Stehen jetzt alle Börsenampeln wieder auf Grün? – Januar 2023

Kalenderblatt Februar 2023
4.6
(45)

Vor einem Monat hatte ich selbst wenig Zuversicht für eine baldige Trendwende. Und so muss ich jetzt auch sagen, dass ich ziemlich überrascht über den guten Start in dieses neue Börsenjahr bin.

Aber ich hatte ja auch darauf hingewiesen, dass schon wenige positive Meldungen reichen könnten, um zumindest eine kurze Euphoriewelle anzustoßen. Nachdem wir solche Meldungen dann hatten und jetzt die Hoffnung haben, dass es womöglich ohne Rezession weitergeht und die Zinsen schon bald wieder gesenkt werden könnten, stellt sich natürlich die Frage, ob jetzt alles wieder im grünen Bereich ist.

In diesem Beitrag schaue ich auf den Januar zurück, berichte über meine Geldanlagen und gebe Dir einen Ausblick, wie ich die kurzfristige weitere Entwicklung einschätze.

Nach dem bescheidenen Börsenjahr 2022, bei dem meine Depots netto 58.000 € im Wert verloren, ist der Start ins neue Börsenjahr nun wirklich gut verlaufen. Ich habe im Januar nichts verkauft und konnte so in allen Depots von der steigenden Aktienkursen profitieren.

In meinem Ausblick auf den Januar hatte ich zum Schluss noch eine Statistik präsentiert: Da in diesem Jahr in den USA Vorwahlen zu den Präsidentschaftswahlen 2024 stattfinden, ist das üblicherweise ein positives Zeichen. Vor diesem Monat hatte der Dow Jones in 17 von 19 solcher Vorwahljahren nach 1945 im Januar positiv geschlossen. Nun sind es 18 von 20 Jahre! Das sollten wir uns schon mal für Januar 2027 merken

Für den Rest des Jahres habe ich auch noch eine Statistik – aber dazu am Ende dieses Beitrags mehr.

Stand Wertpapierdepots

Depotwert 31.01.23Monatsperformance
Dividendendepot417.981 €+3,0%
Optionsdepot35.228 €+7,9%
Anti-Depot9.185 €+19,5%
Zitronen-Depot7.101 €-11,0%
Summe:469.497 €+3,4%
Veränderung 2023:+16.864 €
azgl. Einlagen:-1.453 €
Nettoveränderung 2023:+15.410 €

Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:

Damit habe ich bisher im Jahr 2023 ein Plus von gut 15.000 € erzielt.

Aktienkäufe

Im Januar habe ich drei Aktienkäufe getätigt und dafür 2.638,15 € investiert:

20 Aktien Omega Healthcare Investors für 528,00 €

60 Aktien Omega Healthcare Investors für 1.485,95 €

10 Aktien Realty Income für 624,20 €

Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.

Aktienverkäufe

Im Januar habe ich keine Aktienverkäufe getätigt.

Dividendenerträge

Im Januar erhielt ich insgesamt 184,53 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-Januar ist das ein Minus von 32,3%.

Ich erhielt im Januar die folgenden Dividenden:

Lam Research: 21,59 €

PepsiCo: 96,68 €

Medtronic: 30,44 €

BCE: 16,45 €

Cisco Systems: 19,37 €

Gegenüber den Vorjahren schlagen hier insbesondere die fehlenden Dividenden von Red Electrica und Kimberly-Clark zu Buche. Von beiden Titeln hatte ich mich im letzten Jahr getrennt.

Mein neues Dividendenziel für 2023 habe ich in diesem Beitrag erläutert.

Crowdinvesting

Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Januar erhielt ich 70,47 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio. Außerdem erfolgten Tilgungen bei ecoligo in Höhe von 474,72 € – erneut pünktlich und vollständig!

Mein Portfolio ist aktuell 5.185,73 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 400 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 614,27 € seitens ecoligo und 100 € bei Bergfürst getilgt.

Depotperformance

Mein Dividendendepot hat sich im Januar positiv entwickelt. Der Depotwert per Ende Januar beträgt nun 417.981 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Plus von 3,0%.

Top-Werte im Dividendendepot im Januar waren Lam Research (+16,9%), Taylor Wimpey (+13,8%) und Veolia Environnement (+13,3%).

