Was Dich hier erwartet:
In meinem Dividendenkalender lässt sich die Verteilung der Dividenden jedes Jahr gut sehen: der Schwerpunkt liegt im Mai, weil dann die meisten deutschen und europäischen Unternehmen ihre Jahresdividenden ausschütten. Die Quartalszahler aus den USA verteilen sich dann schön übers Jahr, aber können den Mai nicht toppen.
In diesem Jahr ist es allerdings etwas gleichmäßiger, da mit BASF und der Münchener Rück gleich zwei große, traditionelle Dividendenzahler bereits Ende April ausgeschüttet haben.
In meiner Monatsstatistik führt das zu einigen Verschiebungen, aber das ist nicht wirklich relevant. Spannender ist vielmehr der Ausblick auf den Mai und die Frage, ob es im Juni tatsächlich zur ersten Zinssenkung der EZB kommen wird.
Den Einfluss dieser Fragen auf das Börsengeschehen und meine Gedanken dazu, stelle ich – neben der dokumentarischen Darstellung des April – in diesem Beitrag dar.
Meine längerfristige Anlagestrategie für das komplette Jahr 2024 habe ich hier veröffentlicht. Dort gehe ich von einer Performance der großen Aktienindizes in diesem Jahr von 8 bis 10% aus. Mein Dividendendepot, das dieser Entwicklung von seiner Strategie her am ehesten vergleichbar ist, lag nach drei Monaten mit +9,6% bereits am oberen Ende meiner Erwartung. Der April hat es nun aber wieder „geerdet“ und so befinde ich mich insgesamt zwar noch auf gutem Weg, aber mit +6,1% YTD nicht mehr so euphorisch im Plus.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
Depotwert 30.04.24 | Monatsperformance | |
Dividendendepot | 483.232 € | -3,2% |
Optionsdepot | 8.638 € | -1,0% |
Anti-Depot | 25.662 € | -2,3% |
Zitronen-Depot | 7.507 € | -2,9% |
Summe: | 525.039 € | -2,1% |
Veränderung 2024: | +11.265 € | |
zzgl. Entnahmen: | +23.328 € | |
Nettoveränderung 2024: | +34.593 € |
Ein Hinweis an dieser Stelle zu den Angaben zur Monatsperformance: bei den Einzeldepots handelt es sich um die zeitgewichtete Monatsrendite. Bei der Gesamtsumme ist es die absolute Veränderung.
Der April war damit in absoluten Zahlen kein schöner Monat. Während mein Nettoplus Ende März noch bei 46.281 € gelegen hatte, ist es nun um rund 11.700 € abgesackt.
Benchmark
Im Juli letzten Jahres hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Im April wurde die nächste Sparplanrate abgebucht (insgesamt also jetzt 250 €) und zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance nun +8,56 % (Stand: 271,41 €). Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 30.04.2024 liegt bei +14,48%. Damit liege ich nach zehn Monaten rund 6%-Punkte besser.
Aktienkäufe
Im April habe ich im Dividendendepot 3 Aktienkäufe getätigt und dafür 1.504,99 € investiert:
10 Aktien Realty Income für 490,95 €
3 Aktien Kenvue für 54,19 €
50 Aktien Protector Forsikring für 959,85 €
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Verkäufe gab es im April keine.
Dividendenerträge
Im April erhielt ich insgesamt 2.378,96 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-April ist das ein Plus von 334,3% – vor allem durch die Verschiebung der BASF- und der Munich Re-Dividende vom Mai in den April.
Ich erhielt im April die folgenden Dividenden:
Coca-Cola: 38,15 €
Realty Income: 31,73 €
Calida: 7,89 €
Cisco Systems: 30,29 €
Conduit Holdings: 24,52 €
LVMH: 5,57 €
VINCI: 359,01 €
L’Oréal: 49,06 €
Sekisui House: 28,17 €
Munich Re: 1.380,47 €
BASF: 125,17 €
Alle meine Dividenden des Jahres 2023 habe ich in diesem Beitrag analysiert und auch mein neues Dividendenziel für 2024 definiert.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im April erhielt ich 25,00 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio. Vorzeitig (2 Monate vor Endfälligkeit) und vollständig wurde das Projekt „Jena/Dornburger Straße II“ bei Bergfürst zurückgeführt. Von ecoligo gab es Regeltilgungen für 2 Projekte.
Mein Portfolio ist aktuell noch 3.467,37 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 900 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 1.511,21 € seitens ecoligo und 300 € bei Bergfürst (davon 10 € Ausfall) getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im April mit dem Markt negativ entwickelt. Der Depotwert per Ende April beträgt nun 483.232 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Minus von 3,2%.
Top-Werte im Dividendendepot im April waren Sandoz (+14,4%), USU Software (+10,9%) und Itochu (+7,6%).
Schwächste Werte im April waren MSCI Inc. (-16,2%), Kenvue (-11,6%) und BB Biotech (-10,0%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im April bei 2,4%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%. 2023 gab es dann wieder ein Plus von 16,4%.
2024 will ich die positive Entwicklung ausbauen. Nach dem April liegt das Depot bei +3,9%. Im April gab es keine Veränderungen und auch keine Zins- oder Dividendeneinnahmen.
Im Anti-Depot verbucht ist auch ein Investment in das von mir betreute wikifolio „Ausgewogen sorgenfrei leben„. Es entwickelte sich im April leicht negativ und entsprechend reduzierten sich die verwalteten Mittel auch etwas.
Die Volatilität des Anti-Depots lag im April mit 2,9% erstmals nur marginal über der meines Dividendendepots.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im April hatte ich Erträge im Optionsdepot von 52,85 € brutto. Die Performance lag im April bei -1,0%.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im April meldete die nicht börsennotierte Instapro II (ehemals MyHammer) ein Squeeze-Out-Verlangen ihres Mehrheitsaktionärs. Bekannt gegeben wurde auch der Abfindungspreis bei der Software AG. Etwas ausgebaut habe ich meine Position bei der Aareal Bank.
Bei Tion Renewables wurde der Squeeze-Out nun vollzogen und meine Aktien ausgebucht.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte erhöhte sich dadurch im April um 12.192,66 € auf 165.860,88 €.
Das Depot erzielte eine Monatsperformance von -2,9%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im April Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 285,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 247,53 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 370,20 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende April bei 235.892,92 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz).
Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 700 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zum Ende April bei 706,17 €.
Dividendenveränderungen
Im April wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
Procter & Gamble: Erhöhung der Quartalsdividende von 0,9407 US$ auf 1,0065 US$ (+7,0%)
Johnson & Johnson: Erhöhung der Quartalsdividende von 1,19 US$ auf 1,24 US$ (+4,2%)
Ausblick auf den Mai
Mit der zum April-Ultimo ausgezahlten Munich-Re-Dividende startet für mich nun der Dividenden-Monat schlechthin. Die zahlreichen deutschen Hauptversammlungen mit anschließenden Dividendenzahlungen werden durch diverse ausländische Zahlungen ergänzt und heraus kommt dann mein ertragreichster Monat.
Normalerweise nutze ich die hohen Ausschüttungen dann auch zur Wiederanlage. In diesem Jahr habe ich aber einige Käufe schon vorgezogen und deshalb keinen „Anlagedruck“.
So kann ich mir das Börsentreiben ganz entspannt anschauen auf das Sommerloch warten. Denn natürlich fällt mir zum Mai immer die Devise „Sell in May and go away“ ein. Ich habe mich aber noch nie daran gehalten!
Was aber klar ist: im langjährigen Durchschnitt ist der Mai noch ein vergleichsweise robuster Börsenmonat. Die folgenden Monate bis einschließlich September gelten dann aber als die schwachen Börsenmonate. Auch wenn es dafür keine Garantie gibt, lässt es sich statistisch belegen.
Für mich ist das immer wieder wichtig, mir das klarzumachen: Ich habe keine Eile und es rennt mir nichts weg! Ich kann mir die Entwicklungen anschauen und mir dann meine Strategie zurecht legen. Welchen Einstiegskurs sehe ich als günstig an? Und wo sehe ich womöglich sogar eine Übertragung nach Unten?
