Auf einmal stimmen die Kennzahlen wieder und deshalb werde ich nun kaufen

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Wenn ich mir meine letzten Beiträge zu dieser Telekommunikationsaktie anschaue, dann sieht es so aus, als würde ich meine Meinung alle drei Monate ändern.

Mal bin ich von dem Unternehmen überzeugt, fand aber die Bewertung zu hoch. Dann war ich enttäuscht vom Jahresergebnis und dachte über einen Verkauf nach. Die Dividendenerhöhung wiederum war für mich in Ordnung, so dass ich die Aktie gehalten habe.

Doch nun hat sich einiges verändert: Denn im Zuge des Zinsanstieges ist der Aktienkurs deutlich unter Druck geraten. Genau das hatte ich ja befürchtet, aber mich nicht zu einem Verkauf entschließen können.

Nun ist es aus meiner Sicht auch zu spät und vielmehr sinnvoll, über eine Aufstockung nachzudenken.

Wie ich die aktuelle Situation einschätze und welchen Weg ich nun einschlage, erfährst Du in diesem Beitrag.

Das kanadische Telekommunikationsunternehmen BCE (hier habe ich es ausführlich vorgestellt) sorgt bei mir für das beschriebene Hin und Her meiner möglichen Handlungen.

Die Aktie war mir für einen Nachkauf immer zu teuer, so dass meine Depotposition relativ klein blieb. Und das war wahrscheinlich auch der Hauptpunkt, warum ich mich nicht zu einem Verkauf durchringen konnte. So ist die Aktie einfach im Depot von Quartal zu Quartal „mitgeschwommen“.

Der deutliche Kursrückgang der letzten Wochen hat den Aktienkurs nun unter meine bisherigen Kaufkurse gedrückt. Jedenfalls in kanadischen Dollars. Aufgrund der Euroschwäche bin ich in Euro sogar noch ein wenig im Plus.

BCE-Aktie im 10-Jahres-Chart (in CAD)
BCE-Aktie im 10-Jahres-Chart (in CAD)

Dividendenzahlung

BCE zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,9675 CAD je Aktie. Für meine 35 Aktien beträgt die Brutto-Dividende damit 33,86 CAD. Die Umrechnung in Euro erfolgte durch maxblue zum Kurs von 1,4439. Die Quellensteuer ist – anders als bei anderen Brokern – unauffällig: maxblue hat erneut lediglich 15% Quellensteuer berechnet und sie vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet. Nach dem Steuerabzug verbleibt somit eine Netto-Dividende von 17,47 €. Die Dividende wurde mit Wertstellung 18.10.2023 überwiesen.

Dividendengutschrift BCE im Oktober 2023

Annualisiere ich die Quartalsdividende, werden in einem Jahr 3,87 CAD Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 51,32 CAD entspricht das einer Dividendenrendite von 7,5%. Die nächste Dividendenerhöhung sollte jedoch schon im nächsten April erfolgen, so dass die tatsächliche Jahresdividende bei einem heutigen Kauf etwas höher liegen dürfte.

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Für kanadische Aktien ist maxblue meine erste Wahl. Die Quellensteuer wird genauso angerechnet, wie ich das von US-Aktien kenne. Das habe ich so einfach bei anderen Brokern nicht gefunden. Wenn Du noch kein Depot bei maxblue hast, dann schau Dir hier alle Infos zu dem depotgebührenfreien Depot an und profitiere zukünftig auch von der Anrechnung der kanadischen Quellensteuer.

Perspektive

Mit dieser Dividendenzahlung steigen meine vereinnahmten BCE-Nettodividenden damit auf insgesamt 198,69 €. Und sie sind der Grund, warum meine Depotposition insgesamt dann auch noch etwas deutlicher im Plus ist. Denn berechnet auf meinen Einstand habe ich bisher exakt 15,95% zurückerhalten.

Meine Telekommunikationswerte wie AT&T und Verizon hatte ich ja nach und nach reduziert und so ist BCE meine letzte verbliebene Aktie aus dem Sektor.

Die Branche stand lange Zeit für verlässliche Ausschüttungen und wenig Wettbewerb. In der Niedrigzinsphase waren die hohen Dividende sehr willkommen.

