Die Divantis-Anlagestrategie für 2025

A man looking down from a mountain peak as the sun rises, with the number 2025 in the background.
4.8
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Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen. Ich liebe alles an diesem Satz von Mark Twain. Er ist so zutreffend. Und trotzdem versuchen sich Wirtschaftsfachleute, Analysten oder Banken Jahr für Jahr mit neuen Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft und der Aktienmärkte.

Nachdem die Realität in den letzten beiden Jahren meine eigenen Prognosen als deutlich zu pessimistisch abgestraft hat, stellt sich die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, das Jahr 2025 zu prognostizieren.

Es wird doch sowieso anders kommen!

Das heißt aber natürlich nicht, dass ich völlig planlos in das Jahr gehen will. Eine Analyse der Ist-Situation ist ja trotzdem möglich. Und dann ziehe ich daraus meine Schlüsse für mein zukünftiges Anlageverhalten.

In diesem Sinne stelle ich erneut meine Anlagestrategie für das neue Jahr vor. Sie ist der Maßstab, an dem ich mich in den nächsten 12 Monaten orientieren will. Und sie soll mir die Leitplanken für ein erfolgreiches Jahr 2025 geben.

Allgemeine Rahmenbedingungen

Um es noch mal deutlich zu machen: Was ich hier beschreibe, sind die Rahmenbedingungen wie ich sie persönlich einschätze. Daran richte ich meine Investments aus. Es kann natürlich im Laufe des Jahres anders kommen und dann kann es auch notwendig werden, darauf zu reagieren und anders zu justieren.

Ich bin in den letzten Jahren und Jahrzehnten aber immer gut damit gefahren, mir mein wahrscheinliches Szenario für das Jahr aufzuschreiben, um mich dann im Alltag daran zu erinnern und auch mal nachzulesen. Und frage mich dann: Ist wirklich alles so düster gerade? Aber auch: Teile ich die Euphorie?

Für 2024 hatte ich 2 große Themen ausgemacht, die ich für wesentlich hielt:

  • Zinsen
  • US-Präsidentschaftswahl

Damit lag ich nicht so völlig daneben. Wenngleich die Zinsentwicklung weniger Einfluss auf den Aktienmarkt hatte als erwartet.

Für 2025 sehe ich nun keine einzelnen Themen im Vordergrund. Ich erwarte eher ein Jahr mit gemäßigtem BIP-Wachstum, in dem höhere Staatsausgaben und mögliche Zollerhöhungen die Inflation zurückbringen könnten. Die Notenbanken werden deshalb womöglich weniger Zinsschritte gehen als dies bisher vom Markt erwartet wird.

Fokus auf Produktivität der Unternehmen

Ich erwarte, dass sich 2025 der Fokus der Märkte auf einzelne Unternehmen richten wird. Unternehmen, die ihre Produktivität dank Künstlicher Intelligenz und neuer Technologien steigern, werden zu den Gewinnern gehören. Egal wie sich das Umfeld entwickelt. Dabei haben US-Unternehmen bereits jetzt einen großen Vorsprung gegenüber Europa und werden ihn ausbauen.

Das Wirtschaftswachstum wird in den USA ohnehin etwa doppelt so hoch wie in der Eurozone sein. Aber machen wir uns nichts vor: China wird doppelt so stark wie die USA wachsen und Indien sogar dreimal so stark.

Meine Erwartungen für den Aktienmarkt

Die Jahre 2023 und 2024 waren exorbitant positiv für die Aktienmärkte. Nun gibt es zahlreiche Stimmen, die vor einer deutlichen Korrektur warnen. Und Warren Buffet hortet Cash in Rekordhöhe, um bei einem Crash investieren zu können.

Ich halte das für sehr wichtig. Denn wenn es jetzt wirklich eine Euphorie gäbe, dann wäre das in der Tat gefährlich. So fürchten aber viele Marktteilnehmer einen Kursrückgang und sind mit angezogener Handbremse unterwegs.

