Der Divantis-Blog ist 2024 mit dem 1. Preis beim comdirect finanzblog award ausgezeichnet worden. Das Preisgeld von 3.000 € ist das Startkapital für das Divantis-Community-Depot.
Zum Start haben die 6 Kommentatoren auf dem Divantis-Blog mit den meisten Kommentaren jeweils 1 Wertpapier nominiert. Diese 6 Wertpapiere bilden damit die Erstinvestition des Divantis-Community-Depots.
Nach einer gewissen Zeit – und dann regelmäßig – werden die Leser des Divantis-Blogs über die Verwendung der Dividendenerträge und mögliche Ver- und Neukäufe entscheiden.
Die Startaufstellung im Detail:
Kommentator* | Wertpapier | ISIN |
---|---|---|
BörsenHai | Franklin FTSE India UCITS ETF | IE00BHZRQZ17 |
Chrischaan | Kinsale Capital Group | US49714P1084 |
Manfred | Realty Income | US7561091049 |
Matthias von Mitzlaff | VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF | NL0011683594 |
Thomas | Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF | IE00B8GKDB10 |
Tobs | Unicharm Corp. | JP3951600000 |
Die 6 Kommentatoren haben ihre Nominierungen unabhängig voneinander abgegeben und konnten so auch die Titel nicht aufeinander abstimmen. Umso erstaunlicher, dass wir 3 ETFs und 3 Einzeltitel zum Start im Depot haben. Und auch eine gewisse Branchenverteilung erreichen.
Zur Begründung noch ein paar Worte von den Nominierenden selbst:
BörsenHai zum Franklin FTSE India UCITS ETF:
Indien ist in wenigen ETFs vertreten und Indien sollte in den nächsten Jahren die Rolle Chinas „gefährden“. Der ETF ist relativ jung (Mitte 2019) und besitzt bereits eine Investmentsumme > 1 Mrd. €. Er ist der „günstigste“ ETF für Indien (0,2 zu 0,8 TER). Die Performance von 2024 wird aber – nach der Meinung von BörsenHai – so schnell nicht mehr wiederkommen. Aber er wird stetig steigen.
Chrischaan zur Kinsale Capital Group:
Kinsale Capital Inc. hat mich persönlich beeindruckt. Neben den Kennzahlen (ROIC, Net-Dept/FCF, Margen, Wachstum), gefällt mir das Geschäftsmodell gut (E&S, kleine Versicherungssummen, Unterschriftshoheit). Und sie haben trotz des „Krümelkäse“ eine hervorragende Combined Ratio. Das scheint an einer gut strukturierten internen Software zu liegen (ich meine mal irgendwo gelesen oder gehört zu haben, dass sie ziemlich viele Softwareentwickler beschäftigen). Außerdem bedienen sie einen Bereich, der zwar umkämpft ist, aber der auch für die ganz großen Versicherer nur bedingt attraktiv erscheint und in dem sie durch die geringen internen Kosten einen kleinen Vorteil haben dürften. Da es durchaus nicht unwahrscheinlich ist, dass die Zinsen nicht wieder auf null gehen, dürfte auch das für die konservativ angelegten Kapitalreserven hilfreich sein. Was mir auch gut gefällt, ist, dass sie aktuell fast den gesamten FCF re-investieren. Das EK steigt und die Kapitalrendite bleibt hoch! Die Aussichten wären also recht interessant. Entweder sie re-investieren weiter soviel Kapital mit gutem ROIC oder falls das schlechter wird, gehe ich von stark steigenden Dividenden oder Aktienrückkäufen aus.
Manfred zu Realty Income:
Einen einzigen Titel auszuwählen fällt mir schwer. Mit der Pistole auf der Brust würde ich mich wohl für Realty Income entscheiden. Kein Rennpferd, aber ein solider Wert.
Matthias von Mitzlaff zum VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF:
Dividendenorientiert, ausschüttend mit starken Kennzahlen und Dividendenwachstum. Alles, was ein Einkommensinvestor, der auch Kursrendite erzielen möchte, gut findet. Das Papier habe ich in meinem Depot, deshalb stehe ich auch dahinter.
Thomas zum Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF:
Wenn man Diversifizierung, Growth, Value, Sicherheit und Ertrag in etwa gleichgewichten will, dann ist tatsächlich dieser ETF mein klarer Favorit.
