Die Dividendenmaschine schnurrt

Allianz Schriftzug hinter Blättern in Bozen
4.8
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Nachdem ich direkt zu Monatsbeginn die erste vierstellige Dividendenzahlung des Jahres erhalten habe, folgt nun die nächste Überweisung.

Nicht nur, dass im Mai nahezu täglich Dividenden bei mir eingehen. Die jetzige Zahlung ist nur ein Zwischenschritt. Denn im nächsten Jahr geht es mit Sicherheit genau so weiter. Eben wie bei einer Dividendenmaschine.

Warum ich so positiv gestimmt bin und wie ich meine Einschätzung zu der Aktie begründe, erfährst Du in diesem Beitrag.

Am Monatsanfang kamen 1.225 € von der Münchener Rück – mein größter Depotwert. Und heute ist der zweitgrößte Titel dran, die Allianz. Sie habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung

Die Allianz zahlt erneut eine Dividende von 9,60 € pro Aktie. In meinem Depot sind weiterhin 125 Aktien der Allianz. Das ergibt eine Brutto-Dividende von 1.200 €. Nach Abzug der Steuern (ich hatte noch etwas vom Freistellungsauftrag übrig) verbleibt eine Netto-Dividende von 938,11 €. Sie wurde von der comdirect mit Wertstellung 10.05.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift Allianz im Mai 2021
Dividendengutschrift Allianz im Mai 2021 Steuerabrechnung

Perspektiven

Wie die anderen Versicherer in meinem Depot (Munich Re, Swiss Re und Talanx) hat auch die Allianz an ihrer Dividende festgehalten. Ich sehe das als wirklich positives Signal. Klar, Erhöhungen wären besser gewesen. Aber in diesem Umfeld ist eine Dividendenkontinuität ein starkes Signal.

1.225 € von der Munich Re, 1.200 € von der Allianz – die beiden größten Depotwerte sorgen für eine fulminante Steigerung meines Dividendenzählers.

Der Allianz-Vorstand hat jüngst klar zu erkennen gegeben, dass das Corona-Jahr 2020 Geschichte ist und die Zeichen nun wieder auf Wachstum stehen. Der „starke Endspurt in 2020“ ging in einen sehr guten Start 2021 über.

Im letzten Jahr sank der Gesamtumsatz um 1,3% auf 140 Mrd. €. Im operativen Ergebnis von 10,8 Mrd. € waren negative Covid-19-Effekte von 1,3 Mrd. € enthalten. Für das laufende Jahr wurde zunächst ein Ziel im operativen Ergebnis von 12,0 Mrd. € ausgegeben. Allerdings mit einer Schwankungsbreite von plus oder minus 1 Mrd. €.

Ich gehe davon aus, dass diese Range demnächst eingegrenzt wird. Denn so könnten ja zwischen 11 und 13 Mrd. € herauskommen, was am unteren Ende nur unwesentlich über dem Vorjahr liegen würde. Und einem Wachstum von „nur“ 1,9% entsprechen würde. Aber allein im 4. Quartal 2020 stiegen die operativen Erträge schon um 3,4%. Das Momentum ist also deutlich höher und weitere mit Corona vergleichbare Großschäden sind in diesem Jahr nicht absehbar.

Dass die Allianz die Dividende trotz der Corona-Effekte unverändert gelassen hat, entspricht der Devise, möglichst keine Dividendensenkungen vorzunehmen. Mit einer starken Solvency-II-Kapitalquote von 207% zum Jahresende konnte sich das Unternehmen die Dividendenzahlung auch gut leisten. Messlatte für die Dividendenzahlung ist eine Quote von über 160%.

Die letzte Dividendensenkung erfolgte bei der Allianz im Jahr 2009 für das Geschäftsjahr 2008. Damals führte die Finanzkrise zu erheblichen Verwerfungen und die Dividende war nicht zu halten. Und trotzdem wurden damals nach 5,50 € im Vorjahr noch 3,50 € gezahlt.