Eigentlich sind das gute Voraussetzungen für ein weiteres Ansteigen der Märkte. Und es fehlt ja auch an einer ernsthaften Alternative. Wer die hohen Staatsausgaben – insbesondere in den USA – sieht, wird die Inflation nicht außer acht lassen. Und der beste Schutz des Vermögens ist immer noch in Sachwerten gegeben. Und da sind Aktien die klare Nr. 1.

Ich sehe den Fokus aber eher auf Einzelwerten und weniger auf dem breiten Markt. Trotzdem können die großen Indizes profitieren, wenn Schwergewichte ihre Aktienkurse steigern.

Ich halte insgesamt ein Plus im einstelligen Prozentbereich für wahrscheinlicher als ein deutlich zweistelliges Plus. 5-8% Plus traue ich deshalb den großen Aktienmärkten als Total Return zu.

Beim US-Dollar, der für europäische Anleger in US-Aktien wichtig ist, kalkuliere ich mit einem Niveau von 1,05. Die Tendenz wird aber eher in Richtung Parität gehen, da wir ein weiteres Auseinanderdriften der Zinsen sehen werden. Die EZB muss ihre Zinsen weiter senken, um das Wachstum anzukurbeln. Gleichzeitig gibt es wenig Inflationsgefahren. In den USA wird das Zinsniveau aber höher bleiben, da die geldpolitische Lockerung ihr Ende finden wird.

Euro-Anleihen bleiben attraktiv

Wer ein ausgewogenes Depot hat, hat dort sicherlich auch Anleihen in irgendeiner Form im Bestand. Es muss ja nicht die klassische 60:40-Aufteilung sein. Auch ein geringerer Anteil kann schon zu einer deutlichen Veränderung des Risikoprofils führen.

Die Zinssituation war in 2024 nicht unbedingt so, wie ich es erwartet hatte. Denn die Leitzinsen sind zwar sowohl in den USA als in Europa gesunken. Trotzdem sind, zumindest in den USA, die langfristigen Zinsen gestiegen.

Ich erwarte nun für 2025 in Europa einen weiteren Zinsrückgang, der im Umkehrschluss zu steigenden Anleihekursen führen wird.

Seit 2023 investiere ich wieder in Anleihen. Zum Start des Jahres 2025 habe ich Anleihen mit einem Marktwert von 15.500 € im Bestand. Sie verteilen sich auf Einzelanleihen unterschiedlicher Laufzeiten und Risikoklassen, aber auch Renten-ETFs und verschiedene Sparpläne auf iBonds-Produkte. Den Schwerpunkt bilden weiterhin 100-jährige Anleihen, mit denen ich insgesamt schon zweistellige Kursgewinne erzielt habe.

An diesem Portfolio halte ich fest und werde es noch über die monatlichen Sparpläne ausbauen. Ich werde in 2025 mindestens 4.000 € neu per Sparraten investieren.

Meine langfristigen Ziele

Meine Geldanlage ist weiterhin langfristig ausgerichtet. Bisher hatte ich mir die folgenden langfristigen Ziele gesetzt:

  • Meine Dividendenerträge werden 1.000 € netto im Monat erreichen.
  • Durch Stillhalterprämien werde ich 1.000 € brutto im Monat erlösen.
  • Ich werde den Gegenwert von 1 Bitcoin in Kryptowährungen besitzen.
  • Meine Immobilien werden schuldenfrei sein.
  • Ich habe Nachbesserungsrechte im Volumen von 1 Mio. €.
  • Als Business Angel bin ich an 10 Unternehmen beteiligt.

Das erste Ziel habe ich nun erstmals in 2024 geknackt und will es 2025 bestätigen. Gelingt mir das, werde ich das Ziel anheben.

Das letzte Ziel habe ich bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Und auch an den Stillhalterprämien arbeite ich nicht mehr konsequent. Und beim aktuellen Kurs des Bitcoins passt ein Kryptobestand in dieser Größenordnung auch nicht in meine Asset Allocation. Aber das kann sich ja auch wieder ändern.