Tobs zu Unicharm:
Nichtzyklisches Konsumgüterunternehmen; Geschäftsaktivitäten 1961 aufgenommen: Gestartet mit Baumaterialen – Anfang der 1980er Geschäftsfelder Personal Care und Pet Care begründet; Marktkapitalisierung 14,5 Mrd. USD; Top-/Bottomline 2024 erwartet rd. 6,5 Mrd. USD / 590 Mio. USD; Topline verteilt sich auf rd. 34% Japan, rd. 11% China, rd. 35% Asien ex China, rd. 20% andere; Über alle Regionen hinweg: Rd. 85% Personalcare (Baby/Child Care, Feminine Care, Wellness Care) und rd. 15% Pet Care. Seit rd. 25 Jahren jährlich steigende Dividende, lange Zeit Wachstumsraten deutlich jenseits der 10% p.a.; in den letzten Jahren eher so um die 10% p.a. (10 Jahre Steigerung rund 8,25% p.a.). 2014=19JPY, 2024=44 JPY.
Wichtig: Das Ganze ist kein Börsenspiel! Es geht also nicht darum, wer den besten Titel ausgewählt hat. Sondern es soll Spaß machen und zur Diskussion anregen. Alle Titel sind geeignet, eine Wertsteigerung zu erzielen. Dazu verfolgen sie unterschiedliche Konzepte und wir können beobachten, wie sich die 6 Werte in ein Gesamtdepot zusammenfügen. Und dann von Zeit zu Zeit Nachjustierungen vornehmen.
An dieser Stelle deshalb ein großer Dank an alle 6 Nominierenden, dass sie sich die Zeit genommen haben, einen Titel auszuwählen. Und auch vielen Dank für den Mut, mit Eurem Namen für Euren Vorschlag einzustehen.
Und natürlich handelt es sich nicht um Anlageempfehlungen oder eine Beratung. Bitte die Titel deshalb nicht einfach „blind“ nachkaufen.
In der nachfolgenden Galerie habe ich die Kaufbelege eingefügt. Und natürlich ist die Kommentarzone geöffnet und wir können über das Divantis-Community-Depot, sein Konzept und die enthaltenen Titel miteinander diskutieren.






Ich bin sehr gespannt auf die Entwicklung des Divantis-Community-Depots. Das Preisgeld von 3.000 € für den Gewinn des comdirect finanzblog awards 2024 soll dabei aber nur das Startkapital sein. Ich plane regelmäßige Aktionen, mit denen wir das Depot weiter kapitalisieren können und dann auch gemeinsam über den Kauf neuer Titel entscheiden.
Das Divantis-Community-Depot pflege ich auch erstmals mittels der Depotverwaltungs-Software Parqet. Mittlerweile setzen über 250.000 Anleger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Parqet. Der Portfolio-Tracker hilft Dir, Dein Vermögen zu visualisieren & zu tracken und unterstützt Dich so auf Deinem Weg zum langfristigen Vermögensaufbau.
In Parqet sind bereits alle Käufe eingepflegt und alle Dividendenerträge und späteren Veränderungen kommen auch hinzu. Das Besonders daran: das Depot ist öffentlich gestellt und Du kannst deshalb jederzeit den aktuellen Stand anschauen – völlig unabhängig davon, ob ich ein Update auf dem Divantis-Blog veröffentliche.
Und ich gebe ein dauerhaftes Versprechen: Wenn Du selbst ein kostenpflichtiges Abonnement bei Parqet abschließt, um damit Dein eigenes Depot zu tracken, fließt die komplette Vermittlungsprovision dafür in das Divantis-Community-Depot. Und Du darfst einen Titel zum Kauf nominieren! Dazu schickst Du bitte eine Mail an info@divantis.de und schreibst mir, dass Du ein Parqet-Abo abgeschlossen hast und welchen Titel Du für das Divantis-Community-Depot nominierst. Wenn dann ein sinnvoller Betrag erreicht ist (dazu müssen mehrere Vermittlungen zustande kommen), werden alle bis dahin eingegangenen Nominierungen der Divantis-Community zur Wahl gestellt. Und im besten Fall können wir das dann regelmäßig wiederholen.
