Ist das wirklich wahr? Einfach mal fast 60% mehr Dividende!

Novo Nordisk Symbolbild
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Es ist die Aktie in meinem Depot, bei der ich mir immer wieder die Augen reibe, wenn ich mir die Entwicklung anschaue: 750% Plus seit 2017. Das sind 37% p.a.!

Und auch jetzt im Vergleich der Dividendenabrechnungen von vor einem Jahr steht da ein Plus von gut 60%.

Und das Wachstum geht weiter – es ist schlicht kein Ende in Sicht. Natürlich überlege ich mir immer wieder, ob ich mal einige Gewinne mitnehmen sollte. Das verschiebe ich dann immer bis zu den nächsten Geschäftsergebnissen. Und wenn ich da Anzeichen einer Abkühlung erkennen sollte, würde ich zumindest mal meinen Einsatz vom Tisch nehmen.

Aber auch jetzt ist das nicht der Fall. Und so lasse ich die Gewinne laufen und bin weiterhin von den Perspektiven überzeugt. Denn das Unternehmen bedient einen Megatrend unserer Zeit und ist weiterhin nicht in der Lage, die Nachfrage vollständig zu bedienen.

Aber trotzdem gilt es vorsichtig zu sein, denn auch die schönste Rallye wird irgendwann einmal zu Ende gehen. Ob es bis zum Tenbagger für mich reichen wird, weiß ich natürlich nicht. Die Details zur jüngsten Dividendenzahlung und meine Einschätzung zu den Perspektiven erfährst Du jedoch in diesem Beitrag.

Der mit Abstand erfolgreichste Titel in meinem Depot ist Novo Nordisk. Den Insulinhersteller habe ich hier ausführlich vorgestellt, damals waren die Schlankheitsmittel Wegovy bzw. Ozempic noch nicht in Sicht. Schon 2016 hatte ich erstmals investiert und seitdem eine wunderbare Entwicklung mitgemacht. Für satte Gewinne hätte aber auch ein Investment wie mein Nachkauf im August 2022 gereicht. Der Kurs hat sich seitdem mehr als verdoppelt:

10-Jahres-Chart von Novo-Nordisk in Euro
10-Jahres-Chart von Novo-Nordisk in Euro

Kurz zur Einordnung meiner Performance die Historie der Käufe – durch den zwischenzeitlichen Aktiensplit hat sich die Stückzahl verdoppelt und der Kaufkurs halbiert. Angegeben sind die ursprünglichen Zahlen:

KaufdatumStückzahlKaufkurs*
28.10.20165032,98
24.07.20175035,60
07.04.20212057,39
03.08.202230100,24
GESAMT15050,56
Aktiensplit 2:130025,28
*: in € und ohne Kaufgebühren

Dividendenzahlung

Novo Nordisk zahlt im März und im August eine Dividende. Dabei kommt im März der größere Teil, da es sich um die Schlussdividende handelt. Sie betrug im vorigen Jahr 8,15 DKK je Aktie. Das war allerdings vor dem Aktiensplit! Der Vergleichswert liegt also bei 4,075 DKK. In diesem Jahr zahlt Novo Nordisk nun eine Schlussdividende von 6,40 DKK. Gegenüber dem letzten Jahr ist das eine Erhöhung um 57%. In meinem Depot befinden sich seit dem Aktiensplit 300 Aktien von Novo-Nordisk, sodass die Brutto-Dividende 1.920 DKK beträgt. Sie wurde von maxblue zum Kurs von 7,4941 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der vergleichsweise hohen Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 160,01 €. Sie wurde mit Wertstellung 28.03.2024 überwiesen.

Novo Nordisk Dividendengutschrift im März 2024

Eine Dividendenrendite zu berechnen, ist bei Novo-Nordisk gar nicht so leicht. Denn die Dividende steigt kontinuierlich und deshalb kann sich die Berechnung nur auf den Rückblick beziehen. Jedenfalls gab es im letzten August 3,00 DKK je Aktie und nun 6,40 DKK je Aktie. Das sind zusammen 9,40 DKK. Bei einem Aktienkurs von 881,30 DKK ergibt das eine aktuelle Dividendenrendite von 1,1%. Ich bin mir aber relativ sicher, dass die Zwischendividende im August ebenfalls erhöht werden wird. Und die März-Zahlung 2025 dürfte auch höher sein. Die tatsächliche Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf sollte also über den 1,1% liegen.