Schwächste Werte im Januar waren Johnson & Johnson (-9,5%), Civitas Social Housing (-8,9%) und General Mills (-8,6%).

Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Januar bei 3,6%.

Anti-Depot

Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%.

Das dritte Jahr könnte nun wieder ein positives Jahr werden. Jedenfalls startete das Depot im Januar mit einem Plus von 19,5%.

Treiber der positiven Entwicklung war die Erholung des Bitcoins. Sein Kursanstieg sorgte auch beim Miner Marathon Digital Holdings für eine Kursexplosion.

Das Anti-Depot führe ich bei justTRADE. Die Volatilität des Anti-Depots lag im Januar mit 6,0% wieder über der meines Dividendendepots.

Optionsdepot

Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.

Im Januar erzielte ich Einnahmen im Optionsdepot von 651,76 € brutto. Die Performance war im Januar mit +7,9% positiv.

Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.

Zitronen-Depot

Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.

Im Januar gab es keinerlei Veränderungen am Depot. Derzeit habe ich im Zitronen-Depot kleinere Positionen von Petra Welt Technologies, KROMI Logistik, VA-Q-Tec, Adler Real Estate, McKesson Europe und Gateway Real Estate.

Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte blieb mit 78.640,80 € konstant.

Das Depot erzielte eine Monatsperformance von -11,0%.

Immobilie

Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im Januar Mieteinnahmen von 902,73 €. Außerdem wurde mir ein Guthaben aus der Nebenkostenabrechnung 2021 von der Hausverwaltung in Höhe von 656,38 € ausgezahlt. Das Hausgeld beträgt 289,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 260,71 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 1.009,40 €.

Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).

Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Januar bei 250.339,48 €.

Dividendenveränderungen

Im Januar wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:

MSCI Inc.: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,25 US$ auf 1,38 US$ (+10,4%)

BlackRock: Erhöhung der Quartalsdividende von 4,88 US$ auf 5,00 US$ (+2,5%)

Givaudan: Erhöhung der Jahresdividende von 66 CHF auf 67 CHF (+1,5%)

BB Biotech: Senkung der Jahresdividende von 3,60 CHF auf 2,85 CHF (-20,8%)

Ausblick auf den Februar

Wie schnell ich meine Anlagestrategie für 2023 verlassen habe, konntest Du im Januar miterleben. Eigentlich wollte ich erst mal Dividenden sammeln und dann in Rentenpapiere investieren und einzelne Aktienpositionen aufstocken.

Und was habe ich gemacht? Deutlich mehr investiert als eigentlich gewollt. Und das auch noch in REITs und nicht in Renten. Aber die hohe Dividendenrendite bei Omega Healthcare Investors hatte mich einfach zum Handeln animiert.

Und nachdem ich dann analysiert hatte, wie Banken mit der Umrechnung der US-Dividenden Geld verdienen, startete ich meinen Vergleichstest.

Im Februar stehen nun aber endlich größere Dividendenzahlungen auf der Tagesordnung. Der Monat sollte vierstellig bei mir werden, da mit Siemens und Siemens Heathineers die ersten deutschen Konzerne ihre Jahresdividende ausschütten werden.

Neben dem nächsten Kauf von Realty Income (in mein Depot bei der Consorsbank) richte ich meinen Blick weiter auf die australischen Titel GrainCorp und Fortescue Metals Group. Sie will ich in diesem Jahr auf jeden Fall nachkaufen und warte eigentlich nur auf eine Kursdelle für eine Order. Und damit kehre ich dann auch wieder zu meiner Anlagestrategie zurück.

Im Februar steht der erste Börsengang des Jahres auf der Agenda. United Internet bringt seine Tochter IONOS an die Börse. Die Aktien können – vorbehaltlich einer Verkürzung der Frist – bis zum 7. Februar gezeichnet werden. Die Bookbuilding-Spanne liegt bei 18,50 – 22,50 €. Ich finde das Geschäftsmodell eigentlich sehr interessant. IONOS betreibt vor allem das Hosting von Webseiten und stellt Speicherplatz zur Verfügung. Und aus dem Blog weiß ich: Wer einmal eine Webseite bei einem Anbieter hostet, der wechselt nicht so leicht seinen Anbieter. Denn das Wichtigste ist die ständige Erreichbarkeit und niemand will in einer Transformation einen Datenverlust oder eine Nichterreichbarkeit riskieren. Die Umsätze von IONOS sind also sehr gut kalkulierbar und im besten Sinne wiederkehrend. Ich habe mich aber gegen eine Zeichnung entschieden, da ich die Preisspanne jetzt nicht als besonders niedrig ansehe und der Streubesitz sehr niedrig sein wird. Denn IONOS wird weiterhin als Tochtergesellschaft von United Internet geführt werden und in deren Cashmanagement eingebunden sein. Und es ist auch nicht geplant, dass IONOS eine Dividende ausschütten wird.

