In diesem Jahr wieder Outperformer mit zusätzlichem Währungspotenzial

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Lange Zeit war sie die einzige japanische Aktie in meinem Depot. An ihr konnte ich ablesen, wie schwach sich der Yen gegenüber dem Euro in den letzten Jahren entwickelt hat. Denn in der Heimatwährung ist die Aktie seit meinem Kauf vor vier Jahren wirklich ordentlich unterwegs.

Wovon allerdings nur ein Teil in meiner Depotperformance angekommen ist. Denn gute 30% hat der Yen in dieser Zeit gegenüber dem Euro eingebüßt. Und selbst in diesem Jahr sind es rund 10%.

Umso bemerkenswerter, dass die Aktie in Euro seit Jahresbeginn satte 16% zulegen konnte. Und das, obwohl sie einer Branche angehört, die bei uns aufgrund des Zinsanstieges stark unter Druck steht.

Und damit ist sie ein gutes Beispiel, was internationale Diversifikation ausmacht. Denn in Japan gehen die Uhren anders. Und der Heimatmarkt stützt die Geschäftsergebnisse, während der internationale Bereich zu kämpfen hat.

Wie ich die weiteren Perspektiven für das Unternehmen einschätze, das seine Dividende erneut zweistellig erhöhte, erfährst Du in diesem Beitrag.

Sekisui House ist meine erste japanische Aktie im Depot gewesen. Hier habe ich den japanischen Hausbauer ausführlich vorgestellt.

Der Chart in Euro zeigt die Entwicklung für europäische Anleger, die zuletzt zu einem Rückkehr in die Region vor dem Corona-Crash führte:

Sekisui House 10-Jahres-Chart in Euro
Sekisui House 10-Jahres-Chart in Euro

Dividende

Sekisui House zahlt zweimal im Jahr eine Dividende (April und September). Das exDividende-Datum liegt dabei – wie häufig in Japan – ganze 3 Monate zurück.

Vor einem Jahr gab es im September eine Dividende von 52 Yen. Nun gibt es eine Dividende von 59 Yen je Aktie. Das ist eine Dividendenerhöhung um 13,5%. Für die 100 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 5.900 Yen. Sie wurde vom S Broker zum Kurs von 158,485 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern ergibt sich eine Netto-Dividende von 27,60 €. Sie wurde mit Wertstellung 03.10.2023 überwiesen.

Sekisui House Dividendenzahlung im September/Oktober 2023

Sekisui House hatte im April bereits 58 Yen Dividende bezahlt. In der Addition sind das damit 117 Yen, die in diesem Jahr als Dividende ausgeschüttet wurden. Bei einem Aktienkurs von 2.914 Yen ergibt das eine Dividendenrendite von 4,0%. Nach der eigenen Prognose will Sekisui House die April-Dividende im nächsten Jahr um 1 Yen erhöhen. Die tatsächliche Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf der Aktie dürfte damit sogar leicht höher sein. Aber eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht.

Perspektiven

Mit 117 Yen Dividende in 2023 wurde die Erhöhungshistorie der letzten Zeit fortgesetzt. Damit ist der Corona-Einbruch von 2021 vergessen. Denn 2020 lag die Dividende bei 86 Yen, 2022 dann bei 99 Yen. Und jetzt eben noch mal 18,2% höher. Und auch nächstes Jahr soll es mehr geben.

Leider habe ich davon als Euro-Anleger nicht in dieser beeindruckenden Form profitiert. Seit meinem Kauf pendelt die Nettodividende um die 25 € herum. Denn der Großteil der Erhöhungen wird durch die gleichzeitige Yen-Schwäche aufgezehrt.

Aber ich betone das immer wieder: das stört mich nur bei einem individuellen Blick auf die Aktie, aber nicht insgesamt. Denn ich diversifiziere bewusst meine Dividendenerträge. Und was ich beim Yen verliere, gewinne ich zugleich an anderer Stelle, vor allem beim US-Dollar. Und da ich im Portfolio so viel mehr US-Aktien habe, bin ich insgesamt völlig entspannt.

Und individuell auf Sekisui House bezogen, schaue ich mir die Geschäftsergebnisse an und bin zufrieden, dass die Dividende in Euro zumindest nicht sinkt. Und das ist ja auch nur möglich, wenn die Geschäfte in Yen einigermaßen gut laufen.

