Wieder in der Seitwärtsbewegung – aber ich habe Geduld

PG Symbolbild
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Nachdem ich vor Kurzem meine Position bei PepsiCo aufgestockt habe, ist diese Konsumgüter-Aktie nun der Titel in meinem Depot, den ich am längsten nicht nachgekauft habe. Abgesehen von meinem steuerbefreiten Altbestand in Coca-Cola und McDonald’s.

Seit 2015 keinen Kauf mehr zu tätigen, erfordert schon Disziplin. Vor allem, weil ich von dem Unternehmen überzeugt bin. Aber mittlerweile hat sich der Kurs verdoppelt und nun Nachkauflimit will sich einfach nicht einstellen.

So bleibt mir das stetige Checken der Quartalszahlen und die Gewissheit, dass beim Unternehmen alles in geordneten Bahnen läuft. Das zeigt sich auch in der nun schon zwei Jahre dauernden Seitwärtsbewegung.

Warum ich weiter geduldig bin und welche Dividenden jüngst gezahlt wurde, erfährst Du in diesem Beitrag.

Procter & Gamble ist die weltweite Nr. 2 unter den größten Konsumgüterherstellern. Hier habe ich die Aktie ausführlich vorgestellt.

Im 10-Jahres-Chart wäre mein erster Kauf schon nicht mehr zu sehen. Er fand am 14. Mai 2013 statt und deshalb gibt es hier den 11-Jahres-Chart. 79,27 US$ habe ich damals für die PG-Aktie bezahlt. Und auch die weiteren Käufe bis 2015 erfolgten alle unter 90 US$. Ich musste dann bis Ende 2018 warten, um mit dem Investment nachhaltig über die 80 US$-Marke zu kommen. Dann folgte ein bis 2022 atemberaubender Anstieg. Und seitdem wieder eine Seitwärtsbewegung:

11-Jahres-Chart der PG-Aktie in USD
11-Jahres-Chart der PG-Aktie in USD

Dividendenzahlung

Procter & Gamble zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,9407 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 94,07 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0868 in Euro umgerechnet. Das ist zugleich der EZB-Referenzkurs für den Dividendenzahltag. Nach Abzug der Steuern (nur Quellensteuer, da ich Stückzinsen für einen Anleihenkauf bezahlt hatte) verbleibt eine Netto-Dividende von 73,58 €. Die Überweisung erfolgte mit Wertstellung 15.11.2023.

Dividende Procter & Gamble im November 2023

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann entspricht dies einer Jahresdividende von 3,7628 US$. Bei einem Aktienkurs von 150,27 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 2,5%. Bei einem heutigen Kauf dürfte die Jahresdividende jedoch noch etwas höher sein, da PG als Dividendenaristokrat seine Dividende jährlich zur Mai-Zahlung erhöht.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist ungefähr doppelt so hoch wie die aktuelle Dividendenrendite. Sie schwankt mit dem Dollarkurs, da mein Einstand ja in Euro war und die Dividenden in Dollar bezahlt werden. Rechne ich die aktuelle Jahresdividende mit dem Dollarkurs der jetzigen Dividendenzahlung um, dann erhalte ich für die 100 Aktien in einem Jahr 346,22 € brutto. Für die Aktien habe ich insgesamt 6.877,66 € bezahlt. Daraus ergibt sich eine persönliche Dividendenrendite von 5,0%.

Noch spannender finde ich allerdings, dass ich bereits 27,4% meines Investments als Nettodividenden zurückerhalten habe. Und dieser Wert steigt mit jedem Quartal weiter an.

Perspektiven

Ich habe es ja schon mehrfach geschrieben: Procter & Gamble gehört in meinem Depot zu den Titeln für die Ewigkeit. Das Geschäftsmodell ist äußerst stabil. Starke Marken sorgen für stetige Umsätze und decken den täglichen Bedarf vieler Menschen. Auf der anderen Seite ist das Wachstum nicht explosiv.