So wird der Februar für mich vor allem darin bestehen, die Geschäftszahlen meiner Depotwerte zu beobachten und auf bessere Dividendenankündigungen zu hoffen. Denn das, was im Januar verkündet wurde, war überwiegend enttäuschend. Givaudan und BlackRock hatten in den vergangenen Jahren deutlich größere Erhöhungen vorgenommen. Lediglich bei BB Biotech hatte ich mit der Senkung gerechnet, da dort die Dividende als Prozentsatz des Aktienkurses zum Jahresende ermittelt wird.

Außerdem stehen direkt zu Monatsbeginn Sitzungen der amerikanischen und der europäischen Notenbank an. Das kann wieder zu Schwankungen an den Märkten führen. Vor allem dann, wenn weitere Zinserhöhungen angekündigt oder aber sogar perspektivisch Zinssenkungen in Aussicht gestellt werden.

Zum Schluss noch eine Statistik, die die Frage in der Überschrift beantworten will: Der S&P 500 hat im Januar mehr als 5% zugelegt (+6,2%). Immer wenn das passiert ist und das vorherige Börsenjahr negativ war (2022: -19,4%), gab es ein sehr gutes Börsenjahr. Sogar so gut, dass der Durchschnitt dieser Börsenjahre bei +29,7% liegt. Passiert ist das allerdings erst in 5 Jahren, nämlich 1954, 1961, 1967, 1975 und 2019. Wird 2023 nun das sechste Jahr und bestätigt diese Statistik?

Es bleibt in jedem Fall spannend und es wird wieder ausreichend Gelegenheiten geben, kühlen Kopf zu bewahren.

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14 Gedanken zu „Stehen jetzt alle Börsenampeln wieder auf Grün? – Januar 2023“

  1. Je nun, heute war es sowieso gut. Heute gabs 5* Divi von Bank of Nova Scotia, LTC Properties, Bristol Myers, Verizon und AT&T.
    Kam einiges zusammen. Morgen gibts noch von BAT.
    Das Thema Renten hab ich nicht ganz aus den Augen verloren und hab hier mal bei Kurzläufern iShares $ Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (Dist) A0J202
    den Fuß in die Tür gestellt. Ich erwarte da aber erst im zweiten HJ wenn überhaupt in diesem Jahr etwas Bewegung.
    Je mehr und je länger man über all das reflektiert, desto klarer wird es für mich selber auch. Bin (noch und gern) berufstätig. Den reallife und realtime Business input + die soziale Komponente möchte ich vorläufig nicht missen.
    Ich zahle jeden Monat regelmäßig in die Depots ein. Dividenden werden vollständig reinvestiert. Egal wie das Börsenwetter ist. Portfolio Perf. zeigt mir, wie der DiviStrom kontinuierlich wächst.
    Buy&Hold, Fire&Forget mit Qualitätsaktien. Neuerdings auch ein paar ETF. Es müssen alles ausschüttende Papiere sein. und man kann beim Wachsen zusehen und es FUNKTIONIERT.
    Besser als jedes Tagesgeld.
    btw hatte heute bei TR eine kleine Plusdifferenz im Geld, waren das schon die Zinsen? in der Timeline ist keine Abrechnung drin.
    Grüße

    1. Richtig lieber Thomas, ich ticke sehr ähnlich wie du.
      2022 hielt ich auch noch u.a. CRM, ADO oder CRWD. Ich merke jedoch, dass ich nicht gut Growth-Aktien halte, die über ein Jahr eine schwache Performance bringen (ohne Dividende zu zahlen). Seitdem tendiere ich immer mehr zu Aktien, deren Kurs ordentlich ist, die jedoch auch Dividende zahlen (z.B. CAT, ABT, MRE, MSFT).
      Den Dividendenstrom nutze auch ich, um Nachkäufe zu tätigen.
      Parallel spare ich den A2JAHJ an, um mehr Stabilität ins Depot zu bekommen und Dividende zu erhalten.
      Über das von mir geschätzte Portal weltsparen.de hatte ich zu Tagesgeld auch mal einige Verträge laufen, jedoch liegt mein Fokus 2023 erstmal klar auf Aktien-Nachkäufen und monatlichen Invests in den Dividenden-ETF.