Im Großen und Ganzen lasse ich mein Depot einfach weiterlaufen und sich entsprechend entwickeln. Natürlich wird es mir keine Freudentränen bereiten, wenn ich in den nächsten Monaten jeweils von einem Monatsminus berichten müsste. Aber das gehört halt dazu!
Und mir hilft es psychologisch schon, wenn ich mir das genau so klarmache. Ich entscheide mich bewusst zur langfristigen Beteiligung an – aus meiner Sicht – hervorragenden Unternehmen und nehme es in Kauf, dass der Aktienkurs dieser Unternehmen schwankt. Da ich nicht ans Verkaufen denke, hat das dann auch nur eine geringe Relevanz für mich.
Spannend zu beobachten wird aber vermutlich die Zinsentwicklung. Zum Jahreswechsel war der Markt ja noch davon ausgegangen, dass die amerikanische Fed in 2024 mehrfach die Zinsen senken und die EZB dann irgendwann nachziehen würde.
Mittlerweile hat sich das Blick komplett gedreht. In den USA wird nun nur noch von der ersten Zinssenkung gegen Jahresende ausgegangen und auch die wird immer unsicherer. Grund sind die weiterhin hohen Inflationsdaten.
Dem gegenüber erwartet der Markt inzwischen schon für den Juni die erste Zinssenkung der EZB. Ich selbst bin zwar weiterhin mit meinen langlaufenden Anleihen entsprechend auf eine Zinssenkung vorbereitet. Aber ich traue dem Braten nicht so ganz. Dass die EZB so voranpreschen wird? Ich kann es mir kaum vorstellen. Zumal ja auch nichts dagegen sprechen würde, im Juni erst mal deutlich Zinssenkungen anzukündigen, sie aber noch nicht zu vollziehen.
Die veränderten Erwartungen des Marktes, nämlich europäische vor amerikanischen Zinsschritten, haben bereits in den letzten Wochen den US-Dollar noch stärker werden lassen. Wenn sich die Erwartungen nicht verändern und womöglich dann auch durch EZB-Zinssenkungen gestärkt werden, wird der US-Dollar so stark bleiben.
Das wiederum ist für meine Dividendenerträge sehr positiv, da ich rund ein Drittel in US-Dollar beziehe und sie sich relativ gleichmäßig über das Jahr verteilen. Gleichzeitig verteuert es Neuinvestitionen in US-Aktien für uns Europäer.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zum Divantis-Blog:
Der April war der aufrufstärkste Monat seit Bestehen! Das bisherige Hoch, erreicht zu Beginn der Corona-Pandemie, konnte nun vier Jahre später übertroffen werden. Am Ende sind es mehr als 190.000 Seitenaufrufe von mehr als 72.000 Besuchern geworden. Das ist wirklich Wahnsinn! Und für mich Motivation, weiterhin qualitätsvolle Inhalte zu liefern.
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
Wenn Du Dich bei wikifolio kostenlos registrierst, kannst Du mein investierbares Musterportfolio „Ausgewogen sorgenfrei leben“ beobachten und dort auf Deine Watchlist setzen. Du erhältst dann innerhalb der wikifolio-Plattform alle dortigen Kommentare von mir automatisch angezeigt.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 30 €, der Dir innerhalb von 35 Tagen nach Deiner Erstinvestition von 100 € als Cash-Back überwiesen wird.
Engel & Völkers Digital Invest habe ich in der Vergangenheit für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme gewählt. Die Angebote empfinde ich aktuell aber aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nicht mehr attraktiv. Trotzdem schaue ich mir die neuen Angebote immer an und sehe auch, dass die angebotenen Zinssätze höher werden. Es kostet nichts, Dich einfach zu registrieren und für den Newsletter anzumelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.
Hi Ben, zu Deinem Schlußsatz,
Leser kann man sich nicht kaufen,
das muß man sich erarbeiten. Dafür Anerkennung und Respekt.
Auch hier gilt, Qualität setzt sich durch.
Die Blogs, die im deutschsprachigen Raum speziell zum Thema Aktien Sinn machen, kann man an einer Hand abzählen.
Deiner gehört dazu.
Alle anderen sind einfach die Zeit nicht wert, sich länger damit zu beschäftigen.
Dankbar bin ich den Bloggern zum Thema Optionshandel(Achtung Ironie), die mich in meiner ablehnenden Haltung zum Thema Optionshandel eher noch bestätigt haben. So richtig viel Erfolg hat keiner von denen, die sich öffentlich im Internet darüber auslassen.
Ich habe eine Zeit lang gedacht, im englischsprachigen Raum findet man eher mal einen sinnvollen Blog zum Thema Aktien,
aber die US Blogs, die ich im Laufe der Zeit gesehen habe, sind ein Spiegelbild der deutschen Szene, nur noch schlimmer,
die wollen auch nur entweder was verkaufen, oder sich selbst darstellen oder können selbst unfallfrei nicht bis drei zählen.
Ich habs aufgegeben. Twitter ist nicht meins.
Bei Instagram sind es neben Helmut Jonen, der wirklich Mehrwert bietet, vor allem weil er schon 30 oder 40 Jahre dabei ist, noch zwei, drei andere , die sinnvollen Content bieten, das meiste andere ist wirklich die Zeit einfach nicht wert, sich damit zu beschäftigen.
Wsj Abo empfinde ich noch als sinnvoll.
Im Prinzip geht es bei allen um das gleiche.
1.) In die Zukunft kann keiner sehen, wer das Gegenteil behauptet, lügt.
2.) Man braucht Kapital, man braucht Zeit, Sitzefleisch und etwas Interesse für Aktienthemen.
3.) Die Formel für den Zinseszins kann keiner wie das Rad nochmal neu erfinden. Der wichtigste Faktor ist und bleibt die Zeit.
der größte Fehler ist Ungeduld.
Auch beim Depotaufbau gilt das Pareto? Prinzip. Man kann mit wenig Aufwand die Aufstellung zu 80% richtig machen. Der Weg von 80% zu 100% (wenn es denn überhaupt möglich ist) erfordert exponentiell höheren Aufwand (ZeitResearch)
Wenn unser Tag 48 Stunden hätte und wir 10 Blogs zusätzlich lesen würden, würden wir Null Cent mehr Ertrag erreichen. Auch ein Tag mit 72 Stunden und 100 Blogs würden genau NICHTS nützen.
Man kommt irgendwann zu dem Punkt, das Optimierungswahn bei Aktien völlig sinnlos ist.
Also, was machen wir,
gechillt sein, unsere begrenzte Zeit für Familie und andere schöne Dinge anwenden
Geduldig sein und die Zeit ihre Arbeit machen lassen.
Und Bens Blog lesen…
Schönen Feiertag @ll
Thomas Danke für deine wertvollen und inspirierenden Ergänzungen immer zum genialen Blog von Ben!
Doch – ich kann aus den ganzen vielfachen „Hype für Börsen Infos“ und Möchtegern Leuten eines mitnehmen:
die kochen alle mit Wasser – und dann nichtmal auf 100grad und wer sich mit dem Thema anfangs beschäftigt denkt immer, jemand hat ein Geheimnis.
Das beobachten von immer wieder auftauchenden, mit gleichen Inhalt versehenen Zeugs macht mich relaxter und ich bin sicherer auf meinem Weg und den wenigen disziplinierten Punkten die es zu beachten gibt. Danke
Wahre Worte, Thomas. Du sprichst mir aus der Seele.
Und vor allem: Herzlichen Dank Ben für Deinen tollen Blog!
Schönen 1. Mai!
Gruß, Bernardo
Besser kann man es nicht in Worte fassen. Das gibt von mir 11 von 10 Punkten
Vielen Dank Thoams. Dem ist einfach nichts hinzuzufügen ;-)
Danke an Ben!
Viele Grüße
Petra
Heute spontan SBUX und CVS während Museumsbesuch gekauft. Hoffe, nicht zu spontan… :-)
Bei Starbucks hat es mich auch in den Fingern gejuckt. Habe mich dann für einen Short Put entschieden: 51 Tage Laufzeit, Strike 70 USD, Prämie: 90 USD. Mal sehen, ob es gut geht oder ich die Aktien ins Optionsdepot nehme.
