Gutes Jahresergebnis verblasst angesichts der Gegenwart

4.6
(36)

Die Aktie gehört zu den Titeln in meinem Depot, die ihren Aktionären sehr viel zurückgibt. Ein hoher freier Cash Flow ermöglicht stetige Aktienrückkäufe und steigende Dividenden.

Nach mehreren Nachkäufen hat sie inzwischen auch eine ordentliche Positionsgröße erreicht. Nun heißt es zu schauen, wie die weitere Entwicklung aussehen könnte. Denn aktuell ist die Situation nicht so rosig.

Zwar war das Jahresergebnis 2022 noch überzeugend, aber das Schlussquartal hatte es in sich. Leider im Negativen. Ein Umsatz-und Gewinneinbruch, der mir für 2023 Sorgen bereitet.

Warum die Aktie trotzdem nicht abgestürzt ist und wann ich sie nachkaufen möchte, erfährst Du in diesem Beitrag.

Nach dem Erstkauf im Juli 2020 habe ich Texas Instruments inzwischen schon viermal nachgekauft. Die inzwischen 23 Aktien summieren sich mittlerweile zu 0,9% Depotanteil im Dividendendepot.

Die Aktie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre ist beachtlich:

Texas Instruments-Aktie: 10-Jahres-Chart in US-Dollar
Texas Instruments-Aktie: 10-Jahres-Chart in US-Dollar

Dividendenzahlung

Texas Instruments zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,24 US$ je Aktie. Sie war erst zum letzten Quartal um 7,8% erhöht worden. Für meine 23 Aktien im Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 28,52 US$. Sie wurde vom Smartbroker zum Kurs von 1,078 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 19,70 €. Sie wurde mit Wertstellung 14.02.2023 überwiesen.

Dividendengutschrift Texas Instruments im Februar 2023

Perspektiven

Das letzte Jahr war für Texas Instruments erstmals nach 10 Jahren ununterbrochenem Kurswachstum negativ. In meiner Portfolio-Statistik wird ein Total Return von -4,2% für 2022 ausgewiesen. Aufgrund meines günstigen Erstkaufs schon 2020, der seitdem erhaltenen Dividenden und des starken US-Dollars bin ich mit der Gesamtposition trotzdem zweistellig im Plus.

Ds erleichtert es mir natürlich, nun mit entspannten Augen auf die letzten Zahlen zu schauen. Denn die waren zwar leicht besser als vom Markt erwartet, aber trotzdem nicht rosig.

Beim Gewinn je Aktie wurden für das 4. Quartal 2,13 US$ berichtet, das war 0,15 US$ mehr als erwartet. Und beim Umsatz wurden mit 4,67 Mrd. US$ rund 40 Mio. US$ mehr erreicht als erwartet.

Das führte im Gesamtjahr zu einem Umsatz von 20,03 Mrd. US$. 2021 lag er noch bei 18,344 Mrd. US$, ein Plus also von 9,2%. Und auch der Gewinn je Aktie stieg von 8,26 US$ auf 9,41 US$ (+13,9%). Der freie Cash Flow erreichte mit 5,9 Mrd. US$ rund 30% des Umsatzes.

Texas Instruments ist bekannt dafür, sehr aktionärsfreundlich zu sein. In 2022 war es aus meiner Sicht jedoch etwas zuviel des Guten. Denn mit 7,9 Mrd. US$ für Dividenden und Aktienrückkäufe wurden 134% des Free Cash Flow bzw. 2 Mrd. US$ „zuviel“ an die Aktionäre zurückgegeben. Allein 1 Mrd. US$ wurde durch die Aufnahme langfristiger Schulden finanziert.

Das ist etwas, das es zu beobachten gilt. Sollte Texas Instruments auf Dauer ein solches Rad drehen, dann wäre das für mich ein Ausstiegskriterium. Aber aktuell kann sich das Unternehmen das erlauben.

Auf den ersten Blick nicht klar erkennbar ist das nachlassende Momentum. Denn der Umsatz lag im 4. Quartal zwar über den Erwartungen, aber das auch nur weil die Erwartungen noch niedriger waren. Tatsächlich sank er gegenüber dem Vorquartal (3. Quartal 2022) um 11% und gegenüber dem Vorjahresquartal (4. Quartal 2021) um 3%.

Nach der Prognose wird das 1. Quartal ebenfalls schwächer werden. Erwartet wird ein Umsatz von 4,17 bis 4,53 Mrd. US$ und ein Gewinn je Aktie zwischen 1,64 und 1,90 US$.