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist mittlerweile schon deutlich höher. Bedingt durch den niedrigen Einstand und die stetigen Dividendenerhöhungen, hat sich hier eine attraktive Rendite gebildet. Bezahlt habe ich für meine 300 Aktien 7.602,95 €. Die 9,40 DKK Dividende je Aktie ergeben einen Bruttowert von 2.820 DKK. Umgerechnet zum aktuellen Wechselkurs sind das 376,30 €. Daraus errechnet sich dann ein YoC von 4,9%.

Perspektiven

Novo Nordisk profitiert weiterhin vom Adipositas-Mittel Semaglutid (Obesity) in einer Art und Weise, wie das kaum vorstellbar war. Regelmäßig erscheinen neue Studien, die zeigen, dass das Mittel auch gegen viele Zivilisationskrankheiten hilft. Es erscheint auch nachvollziehbar, dass z.B. mit geringerem Gewicht die Herzinfarktwahrscheinlichkeit sinkt.

Fakt ist, dass Novo Nordisk hier offenbar ein Wundermittel im Programm hat. Mithalten kann da nur noch Eli Lilly, beide Konzerne teilen sich den Markt aktuell untereinander auf. Und können die Nachfrage trotzdem noch nicht befriedigen. Und für beide ist es bisher eine Gelddruckmaschine.

Das wird auch in den Geschäftsergebnissen von Novo Nordisk für 2023 deutlich:

Der Umsatz legte um 31% zu (alle Zahlen beziehen sich auf Dänische Kronen, in konstanter Währung ist das Wachstum noch höher). Der operative Gewinn stieg um 37%. Das Wachstum stammt vor allem aus Nordamerika. Dort legten die Verkäufe um 50% zu, während sie international nur um 11% stiegen.

Die Verkäufe von GLP-1 Diabetes Mitteln legten um 48% zu, Obesity Care sogar um sagenhafte 147%.

Angesichts der schieren Größe von Novo Nordisk sind das für sich schon sehr beeindruckende Wachstumszahlen. Sie haben die Marktkapitalisierung mittlerweile auch auf den 1. Platz in Europa getrieben.

Und es geht beeindruckend weiter: die Ausgangsbasis ist ja nun der erhöhte Umsatz und Gewinn in 2023. In diesem Jahr wird darauf erneut ein zweistelliges Wachstum erwartet. Der Umsatz soll in konstanter Währung um 18-26% wachsen, der operative Gewinn um 21-29%.

Dieses Wachstum führt zu einer hohen Bewertung der Aktie. Der Gewinn je Aktie wuchs in 2023 um 52% von 12,22 DKK auf 18,62 DKK. Das bedeutet aktuell ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 47 (bei einem Kurs von 881,30 DKK). Wächst der Gewinn 2024 um 30%, dann läge er bei 24,20 DKK und das KGV bei 36.

Das ist auf den ersten Blick teuer. Angesichts des Wachstums aber auch gerechtfertigt. Denn die 30% Wachstum beim Gewinn je Aktie werden vermutlich noch zu gering sein. Dafür sorgen schon die stetigen Aktienrückkäufe. Zuletzt wurde ein neues Aktienrückkaufprogramm über 20 Mrd. DKK freigegeben.

Und nach allen Informationen ist das Wachstum weiterhin stürmisch. Ursprünglich hatte Novo Nordisk erwartet, im Jahr 2025 25 Mrd. DKK Umsatz mit Obesity zu erzielen. Dieses Ziel wurde bereits 2023 erreicht. Und als neues Ziel steht für 2025 nun eine Umsatzerwartung in diesem Bereich von 50 Mrd. DKK. Also eine Verdoppelung!

Wegovy (das Produkt außerhalb der USA) wird erst sukzessive ausgerollt. Daraus folgt auch, dass große Märkte wie Deutschland, Großbritannien und Japan in 2023 nur teilweise oder noch gar nicht enthalten waren.

Wegovy Markteinführung Zeitplan

Quelle: Präsentation zum Capital Markets Day 2024

Für mich bleibt die Novo Nordisk das beste Pferd im Stall meines Dividendendepots. Jede Gewinnmitnahme täte mir weh, da ich dann nicht mehr mit meinen vollen 300 Aktien an der weiteren Entwicklung partizipiere. Und für die nächste Zeit (2024 und 2025) kann ich auch noch keinen Wachstumsrückgang erkennen.