Der Wind hat sich nun aber komplett gedreht. Wenn am Anleihemarkt leicht 5% zu erzielen sind, dann nehmen viele Investoren die bestehenden Risiken der Telekommunikationsbranche zum Anlass, lieber in die sicheren Anleihen zu investieren.

Oder anders ausgedrückt: Der noch kürzlich oft gehörte Ausspruch „Die Dividende ist der neue Zins.“ lautet inzwischen „Ein sicherer Zins ist besser als eine unsichere Dividende.“

Als unsicher würde ich die Dividende von BCE jetzt zwar nicht bezeichnen. Aber es gibt natürlich keine Garantie, dass sie weiterhin so hoch bleibt.

Denn auch in den letzten Quartalszahlen (2. Quartal 2023) zeigte sich ein Rückgang des Free Cash Flows. Und zwar um beachtliche 23,8%. Für die weitere Entwicklung der Dividende ist das eine wichtige Kenngröße. Und vor allem ist dann die Veränderung auf Jahressicht zu betrachten.

Denn angesichts der stark gestiegenen Zinsen wird es für die Unternehmen immer teurer, wenn sie für ihre Dividendenzahlungen die Verschuldung erhöhen müssen.

Der Umsatz stieg bei BCE im Quartalsvergleich um 3,5% – so war es auch schon im 1. Quartal. Das liegt im oberen Bereich der unverändert gültigen Ganzjahresprognose (Umsatzwachstum von 1% bis 5%).

Beim Gewinn je Aktie wird ein Minus zwischen 3% und 7% prognostiziert. Nach den ersten drei Monaten lag das Minus zunächst 4,5%, im 2. Quartal ging er um 9,2% zurück. Damit bewegt sich BCE auch hier zum Halbjahr innerhalb der Prognose.

Insgesamt leidet BCE unter der anhaltenden Inflation. Auf der einen Seite steigen die Kosten, auf der anderen Seite sinken die Preise weiterhin. Das ist kein gutes Szenario!

Trotzdem geht das Management von einem erfolgreicheren 2. Halbjahr aus. In ihm soll das operative Ergebnis stärker gesteigert werden und der Rückgang beim Free Cash Flow gestoppt werden.

Konkrete Maßnahmen oder Handlungen, aus denen sich das abzeichnen würde, wurden bisher aber nicht genannt. Und so ist aus meiner Sicht dann auch der Kursrückgang nachvollziehbar.

Ich empfand BCE ja nach meinem Einstieg schon sehr schnell als zu teuer. Aber diese Überbewertung hat sich nun abgebaut. Nehmen wir den Gewinn je Aktie, der zum Jahreswechsel bei 3,35 CAD lag. Bei einem Rückgang um 7% (dem negativen Ende der Prognose) würde er noch bei 3,12 CAD liegen.

Bei einem aktuellen Aktienkurs von 51,32 CAD entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,4. Das ist immer noch kein Schnäppchen, aber eben nicht mehr deutlich in den Zwanzigern.

Für mich persönlich ist zudem die aktuelle Dividendenrendite auffällig. 7,5% sind schon etwas, was ich bei BCE noch nicht gesehen habe. Und da es mein einziger kanadischer Titel ist, eine gute Gelegenheit, meine Dividendenerträge aus diesem Währungsraum zu erhöhen.

Ich habe mich deshalb entschieden, meine Position nun etwas anzuheben. Nicht übertreiben viel, aber doch so, dass es Sinn macht. Dazu werde ich die bisher erhaltenen Dividenden reinvestieren. Denn die entsprechen jetzt rund 5 Aktien.

Für einen darüber hinausgehenden Nachkauf fehlen mir jedoch die positiven Impulse. Im Moment agiert das Unternehmen eher „auf Sicht“ und wann es wieder zu einem Gewinnwachstum kommt, ist nicht absehbar. Ich rechne deshalb auch kurzfristig nicht mit einer Erholung des Aktienkurses. Mein beabsichtigter Nachkauf ist ausschließlich dividendengetrieben. Und dass auch nur, weil es sich um eine kanadische Aktie handelt und ich sie schon im Depot habe.