Hi Tobs, schöne Feiertagsgrüße,
Auch wenn es genau nicht mein „Style“ ist, solche stark gefallenen Titel ohne Beachtung des gesamten Momentums (Markt allgemein/Branche/Titel speziell) zu kaufen, trotzdem
folgendes
SBUX ist schon heftig, hab ich keine Meinung dazu, war ich aber auch vorher nicht drin. Ein bißchen ist der Lack da aber auch ab.
Aber CVS riecht mir zu sehr nach Walgreens, die sind bei mir unten durch.
Ich würde zumindestens nach solchen „impacts“ noch zwei bis drei Tage warten, ob nicht noch weitere Nackenschläge hinterherkommen.
Nur weils grad billig ist, muß es nicht automatisch gut sein. Die Chancen liegen auch nur bei 50/50, das es hinterher hoch oder eben noch weiter runter geht.
bei Reckitt Benckiser warst Du auch „begeistert“ vom Preisverfall (hast Du zugeschlagen?) und heute gibts die noch billiger…
Auch ADM hat sich vom Preiseinbruch nur temporär erholt, der Trendkanal zeigt weiter klar nach unten.
weiß nicht mehr genau, was sonst noch an ähnlichen Vorfällen war,
aber eine Woche zu warten, kann bei sowas kein Fehler sein. Zur Not muß man eben zwei Cent mehr bezahlen.
Danke, Feiertagsgrüße zurück.
Ich kaufe ja das ganze Jahr über Aktien, und tradionellerweise im April immer besonders viele (das waren übgrigens Guangdong Investment, China Mangniu Dairy, Dollar General, SSP Group, Coloplast, Medtronic, Lamb Weston und noch ein bisschen griechischer Einzelhandel und Lotto :-)). Zu Sbux und CVS habe ich sehr wohl eine Meinung, allerdings ehrlicherweise allenfalls eine indifferente (ich bin nicht 100 prozentig üerzeugt, aber das bin ich nicht immer, wenn ich investiere).
SBUX: Hat meines Erachtens echte Themen, das Wachstums nicht nur in China, sondern auch Amerika schwächelt. China, wir hatten hier es schon mal, wird gerne für westliche Anleger als Projektionsfläche herangezogen um sich unendliches Wachstums für westliche Unternehmen vorzustellen. Das sehe ich kritisch, weil China ein extrem kompetetiver Markt ist und Kunden wenig loyal sind (nur der Preis zählt!) und sich zunehmend lokale Brands als starke Marken positionieren – Stichwort Wettbewerb von Luckin Coffee und nun auch Cotti Coffee. Auch wenn SBUX Premium und die beiden anderen eher Commidity adressieren, ist der Wettbewerb heftig. Aber…Ich glaube daran, dass SBUX den Same store sale weiter optimieren und auch noch in Asien ex China weiter Stores eröffnen können wird.
CVS: Sehe ich kritisch, weil die Wandlung des Geschäftsmodells zum Gesundheitsanbieter langwierig ist, es keine Evidenz gibt, dass es funktioniert und auch wenig Erfahrungen aus der Vergangenheit vorliegen, wie margig das langfristig ist. Aber…Ich vergleiche sie definitiv nicht mit WBA, weil WBA eher versucht den Weg von CVS nun nachzugehen. Langfristig gedacht: Die Leute auch in den USA leben länger und das Gesundheitswesen ist eben nicht wie bei uns umlagenfinanziert. Also muss das privatwirtschaftlich organisiert werden, was zu den Amerikanern ja gut passt. Insofern glaube, ich dass CVS sehr langfristig als der größte Player Durchsetzungschancen hat. Das ist natürlich keine fundierte Aktienanalyse in diesem Fal…Auf die Netto Marge, die verdient wird, schaue ich lieber nicht, denn sonst müsste ich Dir ja leider doch recht geben, dass das Investment irgendwie schwierig ist. Meines Erachtens ist es eine recht gehypte Privatanleger-Aktie, mit der ich es aber langfristig versuchen werde.
Reckitt: Jep, habe ich ziemlich glatt bei 50 Euro eingesammelt, etwas üppiger. Auch nicht selbsterklärend, die Bottom Line ist unstetig, und zwar auch schon vor der Teuerungskrise…
Grundsätzlich: Mein Ansatz ist vermutlich ein anderer als Deiner, ich bin wesentlich weniger kursprognostisch als Du. Mir gibt es wenig, wenn meine Titel kurzfristig steigen, ich möchte mein Kapital allokieren, wo ich grundsätzlich ordentliche Kapitalrenditen sehe bzw. vermute für 10 Jahre und mehr. 2022/23 habe ich viele Titel wie eine British Associated Foods, Domino Pizza … usw. (könnte noch einige nennen), aufgesammelt, weil ich sie gerade wegen ihrer Probs interessant fande. Die stehen nun teilweise knapp 100 Prozent im Plus nach kürzester Zeit, aber es gibt mir nix – das war nicht mein Ziel. Ich schaue auf die aus meiner Sicht relevanten KPI und habe kein Problem, einige schwache Quartale mitzunehmen. Die besten Blue Chips haben oft lange Schwächephasen, und kontextual/situativ war es vermeintlich besser, sein Geld woanders hinzubringen, aber im Nachgang eben doch nicht. Darum sitze auf meinen Aktien wie eine Henne. Mein Depot ist über die Jahre manierlich gewachsen und micht interessieren eher die Cash Flows. Ich will nichts realisieren, sondern verfolgen die Vision, irgendwann von den Rückflüssen gut auszukommen. Vermutlich bin ich aber auch nur ein mäßiger Anleger, der es einfach bum bum easy braucht.
Das führt mich nu zu SBUX, CVS und Reckitt: Ich werde mehr erfahren, wenn 5+ Jahre vergangen sein werden.
Hilfe, hier kam eine wirklich schlechte Grammatik raus und vermutlich wird man mir jetzt nicht glauben, dass ich am 1. Mai tatsächlich in einem Museum gewesen bin. :-)
Hi Tobs
SBUX hat mich schon immer mal gejuckt. Und den letzten Rücksetzer hab ich auch noch mal zur Recherche genutzt. Aber irgendwie kann ich mich schwer zu einem Kauf durchringen. SBUX hat eine wirklich starke Markenpräsenz. Das muss man sagen. Allerdings haben sie auch im zurückliegendem Quartal ganz ordentlich einstecken müssen. Die Umsätze sind ja in allen Geschäftsbereichen gefallen, was darauf schließen lässt, dass die Preissetzungsmacht doch nicht unendlich ist. Außerdem gibt es wirklich einige tolle Systemgastronomieunternehmen, allen voran McDonalds die sich notfalls in einen REIT umwandeln könnten. ;-) Dann Restaurant Brands, Chipotle oder Texas Roadhouse. Aktuell schau ich da eher von der Seite zu.
Fun-Fact: Berechnet man den FCF-Yield mit dem Enterprise Value dann liegen SBUX und MSCI Inc. so ziemlich gleichauf bei 3%, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Hi Chrischaan,
ja, sie haben Probleme. Apple nun zusehend auch in China, auch hier habe ich die Wachtumsperspektiven in China stets kritisch gesehen. Zurück zu SBUX: Klar, gerade sieht es nicht gut aus. Ich kaufe SBUX aber lieber unter 70 Euro, wenn sie jeder schlecht sieht, als zusammen mit den anderen, die bei >100 Euro Hurra rufen. Es ist zusehend ein Value Chip, von der Bewertung und Wachstum. Ich hoffe, auf 10 Jahre hier mit einem steigendem Cash Flow weiter zu wachsen. Ich denke, sie werden das Geschäft weiter entwickeln, von Angebot bis hin zu Konzepten. SBUX bleibt eine gigantische cashgenerative Lokomotive und wird wohl weiterkommen. Das mag ich eigentlich ganz gut haben, eine gute downside protection (auch wenn der Kurs vielleicht noch 20, 30 Prozent fällt, wer weiß das schon) und Potential nach vorne. Ehrlicherweise bin ich gerade etwas heiß und habe heute gleich mal etwas nachgelegt, nun aber wieder brav in Deutschland geordert.
