Was Dich hier erwartet:
Zum Start in das 2. Halbjahr hatte ich mich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt: Ich war zuversichtlich, dass das Schlimmste an der Börse überstanden ist und wir einen positiven zweiten Teil des Jahres erleben werden.
Nun ist der erste Monat vorbei und wir sind auf gutem Weg, dass meine Prognose eintreffen wird. Wir haben einen positiven Monat erlebt und eine Ausverkaufsstimmung ist nicht mehr zu sehen.
Und das trotz Zinserhöhungen in Europa und den USA! Aber sie waren eben erwartet worden und keine Überraschungen mehr.
Genauso bei den Quartalsergebnissen: Selbst bei leichten Verfehlungen der Erwartungen sehen wir auf einmal steigende Kurse. Denn insgesamt sind die Unternehmen immer noch erfolgreich unterwegs.
In diesem Beitrag schaue ich auf den Juli zurück, berichte über meine Geldanlagen und gebe Dir einen Ausblick auf das, was ich im August plane.
Bisher ist es natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Börsenjahr 2022 ist alles andere als positiv. Aber fünf Monate liegen ja noch vor uns und wenn jeder Monat so performen würde wie der Juli, dann hätten wir am Ende sogar ein positives Jahr…
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
Depotwert 31.07.22 | Monatsperformance | |
Dividendendepot | 425.280 € | +5,7% |
Optionsdepot | 43.152 € | +11,9% |
Anti-Depot | 2.933 € | +24,3% |
Zitronen-Depot | 60.903 € | -1,2% |
Summe: | 532.268 € | +6,4% |
Veränderung 2022: | -8.112 € | |
abzgl. Einlagen: | -35.054 € | |
Nettoveränderung 2022: | -43.167 € |
Seit Anfang des Jahres liege ich damit bei einem Minus von gut 43.000 €.
Aktienkäufe
Im Juli habe ich einen Aktienkauf im Dividendendepot getätigt und dabei 793,70 € investiert:
2 Aktien Lam Research für 793,70 €
Daneben habe ich im Optionsdepot gekauft:
600 Aktien B2Gold für 3.846,99 US$
Und im Zitronen-Depot habe ich im Juli insgesamt 29.523,42 € neu angelegt:
1.000 Aktien Gateway Real Estate für 5.091,70 €
23 Aktien Verallia Deutschland für 15.006,42 €
1.000 Aktien GxP German Properties für 6.236,01 €
1.224 Aktien cash.life für 2.350,39 €
500 Aktien Petro Welt Technologies für 838,90 €
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Im Juli habe ich keine Verkäufe getätigt.
Dividendenerträge
Im Juli erhielt ich insgesamt 468,25 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-Juli ist das eine Veränderung von -71,4%. Hauptgründe für diesen Einbruch sind der Wegfall der Red Eléctrica-Dividende durch den Verkauf und der Einmaleffekt der letztjährigen Sonderdividende der Pennon Group.
Ich erhielt im Juli die folgenden Dividenden:
Hornbach Baumarkt: 33,14 €
Mein Dividendenziel für 2022 habe ich in diesem Beitrag erläutert.
P2P-Kredite
Im Juli erzielte ich Erträge aus P2P-Krediten in Höhe von 1,59 €. Bei den verbliebenen drei Plattformen warte ich nur noch auf die Fälligkeiten und lasse mir dann dort auch mein Guthaben auszahlen.
Mein Gesamt-Bestand in P2P-Krediten beträgt jetzt noch 836 €. Bezogen auf die einzelnen Plattformen bin ich aktuell so investiert:
Plattform | aktueller Stand | investierte P2P-Kredite | eröffnet |
---|---|---|---|
Mintos | 384 € | 0 (in Rückforderung) | 08/2018 |
viainvest | 81 € | 7 | 11/2018 |
Eine Übersicht zu den einzelnen Plattformen und meine ursprünglichen Intentionen zum P2P-Investment findest Du hier.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Juli erhielt ich 43,23 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio.
