Was Dich hier erwartet:
Der März war an den Börsen dann doch aufregender als erwartet. In den USA erleben wir eine Korrektur und Europa legt – angetrieben von Fiskalprogrammen – teilweise deutlich zu.
Ob diese Verschiebung von Dauer sein wird, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Sicher ist aber, dass der Start der Trump-Administration für die amerikanische Börse keinen positiven Effekt hatte. Und es wird hektisch bleiben!
Umso wichtiger ist ein ausgewogenes Depot, das auch global diversifiziert ist. So hat auch mein Dividendendepot mit Rückgängen zu kämpfen, sie halten sich aber im Endergebnis noch in einem moderaten Rahmen. Das 1. Quartal 2025 schließt es sogar im grünen Bereich ab.
Wie sich meine Geldanlagen insgesamt im März entwickelt haben und welche Käufe und Verkäufe ich in den verschiedenen Depots getätigt habe, erfährst Du in diesem Beitrag.
Die Auswirkungen der täglich neuen Zoll-Ankündigungen aus den USA ließen sich dann doch nicht mehr ignorieren. Im März korrigierte der S&P 500 dann in einer beachtlichen Größenordnung und beendete für Anleger aus der Euro-Zone das 1. Quartal mit einem Minus von rund 9%. Interessanterweise legten die europäischen Märkte (ausgedrückt durch den MSCI Europe) zeitgleich in nahezu identischer Höhe zu.
Bezogen auf meine Transaktionen war der März für mich eher ein ruhiger Monat. Meine Aktien von AGROB Immobilien hatte ich aufgrund der Beendigung des Spruchverfahrens für den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag schon im Februar beim Mehrheitsaktionär eingereicht. Sie wurden nun ausgebucht und mir die Abfindung gutgeschrieben. Den Erlös nutzte ich für Reinvestitionen im Immobilienbereich: Ich begradigte meine Position in der DEFAMA Deutsche Fachmarkt auf 350 Stück und stockte meine Realty Income-Position auf 200 Stück auf. Anlass war hier ein neues Depot bei Scalable Capital selbst, dass nun auch am Wechselkursvergleich teilnimmt.
Den Beitrag über den fairsten Broker des letzten Jahres habe ich übrigens noch etwas zurückgehalten, er wird nun im April erscheinen und das 1. Quartal 2025 schon mit einschließen. Grund ist das Ausscheiden der onvista Bank, die mir das Depot nun wegen der Einstellung ihres Geschäftsbetriebs gekündigt hat.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Hier ist der schnelle Überblick:
Dividendendepot: 522.923 € (-2,1% im März, +3,2% YTD)
Optionsdepot: 9.795 € (+5,2% im März, +37,8% YTD)
Anti-Depot: 26.383 € (-4,0% im März, +1,0% YTD)
Zitronen-Depot: 5.642 € (+5,1% im März, +11,3% YTD)
Summe: 564.743 € (-2,0% im März, +3,9% YTD)
Veränderung 2025: -1.477 €
zzgl. Entnahmen: +23.513 €
Nettoveränderung 2025: +22.036 €
Benchmark
Im Juli 2023 hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Insgesamt habe ich nun 700 € auf mein quirion-Konto einbezahlt und zusätzlich 100 € Aktionsprämie erhalten. Zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance +22,65% (Stand: 831,85 €). Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 31.03.2025 liegt bei +25,98%.
quirion ist regelmäßig Testsieger in Robo-Advisor-Vergleichen. Und auch ich merke, dass die Performance beeindruckend ist. Im März habe ich jetzt zwar wieder die Nase vorn, aber vorher war quirion einige Zeit besser als mein eigenes Anlageverhalten. Das ist der Grund, warum ich den Sparplan fortsetze und quirion auch Neukunden empfehle. Über diesen Link kannst Du Dich informieren und ebenfalls ein Depot eröffnen.
Aktienkäufe
Im März habe ich Käufe in Höhe von 1.083,29 € im Dividendendepot durchgeführt:
0,072385 Aktien von McDonald’s für 20,00 €
20 Aktien von DEFAMA für 544,00 €
10 Aktien von Realty Income für 519,29 €
Aktienverkäufe
Im März habe ich Verkäufe in Höhe von 1.634,90 € im Dividendendepot durchgeführt:
35 Aktien von AGROB Immobilien für 1.634,90 €
Dividendenerträge
Im März erhielt ich insgesamt 826,51 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem März 2024 ist das eine Veränderung von -223,61 € (-21,3%). Die negative Veränderung ist einerseits durch die fehlenden Dividenden von 3M und BB Biotech zu erklären. Beide Titel habe ich zwischenzeitlich verkauft. Daneben hat sich diesmal der Dividendenzahltermin von Novo Nordisk von Ende März auf Anfang April verschoben, so dass es im April zu einer Aufholung kommen wird.
