Hohe Rohstoffpreise sorgen wieder für hohe Dividende

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Die letzte Überschrift zur Dividendenzahlung dieser Aktie lautete: „Hohe Dividende direkt reinvestiert.“ Den gleichen Titel hätte ich für diesen Beitrag wählen können. Das wäre aber etwas langweilig gewesen. Und richtigerweise hätte es auch noch heißen müssen „Erneut höhere Dividende direkt reinvesiert“.

Tatsächlich ist die Dividende so hoch, dass ich mit ihr bei jedem Zahltag meine Position signifikant erhöhen kann. Und bei zwei Zahltagen im Jahr kommt da über die Zeit schon etwas zusammen.

Im Unterschied zu vielen anderen Hochdividendenwerten zahlt die Aktie aber nicht aus der Substanz, sondern verdient die Dividende auch und hat noch Geld übrig, um damit Zukunftsinvestitionen zu tätigen.

Genau das war von Anfang mein Investmentcase. Und ich bin weiterhin zuversichtlich, dass das Unternehmen in 8-10 Jahren völlig anders aufgestellt sein wird. Und ich bis dahin durch die reinvestierten Dividenden eine ordentliche Aktienposition haben werde, die dann noch mehr Geld verdient.

Was sich hinter dem Plan konkret verbirgt, erfährst Du in diesem Beitrag.

2022 bin ich erstmals in die Fortescue Metals Group eingestiegen. Mich hat das Geschäftsmodell als australischer Eisenerzförderer mit Transformation zum grünen Wasserstoff überzeugt. Hier habe ich die Aktie ausführlich vorgestellt.

Nach dem Einstieg habe ich mehrfach nachgekauft und zuletzt noch die beiden Dividendenzahlung reinvestiert. Der Aktienchart selbst ist stark vom Eisenerzpreis abhängig und entsprechend volatil:

10-Jahres-Chart der Fortescue Metals Group in AUD
10-Jahres-Chart der Fortescue Metals Group in AUD

Aktienkauf

Ich kaufte am 26.02.2024 – und damit noch unmittelbar vor dem ex-Dividende-Tag – 6 weitere Aktien der Fortescue Metals Group. Das Limit hatte ich schon ein paar Tage offen und es sollte in der Abrechnung dann ziemlich genau der zu erhaltenden Dividende entsprechen.

Mein Kaufkurs betrug 17,00 € und die Order gab ich in meinem Trade Republic Depot auf. Sie wurde über Lang & Schwarz ausgeführt und mir wurde 1 € Gebühr belastet. Für den Kauf zahlte ich insgesamt 103,00 €.

Wertpapierkauf Fortescue Metals Group im Februar 2024

Dividendenzahlung

Die Fortescue Metals Group (FMG) zahlt nun eine Zwischendividende. Prinzipiell zahlt sie zweimal im Jahr aus, im März gibt es eben diese Zwischendividende und im September/Oktober dann die Schlussdividende.

Die FMG zahlt in diesem Jahr eine Zwischendividende von 1,08 AUD je Aktie. Im letzten Jahr gab es zu diesem Zeitpunkt nur 0,75 AUD, sodass dies einer Erhöhung um 44% entspricht. Für die nun 216 Aktien in meinen Depots ergibt das eine Brutto-Dividende von 233,28 AUD. Sie wurde von maxblue zum Kurs von 1,6672 in Euro umgerechnet, bei Trade Republic erhielt ich einen Wechselkurs von 1,659. Nach Abzug der Steuern verbleibt in der Addition eine Netto-Dividende von 103,05 €. Die Dividende wurde von Trade Republic mit Wertstellung 27.03.2024 überwiesen. Maxblue behielt das Geld über Ostern noch für sich und schrieb die Dividende erst mit Wert 02.04.2024 gut.

Dividendengutschrift Fortescue Metals Group im April 2024 maxblue
Dividendenabrechnung von maxblue
Dividendengutschrift Fortescue Metals Group im März 2024 Trade Republic
Dividendenabrechnung bei Trade Republic

Die Berechnung der Dividendenrendite ist ein bißchen wie Würfeln. Denn es gibt keine Sicherheit, in welcher Höhe die Schlussdividende im September ausfallen wird. Allerdings ist die Erhöhung der Zwischendividende ein gutes Zeichen, dass die Gesamtdividende zumindest das Niveau des Vorjahres (1,75 AUD) erreicht. Bleibt die Schlussdividende konstant, dann wird es sogar eine Gesamtdividende von 2,08 AUD. Bei einem Aktienkurs von 25,70 AUD ergibt das eine Dividendenrendite von entweder 6,8% oder 8,1%. Beides hohe Werte, die aber auch anders ausfallen können. Bezogen auf die Zwischendividende (sie ist ja schon auf dem Konto) ergibt sich aber mindestens eine Dividendenrendite von 3,9%.

