Ist es legitim, eine Aktie im Depot zu haben, nur weil sie fast 10% Dividende zahlt?

OHI Symbolbild
4.7
(83)

Eigentlich habe ich eine klare Anlagestrategie. Ich will mich an Unternehmen beteiligen und mit ihnen wachsen. Dazu haben sie ein überzeugendes Geschäftsmodell und brillieren mit ihrer Marktstellung oder ihrem Wachstum.

Bei einem Titel, den ich schon lange im Depot habe, war das eigentlich auch der Fall. Aber mit Corona kam dann der Knall und seitdem befindet sich das Unternehmen im Krisenmodus. Und ein Ende ist auch nicht in Sicht. Eigentlich ein klassischer Fall für einen Verkauf. Wäre da nicht die hohe Dividende! Der Kurs bewegt sich zwischen 8 und 9% Dividendenrendite, meine persönliche Rendite ist sogar noch etwas höher.

Trotzdem oder gerade deshalb stellt sich für mich die Frage, ob das Investment eigentlich noch in mein Depot passt. Denn hohe Dividenden sind vor allem ein Zeichen für Risiko.

Wie ich die Perspektiven einschätze und welchen Plan ich mit dem Investment tatsächlich verfolge, erfährst Du in diesem Beitrag.

Omega Healthcare Investors (OHI) ist weiterhin der Titel mit der höchsten Dividendenrendite in meinem Depot. Die hohe Dividendenrendite ist hier jedoch vor allem ein Zeichen für ein hohes Risiko. Den in Seniorenimmobilien investierenden REIT habe ich hier vorgestellt. Die Chartentwicklung der letzten 10 Jahren zeigt das Auf und Ab des Kurses deutlich – ein entspanntes Engagement sieht natürlich anders aus:

10-Jahres-Chart Omega Healthcare Investors in US-Dollar
10-Jahres-Chart Omega Healthcare Investors in US-Dollar

Ich sehe mein Investment seit einiger Zeit als Dividendenplay. Mir geht es um die hohe Ausschüttung, um damit mein Risiko schnellstmöglich zurückzuführen. Genau deshalb hatte ich zuletzt Anfang 2023 zu günstigen Kursen nachgekauft und mir dabei eine Dividendenrendite von rund 10% gesichert.

Dividendenzahlung

Omega Healthcare Investors zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,67 US$. Für die 300 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 201 US$. Aufgrund des Verlustes aus dem Verkauf von Civitas Social Housing aus dem letzten Jahr ist mein Allgemeiner Verlusttopf (dort werden Verluste aus REITs eingebucht!) noch gefüllt. Deshalb wurde mir hier nur die Quellensteuer abgezogen. Die Dividende wurde von der Consorsbank zum Kurs von 1,0902 in Euro umgerechnet. Es verbleibt eine Netto-Dividende von 156,71 €. Sie wurde mit Wertstellung 15.05.2024 überwiesen.

Dividendengutschrift Omega Healthcare Investors im Mai 2024
Steuerabrechnung zur Dividendengutschrift Omega Healthcare Investors im Mai 2024

Bei der Berechnung einer Dividendenrendite von Omega Healthcare Investors bin ich traditionell vorsichtig. Einfach weil es ein riskantes Investment ist und niemand mit Gewissheit sagen kann, ob die Quartalsdividende tatsächlich auch in den nächsten vier Quartalen in dieser Höhe bezahlt werden wird. Unterstelle ich das jedoch, dann beträgt die Jahresdividende 2,68 US$. Bei einem Aktienkurs von 31,00 US$ ergibt sich daraus eine Dividendenrendite von 8,7%. Wie gesagt: es gibt dafür keine Garantie!

Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) ist – neben der Stetigkeit der Dividendenzahlungen- vom US-Dollar-Kurs abhängig. Unterstelle ich für ein gesamtes Jahr den Umrechnungskurs dieser Dividendenzahlung, dann erhalte ich für meine 300 Aktien 804 US$ und einen Eurobetrag von 737,48 € brutto. Bezogen auf meinen bezahlten Einstand von 7.984,35 € entspricht das 9,2%. Mit einem stärkeren US-Dollar steigt diese Rendite, genauso geht sie bei einem schwächeren US-Dollar zurück. Vor drei Monaten war mein YoC noch 0,1% höher.