Meine aktuelle Depotaufteilung

Seit Januar 2021 habe ich begonnen, zwei Nebendepots zum Dividendendepot aufzubauen. Mit dem Anti-Depot investiere ich in Titel, die nicht in mein Dividendendepot passen und meine Anlagekritieren ansonsten auch nicht erfüllen.

Mit dem Optionsdepot versuche ich durch Stillhaltergeschäfte weitere Erträge zu generieren. Zusätzlich fallen dort vereinzelt Dividendenerträge und realisierte Kursgewinne an.

2022 habe ich dann noch das Zitronen-Depot angelegt, mit dem ich sehr langfristig auf Nachbesserungsrechte aus Squeeze-Out-Situationen setze.

Diese Nebendepots sind in ihrer Bedeutung für meinen Anlageerfolg aber weiterhin gering. Was wirklich zählt, ist mein Dividendendepot.

Das prozentuale Verhältnis der vier Depots zueinander sieht zum Jahreswechsel 24/25 grob so aus:

Dividendendepot: 89%
Optionsdepot: 1%
Anti-Depot: 6%
Zitronen-Depot: 4%

Depotaufteilung für 2025

Das Dividendendepot ist weiterhin mein Fels in der Brandung und der Top-Performer. Mit einem Anteil von 89% bestimmt es mein börsenabhängiges Vermögen deutlich. Im Optionsdepot ist derzeit nur noch ein Titel enthalten, von dem ich für 2025 eine positive Wertentwicklung erwarte. Dadurch sollte der Anteil automatisch steigen. Weiter ausbauen möchte ich das Zitronen-Depot, da ich dort langfristig marktunabhängige Erträge erwirtschaften will.

Mein Depotuniversum soll zum Ende des Jahres 2025 dann so aussehen:

Dividendendepot: 86%
Optionsdepot: 2%
Anti-Depot: 6%
Zitronen-Depot: 6%

Mein Dividendenziel 2025

2024 habe ich mein Dividendenziel von 11.000 € netto übertroffen. Das ist vor allem dem erneut starken US-Dollar zu verdanken. Hier habe ich alle Dividenden analysiert.

Für 2025 möchte ich gerne erneut mein Ziel erreichen und im besten Fall auch leicht übertreffen. Ein Unsicherheitsfaktor ist sicherlich der US-Dollar, der für ein Drittel meiner Erträge steht. Wird er im Jahresdurchschnitt schwächer, werde ich mein Ziel nicht erreichen. Ich setze mir trotzdem ein realistisches Ziel für die Netto-Dividendenerträge in 2025 von 12.000 €.

Details dazu findest Du in diesem Beitrag.

Meine Investitionsstrategie 2025

Nachdem ich mich zur Jahresmitte 2020 selbstständig gemacht habe, habe ich seitdem keine festen monatlichen Einkünfte mehr. Und ich benötige auch Entnahmen aus dem Depot (mindestens in Form der Dividendenausschüttungen), um damit meine Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Bisher ist das gut gelungen und für 2025 werde ich das so fortführen. Meine Einnahmen aus meiner Selbstständigkeit sind nicht planbar und nicht kontinuierlich, führen dann aber immer wieder zur Möglichkeit, auch mal neue Unternehmen ins Depot zu kaufen.

Vermögensbildung durch Immobilientilgung

Wie ich in meinem Beitrag zur finanziellen Unabhängigkeit offen gelegt habe, habe ich neben den Aktiendepots noch mehrere Eigentumswohnungen. Ihre Verschuldung liegt zum Jahresanfang 2025 noch bei 493.365 € (Vorjahr: 515.128 €). Aufgrund einer anstehenden Prolongation mit Neubestimmung der Tilgung werde ich innerhalb des Jahres 2025 sicher „nur“ 19.865 € davon tilgen. Der Großteil davon (nämlich 11.785 €) entfällt auf die Tilgung meiner Immobilie in Leipzig.