Gleichzeitig hat mir das Studium der Unterlagen zum Jahresergebnis 2023 und zum Kapitalmarkttag 2024 wieder die Sicherheit gegeben, dass ein Kursrückgang bei Novo Nordisk wohl als Kaufgelegenheit zu sehen ist. Die nächsten Quartalszahlen sind für den 2. Mai angekündigt. Die Erwartungen des Marktes sind – wie immer – hoch. Sollten sie nicht deutlich übertroffen werden, dann ist auch mal gerne ein Kursrückgang von 10% möglich. In einem solchen Fall würde ich wahrscheinlich noch mal zugreifen und meine Position etwas aufstocken.

Prinzipiell will ich das aber nicht tun, da der Depotanteil bereits bei 7,3% liegt. Und ich lieber das weitere Wachstum als investierter Aktionär begleite und nicht noch durch mehr Aktien befeuere.

Hier kommt aber die Besonderheit zum Tragen, dass ich Novo Nordisk nun schon seit 2016 begleite und mich in meinen Entscheidungen sehr sicher fühle. Der langfristige Trend ist entscheidend und es kommt nicht auf ein einzelnes Quartalsergebnis an. Und wenn es da trotzdem eine Kaufgelegenheit geben sollte (z.B. bei einem Aktienkurs von nur etwas über 100 €), dann werde ich sie ergreifen. Notfalls würde ich dafür sogar eine andere Position in meinem Depot reduzieren, um Cash zu generieren. Ein solcher Kandidat aus dem Gesundheitssektor wäre dann Medtronic. Aber das sind nur Gedankenspiele und ich hoffe eigentlich, dass es dabei bleibt.

Wenn alles glatt läuft, wäre dann der nächste Termin die Zwischendividende im August. Und auch da bin ich gespannt, wie viel höher als 2023 sie ausfallen wird. So oder so: ich werde berichten!

Auf einen Blick:

Unternehmen:Novo Nordisk
ISIN:DK0062498333
Im Divantis-Depot seit:28.10.2016
Letzter Nachkauf am:03.08.2022
Stückzahl im Divantis-Depot:300
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:25,34 €
Gesamtkaufpreis:7.602,95 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:881,29 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Novo Nordisk’s sales increased by 31% in Danish kroner and by 36% at constant exchange rates to DKK 232.3 billion in 2023
Capital Markets Day 2024 – Financials (Presentation)
Capital Markets Day 2024 – Obesity (Presentation)

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9 Gedanken zu „Ist das wirklich wahr? Einfach mal fast 60% mehr Dividende!“

  1. Hallo Ben,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Investment.

    Ich hatte die Aktie vor längerer Zeit auf der Kaufliste. Als der Kurs dann (vor dem Aktiensplitt) über mein Limit 60 Euro ausbrach, war ich zu geizig, die Aktie zu kaufen. Anschließend konnte ich nur mit resignativem Erstaunen die beeindruckende Kursentwicklung verfolgen. Mehrfach hatte ich später noch den Finger auf dem Kaufbutton. Und habe es dann gelassen. Straßenbahnen und Aktien läuft man nicht hinterher. So heißt es doch. Oder FOMO. Oder?

    Long story short:
    1. Ich bin (immer noch) nicht investiert.
    2. Ich habe daraus gelernt, einen Aktienkauf nicht an „einem Euro“ mehr scheitern zu lassen, wenn man von dem Unternehmen selbst überzeugt ist.

    Viele Grüße

    Andreas P.

  2. Auch in diesem Falle habe ich es so gemacht: nach 100% Gewinn ( was leider nicht allzuoft vorkommt, lol) habe ich den Einsatz vom Tisch genommen. Mit dem Rest bleibe ich investiert und schaue mir die Performance an.
    Grüße
    Martin

    1. Hallo Theodor,

      maxblue kümmert sich denke ich nicht darum.
      maxblue sendet Dir aber die erforderlichen Anträge, die Du vom Finanzamt abstempeln lassen musst und wieder an maxblue retour.
      Die Unterlagen gibts von maxBlue ohne Aufforderun aber erst im neuen Jahr.

  3. Ja, einfach mal nur Daumen hoch!@Ben
    In der Liste der Companies sortiert nach Größe weltweit steht Novo Nordisk bereits auf Platz 14, hat kürzlich erst Tesla überholt.
    JPM und Visa sind in Schlagweite. Wenn Novo so weitermacht, werden bald unter den größten 10 Firmen der Welt mit Eli Lilly zwei Pharmafirmen vertreten sein.
    Bin selbst bei Eli Lilly durch einen Sparplan (bis heute konsequent) dabei mit ersten Käufen um die (Kurs)200€, die ersten Raten sind für sich einzeln betrachtet auch schon etwa 350% plus, aber durch die permanent neuen Nachkäufe ist die Gesamtposition eben „nur“+126%. Aber jeder einzelne Nachkauf war richtig für sich betrachtet.
    Bei Novo Nordisk bin ich aber zu nervös und gehe immer mit kleineren Gewinnen wieder raus.
    Merck&Co Inc hat diese Woche eine Zulassung für eine neue Behandlung (Winrevair) erhalten, Kosten etwa
    14 000 USD, notwendig alle drei Wochen. Achtung Sarkasmus : (schönen Grüß auch an den Pharmagroßhandel). Merck Inc. läuft…
    Mein ältestes Pharmasorgenkind, das noch bleiben durfte, Bristol Myers Squibb, hat die Woche auch mit einer positiven Studie auf sich aufmerksam gemacht und scheint sich auch langsam aufzuhellen.