Außerdem wurde seitens ecoligo eine planmäßige Tilgungszahlung im Projekt „313 kWp Solaranlage – Thien Nam Elevator II“ vorgenommen.
Mein Portfolio ist jetzt 5.787,97 € groß: Ich habe nun 500 € bei Bergfürst, 1.000 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden in diesem Jahr 112,03 € seitens ecoligo und je 100 € bei Bergfürst und Engel & Völkers Digital Invest getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im Juli endlich wieder positiv entwickelt. Per Ende Juli beträgt der Depotwert nun 425.280 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Plus von 5,7%. Seit Jahresbeginn liegt das Dividendendepot aber immer noch 6,1% im Minus.
Top-Werte im Dividendendepot im Juli waren die Partners Group (+22,7%), Lam Research (+21,2%) und MSCI Inc. (+19,9%).
Schwächste Werte im Juli waren Verizon (-6,6%), GrainCorp (-4,3%) und Allianz (-2,6%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Juli bei 2,9%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des letzten Jahres aufgesetzt und im Jahresverlauf eine Performance von 40,8% erzielt.
In diesem Jahr liegt das Depot bisher mit -38,8% deutlich im Minus. Der Juli hat dabei mit +24,3% für eine kleine Erholung gesorgt.
Derzeit enthält das Anti-Depot ausschließlich Bitcoins. Zu meiner weiteren Strategie mit dem Bitcoin habe ich einen eigenen Beitrag veröffentlicht.
Das Anti-Depot führe ich bei justTRADE. Die Volatilität des Anti-Depots lag im Juli mit 17,7% erneut deutlich über meinem Dividendendepot.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine risikoarme Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im Juli erzielte ich durch verkaufte Optionen Einnahmen im Optionsdepot von 332,58 € brutto. Die Performance war im Juli mit +11,9% ebenfalls positiv.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im Juli habe ich noch mal kräftig investiert und meine Positionen bei Verallia Deutschland, GxP German Properties, cash.life und Gateway Real Estate erhöht.
Nachdem sich der Squeeze-Out bei KUKA aufgrund einer Anfechtungsklage verzögert, beläuft sich das Volumen meiner Nachbesserungsrechte weiterhin auf 26.896,40 €.
Das Depot erzielte eine Monatsperformance von -1,2%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Im Juli erhielt ich aufgrund des Mieterwechsels keine Mietzahlung ausgezahlt, ich erwarte aber im August dann eine Nachzahlung. Das Hausgeld beträgt 246,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 265,93 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoaufwand von 511,93 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich ohnehin einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart.
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Juli bei 256.062,97 €.
Dividendenveränderungen
Im Juli wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
VINCI: Erhöhung der Zwischendividende von 0,65 auf 1,00 € (+53,8%)
MSCI Inc.: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,04 auf 1,25 US$ (+20,2%)
Ausblick auf den August
Der August ist ja üblicherweise ein Monat, in dem die meisten Börsenteilnehmer ihren Sommerurlaub genießen. Bei schwachen Umsätzen können so schon kleinere Meldungen größere Kursbewegungen auslösen.
Spannend wird es sein, wie sich die Berichtssaison weiter entwickelt. Der erste Teil der Ergebnisse zum 2. Quartal war aus meiner Sicht gar nicht so schlecht. Im Handelssektor konnten wir sehen, dass viele Markenartikler gut mit der Inflation leben konnten und ihre Umsätze dank Preiserhöhungen deutlich gestiegen sind.
Und im Technologiesektor wachsen die Bäume zwar nicht mehr in den Himmel, das Wachstum ist aber immer noch deutlich.
Probleme haben Vermögensverwalter und Beteiligungsgesellschaften aufgrund deutlich gesunkener Aktienbewertungen. Aber auch das ist keine Überraschung und längst eingepreist.
Ich bin deshalb – gerade nach diesem Juli, der so positiv verlaufen ist – total entspannt. Jedenfalls was die Börsenentwicklung angeht. Meine Depots sind gut aufgestellt und sollten sich weiter erholen.