Dividenden erhielt ich im März von:
Badger Meter: 0,53 €
Realty Income: 35,25 €
PepsiCo: 116,60 €
Seit Jahresbeginn liege ich damit nun bei 2.667,35 € Netto-Dividenden. Das ist zwar ein Plus gegenüber 2024 von 161,59 €. Davon sind jedoch 462,82 € durch eine Quellensteuererstattung aus der Schweiz für die Jahres 2022-2024 entstanden. Mein Dividendenziel für 2025 habe ich hier veröffentlicht.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im März erhielt ich keine Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio.
Mein Portfolio ist aktuell noch 2.526,01 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 1.000 € bei Engel & Völkers Digital Invest (davon 45 € Ausfall), 2.224,69 € seitens ecoligo und 300 € bei Bergfürst (davon 10 € Ausfall) getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im März erstmals in diesem Jahr negativ entwickelt (-2,1%). Es schließt das 1. Quartal damit mit einem Plus von 3,1% ab. Der Depotwert per Ende März beträgt nun 522.923 €.
Top-Werte im Dividendendepot im März waren Protector Forsikring (+11,0%), Veolia Environnement (+10,4%) und Talanx (+10,3%).
Schwächste Werte im März waren Novo Nordisk (-25,9%), Calida Holding (-20,1%) und Conduit Holdings (-16,8%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im März bei 3,3%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot verfolge ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Nach starken Schwankungen (2021: +40,8%, 2022: -58,8%, 2023: +16,4%) habe ich es vor allem mit Anleihen bestückt und 2024 entspannte +8,3% erzielt.
Die Initiative zur Aussetzung der Schuldenbremse für Investitionen in Rüstung und Infrastruktur sorgte für einen deutlichen Zinsanstieg bei länger laufenden Anleihen. Die 100-jährigen Anleihen im Anti-Depot litten darunter massiv und meine bisherigen Gewinne drehten sich in Verluste. Ich beobachte die Entwicklung erst mal weiter und bin unverändert investiert.
Als Folge des Infrastrukturpakets der zukünftigen Bundesregierung sollte auch die Bauer AG als Spezialist für Großbauprojekte profitieren. Ich habe deshalb meine Aktien der Gesellschaft im Anti-Depot auf 200 Stück aufgerundet und dazu 90 Stück für 532,10 € hinzugekauft.
Das Anti-Depot erzielte im März eine Performance von -4,0% bei einer Volatilität von 3,4%.
Optionsdepot
Das Konzept hinter dem Optionsdepot habe ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben.
Im März erzielte ich Erträge von 339,62 € brutto aus dem Verkauf von Optionen. Allerdings wurden mir auch 100 Aktien der FS KKR Capital Corp. eingebucht, weil ein Kontrahent die Put-Option vorzeitig (einen Monat vor Fälligkeit) ausgeübt hat. Ich habe darauf bereits wieder einen Covered Call verkauft und gehe davon aus, dass die Aktien im April das Depot wieder verlassen. Es handelt sich um eine Business Development Company (BDC) mit zweistelliger Dividendenrendite, die private Darlehen an mittelständische US-Unternehmen vergibt.
Die Performance des Optionsdepots lag im März bei +5,2%. Seit Jahresbeginn ist das Depot nun 37,8% im Plus. Allerdings sind die offenen Optionen schon als Ertrag verbucht, aber bis zur Schließung haben sie noch ein Verlustrisiko in sich. Aktuell ist aber nur der Covered Call auf FS KKR Capital im Geld. Die offenen Short Puts auf BCE, General Mills, PepsiCo, Kenvue, Lam Research, Realty Income und Old Republic International sowie die Covered Calls auf B2Gold sind per Ende März nicht im Geld, würden also nach heutigem Stand verfallen.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im März wurde der Squeeze-Out bei home24 ins Handelsregister eingetragen und die Aktien ausgebucht. Ich hatte noch am letzten Handelstag einige Stücke nachgekauft, so dass ich insgesamt eine Abfindung von 1.0518,60 € erhielt.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte hat sich damit auf 233.606,52 € erhöht.
Die Entwicklung des Nachbesserungsvolumens dokumentiere ich auf einer eigenen Seite.
Ein neues Squeeze-Out-Verlangen wurde bei Apontis Pharma gestellt und bei About You und VOQUZ Labs wurde jeweils die Absicht zur Durchführung eines Squeeze-Outs angekündigt. Abfindungspreise wurden noch nicht veröffentlicht.
Das Depot erzielte im März eine Monatsperformance von +5,2%.
Divantis-Community-Depot
Mit dem Preisgeld des finanzblog awards 2024 haben wir das Divantis-Community-Depot aufgesetzt. Von den 6 Titeln ist derzeit nur ein Einziger im grünen Bereich: der VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders ETF – nominiert von Matthias von Mitzlaff. Das Depot schloss den März trotzdem mit +1,0% ab und ist seit Jahresbeginn jetzt 0,64% im Plus. Der Cash-Anteil liegt nun bei 1,5% (=41,99 €).
Das Divantis-Community-Depot kannst Du direkt über diesen Link aufrufen und Dir alle Details anschauen. Es ist in die Depotverwaltungs-Software Parqet eingepflegt. Auch Du kannst Deine Wertpapierpositionen dort tracken und hast dann einen Überblick über Deine individuelle Performance.