  2. Meta intraday +28% Wahnsinn. Amazon + 8% etc GOOG +7%. Kaum riecht man an der Börse den Zinspeak, bzw denkt mit dem weiteren Anstieg ist es bald vorbei, kommen alle Growthaktien aus den Startlöchern und sie haben einiges nachzuholen.
    Die ganzen defensiven Geschichten Healthcare, Consumer Defensive usw geraten ins Hintertreffen. Es könnte sein, das wir hier langsam schon wieder ein große Trendwende sehen.
    Ich seh mir regelmässig diese Auswertung der Groups/Sektoren an
    https://finviz.com/groups.ashx
    Hier kann man wunderbar ( habe noch nichts besseres zum Thema Trend/Momentum gesehen) auf Jahres, Halbjahres, Quartals, Monats, Wochen- und Tagesbasis sehen, wer sich nach oben schiebt und wer fällt.
    im Prinzip könnte man hier systematisch arbeiten und jeden Sektor aus jeder ZeitUnit dieser Übersicht mit einem unterschiedlichen, dynamischen Bewertungsfaktor versehen und dann mit Sektor ETFs arbeiten.
    Nur so ne Idee. Ich werde keine Dividendenaktien verkaufen, aber das Momentum hat mir im letzten Jahr geholfen und so ist es wahrscheinlich gut, es auch dieses Jahr nicht aus den Augen zu verlieren.
    Aber der Gedanke, das dieses Jahr wieder ein gutes Jahr für die Börse werden könnte, scheint nicht so abwegig zu sein.

    1. Hallo Thomas,

      ich kenne diese Internetseite, ich beschäftige mich seit 2016 mit der GIGS S&P Classification. Für eine Auswertung ist es wichtig, die eigene Gewichtung der Sektoren zu berücksichtigen.

      Für die Sektoren Konsum(zyklisch und nicht zyklisch), Gesundheit und Technologie habe ich eine Richtgröße von 20% festgelegt, Für die Sektoren Finanzen(ohne Banken), Industrie und Energie/Versorgern jeweils 10%, für die Sektoren Immobilien/REITs und und Material jeweils 5%. Kommunikation ist nicht besetzt.

      Ich werte in meiner komplexen Excel-Tabelle immer vom 1.1. diesen Jahres zum 1.1. des Vorjahres aus, zudem vom 1.1. bis zum heutigen Tag.

      Der Sektor, der am schlechtesten gelaufen ist seit dem 1.1.2022 bis heute ist nicht Technologie, sondern Gesundheit.

      In 2016 habe ich den Technologiebereich deutlich ausgeweitet, um auf die Richtgröße von 20% zu kommen. In den Folgejahren ist der Technologieanteil massiv gestiegen, so dass ich schlechtgelaufene Positionen verkauft habe, und bei den sehr gut gelaufenen Positionen Teilgewinne erzielt habe. Unserer Technologieanteil wäre sonst bei weit über 50%. Die Gewinne haben wir über die Sektoren verteilt investiert.

      Ich muss noch erwähnen, seitdem ich mich beruflich zur Ruhe setzt habe in 2016, wird die Dividende nicht neu investiert.

      Eine weitere für mich wichtige Klassifizierung ist die der Dividendenzahler in den Klassen über 4%, bis 4%, bis 3%, bis 2%, bis 1% und keine Dividende.

      Mitte 2021 habe ich höher Dividende zahlende Titel umgeschichtet in Hinblick auf die uns Kosten verursachende „Energiewende“, an Putins Überfall auf die Ukraine war noch nicht zu denken.

      Viele Grüße

      Peter

  3. Hi Peter,

    Dass die Sparte Gesundheit bei dir seit anfang 22 nicht so gut gelaufen ist, wundert mich etwas. Bei mir haben die grissen bio/pharmas eine sehr gute performance herausgerissen, und haben letztlich die verluste der anderen aktien so kompensiert, dass ich heute das 22er desaster mit fast plusminus null ueberstanden habe.

