Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien in deutschen Depots liegt bei knapp einem Jahr. So eine jüngst veröffentlichte Studie. Mit dieser Aktie, die ich bereits seit 14 Jahren halte, ziehe ich den Schnitt also deutlich nach Oben.
Aber hätte es damals nicht den Anreiz der Steuerfreiheit von Kursgewinnen nach einem Jahr Haltedauer gegeben, hätte ich die Aktie wahrscheinlich nie gekauft.
So aber hatte ich sie ausgewählt, um sie dauerhaft zu halten und eben auch vom damals eingeräumten Bestandsschutz zu profitieren. Und ich habe es bis heute nicht bereut.
Wie sinnvoll für die Aktienkultur wäre es, wenn die neue Bundesregierung wieder eine eine vergleichbare Regelung, von mir aus auch mit einer längeren Haltefrist einführen würde! Aber ich befürchte, dass das nur Wunschdenken bleibt und wir eher mit Steuererhöhungen konfrontiert werden.
Wie die jüngste Dividendenzahlung der Aktie ausgefallen und welche Perspektiven ich ihr nun einräume, erfährst Du in diesem Beitrag.
Bereits seit 2007 befindet sich Coca-Cola in meinem Depot. Hier habe ich das Unternehmen ausführlich vorgestellt.
Dividendenzahlung
Coca-Cola zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,42 US$ je Aktie. Das ergibt für meine 130 Aktien eine Brutto-Dividende von 54,60 US$. Meinen Bestand habe ich auf meine Depots bei der Consorsbank * und Trade Republic * aufgeteilt. Bei der Consorsbank liegen meine abgeltungssteuerfreien 100 Stück, die Dividende wurde zum Kurs von 1,1624 in Euro umgerechnet. Trade Republic, dort erfolgten meine Zukäufe, rechnete die Dividende zum Kurs von 1,1695 in Euro um. In der Addition erhielt ich eine Netto-Dividende von 34,93 €. Sie wurde – bei der Consorsbank rückwirkend – mit Wertstellung 01.10.2021 überwiesen.
Perspektiven
Coca-Cola ist für mich eine Aktie, die ich den Rest meines Lebens halten will. Auch ohne die Steuerfreiheit. Sie war damals ein willkommener Anlass zum Kauf und hat mich über einige Talsohlen gebracht. Aber inzwischen verschwende ich keinen Gedanken mehr daran, die Aktie zu verkaufen.
Auch wenn die Performance nicht mit den besten Titeln in meinem Depot mithalten kann. Der Getränkekonzern hat weiterhin herausragende Marken im Portfolio, optimiert stetig seine Margen und beglückt mich alle drei Monate mit einer sicheren Dividendenzahlung. Und daran wird sich aller Voraussicht nach auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nichts ändern.
Bezogen auf meinen steuerbefreiten Bestand habe ich inzwischen mehr als die Hälfte meines Investments durch Dividendenzahlungen zurückerhalten. Und der Kurswert hat sich in der Zeit mehr als verdoppelt.
Wie gesagt, alles nicht herausragend, aber was für mich hier zählt, ist die Verlässlichkeit. Und ich kann absolut ruhig schlafen. Selbst wenn ich mal ein Jahr nicht in mein Depot schauen würde – bei der Coca-Cola-Aktie hätte ich das Gefühl, das alles in Ordnung ist. Denn solang ich die Cola-Kästen im Supermarkt sehe, verdient Coca-Cola Geld.
Bei den letzten Quartalszahlen konnte Coca-Cola von erheblichen Umsatzzuwächsen berichten. Das war nur natürlich dem Corona-Basiseffekt geschuldet und so sind die 42% Umsatzwachstum erst mal nur eine Zahl ohne Wert. Viel interessanter war die Aussage, dass das Niveau von 2019 überschritten wurde. Und damit ein echtes Wachstum, wenn auch nur verhältnismäßig gering, geschafft wurde.
Und der Ausblick für das Gesamtjahr konnte ebenfalls angehoben werden. Erwartet wird nun ein Umsatzwachstum von 12-14%. Der Gewinn je Aktie soll im Einklang damit um 13-15% auf 1,95 US$ steigen.
Damit ist die Aktie sicher nicht günstig, aber Qualität hat halt ihren Preis. Bei Kursen um 53 US$ ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 27.
Und das ist auch der Grund, warum ich bisher in diesem Jahr noch nicht nachgekauft habe. Ich hatte mir ja in den letzten beiden Jahren jeweils ein paar Stücke in mein Depot bei Trade Republic gelegt. Mal schauen, wie die restlichen Wochen an der Börse werden und ich eventuell noch mal zugreife. Ansonsten beendet die Coca-Cola-Aktie das Jahr 2021 in meinem Depot mit der gleichen Stückzahl wie sie es begonnen hat.
Mitte Dezember gibt es noch eine Dividendenzahlung, dann werde ich über den Ausgang berichten.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | The Coca-Cola Company |
ISIN: | US1912161007 |
Im Divantis-Depot seit: | 17.07.2007 |
Letzter Nachkauf am: | 31.07.2008 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 18,87 € |
Gesamtkaufpreis: | 1.886,76 € |
erzielter Gesamtgewinn aus verkaufter weiterer Position: | 324,19 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 1.374,05 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
Hi
Ich habe Coca Cola – wie auch PepsiCo – seit Jahren im Depot und bin mit beiden sehr zufrieden. Was viele bei Coca Cola unterschätzen, ist der mittel- und langfristige Effekt des „Refranchising“, d.h. das Unternehmen trennt sich vom Abfüll-Geschäft etc., was kapitalintensiv ist. Das riesige Projekt war vor Corona noch gar nicht wirklich abgeschlossen. Auch sind immer noch Nach-Effekte der Pandemie spürbar, die Freizeitpärke und Restaurants sind noch nicht auf 100 % hochgefahren. Also da geht noch einiges. Was viele zudem auch unterschätzen ist die Diversifikation des Produktangebots. Von Milch, Kaffee, Energy Drinks, Fruchtsäfte und Mineralwasser. Riesiges Portfolio.
Coca Cola ist 120 Jahre alt und bestens für die Zukunft gerüstet.
Beste Grüsse
Wow… nur ein Jahr Haltedauer? Dann gehöre ich wohl auch zu den Exoten die lange halten :)
Tatsächlich bin ich bezüglich KO voll bei dir und habe, trotz des Kurses, diese Woche nochmal aufgestockt. Die Markenstärke des Getränkeportfolios ist so gut wie nicht tot zu kriegen, da zahle ich gerne einen Aufpreis, denn langfristig ist KO immer ein Gewinn.