Das Divantis-Community-Depot kannst Du direkt über diesen Link aufrufen und Dir alle Details anschauen. Mit dem Code BENWARJE erhältst Du für den Abschluss eines kostenpflichtigen Abos bei Parqet zudem einen Rabatt von 10% für die ersten 12 Monate.
Wunderbar lieber Ben!
Was für eine Ehre Teil der sechs zu sein, ich fühle mich in guter Gesellschaft.
In der Tat vermute ich eine hohe Performance mit diesen 3 ETFs und 3 Aktien.
Im Falle einer Aktie hätte ich mich übrigens für Broadcom (AVGO) entschieden, da ist nahezu alles drin: Kursrendite, starke Dividende, gute Kennzahlen, vielversprechendes Geschäftsfeld.
Auch Realty Income (von Manfred gewählt) ist stark und mittlerweile ja ein Klassiker.
Was für eine spannende Idee, lieber Ben, ein Community-Depot zu etablieren. Dadurch wird der Teamgeist unter den Foristen gestärkt, wenn man davon sprechen darf.
Genieße deinen Award-Erfolg, lieber Ben. Für mich nicht überraschend und eine tolle Bestätigung deiner fleißigen Arbeit, die stets gepaart ist mit einem freundlichen und verbindlichen Ton, z.B. in der Moderation der Kommentare.
Hallo Ben, hallo Mitforisten,
ich habe mich bewusst gegen eine Einzelaktie entschieden, um nicht jemand zu einem Einzelinvest zu „verführen“, weil das Papier gerade super läuft.
Ich weiß, dass dieser Blog eigentlich von Einzelaktien und deren Besprechung lebt.
Egoistisch wie ich bin, habe ich die Chance genutzt, um die Mitforisten mit „neuen“ Denkanstößen „zu versorgen“.
Wobei: ETFs sind ja für mich eher Absicherung. ;)
Ergänzend für die anderen:
1.) der ETF ist der günstigste für Indien
2.) die Performance unterscheidet sich nicht bei Indien-ETFs, egal wie sie aufgestellt sind.
@Ben: Das nächste Kriterium für die Vorschlagenden sollten nicht die Anzahl Kommentare sein. ;) Ich hätte (Ego!) gerne die Vorschläge von star und Fred gehört. Beide hätten sicher sehr fundierte Vorschläge.
Die Zusammenstellung im Community-Depot finde ich insofern spannend, als Sie sich nicht überschneiden. 6 Anleger, 6 Auswahlen.
Für Kritik bin ich offen! Teilt mir Eure Meinung zu meiner Wahl bitte mit.
@Chrischaan
Boah, Chrischaan – da hast Du ja eine ganz schöne Kapitalmaschine ins Gefecht geführt…! :-) Das sind ja nun wirklich ziemlich manierliche Kapitalrenditen, die Kinsale verdient. Und das machen sie mit einem Ebitda, der ungefähr drei Mal so hoch wie die Barschulden ist (Habe es jetzt nicht im Jahresbericht nachgeschaut, sondern „verlasse“ mich für den ersten Blick auf die Daten von Marketscreener). Die könnten eigentlich jeden Tag bei ihren Banken anrufen und rüberrufen, morgen habt Ihr Eurer Geld wieder zurück. :-)
Das was Du lustigerweise als Krümelkäse beschreibst, ist vermutlich genau der Margen-Knaller und stellt die hohen Kapitalrenditen auch ohne größeren Hebel auf die Bilanz sicher? Wenig substituierbares und damit nicht commoditiertes und damit margenstarkes Versicherungsgeschäft? Interessant, vermutlich müssen die ein gut funktionierendes auch mit der Aufsicht abgestimmtes Risikomodell entwickelt haben, dass sie das dann so überhaupt über alle möglichen völlig verschiedenen Krümel skaliert bekommen.
Schwierig ist zu bewerten, ab wann der Markt gesättigter ist oder Wettbewerber hier doch auch stärker reinkommen könnten, da die PE-Multiplies von Kinsale für einen Versicherer hoch sind. Aber bei dem Wachstum…Sicherlich alles andere an ungerechtfertigt, und solange es anhält…Aber das kann natürlich niemand gut beantworten und Kinsale könnte vielleicht noch viele Jahre so stark wachsen!
