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Vor genau einem Monat habe ich zum Start in den November noch ein paar verständnislose Augen gesehen: Eine Jahresendrallye nach den negativen Vormonaten? Ich war davon überzeugt – vor allem weil kaum jemand daran glaubte.
Und als hätte jemand dann den Schalter umgelegt, ging es auch direkt los. So wurde der November seinem Ruf als traditionell sehr starker Börsenmonat gerecht.
Doch wie geht es jetzt im Dezember weiter? Steigen die Kurse einfach weiter oder war der Anstieg schon zu stark?
Auf welche Faktoren es jetzt ankommt und wie positiv sich meine Depots im November entwickelt haben, erfährst Du in diesem Beitrag.
Es ist schon erstaunlich, wie stark es im November aufwärts ging. Etwa die Hälfte meines Depotzuwachses in diesem Jahr geht auf den November zurück. Damit zeigt sich einmal mehr, dass es wichtig ist, investiert zu bleiben. Denn nur das gewährleistet, auch in solchen Aufwärtsphasen vollständig zu partizipieren.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
| Depotwert 30.11.23 | Monatsperformance | |
| Dividendendepot | 453.097 € | +6,0% |
| Optionsdepot | 17.377 € | +2,4% |
| Anti-Depot | 11.703 € | +8,2% |
| Zitronen-Depot | 8.536 € | +1,9% |
| Summe: | 490.713 € | +5,4% |
| Veränderung 2023: | +38.080 € | |
| zzgl. Entnahmen: | +12.777 € | |
| Nettoveränderung 2023: | +50.857 € |
Ein Hinweis an dieser Stelle zu den Angaben zur Monatsperformance: bei den Einzeldepots handelt es sich um die zeitgewichtete Monatsrendite. Bei der Gesamtsumme ist es die absolute Veränderung.
Im Jahr 2023 habe ich damit bisher ein Plus von rund 51.000 € erzielt. Der November trug dazu mit gut 25.000 € bei. Damit habe ich nun den bisherigen Jahreshöchststand von Ende Juli (+44.000 €) übertroffen.
Was sich toll anhört, relativiert sich mit dem Blick auf 2022 leider wieder. Im letzten Jahr hatte ich einen Wertverlust von 58.000 € zu verkraften. Die aktuell positiven 51.000 € entsprechen in den beiden Jahren 2022/2023 damit immer noch einem Verlust von 7.000 €.
Benchmark
Im Juli hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Im November wurde die nächste Sparplanrate abgebucht (insgesamt also jetzt 125 €) und zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance nun +0,52 %. Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 30.11.2023 liegt bei +5,14%. Damit liege ich nach fünf Monaten gute 4,5% besser.
Aktienkäufe
Im November habe ich fünf Aktienkäufe getätigt und dafür 3.836,63 € investiert:
200 Aktien Touax für 936,22 €
7 Aktien Texas Instruments für 966,90 €
25 Aktien Cisco Systems für 1.101,40 €
200 Aktien Prestige International für 133.500 Yen (=813,78 €)
1 Aktien Kenvue für 18,33 €
Über Prestige International werde ich noch separat berichten, die Aktien sind nur in Tokio handelbar und ich habe den Kauf zunächst über einen Wertpapierkredit in Yen finanziert.
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Im November habe ich – wie auch schon im September und Oktober – im Dividendendepot keine Verkäufe getätigt.
Dividendenerträge
Im November erhielt ich insgesamt 836,47 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-November ist das ein Plus von 14,6%.
Ich erhielt im November die folgenden Dividenden:
Omega Healthcare Investors: 143,86 €
Realty Income: 30,32 €
Kenvue: 24,57 €
Medion: 50,81 €
MSCI Inc.: 28,12 €
Auf Jahressicht liege ich immer aktuell 245 € über dem Vorjahr. Mein aktuelles Dividendenziel für 2023 habe ich in diesem Beitrag erläutert und werde es – so viel steht schon fest – auch erreichen.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im November erhielt ich keine Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio. Tilgungen standen nicht an.
Mein Portfolio ist aktuell 4.071,33 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 900 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 1.107,25 € seitens ecoligo und 100 € bei Bergfürst getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im November mit dem Markt positiv entwickelt. Der Depotwert per Ende November beträgt nun 453.097 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Plus von 6,0%.
Top-Werte im Dividendendepot im November waren Touax (+33,4%), Taylor Wimpey (+24,9%) und Siemens (+23,2%).
Schwächste Werte im November waren Cisco Systems (-8,3%), General Mills (-5,9%) und Omega Healthcare Investors (-5,6%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im November bei 2,1%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%.
Das dritte Jahr sieht nun – wenn auch gemäßigter – wieder positiv aus. Ich stehe nun bei +8,5%. Im November habe ich meine Käufe von 100-jährigen Anleihen fortgesetzt und nun nominal 10.000 € dieser Wetten auf ein Ende des Zinsanstiegs im Depot. Neu gekauft habe ich jeweils 2.000 € nominal der NRW-Anleihe NRW0M9 mit 1,45% Coupon und der Österreich-Anleihe A28Y97 mit 0,85% Coupon. Inzwischen liege ich mit allen gekauften Anleihen bereits im Plus.