    Die sache an der boerse ist doch die, und dieser fehler wird immer und immer wieder gemacht : am ende einer hausse werden die boersianer leichtsinnig. „Bis jetzt ist alles recht gut gelaufen, und ich will mehr, mehr mehr“ !!!! Am ende einer hausse werden dann deswegen die guten, sicheren langweiler verkauft, und durch spekulativere werte ersetzt. ( zb technos). Und wenn dann die baisse kommt, verliert man doppelt.
    Man muss das mal so sehen. Die grossen pensionsfonds duerfen maximal 30% cash halten. Und die schichten am ende einer hausse auf sicherheit um. Und da hab ich mir ueberlegt, was koennten deren sicherheitswerte sei. Ich hab dann seit mitte 21 verstaerkt auf pharmas, versorger, energie etc gesetzt. Und die haben letztlich meine performance gerettet. (Hitechs sind bei mir eh nur mit maximal 5% verteten, in drr baisse hab ich allerdings dan zugekauft : msft u verizon.) Verkauft hab ich kaum was.
    Und jetzt laeuft die geschichte imgekehrt : jetzt werden von diesen fonds diese sicherheitswerte wieder in rennpferde umgeschichtet. Deswegen erwarte ich, das die performance der sicherheitswerte dieses jahr sehr gedaempft ist. Ich verkauf meine pharmas dennoch nicht.

  4. Ich moechte hier noch einen weiteren gedanken teilen, den ich bei WB in einem seiner letters gelesen habe. Auf die frage, welche werte wohl am besten durch die inflation kämen, war die Antwort : solche werte, die ein grosses organisches wachstum haben, und die in der lage sind, waerend der inflationszeit uebernahmen zu taetigen, ohne dabei gross Kredit aufnehmen zu muessen.
    Soll wohl heissen, firmen mit einem grossen zuwachs an FCF, mit einem grossen working capital, gutem current ratio, und viel cash. Microsoft , Apple und LMVH sind zb solche werte.

  5. Schöner Artikel und Kommentare. Bei Peter P hatte ich auch vermutet, dass er sich evt. beim Jahr vertan hat mit der Aussage, dass ab 01.01.2022 Gesundheit schlechter gelaufen ist als Technologie. Oder er bezieht sich auf seine spezielle Aktienauswahl. Bei mir hat auf jeden Fall in 2022 Amgen am besten performed, JNJ lief ok, aber die Performance der Tech-Werte war schlechter. Und der oben zu sehende Link zu der Entwicklung der Sektors widerspiegelt meine Erfahrung auch.
    Ein super Jahresstart. Bin gespannt wie es weitergeht. Gut, dass ich in 2022 außerewöhnlich viel investiert habe. Es erscheint einem aber noch zu wenig, wenn man sieht, wie die Kurse schon wieder weggelaufen sind ;-)

    Ich habe die Tage auch einen schönen kleinen Trade gemacht – statt geplantem Depotübertrag habe ich DWS zu gutem Kurs verkauft und dann nach den etwas schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen / Lagebericht wieder günstig (und einen größeren Anteil) eingekauft. (Dazu muss man wissen, dass ich die letzten Jahre kaum handele, komme auf 1-3 Verkäufe pro Jahr.)

    Die Kommentare oben zur Sektorrotation gefallen mir, da könnte man noch bewusster darauf achten.
    Man könnte also nun auch wieder verstärkt Power Supply / Energieversorger ansehen.

    VG
    1Steven1

    1. Hallo 1Steven1 und Manfred,

      Peter P geht von seinen Papieren aus, die er hält und er sagte, er wertet aus von Anfang 2022 bis heute.
      Eine Amgen ist heute 10% über Anfang 2022 und Roche ebenfalls, weil beide (wie viele Pharmazietitel) in den letzten Tagen haben Federn lassen müssen. Als Stellvertreter Technik: Eine Apple ist von 105 auf 125 gestiegen, eine Microsoft von 200 auf 225. und nun? ;)

      Ich persönlich nutze turbulente Zeiten für Einkauf bei Tiefkursen z.B. LVMH unter 600 €, TI bei unter 150 € ETC: und löste mich von „Spielerpositionen“, wenn Sie gut stehen (Fortinet oder Envitec).