Auf einen Blick:

Unternehmen:BCE Inc.
ISIN:CA05534B7604
Im Divantis-Depot seit:27.07.2020
Letzter Nachkauf am:19.10.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:40
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:35,60 €
Gesamtkaufpreis:1.423,95 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:257,32 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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10 Gedanken zu „Auf einmal stimmen die Kennzahlen wieder und deshalb werde ich nun kaufen“

  1. Danke für den Beitrag und den Bezug zur TelKom Branche. Ich selbst bin in AT&T investiert und überlege immer wieder nachzukaufen. Rein auf die Bewertung gesehen Dividende 8% und KGV<7 scheint es ein Schnäppchen zu sein – wären da nicht die sehr hohen Schulden. Durch den Zinsanstieg erhöhen sich die Kosten zur Schuldensenkung drastisch. Daher hat AT&T die schuldensenkung als Hauptziel ausgegeben. Es kann daher gut sein, dass AT&T meherere Jahre die Dividende nicht erhöht aber die Schulden sukkzesive abbaut – Cash dafür ist mehr als genug vorhanden. Und der Free Cash Flow läuft weiterhin, den die TelKom Branche ist eine recht sichere und berechenbare Einnahme Quelle.

    Wie seht Ihr AT&T in diesem Zusammenhang ? Kaufenswert oder eher nicht ?

    1. Welche Motivation hat man in solche hoch verschuldeten Werte zu investieren die langsam wachsen. Wie ihr geschrieben habt eigentlich nur den Cahsflow aus Dividenden. Evtl. noch Hoffnung auf Kursgewinne wegen Unterbewertungen. Größere Kursgewinne getriggert durch das Wachstum der Unternehmen kann man eigentlich ausschließen.

      Unter diesen Gesichtspunkten würde mir AT&T aktuell besser gefallen, da sie bei ähnlicher Dividendenrendite eine viel geringere Ausschüttungsquote haben. Diese lässt sogar Raum für Schuldentilgung (nicht nur Zinsen zahlen). Und sie reduzieren tatsächlich auch Schulden. Und Goodwill. Und darüber hinaus sind sie noch wesentlich günstiger bewertet. Sprich auch die zweite Möglichkeit zu profitieren, sprich die Rückkehr zu normalen Bewertungsniveaus, wäre denkbar.

      Interessant dürften aber bei beiden die Zukunftsaussichten sein. Profitieren sie von der Digitalisierung? Gibt es Disruptionspotential und wenn ja sind diese Unternehmen da schon engagiert? Stichwort Entwicklung der herkömmlichen Telefonie (dazu kann man evtl. auch Mobiltelefonieren schon zählen) hin zur digitalen Telefonie (Whatsapp im privaten, Cisco oder Microsoft im professionellen Umfeld) ode rnoch weiter(?). Stichwort Bereitstellung Internet durch Kabel-/DSL-Anschlüsse oder durch andere Möglichkeiten (siehe Starlink in der Ukraine). Bin hier kein Profi, aber könnte mir vorstellen, dass sowass wichtig ist für den zukünftigen Dividendenstrom…

    2. Ich hatte AT&T kurz vor dem Spin-Off und danach direkt nochmal gekauft. Damals war AT&T im Vergleich zu Verizon das Schmuddelkind. Die Bilanz ist ein wenig häßlich, aber die Cash-Flows kommen rein, um das über einige Quartale wieder zu verschönern. Nun ja, sie sollten sich beeilen. Heute ist die 10 Jahres Bond Rendite trotz turmoil in Nahost auf >5 Prozent gestiegen (also dieses mal kein safe-heaven Reflex, das sagt schon was aus), die FED verkürzt massiv ihre Bilanz, so dass bei einer wieder normaleren Zinsstrukturkurve mit einem Spread von 200 Bips zur Einlagenfazilität die Rendite auch auf 7% klettern könnte. Muss nicht so kommen, keiner weiß das. Aber da wird es einem schon ein bisschen Bange bei der Bilanz. :-)

      Außerdem habe ich vor einigen Monaten angefangen Vodafone unter 1 Euro zu akkumulieren. Hier ist vieles noch viel häßlicher als bei AT&T, und nur mit den Cash Flows wird’s nicht klappen. Mir gefällt aber der mega ausgebombte Kurs. Ich bin auf alles gefasst, Divi-Kürzungen und anderen Unbill.

      So habe ich mit AT&T ein USA-Exposure und mit Vodafone ein Europa und vor allen Dingen auch Afrika-Exposure. Aber in Bezug auf die Divi könnten das Scheinriesen a la Jim Knopf sein.

