Leiden Fast Food und Zuckerwasser wirklich unter der Abnehmspritze?

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In den letzten Tagen wurde eine Studie von Morgan Stanley wie die sprichwörtliche Sau durchs Dorf getrieben. Sie setzte die Aktien von Herstellern ungesunder Lebensmittel und Fast Food-Anbieter stark unter Druck.

Die Studie behauptet, dass ein Großteil derjenigen, die zur Abnehmspritze von Novo Nordisk oder Eli Lilly greifen, ihr Konsumverhalten verändern. Sie gehen weniger in Fast Food-Restaurants und trinken weniger Cola oder andere zuckerhaltige Getränke.

Und da der Abnehmspritze prognostiziert wird, dass in wenigen Jahren schon 7% aller Amerikaner sie regelmäßig nehmen werden, würde das zu erheblichen Umsatzrückgängen eines anderen Industriezweigs führen.

Was Novo Nordisk gewinnt, verlieren Coca-Cola, McDonald’s usw.

Aber ist das wirklich eine realistische Annahme? Oder sind Veränderungen im Konsumverhalten nicht völlig üblich und die großen Konzerne bisher immer in der Lage gewesen, sich darauf einzustellen? Und bietet sich damit nun womöglich eine großartige Kaufgelegenheit für die Aktien?

In meinem heutigen Bericht über die Dividendenzahlung meiner längsten Position im Dividendendepot gehe ich diesen Fragen auf den Grund.

The Coca-Cola Company ist der Titel, den ich am längsten in meinem Depot habe. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt. McDonald’s folgt übrigens in der Haltedauer kurz danach. Die aktuelle Diskussion ist also hochrelevant für mich.

Im Chartbild zeigt sich die Krisenresistenz der Aktie und der stetige Aufwärtstrend. Anleger profitieren neben den Kurssteigerungen auch von wachsenden Dividenden. In den letzten Tagen und Wochen zeigt sich allerdings ein deutlicher Abschwung:

Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar
Coca-Cola 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Zwischenzeitlich (2019/2020) hatte ich in einem separaten Depot eine zweite Position aufgemacht, sie dann aber 2022 wieder mit ordentlichem Gewinn geschlossen.

1.886,76 € hatte ich insgesamt für meine damals 50 Coca-Cola-Aktien bezahlt. Gekauft hatte ich sie in 5 einzelnen Transaktionen zu je 10 Stück, die sich über einen Zeitraum von 12 Monaten zwischen Juli 2007 und Juli 2008 hinzogen. 2012 kam es dann zum bisher letzten Aktiensplit und aus den 50 Aktien wurden 100 Stück. Damit sank mein Einstandspreis auf 18,87 € je Aktie.

Dividendenzahlung

Coca-Cola zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,46 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 46 US$. Die Consorsbank rechnete die Dividende zum Kurs von 1,0507 in Euro um. Nach Abzug der Steuern erhalte ich eine Netto-Dividende von 32,59 €. Sie wurde mit Wertstellung 02.10.2023 überwiesen.

Dividendengutschrift Coca-Cola im Oktober 2023

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 1,84 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 53,14 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 3,5%. Die nächste Dividendenerhöhung sollte jedoch schon im nächsten April erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf etwas höher liegen dürfte.

Perspektiven

Die aktuelle Dividendenrendite ist historisch gesehen relativ hoch. Auch das zeigt, dass die Aktie aktuell gehörig unter Druck steht. Das hat nicht nur mit der Studie zur Abnehmspritze zu tun, sondern vor allem auch mit dem gestiegenen Zinsniveau. Denn Coca-Cola gehört zu den Klassikern, mit denen sich verlässliche Dividendenerträge erzielen lassen. Und das war in Zeiten von Niedrigzinsen eine Alternative für Anleiheninvestoren. Jetzt gibt es in den USA wieder Zinsen in der Region von 5% für Staatsanleihen und da sind 2,5% Dividendenrendite (wie noch im vergangenen Jahr) eben nicht mehr attraktiv.