      Was mich eigentlich interessiert, ist die langfristige Performance, die nicht an festen Zeiträumen hängen. Deswegen nutze ich PP für das aktuelle Geschehen und eine Excel in der die Performance auf den durchschnittlichen Einkaufskursen basiert. Und ja es macht Arbeit ;)
      Wie Manfred korrekt sagt, ist die Diversifikation, die einen andere Buchverluste überstehen lassen. Und 1steven1 weisst zu Recht auf die Sektorrotation hin. Letztendlich hängt aber ein Kauf oder Verkauf von Aktien vom eigenen Portfolio ab.

      Was ich sehr interessant finde, ist die Aufteilung von Peter P mit 20%, 10% und 5%. Darüber sollte ich mir noch Gedanken machen. Finanzen sind bei mir 20% … *grübel* Banken halte ich in dem Bereich Finanzen grundsätzlich nicht. Bei mir ist Technologie mit 18% recht gut besetzt.

      1. Ja klar, dieses Jahr sieht es ganz anders aus, Amgen kommt dieses Jahr gut zurück, waren mittlerweile auch eher überbewertet; wie auch immer Peter P das nun gemeint hat, kein Problem, man bleibt beim Lesen nur an der Stelle hängen…und fühlt sich zu einem Kommentar eingeladen :-)

        LVMH habe ich auch unter 600€ schön aufgestockt, diese Gelegenheiten sind wohl erst einmal wieder vorbei. TXN akkumuliere ich auch, wenn es passt. Spielerposition habe ich so gut wie keine mehr, aber es gibt natürlich Positionen von denen man sich eher trennen würde…

        Über die genannte Aufteilung von Peter P habe ich auch nachgedacht. Ich denke, dass ist auch wieder sehr subjektiv, wie man sich da aufstellen möchte. Aber sich das einmal bewusst zu machen, und eine gewählte Strategie dann konsequent zu verfolgen, kann helfen. (Ich bin seit wenigen Jahren auch in US-Banken investiert und damit ganz gut zufrieden. Zudem ist mein Depot sicher überproportional Tech-lastig, ca. 24% ohne Industriegüter.)

        Wichtig ist für mich der Einkauf.
        Bei vorhandener Zeit könnte ich hier noch offensiver vorgehen, d.h. Blue Chips, die ich im Depot haben möchte, nach großen Kursteigerungen auch (ggf. teilweise) verkaufen und dann wieder zu deutlich günstigen Konditionen einkaufen. Ich denke da z.B. an Allianz oder Siemens letztes Jahr aber auch in den Jahren zuvor.
        So viel Zeit habe ich aber momentan nicht :-)

        Ein schönes Wochenende!
        1Steven1

  6. Hallo Manfred, Börsenhai und 1Steven1,

    der von mir genannte Vergleich unserer Gesundheitsaktien zu Technologieaktien im Zeitraum vom 01.01.2022 bis zum 31.01.2023 gilt nur für eine kleine Kurzzeitbetrachtung, ein reines Zahlenspiel.

    In unserem Sektor Gesundheit haben wir 8 Titel, in Klammern der prozentuale Anteil im Gesamtdepot:

    BB Biotech (5,8), Roche (3,7), Novartis (2,6), AbbVie ( 1,8), BioNtech (1,5), Siemens Healthineers (1,4), Novo Nordisk (1,0) und Evotec (0,8).

    Die 3 Schweizer Werte haben wir seit 20 Jahren im Depot. Die Kurs- und Dividenden-Performance kann jeder nachvollziehen. Von Novartis haben wir vor 16 Monaten die Hälfte verkauft und dafür in Swiss Life investiert. Novartis läuft im CHF-Kurs seit 10 Jahren seitwärts.

    Vor ein paar Jahren haben ich J&J verkauft wegen des Baby-Puder, asbestverseucht, das Problem hat J&J bis heute nicht lösen können. Dafür habe ich AbbVie gekauft, eine für mich gute Endscheidung.

    Siemens Healthineers habe wir direkt nach Börsenstart gekauft.

    Novo Nordisk habe ich Ende 2012 gekauft, Mitte 2016 die hälfte verkauft als sich Trump und Clinton sich gegenseitig überboten hatten, wer die Medikamentenpreise am stärksten senkt. Im Oktober 2021 habe ich zugekauft, aus heutiger Sicht zu wenig.