Die Volatilität des Anti-Depots lag im November mit 4,0% wieder über der meines Dividendendepots.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im November hatte ich Erträge im Optionsdepot von 78,85 € brutto. Die Performance lag im November bei +2,4%.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im November wurde bei der Aareal Bank und dem Spezialwert Bastfaserkontor ein Squeeze-Out neu angekündigt.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte blieb im November mit 141.768,22 € konstant. In dem Spruchverfahren bei SinnerSchrader wurde in erster Instanz eine Nachbesserung gerichtlich abgelehnt. Damit haben nun 15.281,40 € meiner Nachbesserungsrechte in erster Instanz keine Erhöhung erfahren. Ich setze dort auf die zweite Instanz und natürlich auf die anderen Titel, bei denen ich auf eine Nachbesserung hoffe.
Das Depot erzielte eine Monatsperformance von +1,9%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im November Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 289,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 251,80 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 361,93 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende November bei 240.730,29 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz).
Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 200 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zum Ende November bei 202,98 €.
Dividendenveränderungen
Im November wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
Deutsche Beteiligungs AG: Erhöhung der Jahresdividende von 0,80 € auf 1,00 € (+25%)
Siemens: Erhöhung der Jahresdividende von 4,25 € auf 4,70 € (+10,6%)
Ausblick auf den Dezember
Psychologisch gab es im November eine deutliche Veränderung an den Börsen. Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Inflation ihre Dynamik verloren hat und die Zeit der steigenden Zinsen zu Ende geht.
Während wir im Oktober 2022 noch eine zweistellige Inflationsrate hatten, sank sie nun in der Eurozone z.B. auf 2,4%.
Noch nicht erholt hat sich allerdings die Wirtschaft und es ist offen, ob es ein Soft Landing oder doch eine deutlichere Rezession geben wird.
In diesem Szenario verbieten sich aus meiner Sicht weitere Zinserhöhungen. Wann es allerdings zu Zinssenkungen kommen wird, darüber spekulieren die Marktteilnehmer.
Ich selbst gehe davon aus, dass wir sie 2024 sehen werden. Wann und in welcher Höhe – dazu wage ich noch keine Prognose.
Aber klar ist: mit jedem Tag, an dem das Szenario durch neue Zahlen unterlegt wird, wächst die Gewissheit, dass es wirklich so kommt. Und rückläufige Zinsen sind für den Aktienmarkt äußerst positiv. Weil die Alternative „Anleihen“ gegenüber „Aktien“ dann weniger attraktiv wird.
Das bedeutet nicht, dass wir kurzfristig Umschichtungen von Anleihen in Aktien sehen werden. Dafür ist das Zinsniveau noch viel zu hoch. Aber die umgekehrten Umschichtungen dürften weniger werden bzw. sogar stoppen.
Für den Dezember sehe ich diese Bewegungen zwar noch nicht. Trotzdem sollte es für Aktien wieder ein grüner Monat werden. Denn die Marktteilnehmer wollen für 2024 gut positioniert sein. Und dürften im Dezember noch einmal bei den bisherigen Jahresgewinnern nachlegen. Denn dann können sie zum Jahresende belegen, wie gut sie in den Top-Titeln investiert waren.
Ich selbst habe das glücklicherweise nicht nötig und setze auch weiterhin auf meine ausgewählten Qualitätstitel. Egal wie deren Jahresperformance bisher war.
Käufe plane ich allerdings keine mehr im Dezember. Ich bin bereits voll investiert, ein Mehr ist nicht notwendig.
Ich nutze den Jahresausklang, mir Gedanken zur Aufstellung im nächsten Jahr zu machen. Nachdem dieses Jahr deutlich besser gelaufen ist als erwartet, bin ich für das nächste Jahr auch positiv eingestellt. Denn – abgesehen vom makroökonomischen Umfeld – sehen wir im Jahr der Wahl des US-Präsidenten traditionell steigende Aktienkurse.
Zum Ende des Dezember hin werde ich Dir wieder meinen Rückblick auf meine Dividendenerträge und mein neues Ziel für 2024 bekannt geben. Außerdem werde ich meine Anlagestrategie für das neue Jahr vorstellen und hoffentlich schon an Silvester meinen Jahresrückblick veröffentlichen können.
Wie hast Du den November erlebt? Und glaubst Du an eine Fortsetzung der Jahresendrallye? Hast Du schon Pläne für 2024? Willst Du etwas verändern? Schreib gerne einen Kommentar, ich bin gespannt auf Deine Meinung zu einer dieser Fragen. Oder natürlich auch zu einem Thema.
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
Bei Traders Place habe ich erst kürzlich ein neues Depot eröffnet und bin bisher sehr zufrieden damit. Es gibt aktuell auch eine interessante Aktion: Wenn Du innerhalb von 60 Tagen 4 Wertpapiertransaktionen (Käufe und/oder Verkäufe; ausgenommen sind Intraday-Geschäfte) mit mind. 200 € pro Transaktion tätigst und mindestens 2.000 € dort auf dem Depot oder Verrechnungskonto hast (in Summe), dann erhältst Du 100 € Neukundenprämie geschenkt. Da der Handel sehr günstig ist (0 € oder 1 € über gettex), aber auch alle anderen Börsen möglich sind, ist das Depot eine echte Alternative.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 30 €, der Dir innerhalb von 35 Tagen nach Deiner Erstinvestition von 100 € als Cash-Back überwiesen wird.
Engel & Völkers Digital Invest habe ich in der Vergangenheit für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme gewählt. Die Angebote empfinde ich aktuell aber aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nicht mehr attraktiv. Trotzdem schaue ich mir die neuen Angebote immer an und sehe auch, dass die angebotenen Zinssätze höher werden. Es kostet nichts, Dich einfach zu registrieren und für den Newsletter anzumelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.


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