Dein Hinweis zum Kapitalmarktumfeld und der Kapitalanlage von Kinsale: Ich habe es hier (noch) nicht untersucht, ich würde aber vermuten, dass der Einfluss nicht so wesentlich wie bei anderen klassischen Versicherern mit Lebensversicherungsgeschäft ist. Bei einem reinem Sachversicherer ist die Passivseite in der Regel nicht so (besonders nicht: langfristig) ausgeprägt.
Ich habe mich übrigens vor kurzer Zeit von meiner Direct Line getrennt, auch ein Schadens- und Unfallversicherer (natürlich nicht mit Kinsale vergleichbar). Beim ersten Übernahmeangebot im Frühjahr war ich noch standhaft geblieben, zum Glück! Jetzt bin ich zu 3,05 Euro raus und habe Gewinn realisiert (für Familienmitglieder auch), was ja eigentlich nicht meine Art ist. Aber ich wollte keine teilweise Barabfindung und Aktien von Aviva bekommen.
Gute Idee!
Persönliche Anmerkung:
Trefferquote 1 von 6 im Abgleich mit meinem Depot: Realty Income.
Viele Grüße
Andreas P.
Lieber Ben,
auf diesem Weg möchte ich mich auch noch mal für das Vertrauen bedanken und dass du den riskanteren der beiden potentiellen Kanditaten gewählt hast. Nur für die anderen: Mir ging es nämlich wie Manfred, es war gar nicht so leicht mich zu entscheiden. Beide Kanditaten waren für ihre Verhältnisse hoch bewertet (KNSL und CNI). Aber KNSL ist das dynamischere Unternehmen aktuell.
@Tobs: Deine Wahl Unicharm finde ich ebenfalls gut. Die haben auch schon mit einer kleinen Position (1%) den Weg bei mir ins Depot gefunden.
@Manfred: Dein Hinweis zu Realty hat mich letztes Jahr dazu bewogen mich mit REITs zu beschäftigen und ich habe eine gute Position damals in O aufgebaut. Ist aktuell nur noch leicht im Plus (8%) aber es gab ja seitdem auch schon recihlich 6% Dividende.
Beste Grüße,
Chrischaan
Die Dividende sollte man eigentlich in O reinvestieren. Hatte ich vergessen zu sagen.
Auf diese Art ist O inzwischen zu meiner 2.groessten position im depot geworden.
Hoch leben die klumpen !
Bin sehr gespannt :) gutes Gelingen…werde die Titel mal checken
Sehr schön zu sehen, dass ich vier der Titel in meinem Depot habe und per Sparplan bespare. Das gibt Rückenwind!
Kinsale hatte ich ja gar nicht auf dem Schirm. Abgesehen von der mauen Dividendenrendite ist das ja echt ein richtig schöner Titel (gewesen). Wie an der Schnur gezogen…
Lieber Marc,
2 Dinge zu Kinsale:
Zuallererst ist 497 EUR Einstandspreis recht hoch. Dadurch ist der FCF-Yield nur noch bei ca. 4% (FCF schon um versicherungsbedingte Rücklagen bereinigt, sonst wäre er höher). Je nachdem wie lang Kinsale aber sein Wachstum zumindest im 2-stelligen Bereich halten kann, werden sie da aber rein wachsen. Wenn hier schnell größere Bremsspuren kommen, kann es aber auch schnell abwärts gehen. Ich habe bei mir einen mittleren Kaufpreis von ca. 371 EUR. Das waren dann ca. 5% Yield. Dieser FCF-Yield ist – zumindest für mich – die wirklich interessante Größe! Weil das so ungefähr die Owners-Earnings sind. Sprich die Verzinsung unseres eingebrachten Kapitals.
Darauf aufbauend der zweite Punkt: Ja, die Dividendenrendite ist aktuell sehr gering. Und das ist auch gut so, da dadurch mehr Eigenkapital für Kinsale zur Re-Investition zur Verfügung steht. Aktuell können sie trotz ständig steigendem EK die Kapitalrendite hoch halten. Dadurch werden wir Anteilseigner mit steigenden Kursen belohnt werden. Sollte diese Niveau der Kapitalrendite mal nicht mehr gehalten werden können, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dann weniger re-investiert sondern mehr ausgeschüttet wird. Entweder bekommen wir dann signifikante Aktierückkäufe oder eben wesentlich höhere Dividenden.