Zuletzt gab Sekisui House seine Halbjahresergebnisse bekannt. Das Geschäftsjahr läuft dort von Februar bis Januar. Das erste Halbjahr endete demnach mit dem 31.07.2023.

Der Nettoumsatz stieg im ersten Halbjahr in der Heimatwährung Yen zwar um 2,7%. Operativ wurden jedoch 14,7% weniger verdient. Das ist vor allem auf das internationale Geschäft zurückzuführen.

Sekisui House ist international vor allem in den USA (neben Australien und China) aktiv. Und hat dort mit mehreren Faktoren im Häuserbau zu kämpfen: steigende Kosten vor Ort durch die Inflation sowie stark gestiegene Zinsen für die Käufer und die eigene dortige Refinanzierung.

Der Gewinn je Aktie ging deshalb im Halbjahr auch von 155 Yen auf 140,27 Yen zurück. Ein Minus von 9,5%.

Die Situation ist auf den ersten Blick durchwachsen, aber das Management ist weiterhin überzeugt davon, die Jahresziele erreichen zu können. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde deshalb ausdrücklich bestätigt.

Sie sieht einen Umsatzanstieg um 5,2% und einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 1,3% vor. Und auch der Gewinn je Aktie soll um 6,7% auf 295,05 Yen zulegen. Und das nach diesem schwachen Halbjahr!

Die Zuversicht zieht das Management aus den gefüllten Auftragsbüchern und den weiterhin vergleichsweise niedrigen Stornoraten.

Bei einem Aktienkurs von 3.081 Yen am Tag der Bekanntgabe der Halbjahresergebnisse ergibt sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,4. Es ist damit nicht mehr einstellig wie im letzten Jahr, aber immer noch in einem niedrigen Bereich. Und der Anstieg ist nicht etwa durch einen Gewinnrückgang, sondern „nur“ durch die Steigerung des Aktienkurses entstanden. Derzeit notiert die Aktie mit 2.914 Yen dann auch wieder knapp im einstelligen KGV-Bereich.

In dieser niedrigen Bewertung drückt sich die Zurückhaltung des Kapitalmarkts in steigenden Zinsphasen gegenüber Immobilieninvestments aus. Denn sie leiden traditionell besonders unter einer schwächeren Nachfrage aufgrund steigender Finanzierungskosten und höherer Eigenmittelanforderungen der Banken an Privatpersonen.

Und generell sind in Japan zudem die Unternehmensbewertungen deutlich zurückgegangen. Genau das war ja ein Aspekt, warum Warren Buffett in die großen Konglomerate namens Itochu & Co. investiert hat. Die Konjunktur in Japan läuft, die Zinsen sind niedrig und den Unternehmen geht es gut.

Darüberhinaus sollte Sekisui House mit seinem Geschäftsmodell sogar in der Lage sein, auch in einem schwächeren Gesamtmarkt Marktanteile zu gewinnen. Mit seinen emissionsarmen (bis hin zu emissionsfreien) und smarten Häusern trifft Sekisui House den Zeitgeist und rollt das Konzept weiter aus.

Ich habe mit den 100 Aktien von Sekisui House nur einen kleinen Anteil von 0,4% an meinem Dividendendepot. Aufgrund meiner Zukäufe in Japan ist der Länderanteil aber inzwischen auf 3% gestiegen. Das ist immer noch wenig, wenn ich ein Gewichtung der Wirtschaftskraft als Vergleichsmaßstab heranziehen würde.

Der Hausbaumarkt ist aber tatsächlich mit eigenen Themen behaftet und leidet unter einem Konjunkturrückgang besonders. Deshalb sehe ich mein Engagement in Sekisui House als ausreichend an. Zweimal im Jahr gibt es eine ordentliche Dividende und die Währung bietet genug Potenzial, dass da auch ohne Nachkauf mal ein höherer Betrag herausspringen könnte.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Sekisui House Ltd.
ISIN:JP3420600003
Im Divantis-Depot seit:24.01.2019
Letzter Nachkauf am:--
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:13,63 €
Gesamtkaufpreis:1.363,35 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:286,45 €
Aktuelle Strategie:Bei Kursschwäche nachkaufen

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