Perspektiven

Ein wenig merke ich, wie sich meine Einstellung zu Omega Healthcare Investors sukzessive verändert: Ich bin nicht mehr positiv überrascht, wenn die Dividendenankündigung kommt. Sondern mache einfach nur noch einen Haken dran. Ich rechne nicht mehr mit sinkenden Dividenden, sondern erwarte Stabilität. Das ist natürlich gefährlich und könnte zu bösen Überraschungen führen.

Aber nachdem es das Management nun über so viele Quartale geschafft hat, die Dividende auf dem hohen Level zu halten, hat bei mir eine Gewöhnung eingesetzt. Ich sehe das differenziert: einerseits ist es wirklich eine Depotposition, die mich komplett ruhig schlafen lässt und die immer weniger Aufmerksamkeit begehrt. Gleichzeitig zeigt mir der quartalsweise Blick in die Berichterstattung, dass das Unternehmen noch bei Weitem nicht über den Berg ist.

Das Beste an allem ist aber, dass sich mein Risiko weiter reduziert. Durch die stetigen Dividendenzahlungen habe ich mittlerweile 32,6% meines Einsatzes zurückerhalten. Darin enthalten sind übrigens auch 57,65 €, die ich für den eingereichten Scheck von der DKB gutgeschrieben bekommen habe. Ich hatte darüber vor drei Monaten berichtet (hier).

Wenn ich die zurückgeflossenen Dividenden von meinem Einstand abziehe, dann wird meine Rendite auf das eingesetzte Kapital (5.379,89 €) von Quartal zu Quartal höher. Aktuell sind das 2,9% netto pro Quartalsdividende oder 11,7% netto im Jahr.

Die Entwicklung bei OHI schreitet aktuell eher unauffällig voran. Anfang Mai meldete das Unternehmen die Zahlen für das 1. Quartal 2024.

Der Nareit FFO (Funds From Operations) erreichte 0,60 US$ je Aktie nach 0,60 US$ im Vorjahresquartal. Damit ist er stabil geblieben. Auffällig ist allerdings die erhöhte Anzahl der ausstehenden Aktien. Damit „refinanziert“ OHI die Dividendenzahlungen und Neuinvestments offenbar. Aber gleichzeitig steigt der absolute Betrag von Einnahmen, so dass unterm Strich je Aktie alles unverändert bleibt.

Für die Dividenden relevanter ist die Kennzahl „Funds Available for Distribution“. Und sie stieg von 0,60 US$ auf 0,65 US$ je Aktie. Das ist dann nur noch 2 Cent unter der bezahlten Dividende. Trotzdem – und darauf habe ich ja schon seit geraumer Zeit hingewiesen – ist das nicht gesund. Die Dividende wird nicht verdient und ist auch nicht durch den Cash-Flow abgedeckt.

Wenngleich das Jahresziel weiterhin einen Adjusted FFO von 2,70 bis 2,80 US$ je Aktie vorsieht. Diese Kennzahl ist allerdings nicht identisch mit den Dividendenzahlungen, die auf den ersten Blick (4 x 0,67 US$ = 2,68 US$) bei Erreichen der Prognose gedeckt wären.

Aber insgesamt ist die Lücke nicht besonders groß und ich bin fest davon überzeugt, dass die Dividende zumindest in diesem Jahr nicht gekürzt wird.

Das Management arbeitet weiter daran, die Situation zu stabilisieren und die Corona-Nachwirkungen zu beseitigen. 3 große Mieter befinden sich in einem guten Stadium der Restrukturierung und das Management erhofft sich bis zum Jahresende entsprechende Mietnachzahlungen.

Im Bericht ist zudem die Sprache davon, dass sich die operativen Fundamentaldaten weiter verbessern und sowohl die Belegungsrate als auch der Einsatz von Leiharbeitern eine positive Tendenz aufweisen.

Meine Strategie steht deshalb unverändert unter dem Motto „Augen zu und durch!“ Normalerweise würde ich in Unternehmen wie OHI in diesem Stadium nicht investieren. Es ist kein Investment, das sich selbst trägt, seine Marktanteile ausbaut und das man unbedingt in seinem Depot haben muss.

