Was Dich hier erwartet:
Nun ist schon November und das Jahr 2023 nähert sich seinem Ende. Der Oktober als gefürchteter Börsenmonat ging mit Minuszahlen einher, aber ein Crash blieb aus.
Trotz des Terrorangriffs der Hamas auf Israel mit 1.400 Toten und die folgenden Drohgebärden und Militäreinsätze in Nahost blieb es erstaunlich ruhig an den Börsen. Gold und Bitcoin profitierten zwar, aber alles im Rahmen.
Ich beobachte einige weitere Punkte und komme für mich zum Schluss, dass die Voraussetzungen für einen positiven Abschluss des Jahres ideal sind. Vor allem, weil gerade kaum jemand daran glaubt.
In diesem Sinne präsentiere ich die Entwicklung meiner Depots im letzten Monat und wage einen Ausblick auf den November. Und Du erfährst natürlich auch, woraus ich meiner Zuversicht ziehe.
Der Oktober machte als traditionell schwacher Börsenmonat seinem Ruf alle Ehre. Alle großen Börsenindizes schlossen negativ. Aber größere Ausschläge gab es nicht, der DAX lag beispielsweise 3,7% im Minus. Das ist zwar für sich genommen ein deutliches Minus. Dem standen aber auch schon positive Monate in diesem Jahr gegenüber. Erinnert sei z.B. an den Januar mit einem Plus von 8,7%.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
| Depotwert 31.10.23 | Monatsperformance | |
| Dividendendepot | 426.598 € | -1,0% |
| Optionsdepot | 17.093 € | -1,8% |
| Anti-Depot | 9.138 € | -5,6% |
| Zitronen-Depot | 8.906 € | -4,2% |
| Summe: | 461.735 € | -0,9% |
| Veränderung 2023: | +9.102 € | |
| zzgl. Entnahmen: | -16.820 € | |
| Nettoveränderung 2023: | +25.922 € |
Ein Hinweis an dieser Stelle zu den Angaben zur Monatsperformance: bei den Einzeldepots handelt es sich um die zeitgewichtete Monatsrendite. Bei der Gesamtsumme ist es die absolute Veränderung. Deshalb sieht es auf den ersten Blick merkwürdig aus, dass ich in der Gesamtsumme ein Minus von 0,9% hatte, das Minus aber bei jedem einzelnen Depot darüber liegt.
Im Jahr 2023 habe ich damit bisher ein Plus von rund 26.000 € erzielt. Der Oktober belastete dabei mit gut 4.300 €. Zum Jahreshöchststand Ende Juli lag ich noch bei einem Jahresplus von 44.000 €.
Benchmark
Im Juli hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Im Oktober wurde die nächste Sparplanrate abgebucht (insgesamt also jetzt 100 €) und zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance nun -3,64 %. Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 31.10.2023 liegt bei +0,38%. Damit liege ich nach vier Monaten gute 4% besser. Das ist aber vermutlich nur eine Momentaufnahme.
Aktienkäufe
Im Oktober habe ich sieben Aktienkäufe getätigt und dafür 3.963,88 € investiert:
1 Aktie LVMH für 691,07 €
10 Aktien Realty Income für 469,40 €
4 Aktien Kenvue für 74,76 €
9 Aktien Pfeiffer Vacuum Technologies für 1.325,50 €
Außerdem erhielt ich aus dem Spin-off von Novartis 20 Aktien von Sandoz eingebucht.
Über LVMH und Pfeiffer Vacuum werde ich noch separat berichten. Die Realty Income-Aktien habe ich in ein neues Depot bei Traders Place gekauft. Meine Gesamtposition Realty Income verteilt sich damit nun auf 17 verschiedene Depots für den großen Wechselkursvergleich.
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Im Oktober habe ich – wie auch schon im September – im Dividendendepot keine Verkäufe getätigt.
Dividendenerträge
Im Oktober erhielt ich insgesamt 313,97 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-Oktober ist das ein Plus von 39,1%.
Ich erhielt im Oktober die folgenden Dividenden:
Realty Income: 29,34 €
Auf Jahressicht liege ich immer noch etwas über dem Vorjahr. Mein aktuelles Dividendenziel für 2023 habe ich in diesem Beitrag erläutert.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Oktober erhielt ich Zinsen in Höhe von 48,66 € aus meinem Crowd-Portfolio.