Thomas, JM Smucker hatte ich vergessen zu erwähnen, die ich Ende April auch gekauft habe. Fiel mir gerade irgendwie ein. Oh Mann, ich bin wirklich etwas tech-arm. Paychex und Relx als Techies im weitesten Sinne gefallen mir, sind mir aber Stand heute zu teuer.
Ansonsten habe ich Croda, Halma, Spectris, Diploma, Judges Scientiefic, Spirax-Sarco auf dem Radar. Wenn es scheppert, mache ich da vielleicht was. Danaher und Thermo Fisher tun mir nicht den Gefallen, billiger zu werden und in Asien habe ich mich die letzten 18 Monate vollgebunkert. Nachdem ich Roche etwas gekauft hatte, werde ich etwas interessierter an Nestle, die mir aber immer noch zu teuer erscheinen. Allerdings fände ich noch etwas „Schweizerisches“ zusätzlich nicht verkehrt, damit sich die Übung der Quellensteuerstattung dort auch lohnt. :-)
Moin Tobs
hab meinen Kommentar zu SBUX nochmal gelesen und gemerkt, dass er negativer klingt als er gemeint war. Sehe die Firma schon auch als sehr stark. Konnte mich nur selbst noch nicht zu einem Kauf durchringen. Und ob beschränkter liquider Mittel würde ich aktuell eher nochmal MSCI kaufen als SBUX. Aber das könnte auch falsch sein. Hatte vor reichlich einem Jahr mal Williams-Sonoma im Blick. So um die 100 EUR rum. Konnte mich da auch nicht durchringen. Der Rest ist Geschichte.
Mal noch ein anderer Wert in die Runde geworfen, da ja auch Ben doch den ein oder anderen Small-Cap-Wert beackert: Amadeus Fire (Market Cap 600 Mio. – SDAX). Im Normalfall meide ich ja deutsche Unternehmen. Nicht nur wegen der mittelmäßigen Stimmung aktuell, sondern auch wegen der Allokation. Job und Haus in Deutschland ist schon ziemlich viel Abhängigkeit vom Standort. Aber bei Amdeus Fire bin ich schon interessiert und baue da grad eine Position auf. Geschäftsmodell scheint robust. Sehr guter ROIC. Auch der FCF-Yield sieht ganz gut aus und auch das Wachstum. Mir gefällt ehrlich gesagt auch wie die Unternehmensführung die große Übernahme eines Weiterbildungsdienstleisters gemanagt hat. Sie haben auch bei ihren Mitarbeitern ein gutes Standing (Kununu-Bewertung besser als eine BASF, Mercedes-Benz Gruppe oder Bosch). Größtes Risiko sehe ich tatsächlich in den politischen Rahmenbedingungen am Standort Deutschland / Europa.
Was meint ihr dazu? Vielleicht hat ja jemand sogar eigene Erfahrung mit der Firma, direkt oder indirekt.
Beste Grüße,
Chrischaan
Moin Chrischaan,
ich habe seit Juli 2023 auch zwei Tranchen bei Amadeus Fire gekauft. Ich habe da eine ähnliche Sichtweise wie du.
Free Cashflow Yield von 9,93%, Aktienrückkauf im Oktober 2023 für 5% des Grundkapitals (würde ich gerne noch mehr von sehen, bei den aktuellen Kursen). Umsatz steigt noch solide zwischen 7-10% p.a. und dabei bleibt die Netto-Marge recht konstant bei um die 9%. ROIC von 14% war vor Corona jedoch schon mal bei um die 70%. Weißt du voran der Rückgang beim ROIC lag?
Verschuldung von ca. 50 Mio € kann theoretisch in einem Jahr durch Cash und Free Cashflow bezahlt werden.
Meiner Meinung nach liegt der Faire Wert bei um die 160 € nach DCF, DDF und Graham Formel.
Viele Grüße
Phil
Lieber Phil,
danke für deine Rückmeldung. Hinsichtlich des ROIC meine Einschätzung unten. Bin für Kritik (vor allem bei der Berechnungsmethodik) offen:
Amadeus Fire hat Ende 2019 die Firma Comcave übernommen und dafür insgesamt ca. 200 Mio EUR aufgewendet. In 2020 dann die GFN AG für ca. 6 Mio. EUR. Die Übernahmen wurden finanziert durch 170 Mio. EUR Fremdkapital, Cash und ca. 52 Mio. EUR Kapitalerhöhung. Wobei die Kapitalerhöhung eher der Ablösung der Finanzverbindlichkeiten diente.
Ich gebe zu, dass ich kein Finanzmathematiker bin und den ROIC evtl. nicht ganz genau berechne. Aber besser ungefähr richtig als genau falsch. ;-) Jedenfalls steht unter dem Bruchstrich das eingesetzte Kapital. Ich nehme hier das Eigenkapital + die Nettofinanzverschuldung (=Finanzverbindlichkeiten + Leasingverbindlichkeiten – Cash). Persönlich rechne ich in meiner Excel sogar mit einem gewichtetem FCF-Mittelwert aus 3 Jahren. Das lasse ich aber hier mal weg.
Daraus ergibt sich für 2018 zum Beispiel folgendes Bild (Kapital immer vom Vorjahr): 47 Mio. EK – 43 Mio. Netto-Cash = 4 Mio. Kapital. Verdient wurden in 2018 dann 24,5 Mio EUR. Der ROIC ist mit 600% enorm. Selbst wenn man die Cashposition weglässt, sind das noch über 50%.
In 2020, nach der Übernahme von Comcave, ergibt sich ein anderes Bild: Hier wurden dann 51 Mio. EK + 199 Mio. Fremdkapital = 250 Mio. Gesamtkapital eingesetzt. Gleichzeitig wurden aufgrund des Corona-Jahres nur 18 Mio. EUR Gewinn erwirtschaftet. Also ein ROIC von 7%. Ohne Corona hätten wir hier sicherlich einen 2-stelligen Wert gesehen, weil wer durfte denn noch zur Präsenzschulung. Ich finde schon, das selbst die 18 Mio. noch eine gute Anpassungsfähigkeit an die damaligen Verhältnisse wiederspiegeln.
Danach reduziert das Unternehmen weiter seine Verbindlichkeiten. Das Eigenkapital wächst durch erfolgreiche Geschäftsjahre. Und auch der Gewinn wächst.
In 2023 haben wir ein EK von 152 Mio. EUR + FK von 82 Mio. EUR = GK von 234 Mio. EUR und einen Gewinn von 41 Mio. EUR. Ergibt 17,5%.
Meiner Meinung nach hat das Management hier mind. 2 sehr kluge Entscheidungen getroffen:
Erstens hat man mit dem Weiterbildungssektor ein drittes Standbein (neben Leiharbeit und Personalvermittlung) geschaffen, welches offensichtlich den zyklischen Charakter der beiden anderen abfedert. Zumindest sah das im ersten Quartal 2024 so aus. Auch wächst das Segment (+24% in 2023). Man hat das Unternehmen also meiner Meinung nach strategisch gut ausgerichtet. Außerdem kann das Weiterbildungssegment ziemlich gut als Futter für die anderen beiden Segmente dienen. Gute Leute werden übernommen oder vermittelt.
Zweitens finde ich die Art und Weise der Kapitalallokation echt gut. Man hat Fremdkapital aufgenommen um die oben beschriebene strategische Idee umzusetzen. Danach hat man einen Teil des Fremdkapitals in Eigenkapital umgewandelt. Aus Aktionärssicht sicher diskutabel, aber aus Unternehmenssicht wahrscheinlich nicht schlecht. Und dann hat man die schlechteste/letzte Möglichkeit der Kapitallokation, nämlich die Dividende, ausgesetzt um das Fremdkapital weiter zurückzuführen und auch das Eigenkapital durch Aktienrückkäufe wieder zu reduzieren. Für eingefleischte Dividendeninvestoren nicht gut zu verdauen. Aber immerhin haben wir in 2024 mit 5 EUR die höchste Dividende ever und dann noch ein robusteres Geschäftsmodell als vor den Übernahmen.