Bei meinem Einstieg sah die Welt noch anders aus und es sprachen viele Aspekte für das Unternehmen. Die lange Zeit, die ich den REIT nun in meinem Depot habe, hat deshalb bei mir ein Vertrauen in das Management geweckt, dass sie die Probleme in den Griff bekommen. Ein solches Vertrauen hätte ich aber nicht, wenn ich nicht schon investiert gewesen wäre.

So aber habe ich jedes Quartal meine hohe Dividende erhalten und keine Kürzung zu verkraften gehabt. Und ich sehe tatsächlich ein Licht am Horizont.

Bis dahin arbeitet die Zeit für mich. Durch die hohen Rückflüsse sinkt mein Risiko stetig. Und mein Plan ist, irgendwann bei 100% Rückflüssen zu stehen und dann immer noch Dividende zu kassieren. Auch wenn es bis dahin noch 10 Jahre dauert, ist das eine Perspektive, die die Daseinsberechtigung von OHI in meinem Depot bildet.

Um diesen Zeitpunkt nicht noch weiter in die Zukunft zu verschieben, schließe ich Nachkäufe von OHI für mich aus. Mit den 300 Aktien habe ich bereits einen Depotanteil von 1,7% und das ist wirklich ausreichend. Für mich zählt nur noch, die hohen Dividenden einzusammeln und mein Kapital lieber in andere aussichtsreichere Titel zu investieren.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Omega Healthcare Investors, Inc.
ISIN:US6819361006
Im Divantis-Depot seit:19.05.2017
Letzter Nachkauf am:10.01.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:300
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:26,61 €
Gesamtkaufpreis:7.984,35 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:2.758,85 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
Omega Reports First Quarter 2024 Results and Recent Developments

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.7 / 5. Anzahl der Stimmen: 83

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

16 Gedanken zu „Ist es legitim, eine Aktie im Depot zu haben, nur weil sie fast 10% Dividende zahlt?“

  1. Wer macht die Regeln? Wer bestimmt den Rahmen? Genau, Du. Wenn Du Bock auf diese Aktie hast, dann ist der Grund dafür oder die Rechtfertigung völlig egal.

  2. Mein Tipp generell:
    „Augen zu und durch!“ sollte man bezüglich Aktien nicht anwenden. Ich habe das getan und bin oft auf die Nase geflogen.
    Medical Properties (MPW) habe ich glücklicherweise zwischen 10 und 20 EUR verkauft, dann sank der Kurs weiter…

    Ich finde – und glaube, viele stimmen mir hier zu – man darf auch wenige Hoch-Dividendler mal im Depot haben. Die – wenn die Ausschüttung kommt – das Gefühl auslösen: „Wow, so viel kommt rein? Wahnsinn!“.

    Aus diesem Grund habe ich neben Ares Capital nun auch in Hercules Capital investiert, zwei BDCs.
    Und nach dem Verkauf von MPW habe ich mich umgeschaut.
    Die USA, gesegnet mit einer Aktienkultur, haben mit REITs schöne Anlageinstrumente geschaffen. Neben Digital Realty gefallen mir auch Alexandria und natürlich Realty Income.
    Obwohl der Kurs derzeit mit über 28 EUR für OHI recht hoch ist, habe ich wieder einen A-Sparplan begonnen und möchte langfristig 100 Stück halten. Neben dem Aktienkultur-Argument ist mir auch einleuchtend, dass „Senioren“, „Betreuung“ und „Immobilien“ Themen sind, die zusammenpassen und eine Zukunft haben.
    Wenn es dem OHI-Management nun noch gelingt, gut zu wirtschaften, wird OHI am Leben bleiben und florieren. Lasst uns darauf hoffen.

  3. Lieber Ben, bei mir ist erneut die Funktion zum Abo der Kommentare verschwunden. Evtl. gab es wieder ein Update bei Word Press?!

    Toller Blog, da lasse ich mir gern das Postfach füllen. :-)

    1. Hallo Chrischaan,

      Danke für den Hinweis. Wirklich mysteriös, dass das nun schon das zweite Mal wieder weg ist. Ich habe den Schalter gesucht, gefunden und wieder aktiviert. Hoffe die Funktion ist bei Dir jetzt auch wieder da.