Für mich ist die Allianz deshalb weiterhin ein klares Basisinvestment für mein Dividendendepot. Auf die Dividendenzahlung ist Verlass, selbst in der Krise ist nicht mit einem Totalausfall zu rechnen.

Und für 2021 erwarte ich – wenn alles normal weiterläuft – wieder eine Dividendenerhöhung. Ich gehe davon aus, dass die 10 €-Marke dann fällt. Denn durch die stetigen Aktienrückkäufe ist die Dividendensumme selbst nicht so stark gestiegen: Für 2008 wurden für 3,50 € noch 1,58 Mrd. € benötigt. Für die jetzigen 9,60 € – eine Steigerung um 174% – „nur“ 3,956 Mrd. €. Und das ist eben „nur“ eine Steigerung um 150%.

Mit den 125 Aktien der Allianz fühle ich mich im Dividendendepot sehr wohl. Da der Versicherungssektor schon eine hohe Gewichtung hat, habe ich eine Aufstockung erst mal nicht vorgesehen. Kommt es aber zu Marktrückschlägen bis hin zu stärkeren Korrekturen, dann ist die Allianz eine der Aktien, die ich jederzeit nachkaufen würde. So habe ich im letzten Jahr Mitte März mitten im Corona-Crash für 160 € nachgekauft. Und so würde ich es in ähnlichen Situationen auch wieder machen. Kommt es dazu aber nicht, bleibe ich mit meinem Bestand völlig entspannt investiert und freue mich schon auf Mai 2022. Wenn die Dividendenmaschine weiter schnurrt.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Allianz SE
ISIN:DE0008404005
Im Divantis-Depot seit:24.03.2014
Letzter Nachkauf am:12.03.2020
Stückzahl im Divantis-Depot:125
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:153,91 €
Gesamtkaufpreis:19.239,03 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:6.991,59 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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12 Gedanken zu „Die Dividendenmaschine schnurrt“

  1. Allianz und Munich Re sind eine sehr gute Wahl als Cashmaschinen! Ich habe auch beide schon lange im Depot! Wie siehst du denn aktuell und langfristig die Deutsche Post? Aktuell sicher noch eher eine magere Dividende, aber ich sehe hier die nächsten Jahre deutlich Steigerungen im zweistelligen % Bereich was die Post betrifft! Das Geschäft brummt, der Welthandel wird weiter zunehmen, und ein Burggraben ist auch vorhanden! Wie gefällt die die Deutsche Post?

    1. Hallo Claudio,

      die Deutsche Post ist sicherlich keine schlechte Aktie. Ich habe sie irgendwann aus meinem Fokus verloren als Amazon anfing, einen eigenen Lieferservice aufzubauen. Und das ist auch weiterhin der Grund, warum ich langfristig nicht an die Deutsche Post glaube. Das Briefgeschäft ist klar rückläufig, die Paketzustellung boomt. Aber wie lange noch? Überall schießen Packstationen aus dem Boden. Und mit der Zustellung durch Drohnen wird experimentiert. Ich glaube, dass es da noch Disruptionen geben wird und die Deutsche Post da nicht wirklich vorbereitet ist. Aber das ist meine persönliche Meinung. :)

      Viele Grüße Ben

  2. Hallo Ben,

    Vierstellige Dividendenzahlungen von einer einzigen Firma sind eine Hausnummer – Congrats!. Der Mai ist für uns Dividenden-Investoren schon ein herausragender Monat. Ich hoffe, dass ich die Marke von 2.000 € erstmals knacken kann. :-).