Nun noch ein paar Worte zu den Risiken:
Das größte Risiko ist meiner Meinung nach das Politische. Sowohl D als auch EU. Da Amadeus Fire nur in D Umsätze generiert, ist es diesem zu 100% ausgesetzt.
Wenn die Wirtschaft weiter so schwächelt wird auch mind. der Vermittlungssektor leiden. Evtl. auch der Verleihsektor. Gerade die immer stärkere Alimentation von allen möglichen (Renten, Bürgergeld etc.) unproduktiven Dingen geht letztlich zu Lasten der Unternehmen und Arbeitnehmer (wo sonst soll das Geld herkommen?). Auch die immer intensivere Reglementierung und Bürokratie ist nicht gerade attraktiv für Unternehmen und damit die Kunden von Amadeus Fire.
Sollte die Politik starke Sparmaßnahmen beschließen könnte auch der Weiterbildungssektor leiden. Gerade das akquirierte Comcave-Geschäft ist hauptsächlich in staatlich geförderten Weiterbildungen aktiv.
Auch wenn D Probleme hat, denke ich, dass zum einen dennoch die Kraft da ist Realitäten zu erkennen und entsprechend zu handeln. Und auch, dass (staatlich geförderte) Weiterbildungen ob der immer schnelleren Änderungen weiter notwendig bleiben und auch geleistet werden.
Außerdem ist Amadeus Fire nicht am Fließband bei VW präsent, sondern in den Finanz- und IT-Abteilungen. Wenn Degeneration, dann dort wahrscheinlich als letztes.
Beste Grüße,
Chrischaan
Quellen neben Geschäftsberichten der jeweiligen Jahre:
https://group.amadeus-fire.de/pressemitteilung/die-amadeus-fire-ag-gibt-den-erwerb-von-100-der-anteile-an-der-comcave-holding-gmbh-dortmund-bekannt/
https://group.amadeus-fire.de/pressemitteilung/der-amadeus-fire-ag-ist-es-gelungen-100-der-anteile-an-der-gfn-ag-heidelberg-zu-erwerben/
https://group.amadeus-fire.de/pressemitteilung/amadeus-fire-ag-schliesst-kapitalerhoehung-zur-refinanzierung-des-unternehmenserwerbs-der-comcave-holding-gmbh-erfolgreich-ab/
Eine tiefergehende Analyse ist hier zu finden:
https://youtu.be/-cncl7-9fTQ?si=yn_wBGX-lIaQvJM3
Hi crischaan, da hast Du Dich ja richtig reingehängt…
Personalvermittlung und Leiharbeit wäre mir in D auch zu konjunktursensitiv. Wenn man sich mal auf die Schnelle die großen
ansieht, wie z.Bsp. Randstad, Adecco, Manpower, so gewinnen die alle keine großen Blumentöpfe…
Bei :::Weiterbildung::: sieht es schon etwas anders aus. Bei uns im Kleinstädtischen Milieu gibt es eine (Namen will ich nicht nennen)-Akademie,
die machen einfach alles. Da geben sich neben Deutschkursen für Ukrainer, Deutschkursen für Migranten, Integrationskursen für Migranten, Kurse auf Volkshochschule-Niveau, Aus-und Weiterbildung Krankenpflege, AltenPflege, Gebäudereinigung, Gastronomie, Buchhaltung, Alltagsbegleitung und so weiter und so fort sich die Klinke in die Hand.
Da wird schweres Geld verdient. Wer sich hier einmal im „Feuchtraumbiotop direkt neben dem Arbeitsamt“ mit Bildungsgutscheinen etc etc. etabliert hat, kriegt alles zugeschanzt und beim Bildungsniveau wird auch nicht so genau hingesehen. Aber abgerechnet wird korrekt. Ja, das könnte was sein.
Mir persönlich wäre die Firma Amadeus Fire zu klein, es sei denn Du willst gleich im Massstab von 10 000 Stück einsteigen oder so..
Es wäre, wie bei jeder anderen Aktie auch eine Wette auf die Zukunft, aber mit limitierten Gewinn-Aussichten für den Aktionär.
ich sehe da keine besonders herausragende Chance, wie sie nicht auch bei anderen bestehen könnte.
Wenn nächstes Jahr Friedrich Merz übernimmt und sich nicht zu stark von Koalitionspartnern dominieren läßt , könnte sich das Gesamtbild Deutschland schlagartig aufhellen. Falls nicht, blasen wir hier weiter Trübsal.
Grüße
Hi Chrischaan,
sehr fundierte Aufarbeitung – chapeau!
Zur Qualität des Unternehmens kann ich nichts beitragen, es wäre aber nicht mein Investment-Style. Bei reinen Dienstleistungsunternehmen hast Du nur den Ertrag sicher, den Du dieses Jahr verdient hast (ok, sicherlich werden die Verträge etwas länger laufen) + Begrenzungen in der Skalierung. Damit eignen sich solche Investments für mich weniger für die Langfristanlage (ehrlicherweise habe ich mir die Dienstleistungen von Amadeus nicht im Detail angeschaut und vielleicht ist meine pauschale Einschätzung hier auch nicht ganz gerecht bzw. eben zu pauschal). Wie gesagt, das sagt nichts zur Güte des Unternehmens aus. Ich finde die Entwicklung von Amadeus beachtlich! Worauf ich hinaus will, bringt der Artikel von der WiWo gut auf den Punkt, in dem Amadeus und Atoss als Unternehmen aus der gleichen Branche mit aber unterschiedlichen Geschäftsmodellen gegenüber gestellt werden. Atoss ist mit seinen Steuerungsanwendungen viel tiefer im Unternehmen verankert (Erträge meines Erachtens damit stabiler) und dank SAS wesentlich skalierter, margiger. Noch mal wie gesagt, das soll keine Bewertung von Amadeus sein, nur meine Perspektive als Langfristanleger, warum ich schon mich schwer tue, mich zu verlieben.
Frage an Tobs,
wo siehst Du Überschneidungen zwischen ATOSS und Amadeus Fire?
ATOSS liefert SW-Lösungen für Zeiterfassung und Personaleinsatzplanung, Amadeus liefert Köpfe (Zeitarbeit auch auf höherem Niveau – sagen Sie).
oder anders ausgedrückt, ATOSS liefert Software, Amadeus kauft Leute ein und vermietet diese an andere Unternehmen.
Zeitarbeit ist nichts für mich! Schwächelt die Konjunktur, sacken sie ab.
Klaine Anektode, bei der Gartenhilfe (4 Angestellte) haben in den letzten Wochen 4 Unternehmen Lagerarbeiter angeboten. ;) (das ist seine Aussage)
Moin Chrischaan,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Jetzt verstehe ich auch den Rückgang beim ROIC.
Das Weiterbildungssegment sehe ich auch als wichtiges Standbein an, weil es nicht so zyklisch ist.
Wie Thomas schon schreibt ist die Personalvermittlung und Leiharbeit in Deutschland zyklisch. Jedoch sehe ich hier auch eine Chance, da wir meiner Meinung nach in diesem Bereich eher im unteren Bereich des Zyklus befinden.
Ja, die Abhängigkeit vom Standort Deutschland ist somit nicht zu vernachlässigen.
Ich habe auch eine etwas kleinere Position bei Robert Half. Da fehlt mir jedoch das Weiterbildungssegment. Dafür liegt der Fokus auf den USA und sie haben ein Auditsegment.
@all ein schönes Wochenende.
VG Phil
Moin Crishaan,
Amadeus Fire wurde in den letzten Ausgaben von Focus Money immer mal wieder zum Kauf empfohlen. Bin selber aber nicht in den Titel investiert.
Beste Grüße
Arne
@all
Vielen Dank für die Antworten! Das finde ich immer äußerst wertvoll. Auch wenn ich die ökonomischen Daten von AAD immer noch gut finde, hat mich doch ein Punkt den einige benannt haben zum Nachdenken gebracht. Und zwar die Frage nach dem Burggraben. Dies ist eigentlich eine sehr wichtige Frage. Wenn nicht DIE wichtigste. Ad hoc würde ich ihn für Amadeus Fire nicht auf niedrigster Stufe sehen (einen Teil der Begründung am Ende des Posts), aber eben auch nicht wahnsinnig groß.