      Viele Grüße Ben

  4. Jedesmal, wenn eine Finanzkoriphäe der phasenuebergang in die andere Welt macht, frag ich mich, was ich von ihm lernen kann.

    von Jim Simmons :
    1) Sich immer an die besten der besten halten !!
    2) von dem, was man zu viel hat, an wohltaetige u gesellschaftliche zwecke abgeben

    von charly munger :
    “ an der boerse werden die geduldigen belohnt !“

    Kostolany :
    1) “ wenn sie an der boerse schnell reich werden wollen : pistole an meine brust , ich weiss es nicht ! wenn sie aber schnell arm werden wollen, dann versuchen Sie, schnell reich zu werden.“
    2) “ kaufen sie 10 gute Aktien, u dann kaufen sie schlaftabletten !“
    3) 80% aller trader verlieren geld

  5. Bei REITS wirst Du halt permanent verwässert.
    Der Kurs wird sich entsprechend schwach entwickeln.
    Bleibt eigendtlich nur der Verwässerung durch Reinvestment der Dividende entgegenzuwirken.

    1. @Matthias und Garry, Garry bringt es auf den Punkt.

      Meine Favoriten zur Zeit Main Street Capital und die KKR Common Shares,
      und irgendwie sehen die Charts von allen BDCs auch alle gleich schlecht aus.

      1. Nimm VanEck (BIZD) mach die Augen zu und kassiere einfach nur die Dividende. Und wenn du die Dividende reinvestiert, verdoppelt es sich alle 7Jahre. Dazu kaufe ich nach Belieben einige der Top10 aus BIZD einzeln stärker nach.

  6. Falls Tobs mitliest,
    wie wäre es mit National Grid mit aktuell 20% Discount? (massive Kapitalerhöhung), näheres siehe dort?
    Dividenden aber völlig ok, aber Verwässerung und Verkauf von Tafelsilber… für welches Ziel?
    Konnte mich nicht entscheiden, nächste Wahlen in GB werden möglicherweise Labour gewinnen?
    Jemand anders noch Meinungen zu National Grid?
    Habe heute jedenfalls schon meine 2. Tranche DBS Group erstanden. Erste Tranche UOB auch schon im Depot.
    Bei DBS Group gefällt mir der Hauptaktionär Temasek Foundation, der ja sowas wie vergleichbar mit dem Norwegischen Staatsfond ist, nur halt von Singapur.
    Außerdem kleiner Gedankengang, eine der Hauptsprachen in Singapur ist ja chinesisch, so haben es die Singapurer in Festlandchina eventuell leichter als die „Langnasen“ aus Europa oder USA, dort politisch weniger drangsaliert Geschäft zu machen…
    schönes WE allerseits.

    1. Hi Thomas,

      ich allgegenwärtig und nach einer schönen Pommes draußen gerade gut aufgelegt zu antworten.

      #National Grid:
      Habe ich heute auch verfolgt. 60 Milliarden in den nächsten 5 Jahren, doppelt so viel wie in den zurückliegenden 5 Jahren, für Capex/Ausbau. Ich müsste mal besser verstehen, wie ihr Geschäftsmodell aussehen soll – in Zukunft. Sie wollen ja scheinbar nur noch Infrastruktur/Netze machen und Themen wie EEA rausdrehen.

      Die Dividende wird wohl anteilig in Höhe der Kapitalerhöhung runtergehen:
      „We will maintain a progressive level of total dividend growing from the current level that the Board has recommended for the year to March 2024. This equates to a total DPS (dividend per share) of 58.52p/share for 2023/24 which will then be REBASED (!!!) given the increased number of shares following the rights Issue.“ Also Obacht, muss man bei der trailing Dividend yield nur berücksichtigen. Übrigens ist der EBITDA/Debt Faktor jetzt schon selbst für ein Infrastruktur-Unternehmen ziemlich hoch. Denke, das kann ein paar Jahre sauer werden. Aber sowas muss man sich meines Erachtens kaufen und nicht mehr hinschauen. Das schöne ist, es am risikoärmsten zu kaufen, wenn andere das Unternehmen nicht mehr haben wollen.