Parqet kannst Du mit vielen Grundfunktionen kostenlos nutzen. Für Premium-Funktionen gibt es die Möglichkeit, ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen. Wenn das für Dich interessant ist, dann erhältst Du mit dem Code BENWARJE einen Rabatt von 10% für die ersten 12 Monate.
Die komplette Vermittlungsprovision für einen solchen Abschluss fließt in das Divantis-Community-Depot. Und Du darfst einen Titel zum Kauf nominieren! Dazu schickst Du bitte eine Mail an info@divantis.de und schreibst mir, dass Du ein Parqet-Abo abgeschlossen hast und welchen Titel Du für das Divantis-Community-Depot nominierst. Wenn dann ein sinnvoller Betrag erreicht ist (dazu müssen mehrere Vermittlungen zustande kommen), werden alle bis dahin eingegangenen Nominierungen der Divantis-Community zur Wahl gestellt. Und im besten Fall können wir das dann regelmäßig wiederholen.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im März Mieteinnahmen von 907,82 €. Das Hausgeld beträgt 281,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 237,74 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 389,08 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende März bei 225.172,24 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz). Das entspricht einer Verschuldung je qm-Wohnfläche von 2.912,97 €.
Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen gegenüber meiner bisherigen Finanzierung ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 1.800 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zu Ende März bei 1.867,56 €.
Dividendenveränderungen
Im März wurden bei meinen Depottiteln die folgenden Dividendenveränderungen verkündet – teilweise unter Vorbehalt der Zustimmung der Hauptversammlung:
Sandoz: Erhöhung der Dividende von 0,45 CHF auf 0,60 CHF (+33,3%)
TERNA: Erhöhung der Schlussdividende von 0,225 € auf 0,277 € (+23,1%)
Sekisui House: Erhöhung der Schlussdividende von 64 JPY auf 71 JPY (+10,9%)
Partners Group: Erhöhung der Dividende von 39 CHF auf 42 CHF (+7,7%)
Kurzer Ausblick auf den April
Ist das nun schon eine Zeitenwende? Raus aus amerikanischen Aktien und rein in europäische? Dafür ist es nach einem Quartal aus meiner Sicht noch zu früh, um hier einen langfristigen Trend zu erkennen. Zumal die europäischen Märkte hinsichtlich ihrer Bewertungen noch einigen Rückstand haben und es deshalb auch einfach eine der immer wieder zu sehenden Rotationen darstellt. Was zuletzt schlecht gelaufen ist, wird gekauft und auf der anderen Seite eben Gewinne mitgenommen.
Ich lese aktuell häufiger von Anlegern, die ihre amerikanischen Aktien komplett verkauft haben. Wenn sie sich damit wohler fühlen, sollen sie das auch ruhig machen. Für mich ist es jedoch keine Option. Die US-Unternehmen, die in meinem Depot sind, sind international aufgestellt und qualitativ für mich über jeden Zweifel erhaben. Sie werde ich nicht wegen solchen US-Präsidenten verkaufen. Trotzdem behalte ich natürlich die Entwicklung im Blick.
Ängste einer höheren Besteuerung von Dividenden, die an ausländische Anleger gezahlt werden, mag es geben. Aber aktuell droht ja eher eine höhere Kapitalertragsteuer bei uns in Deutschland. Panik war deshalb noch nie ein guter Ratgeber an den Börsen.
Ich bleibe angesichts meiner Depotaufstellung auch im April entspannt. Ich sehe, wie sich innerhalb der Depotgewichtung die europäischen Titel nach oben schieben und US-Aktien an Boden verlieren. Und das ist genau das, was ich mit der Zusammenstellung meines Portfolios bezweckt habe: Schwächephasen einzelner Unternehmen werden durch Stärken anderer Unternehmen ausgeglichen.
Und das Beispiel Novo Nordisk zeigt, dass auch ein europäisches Unternehmen stark im Aktienkurs verlieren kann. Mit einem Verlust eines Viertels der Bewertung allein im 1. Quartal ist es der größte Verlierer in meinem Depot. Eine aktuelle Einschätzung zur Situation veröffentliche ich anlässlich der Dividendenzahlung Mitte April.
Insgesamt dürfte die Stimmung im April ähnlich wie im März sein. Es wird mit jeder neuen Zollankündigung Kursrücksetzer geben, die dann womöglich schon ein paar Tage später wieder zu Kursanstiegen führen. Wem das zu anstrengend ist, der sollte weniger in sein Depot schauen. Das kann helfen!
Zum Abschluss habe ich noch eine Statistik gefunden, die zeigt, dass es sich lohnt, langfristig investiert zu sein. Mit der Zeitdauer steigt die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rendite immer weiter an:
Der S&P500 steigt:
an 53% der Tage
in 62% der Monate
in 74% aller Jahre
in 94% aller Dekaden
In diesem Sinne drücke ich uns die Daumen, dass wir genügend Geduld aufbringen, auch schwächere Monate auszuhalten.
Wie war Dein Börsenmonat und hast Du konkrete Pläne für den April? Schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag und lass uns diskutieren!


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