Auch der Tilgungsanteil der Immobilien muss irgendwoher kommen. Die Mieteinnahmen decken ihn nur teilweise und so nehme ich dann auch in 2025 freie Mittel aus den Aktiendepots, um damit die Immobilien weiter zu tilgen. Das führt für mich auch gleichzeitig zu einer Veränderung meiner Risikosituation, aber es bleiben Sachwerte in die ich investiere.

Geplante Aktieninvestments

Der Schwerpunkt meiner Überlegungen wird weiterhin das Dividendendepot sein. Hier habe ich zuletzt einige Positionen aufgelöst und damit die Komplexität reduziert. Das wird bei meinen Transaktionen auch 2025 ein Augenmerk sein. Sehe ich Chancen bei Bestandspositionen, dann überlege ich, ob ich dafür eine kleinere Position verkaufe. Denn die Beobachtung und Analyse (Buy-and-Hold-and-Check) kostet ihre Zeit. Und ich merke immer mehr, wie kostbar Zeit für mich ist. Ich will sie effizient nutzen und das geht eher mit größeren Depotpositionen.

Weiter aufstocken möchte ich in 2025 z.B. L’Oréal, Siemens, Lam Research und Nippon Sanso.

Klarer Fokus für Investitionen

Meine persönlichen Wachstumstreiber der letzten Zeit waren Versicherungsaktien. Hier sehe ich auch 2025 ein weiteres Potenzial. Sie haben offensichtlich die Risiken im Griff, Schäden führen zu höheren Prämien und zugleich profitieren sie in ihren Eigenanlagen von den breit steigenden Märkten. Mit rund 25% stellt die Versicherungsbranche den größten Sektor in meinem Dividendendepot.

Darüberhinaus investiere ich in die Mega-Trends der nächsten Jahre. Das sind für mich die globalen Entwicklungen, die neue Herausforderungen bringen und Lösungen brauchen.

Angefangen bei einer weiterhin zunehmenden Weltbevölkerung, die gesünder und damit auch älter wird. Sie konsumiert mehr und braucht Hilfsmittel, um so alt zu werden. Das sind dann Medikamente, Operationen, aber auch seniorengerechte Immobilien. Mit mehr Menschen wächst auch der Bedarf nach Mobilität und damit entsprechender Infrastruktur.

Und zunehmender Wohlstand bedingt auch Versicherungslösungen und Altersvorsorge. Womit sich dann wieder der Kreis meiner Depotwerte schließt.

Und so frage ich mich regelmäßig bei meinen Bestandswerten, möglichen Nachkäufen oder auch Neuengagements, welchen Beitrag das Unternehmen langfristig für eine positive Entwicklung der Welt leistet. Wenn ich das Gefühl habe, dass die Welt das Unternehmen nicht benötigt oder es in einer kurzen Zeit ersetzt werden könnte, dann ist das für mich kein Investment. Mögen die kurzfristigen Chancen noch so gut sein, wenn ich das Unternehmen nicht langfristig in seiner Bedeutung wachsen sehe, dann hat es in meinen Depot nichts verloren.

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Im wikifolio „Ausgewogen sorgenfrei leben“ kannst Du ebenfalls eine von mir geführte Anlagestrategie verfolgen. Sie ist nicht identisch mit den im Divantis-Blog veröffentlichten Käufen und Verkäufen, bildet aber genauso Ideen und Prinzipien ab.

Business Angel-Investments

Vor einiger Zeit hatte ich darüber berichtet, wie ich als Business Angel tätig bin und in Start-Ups investiere. Mittlerweile habe ich mich entschlossen, keine weiteren Investments in diesem Sektor zu tätigen.

Ich habe gemerkt, dass es auf Dauer zu viel Zeit frisst. Zeit, die ich lieber in die Analyse von börsennotierten Unternehmen und die Fortentwicklung des Divantis-Blogs investieren möchte.

Ziel für die Depotperformance

Traditionell setze ich mir kein Ziel für die Gesamtperformance meines Depots. Mein Dividendendepot hat sich in 2024 gut entwickelt und das zweite Jahr in Folge einen äußert positiven Total Return geliefert. Aber bekanntlich sind aller guten Dinge 3! Mit meiner Aufstellung habe ich gute Voraussetzungen, auch in 2025 insgesamt eine positive Rendite zu erzielen.

