Mit einem Plus von 82% war die Aktie im gerade zu Ende gegangenen Jahr mein Top-Wert im Dividendendepot. Und sie erreichte damit auch ein neues Allzeithoch.
Dummerweise stand sie 2023 nur auf meiner Nachkaufliste, ich habe aber zu Jahresbeginn die Chance in dieser Dimension nicht erkannt. Und im Laufe des Jahres habe ich dann auf günstigere Kurse gewartet, die es einfach nicht mehr gab.
Nun zahlt die Aktie auch noch die erste Dividende des neuen Jahres in meinem Depot. Und ich stehe vor der Frage, ob sich 2024 womöglich eine Nachkaufgelegenheit ergibt. Denn aufstocken will ich meine Position weiterhin.
Welche Schlüsse ich aus den ersten Handelstagen für die Aktie ziehe und wie ich die Perspektiven des Unternehmens einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.
Erst im August 2020 bin ich beim Zulieferer der Halbleiterindustrie Lam Research eingestiegen. Und seitdem habe ich sieben Mal nachgekauft. Hier habe ich über die Depotaufnahme ausführlich berichtet. Insgesamt habe ich bisher 18 Aktien im Depot und eigentlich sollten 2023 eben noch 2 Stück hinzukommen.
Das Chartbild zeigt deutlich, dass die Aktie 2019 zu einem Höhenflug ansetzte, der sie zu Beginn des Jahres 2022 über 700 US$ brachte. Im Anschluss ging es bis Mitte Oktober letzten Jahres abwärts und zwar bis auf 315 US$. Zu Jahresbeginn 2023 lag sie noch bei 410 US$ und da hätte ich zugreifen sollen. Zum Jahresende kratzte die Aktie dann sogar an der 800 US$-Marke:
Dividendenzahlung
Lam Research zahlt erneut eine Quartalsdividende von 2,00 US$ je Aktie. Sie wurde erst im letzten Quartal um 16% erhöht. Für meine 18 Aktien ergibt das eine Brutto-Dividende von 36,00 US$. Sie sind nun erstmals in einer Position bei flatex zusammengeführt. Dort wurde die Dividende zum EZB-Referenzkurs von 1,0919 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 24,55 €. Sie wurde mit Wertstellung 03.01.2023 überwiesen.
Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann zahlt Lam Research eine Jahresdividende von 8,00 US$. Bei einem Aktienkurs von 736 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 1,0%. Da Lam Research seine Dividende üblicherweise jährlich erhöht, dürfte bei einem heutigen Kauf die tatsächliche Jahresdividende höher liegen. Bleibt es beim bisherigen Turnus, dann wird die Quartalsdividende mit der Oktober-Zahlung wieder höher sein.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) profitiert von meinem Einstandskurs. Für die 18 Aktien habe ich insgesamt 6.802,20 € bezahlt. Rechne ich die Quartalsdividende mit identischem Wechselkurs auf eine Jahresdividende hoch, dann liegt diese bei 131,88 €. Das entspricht einem YoC von 1,9%. Das ist zwar auch noch nicht prickelnd, aber angesichts der historischen Steigerungsraten befindet sich meine persönliche Dividendenrendite auf gutem Weg.
Perspektiven
Am 1. Handelstag des neuen Jahres war Lam Research mit einem Minus von 4,3% gleich einer der größten Verlierer an der Börse. Für mein Dividendendepot machte das allein ein Minus von 600 US$ aus. Auslöser waren aber meines Erachtens keine Unternehmensmeldungen, sondern zwei Faktoren: generell noch niedrige Umsätze, da noch viele Investoren im Urlaub sind. Und spezielle Anlagestrategien, die am ersten Handelstag des Jahres den Tausch von Gewinnern mit den Verlierern des Vorjahres vorsehen.
Und insofern war das klar, dass Lam Research als einer der Top-Werte 2023 (bei mir ja sogar die Nr. 1!) nun unter Druck kommt. Das hat aber nichts mit einer Veränderung der Einschätzung der Börse zu Lam Research zu tun.
Sorgen sind also Fehl am Platze. Jedenfalls aufgrund eines schwachen Starts in das Börsenjahr. Und dass die Aktie in 2024 nicht wieder 82% zulegen wird, dürfte ja auch klar gewesen sein. Dafür ist dann doch zu wenig Phantasie vorhanden.
Die Aktionäre von Lam Research gehören aus meiner Sicht ohnehin nicht zu den Träumern, sondern haben eine klare Vorstellung davon, wovon das Unternehmen langfristig profitiert. Und das ist ganz klar die Digitalisierung und der Bedarf an Hochleistungschips für KI etc.
