Was Dich hier erwartet:
Was geht jetzt ab? Ben kauft einen Rentenfonds? Ein Finanzprodukt mit Gebühren usw.?
Ja! Und ich erläutere ganz genau, was ich da kaufe und wieso.
An sich ist es aktuell keine gute Idee, in Anleihen, also Renten, zu investieren. Wir befinden uns auf historischem Niedrigzinsniveau und entweder bleibt das so, dann werfen Renten weiter wenig Zinsen ab. Oder die Zinsen steigen, dann sind Kursrückgänge zwangsläufig.
Und trotzdem kaufe ich jetzt einen Rentenfonds?
Rentenfonds haben eigentlich das Problem, dass sie auf Dauer angelegt sind und deshalb besonders unter Zinsanstiegen leiden. Umgehen lässt sich das nur dadurch, dass man Anleihen bis zu ihrer Fälligkeit hält. Ihre Rückzahlung vorausgesetzt, fallen dann Kursverluste nur während der Laufzeit als Buchverluste an. Bei Fälligkeit werden die Anleihen zu 100% zurückgezahlt.
Genau da setzt nun der Franklin Target Income Fund 2024 an. Dieser Fonds ist selbst mit einer Laufzeit ausgestattet. Die Konzeption sieht vor, dass der Fonds zum Zeitpunkt der Auflage Anleihen mit fünfjähriger Laufzeit kauft und diese bis zur Fälligkeit hält. Sind die Anleihen dann getilgt, wird der Fonds aufgelöst.
Mit dieser Konstruktion ist das Fondsmanagement nicht verpflichtet, jedes Jahr ordentliche Renditen zu erwirtschaften, sondern hat nur das Ziel, zum Laufzeitende das investierte Kapital zurückzuzahlen. Und während der Laufzeit die Zinsen auf die im Fonds enthaltenen Anleihen zu vereinnahmen.
Warum ich nicht einfach direkt Anleihen kaufe?
Leider verfügen nahezu alle Anleihen mit einigermaßen attraktiven Konditionen über eine Mindeststückelung von 100.000 €. Der klassische Privatanleger wird damit von einem Direktinvest in diesem Markt ausgeschlossen. Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Außerdem ist eine Diversifikation nötig, da sonst das Risiko eines Ausfalls viel zu groß ist. Man müsste also schon mindestens eine Million € direkt in Rentenpapiere anlegen, um sich die Fondslösung „selbst zu basteln“.
Die Kosten des Rentenfonds
Der Rentenfonds wird mit einem Ausgabeaufschlag von 1% und jährlichen laufenden Kosten von 0,75% angeboten. Das ist nicht billig, aber die Fondsgesellschaft strebt trotzdem noch jährliche Ausschüttungen von 3,3% bei einer 100%igen Kapitalrückzahlung an. Beides ist aber natürlich nicht garantiert.
Ich werde den Fonds über die Börse kaufen und dann Transaktionskosten, aber keinen Ausgabeaufschlag haben.
Gerne hätte ich den Fonds über die Comdirect Bank gezeichnet, denn aktuell läuft bis zum 5. April 2019 noch die Zeichnungsfrist. Die Comdirect Bank bonifiziert den Ausgabeaufschlag bei Franklin Templeton mit 50%, sodass er sich auf 0,5% halbiert. Leider nimmt die Ordermaske aber eine Fondszeichnung nicht an. Auch der Kundenservice konnte mir keine Lösung nennen. Franklin Templeton selbst hat mir geschrieben, dass eine Zeichnung über Kreditinstitute möglich wäre. Was auch immer das heißt.
So warte ich jedenfalls bis zur Börseneinführung und kaufe dann. Als Kaufsumme will ich 10.000 € anlegen. Es fallen damit laufende Kosten von jährlich 75 € an. Sie werden direkt dem Fondsvermögen belastet, so dass sie optisch nicht am Anteilspreis erkennbar sein werden. Die laufenden Kosten mindern die Ausschüttungen, die trotzdem noch bei 330 € brutto im Jahr liegen sollen.
Und warum überhaupt Renten?
Setze niemals alles auf eine Karte! Neben Aktien, Immobilien, Gold und P2P-Krediten habe ich auch Tagesgeld. Das Tagesgeld ist sofort verfügbar und aufgrund der Einlagensicherung risikoarm angelegt. Es ist aber gleichzeitig auch zinsarm. Derzeit erhalte ich bei der Rabobank 0,66% p.a. dafür.
Einen Teil meiner Tagesgeldrücklagen benötige ich aktuell nicht. Auch in absehbarer Zeit steht keine Investition an. Früher habe ich in einer solchen Situation eine Sondertilgung auf einen Immobilienkredit getätigt. Damit konnte ich Zinsen in der Zukunft sparen und gleichzeitig sank meine Verschuldung. Aber: es nimmt mir die Flexibilität. Einmal an die Bank zurückgezahlt, kriege ich den Kredit nicht so schnell wieder belastet.
Außerdem kann ich die Zinsaufwände bei den Immobilien steuerlich geltend machen und erhalte dadurch trotz der Versteuerung der Zinserträge aus dem Rentenfonds eine höhere Rendite durch die Rentenanlage.
Der Zeitraum ist überschaubar und passt in mein Konzept
Mit einer Laufzeit von 5 Jahren ist die zeitliche Bindung überschaubar. Der Fonds wird ja trotzdem jederzeit verkaufbar sein, unter Umständen jedoch mit Kursverlusten.
Das Laufzeitende im Jahr 2024 passt auch in mein Konzept, da die Festzinsbindung einer Immobilienfinanzierung im Jahr 2025 ausläuft und ich dann – je nach dem Zinsniveau – den Kredit deutlich zurückführen möchte.
Die Daten des Fonds
Der Franklin Target Income Fund 2024 schüttet jährlich aus und investiert ausschließlich in auf Euro lautende Anleihen. Es besteht somit kein Währungsrisiko. Es ist eine breite Streuung beabsichtigt. Um die geplanten Ausschüttungen zu erreichen, sollen bis zu 70% in High Yield und zwischen 30 und 100% in Investment Grade investiert werden. Bis zu 20% dürfen aus Schwellenländern stammen.
Über die Laufzeit behält das Fondsmanagement einen Teil der Ausschüttungen zur Deckung von Marktausfallrisiken ein. Dieser Betrag wird, falls er nicht verwendet wird, im 5. Jahr ebenfalls ausgeschüttet.

Die Mindestanlage beträgt 1.000 €, die ISIN lautet LU1932919373.
Offizielle Informationen findest Du hier.
Zum Schluss
Dieser Beitrag ist keine Werbung und ich erhalte auch vom Fonds keine Vergütung oder Vergünstigung! Alles basiert auf eigenen Recherchen und Überlegungen. Ich berichte hier lediglich über meine persönliche Geldanlage. Das ist als Anregung zu verstehen, jedoch keinesfalls als Empfehlung. Was für mich und mein Portfolio passend ist, kann für einen anderen Anleger völlig unpassend sein. Bitte mach Dir ein eigenes Bild und lass Dich auch gerne von unabhängigen Experten beraten!
Wie immer werde ich meine Originalkaufabrechnung hier auf dem Blog veröffentlichen.

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