Neuzugänge plane ich im August nicht, kann mir aber durchaus den ein oder anderen Nachkauf vorstellen. Immer unter der Voraussetzung, dass sich Kaufgelegenheiten ergeben.
Ich kaufe die Titel, die meinem Depot weiter eine gute Struktur geben, meine Dividendenerträge stabilisieren und für die Zukunft gut aufgestellt sind.
Im Blick habe ich für die nächsten Monate noch Nachkäufe bei der Fortescue Metals Group, PepsiCo, Texas Instruments und auch noch einmal bei dieser Aktie.
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
justTRADE als mein Online-Broker für Wertpapiere und Kryptowerte aus einem Depot heraus – für 0,-€ Orderprovision und ab sofort auch ohne Negativzinsen.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 1,00 % bezogen auf den Betrag Deines Erstinvestments. Außerdem kannst Du bei der Registrierung noch den Bonuscode NEU25 eingeben und erhältst zusätzlich einen Neukunden-Bonus in Höhe von 25 €.
Bergfürst bietet Crowdinvestments für Immobilien ab 10 € Anlagesumme. Bei Registrierung erhältst Du 10 € Startguthaben und kannst das Investieren einfach mal ausprobieren.
Engel & Völkers Digital Invest wähle ich für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme. Die Angebote sind in der Regel innerhalb weniger Minuten platziert. Deshalb solltest Du Dich einfach registrieren und für den Newsletter anmelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.
Ja, alle schlechten Nachrichten liegen auf dem Tisch. Es sind viele, aber jeder Markteilnehmer kann sie mittlerweise nachts im Schlaf hoch und runterbeten. Wer verkaufen wollte/musste hat verkauft. Ich habe das Gefühl, der Markt ist nach unten müde und will nicht mehr runter. Und mir fehlt wirklich die Phantasie, was jetzt noch an unerwartet neuen gravierend schlechten News (außer Einzelunternehmen natürlich) dazu kommen soll, um den Markt signifikant zu drücken. Es kann sein, das wir eine lange Seitwärtsbewegung sehen, dann hätten wir aber mit Dividenden immerhin den Zinseszins. Bei der galoppierenden Inflation ist es über einen längeren Zeitraum keine gute Idee, Wert und Kaufkrafterhalt in Geld speichern zu wollen. Ich bin bei Franklin Resources (globaler Vermögensverwalter und Divichampion) mit einer Position dabei und die erholen sich jetzt auch zusehends. Das bedeutet natürlich, jetzt sehen wir Einstiegspreise. Robert Halver meint:“ „Auch wenn es ein Kalauer ist, aber an der Börse wird zum Einstieg nicht geklingelt.“
jm2c.
@Manfred, Du hattest iwann im Frühjahr mal Deine Watchlist gepostet, Ich finde Sie aber nicht mehr, könntest Du Sie nochmal posten, falls Lust dazu da ist?
schönen Sonntag @all
Ich bin nicht so optimistisch.
Liegen wirklich – alle – schlechten Nachrichten auf dem Tisch? Kann sein – kann auch nicht sein. Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Welche globalen Krisen kann der russische Angriffskrieg noch auslösen? Wie verhält sich China? Kann die Energieversorgung sichergestellt werden? Wann kommt der nächste „schwarze Schwan“?
Die jüngsten Kurssteigerungen nehme ich mit Freude aber auch in aller Demut zur Kenntnis. In der aktuellen Phase überprüfe ich mit meinen laienhaften Möglichkeiten, ob die Geschäftsmodelle der Unternehmen (von denen ich Aktien besitze) auch weiterhin überlebensfähig sein können. Verkauft bzw. ausgetauscht wird nur im Ausnahmefall. Hier wird im Übrigen deutlich, dass Aktien keine passive Vermögensanlage sind, wie uns einige Zeitgenossen immer wieder weiß machen wollen.
Und ich sage ich mir mantraartig, dass die Kurse in 20 Jahren besser sein werden – hoffentlich.
Viele Grüße
Andreas P.
Es muss natürlich „weismachen“ heissen.
Nicht zu fassen.
Die Watchlist von Manfred findest Du unter der letzten Microsoft-Post von Ben!
