Sind wir zurück im Bullenmarkt und was ist mit der Finanzkrise?

Monatswechsel April 2023
4.7
(51)

Börse ist weiterhin nichts für schwache Nerven. Im März erlebten wir mit der Pleite der Silicon Valley Bank und der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS eine zweite Finanzkrise, die stark an Lehman erinnert. Nur mit dem Unterschied, dass die Aktienmärkte sich davon weitergehend unbeeindruckt zeigen und der Nasdaq sogar offiziell in den Bullenmarkt zurückgekehrt ist. Mehr als 20% hat er von seinem Tief im letzten Herbst zugelegt!

Aber lassen sich die Risiken so einfach zur Seite legen und ist ein solch optimististischer Blick gerechtfertigt? Ich habe dazu schon einige Gedanken in den letzten Tagen publiziert.

Dieser Monatsrückblick ist ein guter Anlass, noch einmal das Geschehen Revue passieren zu lassen und den Blick auf die nächsten Monate zu richten. Denn gleichzeitig ist nun das erste Quartal des Jahres abgeschlossen und damit schon ein Fundament gelegt. Wie gewohnt berichte ich zudem über meine Geldanlagen und deren Entwicklung im Monatsvergleich.

Wer hätte das gedacht? Für den Nasdaq 100 war es das beste Quartal seit 2020. Allein seit Jahresbeginn ist – in US-Dollar – um 17% auf den höchsten Stand seit sieben Monaten gestiegen. Damit ist er in den Bullenmarkt zurückgekehrt und hat die Korrekturphase verlassen. Das ist aber natürlich keine Garantie, dass es sich nicht um eine Bullenfalle handelt und wir trotzdem wieder schwächere Kurse. Aber von der Charttechnik her ist aktuell ein ordentliches Momentum vorhanden.

Die Kurserholung hat allerdings dazu geführt, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Nasdaq 100 für die nächsten 12 Monate wieder bei 24,3 liegt. Und damit liegt es um 21% über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Der Höchstwert war übrigens im Jahr 2020 mit 31 erreicht.

Und so gehören mit Lam Research und Microsoft (beide mit deutlich zweistelligem Plus seit Jahresbeginn) auch 2 Tech-Werte zu meinen Highflyern 2023.

Und für meine zusammengefasste Performance über alle meine Depots ist es der dritte positive Monat in Folge:

Stand Wertpapierdepots

Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:

Depotwert 31.03.23Monatsperformance
Dividendendepot419.382 €+1,2%
Optionsdepot33.684 €-0,7%
Anti-Depot5.381 €-3,7%
Zitronen-Depot15.344 €+0,2%
Summe:473.792 €+1,0%
Veränderung 2023:+21.159 €
azgl. Einlagen:-426 €
Nettoveränderung 2023:+21.585 €

Im Jahr 2023 habe ich damit bisher ein Plus von gut 21.500 € erzielt.

Aktienkäufe

Im März habe ich sieben Aktienkäufe getätigt und dafür 4.191,16 € investiert:

10 Aktien Realty Income für 599,90 €

10 Aktien Realty Income für 606,69 €

10 Aktien Realty Income für 615,50 €

10 Aktien Realty Income für 584,80 €

10 Aktien Realty Income für 605,77 €

10 Aktien Realty Income für 598,50 €

10 Aktien Realty Income für 580,00 €

Damit gingen meine Realty-Income-Käufe für den großen Umrechnungskurs-Vergleich weiter. Inzwischen halte ich bei 12 verschiedenen Brokern jeweils 10 Anteile.

Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.

Aktienverkäufe

Im März habe ich zwei Teilverkäufe von Positionen (jeweils ein Drittel) und damit 5.377 € erlöst:

50 Aktien Siemens Healthineers für 2.439,90 €

1 Aktie Givaudan für 2.937,10 €

Dividendenerträge

Im März erhielt ich insgesamt 1.232,95 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-März ist das ein Plus von 20,9%.

Ich erhielt im März die folgenden Dividenden:

Deutsche Beteiligungs AG: 148,43 €

Johnson & Johnson: 118,37 €

3M: 89,58 €

Novartis: 141,78 €

Microsoft: 52,39 €

Omega Healthcare Investors: 42,00 € (nachträgliche Gutschrift für 2022)

Civitas Social Housing: 88,80 €

McDonald’s: 14,18 €

Realty Income: 6,77 €

BlackRock: 86,39 €

Novo-Nordisk: 101,99 €

Fortescue Metals Group: 67,19 €

PepsiCo: 94,23 €

BB Biotech: 71,28 €

Givaudan: 109,57 €

Mein neues Dividendenziel für 2023 habe ich in diesem Beitrag erläutert.

Crowdinvesting

Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im März erhielt ich 5,12 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio.

Mein Portfolio ist aktuell 4.985,73 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 600 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 614,27 € seitens ecoligo und 100 € bei Bergfürst getilgt.

Depotperformance

Mein Dividendendepot hat sich im März erneut positiv entwickelt. Der Depotwert per Ende März beträgt nun 419.382 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Plus von 1,2%.

Top-Werte im Dividendendepot im März waren Microsoft (+13,5%), Novo Nordisk (+10,6%) und Novartis (+9,9%).

Schwächste Werte im März waren GrainCorp (-14,9%), Civitas Social Housing (-12,9%) und Deutsche Beteiligungs AG (-11,0%).

Die Volatilität meines Dividendendepots lag im März bei 3,6%.

Anti-Depot

Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%.

