In den nächsten Wochen will ich nachkaufen

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2020 bin ich günstig in die Aktie eingestiegen und habe seitdem in jedem Jahr nachgekauft. Nur in diesem Jahr ist der Nachkauf noch offen.

Und die Zeichen stehen aus meiner Sicht gerade gar nicht schlecht dafür. Der Aktienkurs ist von seinem Hoch etwas zurückgekommen und notiert wieder da, wo er zu Jahresbeginn gestartet war.

Die letzten Geschäftszahlen sind schon bekannt und als Nächstes dürfte wieder eine Dividendenerhöhung verkündet werden. Bis dahin sind noch einige Wochen Zeit und die will nutzen. In der Hoffnung, dass ich einen günstigen Kaufkurs erwische und damit meine Position erneut um rund 15% aufstocken kann.

Was mich weiterhin positiv zu der Aktie einstellt und welches Nachkauflimit ich mir setze, erfährst Du in diesem Beitrag.

Nach dem Erstkauf im Juli 2020 habe ich Texas Instruments inzwischen schon viermal nachgekauft und so insgesamt 23 Aktien im Dividendendepot liegen.

Das Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt. Die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre ist beachtlich, zeigt aber in den letzten Monaten einen Seitwärtstrend. Und aktuell notiert die Aktie sogar auf dem Niveau meines Nachkaufs im letzten Jahr:

Texas Instruments-Aktie: 10-Jahres-Chart in US-Dollar
Texas Instruments-Aktie: 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Dividendenzahlung

Texas Instruments zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,24 US$ je Aktie. Für meine 23 Aktien im Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 28,52 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,10447 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern (nur Quellensteuer, da ich einen hohen „allgemeinen Verlusttopf“ aus dem Verkauf von Civitas Social Housing habe) verbleibt eine Netto-Dividende von 21,94 €. Sie wurde mit Wertstellung 15.08.2023 überwiesen.

Dividendengutschrift Texas Instruments im August 2023

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann werden innerhalb eines Jahres 4,96 US$ Dividende bezahlt. Bei einem Aktienkurs von 168 US$ ergibt das eine Dividendenrendite von 2,95%. Da diese Dividendenzahlung aber die letzte zu diesem Satz sein könnte (zumindest wenn Texas Instruments am Erhöhungsrhythmus festhält), wäre die Dividendenrendite bei einem heutigen Kauf vermutlich sogar etwas höher.

Perspektiven

Texas Instruments (TXN) ist der Langweiler im Bereich der Halbleiteraktien. Es sind schließlich nicht die schnellen Prozessoren, die für Cryptomining oder AI-Anwendungen nötig sind, die Texas Instruments produziert. Sondern die Chips, die uns in unserem Alltag begegnen und z.B. ein Garagentor per Fernbedienung öffnen lassen.

Und so konnte Texas Instruments auch in diesem Jahr nicht vom Höhenflug mancher Chip-Aktie profitieren. Schaue ich mir z.B. eine Lam Research in meinem Depot an, dann liegt sie aktuell gute 60% im Plus seit Jahresanfang.

Dafür – und genau deshalb hat Texas Instruments auch seinen Weg in mein Depot gefunden – war die Aktie aber im letzten Jahr auch nicht so stark unter die Räder gekommen. Da hatte eine Lam Research 37% Verlust gemacht, während sich Texas Instruments mit -4% aus der Affäre zog.

Zuvor hatte es übrigens 10 positive Jahre in Folge für TXN gegeben. Und ich bin zuversichtlich, dass sich 2023 am Ende auch als grün zeigen wird.

Dafür könnte ein positiver Ausblick für 2024 sorgen. Denn während in diesem Jahr noch der Basiseffekt der guten Ergebnisse von 2022 bremst, dürfte es sich im nächsten Jahr genau anders herum darstellen.

Das sieht man auch schon an den letzten Zahlen: im 2. Quartal 2023 legte der Umsatz gegenüber dem 1. Quartal 2023 um 3% zu. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das allerdings ein Minus von 13%. Bedingt vor allem durch eine schwächere Nachfrage im Automobilbereich.

Noch deutlich stärker nahm der Nettogewinn ab er sank um 25%. Beim Gewinn je Aktie wurden 24% weniger ausgewiesen. Der Free Cash Flow war sogar leicht negativ.

Aktienrückkäufe wurden nahezu keine mehr getätigt.

Trotzdem wurden diese Ergebnisse nicht negativ aufgenommen. Denn sie waren so erwartet worden. Der Gewinn je Aktie von 1,87 US$ war sogar um oberen Ende der prognostizierten Spann (1,62-1,88 US$). Insofern hatte das Management die Börse auf die Realität hingeleitet.

Für das laufende 3. Quartal werden nun 1,68 bis 1,92 US$ Gewinn je Aktie erwartet. Der Umsatz soll zwischen 4,36 und 4,74 Mrd. US$ erreichen. Der zuletzt gemeldete Quartalsumsatz liegt ziemlich genau in der Mitte dieser Range.