Und während beispielsweise die Aktie von Nvidia extrem gehypt wird, segelt Lam Research etwas unter dem Radar. Und das, obwohl Lam Research von einer gesteigerten Chipproduktion ebenfalls profitiert. Denn die Speicher-Halbleiter spielen eine tragende Rolle in KI-Chips. Und da der KI-Boom gerade erst anfängt, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach einer solchen Schlüsselkomponente weiter steigen wird.
Ich fühle mich deshalb mit Lam Research in meinem Depot sehr wohl. Und ich ertrage auch die Schwankungen, denen die Aktie einfach ausgesetzt ist. Die Ausschläge sind hoch, sowohl ins Positive als auch in Negative. 2022 ging es ja beispielsweise noch 37% abwärts.
Bereits in der zweiten Januarhälfte sollte Lam Research auch wieder Quartalszahlen melden. Die letzten Quartalsergebnisse bezogen sich auf Ende September 2023. Sie zeigten im Vergleich zum Vorquartal (Juni 2023!) einen Umsatzanstieg von 8,6%. Der vorherige Rückgang konnte also gestoppt und wieder in einen Zuwachs gedreht werden. Und die eigene Prognose von 2,8 bis 3,4 Mrd. US$ wurde mit 3,48 Mrd. US$ übertroffen. Damit einher ging eine deutliche Steigerung der Bruttomarge von 45,5% auf 47,5% und ein Anstieg des Gewinns je Aktie um 11,6% auf 6,66 US$. Auch das war deutlich mehr als erwartet. Die Prognose hatte einen Gewinn je Aktie von 4,00 bis 5,50 US$ erwartet.
Für das Schlussquartal (es endet bei Lam Research bereits am 24. Dezember) erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 3,7 Mrd. US$ (+/- 300 Mio. USS) und einen Gewinn je Aktie von 6,78 US$ (+/-0,75 US$).
Um die Prognose zu übertreffen, wäre also ein Quartalsumsatz von mehr als 4 Mrd. US$ und ein Gewinn je Aktie von mehr als 7,53 US$ erforderlich. Darauf gilt es dann bei Vorlage der Quartalsergebnisse zu achten.
Aktuell ist die Aktie tatsächlich relativ hoch bewertet. Bei einer Vervierfachung des Quartalsgewinns erhalte ich einen Wert von 26,64 US$. Setze ich ihn ins Verhältnis zum Aktienkurs von 736 US$, dann ist das rund das 28-fache.
Darin kommt sehr viel Zukunft zum Ausdruck und das ist auch der Grund, warum für mich das aktuelle Kursniveau kein Nachkaufniveau darstellt. Ich bin bei Lam Research Bewertungen gewohnt, die eher der Hälfte des jetzigen Stands entsprechen. Klar, mit einer Erreichung des oberen Endes der Prognose geht die Bewertung automatisch auf das 24-fache zurück. Aber es bleibt aktuell halt noch eine Prognose.
Ich setze deshalb für die nächsten Wochen auf beides: Ein sehr gutes Quartalsergebnis (gerne bei 8 US$ Gewinn je Aktie) mit neuer positiver Prognose. Und Druck auf den Aktienkurs. Kommt beides zusammen, dann wäre die Aktie unterhalb von 600 US$ wieder einen Blick wert. Ein wirklicher Kaufimpuls würde bei mir sogar erst unter 400 US$ ausgelöst.
Aber meistens ist es ja so, dass ein gutes Quartalsergebnis den Aktienkurs auch beflügelt. Dann bleibe ich eben weiter an der Seitenlinie und bin mit meinen 18 Aktien im Depot auch zufrieden.
Denn das ist das Wichtigste: die Perspektiven von Lam Research stimmen und ich kann mit meinem Engagement ganz ruhig schlafen. Selbst eine Wiederholung von 2022 würde mich nicht stören. Denn mein Blick ist eher auf die nächsten 5 bis 10 Jahre gerichtet. Und da wird Lam Research mit Sicherheit weiter wachsen. Und mit dem Wachstum im Geschäft werden auch die Aktionäre weiter unterstützt. Durch steigende Dividenden und Aktienrückkäufe.
Der Depotanteil von Lam Research im Dividendendepot liegt derzeit übrigens bei 2,6%. Trotz aller Positivität: ich lege nicht alle Eier in einen Korb und mit einem Anteil von maximal 3% fühle ich mich ausreichend investiert.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Lam Research Corp. |
| ISIN: | US5128071082 |
| Im Divantis-Depot seit: | 28.08.2020 |
| Letzter Nachkauf am: | 13.07.2022 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 18 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 377,90 € |
| Gesamtkaufpreis: | 6.802,20 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 264,54 € |
| Aktuelle Strategie: | Bei Kursschwäche nachkaufen |