Lam, MSFT, Tex Instruments, T.Rowe, MSCI, BlackRock, Shell, Chevron, Waste Management, Union Pacific, Realty Income
Mittlerweile brachen einige Tech-Aktien nach oben aus. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Markt noch immer volatil ist und ein Investment derzeit überlegt sein will. Einstiegschancen wie Anfang Juli (z.B. LAM Research, Cisco, etc. aber auch Union Pacific und Waste Management) sind jedenfalls derzeit vorbei und es heisst sich in Geduld üben. Stabile Unternehmen sind bei den Institutionellen eben gefragt.
Hi Thomas !
Ich weiss nicht mehr, was im Fruehjahr auf meiner Watchlist stand, bzw was fuer werte ich hier geposted hatte. Ich erinnere mich aber, dass ich irgendwann im Fruehjahr meine AntiInflationsStrategie hier geposted habe : suche werte, deren FreeCashFlow-DYNAMIK mehr hergibt als die InflationsRate. Ausserdem sollte die Verschuldung relativ klein sein ( Meine Richtlinie : TotalLiabilities/ BruttoGewinn sollte maximal bei 2.5 liegen, dh, die Schulden sollten mit dem BruttoGewinn in 2.5 jahren ab
gezahlt werden koennen. Ebenfalls sollte die ZinsBelastung bei etwa 12% des Gewinns gedeckelt sein, und das WorkingKapital sollte positiv sein. (Alles Plus/Minus)
Ausserdem muss die Ausschuettungsrate stimmen.
Dazu fallen mir jetzt so aus dem Stand ein :
LMVH, Starbucks, Lowe, T Rowe, Moodies, MSFT, Lam, BestBuy(?), Itochu, …
Desweiteren moechte ich noch weiter aufstocken, nur wenn der Kurs stimmt :
MSFT, JnJ, Realty Income.
Ausserdem lese ich mich in Biotech / Pharma ein. Da sehe ich RIESIGES Wachstum in high Speed Capacity : mit der CrisprTechnologie, bzw deren Weiterentwicklung Crisper Base u Crisper Prime, und dies gepaart mit Künstl. Intelligenz und vielleicht Bio-3D-Druck im Nano Bereich ….
Da muss man jetzt aber nicht unbedingt die CRISPR Aktie kaufen. Diese Technologie wird sich sehr schnell in den Labors von allen Pharmas einnisten …
Danke für die Rückmeldungen zur Watchlist.
Ich versuche mal ein Gedankenexperiment. Ein Brot kostet immer weniger als eine Hose oder Anzug.
Eine Hose oder ein Anzug kostet immer weniger als ein Auto. Ein Auto kostet immer weniger als eine Ranch oder ein Haus. Ein
Haus kostet immer weniger als eine gut funktionierende MittelstandsFirma, Dann kommt irgendwo der Preis für einen Airbus oder Boeing und dann für einen Konzern usw. Egal in welcher Währung und egal, ob die Inflation
5 % , 10% oder 20% beträgt, ob die Inflation gerade läuft, kommt oder geht.
Dieser relative Spread zwischen den einzelnen Vermögenswerten bleibt doch immer erhalten. Ein Konzern, der wirklich etwas sinnvolles macht, der von der Gesellschaft gebraucht wird wie z.Bsp. Waste Management wird immer, wenn er normal geführt wird, seinen Platz in diesem Wertegerüst oder Wertegefälle oder -Gefüge haben,
und preismäßig nach der wie auch immer gearteten Inflation an der entsprechenden Stelle entsprechend mit dem dann höheren Preis haben. ( So mein Gedankengang.)
Hätte man die Börsianer 1980 gefragt, ob sie es für möglich halten, das der Dow mal 10 000 Punkte erreicht, hätten die meisten gesagt, nie im Leben. Hätte man sie im Jahr 2000 gefragt, ob sie sich vorstellen können, das der Dow mal bei 20 000 steht, hätten die meisten es nicht für möglich gehalten.