Ich bin zuversichtlich, dass wir insgesamt das höhere Ende der Prognose erreichen. Denn die Automobilkonjunktur zieht wieder an und damit dürfte die Nachfrage für Texas Instruments auch wieder steigen.

Wirklich gespannt bin ich aber auf die mögliche Dividendenerhöhung. Im letzten Jahr wurde sie am 15. September bekannt gegeben und betrug 7,8%. Für Texas Instruments spricht eigentlich, dass sie sich bei Dividendenerhöhungen nicht lumpen lassen. Angesichts des deutlich zurückgegangenen Free Cash Flows erwarte ich jedoch eher eine Dividendenerhöhung im Bereich um 5%.

Das würde die Dividendenrendite dann zumindest kurzfristig über die 3%-Marke bringen und würde die TXN-Aktie auch optisch attraktiver machen.

Im letzten Jahr habe ich in der Woche vor der Dividendenankündigung nachgekauft. Und auch in diesem Jahr möchte ich die Zeit davor für den Nachkauf nutzen.

Denn ich will nicht in die Verlegenheit kommen, dass ich den Nachkauf abblase, weil ich mit der Dividendenerhöhung unzufrieden bin. Lieber lasse ich mich überraschen und nehme es dann so wie es kommt.

Denn für mein Investment ist der Satz der Erhöhung in einem einzelnen Jahr nicht wichtig. Was zählt ist die langfristige Entwicklung des Unternehmens und der Rückflüsse an die Aktionäre durch Dividenden und Aktienrückkäufe.

Und da überzeugt Texas Instruments mit einer beeindruckenden Historie: 19 Jahre in Folge wurde die Dividende mit einem durchschnittlichen Satz von 25% (2004-2022) erhöht. Im gleichen Zeitraum hat die Anzahl der ausstehenden Aktie um 47% abgenommen – Aktienrückkäufen sei Dank.

Ich plane für meinen Nachkauf eine Order über 4 Aktien aufzugeben. Dann erfülle ich die Mindestordergröße für das kostenfreie Handeln bei gettex in meinem Smartbroker-Depot. Und nächstes Jahr würde ich dann – bei vermutlich höherem Aktienkurs – noch einmal 3 Aktien zukaufen. Mit dann 30 Aktien hätte ich dann eine runde Aktienposition und eine Depotgewichtung über 1%. Damit wäre ich dann bis auf Weiteres zufrieden und würde sich die Aktie erst einmal eine längere Zeit entwickeln lassen.

Nun noch zum Nachkauflimit: im letzten Jahr habe ich für 167,50 € nachgekauft. Aktuell liegt die Aktie da schon drunter. In meinem Chart in Portfolio Performance betrachte ich aber die Entwicklung und die Käufe in US-Dollar. Und da habe ich vor einem Jahr 170,00 US$ bezahlt. Unter dieser Marke möchte ich auch gerne bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass das in den nächsten Wochen klappen wird.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Texas Instruments Inc.
ISIN:US8825081040
Im Divantis-Depot seit:07.07.2020
Letzter Nachkauf am:13.11.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:30
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:149,45 €
Gesamtkaufpreis:4.483,50 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:216,66 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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7 Gedanken zu „In den nächsten Wochen will ich nachkaufen“

  1. Ben schreibt:
    „Texas Instruments (TXN) ist der Langweiler im Bereich der Halbleiteraktien.“
    wenn man hier
    https://www.comdirect.de/inf/tools/chartvergleich.html
    mal die Charts von
    NXP, ASML, Broadcom, LAM Research, KLA (ehem.KLA Tencor), Applied Materials usw usf.
    über verschiedene Zeiträume mit TI vergleicht,
    dann sieht man zwei Sachen überdeutlich:
    1.) das in der Branche die Post abgeht,
    2.) Das TI die langsamste Entwicklung von allen hat.
    TI hat innerhalb 5 Jahren etwa 180% gemacht, alle anderen locker über zweihundert Prozent.
    möchte nochmals an dieser Stelle den geschätzten Leser Peter P zitieren
    : „Zu dem Vergleich mit diversen Indices habe ich eine spezielle Meinung. Alle Indices zeigen den Durchschnitt, bzw. die Mittelmäßigkeit der darin befindlichen Titel aus. In jedem Index ist 1/3 der Titel mäßig erfolgreich, 1/3 mittelmäßig und 1/3 erfolgreich tätig. Sollte es nicht ein Ziel sein, im eigenen Depot nur die erfolgreichsten Titel aus den diversen Indices zu besitzen? Ich bemühe mich, diesem Ziel nahe zu kommen.“

    Ich zitiere es deshalb, weil es zwar eigentlich banal aber deswegen trotzdem umso richtiger ist.
    hat mich nachdenklich gemacht.
    Habe mal ein paar Lowperformer ausgemistet
    und etwa 6K auf die oben genannten Halbleiterhersteller/zulieferer verteilt.