Also ich wäre nicht überrascht, wenn wir in den nächsten 2-3 Jaren eher Dividendenrendite von 1-2% sehen. Muss aber natürlich nicht so kommen. Nur meine Meinung.
Beste Grüße,
Chrischaan
Hier eine Analyse von heute von Maximilian Gamberling: https://youtu.be/cdtSQrfqJkQ?si=XWEyj4Yk8rgp5Ssz
Und noch eine ältere Aufnahme (Dez-2023) des CEOs Michael Kehoe (der selbst signifikant Skin in the Game hat): https://www.youtube.com/watch?v=4zHe9CTLyd4
Herzlichen Dank für die Infos
Leider merkt man bei vielen Japanern, dass Dividenden dort wohl nicht so angesagt sind 🤷♂️
Halle Maec,
das ist in Japan immer ein Thema gewesen, dass Shareholder Value im Sinne einer effizienten Kapitalallokation eine (zu!) geringe Rolle gespielt hatte. Viele Unternehmen in Japan hatten auf ihren Bilanzen Cash gehortet, was vielleicht einerseits risikoarm und andererseits definitiv performanceschädlich ist. Nicht umsonst zieht man bei Unternehmensbewertungen das Cash ab.
In den letzten Jahren hat in Japan ein Wandel eingesetzt, teilweise auf Druck der Regierung („Abenomics“) und teilweise wegen zunehmend in Japan tätiger ausländischer aktivistischer Investoren, die wegen der Folgen von Abenomics nicht mehr vom Government abgewehrt wurden.
Für mich als Dividenden-Anleger hat sich daher grundsätzlich mal zunächst auch das Problem gestellt, dort für mich geeignete Unternehmen zu finden. Allerdings hat es bereits historisch vor den Abenomics einige wenige Unternehmen gegeben, die überschüssigen Cash Flow, den sie nicht sinnvoll im Unternehmen reinvestieren können oder wollen, durch Kapitalrückführungen in Form von steigenden (!) Dividenden und auch Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgeben. Aus dem Konsumgüterbereich sind das traditionell Kao und Unicharm gewesen, Kikkoman fiele mir auch noch ein. Lange Zeit waren sie mir zu hoch bewertet (und richtig günstig sind sie immer noch nicht, finde ich), aber in der letzten Zeit fand ich die Einstiegsgelegenheiten als sehr langfristig orientierter Anleger attraktiv, zumal ich die „Value Präposition“ der Produkte vor allen Dingen im asiatischen Markt hoch einschätze, aber eben verbunden mit der Rechtssicherheit für die in Japan domizilierten Unternehmen.
Viel mehr Dividenden-Wachstumstitel aus dem defensiven Bereich kenne ich in Japan dann allerdings ehrlicherweise auch nicht, sehe das also insofern dann wie Du.
Lieber Tobs,
heute dachte ich oops, was ist denn da bei Unicharm los. 3:1 Split obwohl die gar nicht so teuer sind (selbst in JPY gibt es viele teurere TItel).
Gruß,
Chirschaan
Hallo Maec,
woran machst Du das fest (Dividenden nicht angesagt)?
Japanische Aktien schütten sehr wohl Dividenden aus. Man muss nur wissen, es sind entweder sehr spezialisierte Unternehmen oder Multi-Industrials.
Dividendenhistorie gilt dort genauso wenig wie bei europäischen Unternehmen. Läuft es schlecht: Dividende = 0.
Es gibt dennoch Unternehmen, die seit 8 Jahren (oder mehr) die Dividenden steigern. Ben hat 2 davon
Mmh … ehrlich gesagt, so ganz habe ich den Sinn des Community-Depots nicht erfasst. Vielleicht bin ich da eher konservativ: ein Depot hat doch ein gewisses Ziel, nach denen ich meine Titel zusammenstelle. Gab es hier Vorgaben an die Aussuchenden ? Nicht falsch verstehen, ich finde die Titel, Meinungen, Austausch dahinter sehr interessant. Aber das als Depot zu verpacken? Ich weiß nicht.
Hallo erick,
ich antworte mal an Bens Stelle.
Er hat seine Strategie und wollte das Preisgeld für die Kommentatoren „verpacken“.
