es ist unheimlich viel japanisches Geld in den USA.
wandert Geld in Scharen von Europa in die USA oder umgekehrt?
wissen wir nicht.
Wie ist das gesamte Geldmengenwachstum/deficit spending?
Aber die Monopolisten können die Preise nehmen, die sie haben wollen.
die USA verteidigen ihre unbestrittene Führungsposition gerade im IT Bereich massiv.
Erhöhte Wachstumsaussichten ziehen aber auch international/global erhöhte und massive Nachfrage
nach diesen Aktien nach sich und weil sie steigen, will sie weiter jeder haben…
Die Aktionärsbasis verbreitert sich immer weiter.
Also die Aussichten (IT) sind für mich jedenfalls weiterhin nicht schlecht und eben überdurchschnittlich ggü anderen Sektoren.
Hi Thomas (und die stillen Mitleser)
wie oben geschrieben, gebe ich dir völlig Recht hinsichtlich des weiteren Wachstums der Technologiewerte. Zumindest fundamental. Ob es sich für den Investor wirklich so stark lohnen wird, bleibt noch abzuwarten. Wie oben beschrieben, ist WB an einem wirklich günstigem Zeitpunkt (im Nachhinein) bei Apple eingestiegen.
Folgendes Gedankenexperiment.
Wieviel freier Cashflow (oder owner earnings) wird denn vom Investment in „meine Tasche“ gespült. Nur ein Teil kommt direkt über Dividenden und alles andere indirekt über Werterhöhung meines Unternehmens (Aktienrückkäufe, Cashbestand, Reinvestition in organisches und anorganisches Wachstum). Wir gehen auch davon aus, das der Markt kurzfristig zu Übertreibungen neigt, aber langfristig den fundamentalen Kennwerten eines Unternehmens.
Unternehmen 1 hat einen aktuellen FCF-Yield von 8%. Und ein Wachstum von 3%. Wenn ich 1.000 EUR da rein investiere, bekomme ich also 80 EUR im ersten Jahr zurück. Im zweiten dann 82.4 EUR usw. Nach 10 Jahren habe ich aufsummiert 917 EUR erhalten. In der Wirklichkeit ist dies nicht so gleichmäßig. Aber es geht um eine grobe Abschätzung.
Unternehmen 2 hat aktuell einen FCF-Yield von 1.5%. Um – ein idealisiertes gleichmäßiges Wachstum vorausgesetzt – ebenfalls 917 EUR zurück zu erhalten, müsste ein durchschnittliches Wachstum von 37%/a realisiert werden.
Unternehmen 3 hat aktuell einen FCF-Yield von 7%. Und man darf von einem Wachstum von 8-10%/a ausgehen. Dieses würde einem in 10 Jahren 1.014 EUR bis 1115 EUR einbringen.
Das größte Risiko dürfte bei Unternehmen 2 liegen. Wie Matthias schreibt dürfte die Sensitivität für enttäuschende Wachstumszahlen hoch sein (man denke nur an Aufstieg und Fall von Paypal). Andererseits ist ein Unternehmen dem so ein Wachstum zugetraut wird evtl. auch für positive Überrraschungen gut.
Jeder muss für sich entscheiden welche „Wette“ die lukrativste ist. Das ist das schöne am Investieren.
Um wieder mit einem Zitat zu enden, diesmal von Kostolany: „Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.“
Um Unternehmen 2 den kühnen Charakter zu nehmen, muss man sich wirklich intensiv damit beschäftigen.
Beste Grüße,
Chrischaan
PS: Unternehmen 1-3 sind alle aus dem Technologiesektor. ;-)
Hi Crischaan
wie gesagt,
Danke noch mal für den Link
Es ist schon alles richtig, was ihr schreibt,
aber man kann doch auch im Technologiesektor alles Engagement schön gleichmäßig auf mehrere 7-10 Positionen
oder gleich noch extra nen Technologie ETF dazu verteilen,
dann fällt es nicht so ins Gewicht, wenn einer mal durchhängt oder low performt.
Paypal hatte ich btw nie.
Solange ich nicht anfange, mit Turbooptionssscheinen wie wild loszuzocken, sondern nur Aktien/ETF long only,
denke ich, das ich ein sehr „moderater und vorsichtiger Pilot“ bin, der allerdings auch vorwärts kommen möchte.
Ich bin jetzt nur bestrebt, meinen Technologiesektor etwas mehr zu gewichten.
Das muß ja nicht immer so bleiben. Aber den unübersehbaren Drive nach oben kann man doch (sollte) mitnehmen.
Wie aus der rückblickenden Statistik des S&P 500 (15 Jahre) hervorgeht, hat doch z.Bsp. der Utility Index mit am wenigsten gebracht
so das man doch Branchen, wo erwartbar am wenigsten passiert, untergewichten könnte.
