Manchmal komme ich mir schon ein bißchen komisch vor. Seit nunmehr 8 Jahren habe ich diesen Depotwert nicht mehr nachgekauft. Und es seit mindestens 5 Jahren aber fest vor.
Natürlich hätte ich eine Kauforder einfach aufgeben können. Aber mir ist die Aktie seit diesen 5 Jahren kontinuierlich zu teuer. Und auch jetzt, obwohl sie seit Jahresbeginn gegen den Markt im Minus liegt, ist mein Zielkurs noch nicht in Reichweite.
Ich habe nun aber die konkrete Hoffnung, dass sich dieser Trend fortsetzt und wir in den nächsten Wochen tatsächlich Kaufkurse sehen.
Worauf sich meine Hoffnung stützt und was das alles mit einem abweichenden Geschäftsjahr zu tun hat, erfährst Du in diesem Beitrag. Und natürlich zeige ich auch die neueste Dividendenabrechnung.
Procter & Gamble ist die weltweite Nr. 2 unter den größten Konsumgüterherstellern. Die Aktie feiert in diesem Jahr ihr Zehnjähriges in meinem Dividendendepot. Hier habe ich die Aktie ausführlich vorgestellt.
2021 erfreute sie mich mit einem Total Return von 30%, 2022 stand dann nur ein Plus von 0,8% in meiner Statistik – trotz des starken US-Dollars.
Im langfristigen Kursverlauf sind meine Käufe von 2013 bis 2015 gut zu sehen. Und auch, dass ich bis Ende 2018 warten musste, um mit dem Investment in den positiven Bereich zu kommen. Seitdem – abgesehen von 2022 – läuft es allerdings „wie geschmiert“:

Dividendenzahlung
Procter & Gamble zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,9133 US$ je Aktie. Für die 100 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 91,33 US$. Sie wurde von der onvista bank zum Kurs von 1,073 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 63,37 €. Die Überweisung erfolgt mit Wertstellung 15.02.2023.

Perspektiven
Procter & Gamble (PG) hat ein abweichendes Geschäftsjahr und berichtete deshalb zuletzt schon über sein zweites Quartal (endete zum 31.12.) des Fiskaljahres 2023. Die „Prognose 2023“ ist deshalb in Wirklichkeit auch nur eine Prognose bis zur Jahresmitte.
In diesem Fall ist das mal positiv. Denn die Prognose ist nicht besonders prickelnd und der erhoffte konjunkturelle Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte noch außen vor. Das „Geschäftsjahr 2024“ könnte also deutlich besser werden.
Aber der Reihe nach: Schon das erste Quartal war bei PG ernüchternd, das zweite Quartal setzte dem Ganzen die Krone auf. Der Umsatz stieg nun gar nicht mehr, sondern ging sogar um 1% zurück. Die Bruttomarge war weiterhin unter Druck und das wirkte sich vor allem auf den Gewinn je Aktie aus. Der Gewinn je Aktie ging um 4% auf 1,59 US$ zurück.
Problematisch wirkt sich für PG derzeit der starke US-Dollar aus. Aufgrund der global starken Stellung der Produkte sinken deren Umsätze im Vorjahresvergleich in der Bilanzwährung. Da helfen dann Preiserhöhungen auch nur bedingt.
Das zeigt sich bei der Aufschlüsselung des Umsatzes: Die Preise konnten durchschnittlich um 10 Prozentpunkte angehoben werden. Davon wurden jedoch 6 Prozentpunkte durch die Währung „aufgefressen“. Weitere 6 Prozentpunkte Minus gingen auf das Volumen.
Wie schon im 1. Quartal ging die Bruttomarge um 160 Basispunkte zurück. Eine Verschiebung gab es aber bei den Faktoren, die dafür ausschlaggebend waren. Im Vorquartal gingen noch 510 Basispunkte auf das Konto höherer Rohstoffkosten. Jetzt waren es „nur noch“ 380 Basispunkte. Dafür kamen jetzt 140 Basispunkte durch Kosten für die Inbetriebnahme von Kapazitäten dazu.
Immerhin konnte die Prognose leicht angehoben werden. Der Umsatz soll nun nicht mehr um 1 bis 3% sinken, sondern könnte stagnieren oder maximal 1% sinken. Organisch soll er um 4-5% wachsen (zuvor: 3-5%). Der starke Dollar ist nun nicht mehr ganz so stark wie bisher befürchtet, sorgt aber immer noch für einen negativen Umsatzbeitrag von 5% (zuvor: 6%).
Eine Präzisierung gab es bei der Prognose zum Gewinn je Aktie. Er soll weiterhin nur gleichbleibend sein oder bis zu 4% steigen – ausgehend von 5,81 US$ im Vorjahr. In der Mitte der Prognose entspricht das einem Zuwachs um 2% auf 5,93 US$. PG stellt nun aber klar, dass es den Gewinn je Aktie eher am unteren Ende der Bandbreite erwartet.
Für mich bestätigt sich damit, dass ich daran festhalte, für die PG-Aktie kein höheres Kurs-Gewinn-Verhältnis als 20 zu bezahlen. Bei einem gleichbleibenden Gewinn je Aktie von 5,81 US$ wäre das ein Aktienkurs von 116 US$.
Davon ist die Aktie immer noch ein gutes Stück entfernt. Aber es bleibt mein Ziel für einen Nachkauf. Und mit der Entwicklung seit Anfang des Jahres, bei der Investoren defensive Titel eher abgegeben haben, könnte sich noch in diesem Jahr eine solche Nachkaufgelegenheit ergeben.
Dann würde ich zugreifen und auf eine bessere Entwicklung im zweiten Halbjahr setzen. Kommt es nicht zu einem solchen Kursrückgang, dann bleibe ich entspannt mit meinen 100 Aktien investiert.
Selbst bei unverändertem US-Dollar dürfte im nächsten Geschäftsjahr 2024 (ab Mitte 2023) die Bemessungsgrundlage, die ja schon einen starken US-Dollar hat, wieder zu einem stärkeren Wachstum führen. Für mein Investment ist damit alles in Ordnung.
Procter & Gamble zähle ich weiterhin zu den Aktien, die ich ausschließlich kaufe, aber niemals verkaufe.
Auf einen Blick:
| Unternehmen: | Procter & Gamble |
| ISIN: | US7427181091 |
| Im Divantis-Depot seit: | 14.05.2013 |
| Letzter Nachkauf am: | 23.03.2015 |
| Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
| Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 68,78 € |
| Gesamtkaufpreis: | 6.877,66 € |
| Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 2.367,27 € |
| Aktuelle Strategie: | Bei Kursschwäche nachkaufen |

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