Die Studie von Morgan Stanley, die u.a. auch von Goldman Sachs zitiert wurde, besagt, dass 77% der Patienten, die die Abnehmspritze nehmen, angaben, ihre Besuche in Fast Food-Restaurants zu reduzieren. 59% gehen weniger in Cafés.

Ich habe zunächst Zweifel an der Repräsentativität der Umfrage. Denn noch ist Ozempic oder Wegovy ja ein Luxusprodukt, das sich nur wenige Personen leisten können. Unter diesen Personen dann mindestens 1.000 Personen für eine Umfrage zu gewinnen, halte ich für extrem schwierig. Tatsächlich hat Morgan Stanley dann auch nur 300 Teilnehmer befragt. Die Annahmen sind trotzdem interessant und ich will sie nicht unterschätzen.

Danach würde der Konsum von Soft Drinks, Backwaren und Snacks in den USA bis zum Jahr 2035 um bis zu 3% zurückgehen. Zweidrittel der Teilnehmer aßen vor der Abnehmspritze 3 oder mehr Snacks pro Tag. Und reduzierten das nun auf 2 oder weniger Snacks.

Und der Rest ist dann Mathematik: man rechnet es einfach hoch auf die potenziellen Patienten im Jahr 2035 (eben 7% aller Amerikaner) und kommt dann auf den möglichen Konsumrückgang.

Für mich stellt sich aber schon die Frage, ob sich wirklich so viele Menschen gleich verhalten. Bei 300 Patienten reduzieren 200 Patienten ihre Snackgewohnheiten. Okay. Aber das sind ja auch Pioniere, die es sich leisten können, für 1.000 US$ im Monat die Abnehmspritze zu nehmen. Und sie ist auch erst kurze Zeit auf dem Markt.

Wenn daraus wirklich ein Massenprodukt wird, werden im Jahr 2035 allein in den USA 24 Millionen Personen die Abnehmspritze nehmen. Und werden dann wirklich 16 Millionen davon weniger snacken? Ich habe da erhebliche Zweifel.

Hinzu kommt auch, dass es ja um die Anzahl der Snacks geht und nicht den Inhalt. Ich kenne das selbst: wenn ich einmal anfange, eine Chips-Tüte zu essen, dann mache ich sie meistens auch leer. Egal, ob der Inhalt jetzt 150 Gramm oder 90 Gramm beträgt. Und da hat die Industrie sicherlich einigen Gestaltungsspielraum. Und die Millionen von Amerikanern werden dann womöglich die gleiche Grammzahl snacken, aber dann in größeren Portionen.

Wer an Übergewicht leidet und deshalb die Abnehmspritze nutzt, hat sicherlich ein Ernährungsproblem. Genau deshalb schafft die Person es ja nicht, aus eigener Kraft das Gewicht zu reduzieren. Die Abnehmspritze zügelt den Appetit. Aber es wird Alternativen geben, die sich die Industrie ausdenken wird. Gesündere Snacks, zuckerfreiere Getränke usw.

Ich bin da völlig entspannt. Und sollte der Markt in den USA wirklich um 3% schrumpfen, dann sind immer noch Preiserhöhungen möglich. Jedenfalls ist es für mich kein Grund, nun panikartig meine Aktien aus der Branche zu verkaufen.

Aktuell läuft es bei Coca-Cola weiterhin ordentlich. Zuletzt hat Coca-Cola die Zahlen zum 2. Quartal 2023 berichtet. Der Nettoumsatz stieg um 6%, organisch sogar um 11%. Darum waren 10% Preisanpassungen enthalten. Ein Punkt, der die Marktmacht von Coca-Cola demonstriert, aber zunehmend kritisch gesehen wird. Weil sich die Preiserhöhungen nicht auf Dauer fortsetzen lassen.

Der Gewinn je Aktie legte um 11% auf 0,78 US$ zu.

Angehoben wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2023. Erwartet wird nun ein organischer Umsatzanstieg von 8-9% (zuvor: 7-8%). Das soll zu einem währungsneutralen Wachstum beim Gewinn je Aktie von 9-11% (zuvor: 7-9%) führen.