Wichtig ist mir aber ohnehin nicht der Blick auf ein einzelnes Jahr. Sondern ich will die langfristige Perspektive positiv sehen. Und mit der durchschnittlichen Rendite von 9,4% p.a. von Anfang 2017 (Start des Divantis-Blogs) bis Ende 2024 bin ich auch sehr zufrieden.

Nachher ist man natürlich immer schlauer. Aber ich fühle mich für den Start ins Jahr 2025 gut aufgestellt: mit Aktien, die von der Gesamtsituation profitieren, und Anleihen, die der Performance bei sinkenden Zinsen einen Zusatzkick verleihen.

Zusammenfassung und Reporting

2025 wird wieder ein spannendes Jahr werden. Ich sehe weiterhin Chancen am Aktienmarkt, werde aber auch meinen anderen Assetklassen weiter stärken. Das sind allen voran Immobilien, aber auch Gold und Anleihen.

Am Ende kommt es wieder auf den richtigen Mix an, mit dem ich mich wohl fühle. Und angesichts der gut gelaufenen vergangenen zwei Jahre, bin ich froh, dass ich auch in defensiveren Bereichen gut aufgestellt bin. Das kostet zwar im Aufwärtstrend Rendite, beruhigt aber ungemein. Und verringert im Idealfall auch die Volatilität und lässt damit Korrekturphasen besser durchstehen.

Denn auch da gilt die alte Weisheit: Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen!

Über die Entwicklung meiner Prognosen und meiner Investitionen werde ich monatlich im Rahmen meiner Monatszusammenfassung berichten (Erscheinungstermin jeweils am Monatsanfang!).

Ich freue mich darauf, wenn Du mich weiterhin auf meinem Weg begleitest.

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6 Gedanken zu „Die Divantis-Anlagestrategie für 2025“

  1. paar gedankliche Punkte zum nächsten Jahr

    USA bleiben die Lokomotive in 2025
    Alles hier ist robust.
    Arbeitsmarkt, Wirtschaftswachstum, Unternehmensgewinne, Dollar, Wehrhaftigkeit, Innovationskraft, technischer Vorsprung und Wertschätzung von Eigentum und Unternehmertum.
    Hier gibt’s die höchsten Zinsen und der Dollar bleibt eine der relativ festen Währungen unter den ganzen Puddingwährungen. Je länger die Zinsen noch oben bleiben,
    um so besser für Finanzaktien und der Dollar bleibt fest.
    relativ gute und etwas detailliertere Übersicht der expectations für 2025 z.Bsp. hier
    https://www.lordabbett.com/en-us/financial-advisor/insights/markets-and-economy/2025-investment-outlook–a-broadening-opportunity-set.html

    In Deutschland darf man bezüglich Friedrich Merz wenigsten noch Hoffnung haben,
    Illusionen mache ich mir keine mehr.
    Frankreich wird weiter eine Quälerei zwischen dem mit Eitelkeit und Narzissmus am Sessel angeklebten Macron und den Franzosen, die wohl weiter keine Freunde mehr werden. Mit Pech geht das Elend bis 2027 weiter . Zur Zeit wird in F eine weitere Budgetverschuldungssteigerung von 5% on top geplant.
    interessant zum Beispiel hier die Aufteilung der weltweiten Verschuldung
    https://www.visualcapitalist.com/102-trillion-of-global-debt-in-2024/
    wer Zeit, Geld und Lust hat, kriegt vielleicht französische Aktien günstig.
    Aber es ist auch hier dasselbe wie immer,
    Je weiter sich die Staaten in die Verschuldung reinreiten, desto besser für die Besitzer von Produktivkapital. so zynisch so wahr.
    Europa weiter schwach, die EZB wird alles mit gedrucktem Geld zukleistern müssen. Folge Inflation.
    Wenn sich Meloni halten kann, bleibt Italien weiter stark.