      1. Hallo Tobs,
        Turmoil und save heaven reflex?
        Nun ja, Gold und Öl funktionieren nach Lehrbuch.

        Der Bondmarkt entwickelt sich langsam echt crazy.
        Im Prinzip ist doch die Situation
        a.) steigender Kapitalbedarf aller westlicher Nationen (aller anderen auch),
        d.h. alle zukünftig zu „finanzierenden“ Summen sind steigend höher als vergleichbare Einheiten, die in der Vergangenheit zu finanzieren waren.
        b.) Zentralbanken kaufen zur Zeit nicht, weil sie ihre Bilanzen verkleinern wollen. Länder wie China verkaufen Staatsanleihen mit langer Laufzeit.
        Die Chinesen halten längst nicht mehr so viele Treasurys wie früher und sind da auch nicht sehr motiviert, sich über für die eigenen Notwendigkeiten hinaus zu engagieren. Japan hat im Inland für japanische Verhältnisse steigende Zinsen,
        und die Absicherung gegen Währungsverluste frißt ziemlich viel von der Rendite für US Treasuries. d.h. die Japaner halten sich auch zunehmend zurück.
        c.) bleiben Großbanken, Pensionsfonds, Versicherungen.
        Die haben das Geld, um theoretisch Staatsanleihen zu kaufen, ABER,
        man muß sich mal in die Köpfe der verantwortlichen Chefs der Handelsabteilungen dieser Großen Käufergruppen hineinversetzen. Sie haben bis jetzt in diesem fies langen Bond – Bärenmarkt mit ALLEM , was sie an Staatsanleihen gekauft haben,
        kursmäßig voll auf die Glocke gekriegt. WARUM sollen sie jedesmal, wenn sie wissen, da sie wieder eins auf die Glocke kriegen, wieder neue Anleihen kaufen, wenn sie wissen, das wenn die Rendite weiter steigt, fallen die Kurse vom bisher gekauften Bestand weiter ?
        Ich hätte da irgendwann auch keine Lust mehr.
        Rentenkunden agieren z.Zt. sehr vorsichtig und kaufen nur Papiere mit kurzen Laufzeiten.
        Ich zitiere „Marketwatch“ vom 19.Okt. : „Chris Low, Chefökonom von FHN Financial in New York, sagte, dass „es so aussieht, als ob die technischen Daten in einer Untergangsschleife stecken“, in der sich der Anstieg der Renditen „fast von selbst fortsetzt“. Zitatende

        Der Ölpreis und Energiepreise allgemein werden den Druck auf die Inflation fies weiter aufrechterhalten.

        m.Mn.nach wird die FED irgendwann GEZWUNGEN sein, wieder als Anleihekäufer aufzutreten. Dann dreht sich je nach Volumen der Wind.
        Bis dahin gute Zeit, um einzusammeln.
        Ich weiß nicht,
        ob Tobs mich bei meiner Bemerkung zu „Dry Powder“ mit „HampelmannTaktik“ frotzeln wollte,
        Es bleibt dabei, Cash ist wieder King.
        Bei Gold würden mich neue Alltimehighs nicht überraschen.
        Genauso würden mich ständig durchschnittlich höhere Ölpreise wie ständig durchschnittlich höhere Zinsen nicht überraschen,
        denn die Zentralbanken werden ja alle Rechnungen bezahlen müssen, wenn die Welt nicht stehen bleiben soll und davon gehe ich mal nicht aus.
        Den letzten beißen wie immer die Hunde.

        1. Ergänzung: Die Schuldenlast, die stark verschuldeten Unternehmen wie ein Mühlstein um den Hals hängt,
          wird durch den Renditeanstieg auch von zu Quartal zu Quartal ohne eigenes Zutun immer schwerer. Refinanzierungen immer abenteuerlicher und binden Kapital für Investitionen und Innovationen. Preise müssen wo möglich erhöht werden…

          btw SolarEdge gestern minus 20%, Enphase Energy -14%,
          die regenerativen machen auch nicht viel Hoffnung.