2 Projekte bei Engel & Völkers Digital Invest wurden im Oktober planmäßig und vollständig (200 €) zurückbezahlt. Bei ecoligo standen kleinere Tilgungen (60,71 €) und Zinszahlungen an. Bei Bergfürst erhielt ich für das Projekt „Hameau Hills – Wien“ ein Rückzahlungsangebot, das zu einer Zahlung von 90% und dem Verzicht auf die ausstehenden Zinsen seit Juli 2022 führen soll. Ich habe in der virtuellen Gläubigerversammlung dagegen gestimmt, da es persönliche Garantieerklärungen der Projektbetreiber gibt und ich die nicht „ungeschoren“ davon kommen lassen will. Der Vorschlag fand gleichwohl eine Mehrheit in der Gläubigerversammlung und so erwarte ich demnächst die Rückzahlung von 90 € bei ehemals investierten 100 €.
Mein Portfolio ist aktuell 4.071,33 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 900 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 1.107,25 € seitens ecoligo und 100 € bei Bergfürst getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im Oktober mit dem Markt negativ entwickelt. Der Depotwert per Ende Oktober beträgt nun 426.598 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Minus von 1,0%.
Top-Werte im Dividendendepot im Oktober waren Microsoft (+7,6%), Symrise (+6,5%) und Nippon Sanso (+6,4%).
Schwächste Werte im Oktober waren Touax (-16,4%), BB Biotech (-11,8%) und Deutsche Beteiligungs AG (-11,0%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Oktober bei 3,1%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%.
Das dritte Jahr schien in den ersten drei Quarten nun wieder ein deutlich positives Jahr zu werden. Der Kursrückgang bei den 100-jährigen Anleihen drückte die Performance im Oktober jedoch stark, so dass das Depot nach 10 Monaten nun nur bei einem leichten Plus (YTD) von 0,5% liegt.
Die Volatilität des Anti-Depots lag im Oktober mit 4,1% wieder über der meines Dividendendepots.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im Oktober hatte ich Aufwendungen im Optionsdepot von 57,42 € brutto. Die Performance lag im Oktober bei -1,8%.
Im Rahmen der Vorlage schwacher Quartalszahlen kündigte PetMed Express die Streichung der Quartalsdividende an. Ich habe direkt am nächsten Handelstag meine gesamte Position verkauft. Den stetigen Kursverfall hatten bisher verkaufte Call-Optionen und die Dividendeneinnahmen ein wenig abgefedert. Auch diese Position war leider ein deutliches Minusgeschäft im Optionsdepot.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im Oktober wurden erneut zwei Squeeze-Outs im Handelsregister eingetragen. Sowohl bei der Kabel Deutschland Holding als auch bei Adler Real Estate war ich mit einer vergleichsweise großen Stückzahl investiert. Bezahlt wurde auch die Abfindung bei der österreichischen Petrowelt.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte erhöhte sich im Oktober deutlich um 55.740 € auf 141.768,22 €.
Neu angekündigt wurden Squeeze-Outs bei Zapf Creation und Tion Renewables. Zudem wurde der Abfindungsbetrag bei Aves One mit 14,00 € konkretisiert.
Das Depot erzielte eine Monatsperformance von -4,2%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im Oktober Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 289,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 252,82 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 360,91 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Oktober bei 241.695,29 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz).
Dividendenveränderungen
Im Oktober wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
McDonald’s: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,52 US$ auf 1,67 US$ (+9,9%)
Ausblick auf den November
Statistisch gesehen sind der November und der Dezember traditionell die stärksten Börsenmonate. Angesichts des überragenden Januars glaube ich zwar nicht, dass sie die besten Monate 2023 werden. Aber ich bin überzeugt davon, dass sie die idealen Voraussetzungen haben, deutlich grün zu verlaufen.
Die Berichtssaison war besser als angenommen, ohne dass sich das in den Aktienkursen ausdrückte. Wenn jetzt Analysten sich das noch einmal näher anschauen, dürften sie ihre Erwartungen für das Jahresergebnis anheben und manch ein Investor noch mal zugreifen.