      Ich schaue es mir jedenfalls dieses WE an. Könnte ein guter Depotnachbar von Consolidated Edison werden, bei denen es mir gelang, die für 63 Euro aufzusammeln. Bei denen hoffe ich, dass sie ihre PV schön behalten und auch weiter ausbauen (meinem Kenntnisstand nach Top 4 in den USA).

      #DBS
      Hier bin ich auch drin (UOB) auch. Finde die Aktionäre von DBS auch prima. Tweedy Brown International Value Fund hat hier eine Top-10-Position! Tweedy Brown wurde auch in einer Grafik im neuen Buch von Peter E Huber als Referenz herangezogen. Gutes Buch übrigens. Ob es übrigens die Singapur Banken leichter in Festland-China haben…Kann ich nicht beurteilen, aber politisch könnte ich mir vorstellen, dass China angesäuert ist von Singapur als Schweiz von Asien, weil ausgerechnet dorthin viele Chinesen versuchen ihr Geld hinzubringen. Aber letztlich sind das Momentaufnahmen und wie gewichtig sie sind, kann man nicht wirklich sagen

      1. Tobs mein Einstand bei Consolidated Edison 67,84 € ;-) aber auch auch noch sehr gut.
        Die bleiben auch bis in alle Ewigkeit.

        1. Auf jeden Fall!

          Ich hätte sie neulich fast aufgestockt, als sie noch mal kurzzeitig unter 80 Euro rauschten (ich bin da nicht so, wenn mein „günstiger“ Einstand verwässert :-)). Das Vorhaben fiel aber dann wieder anderen Käufen zum Opfer.

          Ich behalte mir aber vor, hier nochmal vorzugehen, wenn sie erneut unter die 80 rutschen. Eigentlich Quatsch, denn wenn man überzeugt ist, kann ich sie doch im Grunde genommen jetzt auch bei 84 kaufen. Aber ich brauche ja so etwas wie eine Illusion von einer Strategie, damit ich mich von mir selber überzeugen kann. :-)

  7. Hallo Thomas,

    hab es mir noch mal angeschaut.

    Marketcap: 33 Mrd. GBP. Erwartete Dividende 2025 rund 6,1%. Kapitalerhöhung 7 Mrd. GBP zum Marketcap wären rund 21% Verwässerung. Dividende rebased increased number of shares dann nach Verwässerung rund 5,05%.

    Das Management sagt sinngemäß: It would maintain the total level of dividends following the rights issue and would aim to grow the payout in line with UK CPIH (the consumer price index including owner-occupier’s housing costs) from the rebased 2024 level.

    Meine individuelle Bewertung: Da ich annehme, dass sich die Aussage des Management auf die nächsten 5 Jahre bezieht, vergleiche ich das mal mit einem 5-Jahres Bond USA, weil ich auch unterstelle, dass Du mit National Grid wenig Kurszugewinne erzielen wirst – das Spiel geht meines Erachtens nur über die Einkommensseite.
    Der 5 Jahres-Bond rentiert mit 4,5%. Bei National Grid hast Du 50 Basispunkte on top und natürlich die Indexierung on top – aber: Das ist ein Commitment des Managements, mehr nicht. Jetzt sind die Schulden schon sehr hoch, und die Frage ist, bekommen sie den Cashflow wirklich bei den immensen Capex und jetzt schon bestehenden Schulden gehalten.

    Also, um ehrlich zu sein: So richtig hot macht mich das nicht in Bezug auf Chance-Risiko. Ich bekomme etwas mehr als eine 5 Jahres Anleihe (ok: Der Inflationsschutz ist gewichtig), habe wenig Aussicht auf einen höheren total return und habe anders als bei einer Anleihe das Risiko, dass das Management nachher nicht liefern kann (unterstelle mal, die 5 Jahres Anleihe USA fällt nicht um).

    1. Ergänzung: Auch wenn National Grid Teile des Umsatzes in USD verdienen, sie sind ja domiziliert in UK. 5 Jahrses Anleihe GB als Referenz würde bei rund 4,2% rentieren. Da wäre der Spread noch mal etwas attraktiver. Trotzdem: Mich macht es immer noch so richtig an.

      Andere Meinung?

Kommentar verfassen