Sucht er selbst die Titel aus, bekommt man seine Ansicht und Überlegungen. Ich denke deswegen hat er einige im Forum angefragt, was würdet Ihr damit machen – sprich wo anlegen, wenn Ihr nur in eine Aktie/einen ETF investieren wollt.
Im Depot verpackt, gibt es ein Tracking der Titel! Man muss also nicht in 2 Jahre alten Kommentaren suchen.
Zum Anderen eben die „andere“ Sichtweise“ oder Herangehensweise.
Ich denke, ich spreche auch für die anderen: man suchte eben nicht Apple, Microsoft, Broadcom oder Hochdividendenwerte, etc. aus, was hinlänglich präsent ist, sondern eben Titel, die nicht jeder auf dem Schirm hat. Vorgaben in welche Richtung es gehen sollte gab es nicht. Die Papiere sollten in D leicht handelbar sein, das Papier muss ein ETF oder eine Aktie sein. Das waren die Rahmenbedingungen. Es gab weder Rückfragen noch „Verbesserungsvorschläge“.
Ich war jedenfalls überrascht, welche Werte vorgeschlagen wurden.
Immer bedenken, jeder ist für sein Handeln verantwortlich, die Vorschläge sind nicht (!) zum Nachahmen gedacht, eher als Denkanstoß zu sehen.
Hallo erick,
BörsenHai hat es exakt so beschrieben, wie es abgelaufen ist. Als Ergänzung vielleicht noch zu meiner Intention: Viele Leser haben sich in der Vergangenheit mehr Interaktion gewünscht. Ich hatte auch schon mal Abstimmungen gemacht, ob ich einen Wert X oder Y kaufen soll. Das kam zwar gut an, ist aber letztlich nicht das, was ich für mein eigenes Depot dauerhaft möchte. Ich möchte selbst bestimmen und dann auch die volle Verantwortung für meine Fehlentscheidungen tragen.
Mit dem Divantis-Community-Depot ist eine klare Abgrenzung zu meinem Depot gegeben. Dort kann die Community schalten und walten wie sie will. ;) Zugleich finde ich es ein spannendes Experiment, zu sehen, ob eine Masse von Anleger bessere Anlageentscheidungen trifft als ein Einzelner.
Und wir haben jetzt erst mal eine Startaufstellung. Für die Zukunft können die Ergänzungen und Veränderungen dann ja durchaus zu einer ausgewogenen Zusammenstellung im Sinne eines „sinnvollen“ Depots führen. Wobei ich auch jetzt schon überrascht war, dass die Nominierungen sich weitgehend ergänzen und kaum überschneiden.
Und das Wichtigste an allem: es soll Spaß machen und zum Nachdenken anregen!
Viele Grüße Ben
@Ben,
„ob eine Masse von Anleger bessere Anlageentscheidungen trifft als ein Einzelner“ ^^
Wenn das so in der Mail gestanden hätte … ;)
Für mich war ausschließlich: „es soll Spaß machen und zum Nachdenken anregen!“ wichtig.
Das ist ,denke ich, bei allen so gegangen, denn der Schwerpunkt war nicht bessere Dividendentitel zu suchen. Für jeden sind doch die Gründe für den Vorschlag viel wichtiger als das gewählte Papier.
Beispiel: Man möchte Consumerwerte stärken. Warum nimmt jemand Archer Daniels Midland, und ein anderer Home Depot oder McDonalds.
@erick: Bedenke 3000€ sind einen Haufen Geld für „irgendwelche Vorschläge“. Gemessen an Bens Aktien-Volumen sind es 0,6% (bei Totalversagen), was einem Tagesverlust entsprechen kann (geringes Risiko bei den vorgeschlagenen Papieren). Der Benefit für das Nachdenken ist aber deutlich höher und an sich unbezahlbar, genauso wie Bens Vergleich der Dividendenabrechnungen der einzelnen Banken zu einem REIT.
Ich bin gespannt auf die Entscheidung in einem Jahr.
@Ben
@Börsenhai
Erst einmal danke für eure verständnisvollen Erklärungen – die weiß ich wirklich zu schätzen – auch in Hinblick auf die Vorgaben. In dem Zusammenhang verstehe ich gut, dass sich neue Ideen besser zusammenfassen und beobachten lassen. Und die Kommentare unter den Beiträgen regen viel zum Selberdenken an. Danke.