Von Euphorie fehlt gleichwohl jede Spur. Viel mehr noch: der Fear-and-Greed-Index drückt aktuell eine extreme Angst aus. Auch das ist üblicherweise eine gute Ausgangsbasis für steigende Kurse.
Zinserhöhungen dürften wir für den Rest des Jahres nicht mehr sehen. Und die Inflation ist in der Eurozone im Oktober überraschend stark auf 2,7% zurückgegangen. Das ist nicht mehr weit vom Ziel der EZB (rund 2% Inflation) entfernt. Für weitere Zinserhöhungen gibt es deshalb derzeit keinen Grund mehr.
Auf Jahressicht sind wir an den großen Märkten im Plus. Und das wird dazu führen, dass viele Fondsmanager zum Jahresende die besonders gut gelaufenen Aktien in ihre Bestände nehmen. Um in den Jahresberichten zu dokumentieren, dass sie richtig aufgestellt waren. Was natürlich Augenwischerei ist, aber trotzdem ein wichtiges Marketinginstrument ist. Die Käufe bei den gut gelaufenen Aktien dürften die Märkte weiter unterstützen.
Meine Top-Titel im Dividendendepot in diesem Jahr sind übrigens Nippon Sanso (+56%), Novo Nordisk (+46%), Microsoft (+43%) und Lam Research (+43%). Ich könnte mir vorstellen, dass sie in den nächsten Wochen noch weiter steigen.
Als langfristig aufgestellter Anleger schaue ich aber mehr auf die Perspektiven im Geschäftsmodell und suche nach niedrigeren Bewertungen, die dann auf längere Sicht ein Erholungspotenzial aufweisen. Dazu habe ich – wie kürzlich beschrieben – Cisco und Texas Instruments oben auf meiner Nachkaufliste. Aber auch L’Oreal und diese Aktie finde ich derzeit spannend.
Neu seit einigen Tagen gibt es übrigens auch meinen WhatsApp-Kanal. Du kannst ihn einfach abonnieren und ich schreibe da immer mal ein paar kürzere Dinge, die ich aktuell wichtig finde. Es ist aber eine Einbahnstraße, da Du nur mit Emoticons reagieren kannst. Deshalb bleibt der Blog natürlich das bevorzugte Medium zum Austausch und zur detaillierteren Information.
Wie hast Du den Oktober erlebt? Und glaubst Du auch an eine Jahresendrallye? Oder ist Dir das komplett egal und Du investierst unabhängig von den jeweiligen Marktchancen? Schreib gerne einen Kommentar, ich bin gespannt auf Deine Meinung.
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
quirion ist der Robo-Advisor der Quirin-Bank, der schon viele Tests gewinnen konnte. Du kannst bereits mit einer monatlichen Rate von 25 € einen Sparplan eröffnen und in ein breites, sich automatisch anpassendes Portfolio investieren. Und wenn Du bis zum 30.11.2023 einen Sparplan mit dem Aktionscode quirion2023 eröffnest, dann erhältst Du nach einem Jahr 100 € Prämie. Bei einer Mindestsparrate von 25 € musst Du also nur 300 € ansparen, um 100 € Prämie zu erhalten. Kursverluste sind natürlich trotzdem möglich.
Bei Traders Place habe ich ein neues Depot eröffnet und auch dort an einer Aktion teilgenommen: Wenn Du innerhalb von 60 Tagen 4 Wertpapiertransaktionen (Käufe und/oder Verkäufe) tätigst und mindestens 1.000 € dort auf dem Depot oder Verrechnungskonto hast (in Summe), dann erhältst Du 1 Aktie der Porsche Automobil Holding SE Vorzüge gratis eingebucht. Da der Handel sehr günstig ist (0 € oder 1 € über gettex), aber auch alle anderen Börsen möglich sind, ist das Depot eine echte Alternative.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 30 €, der Dir innerhalb von 35 Tagen nach Deiner Erstinvestition von 100 € als Cash-Back überwiesen wird.
Engel & Völkers Digital Invest habe ich in der Vergangenheit für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme gewählt. Die Angebote empfinde ich aktuell aber aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nicht mehr attraktiv. Trotzdem schaue ich mir die neuen Angebote immer an und sehe auch, dass die angebotenen Zinssätze höher werden. Es kostet nichts, Dich einfach zu registrieren und für den Newsletter anzumelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.


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