    Bei Evotec habe ich Ende 2021 1/3 verkauft zu einem guten Kurs und den Einsatz entnommen.

    Bei BioNTech habe ich Ende Januar 2020 eine erste Position aufgebaut, als Gerüchte auftauchten, BioNTech will einen Corona-Impfstoff entwickeln, als im März es sicher war, den Impfstoff zu entwickeln habe meinen Einsatz verdoppelt. Der Durchschnittseinstand betrug 30,11 EUR. Als satter 10-Bagger habe ich dann überlegt, verkaufe ich die Hälfte und 2/3 ich habe mich aus heutiger Sicht leider für die Hälfte entschieden.

    Bei einer Kurszeitbetrachtung sieht unser Ergebnis mies aus, bei längerer Betrachtung sieht das Ergebnis für uns sehr gut aus.

    Unsere Technologiewerte sind folgende:

    Apple (9,1), Microsoft (3,2), Amazon (2,3), ASML (1,7), Nvidia (1,57), Texas Instr. (1,5), Alphabet A (0,9), Nemetschek (0,7), AMD (0,6, und Adobe (0,4).

    Hier sind wir in Firmen mit einem guten Geschäftsmodell- und Bereich investiert, zudem haben diese Titel eine solide Bilanz. Ende 2021 haben wir Intel verkauft und dafür TI aufgestockt. Alle Werte wurden vor 2019 angeschafft! Deshalb habe wir den Kursrückgang in 2022 von 32% gelassen gesehen, in Januar wurden bereits 18% wieder aufgeholt.

    Börsenhai, Deiner Aussage zum Kursverlauf von Roche stimmt nicht, woher stammt Dein Kursverlauf.

    Manfred, ich kaufe nur Zukunftsgewand. Im März 2020 haben wir Shell und Envavis gekauft, im April 2020 MOWI. Im August 2021 habe ich Teilgewinne bei Apple mitgenommen und dafür bei BHP eingestiegen. Im Januar 2022 habe ich SAP verkauft und dafür Linde aufgestockt und bin mit einer kleineren Position bei SQM eingestiegen. Nach der Zuteilung von Woodside (von BHP) habe ich hier deutlich aufgestockt.

    Wenn ich sehe, in anderen Sektoren bietet sich eine bessere Change, dann greife ich zu.

    1Steven1, ich sehe Deinen Anteil von 24% Technologie nicht als kritisch an, wir haben einen Anteil von zur Zeit 22,4%, unser Sohn hat ca. 40%. Die deutlichen Kurssteigerungen der Indizes wie Dow Jones, S&P 500, Nasdaq, MSCI World usw. sind zum größten Teil der Kurssteigerungen der TECH-Werte geschuldet.

    Im letzten Jahr musste ich mich mit Käufen zurückhalten, obwohl es sehr gute Kurse gab. Wir haben uns Weihnachten 2021 entschieden, mehrere große Investitionen zu tätigen, hierfür habe ich Anfang 2022 unseren Cash-Bestand deutlich erhöht.

    Viele Grüße

    Peter

    1. Hallo Peter P,

      Danke erstmal für den Hinweis. Das ist meiner „groben Schätzung“ geschuldet. Roche hatte Jan 2021 einen Kurs von ca. 285 €; ich habe ihn auf 300 € aufgerundet.
      Am 4.2.2023 hatte Roche einen Kurs von ca 328 €, was mich zu den „ca. 10%“ verführte.

      Du hast Recht: Es war ja der Kurs vom Jan 2022 gemeint, nicht der vom Jan 2021. Da war Roche bei ca 390 €. my fault!!!

      Danke auch für Deine Einblicke in Euren Invest und wie Du tickst. Es ist eine Bereicherung in diesem Forum.

      1. Hallo Börsenhai,

        ich habe vergessen zu erwähnen, wir haben Roche Genussscheine. Der Kurs war am 1.1.2022 bei L+S 346,50 EUR und aktuell 286,20 EUR. Da wir alle Schweizer Aktien im Lagerort Schweiz haben, ist für uns auch immer der Kurs in CHF wichtig. Der höchste Kurs in 2022 war 394, 65 EUR. Der Kurs von Roche und Siemens Healthineers war Corona bedingt, durch die Test-Sets, getrieben.

        Viele Grüße

        Peter

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