Für alle ETF-Anleger zwei Kommentare:
Ja, ich bin ein wenig stolz, dass sich der von mir für das Community-Depot vorgeschlagene ETF A2JAHJ (VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders) so gut macht. ;-)
Eine Fondsgröße von über 1,4 Mrd. Euro mittlerweile bei einer Brutto-Dividende jährlich über 4%, einem Ausschüttungswachstum der letzten 5 Jahre über 5% und einer Wertentwicklung der letzten 5 Jahre von knapp 13% jährlich: Das sieht sehr gut aus!
Im Vergleich mit dem MSCI World oder ähnlichen Produkten spricht für den A2JAHJ auch
a) der niedrig gewichtete US-Anteil (27%), bei 58% Europa und 12% Asien-Pazifik
b) übliche Verdächtige wie Apple, Alphabet, Nvidia oder Microsoft sind nicht unter den Top-10 zu finden.
Die Erfolgsstory dieses ETF ist bislang ungebrochen.
Vielleicht hat auch einige von Euch die Ankündigung von Amundi überrascht, die zwei ETFs LYX0YD (untergehender ETF) und ETF146 (aufnehmender ETF) verschmelzen zu wollen (Motiv: Bessere Besteuerung von US-Aktien im ETF aus Fondsdomizil Irland heraus).
Unangenehm hierbei: Die Umwidmung des ETFs erfordert für uns Anleger, Gewinne zu versteuern. Wenn ich es richtig verstanden habe, entstehen beispielsweise bei einem aktuellen Kursgewinn von 10.000 EUR nun zu zahlende Steuerkosten von 10.000 x 70% (Teilfreistellung) x 26% (Abgeltungssteuer). Das entspräche einer Zahlung von immerhin 1.820 EUR!
Mögliche Maßnahmen für uns Kleinanleger: a) Gesamtverkauf und Invest in ein anderes ETF-Produkt, b) Teilverkauf des Amundi-ETFs, um die Zahlung leisten zu können, c) Zahlung der Steuer aus anderen Mitteln.
Meine Partnerin hat leider einen Amundi-ETF (ETF018), der auch Fondsdomizil Luxemburg hat und – so vermute ich – über kurz oder lang ebenfalls von Amundi nach Irland gezogen wird. Da die bisherigen Kursgewinne sehr ordentlich sind und der ETF grundsätzlich gut performt, werden wir wohl eine kleine Tranche verkaufen und davon die Steuern (aus den bisher erzielten Gewinnen) zahlen. Keine große Sache, wenn auch ein wenig ärgerlich.
Als Pate von @Unicharm stelle ich einfach mal die neuen Zahlen rein:
Die konsolidierten Zahlen für das Geschäftsjahr (=Kalenderjahr) 2024 sind da.
https://www.unicharm.co.jp/content/dam/sites/www_unicharm_co_jp/pdf/ir/library/earnings/E_UC_%E7%AC%AC65%E6%9C%9F_%E6%B1%BA%E7%AE%97%E7%9F%AD%E4%BF%A1_202502.pdf
Herausgepickt:
#Umsatz +10 Prozent
#Core Operating Income +8,2% (verfolgt als Kenngröße ein ähnliches Konzept wie der EBIT. Anders als der EBIT fokussiert es nur auf die Hauptgeschäftstätigkeiten, während der EBIT auch Ausgaben und Einnahmen außerhalb der Hauptgeschäftstätigkeiten abgreift – in der Berichterstattung von Unicharm wird auf das Core Operating Income zurückgegriffen)
#EPS -4,2%
#Dividende +10 Prozent (Erhöhung der Payout-Ratio von 27,5% auf 31,6%).
Die relevanten Märkte in Asien waren in 2024 sehr schwierig, trotzdem ist die Botton Line von Unicharm tüchtig gewachsen. Dass das EPS kurzweilig runtergeht, ist bedauerlich, kann aber strategisch sinnvoll sein, in einem schwierigen Markt als Cash-Flow Monster möglichst Marktanteile auf sich zu vereinnahmen und andere weniger cashflow starke Unternehmen rauszuschwitzen.