Der Vergleich von Tobs mit Atoss Software AG hat mich hier getriggert. Auch wenn ich einen Personal- und Weiterbildungsdienstleister grundsätzlich nicht mit einer Unternehmenssoftwareschmiede vergleichen kann (ich kann den Artikel nicht lesen, aber mMn spricht das nicht für die Seriosität der WiWo), muss ich mir als Anleger aber dennoch die Frage stellen, warum ich ein Unternehmen kaufen möchte, welches einen geringeren Burggraben als ein anderes hat. Die Bewertung könnte einer der Gründe sein. Atoss hat aktuell mit 2-2,5% einen geringeren FCF-Yield als MSCI Inc. mit knapp 3% und Amadeus Fire mit ca. 7-9% je nachdem ob TTM oder FWD usw.
Die größten Burggraben haben meiner Meinung nach Unternehmen wie S&P Global, Moody’s, Fair Isaac Corp., MSCI, Microsoft. Aber auch ADP oder Canadian National Railways. Also Unternehmen, die entweder extrem hohe Wechselkosten = Kundensicht (wer einmal seine Abrechnungen mit ADP macht, wird kaum das ganze Unternehmen in ein anderes Abrechnungssystem migrieren) oder extrem hohe Markteintrittsbarrieren = Anbietersicht (es wird wohl in der westlichen Welt immer das Rating von Moody’s, S&P oder Fitch benötigt werden) und damit normalerweise eine mono-/oligopolartige Position haben.
Danach folgen meiner Meinung nach Firmen mit riesigen Netzwerken und wenig Konkurrenz. Alphabet (Suche, Youtube) oder Meta (Wat’s App, Facebook) zum Beispiel. Aber vielleicht auch Home Depot und Lowe’s. Selbst das Geschäftsmodell von Costco würde ich hier einordnen. Wer will so einem Unternehmen Konkurrenz machen?
Weiter unten könnte man in Abstufungen auch Markennamen einordnen, die aber nur sehr geringe Wechselkosten haben. Coke, Pepsi, McDonalds, Starbucks und co.
Es gibt auch spezielle Geschäftsmodelle wie das von Texas Pacific Land Corporation. Die haben eine Nettomarge von 65%! Denen gehört das Land auf dem heute das Öl sprudelt und morgen Sonnenenergie gewonnen wird. Das machen sie aber nicht selbst, sondern vergeben nur Konzessionen. Wenn nicht ein maximaler Politikwechsel á la China kommt, nimmt denen das Land keiner mehr weg. Neues wird auch nicht erzeugt.
Das könnte man jetzt weiter so fortsetzen. Auch wenn es nicht heißt, dass Unternehmen mit kleinem Burggraben per se schlechtere Investments sein müssen. Aber sie benötigen wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit und müssen ob der größeren Unsicherheit der zukünftigen Cashflows einen höheren Yield mitbringen, sprich eine höhere Sicherheitsmarge haben.
Echtes Manko dieser Unternehmen die gleichzeitig einen weiten Burggraben und ein ordentliches Wachstum haben, sind die hohen Bewertungen und geringe FCF-Yields.
Soviel zum übergeordneten Learning! Danke für die Anregungen.
Nun nochmal kurz zurück in die Niederungen des deutschen SDAX. Was mich echt gewundert hat, ist, dass Amadeus Fire in den letzten Jahren in Ihrem Personnel Service Bereich (Leiharbeit, Personalvermittlung etc.) nur 2x einen Umsatzrückgang verzeichnet haben: In 2009 von 101 auf 97 Mio EUR (-4%) und – surprise, surprise – in 2020 von 207 auf 191 Mio EUR (-8%). Beim Gewinn oder FCF sieht es nicht viel schlechter aus. Das ist weder oft noch wirklich viel. Das sieht zum Beispiel bei den Halbleiterzulieferern ganz anders aus. Da kann man wirklich eine Zyklik in den Zahlen erkennen. Oder schaut man sich Starbucks an, hopst der FCF da im Vergleich hoch und runter. Für mich heißt das, das AAD irgendetwas gut macht oder eine interessante Nische gefunden hat. Ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten. 8% FCF-Yield (und das ist kein Ausreißer) findet man nämlich zusammen mit mittel- bis langfristigem Wachstum von 6-8% aktuell echt schwer bei einem halbwegs guten Business-Modell. Der FTSE-All-World hat einen Earnings-Yield von 5,3% und wächst auch nicht mehr.
@Tobs:
Wenn es Atoss Software AG selbst nur für 5-6% FCF-Yield gäbe würde ich ohne zögern zugreifen. Das ist für mich eine der interessantesten Aktien Deutschlands die ich selbst vom 30-Jun-2020 (103,20 EUR) bis 08-Mrz-2021 (145,8 EUR) im Depot hatte (Heute 240 EUR). What a pity…
@Thomas:
Ich teile mittlerweile im Wesentlichen deine Meinung zu den Fallen Angels. Man muss zwar differenzieren. MSCI Inc. ist sicher anders als SWK, aber meistens gilt der Buffett-Spruch: „Turnarounds seldom turns“
Und hier hab ich köstlich gelacht, weil du es sehr gut ausgedrückt hast: „Wer sich hier einmal im „Feuchtraumbiotop direkt neben dem Arbeitsamt“ mit Bildungsgutscheinen etc etc. etabliert hat“.
Hallo Chrischaan,
der FCF-Yield von ATOSS sollte eigentlich um die 3 liegen. ;)
Problem der Zahl: Wird ein Unternehmen mehr Wert sinkt diese Zahl.
Bei ATOSS sinkt aber der FCF nicht, sondern steigt seit Jahren. Das ist, was mich interessiert. Solide Einkünfte, steigende Cashflows.
Unbenommen, mit KCV von ca 30 und KGV über 40 ist es kein Schnäppchen …
Genau dieser Fall zeigt, dass Zahlenonanie (sorry) fehl am Platz sein kann. Man benötigt aber Geduld für den Rücksetzer.
Dann kann man sich allerdings an der Dividendenhistorie freuen. Die Ratio ist beim heutigen Kurs (!) nicht hoch, aber 10 Jahre hoches Dividendenwachstum ..
Keine Anlageempfehlung!
Hi Börsenhai
musst dich nicht entschuldigen für die etwas robustere Sprache. Zumindest nicht bei mir. Du hast ja auch prinzipiell absolut recht. Wenn man ausschließlich auf die Zahlen schaut, könnte es schief gehen. Anders herum muss sich aber auch die „Story“ die ein Unternehmen hat irgendwie in den Zahlen niederschlagen.
„Problem der Zahl: Wird ein Unternehmen mehr Wert sinkt diese Zahl.
Bei ATOSS sinkt aber der FCF nicht, sondern steigt seit Jahren.“
That’s the nature of the beast – wie Chuck Carnevale gern in seinen Analysen sagte. Der der kauft muss ja dann eben auch den höheren Preis zahlen und bekommt dann weniger auf sein eingesetztes Kapital. Der der schon besitzt kann seinen Einstandskurs hier als Basis nehmen und sich glücklich schätzen.
Ob jetzt 2,5 % oder 2,7% oder 3%, ist (fast) egal. Der Punkt der mir wichtig war, war der, dass die Firma in Bereichen mit MSCI aber auch Microsoft oder S&P Global rangiert. Evtl. hat Atoss höheres Wachstumspotential. Aber evtl. auch nicht. Das kann ich schwer einschätzen. Aber wahrscheinlich würde ich mich, wenn ich so eine Bewertung akzeptiere eher Richtung MSCI & Co orientieren.
Hi Tobs, Hi Crischaan, ich wollte das Thema für diesmal gut sein lassen, aber mit JM Smucker hat mich Tobs wieder gecatcht. wird etwas länger, der Beitrag…
Da ich immer versuche, strukturiert vorzugehen, habe ich mir bei Wikifolio ein nichtöffentliches Testwikifolio als Watchlist/Depot angelegt, um es als Tagebuch meiner NICHT getroffenen Anlageentscheidungen zu „nutzen“ Immer, wenn ein Aktiensternchen stark gefallen ist, oder ich mir eine gute Aktie, die mir gefällt, die mir aber grad nicht leisten will oder kann, dann kaufe ich, „natürlich virtuell“ ein paar Stücke.