    Die Allianz ist auch eine meiner Core-Holdings, obwohl ich mit 35 Anteilen noch in viel kleineren Dimensionen investiert bin. Mir gefällt das diversifizierte Geschäftsmodell der Allianz mit seinem starken Erstversicherungsgeschäft, dem Fokus auf Digitalisierung und Direktvertrieb (Stichwort Allianz Direct) sowie dem Asset Management (Stichwort Allianz Global Investors u.a.).
    Die Allianz hat eine sehr starke Markstellung in Deutschland und Europa und das Engagement z.B. in China sehe ich ebenfalls positiv.
    Das die Allianz die Dividende für 2020 „nur“ konstant gehalten hat, finde ich absolut ok und ein Zeichen von Verlässlichkeit für Income Investoren in der Krise. Ich rechne für 2021 ebenfalls mit einer weiteren Dividendenerhöhung und plane meine Position im von 2021 und Anfang 2022 noch weiter auszubauen. Die Kurse sind nicht mehr ganz so attraktiv wie noch im Okt/Nov 2020 (oder in der Crashphase im März/April 2020), aber ich sehe das langfristig und die Dividendenrendite ist immer noch attraktiv.

    Viele Grüße,
    Susanne

  3. irgendwie kommt mir der Satz: Ich habe im Corona Crash für 160 EUR nachgekauft bekannt vor. Leider war meine Zahl nur geringer und die Dividende entsprechend ebenfalls. Aber jeder fängt mal klein an.

  4. Auch ich wollte schon immer mal einen Player im Versicherungsbereich im Depot haben.
    Allianz und MunichRe sind schon sehr beeindruckend.
    Abgehängt werden sie jedoch ganz erheblich im Vergleich mit der chinesischen Ping An.
    Deren Kennzahlen sind bombastisch (insb. die Margen, Umsatz- und Gewinnwachstum).
    Wenn man sich an Kursseitwärtsbewegungen wie aktuell oder dem politischen Risiko nicht stört, fährt man auch mit diesem Unternehmen sehr gut, vermute ich.

    1. Hallo Matthias,

      was mich an Ping An wundert: die Zahlen sind trotz Corona nicht zurückgegangen. So als hätte es in China kein Corona gegeben. Dabei waren die ganz Vorne dabei beim Lockdown. Und das ist dann ein Punkt, bei dem mir der Einblick völlig fehlt. Und deshalb investiere ich lieber in deutsche Versicherer. Die werden nachvollziehbar geprüft und beaufsichtigt. Da fühle ich mich einfach wohler.

      Viele Grüße Ben

      1. Hallo Ben,
        die chinesische Regierung hatte 2020 einen sehr harten aber relativ kurzen Lockdown gefahren. Rund 6 Wochen war alles dicht und danach ging es gut kontrolliert in die Öffnungsphase. Health Kit Apps, Maskenpflicht, Aussengrenzen erst geschlossen und danach mit konsequenter Test- und Quarantänestrategie wieder etwas geöffnet usw. und das alles sehr diszipliniert hier. Das sorgte dafür das die Zahlen von Anfang an eher klein geblieben sind. Nun wird seit Monaten fleissig geimpft in China. Da auch für chinesische Staatsbürger im Moment die Reisen aus dem Land heraus und zurück eher schwierig sind bleibt gerade das Geld im Land und wird für Inlandsreisen, Konsumgüter und Versicherungen ausgegeben. Ich habe da ein bisschen Insiderwissen über das Leben in China und baue neben Allianz und Munich Re. mit Ping An Insurance gerade die 3. Versicherung in meinem Depot auf und denke die Investition wird sich auszahlen.

        1. Hallo Michael,

          ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Investment Case aufgeht. Ich bleibe bei China lieber nicht direkt investiert. Aber über die Allianz-Versicherung bin ich ja auch dort engagiert (Artikel dazu von 2020).

          Viele Grüße Ben

      2. Vergleich Allianz Ping An

        Lieber Ben (und Mitforisten),
        diese Bemerkung von dir möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen…;-)
        Ich habe mir die beiden mal näher angeschaut (die auch guten Rückversicherer SwissRe oder MunichRe ignorierend, da das Geschäft etwas anders gelagert ist) und komme zu folgenden Schlüssen…
        (meine Informationen beziehe ich vor allem von Yahoo Finance und Marketscreener)