Coca-Cola ist eine Aktie, die man kauft, um sie zu haben. Nicht, um damit auf kurzfristige Kursgewinne zu setzen. Ihre Kraft entfaltet sie langfristig durch steigende Dividende und steigende Kurse. Trotzdem gibt es dynamischere Aktien. Wer auf den letzten Renditepunkt schaut, ist damit vielleicht auch besser aufgehoben.

Aktuell sehe ich eine gute Einstiegsgelegenheit, wenn Du die Aktie wirklich langfristig halten möchtest. Und damit meine ich in diesem Fall einen Zeitraum von 10 Jahren an aufwärts. In dieser Zeit wird sich auch der Abstand zwischen Dividendenrendite und Marktzins wieder verändern. Wenn Du aktuell einen Nachteil in Kauf nimmst, kannst Du die Aktie historisch gesehen günstig erwerben.

Für mich ist die Aktie ein Investment in die überragende Marktstellung und kontinuierliche Ausschüttungen. Ohne große Ausreißer und auch ohne große Dynamik. Ich mag das und es ergänzt mein Portfolio. Für Wachstum ist dann z.B. Novo Nordisk mit seiner Abnehmspritze zuständig.

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Coca-Cola Company
ISIN:US1912161007
Im Divantis-Depot seit:17.07.2007
Letzter Nachkauf am:31.07.2008
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:18,87 €
Gesamtkaufpreis:1.886,76 €
erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position:324,19 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.335,54 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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18 Gedanken zu „Leiden Fast Food und Zuckerwasser wirklich unter der Abnehmspritze?“

  1. Das ganze fundiert, evidenzbasiert zu berurteilen, fällt schwer.

    Also kommt man eher von seinen eigenen Erfahrungen, Wahrnehmungen und Glaubenssätzen. Und die sind in meiner Person wie folgt:

    Ein sehr weitgehender, vielleicht überdehnender Vergleich: Nikotin hatte auch immer wieder Rückschläge, in Form von Regulatorik aber auch Substitute wie Entwöhnungsmittel. Das führte mit Sicherheit zu einem Dämpfer, aber das Volumen insgesamt wuchs dennoch über die Jahre.

    Ein weiterer weitgehender, vielleicht aber weniger überdehnender Vergleich: Ich selbst habe einige Konsumgütertitel aus HK/China/Taiwan. Weder der Festland- noch die Insel-Chinesen fallen meines Erachtens durch mit den Bürgern der USA vergleichbares Übergewicht auf. Ingesamt leben sie ausgewogener und gesünder (die Japaner erst recht). Und dennoch wachsen dort die Umsätze meiner Unternehmen, die teilweise schon echt ekligen Süßkram herstellen.

    Die Frage ist also meines Erachtens, wie stark wächst insgesamt der Markt? Sicherlich ist der Markt von Pepsico oder Coca Cola vergleichsweise gesättigt. Ungeachtet dessen geht der Trend hin immer mehr zu Snacken und Convient Food. Die Leute allgemein verlieren heute nicht nur Lust am Arbeiten, sondern auch am Zubereiten von Speisen. Darum vermute ich, dass diese neuen Anti-Freß-Mittel einen Teil eines immer noch stark wachsenden Marktes eliminieren, aber eben nur einen Teil. Dazu kommt die Anpassungsfähigkeit der großen Konzerne, die ihnen fälschlicherweise oft abgesprochen wird. McDonald war schon tot gesagt, weil ihr Kram zu fettig und ungesund war. Sie haben es formidable geschafft ihr Angebot umzustellen bzw. den Illusion gesunder Ernährung zu kreieren. Und worüber niemand schreibt / nachdenkt: Wenn sich die Leute das Zeug spritzen und weniger Hunger haben, werden sie dann die Kalorien, die sie verbrennen, durch Gesundes aus dem Ökomarkt ersetzen? Das Kalorienbudget verkleinert sich, aber qua sozialer Prägung werden sie weiterhin eher Ungesundes als Gesundes kaufen.