Im übrigen könnte der DrawDown bei Technologie zwar heftiger sein, aber wenn ein Techtitel nach 70% upside mal 30% downside hat,
ist er immer noch 40% up.
Und auch die absoluten Langweiler können mal 10, 20, 30% fallen, bei Unregelmäßigkeiten oder schlechten Ergebnissen, Perspektiven.
Da ist man auch nicht vor Enttäuschungen geschützt.
Hi Thomas,
das mit dem Piloten war auch gar nicht direkt auf dich bezogen. Tut mir leid wenn das so rüber kam. Oftmals muss ich mir das vor allem auch selbst zusprechen, weil es ja doch manchmal gute Stories gibt. Und ja wie du sagst den Sweet Spot finden, wo gute Performance mit ausreichend Sicherheit und genügend Zeit für andere Dinge zusammenfinden. :-)
Was mich in der Übersicht sehr überrascht hat, ist das schlechte Abschneiden der Consumer Staples und das gute der Consumer Discretionaries. Das hätte ich eher anders herum vermutet.
Gruß,
Chrischaan
70% hoch und 30% runter, dann ist man nur noch 19% up.
ja, natürlich Titus
11,7=1,7
1,70,7=1,19
Genauigkeit muß sein.
dann bitte ohne Prozentzeichen und dann stimmts wieder.
Aber 19% up sind je nach Zeitraum doch auch besser als nichts.
;-)
Malzeichen verschluckt, wird nicht mehr besser
;-)
Ich frage mich, ob ihr schon realisiert habt, dass DWS im Juni voraussichtlich 6,10€ pro Aktie ausschütten wird (mit der Sonderdividende).
Ich habe davon reichlich Anteile im Depot, aber selbst beim aktuellen Kurs von 35,40€ wäre das ja eine Rendite von ca. 17%.
VG
1Steven1
@steven, nicht nur voraussichtlich, sondern tatsächlich.
herzlichen Glückwunsch!
weiter steigt, was langsam gar nicht mehr steigen sollte
Nvidia +4%
Eli Lilly +5,5%
Novo Nordisk +4,5% (übernimmt Catalent)
Novartis übernimmt Morphosys
3M wird nicht besser
Archer Daniels hat seine erste Sammelklage am Hals
Air Products :-( heute -15%
Ergebnis verfehlt, Hauptsorgenkind die Europadivision
paßt ins Bild, das Europa stottert.
Hallo Thomas,
wichtige Korrektur: Novo Holdings übernimmt Catalent, nicht Novo Nordisk. Novo Holdings ist als Stiftung Großaktionär von Novo Nordisk, aber es sind unterschiedliche Unternehmen. Im Rahmen der Übernahme übernimmt Novo Nordisk wiederum gegen eine Zahlung von 11 Mrd. US$ drei Standorte, die bisher zu Catalent gehörten. Das scheint Teil der Refinanzierung von Novo Holdings zu sein, denn die Übernahme kostet einen dreistelligen Mrd-Betrag.
Und die Übernahme von Morphosys durch Novartis ist bisher noch ein Gerücht. ;)
Viele Grüße Ben
Hallo 1Steven1,
ich habe das im Blick. Hatte die DWS ja auch bei den letzten beiden Dividendenterminen in meinem Optionsdepot. Viel länger als geplant…
Eine schöne Rendite ist das für diejenigen, die die Aktie unter 30 € gekauft haben. Denn dahin wird sie ja – Stand heute – nach der Ausschüttung fallen. Deshalb warne ich davor, jetzt nur wegen dieser Sonderdividende die Aktie zu kaufen. Spannend könnte höchstens sein, wenn man davon ausgeht, dass sie bis zum Dividendentermin noch auf >40 € steigt. Dann würde das ein Case werden. Ich persönlich werde es mir von der Seitenlinie anschauen. Aber ins Kinderdepot kommen ein paar Stücke, um die Dividende steuerfrei mitzunehmen.
Viele Grüße Ben
Hallo Steven,
meine DWS sind unter 30 € gekauft (2019 und 2020) und eine kleine Position, die ich überlegte aufzulösen zu Gunsten von Visa. Jetzt nehme ich halt die Dividende mit und schichte später um. ;)
Ich kann mich nur dem Kommentar von Ben anschließen, wer meint wegen einer einmaligen (!) Dividende eine Aktie zu kaufen, ist oft (!) in den Hintern gekniffen. DWS hat seit 2018 eine seitwärtsbewegung, außer bei „Schnäppchenpreisen“ lebt man von der Dividende. Dies Konstrukt mag ich an sich gar nicht und DWS hatte mich enttäuscht, liegt an der Deutschen Bank Nähe?