    Bezüglich Ukraine darf man wenigsten Hoffnung auf einen wie auch immer gearteten Frieden haben, wenn es nicht 2025 dann vielleicht 2026, wer weiß das schon…

    meine Highflyer des Jahres 2024 waren im wesentlichen Banken, warum ich hier so stark engagiert bin, kann ich selbst nicht begründen, war eher intuitiv. Die meisten übers Jahr +40% und mehr. Versicherungen auch stark.
    Die schlechtesten waren Brauereien wie Carlsberg und Heineken, die aber auch Minipositionen sind. BHP schlecht (die bleiben aber auf ewig wegen Dividende)
    Deutsche Post und Nestle, aber alles nicht so schlimm.

    Mein Depot insgesamt inklusive Einzahlungen, Dividenden und Kurswachstum dieses Jahr
    sehr stark zugelegt. Zweistelliger Prozentbereich und es war auch keine eins und auch keine zwei davor.

    Sektorrotation sehe ich Moment nicht, die kommt wenn auch nicht genau zum Jahreswechsel.

    Was ich auch 2025 nicht machen werde, sind Autoaktien, Tourismus, Airlines ,Mode/Luxus, weil sich hier viel verändert. Immobilien auch nicht so… Japan auch nicht so mein Feld …
    Anglo American will De Beers abstoßen, die haben Milliarden von unverkauften Diamanten auf Lager, das sind Änderungen am allgemeinen Zeitgeschmack und kommen wohl auch nicht mehr so wieder wie früher.
    Auch Cie Financière Richemont AG würde ich nicht kaufen.

    Meine Lieblinge bleiben weiter Versicherungen, Stromversorger, good old America und weiter breite Streuung. HealthCare, Consumer Defensive sind fest gesetzt.
    Helmut Jonen sieht Foodaktien an dem selben Punkt wie Tabakaktien vor ein paar Jahren, als die auch keiner mehr haben wollte. Interessanter Punkt, zumindestens ein Auge drauf zu haben, denn Food wird immer gebraucht.
    DBS und UOB weiter stark und sollte von mir weiter ausgebaut werden. Ebenso Jardine Matheson, CK Hutchison, India Fund.
    Asien wird wachsen. China experimentell, wer Mut hat, gibt es zuverlässige hohe Dividende zu lausigen billigen Kursen, Wenn sich die Politik in China etwas wirtschaftsfreundlicher(international) ändern würde, gibt es ein Wahnsinnsaufholpotential.

    Werde auch nächstes Jahr dieses Spiel : kaufe Aktien, kassiere Dividenden, kaufe Aktien, kassiere noch mehr Dividenden und kauf wieder Aktien einfach so weiter betreiben wie bisher. Es funktioniert.

    Verkauft habe ich dieses Jahr fast nichts, höchstens schnelle Gewinne, aber die Wiederanlage ist dann das Problem.
    Mein größter Fehler in 2024 war wohl, das ich mich von fast allen Technologyaktien getrennt habe (mit Gewinn), aber die hätte auch besser behalten sollen.
    Da muß ich wohl 2025 sukzessive wieder zu leider höheren Preisen wieder rein…
    Grüße

  2. Mhm irgendwie waren die Strategien in den letzten Jahren etwas aussagekräftiger. Es gibt keine Analyse und Vorrausschau der politischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderung. Ich finde das war in den letzten Jahren stärker auch wenn du daneben gelegen hast. Schade.

    1. Hallo Hans,

      ein guter Punkt. Danke dafür. Etwas Analyse ist ja schon enthalten, vor allem die Fokussierung auf die Produktivitätssteigerungen steht m.E. im Mittelpunkt für 2025. Es fällt mir allerdings wirklich schwer, Kernaspekte wie in den Vorjahren zu finden, die aus meiner Sicht die Märkte beherrschen werden. Ich habe das Gefühl, dass tatsächlich vieles offen ist. Vor allem, weil es in den USA und Europa (Deutschland und Frankreich) neue Regierungen gibt bzw. geben wird und wenig auch nur annähernd einzuschätzen ist. Ich hoffe, das wird für 2026 wieder klarer und dann werde ich auch wieder mehr im Analyseteil schreiben.