Zur Berechnung meiner persönlichen Dividendenrendite (Yield on Cost) nehme ich den Einstandspreis von 2.842,17 € und rechne die Dividendenzahlung mit dem aktuellen Wechselkurs um. Dabei nehme ich den schlechteren Kurs von maxblue, um mich nicht besser zu rechnen. Nur die Zwischendividende (129,56 € brutto) ergibt bereits einen YoC von 4,6%. Bei einer Gesamtdividende wie im letzten Jahr (226,73 € brutto) steigt der YoC auf 8,0%. Und bei einer konstanten Schlussdividende ergibt die Gesamtdividende (269,48 € brutto) einen YoC von 9,5%. So oder so – alles überzeugende Werte!

Perspektiven

Bei der letzten Dividendenzahlung im Herbst 2023 war ich einigermaßen verunsichert. Es gab Pressemeldungen über den Gründer und Großaktionär der FMG und seine anstehende Scheidung. Das sorgte für Unsicherheit, da nicht klar war, was mit seinem Aktienpaket passiert.

Die Erholung im Aktienkurs zeigt allerdings, dass nichts so heiß gegessen wird wie es gekocht wird. Die Märkte haben sich mit der Unsicherheit abgefunden und wieder auf die Fundamentaldaten konzentriert.

Entsprechend positiv wurden auch die letzten Unternehmensergebnisse wahrgenommen. Sie betrafen das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres. Mit einer verschifften Produktion von 94,6 Mio. Tonnen Eisenerz war es das zweitbeste 1. Halbjahr der Unternehmensgeschichte. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das allerdings ein Rückgang um 2%.

Das war jedoch nicht weiter schlimm, denn der Eisenerzpreis ist im Vergleich deutlich gestiegen. Der Umsatz je verkaufter Tonne stieg nämlich um 24%. Gleichzeitig stiegen die Kosten dafür nur um 2%.

So legte der Umsatz der FMG im 1. Halbjahr um 21% auf 9,5 Mrd. US$ zu. Der operative Gewinn stieg um 36% und der Gewinn je Aktie um 41%. In der Heimatwährung AUD lag der Gewinnanstieg sogar bei 44%. Verdient wurden 1,66 AUD je Aktie nach 1,15 AUD im Vorjahreszeitraum. Mit einer Zwischendividende von 1,08 AUD ist die Ausschüttungsquote damit weiterhin in einem gesunden Bereich von 65%. Der Free Cash Flow konnte im Halbjahr sogar um 68% zulegen.

Im Halbjahresergebnis zeigt sich aus meiner Sicht erneut die Zyklik des Geschäfts. Der Eisenerzpreis ist von der Wirtschaftsleistung Chinas und der dortigen Nachfrage für die Stahlproduktion abhängig.

Das Pendel ist aktuell zugunsten von FMG ausgeschlagen. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch ein deutlicher Preisrückgang nicht zu wirklichen Problemen führt. Dafür sind die Produktionskosten einfach sehr niedrig und es wird auch bei geringerem Preis Geld verdient. Trotzdem ist es für das Ergebnis und die Dividende natürlich besser, wenn der Preis hoch ist.

Für mich ist FMG weiterhin eine Wette auf die Zukunft. Der Gewinn wird überwiegend ausgeschüttet, aber es bleiben auch genug Reserven zurück. Mit ihnen wird u.a. der grüne Energiebereich aufgebaut. Und FMG will weiterhin im Jahr 2030 „Real Zero“ bei CO2-Emissionen sein.

Dividendenausschüttungen im Zeitverlauf, Quelle: BMO Global Conference Presentation

Ich werde weiterhin die Dividendenzahlungen jeweils reinvestieren und damit dann den Schneeball immer größer werden lassen. Und dann irgendwann ein klimaneutrales Unternehmen mit hoher Dividende in meinem Depot haben. Mit einem Depotanteil von aktuell 0,67% bin ich schon einigermaßen gut investiert.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Fortescue Metals Group
ISIN:AU000000FMG4
Im Divantis-Depot seit:06.06.2022
Letzter Nachkauf am:26.02.2024
Stückzahl im Divantis-Depot:216
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:13,16 €
Gesamtkaufpreis:2.842,17 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:330,45 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividenden reinvestieren

für diesen Beitrag verwendete Quellen:
FY24 Half Year Results
BMO Global Conference Presentation

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4 Gedanken zu „Hohe Rohstoffpreise sorgen wieder für hohe Dividende“

  1. Fortescue ist wie nahezu jeder zyklische Rohstoffwert kein zuverlässiger Dividendenzahler.
    Das sollte erwähnt werden. Erst 2023 wurde die Dividende im Vergleich zum Vorjahr deutlich zusammen gekürzt.
    https://divvydiary.com/de/fortescue-aktie-AU000000FMG4
    https://aktienfinder.net/aktienfinder?s=fortes
    Nach dem explosiven Anstieg der Gewinne und Umsätze von 2019 bis 2021 sind die Gewinne seitdem wieder spürbar zurück gegangen. Bis 2018 war Fortescue als Dividendenwert völlig uninteressant und unzuverlässig.
    Die Prognosen bis 2026 sezen auch nicht so rosig aus.
    Kann man einem Depot vielleicht beimischen, für mich uninteressant auch im Hinblick auf die hohe Quellensteuer.
    Der Aktienkurs insb. in € stagniert auch schon seit 3 Jahren.