Natürlich sind jetzt CVS und SBUX auch auf dieser Liste. Immer mit dem zum jeweiligen Zeitpunkt jeweiligen Einstiegskurs
und über die Zeit sehe ich, was wäre gewesen, wenn ich die oder die Aktie tatsächlich gekauft hätte. Wikifolio führt es ja wie ein normales Depot.
Die Liste ist jetzt schon ein paar Jahre alt und wird immer mal ergänzt.
Wichtigster NEBENEFFEKT und LERNEFFEKT, das Depot gesamt bewegt sich wertmäßig seit Start von der Performance her bei Plus Minus Null, eher leicht im Minus.
Die „fallen Stars“ und viel Mittelmaß ziehen es runter.
Mein Real Life Depot, also die echten getroffenen Entscheidungen (Kauf und Verkauf), liefern über die gesamte Zeit also tatsächlich etwa die +7% bis +8 % p.a. wie man es allgemein von Aktien erwartet. Durchschnittlich, sind ja auch schlechtere Jahre dabei.
Teile die Erkenntnis hieraus gern
z.Bsp. JM Smucker habe ich am 26.02.2023 zu 141,50 virtuell gekauft. Seitdem minus 24%, Hershey genauso nur Trübsal, minus 20% virtuell. Gut, das ich sie nicht gekauft habe und werde sie weiter nicht kaufen. Auch bei Nestle haben wir den Boden noch nicht gesehen. Von Hormel hab ich mich in echt getrennt und es war auch gut so. Bunge Global SA wie eingeschlafene Füße…
Stanley Black& Decker ist auch so ein Fall, die auch gigantisch abgeschmiert sind, die habe ich nach Absturz virtuell gekauft und seit dem Plus Minus Null. Die kannste heute noch so billig kaufen wie nach dem Absturz.
Ich hätte zwar, wenn ich die geholt hätte, nichts verloren aber ich hätte :::ZEIT:::verloren und nichts gewonnen.
Mein persönlich schlimmster Fall waren (im echten Depot) Algonquin Power, die ich mal zu 14 € reingenommen habe und nach 50% Kursverlust haste was kannste fett nachgekauft. Hab sie dann zu 7,50 € alle rausgeschmissen. Gottseidank,
heute stehen die bei 6,10 € da kannste lange warten, bis sich die mal erholen.
Mein Bedarf an gefallenen Aktien ist gedeckt.
Ich habe es bereut, Applied Materials nicht gekauft zu haben, habe es bereut, bei Arista und Vertiv Holdings zu kurz drin gewesen zu sein, Graco nicht gekauft zu haben, LAM nicht gekauft zu haben, SAIC nicht gekauft zu haben, TAG Immobilien nicht zu 7,80 € gekauft zu habe. Hier war es so klar, das die wiederkommen, aber man hadert mit der Entscheidung, bis es zu spät ist…
die TROW Fans muß ich rehabilitieren, hat sich seitdem gut entwickelt, Siemens Energy muß ich rehabilitieren,
Bayer ist und bleibt weiter mies.
Das ist alles.
Alle weiteren NICHTentscheidungen meinerseits waren meisten richtig.
Tobs, Jonathan Neuscheler aka Abilitato hat eine umfangreiche aktuelle Einschätzung zu SBUX in den Blog gestellt, Hast Du vlt schon gelesen. Helmut Jonen, the_real_aktienkavalier bei insta und viele Follower haben CVS und SBUX nachgekauft, sind im Prinzip dieselben Quellen, die Du auch liest…
Lese auch immer Deine Beiträge bei Tim Schaefer zum Beispiel…
CW Roehl hält sich hier, glaube ich eher raus, ist aber guter Input bei Insta.
Worauf will ich hinaus.
Ich bin jetzt 58 Jahre alt und da sind mir 5 Jahre zu viel Zeit, um bei CVS auf einen vielleicht Turnaraound zu warten. Ertrag korreliert immer mit der Zeit. Null Ertrag über 5 Jahre sind Verlust.
Es gibt viel schlechte Aktien am Markt, 80% Mittelmaß und vielleicht 10% wirklich excellente Aktien.
Mir würde ein Depot aus nur excellenten Aktien völlig reichen. Das es nicht so einfach ist, wissen wir alle. Bin aber auch langsam auf dem Trip, weniger Positionen aber mit höherem Wert, wenn sie gut sind, sind besser.
Ich fokussiere mich auf gute Aktien, die laufen, davon findet man ausreichend. Die guten dürfen bleiben, die schlechten müssen irgendwann gehen.
Mit diesem Stil fahr ich ganz gut.
So, war bissel umfangreich,
solong..
Hallo Thomas,
fair enough.
Umgekehrt wird aber vielleicht doch ein Schuh raus, auch wenn ich sicherlich kein Market timing hinbekomme. Die von Dir genannten Aktien habe ich zu den von Dir genannten Zeitpunkten nicht ernsthaft auf dem Kaufradar gehabt (auf der WL schon). Schlicht weil sie mir recht üppig bewertet erschienen. Denn letztlich sind es „nur“ Value Plays gewesen, die aber knackig bewertet waren wie nahezu schon Wachstumswerte. Das sind Konstellationen, die ich auch nicht mag. Also in Bezug auf den Einstieg bin ich über die Jahre doch recht wählerisch geworden (aber nach dem Einstieg bin ich nahezu schon nihilistisch eingestellt und lasse es laufen).
Und nun zu den „exzellenten Aktien“. Einverstanden, hier gibt es gerade welche. Aber gerade wenn man die Erfahrung der anderen, heute nicht so exzellenten Aktien heranzieht, die aber bis vor ihrem zwischenzeitlichen Absturz exzellent waren (you named einige), besteht das Risiko, das sich selbiges wiederholt, Du also Stand heute exzellente Aktien kaufst (Rückspiegel ein paar Jahre, Chart usw.), die aber dann unvermittelt stark korrigieren. Insofern handelt es sich um eine Fiktion, wenn man von exzellenten Aktien spricht. In jedem Fall, wenn es hochbewertete sind, geht man ein höheres Risiko ein + plus steuert in ein strategisches Problem, wenn man diese Kursraketen auch irgendwann monetarisieren will (weil ich dann eine Exit-Strategie brauche). Wer also heute exzellente, und damit teure Aktien kauft, kann dasselbige Schicksal erleiden wie mit Stanley B+D auf seinem Bewertungshöchststand. Rein interessenhalber: Von denen habe ich mir in den letzten Monaten auch eine Position zusammengekauft, weil mich das organische Wachstum insbesondere im Gardening Bereich überzeugt und ich auch das Exposure in Aerospace nicht uninteressant finde und auch glaube das der mit den Lagerüberhängen verbundene Schmerz im Kurs drin ist.
Das ist das im Prinzip das universelle Dilemma, dem wir an der Börse nicht entgehen können. Mein Ansatz ist daher ein Primitivansatz, dass ich überwiegend korrigierende Value Plays kaufe. Vielleicht auch korrigierende Wachstumswerte, bei denen sich schlicht eine Bewertungsrezession einstellt, aus welchen Gründen auch immer. Mit langem Atem, wenn man nicht auf den idealen Zeitpunkt zur Realisation durch Verkäufe angewiesen ist, glaube ich, dasa man sich so ganz gut dem Markt nähern kann. Interessanterweise ergeben sich hier auch manchmal einige Konstellationen, wo locker ein Kursplus von 100 Prozent+ bei rumkommen, selbst wenn man das gar nicht unbedingt ins Kalkül gezogen hat. Das soll nicht abgehoben sein, aber desto größer das Depot und desto mächtiger die Rückflüsse werden, umso weniger versteife ich mich auf Kursbewegungen einzelner Werte. Das gibt mir einfach dann nicht mehr viel, weil ich ohnehin schon ab einer gewissen Komplexität des Depots auch nicht andauernd hin- und herschichten könnte/wollte.
Thomas, Tobs, sehr gut die Herausforderungen für uns alle beschrieben. Da muss jeder seinen Weg finden.
