Nach dem Hype etwas günstiger nachgekauft

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Erneuerbare Energien sind schon eine ganze Weile an der Börse investierbar. In diesem Jahr haben aber vor allem europäische Titel einen regelrechten Hype erlebt. Der russische Angriff auf die Ukraine zeigte uns allen, dass sich Westeuropa selbst mit Energie versorgen muss.

Kurzfristig passiert das mit dem Einkauf von Liquid Gas, das per Schiff vor allem aus den USA nach Europa kommt. Das ist aber sehr teuer und nur eine Übergangslösung.

Mittelfristig sind aber Erneuerbare Energien der Schlüssel. Und mit ihr die Windenergie. Kein Wunder, dass ein Pure-Player im Bereich der Windkraft, der zudem in Inflationszeiten für stetige Erträge sorgt, einen deutlichen Anstieg seines Aktienkurses erlebte.

Nach nun drei Monaten hat sich der Hype aber wieder etwas gelegt. Ich habe das nun genutzt und meine Aktienposition auf diesem günstigeren Niveau ausgebaut.

Aber selbst dieser Nachkauf soll nur ein Zwischenschritt sein. Warum ich so von den Perspektiven der Aktie überzeugt bin, erfährst Du in diesem Beitrag.

Greencoat UK Wind habe ich erst im Mai letzten Jahres beim Kauf ausführlich vorgestellt (hier) und dann im Juli nachgekauft (hier). Und im November habe ich dann an einer Kapitalerhöhung teilgenommen (hier). So kam ich auf die krumme Anzahl von 861 Aktien.

Das aktuelle Chartbild der Aktie sieht so aus:

Greencoat UKW Chart
Chart der Greencoat UKW-Aktie in €

Dividendenzahlung

Die Dividende beträgt erneut 1,795 Pence je Anteilsschein. Für die zur Dividendenzahlung im Depot befindlichen 861 Aktien ergibt das eine Brutto-Dividende von 15,45 GBP. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 0,85511 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern (es fällt keine Quellensteuer an) verbleibt eine Netto-Dividende von 14,31 €. Sie wurde mit Wertstellung 27.05.2022 überwiesen.

Dividendengutschrift Greencoat UKW im Mai 2022

Aktienkauf

Ich habe gerne runde Bestände in meinem Depot. Und so war es klar, dass ich beim nächsten Aktienkauf von Greencoat UK Wind die Anzahl von 861 Aktien „bereinigen“ würde. Vermutlich bis zur nächsten Kapitalerhöhung, bei der ich dann wieder eine krumme Aktienzahl erhalte.

Ich kaufte am 06.06.2022 139 Aktien und habe damit nun 1.000 Aktien im Bestand. Den Nachkauf führte ich wieder in mein Depot beim Smartbroker durch und wählte als Handelsplatz Lang & Schwarz. Dafür zahlte ich 4 € Provision. Insgesamt kostete mich der Nachkauf 259,76 €.

Perspektive

Zuletzt hat Greencoat UK Wind Zahlen zum 1. Quartal 2022 berichtet. Zum Quartalsende lag der NAV (Net Asset Value) bei 149,3 Pence pro Aktie, der Aktienkurs selbst erreichte 152,4 Pence. Damit notierte die Aktie weiterhin mit einer Prämie oberhalb ihres eigentlichen inneren Wertes.

Darin bildet sich die Attraktivität des Geschäftsmodells von Greencoat UK Wind ab. Denn die Erträge sind zu einem Großteil berechenbar und auch noch inflationsindexiert.

Und im 1. Quartal war der Wind stark genug, um die Stromproduktion 1% oberhalb der Erwartungen zu generieren.

Mit 160,40 Pence erreichte die Aktie seit der letzten Dividendenzahlung ein neues 52-Wochen-Hoch. Aktuell notiert sie wieder etwas darunter. Für meinen Nachkauf zahlte ich umgerechnet etwa 156,65 Pence. Darin ist (leider) auch der Spread an den deutschen Börsen enthalten.

Zu meinem letzten Beitrag über Greencoat UK Wind erhielt ich noch ein Feedback, auf das ich gerne hier eingehen möchte. Ein Leser schrieb mir:

Mich stört die etwas einseitige Aussage zu erneuerbaren Energien, speziell Windkraft. Wenn man mit Rüstung kein Geld verdienen möchte, sollte man genauso konsequent Sinn und Unsinn des Ausbaus mit Windkraftanlagen an Land und auf See hinterfragen ( Bäume massenweise roden, versiegeln von Zufahrten, Sonderfall bei späteren Rücklauf, Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, mangelnde Effizienz bei Windstille, nicht Grundlastfähig usw.)

Die angesprochenen Punkte sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Jede Energiegewinnung bringt auch Nachteile mit sich. In einer Gesamtabwägung führt an erneuerbaren Energien aber kein Weg vorbei. Die Ressourcen unserer Erde sind endlich und wir erleben die Nachteile anderer Energieformen regelmäßig. Sei es die Kernenergie mit Tschernobyl oder Fukushima oder eine Ölpest (Exxon Valdez) oder was auch immer.

Ich bin deshalb davon überzeugt, dass wir den Klimawandel nur mit einem massiven Ausbau erneuerbarer Energien in den Griff kriegen. Und dazu gehört die Windkraft als eine Technologie.

Und mit Greencoat UK Wind kann ich einerseits durch meine Teilnahme an Kapitalerhöhungen zu diesem Ausbau beitragen. Und andererseits erhalte ich stabile Erträge mit Inflationsschutz.

Mit der letzten Kapitalerhöhung hat sich Greencoat UK Wind u.a. an drei weiteren Windfarmen (zusätzlich zu den bisherigen 43) beteiligt, die derzeit noch im Bau sind und bis 2023 ans Netz gehen sollen.

