Es gab eine Zeit, da waren Aktiensplits groß in Mode. Vor allem bei US-Unternehmen. Kaum wurde der Aktienkurs dreistellig, wurde gesplittet. Für den Anleger verdoppelte sich damit die Aktienanzahl im Depot und die Aktie erschien optisch billiger.
Zuletzt habe ich aber vor allem im vierstelligen Bereich Aktiensplits beobachtet (z.B. bei Tesla oder Alphabet). Warum eigentlich?
Die heute behandelte Aktie habe ich seit 2008 im Depot und bisher noch keinen Aktiensplit miterlebt. Bei einem Aktienkurs von mittlerweile 300 US$ wäre es allerdings mal an der Zeit.
Denn seit dem Börsengang 1965 hat das Unternehmen immerhin 12 Aktiensplits durchgeführt. Der letzte datiert allerdings auf das Jahr 1999.
Für mich gibt es einen konkreten Grund, warum ich auf einen Aktiensplit warte: Ich stehe kurz davor, mein ursprüngliches Investment komplett durch Dividendenzahlungen zurückerhalten zu haben.
Und zukünftige Dividenden möchte ich dann gerne zum Nachkauf der Aktie verwenden. Beim aktuellen Aktienkurs würde es aber Jahre dauern, bis ich auf eine volle Stückzahl kommen könnte. Und das macht dann wenig Spaß.
Wie ich die Perspektiven des Unternehmens aus der Gastronomie einschätze und warum ich gerne nachkaufen möchte, erfährst Du in diesem Beitrag.
Wenn es um Restaurants geht, dann führt weltweit kein Weg an McDonald’s vorbei. Und es sind eben die Aktien von McDonald’s, die sich seit 15 Jahren in meinem Dividendendepot befinden.
Die Performance in dieser Zeit ist beeindruckend, der nachfolgende Chart zeigt die Entwicklung seit meinem Einstieg im Juli 2008 und den Grund, warum mir ein Aktiensplit gelegen käme:

Dividendenzahlung
McDonald’s zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,52 US$ je Aktie. Für die 15 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 22,80 US$. Sie wurde von der Consorsbank zum Kurs von 1,1036 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 15,38 €. Sie wurde rückwirkend mit Wertstellung 20.06.2023 überwiesen.

Perspektiven
Nach dieser Dividendenzahlung fehlen jetzt nur noch drei Quartalsdividenden, dann habe ich meinen gesamten Einsatz aus dem Jahr 2008 zurückerhalten. Für mich persönlich ein Meilenstein, den ich zuvor bei keiner Aktienposition jemals erreicht habe. Wenn es dann tatsächlich im März nächsten Jahres so weit ist, werde ich das natürlich gebührend würdigen!
Für danach habe ich mir ein Reinvestment der Dividendenzahlungen in McDonald’s vorgenommen. Am liebsten unkompliziert über einen quartalsweise ausgeführten Aktiensparplan. Und der macht tatsächlich mehr Freude, wenn der Aktienkurs niedriger wäre. McDonald’s könnte z.B. problemlos einen Aktiensplit 1:6 durchführen und hätte dann einen Kurs von rund 50 US$. Und in meinem Aktiensparplan hätte ich dann jedes Jahr etwas mehr als 1 neue Aktie zusammen. Aber das ist bisher Wunschdenken…
Der einzige Grund, der aus meiner Sicht gegen den Aktiensplit spricht, ist die merkwürdige Zusammensetzung des Dow Jones Industrial Average Index. Er fasst die größten 30 börsennotierten US-Unternehmen zusammen und wird in der Öffentlichkeit gerne als Börsenbarometer für die USA herangezogen. Tatsächlich ist der S&P 500 viel wichtiger, vor allem für die ETF-Anbieter.
Der Dow Jones Index hat nun die Besonderheit, dass die dort enthaltenen 30 Titel nach dem absoluten Aktienkurs gewichtet werden. Also nicht etwa nach Marktkapitalisierung wie das bei allen anderen bekannten Indizes üblich ist. Und McDonald’s ist nach Marktkapitalisierung nur ein Unternehmen im Mittelfeld der 30 Titel: Aktuell auf Platz 13. Top-Wert ist Apple mit der 13-fachen Marktkapitalisierung.
Tatsächlich hat McDonald’s im Dow Jones Index aber eine Gewichtung von 5,3% und Apple nur von 2,8%! Denn der Aktienkurs von McDonald’s (292 US$) ist ja viel höher als der von Apple (184 US$).
Allein schon daran merkst Du, dass der Dow Jones ein Index ist, der völlig unbrauchbar zur Abbildung der Realität ist. Aber womöglich ist diese Indexgewichtung der Punkt, der das McDonald’s-Management von einem Aktiensplit abhält.
Seit Jahresbeginn hat die McDonald’s-Aktie mehr als 10% zugelegt. Das deckt sich ungefähr mit dem berichteten Ergebnis zum 1. Quartal 2023. Dort stiegen die weltweiten Verkäufe um 12,6%. Und das diesmal gleichlaufend im Heimatmarkt USA und sowohl in den entwickelten als auch den aufstrebenden internationalen Märkten. Der operative Gewinn stieg dadurch um 10% (sogar 14% bei gleichbleibender Währung). Und der Gewinn je Aktie legte um (nach Herausrechnung von Restrukturierungsaufwendungen im Berichts- und im Vorjahresquartal) 15% zu.
Mit dem Wachstum im Aktienkurs ist die Bewertung des Unternehmens damit im Großen und Ganzen unverändert geblieben. Und sie liegt immer noch im ambitionierten Bereich des 30-fachen Jahresgewinns.
Die McDonald’s-Aktie ist damit für mich aktuell kein zwingender Kauf. Allerdings zeigt die Historie, dass McDonald’s eine sehr große Qualität hat – jedenfalls als Unternehmen. Und im Chart zeigt sich seit 2015 ein nahezu perfekter Aufwärtstrend.
Für einen Neueinstieg würde ich mir als Investor aber genug Zeit lassen. Und entweder bei einem Rückschlag wie im Corona-Crash 2020 zugreifen oder über einen Sparplan sukzessive eine Position aufbauen. Dann besteht zumindest die Chance auch zu geringeren Kursen zu kaufen und damit einen günstigeren Kaufdurchschnitt zu erreichen.
Denn die hohe Bewertung hat McDonald’s eigentlich schon traditionell. Seit 2008 war mir die Aktie immer zu teuer für einen Nachkauf. Aber schon in einem Jahr werde ich anfangen, wenigstens die Dividenden zu reinvestieren. Hoffentlich dann nach einem Aktiensplit!
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | McDonald’s |
| ISIN: | US5801351017 |
| Im Divantis-Depot seit: | 04.08.2008 |
| Letzter Nachkauf am: | — (Sparplan zur Reinvestition der Dividende seit März 2024 aktiv) |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 15 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 38,43 € |
| Gesamtkaufpreis: | 576,45 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 677,28 € |
| Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende reinvestieren |

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