    Darum meine Meinung: Schöne Einstiegschancen.

    1. tops !

      ich lebe in einem asiatischen land. und meine 20 jaehrige erfahrung in asien sagt mir : die leute hier WOLLEN GEDUNDHEITLICH NICHTS DAZULERNEN !!! suess muss es sein !! selbst im brot steckt jede menge zucker drin. noch vor 20 jahren esren die leute hier recht arm, und konnten sich nur selbstgemachtes u billig food leisten. coca cola gehoert immer dazu. eines hat sich allerdings geaendert : ich seh jetzt immer mehr dicke leute hier. und immer wieder hoer ich, dass jemand an schlaganfall, nierenversagen etc gestorben ist bzw
      nach einem schlaganfall halbseitig gelaehm ist, von beinamputationen, und dass sie eine dialyse nicht bezahlen koennen. alles diabetis folgen. aber sie bleiben dabei : jede menge reis mit beilage ,hehe, und suess muss es sein !!!!
      das wirtschaftlich aufstrebende asien ist der zukunftsmarkt fuer Coca Cola u Co. uebrigens : in deutschland wird bei mc donalds inzwischen salat und vegetarisches angeboten, aber nicht in dem asiatischen land, in dem ich lebe. nur bei starbucks wird etwas umgestellt …..

      1. Interessant. Ich war früher in Asien eher im Kontext der Finanzindustrie unterwegs, und da sieht man natürlich ohnehin eher durch eine nicht gesellschaftlich repräsentative Filterblase des Landes. Aber damals schon fiel mir auf: Es gab diejenigen, die weiterhin ihrer traditionellen, asiatischen Ernährungsweise treu blieben (sehr bewusst, fokussiert auf Leistungsfähigkeit, reisbasiert und eher spartanisch – no alcohol!) und wiederum jene, die – so muss man es leider sagen – der westlichen Ernährungsweise „verfielen“ und sich mit Rotweinanbaugebieten in Europa besser auskannten als man selbst. :-) Diese zweite Personengruppe sah dann auch wirklich fundamental schlechter aus, aufgeschwommen und halbfertig (also wie man selber auch :-)). Wohin sich das alles bewegt: I don’t know. Aber ich glaube, es wird immer mehr Bedarf durch Lebensmittelhersteller gedeckt werden. Ich stelle mir Kochen in vielen Ländern in der Zukunft vor wie heute einen Oldtimer fahren. Ein gewisses Lebensgefühl einmal bewusst aufleben lassen, aber im breiten Querschnitt des Alltags zunehmend am Ausschleichen. Parallel zur Lebensmittelindustrie sieht es doch schon in der Gastronomie. Dort wird im buchstäblichen Sinne auch zunehmend wenig gekocht, vieles ist faktisch Systemgastronomie geworden, die up front als individuelles Erlebnis verkauft wird. Das darf alles industriell von den Lebensmittelherstellern bedient werden.

  2. hi alle

    ich seh das mal von der anderen seite, von der seite der us regierung her. die ernaehrungsbehoerden dort haben in den 60er jahren einen rieen fehler gemacht : der vorschlag hiess : 80% kohlehydrate, der rest eiweiss und fett. das ergebniss kann man in usa auf den strassen sehen. uebergewicht, wo man hinschaut. und wenn goldman sachs sagt, dass 11% der bevoelkerung novo nordisk kunden werden koennten, dann ist das eher eine untertreibung. ich habe schaetzungen gelesen, nach denen 40% der dortigen bevoelkerung potentielle diabetic kandidaten sind. und denkt man nun mal an all die riesigen gesundheitskosten, die da auf die regierung und die krankenversicherungen etc zukommen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass die behoerden irgendwann in mittlerer zukunft den zuckerkonsum per gesetz drastisch einschraenken. sowas waere ja nicht das erste mal : man denke etwa an die verordnungen der trans fett reduzierungen, um herzinfarkte einzuschraenken. und eine derartige verordung der reduzierung von zucker
    zur reduzierung von diabetis wuerde coca cola, pepsi, etc hart treffen. dann ist nichts mehr von wegen links unten nach rechts oben.