Die Aktie ist für mich in gewisser Form auch ein Anleihenersatz. Und die Aktie zähle ich zu den Titeln, die ich nicht dauernd beobachten muss. Dieser Nachkauf wird sicherlich nicht mein letzter Nachkauf sein.

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Auch meine weiteren Investments werde ich beim Smartbroker vornehmen. Dort kann ich Orders über mindestens 500 € bei gettex aufgeben und für 0,- € Gebühren kaufen. So macht Aktienkauf richtig Spaß! Eine Übersicht über die von mir genutzten Depots findest Du hier.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Greencoat UK Wind PLC
ISIN:GB00B8SC6K54
Im Divantis-Depot seit:07.05.2021
Letzter Nachkauf am:06.06.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:1.000
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:1,59 €
Gesamtkaufpreis:1.591,11 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:75,74 €
verkauft am:12.10.2022
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern:1,51 €
Gesamtverkaufserlös:1.511,00 €
Gewinn/Verlust:-5,37 €
Verlust in Prozent:0,33%

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5 Gedanken zu „Nach dem Hype etwas günstiger nachgekauft“

  1. Hallo, Ben
    Auf Deine site bin ich bei der Quellensteuersuche zufällig gestossen und die Art Deiner infodarstellung hilft auch anderweitig weiter. Ich habe eine Frage zu Deinem Investment in Civitas Social Housing.
    „Bei den GB-REITs werden abweichend von der normalen 0%-Quellensteuer für Aktien in GB 20% Quellensteuer einbehalten, wovon 15% auf die deutsche Steuerschuld angerechnet werden.“Lt.Auskunft von Markus im den Kommentaren dort.( https://www.divantis.de/sogar-bei-8-dividendenrendite-wird-die-dividende-weiter-erhoeht/#more-16334).
    Bei greencoat wird lt. Deiner Dividendenabrechnung keine Quellensteuer in GB einbehalten. Jetzt ist die Gesellschaft aber ein geschlossener Investmenttrust mit Aktien. Wiso kein REIT??????????Was habe ich da nicht verstanden?

    1. Hallo Rosemarie,

      definitiv eine berechtigte Frage. Die Antwort auf die unterschiedliche Behandlung liegt in der rechtlichen Konstruktion. Der Quellensteuerabzug wie bei Civitas Social Housing findet tatsächlich ausschließlich bei britischen REITs statt. REIT steht dabei für „Real Estate Investment Trust“. Also Immobilien, die nach einem speziellen Gesetz (in Deutschland das REIT-Gesetz), in einer Gesellschaft gehalten werden. Greencoat UK Wind ist kein REIT, sondern „nur“ ein Investment Trust. Ich kenne die Rechtslage in GB nicht, aber in Deutschland gelten Windräder nicht als Immobilien. Sie werden nur vorübergehend aufgestellt und können wieder demontiert werden. Ein Windrad-REIT wäre damit meines Wissen nach zumindest hier nicht möglich.

      Viele Grüße Ben

      1. Vielen Dank, Ben
        Sorry, wenn ich hier lästig werde.
        Ich bin Anlegerlaie und bei geschlossenem Fond nach engl.Recht misstrauisch geworden. Bist Du Dir eigentlich ganz sicher, dass Du jederzeit Deine Aktien von greencoat in der Börse verkaufen kannst und das Geld auch im selben Moment wiederbekommst und nicht erst einige Jährchen später ?? Es muss ja kein Immobilienfond sein; Die Rechtslage eines geschlossenen Fonds beinhaltet nach meinen rudimentären Infos dass man das Geld eben nicht jederzeit rausziehen kann.
        Wobei im EU-Recht z.B. die Nachschusspflicht für Privatanleger gestrichen wurde, nicht aber die Einlagensicherungspflicht. Ich hätte die Aktie gerne gekauft, sehr gerne, aber englischen Recht der geschlossenen Fond……Hast Du da weiter was recherchiert?

        1. Hallo Rosemarie,

          ich finde es sehr gut, dass Du Dir solche Gedanken machst und nicht einfach blind investierst. Lästig ist da gar nichts!
          Die Konstruktion eines börsennotierten Investment Trusts ist in Großbritannien weit verbreitet. Ich persönlich mache mir da keine Sorgen, dass ich den nicht mehr handeln könnte. Wenn, dann höchstens weil regulatorische Einschränkungen greifen und Behörden denken, sie würden mir etwas Gutes tun, wenn ich als Privatanleger nicht mehr investieren darf (und auch nicht verkaufen). Sowas in der Art ist bei der kanadischen Brookfield Renewable Partners passiert. Da war ich aber nicht investiert. Dort hatte Clearstream die Verwahrung und damit den Handel ausgesetzt.
          Also ausgeschlossen ist das nicht bei ausländischen, etwas anderen Konstrukten. Aber extrem selten. Und man bleibt ja trotzdem Inhaber der Aktien und irgendwann gibt es dann auch eine Klärung.
          Am Ende des Tages musst Du – wie immer – für Dich selbst entscheiden, ob Dir das zu riskant ist. Und dann solltest Du woanders investieren, es gibt genügend Alternativen!

          Viele Grüße Ben

          1. Vielen Dank auch. Du meinst also, dass es hier keine “ Türe zu“ Risiken hat so wie bei unseren geschlossenen Immobilienfonds in der EU. ( in diesem Fall halt Windparkfond). Ich entscheide mich, hier nicht zu investieren, weil ich mich an meinen Grundsatz erinnere, nirgendwo zu investieren, was ich nicht von Grund auf verstehe.
            Grüße

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