Die französische Quellensteuer ist über Jahre hinweg ein Graus für deutsche Anleger gewesen. Dann gab es eine Reform, wonach nur noch 12,8% Quellensteuer berechnet werden sollten.
Voraussetzung dafür ist aber, dass die deutsche Depotbank Daten zum Aktienbesitzer in Frankreich vorab offenlegt. Dazu fehlen den bekannten deutschen Banken aber – nach eigenen Angaben – die technischen Mittel.
Ergebnis ist dadurch sogar eine Verschlechterung für deutsche Anleger.
In meinem Beitrag im letzten November hatte ich jedoch über eine Lösung der DKB Deutsche Kreditbank berichtet und versprochen, dass ich sie für meine Aktien der französischen VINCI testen würde.
Nun ist die Dividende da und das Ergebnis ist überwältigend!!!
Selten war meine Spannung vor einer Dividendenabrechnung größer. Würde wirklich alles glatt gehen?
Ich hatte ein mehrseitiges Formular an mein Finanzamt geschickt (hier als Download). Die hatten mir dann bestätigt, dass ich in Deutschland lebe und hier Steuern zahle. Das Formular schickte ich dann an die DKB Deutsche Kreditbank. Sie leiteten es nach Frankreich weiter und berechneten mir eine Gebühr von einmalig 11,90 € (für drei Jahre Gültigkeit bei allen Dividendenabrechnungen).
Und ich erhielt den Hinweis, dass Aktienkäufe kurz vor dem Dividendentermin (etwa 3 Wochen) nicht berücksichtigt werden könnten. Soviel zur Vorrede…
Heute kam jetzt die Dividendenabrechnung und es wie ein Geschenk! VINCI zahlte eine Schlussdividende von 1,92 € pro Aktie. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Erhöhung um 9,1%. Für meine 100 Aktien im Depot macht das eine Brutto-Dividende von 192,00 €. Davon wurde tatsächlich nur 12,8% Quellensteuer abgezogen und wiederum vollständig auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet. Heraus kam eine Netto-Dividende von 142,72 €. Sie wird mit Wertstellung 25.04.2019 überwiesen. Insgesamt wurden mir damit 49,28 € Steuern abgezogen. Das entspricht einer Steuerquote von 25,66%. Zum Vergleich: Bei deutschen Aktien liegt die Steuerquote bei 26,38% (25% Kapitalertragsteuer + 5,5% Solidaritätszuschlag auf die Kapitalertragsteuer).

Damit ist es ab sofort als Kunde der DKB Deutsche Kreditbank unter Dividendenaspekten besser in französische Aktien als in deutsche Aktien zu investieren!
Es eröffnen sich damit ganz neue Perspektiven. Mir fallen viele französische Aktien ein, die nun einen Blick wert sind: L’Oreal, Vivendi, Air Liquide, Veolia und natürlich VINCI. Um nur einige zu nennen.
VINCI habe ich übrigens hier ausführlich vorgestellt. Sie stehen nun erst recht auf meiner Nachkaufliste. Die Geschäftsentwicklung ist sehr positiv und auch der Aktienkurs entwickelt sich prächtig.
Vor einem Jahr erhielt ich noch eine Netto-Dividende von 104,64 € von VINCI. Nun sind es 36% mehr! Was für eine Entwicklung!!!
Erlaub mir an dieser Stelle noch den Hinweis, dass Du hier ein Depot bei der DKB Deutsche Kreditbank eröffnen kannst *. Für französische Aktien gibt es nach meinen Informationen keine bessere Bank in Deutschland. Deshalb mache ich diese Werbung gerne. Für meine anderen Aktien habe ich bekanntermaßen Depots bei anderen Banken.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | VINCI |
| ISIN: | FR0000125486 |
| Im Divantis-Depot seit: | 25.08.2016 |
| Letzter Nachkauf am: | 11.06.2024 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 150 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 81,79 € |
| Gesamtkaufpreis: | 12.268,60 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 2.469,75 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
Von einem Leser erhielt ich noch einen Hinweis, der für alle relevant sein dürfte: Wenn Du das Formular vom deutschen Finanzamt zurückerhält, dann überprüfe, ob dort in Box IV auch das Dienstsiegel des Finanzamts ist. Das ist nämlich notwendig, da das Formular sonst nicht in Frankreich akzeptiert wird! Also ansonsten noch mal an Dein Finanzamt schicken und um das Dienstsiegel bitten.

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