    1. Guter Punkt. So richtig bin ich auch nicht von TXN überzeugt. Ist der Trend nicht auch so, dass es viele „einfache“ Chips gar nicht mehr braucht, weil man vieles per Smartphone steuert und immer mehr steuern wird? Es gibt in der Branche einfach andere, aussichtsreichere Firmen. Dividendenrendite hin oder her. Und der deutliche Rückgang bei den Zahlen zuletzt gefällt mir auch überhaupt nicht. Also TXN wird weiter sein Ding machen, aber irgendwie gibt es einfach bessere Unternehmen am Markt.

      Zuletzt hab ich mir darüber auch viele Gedanken gemacht und will im Depot etwas aussortieren. Warum holt man sich Werte ins Depot, die im Vergleich zur Peer Group unterperformen? Macht eigentlich keinen Sinn. Aber im Sinne der Diversifizierung greift man irgendwie doch zu.

      1. @Thomas,
        Die Frage ist immer: Wann ist man eingestiegen? LAM Research war schon höher vor 2 Jahren, ASML auch. Für manche ein Verlustgeschäft.
        Ohne Frage: beides sehr gute Firmen. Aber die Kurse sind mir derzeit schlicht zu hoch.
        Broadcom stieg 30% innerhalb eines Monats.
        Ich habe sie alle vor mehr als 3 Jahren gekauft und bin sehr zufrieden.
        TI sehe ich durchaus als mittelmäßig an. Aber stabil.

        @Stefan: Mag sein, dass man „Alles“ per Handy steuert, nur das Handy ist ein Signalgeber, der einen Signalnehmer benötigt und dort muss dann etwas gesteuert werden. Und TI ist schwer in der Steuerung involviert. Ohne TI würde Dein Garagentor nicht öffnen, Deine Haustüre nicht öffnen, deine Akkuwerkzeuge nicht gehen, Dein Kühlschrank nicht kühlen (auch Wärmepumpen nicht heizen), deine Stromversorgung zusammenbrechen und die Produktion in der Industrie würde stillstehen.
        TI ist kein Shooter, dafür ist das Portfolio nicht geeignet. Broadcom stieg 200 $ weil sie einen (!) Apple-Auftrag bekommen haben und das wäre Dir einen Einstieg wert? Übrigens im Handy sind auch TI Chips drin, nicht die wichtigsten (Akku und Sound), aber sie sind es ;)
        Welche Zahlen exakt passen Dir nicht bei TI?

        Nur als Hinweis:
        Adidas war ein 10-Bagger ;) (man muss nur den richtigen Zeitraum wählen)
        Leider: Hätte, hätte, Fahrradkette, ich war nicht investiert.

        Nichts für ungut, aber ein Depot braucht Ausgewogenheit. Je nach Risikoaffinität mehr oder weniger „grundsolide“ Aktien. Cherrypicking aus vergangenen Tagen bringt oft Mißmut, das erinnert mich immer an die Jagd nach dem 10-Bagger – heute und sofort und ich kann in die Zukunft sehen. Peter Ps Formel ist nicht die dümmste!

  2. Hallo und Danke für die Erinnerung. Hatte ich lange nicht auf dem Schirm und wäre interessant für mein Depot (schwanke immer mal zwischen ETF und Einzelaktien, mag direkte Investments aber mehr…Allerdings ist Texas Instruments schon wieder ne Ecke über dem Jahrestief und KGV 22.

  3. Hi Ben,

    dann solltest Du ja bereits zum Zuge gekommen sein beim aktuellen Kurs. Sehe es ähnlich wie Du – langfristig aussichtsreich, aber ich kaufe erst zu niedrigeren Preisen nach. Habe allerdings eine fast volle Position in den letzten Jahren aufgebaut.

    Bin zudem noch in Broadcom investiert seit einiger Zeit – auch wenn ich langfristig sehr überzeugt bin von dem Unternehmen habe ich kürzlich ein paar Teilgewinne mitgenommen nach dem „AI“-Sprung und würde nur zu wesentlich niedrigeren Preisen aufstocken…habe lange überlegt aber da Broadcom auch nach dem Teilverkauf noch eine volle Position in meinem Depot ist, fühle ich mich damit besser und habe die vorhandenen Mittel zum Rebalancing in andere Bereiche genutzt.

    Viel Erfolg Euch allen,
    Jochen

    1. Meine bisher recht wenigen Recherchen haben ergeben :

      die Firma schwimmt im Geld ! ,
      Das working capital uebersteigt den Nettogewinn !! Respekt !
      Deswegen nehmen sie wohl auch die die negative FCF-Ausschuettungsrate nicht so tragisch..

      Allerdings sind die cashflows etwas sehr holprig. Ich hab den eindruck , dass da in den letzten 2 jahren einiges investiert wurde.

      Die letzten Quartale waren nicht so berauschend. Umsaetze haben sich einigermassen gehalten, ansonsten aber einiges an gegenwind. Es sieht auch so aus, dass die lagerhallen vollgestopft sind mit unverkauftem Zeugs.

      Die Insider bilanz ist allerdings etwas traurig : es wurden von insidern fuer 7 mio $ verkauft, aber nur fuer 3 tausend gekauft.

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