Der Kurs von Algonquin ist in den letzten 6 Monaten übrigens um 19% gestiegen, von Tiefstand Ende 2023 aus über 25%. Ansonsten sind da jetzt aber keine Kurssprünge auf die frühere Bewertung zu erwarten, da stimme ich zu. Aber „lange warten, bis sie sich erholen“ ist eben relativ.
Fokussierung finde ich gut, nicht Diversifikation um jeden Preis, sondern Gewinner laufen lassen und Gewichtung im Depot entsprechend erwarteter Risiken und Anlageziel.
Ich schaue alle paar Jahre noch einmal in ein sehr altes virtuelles Musterdepot in dem ich Aktien auch nach Verkauf im echten Depot nicht gelöscht hatte. Da kommen mir die Tränen mit Nemetschek und Amazon… :-) Das erinnert mich immer wieder mahnend daran, nicht zu schnell zu verkaufen, sondern wenn man an das Unternehmen glaubt, einfach investiert zu bleiben, so wie ich es dann z.B. mit NVIDIA bis heute durchgezogen habe…
Letztlich stelle ich mir wohl immer die Frage, ob ich Anteile an dem jeweiligen Unternehmen haben (bzw. halten) möchte. Und ggf. möchte ich diese dann natürlich günstig erwerben. Alles andere ordnet sich da unter.
Nur ein paar Gedanken von mir…
VG und ein schönes WE
1Steven1
Hi Tobs, Danke für die Antwort, kurz noch zu CVS
das hier ist von heute
https://www.wsj.com/health/healthcare/cvs-health-q1-earnings-report-2024-7275f25b?mod=hp_listc_pos2
beschreibt das Dilemma recht ausführlich. CVS will beim Krankenversicherungsgeschäft über Aetna mitspielen
und war hier marketing/kostenmäßig aggressiv, haben im Seniorenbereich viel Neuanmeldungen generiert
aber eben die Senioren kosten aber auch immer am meisten.
der CEO von CVS, Karen Lynch war früher CEO bei Aetna und ist selbst seit 2021 für die letzten 5 Ergebnis-Abstufungen verantwortlich. Probleme im Krankenversicherungsgeschäft sind bei Humana etwas deutlicher zu sehen, aber auch United Health kommt gefühlt nicht so recht vom Fleck. Globe Life, Molina Healthcare, Centene Corp hängen alle durch.
Der Kauf von Oak Street Health im letzten Jahr durch Karen Lynch ist auch eher ein Klotz am Bein.
etc etc.
Liest sich wie alle Verschlimmbesserungsvorschläge von Walgreens, das hat sich auch alles so angehört.
Also auf den Rücktritt von Karen Lynch spekulieren?
Genau der Rücktritt vom CEO hat aber bei Walgreens auch nicht geholfen.
btw Bristol Myers letzte Woche auch noch mal -10% (nach meinem Verkauf)
Das meinte ich, das ist ein relativ neu aufgesetztes Geschäftsmodell von CVS. Das sind meines Erachtens auch klare Executions-Schwierigkeiten. Sie wollen da aggressiv ins Versicherer-Geschäft rein, haben vielleicht nicht ausreichend Erfahrungswerte, wie sie Risiken prämieren, oder haben sich eben mit zu günstigen Prämien anfangs Marktanteile teuer erkauft. Das Management will sich für die vollständige Profitabilität einige Jährchen geben.
Jetzt muss man sich selber die Karten legen: Sieht man hierin eine red flag, weil die Execution nicht gut läuft, weil man daraus ein strukturelles Problem für die Zukunft ableitet, oder sagt man sich, ok, sie haben nun erst mal Marktanteile reingeholt und werden es nach hinten raus vielleicht besser managen…Bumpy wird das definitiv sein. Das war auch der Grund, warum ich bislang CVS nicht gemacht hatte (WBA erst Recht nicht, von denen halte ich nicht allzuviel): Weil mir nie klar war, ob sie aus der Not heraus dieses neue Geschäftsmodell angreifen (also Getriebene sind), oder das strategisch aus einer starken Position betreiben. Mir scheint sich zu offenbaren, dass die Wahrheit da irgendwo in der Mitte liegt und mit dem Kurs von heute fand ich, dass ich mich hier entsprechend auch etwas positionieren kann. Aber: Ich sehe kritisch, wenn sich die Instaboys das so gegenseitig als quasi Witwen und Waisenpapier präsentieren ohne das Exposure dahinter zu beleuchten.
CVS wäre aus meiner Sicht risikobehafteter als SBUX (der Vergleich hinkt und kommt jetzt nur, weil ich heute beide gekauft habe), weil Starbucks einfach nur sein bestehendes Geschäftsmodell optimieren muss. Da bin ich confident – aber auch das ist nicht fundiert, sondern basiert auf einem Glaubenssatz – weil eigentlich alle großen Ketten wie MCD usw. es geschafft hatten, sich in der Krise ein Stück weit wieder neu und frischer zu erfinden und besser in die Pötte zu kommen. MCD sagte man schon vor 15 Jahren nach, der Markt sei gesättigt. Ich persönlich bin immer noch baff, wie die weiter wachsen. Selbiges hoffe ich für SBUX, zumal Kaffee süchtig macht (ich selber bin ein Suchtopfer der Kaffeebohne).
Schöne Beiträge. SBUX erscheint mir interessant, muss ich mir weiter ansehen, hatte sie nicht mehr auf der Watchlist.
Übe mich derzeit noch in Geduld und warte auf noch bessere Gelegenheiten, z.B wie wohl auch Ben bei L‘Oreal…
VG
1Steven1
Du hast 10 Aktien von Realty Income gekauft. Heißt das, du hast ein weiteres Depot eröffnet, das du in deinen Wechselkursvergleich aufnimmst? Oder hast du dich aus anderen Gründen für ein Investment entschieden?
Hallo Dominik,
ja, das hätte ich dazu schreiben sollen! Ich habe ein neues Depot bei der Postbank eröffnet. Hat ewig gedauert, bis es nutzbar ist und Realty Income ließ sich dann dort auch nicht kaufen. Habe die Aktien deshalb von der Consorsbank dort hin übertragen und dann bei Consors neue 10 Stück gekauft. So sind jetzt ab Mai 18 Depots im Wechselkursvergleich dabei.
Viele Grüße Ben
Stark! Bei der Anzahl an Depots wird einem ja ganz schwindelig 😂
Guten Tag Ben,
ich habe eine Frage für alle die diesen Kommentar Lesen…
Bei ausländischen Aktien habe ich bisher nie Einladungen für die HV erhalten. Meine Frage ist nun, was ich tun muss, um meine Rechte als Aktionär antreten zu können?
Ein physisches Erscheinen ist nicht wirklich mein Ziel, sondern das Teilnehmen bei der Abstimmung.
Konkret geht es mir hier aktuell um UK-Aktien. Aber auch für US-Aktien wäre mein Interesse vorhanden. Hat sich jemand damit beschäftigt und könnte sein Wissen teilen?
Schon einmal vielen Dank im Voraus.
Gruß
Bepo
Also bei Cap Trader kannst du immer online abstimmen, da geht das also.
Musst du wahrscheinlich dein Depot wechseln, wenn dir das so wichtig ist.
@Börsenhai: Exakt das meinte. Gleiche Branche (Workforce), aber eben zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle. Wie Chrischaan es richtigerweise pointiert hat, das von Atoss schon eher mit einem moat.
@Chrischaan: Hier der Link. https://www.wiwo.de/my/dossiers/boersenwoche/boersenwoche-456-analyse-atoss-software-und-amadeus-fire-im-aktiencheck/29767642.html
Ob der Artikel hinter einer Paywall ist, weiß ich nicht. Wobei ich sagen muss, ganz grundsätzlich und ohne diesem sicherlich anerkannten Traditionsmagazin zu sehr nahe treten zu wollen, dass sie im Bereich Aktien häufig ohne Fundierung oder schräg zuammengewürfelt berichten, finde ich. Aber hier kam mein oben in meinem ursprüngliche Replik-Post gemachter Vergleich hier, dass sie beide aus der Branche Workforce kommen und doch sehr unterschiedlich ihre Umsätze basieren.