Im 1. Quartal 2022 lag der Umsatz noch bei 4,91 Mrd. US$ und der Gewinn je Aktie bei 2,35 US$.

Damit kann sich Texas Instruments der konjunkturellen Entwicklung und der nachlassenden Nachfrage nach Halbleitern, gepaart mit höheren Kosten, stärkerem US-Dollar und immer noch Störungen in der Lieferkette, nicht entziehen.

Jetzt kommt das große Aber: All das wird vorbeigehen! Ich bin fest davon überzeugt, dass es sich nur um eine Phase handelt. Meine Erwartung ist, dass es schon im 2. Halbjahr 2023 wieder aufwärts geht. Texas Instruments wird wahrscheinlich trotzdem ein schwaches Geschäftsjahr 2023 hinlegen. Aber der Ausblick wird sich in einigen Monaten schon wieder verbessern und 2024 sollte dann wieder mit deutlichem Wachstum aufwarten können.

Nicht nur wegen des dann niedrigeren Basiseffekts (Vergleichsjahr 2023), sondern auch weil die Digitalisierung als Megathema Texas Instruments mittel- und langfristig in die Karten spielt. Texas Instruments hat über Jahre hinaus seinen Markt und wird den Aktionären weiterhin viel Freude bereiten.

Und deshalb sollen die 23 Aktien in meinem Depot auch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Ich hoffe fast darauf, dass es in diesem Jahr noch mal den ein oder anderen Kursrücksetzer gibt. Das könnte angesichts der „düsteren“ Gegenwart durchaus bei den nächsten Quartalsergebnissen der Fall sein. Dann würde ich mit kühlem Kopf an die Zukunft denken und zum Nachkauf ansetzen.

Anzeige
Die Nachkäufe will ich wieder in mein Depot beim Smartbroker vornehmen. Das Ordervolumen soll dann über 500,- € betragen und so kann ich bei gettex gebührenfrei für 0,- € handeln. Ich möchte den Smartbroker in der Riege meiner Depots nicht mehr missen. Eine Übersicht über die von mir genutzten Depots findest Du hier.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Texas Instruments Inc.
ISIN:US8825081040
Im Divantis-Depot seit:07.07.2020
Letzter Nachkauf am:13.11.2023
Stückzahl im Divantis-Depot:30
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:149,45 €
Gesamtkaufpreis:4.483,50 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:216,66 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 4.6 / 5. Anzahl der Stimmen: 36

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

3 Gedanken zu „Gutes Jahresergebnis verblasst angesichts der Gegenwart“

  1. TI geht irgendwie hinter den ganzen bekannten Chipherstellern unter, Dabei sehe ich hier enorme Zukunftsperspektiven. In gefühlt jedem zweiten Schaltschrank in den Produktionshallen dieser Welt findet sich Hardware von TI. Aber auch Fertigung oder Produktion ist ja zur Zeit irgendwie out, wenn es nicht gerade hochspezialisiertes wie ASML ist…

    Irgendjemand muss den ganzen neuen Käse halt auch zusammen bauen. Geht halt nicht im Home Office…

    1. ja Andreas, neben Cisco für mich ein gutes IT-Basisinvestment.
      Die Zahlen auf SeekingAlpha geben TXN auch recht. Ordentliches Gewinnwachstum, auch Umsatz wächst (mäßig). Vor allem aber: DivYield knapp unter 3%, Ausschüttungsquote noch unter 50% und 5-Jahres-Div-Wachstum von 16%!
      Sicherlich, AMD oder NVIDIA auch ganz nett, ich tendiere jedoch zu Div-Zahlern, bei mir ergänzt um AVGO und ASML.

  2. Bin selbst hier auch nicht dabei aber vom Gefühl her ist hier ein bisschen die Bremse im Kurs, weil Tech allgemein etwas argwöhnisch betrachtet wird und die Inflation ist zäh wie altes Stiefelleder. Es zieht sich alles hin. Jeder Käufer zögert. Da ist Geduld eine brauchbare Tugend.Wenn sich dort irgendwann, hoffentlich in diesem Jahr eine klare Kehrtwende bei der Inflation abzeichnet, gehört TI bestimmt mit zu den zeitigeren Gewinnern. Bis dahin kann man das machen, was man immer machen kann. noch günstig kaufen. Wenn es nur nicht so eine große Auswahl an guten Titeln gäbe, wäre es einfacher.

Kommentar verfassen