Gepaart mit 67 ununterbrochenen Jahren mit Dividendenerhöhungen ist das ein klassischer Langweiler in meinem Depot. Kaufen und liegen lassen, das war und ist meine Devise. Und bei extremen Kursrückgängen auch noch mal nachlegen. Dazu ist es bisher nicht gekommen. Aber der Kurs hat sich mit der Zeit verdoppelt und aus der Dividendenrendite von 2,5% (so müsste sie auch ungefähr bei meinen Käufen 2013 bis 2015 gewesen sein) ist eine Verdoppelung im Yield on Cost geworden.

Und wenn ich weitere 10 Jahre in die Zukunft blicke, dann gibt es natürlich keine Garantie für eine entsprechende weitere Entwicklung. Aber für eine Verdoppelung ist ja auch nur ein Wachstum von 6% erforderlich. Und das ist durchaus drin.

PG hat ein abweichendes Geschäftsjahr und berichtete deshalb zuletzt schon über das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2024. Dort stieg der Umsatz um 6%, organisch sogar um 7%.

Der Gewinn je Aktie legte sogar 17% auf 1,83 US$ zu.

Warum die Aktie trotzdem keinen Sprung gemacht hat, sondern sich eher seitwärts bewegt? Das Umsatzwachstum begründet sich auf Preiserhöhungen. Die Preis wurden um 7% erhöht, während das verkaufte Volumen sogar leicht (-1%) sank.

Darin zeigt sich auf der einen Seite die Preissetzungsmacht eines Markenartiklers wie PG. Und gleichzeitig ist erkennbar, dass die Preiserhöhungen nicht dazu führen, dass neue Kunden gewonnen werden. Denn nur mit neuen Kunden lässt sich das Volumen steigern.

Denn kein Baby braucht mehr Windeln oder ein Haushalt mehr Spülmittel für den Abwasch. Und das zeigt dann auch – allerdings in anderer Weise – die Realität des Geschäftsmodells. Es gibt Druck von den Eigenmarken der Drogeristen, aber trotzdem können die Preise angehoben werden.

Nur ist klar, dass solche Preissteigerungen endlich sind. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo sich auch treue Kunden abwenden und zu günstigeren Alternativen greifen.

Das weiß auch PG und ist deshalb mit der Prognose zurückhaltender als die Zahlen zum 1. Quartal es vermuten ließen. So soll der Umsatz organisch „nur“ 4-5% wachsen, insgesamt sogar „nur“ 2-4%. Das berücksichtigt dann auch Währungsdruck durch den starken US-Dollar.

Der Gewinn je Aktie soll in der Größenordnung von 6-9% zulegen. Das führt dann zu einem Gewinn je Aktie zwischen 6,25 US$ und 6,43 US$.

Und dieser prognostizierte Gewinn ist auch der Grund, warum ich die PG-Aktie aktuell nicht nachkaufe. Aufgrund des Geschäftsmodells bin ich sogar bereit, das 20-fache des Gewinns zu bezahlen. Selbst das finde ich schon viel.

Das bedeutet aber in der Konsequenz, dass ich bei einem Nachkauf zwischen 125 und 128,60 US$ zu zahlen bereit bin. Und das ist dann tatsächlich ein gutes Stück, nämlich rund 25 US$, unter dem aktuellen Aktienkurs.

Für das laufende Quartal könnte ich mir auch eine Anhebung der Prognose vorstellen. Denn der US-Dollar hat ja etwas von seiner Stärke eingebüsst. Viel wird das an meinem Limit aber nicht verändern.

Deshalb gehe ich auch eher davon, dass sich an die lange Phase des ausschließlichen Haltens der PG-Aktie ein weiteres Quartal anschließen wird. Aber das macht mich nur entspannt. Denn mit den 100 Aktien habe ich ja auch schon eine schöne Depotposition, die einen Marktwert von rund 14.000 € hat. Der Depotanteil liegt bei 3,1% und damit bin ich rundum zufrieden.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Procter & Gamble
ISIN:US7427181091
Im Divantis-Depot seit:14.05.2013
Letzter Nachkauf am:23.03.2015
Stückzahl im Divantis-Depot:100
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:68,78 €
Gesamtkaufpreis:6.877,66 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:1.949,68 €
Aktuelle Strategie:Bei Kursschwäche nachkaufen

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