        2. Hallo Thomas,

          genau das ist mein Punkt, dass die 10 Jahres Bonds dieses Mal neben Gold als Safe heaven auszufallen scheinen. Das ist schon ein Käuferstreik, muss man sagen. Wie von Dir beschrieben verkaufen die Chinesen und die FED kürzt die Bilanz. Ob sie wirklich gezwungen sein wird, ihre Bilanzkürzung aufzugeben, weiß nur das Orakel von Delphi. Ich wäre mir jedenfalls nicht unbedingt sicher. Das letzte Pfand einer Zentralbank ist ihre Glaubwürdigkeit. Powell hatte schon mal kalte Füße bekommen und vorzeitig einen Pivot eingeleitet. Möglicherweise werden die USA sich einfach in den kommenden Jahren nicht mehr das Haushaltsdefizit erlauben können und in verschiedenen Krisenregionen in der Welt dermaßen materiell unterlegt ihre Interessen wahrnehmen können. Dann muss eher konsolidiert werden, weil ja ab einem gewissen Grad nicht nur die Anleiherenditen steigen, sondern auch der Dollar abwertet, was wiederum gerade in Bezug auf die Inflation Implikationen mit sich brächte und auch im aufkeimenden Wettbewerb mit dem Renmimbi nicht gut ist. Das sind aber nur eher so Überlegungen von mir, ohne dass sie auf mein Anlageverhalten unmittelbar Einfluss nehmen (ich kaufe recht primitiv Aktien bottom up).

          Übrigens kaufen institutionelle Anleger gerade massiv Anleihen, auch Langläufer. Immobilien und Alternatives als Substitut sind in Bezug auf den risikofreien Zins und die Illiquidität nicht durchweg kompetitiv und deswegen verlagern sich gerade diese Quoten zurück. Dazu kommt auch, dass Renten wesentlich weniger betreuungsintensiv als die anderen genannten Anlageklassen sind. Und je nachdem wie im Anlagevermögen bilanziert wird oder wie die Asset liability aussieht, haben nicht wenige von ihnen auch kein ernstzunehmendes Problem mit der Inflation, die man sonst eher mit Sachwerten im Idealfall weg geheadged bekäme. Und das wird auch eine ganze Weile so bleiben. Größere Kapitalsammelstellen positionieren sich hierzu auch zunehmend in Interviews usw.

          Ich und frotzeln. Hoffe nicht. Eigentlich wollte ich eher auf ein praktisches Problem heraus: Cash ist immer gut, nur ich mein Punkt ist: Es ist ein Dilemma weil ständig verkaufen renditezehrend ist. Das belegen genug Studien und widersprecht auch dem, wie große Vermögen angelegt werden. Ein gut investiertes Depot in solide Aktien würde ich nicht umschichten, weil sich das Kapitalmarktumfeld verändert hat. Im Ergebnis läuft man ständig irgendetwas hinterher und dann müsste man sich ja auch fragen, warum man überhaupt die Aktien im Depot hat, die man hat.

          1. Es gibt so viele verschiedene Strategien – the trend is my friend – the contrarian investor usw usw. Wie manch einer hier schon geschrieben hat, jeder hat seine eigene persönliche Situation und wir wissen alle erst im Nachhinein, welche Strategie für einen bestimmten Zeitraum/-punkt die beste gewesen wäre. Definitiv eine interessante Phase an der Börse zur Zeit. Vergesst nie: die Basis ist die Grundlage des Fundaments und Hauptsache, man kann gut schlafen :-)
            BG, Matthias66

  2. Hallo Ben

    Ein kurzer blick in wsj auf die ausschuettungsraten des FCF zeigt mir : Finger weg. Seit zweieinhalb jahren uebersteigt die dividende den FCF, von dem sie ausbezahlt wird. Besonders schlimm hat sich dieses missverhaeltniss im letzten halben jahr entwickelt.

    Ich wuerde lieber die verizon, also den platzhirsch, kaufen. Der hat noch bessere fcf ausschuettungsraten, und auch eine hoehere Dividende

  3. Der noch kürzlich oft gehörte Ausspruch „Die Dividende ist der neue Zins.“ lautet inzwischen „Ein sicherer Zins ist besser als eine unsichere Dividende.“ – Genau das ist der Grund warum so viele verlässliche Dividendenzahler ( z.B. Consumer Staples) im Kurs fallen, auf Niveaus vor der Null Zinspolitik. Das war für mich lange nicht zu erkennen, aber ich lerne immer dazu. Oft dauert es viele Jahre bis Kurs-Anomalien sich wieder auflösen.

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