Warum ich die Aktie trotz zweistelligem Tagesverlust immer noch nicht nachkaufe

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Schlechte Quartalsergebnisse zu erwarten ist das Eine. Sie dann auch zu ertragen das Andere. Wenn dann noch der Aktienkurs zweistellig einbricht, ist es besonders schwer.

Wie gut, dass eine Dividendenerhöhung zumindest den Cash-Flow aus dem Investment erhöht. Auch wenn der Depotanteil seit einem Jahr stetig sinkt. Schließlich ist die Aktie nun schon 30% von ihrem Höchststand entfernt.

Warum ich trotzdem keinen Gedanken an einen Ausstieg verliere und stattdessen auf einen baldigen Nachkauf schiele, erfährst Du in diesem Beitrag.

Der Highflyer in meinem Dividendendepot bis zum letzten August war The Clorox Company. Da hat sie 237,50 US$ gekostet. Das ist jetzt genau ein Jahr her. Das Unternehmen habe ich hier vorgestellt.

Dividendenzahlung

Clorox zahlt erstmals eine Quartalsdividende von 1,16 US$ je Aktie (zuvor: 1,11 US$). Das ist eine Erhöhung um 4,5%. Für die 50 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 58 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,17581 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 36,73 €. Sie wurde mit Wertstellung 13.08.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Clorox im August 2021

Perspektiven

Mit dieser Dividendenerhöhung hat The Clorox Company nun das 20. Jahr in Folge seine Dividende erhöht. Das ist im Moment leider auch das Einzige, was sich positiv berichten lässt.

Denn Anfang August meldete Clorox seine Quartalszahlen und die waren katastrophal. Jedenfalls wurden sie so von der Börse aufgenommen. Ich hatte hingegen kaum etwas anderes erwartet. War aber trotzdem enttäuscht, als ich es dann schwarz auf weiß gelesen habe.

Clorox war mit seinen Reinigungs- und Desinfektionsmitteln einer der Corona-Gewinner schlechthin. Und hat deshalb einen Basiseffekt im Quartalsvergleich gegenüber dem Vorjahr, bei dem es eigentlich nur abwärts gehen konnte. Denn vor einem Jahr hatte sich von März bis Juni jeder mit genau diesen Produkten eingedeckt. Und sie vermutlich bis heute noch nicht aufgebraucht.

Während bei den letzten Quartalsergebnissen noch eine stagnierende Umsatzentwicklung stand, ging es nun abwärts. 9% Umsatzminus gegenüber dem Vorjahresquartal sind bitter. Aber richtig heftig erwischte es den Gewinn je Aktie: Er ging um 68% zurück.

Und da es das Schlussquartal für Clorox war, stehen nun auch die Ergebnisse des gesamten Geschäftsjahres (bis 30.06.2021) fest: Der Umsatz stieg um 9%, bedingt durch die noch starken beiden 2020er Quartale. Der Gewinn je Aktie sank jedoch um 24%.

Das war vor allem der Abschreibung geschuldet, über die Clorox schon vor drei Monaten berichtet hatte: Im Ergebnis ist eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von 2,11 US$ je Aktie auf den Geschäftsbereich „Vitamine, Mineralien und Zusatzstoffe“ enthalten. Sie resultiert aus einem überteuerten Spartenzukauf der Vergangenheit.

Mit dem Jahresergebnis wurden die eigenen Prognosen trotzdem verfehlt, denn der Umsatz sollte eigentlich um 10-13% steigen. 9% sind knapp vorbei, aber eben doch daneben. Genauso wurde die Prognose für den Gewinn je Aktie (5,94-6,14 US$) mit 5,58 US$ verfehlt.

Und das war dann auch der Hauptgrund für den Einbruch des Aktienkurses am Tag der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Es ging zeitweise fast 13% abwärts, zum Tagesende stand dann ein Minus von 9,5%.

Ich bin ebenfalls kein Freund von Unternehmen, die ihre eigenen Prognosen verfehlen. Dann lieber vorsichtiger agieren und dafür verlässlich liefern.

Und so ist mir auch unklar, ob die Prognose für das neue Geschäftsjahr nun etwas defensiver ist. Jedenfalls wird ein weiterer Umsatzrückgang von 2-6% erwartet, der das Ergebnis je Aktie auf 5,05-5,35 US$ sinken lassen soll.

Das neue Geschäftsjahr wird nun vollständig in das Zeitalter der Corona-Impf-Realität fallen. Die erste Hysterie ist verschwunden, Hamsterkäufe nicht mehr notwendig und wir lernen mit dem Virus zu leben.

Deshalb dürfte das neue Geschäftsjahr für Clorox den Übergang zum Normalzustand bedeuten. Und die Zahlen bieten dann eine gute Basis, um davon ausgehend dann in den Jahren ab 2023 langfristig wieder zu wachsen. Denn das ist weiterhin das Ziel: ein langfristiges durchschnittliches Umsatzwachstum von 3-5%.

Und das ist auch der Grund, warum ich weiter in der Aktie engagiert bleibe. Bei meinem Einstieg 2017 und 2018 zu Kursen von 128 bzw. 119 US$ dachte noch niemand an Corona. Ich war von Clorox langfristig überzeugt und bis das auch heute noch. Die Dividendenerhöhung zeigt mir, dass an meinem Investment-Case keine langfristigen Zweifel bestehen.

Und ich kann mir auch vorstellen, meinen Aktienbestand von bisher 50 Stück weiter auszubauen. Dazu würde ich bei weiter sinkenden Kursen nachkaufen. Mein Kauflimit liegt aber immer noch unter dem aktuellen Niveau, spannend finde ich Kurse unter 130 US$. Dann läge das Kurs-Gewinn-Verhältnis immer noch bei 25 und der Nachkauf wäre nur aufgrund der langfristigen Perspektiven gerechtfertigt.

Wenn es Dich interessiert: Ich habe jetzt angefangen, meine Watchlist aufzuschreiben. Einen ersten Einblick findest Du hier.

Auf einen Blick:

Unternehmen:The Clorox Company
ISIN:US1890541097
Im Divantis-Depot seit:06.02.2017
Letzter Nachkauf am:19.04.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:50
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:108,63 €
Gesamtkaufpreis:5.431,34 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:601,84 €
Aktuelle Strategie:Unterhalb von 100 US$ kaufen

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Ein Gedanke zu „Warum ich die Aktie trotz zweistelligem Tagesverlust immer noch nicht nachkaufe“

  1. Hi
    Clorox ist ein sehr robustes Unternehmen und der Kurs kam etwas in ein etwas angemesseneren Bereich runter. Ich bin in Unilever, Reckit Benkiser und Henkel investiert. Könnte mir gut vorstellen, bei Clorox einzusteigen, auch wenn gewisse Überschneidungen bestehen.
    Danke für deine Analyse und beste Grüsse

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