Dann 30 000 Punkte, dann 40 000 Punkte und so weiter. Ich glaube, das die Wahrscheinlichkeit, das der Dow innerhalb der nächsten 10 Jahre die 50 000 Punkte erreicht, bei über 70% liegt. wie gesagt, mein Meinung. Warum?
Weil die Verhaltensmuster aller Politiker und der mit ihnen verbandelten Notenbanker (bis auf die berühmten Einzelfälle) überall gleich sind. Egal ob Amerika, Europa oder sonstwo. Sie lösen Probleme mit Geld. Mit fremden Geld. Mit Geld, das sie nicht haben. Mit mehr Geld. Sie wollen keine Schulden bezahlen, sondern noch mehr davon machen.
Es hat funktioniert, es hat sich für die meisten Politiker bewährt und darum werden sie weiter so machen. Und es wird weiter funktionieren. Mit schöner Regelmäßigkeit werden die Schuldenobergrenzen overall angehoben. Wenns klemmt, machen wir mal eine Währungsschnitt und fangen dann von vorne wieder an.
Das Preisgefälle zwischen dem Brot, der Hose, dem Auto, der Boeing, dem Konzern etc. bleibt aber erhalten und wächst dementsprechend mit.
Daher glaub ich an Aktien und das der Dow bald wieder noch höher steht.
Die partie geht so lange weiter, bis irgend so ein idiot mal auf die Idee kommt, den goldstandart mal wieder einzufuehren.
(Dann ist es vorbei mit geld drucken)
Hallo Thomas,
deine Aussage sollte man relativieren: „Ein Brot kostet immer weniger als eine Hose oder Anzug.
Eine Hose oder ein Anzug kostet immer weniger als ein Auto. Ein Auto kostet immer weniger als eine Ranch oder ein Haus.“
In den späten 20ern des letzten Jahrhunderts wurden Häuser für Brot/Kartoffeln oder Mehl verkauft. Es war eine absolute Ausnahmesituation und Sie widerspricht Deinem Ansatz nicht. Solche Zeiten gibt es aber. Und genau deswegen sollte man breit gestreut investieren – aus Sicht der sogenannten „Assets“. Man sollte aber wissen was man tut. ;)
Beispiel 1: Heute ein Haus (Wohnung) zu kaufen, deren theoretische Tilgung (Preis zu Bruttomiete) mehr als 25 Jahre dauert ist bzw. war überteuert. Heute sind 40-50 Jahre „normal“. Das Risiko ist extrem hoch (Eigenkapital zu verlieren) und Zinsen, Abgaben, Kosten für Verwaltung und Reparaturen sind noch gar nicht eingepreist. Den richtigen Mieter zu finden ist ein Glücksfall und verlangt gute Menschenkenntnis/Erfahrung. Die Rendite ist nach Gesamtkosten selten über 1,5%, gibt aber Sicherheit solange man auch ohne Miete die Raten bedienen kann. Selbstgenutzter Wohnraum ist eher ein „Lebensgefühl“, muss aber bedient werden.
Eine gute Mischung aus Grund und Boden, Aktien, Anleihen und Gold/Silber (physisch zu Hause!) ist seit Jahren angesagt.
Grund und Boden erfordert viel Eigenkapitel, von daher sind Aktien flexibel, können umziehen und werfen manchmal Dividenden freundlicherweise ab. Ob Immobilien billiger werden steht in den Sternen, aber mit kleinem Budget kann man die anderen 3 Anlageklassen gut abdecken.
Beispiel 2: In so volatilen Zeiten habe ich 1/4 der Aktien eines Biogas-Erzeugers verkauft, da das Unternehmen in einer Woche 50% an „Wert“ gewonnen hat – sind die (der Markt) irre? Meinen Einstand habe ich doppelt zurück und kann in „Old Fashion“ investieren, solide, stabile und finanzstarke Unternehmen. LVMH, Lam oder MSFT (aus Manfreds Liste) sind mir derzeit zu teuer, meine Positionen sind hier bereits groß genug und Pharma ist gewichteter als Konsum und ich vermeide (außer LVMH) den EUR Raum.