„Timing is a bitch“ heißt es gemeinhin an der Börse. Und trotzdem versuche ich bei jedem Aktienkauf einen halbwegs guten Zeitpunkt zu erwischen. Diesmal, das muss ich unumwunden feststellen, ist mir das nicht gelungen. Hätte ich einfach erst mal die Eröffnung des Börsenhandels abgewartet und die ersten Umsätze angeschaut, dann hätte ich einige Euros sparen können.
So gab ich aber vor Börsenstart ein Kauflimit ab und es wurde prompt um 8.01 Uhr ausgeführt. Zum Tageshöchstkurs. Das ist finanziell natürlich verkraftbar, aber hätte nicht sein müssen. Ich war einfach zu ungeduldig, da ich am Vormittag keine Zeit für die Börse hatte. Aber unbedingt kaufen wollte, da ich die Börsennews der Aktie besser interpretierte als der Markt.
Na ja, wieder was gelernt. Und in ein paar Tagen oder Wochen ist der Kurs vermutlich wieder höher als mein Kaufkurs. Um welche Aktie es sich handelt, warum ich sie kaufte und welchen neuen Broker ich dafür testete, erfährst Du in diesem Beitrag.
Seit einigen Jahren ist die Munich Re mein größter Depotwert. Und auch mein größter Dividendenzahler. Um das Übergewicht nicht weiter anwachsen zu lassen, aber doch in dem gleichen Sektor investiert zu bleiben, reinvestiere ich die Dividende in den Wettbewerber Swiss Re. Die Aktie habe ich hier ausführlich vorgestellt.
Der Aktienkauf
Wie in den letzten drei Jahren auch schon, habe ich wieder 10 Aktien von Swiss Re gekauft. Aufgrund der Kurssteigerungen war es mein bisher teuerster Kauf: Ich zahlte pro Aktie 109,00 €. Die Order führte ich über Lang & Schwarz in meinem neuen Depot beim Smartbroker * durch. Dafür zahlte ich eine Provision von pauschal 4 €. Insgesamt kaufte ich also am 21.02.2020 für 1.094,00 €.

Schweizer Aktien sind ja nun schon seit längerer Zeit nicht mehr an deutschen Börsen handelbar. Der Smartbroker bietet die Möglichkeit, total unkompliziert über Lang & Schwarz Schweizer Aktien zu kaufen. Und ist dabei mit einer Pauschalprovision von 4 € auch sehr günstig. Und angekündigt ist, dass im 2. Quartal die Gebühren komplett wegfallen sollen. Ich sehe den Smartbroker daher als attraktive Alternative zu meinen anderen Depots. Und für diejenigen, die sich mit dem Handel per Smartphone bei Tradegate schwer tun: beim Smartbroker handelt man ganz normal per Browser an seinem PC. Hinter dem Smartbroker steckt mit der BNP Paribas übrigens die gleiche Bankengruppe wie bei der Consorsbank. Ein Angebot für österreichische Anleger gibt es auch.
Die Motive für den Aktienkauf
Wie eingangs schon beschrieben, ist mein Hauptmotiv die Reinvestition der Munich Re-Dividende. Hinzu kommt die Diversifikation in den Schweizer Währungsraum, da die Dividende in Schweizer Franken ausgezahlt wird.
Apropos Dividende: Die Swiss Re erhöht ihre Dividende von 5,60 auf 5,90 CHF. Das ist eine Erhöhung um 5,4%. Für meinen Aktienkauf ergibt das eine Dividendenrendite von 5,1%. Seit dem Kauf ist der Aktienkurs aber gesunken, so dass die Dividendenrendite für jeden weiteren Käufer nun sogar bei 5,5% liegt. Das sind derzeit über 2-Prozent-Punkte mehr als die Dividendenrendite der Munich Re.
Die Reinvestition der Dividende der Munich Re habe ich schon jetzt getätigt, rund zwei Monate vor dem Ausschüttungstermin. So habe ich es in den letzten Jahren auch schon gemacht und bin gut damit gefahren. Denn einerseits steigere ich damit schon die Dividendenerträge des laufenden Jahres. Und andererseits steigt der Aktienkurs meistens bis zur Dividendenzahlung im April noch mal an. Meine Hoffnung ist, dass der Kurs nach der Ausschüttung (also mit Dividendenabschlag) dann mindestens meinem jetzigen Kaufkurs entspricht.
Fundamental hatte die Swiss Re ein durchwachsenes Geschäftsjahr. Der Gewinn stieg um 73%, das lag aber vor allem am Verkauf der Sparte ReAssure. Wieder einmal sorgten Wirbelstürme, Waldbrände und andere Katastrophen für Schäden in Milliardenhöhe. Aber das ist nun mal Geschäft eines Rückversicherers. Bei den Vertragserneuerungen im Januar konnte die Swiss Re so das Prämienvolumen um 2% steigern. Denn das gehört auch zur Wahrheit: steigen die Schäden, dann steigen im Folgejahr auch die Versicherungsprämien.
Ich bin nun gespannt, wie die Munich Re im letzten Jahr abgeschnitten hat und welche Dividende sie der Hauptversammlung vorschlagen wird. Die Swiss Re hat mit 5,4% Erhöhung vorgelegt, die Allianz konterte heute mit +6,7% und die Munich Re folgt in einer Woche. Mitte März folgt dann mit Talanx mein vierter Versicherungstitel im Depot. Diese vier Titel machen aktuell ein Fünftel meines Dividendendepots aus.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Swiss Re |
| ISIN: | CH0126881561 |
| Im Divantis-Depot seit: | 18.04.2017 |
| Letzter Nachkauf am: | 15.04.2020 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 60 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 85,87 € |
| Gesamtkaufpreis: | 5.152,35 € |
| Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden: | 737,95 € |
| Verkauft am: | 20.02.2023 |
| Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern: | 94,56 € |
| Gesamtverkaufserlös: | 5.673,66 € |
| Gewinn/Verlust: | 1.259,26 € |
| Gewinn in Prozent: | +24,44% |

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