      Viele Grüße Ben

  3. Das soll eine Strategie sein? Das sieht mir eher nach Fahren auf Sicht aus. Genau wie bei den Zielen… warum lässt du es nicht einfach mit den Zielen? Mehr Divi als vorher.. oha was für ein Ziel, da wäre ich kaum drauf gekommen.

    1. Hallo Hans,

      was macht für Dich denn eine Anlagesstrategie für ein Börsenjahr aus? Sei gerne konstruktiv, dann kann ich das auch ggf. in Deinem Sinne verbessern für 2026.

      Viele Grüße Ben

  4. Ich setze mir folgende Ziele (= attraktiv und von mir sehr gut beeinflussbar) hinsichtlich Investments in 2025
    (abhängig davon, dass ich gesund bleibe und laufende Einkommensströme intakt bleiben):
    a) Ich investiere eine Summe X in Einzelaktien als auch eine Summe Y in ETFs (via DKB als ETF-Sparpläne, via scalable als Aktien- und ETF-Sparpläne).
    b) Ich schließe den Großteil meiner Aktiensparpläne vorerst ab (da pro Aktie dann eine gute Zwischenzielposition erreicht ist), insbesondere gilt dies für: Snap-On, Union Pacific, ServiceNow, Regeneron, Palo Alto Networks, Intuitive Surgical und NextEra Energy.
    c) Ich behalte im Depot circa 47 Einzelaktien und drei ETFs bei nahezu keinen Verkäufen.

    Ergänzend würde ich folgende von mir nur eingeschränkt beeinflussbare Ziele nennen (auch attraktiv):
    d) Ich nutze Dips für Hinzukäufe bei folgenden Kandidaten (in Klammern EUR-Bereiche, die für mich attraktiv sind): Coca-Cola (< 55 EUR), Equity Residential (< 60 EUR), Iberdrola (< 11 EUR). Auch in Siemens würde ich gerne (nach langer Zeit) wieder einsteigen, sie müssen jedoch auf unter 150 EUR zurückkommen, wonach es aktuell gar nicht aussieht.
    e) Ein Kursrendite in 2025 von 10% und mehr wären für mich sehr zufriedenstellend. Die in 2024 erzielten 16% (IZF und TTWOR) waren hervorragend und sind – wenn ich realistisch bin – nicht so leicht zu wiederholen (2023 waren es bei mir übrigens 8%).
    f) Ein Plus an Dividenden (im Vergleich zu 2024) von 5% wäre super.
    (Ein Wachsen der absoluten Dividendenhöhe ist bei mir sehr wahrscheinlich, da ich das Depot weiter ausbaue, drei Viertel meiner Aktien eine Nettodividende von über 2% auszahlen und viele Werte dabei sind, die ein gutes CAGR aufweisen (meine Top-5-Werte absteigend nach 5-Jahres-CAGR: Vale 43%, ASML 30%, 23% Broadcom, LVMH 22%, Union Pacific 16%).

    An obigem Ansatz erkennt man die von mir getroffene Unterscheidung in eher gut beeinflussbare und wenig gut beeinflussbare Ziele. Es ist wichtig (in allen Lebensbereichen) so etwas vorzusehen, um nicht in eine Zwickmühle zu geraten: Ziele zu setzen, obwohl die Situation zu komplex ist bzw. zu viele Variablen vorsieht, die ich nicht ausreichend beeinflussen kann.
    Insofern wünsche ich allen Mitforisten, dass Ihr Euch Ziele setzt, die einerseits für Euch attraktiv sind und andererseits von Euch realistisch gut beeinflussbar.
    Haltet die Augen offen und bleibt neugierig. Darüber hinaus fokussiert auf das von Euch Machbare und übt Euch in Beharrlichkeit.
    Viel Erfolg Euch im neuen Jahr!

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