    Was will ich sagen. Alle Welt schaut auf Information Technology, alle Welt schaut auf Bitcoin, alle schauen auf Gold (immer neue ATH)
    und bei Pharma sehen sie dann schon nicht mehr so genau hin. Bei IT habe ich etwas vom Tisch genommen, bei Pharma bleibe ich aber voll dabei. Vom Gesamtdepotwert sind es schon etwa 23% Pharma/Healthcare Anteil. Über viele Jahre und auch in der eindrucksvollen Rallye nur des Jahres 2024 liegt Pharma/Health immer mit auf den vordersten Plätzen. Nie auf Platz 1 aber immer vorne mit dabei.
    Da kann man doch sein Depot durchaus auch danach ausrichten, denke ich mir. Bis jetzt sieht es auch recht aus damit.
    habe bei Portfolio Performance noch nicht entdeckt, ob man auch seine eigene Sektoranalyse-> Performance machen kann?
    Jedenfalls haben Novo Nordisk und Eli Lilly jetzt weiß Gott alle Ressourcen , die sie brauchen könnten, um sich die besten Leute und die besten Firmen mit den besten Aussichten an Bord holen zu können.
    Die Aussichten sind sehr gut weiterhin, würde ich sagen.
    Grüße@all
    und Frohe Ostern, wenn es dann soweit ist.

    1. @Thomas:

      „habe bei Portfolio Performance noch nicht entdeckt, ob man auch seine eigene Sektoranalyse-> Performance machen kann?“

      Das kannst du im Bereich Klassifizierungen machen. Da kann man ja mehrere Klassifizierungen machen. Ich habe zum Beispiel eine nach der MSCI GICS Methodologie. Bissl Sisyphusarbeit bist du dann alle Werte zugeordnet hast, aber muss man ja zum Glück nur einmal machen.

      Und dann kannst du dir unter Performance-Diagramm ein neues Diagramm anlegen und einfach die Sektoren nach Wahl hinzufügen. Durch Änderung des Zeitraumes kannst du dann die Performance errechnen lassen wie du magst. Z.B. über deine gesamte Investorenkarriere oder letztes Jahr oder ein beliebigen Zeitraum.

      Hoffe das ist das was du gemeint hast?

      1. @Crischaan, ah, das Feature kannte ich tatsächlich noch nicht. Ich danke. Die GICS Klassifizierung hatte ich jeweils bei Neueingang der Posten schon gemacht. Habs gleich probiert und meine Vermutung hat sich bestätigt, das der Pharma/Healthbereich tatsächlich (bei mir) den stärksten und kontinuierlichsten Anstieg vs andere Branchen über die gesamte Zeit hat. Als Benchmark gehen auch Einzeltitel oder man könnte sich Indexe vermutlich reinziehen, aber soweit muß ich es nicht treiben. Jedenfalls Danke

  4. Spannend im Gegensatz zum Gedankengang von dir bei der MunichRe. Dort war lange deine Überlegung was zu tun ist mit dem Bestand. Was ist zwischenzeitlich passiert?

    1. Hallo Wurzel,

      meine Munich Re-Position ist dann doch noch ein ganzes Stück größer als die von Novo Nordisk. Aktuell kommt die Munich Re auf einen Depotanteil (Dividendenanteil) von 11,3%. Bei Novo Nordisk sind es 7,2%. Und eigentlich habe ich mir eine Grenze von 10% gesetzt. Davon ist Novo Nordisk noch weit entfernt. Bei Munich Re habe ich als Berechnungsbasis noch meine anderen Depots hinzugenommen und liege so jetzt genau auf der 10%-Grenze. Nach der Dividendenzahlung erwarte ich aber erst mal einen Kursrückgang/Dividendenabschlag, so dass sich das Thema vermutlich entspannen wird.

      Viele Grüße Ben

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