Es wird übrigens stets sehr detailliert in der Berichterstattung ein Forecast für das kommende Geschäftsjahr gegebenen, das wären hier also als Prognose für das Jahr 2025:
#Umsatz +3,6%
#Core Operating Income +5,4%
#EPS + 5,8%
#Dividende +22,5 Prozent (Erhöhung der Payout ratio dann auf 36,5%). Das sind dann 18 Yen, was splitbereinigt (3:1) 54 Yen sind (versus vor dem Split 44 Yen für 2024 und 40 Yen für 2023).
An der starken Erhöhung der Dividenden-Payout-ratio kann man gut ablesen, dass Unicharm von einem sehr ausgeprägten Fast-Growther mehr und mehr mature geworden ist. Dementsprechend sind ja die Gewinnvervielfältiger auch stark runtergekommen. Und trotzdem wächst Unicharm organisch immer noch ziemlich stark.
Nicht die Bottom Line, sondern die Top Line ist stark gewachsen, wollte ich natürlich schreiben…
Hallo zusammen,
als bislang stiller Leser möchte ich mich bei euch und ganz besonders natürlich bei Ben für seine Mühe und umfangreichen Informationen im Divantis Blog bedanken.
Bezogen auf dieses Thema fand ich die Idee des Divantis-Community-Depots, aus dem mehrs als verdienten Preisgeld, sehr gelungen. Dass jetzt noch die „Paten“ Updates zu den von Ihnen vorgeschlagenen Papieren liefern, ist wirklich top und rundet dieses Thema noch einmal ab :).
VG
BG
(wie Tobs so schön sich als „Pate von Unicharm“ tituliert hat, mache ich gerne das gleiche für den Vaneck ETF (A2JAHJ), ergänzend getriggert durch BG (Danke für deinen Kommentar!) gebe ich auch gerne mal einen Status zum ETF „Vaneck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders“ als Bestandteil des Divantis Community Depots ab):
Es gibt auf extraetf.com insgesamt aktuell 80 ausschüttende Dividenden-ETFs.
In der Rangliste Performance-letzte-5-Jahre liegt der Vaneck ETF bereits auf Platz 4 (übrigens auf Platz 3: WisdomTree US Quality Dividend Growth), mit 80% Zuwachs.
2014 lag die Performance des Vaneck ETF bei ordentlichen 16%, ergänzt um eine Ausschüttung von brutto 4,64%.
Das Fondsvolumen lag Ende 2023 noch unter 500 Mio. EUR, mittlerweile jedoch bei satten 1,53 Mrd. EUR, eine Verdreifachung innerhalb eines Jahres. In der Rangliste der Dividenden-ETFs nach Fondsvolumen nimmt der Vaneck hinter dem Flagschiff Vanguard All-World High Dividend Yield (4,9 Mrd.), SPDR US Dividend Aristocrats (3,5 Mrd.) und iShares STOXX Global Select Dividend 100 (2,6 Mrd.) bereits Platz 4 ein.
Übrigens, im Vergleich dieser vier Dickschiffe weist der Vaneck ETF die beste Kursperformance der letzten Jahre auf! (über 12% im Mittel der letzten 5 Jahre per anno). In der Ausschüttungshöhe wird der Vaneck nur von dem iShares übertroffen, wobei der iShares (Global Select Div) die signifikant schwächste Kursperformance aufweist (weshalb ich ihm immer fern geblieben bin).
Es ist zu vermuten, dass der Vaneck ETF Ende 2025 die 2 Mrd. EUR Schallgrenze durchbrechen wird und – sofern keine großen Einbrüche erfolgen – wieder mindestens 12% Kursperformance bringen wird, ergänzt um eine Brutto-Dividende von circa 4%.
Natürlich gibt es auch Aspekte die gegen diesen ETF sprechen:
a) Anderswo sind klar mehr Kursperformance zu erzielen
b) Die großen S&P-500 Player sind hier eher unterrepräsentiert, wie auch der US-Anteil (nur 19%)
c) Tracking Difference ist klar positiv mit +0,58%.
Davon abgesehen ist dieser ETF genau das richtige für Anleger*innen, die einen Dividenden-ETF suchen, der gerade nicht US- und GAFAM-lastig ist und eine akzeptable Kursperformance mit einer guten Ausschüttungsquote ausbalancieren kann.