Was Dich hier erwartet:
Das Jahr 2019 wird turbulent. Es knüpft an das 4. Quartal 2018 nahtlos an. Themen gibt es genug: Handelsstreit USA-China, Brexit, Italien, Europawahl, nachlassendes Wirtschaftswachstum, steigende Inflation, steigende Zinsen – um nur einige zu nennen.
Jedenfalls bis zur Jahresmitte erwarte ich keine Beruhigung. Wie ich mein Depot darauf ausrichte, erfährst Du in diesem Beitrag.
Konjunktur
Wir befinden uns inmitten eines reifen Konjunkturzyklus. Die Bewertungen an den Aktienmärkten werden nicht mehr steigen, sondern tendenziell sinken. Kurssteigerungen sind nur noch bei steigenden Unternehmensgewinnen – und zwar über den eingepreisten Erwartungen – wahrscheinlich.
Die Zinsstrukturkurve für US-Anleihen ist invers. Für 3-Jährige Anleihen werden höheren Zinsen bezahlt als für 5-Jährige. Das war in der Vergangenheit nahezu ausnahmslos ein Vorzeichen für eine kommende Rezession.
In diesem Szenario sollte man eigentlich keine Aktien haben. Jedenfalls sehe ich für den breiten Aktienmarkt in 2019 keine rosigen Aussichten.
Aber:
Global wird immer noch mit einem Gewinnwachstum von 6% gerechnet, in Europa gar mit 7%. In Europa bleiben die Zinsen weiterhin niedrig.
Was macht die EZB?
Im Mai 2019 stehen die Europawahlen an. Danach wird es einen neuen Kommissionspräsidenten geben. Außerdem wird Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank seine Amtszeit beenden. Mit dem Nachfolger erwarte ich die erste Zinserhöhung der EZB. Das ist nicht weiter dramatisch, stellt es doch nur den ersten Schritt raus aus den Negativzinsen dar. Ihre Neukäufe von Anleihen hat die EZB bereits eingestellt. Insofern erwarte ich von dieser Seite in 2019 keine negativen Implikationen auf die Aktienmärkte.
Defensive Depotausrichtung ist Trumpf
Das Divantis-Depot ist bereits defensiv aufgestellt. Und auch in 2019 werde ich diese Ausrichtung beibehalten. Ich werde nicht pauschal in den Markt investieren, sondern weiter auf einzelne ausgewählte Aktien setzen (Warum ich lieber in Aktien als in ETFs investiere, kannst Du hier nachlesen!).
Cash ist ein Muss
Außerdem werde ich einen Cashbestand aufbauen. Die Zeit des 100%igen Investiertsein ist erst mal vorbei. Nur ein Cashbestand ermöglicht mir, nicht zwangsweise Aktien verkaufen zu müssen, wenn ich andere Investitionen tätigen möchte. In steigenden Aktienmärkten war das kein Problem. Da war ein Tagesgeldkonto für mich eine verpasste Kurssteigerung bei Aktien.
Keine Hebelung riskieren
Konsequenterweise werde ich auch keinen Wertpapierkredit mehr nutzen, um vermeintliche Kurschancen wahrzunehmen. Denn ob es überhaupt eine kurzfristige Erholung nach Kursstürzen geben wird, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Das Umfeld hat sich einfach komplett verändert. Und die Börse straft gnadenlos ab.
Oder doch komplett aussteigen?
Warum ich nicht einfach meine Aktien verkaufe und in Ruhe auf bessere Zeiten warte?
„Hin und Her macht Taschen leer.“ – so eine Börsenweisheit. Und neben den Transaktionskosten würde auch die Kapitalertragsteuer ordentlich zuschlagen. Und diese Kosten müsste die jeweilige Aktie vor einem Neuinvestment erst mal wieder reinholen, indem sie entsprechend sinkt.
Einfaches Beispiel zur Veranschaulichung:
Kaufkurs: 1.000 €
Verkaufskurs: 1.500 €
Steuern: 131,90 €
Transaktionsgebühren Verkauf + Kauf: 19,90 €
Rückkauf sinnvoll unter: 1.348,20 €
Damit besteht allein schon durch die Steuerlast bei meinen gut gelaufenen Aktien ein Verlustpuffer von 10,1%. Hinzu kommt, dass ich nach einem Verkauf an der Seitenlinie keine Dividenden erhalten würde. Diese Erträge fehlen mir also noch zusätzlich.
Dividenden schützen
Die Dividendenerträge sind auch mein Hauptpunkt, warum ich nicht verkaufe. Ich habe mir ein Portfolio von defensiven Aktien aufgebaut, die durchweg Dividendenzahler sind. Die Dividenden wiederum sind über das gesamte Jahr einigermaßen gleichmäßig verteilt und sorgen für einen stetigen Einkommensstrom. Die Dividenden werden auch in 2019 weiter fließen. Und sie werden sogar wachsen. Denn die meisten meiner Aktien erhöhen ihre Dividendenzahlung jährlich.