        Vorteil Allianz:
        – Dividendenrendite höher (4,4% zu 3,1%)
        – Höhere politische Verlässlichkeit und Nähe zu uns als deutschsprachige Kleinanleger.
        Punkt.
        Das war es für mich auch schon an augenfälligen Vorteilen.
        Im Gegensatz dazu…

        Vorteil Ping An:
        – Ausschüttungsquote niedriger (26% zu 58%)
        – Marktkapitalisierung wesentlich höher (mehr als doppelt so hoch)
        – PE-Ratio niedriger
        – Gewinnspanne und Operative Marge etwas höher
        – Verhältnis Assets zu FK über 3 (Allianz: 1,2)
        – Umsatz- und Gewinnwachstum steigen beide (bei Allianz nur leicht)
        – Freier Cashflow enorm hoch und positiv
        – Wesentlich weiter in der Digitalisierung als Allianz
        Fazit: Nach den nackten Kennzahlen klarer Punktsieg für Ping An.

        Ich halte derzeit 300 Stück Ping An und möchte bei Rücksetzer nochmal 200 nachkaufen.
        Kürzlich kam die Dividende rein und die Abzüge lagen – wie bei US-Aktien – bei den üblichen 26% (ich halte die Aktien bei onvista).

        1. Hallo Matthias,

          und genau das ist das Schöne an der Börse: Jeder kann das machen, was er für richtig hält! Und womit er sich am wohlsten fühlt. Bei mir ist der Punkt der höheren politischen Verlässlichkeit dermaßen ausschlaggebend, dass die anderen Argumente komplett verblassen. Und bei Dir sind die vielen Gründe, die für Ping An sprechen, so gewichtig, dass Du in die Aktie investierst und noch nachkaufen willst. Und wir beide sind mit unseren Investments zufrieden! Das ist doch wirklich schön!

          Ich will Dir Ping An nicht madig machen, das liegt mir fern. Aber abgesehen von einem zeitweisen aufsichtlichen Ausschüttungsverbot sehe ich für die Allianz keine staatlichen Risiken, über die ich mir Gedanken machen müsste. Bei Ping An müsste ich schauen, ob die Gesellschaft irgendwie dem Regime gefährlich werden könnte. Und selbst wenn ich da erst mal entspannt wäre, könnte sich das auch wieder ändern. Da wird dann halt auch mal ein Börsengang untersagt, ein Konzernchef verschwindet monatelang aus der Öffentlichkeit oder das Cryptomining wird verboten. Alles Dinge, die mich als Allianz-Aktionär unbeeindruckt lassen…

          Viele Grüße Ben

  5. Darf ich etwas Wasser in den „Dividenden“-Wein gießen? Natürlich sind Dividenden-Ausschüttungen eine schöne Sache. Es kommt etwas auf dem Konto an. Aber – jedenfalls für die DAX, MDAX, etc. Werte – sollte man sich auch immer vor Augen halten, dass die Aktie nach der HV mit einem Dividenden-Abschlag gehandelt wird. Allianz am 5. Mai = 221,15 € und am 6. Mai = 213,45 €, danach weiter gefallen auf 210 € am 11. Mai. Aktuell am 21. Mai 216,25 €. Also immer auch die Gesamtbilanz sehen. Ich will nicht sagen, dass es ein Null-Summenspiel ist, denn jeder hofft natürlich, dass die Aktie den Dividenden-Abschlag wieder wett macht und weiter steigt :)

  6. Die Aktien der

    Allianz
    Münchener Rück
    Hannover Rück

    sind für mich seit tlw. mehreren Jahren solide Basisinvestments und „buy and hold“ Werte. Mit diesem Ansatz nehme ich temporäre Kursrückgänge – auch nach Dividendenzahlungen – unbeeindruckt hin. Die langfristige Kurswicklung geht in Richtung „Norden“.
    Mir erscheint es daher nur eine Frage der Zeit zu sein, bis diese Aktien ihre Kurshöchststände von Anfang 2020 übertreffen. Und im kommenden Jahr erwarte ich für alle drei Aktien höhere Ausschüttungen.

    Grüße
    Andreas

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