    1. Ich möchte gegenteilige Ansichten nicht negieren, nur ist das eine recht schwarz-weiß-bezogene Betrachtung, Manfred. So funktioniert die Welt ja nicht, Prozesse sind viel dynamischer als man sie verstehen kann. Zwischen A und B passieren tausend Dinge. Wie ausgeführt, McDonald wurde ebenfalls attestiert, ungesund und von gestern zu sein. Erstaunlich ist es dann, wie sie es vermochten, ihre Produkte anzupassen, auch wenn es im Kern immer noch Junk Food ist.

      Ich wüsste nicht, warum die großen Nahrungsmittelanbieter ihre Produkte nicht anpassen können sollen. Was ist hier denn überhaupt die Anti-These? Der Trend, dass die Leute Fertig- und Convenient-Gerichte kaufen wollen, ist deswegen doch nicht gebrochen? Dann gibts eben Fertiggerichte/Snacks mit etwas weniger Zucker. Soll man glauben, dass sich der dicke Amerikaner, der sich in seinen V8-Wagen wuchtet, um 200m zum nächsten Burger-Laden zu fahren, auf einmal zum Hochkultivierten wandelt, der Öko einkauft und darüber sinniert, wo und wie seine Zutaten in der Landwirtschaft kultiviert wurden? :-) Der kultivierte Ostküsten-Amerikaner tut das sowieso schon, der Rest eben nicht, und ich glaube nicht, dass er sich insofern von der absoluten Minderheit dieses Landers assimilieren lässt. Ich glaube, er bleibt meinen Unternehmen treu. :-)

      Natürlich ist das ein gewisses downside, weil Zucker ein prima Suchtmittel und Fett schön margenstark ist. Aber meines Erachtens nur ein gewisses downside. Dann gewinnen die Nahrungsmittelhersteller eben Gefallen daran, „gesunde“ Snacks besonders zu promoten, und setzen hierin dann besonders üppige Margen durch. Darin können sogar Chancen liegen. Ich persönlich bin auch nicht so sicher, ob der Abverkauf der Consumer Staples unbedingt auf diese Anti-Freß-Mittel–Hysterie zurückzuführen ist. Vielleicht ist es auch nur eine Rotation in der Asset Allokation, weil Bonds mittlerweile mehr Yields bringen als Dividenden aus den Consumer Staples. Wenn man Anhänger der Markteffizienz-Theorie ist, muss man ohnehin zur Kenntnis nehmen, dass man das gar nicht auf eine Sache zurückführen kann.

  3. Schauen wir uns doch einmal den Langfrist-Chart dieser Firma an. Bens Darstellung beginnt im Jahr 2014 – schöne Entwicklung ;-)

    Eine Betrachtung von 2000 bis 2012 zeigt eher eine Seitwärtsbewegung um die 25 US-Dollar. Nun sind es aber gerade die Jahre, in der die Expansion in die osteuropäischen wie auch der asiatischen Ländern Coca-Cola zu einem immensen Umsatzschub verholfen haben dürften.

    Jetzt frage ich mich, warum ist der Kurs der Firma denn gerade ab 2012 so dermaßen angestiegen? Man könnte meinen der Treiber ist das flat money, die Firma an sich war ja stets erfolgreich …. Kurzum, sie kann und wird zwar weiterhin tolle Zahlen vorlegen, aber die gesamtfinanziellen Rahmenbedingungen gleichen eher denen vor 2012. Ein Investment in Coca Cola ist also eher eine Wette darauf, dass wir bald wieder niedrigere Zinsen sehen und damit – wie Ben schrieb – die Div.-Rendite attraktiv wird. Argumente für oder gegen den Business-Erfolg von Cola halt ich weitestgehend für irrelevant.