    1. Hallo CK7985,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Dass die Dividende von FMG schwankt, habe ich sowohl in der ausführlichen Vorstellung als auch in jedem einzelnen Beitrag über die Dividendenzahlungen dargestellt. Und auch dem eingefügten Bild ist das deutlich zu entnehmen („Dividendenausschüttungen im Zeitverlauf“).

      Welche Prognosen bis 2026 meinst Du? Von Unternehmensseite gibt es nur Prognosen für das laufende Jahr und alles andere ist Kaffeesatzleserei, da niemand die Preise für Eisenerz in den nächsten Jahren kennt. Was ich allerdings an Deinem Kommentar nicht verstehe ist Dein Hinweis, dass die Aktie für Dich aufgrund der hohen Quellensteuer uninteressant sei. Kann es sein, dass Du da irgendwas verwechselst? Die Dividende der FMG ist quellensteuerfrei! Schau Dir dazu gerne die beiden Dividendenabrechnungen im Beitrag an.

      Viele Grüße Ben

  2. bei der Gruppe der Basic Materials oder auch der Rohstoffproduzenten/Minenaktien
    ist mMn am allerdeutlichsten zu sehen, das sie als Gruppe zyklisch laufen. Nirgendwo sieht man (sehe ich) es deutlicher.
    Also kauft man sie, wenn sie gerade down sind (theoretisch).
    Zur Zeit war gerade Ende Februar 2024 mal so eine Phase, wo sich alles auf Tech/Gold/BTC/Value gestürzt hat und die Basic Materials bissel blass um die Nasenspitze waren.
    Jetzt geht es aber schon wieder aufwärts. Der Boden scheint da.
    Freeport-McMoRan Inc. zieht an (Sorge um Kupfermangel)
    Cameco zieht wieder an (Uran)
    BHP, Rio, Vale usw usf, Goldminen kommen langsam wieder, selbst das Trauerkind Anglo American kommt langsam wieder ins Spiel.
    Rohstoffaktien kauft man mMn ganz klar nicht, um Kursgewinne zu erzielen, sondern um Erträge zu generieren.
    Bei mir liegt schon mit langer Haltedauer BHP und Rio im Depot (beides in Summe mit Dividenden und Abspaltungen schön im Plus), Glencore bespare ich.

    Die cleverste Lösung wäre wahrscheinlich immer einen ausschüttenden Rohstoff ETF (nach)zu kaufen, wenn die Basic Materials unten sind. Die kommen auch wieder hoch.
    (keine Empfehlung!)

    Fortescue ist für mich nicht so interessant, weil es einfach zu viel von allem gibt und man sich selbst aus seine Aktien fokussieren muß und es wäre für mich nicht erste Wahl.
    Bei der Story vom grünem Wasserstoff bin ich inzwischen außerordentlich ! skeptisch und kaufe diese Story nicht mehr.
    Grüße

  3. Moin Ben,

    Fortescue ist für mich ein reiner Stahlproduzent. Über die Volalität wurde bereits sich ausgetauscht.

    Deine Annahme, dass Fortescue sich zu einem grünen Unternehmen wandeln wird in den nächsten Jahren, halte ich für reine PR der Firma. Im Grunde tun ja nur ganz, ganz wenige Länder überhaupt etwas für ihre Klimaneutralität. Australien ist davon sogar noch ganz, ganz weit weg – ich sehe da auch keine große Bemühungen. Die Sicht der Australier ist da eine gänzlich andere als die unsrige. Wie gesagt, man gehe den großen Ankündigungen nicht auf den Leim. Ich selber habe mir die Finger bei AGL Energy verbrannt. Die haben auch groß angekündigt, enttäuschen aber immer wieder.

    Die große Hoffnung, dass Australien großer Wasserstoffexporteur wird und damit Geld verdient, schrumpfen schon wieder zusammen. Nun denn, dann exportieren wir als Australier eben weiterhin klimaschädliche Rohstoffe, womit die Wirtschaft in Down Under hauptsächlich am Laufen gehalten wird.

    In gar nicht mal mehr zu weiter Zukunft, wird man panikartig CO2 versenken, weil einem das Wasser buchstäblich bis zum Halse steht. Zukunft haben dann also Konzerne wie Aker (NO0010234552). Die Dividendenrendite lässt sich ebenfalls sehen. Wer es noch expliziter machen will und vom geschilderten Szenario überzeugt ist, kann auch direkt investieren … Aker Carbon Capture.

    Gruß Frank

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