Dividendenziel für 2019
Ich will 9.000 € Dividendenerträge netto erreichen. Das Ziel erreiche ich, wenn die Dividenden durchschnittlich um 3,5% erhöht werden und die Währungskurse stabil bleiben.
Mein Investitionsvolumen in 2019
Ich will monatlich 1.250 € neu in Aktien anlegen. Das wären 15.000 € im gesamten Jahr. Zusätzlich möchte ich die Dividendenerträge komplett reinvestieren. Somit stehen insgesamt 24.000 € oder 2.000 € monatlich für Aktienkäufe zur Verfügung.
Im Jahr 2018 wollte ich monatlich 1.500 € neu in Aktien investieren. Warum nun 250 € weniger? Weil das genau 3.000 € im Jahr sind. Und diese 3.000 € will ich in P2P-Kredite investieren. Meine Sparquote bleibt also unverändert, es fließt nur ein Teil in eine andere Anlageform. Hier habe ich meinen Plan für einen weiteren Einkommensstrom dargestellt.
Warum ich die Sparquote nicht erhöhe? Nun, das liegt an der Immobilie in Leipzig, für die ich im Jahr 2019 Zinsen zahlen muss, aber – aufgrund der Kernsanierung – noch keinerlei Mieteinnahmen generieren werde. Das frisst an meiner Liquidität, aber ist so eingeplant.
Konkret geplante Aktienkäufe in 2019
Für das Jahr 2018 hatte ich mir einige Aktienkäufe fest vorgenommen, die ich auch getätigt habe. Auf der Strecke geblieben ist dabei der Zukauf bei Colgate-Palmolive. Der steht also für 2019 auf der Agenda. Ein Nachkaufkandidat ist auch Medtronic, wenn das mit der Quellensteuererstattung bei Maxblue gut funktioniert. BayWa, Spark Infrastructure, Microsoft, MSCI Inc. und BlackRock stehen ebenfalls auf meiner Liste potentieller Zukäufe.
Ein Kauf ist schon mal vorprogrammiert: Wie in den vergangenen beiden Jahren werde ich die Dividende der Munich Re nutzen, um davon Aktien der Swiss Re zu kaufen. Diese Dividende wird also im gleichen Sektor reinvestiert.
Weitere Diversifizierung geplant
USA, Japan und Europa. Das sind die großen Volkswirtschaften, die immer noch die Wirtschaft bestimmen. Klar, China gehört inzwischen dazu. Aber das ist immer noch ein kommunistisches Regime und daher mit Vorsicht zu genießen. Jedenfalls für Aktienanleger.
In meinem Depot halten sich Aktien aus den USA und Europa in etwa die Waage. Hinzu kommen Hong Kong, Australien und die „Sonder-Europäer“ Großbritannien und Schweiz. Japan fehlt bisher völlig. Warum ist das so?
Bisher ist mir keine japanische Aktie über den Weg gelaufen, die mich vollends überzeugen konnte. Meist war die Dividendenrendite zu niedrig oder die Informationen auf der Investor Relations-Webseite so spärlich, dass ich mich nicht sinnvoll informieren konnte.
Mich stört das schon seit Jahren. Ich hatte deshalb auch mal zeitweise in einen Japan-ETF investiert, diesen dann aber irgendwann – mit Gewinn – wieder verkauft.
Also Japan einfach weglassen? Bisher bin ich damit gut gefahren. Aber im Hinblick auf die weltweiten Risiken, die vor allem von Populisten ausgehen (Trump, AfD, usw.), kann eine weitere Streuung sicher nicht schaden. Und der japanische Yen hat auch in Krisenzeiten des Euro stark reagiert. Wenn ich mir überlege, dass 2019 die Europawahlen mit einem neuen Kommissionspräsidenten und auch noch die Neubesetzung der Spitze der Europäischen Zentralbank anstehen, kann das durchaus zu einer neuen Euroschwäche führen. Dividendeneinkünfte aus Japan hätte ich in einer solchen Krise gerne. Im Jahr 2020 finden zudem die Olympischen Spiele in Japan statt. Das wird den weltweiten Fokus für eine gewisse Zeit auf das asiatische Land richten.
Ich werde mich deshalb intensiver mit japanischen Aktien beschäftigen und hoffe, einige aussichtsreiche Titel zu finden.
Ziel für die Depotperformance
Wie auch schon im Jahr 2018 (hier die vergangene Anlagestrategie zum Vergleich lesen) setze ich mir kein Ziel für die Gesamtperformance meines Depots.
Ich will stattdessen weiter nachhaltiges Vermögen aufbauen, indem ich in langfristig aussichtsreiche Aktien investiere und dadurch meine Dividendenerträge steigere. Egal was 2019 passiert, ich werde weiter investieren. Denn das ist der Sinn des langfristigen Investierens:
Unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen dabei bleiben!
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