  4. Also im Januar ist immer Hochsaison beim Anmelden in selbigen.
    Wer heute sagt er lebe mit der Spritze anschließend gesünderen, ist der Kunde von Morgen für diese Produkte

  5. @W.K. Kellog
    Ist das jemand anderem auch passiert: Smartbroker (nur noch kurze Zeit liegen dort meine Bestände) hat ohne weiteres 0,5 Stücke meiner Spin-Off-Position verkauft. Im Auftragsmanager ist eine Order dokumentiert, die ich mit Sicherheit selbst nicht aufgegeben habe. Sehr mysteriös.

    1. Hallo Tobs,
      könnte es sich dabei um den Spitzenausgleich handeln? Hattest Du also x ganze Aktien und eine Halbe? Dann wird die halbe Aktie automatisch verkauft und Du erhältst den Verkaufserlös. Genauso wenn Du insgesamt „nur“ 0,5 Aktien erhalten hast.

      Ansonsten musst Du Dich beschweren!

      Viele Grüße Ben

      1. Aha, Danke Ben.

        Ja, in der Tat hatte ich ein halbes Stück auf die vollen Stücke. Der Verkauf kam jetzt ein paar Tage später. Liegt es vermutlich daran, dass SB keine Bruchstücke darstellen kann. Trotzdem doof, weil das halbe Stück nun wider Willen mit Buchverlust rausgedreht wurde.

    2. Hallo Tobs,

      Smartbroker hat dieses Vorgehen in der Übernahme dokumentiert. Brucstücke können nicht übertragen werden, also werden die Teilstücke ohne Zutun („Sie müssen sich um nichts kümmern“) auf dem Markt verkauft.

      Im Übrigen können keine Verluste zu SB+ übertragen werden, wenn ein anderes Konto bei DAB oder Consors existiert. Auch das ist dokumentiert.

      Beste Grüße
      BörsenHai

      1. Danke BörsenHai! Dann wird ein Schuh draus. Habe gerade vorgestern meine Hausbank losgeschickt, an sich das Depot (zurück) zu übertragen. Dürfte also dann die direkte Folge dessen gewesen sein. Na ja, eine halbe W.K. Kellog nimmt sich da weniger schlimm aus, als wenn es hypothetisch eine halbe Berkshire Hathaway gewesen wäre. :-)

        1. Lodovico,

          das entzieht sich meiner Kenntnis.
          Ich gehe davon aus, dass die Verluste auf ein anderes Paribas Depot übertragen werden. Garantieren kann ich das nicht. Bitte den Service von Smartbroker hierzu befragen.

          Ich persönlich werde das ganze Depot auf Consors übertragen lassen, incl. der Verluste und bei SB Konten und Depot schließen lassen. Ob ich bei SB+ einsteige, weiß ich noch nicht.

  6. Hallo, etwas ruhig hier im Blog,
    durchaus verständlich, traurige Lage in der Welt.
    was gibt`s an der Börse?
    Die lieben Abnehmspritzen habe ja auch den (unter anderem) Dialysespezialisten Fresenius ganz schön zerrissen.
    Meine Mondelez sinken auch so leicht vor sich hin, aber dafür ist Eli Lilly ein Beast. Die haben innert 3 Monaten fast 50 % zugelegt. Noch besser als Novo.

    Was gibts noch?

    T Mobile US zahlt neuerdings auch Dividende hab ich grad mal gesehen,

    Bei Old Republic Int könnte beim Dezember Ex mal wieder eine Sonderdividende auf dem Zettel stehen,

    Nasdaq mit Msft, Apple, KLA, LAM Halbleiter allg schlagen sich recht gut.

    Erstaunlich.

    Ich glaube nicht das die FED die Zinsen noch mal anhebt.
    man könnte jetzt noch über Renditeanstiege Bonds und steigende Volumina US Staatsanleihen sinnieren,
    aber grad keine Lust dazu.
    Grüße bis demnächst

    1. By the way, Broadcom läuft auch super!
      Ich sehe da so langsam Einstiegskurse bei PepsiCo, Mcdonalds, etc.
      Ob die FED die Füße stillhält? Da würde ich nicht drauf wetten!

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