Das dritte Jahr könnte nun wieder ein positives Jahr werden. Jedenfalls liegt das Depot nach dem ersten Quartal nun bei einem Plus (YTD) von 14,5%.

Im März habe ich mich von meinem Bitcoin-Bestand getrennt. Das Timing hätte besser sein können, denn ich verkaufte vor der Rettung der Credit Suisse, die wiederum für einen Anstieg des Bitcoin-Kurses sorgte. Faktoren für meinen Verkauf waren, dass ich die beruhigende Wirkung auf mein Depot nicht feststellen konnte und diese tendenziell eher bei meinem Gold sehe. Außerdem benötigte ich Cash, um die weiteren Käufe von Reality Income zu finanzieren. An der weiteren Entwicklung der Kryptowährung partizipiere ich nun nur noch mit meinen im Anti-Depot befindlichen 100 Aktien von Marathon Digital Holdings.

Das Anti-Depot führe ich bei justTRADE. Die Volatilität des Anti-Depots lag im März mit 6,4% wieder über der meines Dividendendepots.

Optionsdepot

Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.

Im März erzielte ich Einnahmen im Optionsdepot von 549,31 € brutto. Die Performance war im März mit -0,7% negativ.

In dem Betrag sind Dividendenzahlungen von Viatris (48 US$), B2Gold (100 US$) und Flex LNG (100 US$) enthalten.

Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.

Zitronen-Depot

Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.

Im März wurde das Abfindungsverlangen bei Adler Real Estate konkretisiert. Auf der Hauptversammlung am 28. April soll eine Barabfindung von 8,76 € beschlossen werden. Hier ist nun die spannende Situation, dass die Aktien weiterhin deutlich unter dieser Barabfindung notieren. Denn (noch?) sieht der Markt erhebliche Risiken, dass die Adler Group als Mehrheitsaktionär auch solvent genug ist, die Abfindung zu bezahlen. Erst ab dem Zeitpunkt der Handelsregistereintragung des Squeeze-Outs liegt eine Bankbürgschaft der Quirin Bank vor. Und sollte es Anfechtungsklagen gegen den Squeeze-Out-Beschluss geben, dann kann sich die Handelsregistereintragung tatsächlich noch einige Monate hinziehen. Anfang Juni wissen wir sicherlich mehr, wenn die Anfechtungsfrist abgelaufen sein wird. Zusätzlich gibt es erhebliche Bedenken, dass die Adler Group nach einem Spruchverfahren in einigen Jahren noch existieren wird und eine mögliche Nachbesserung tatsächlich bezahlen wird. Ich bin deshalb zunächst nur mit 100 Aktien der Adler Real Estate investiert und warte die weitere Entwicklung erst mal ab.

Außerdem kündigte Vodafone den Squeeze-Out bei der Kabel Deutschland Holding an. Nähere Details sind noch nicht bekannt, insbesondere der Abfindungsbetrag und das Datum der Hauptversammlung. Ich habe mir allerdings schon mal eine Einstiegsposition von 30 Aktien zu je 101 € ins Depot gelegt.

Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte blieb mit 78.640,80 € konstant.

Das Depot erzielte eine Monatsperformance von +0,2%.

Immobilie

Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im März Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 289,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 258,97 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 354,76 €.

Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).

Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende März bei 248.424,69 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz).

Dividendenveränderungen

Im März wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:

ENAV: Erhöhung der Jahresdividende von 0,1081 € auf 0,1967 € (+82,0%)

Sekisui House: Erhöhung der Schlussdividende von 47 JPY auf 58 JPY (+23,4%)

Partners Group: Erhöhung der Jahresdividende von 33 CHF auf 37 CHF (+12,1%)

Veolia: Erhöhung der Jahresdividende von 1,00 € auf 1,12 € (+12,0%)

TERNA: Erhöhung der Schlussdividende von 0,1929 € auf 0,2083 € (+8,0%)

Taylor Wimpey: Erhöhung der Schlussdividende von 0,0444 GBP auf 0,0478 GBP (+7,7%)

Symrise: Erhöhung der Jahresdividende von 1,02 € auf 1,05 € (+2,9%)

Realty Income: Erhöhung der Monatsdividende von 0,2545 US$ auf 0,255 US$ (+0,2%)

Ausblick auf den April

Gegen die Performance des 1. Quartals habe ich natürlich nichts einzuwenden. Es ist immer schöner, in ein grünes als in ein rotes Depot zu schauen.

Trotzdem bin ich weiterhin vorsichtig. Denn ich glaube schon, dass wir gerade wacklige Situationen im Finanzwesen haben. Was wir mit der Silicon Valley Bank und der Credit Suisse gesehen haben, dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein. Um Bankaktien mache ich deshalb weiterhin einen großen Bogen.

Aber es muss nicht zwingend eine weitere Bank sein, die unter den steigenden Zinsen zusammenbricht. Auch im Immobiliensektor brennt es lichterloh. Jedenfalls bei den Unternehmen, die sich nur kurzfristig refinanziert haben, deren Immobilienwerte nun sinken und deren Exit-Optionen mangels Käuferinteresses versiegt sind. Auf die Gefahren hatte ich bereits im November ausführlich hingewiesen.

Wenn Du nicht gerade in diesem beiden Sektoren größer investiert bist, dann kann sich Dein Blick allerdings auf das große Bild richten. Und da sieht es aus meiner Sicht langsam besser aus. Die Zinserhöhungen werden zu ihrem Ende kommen – zu groß sind die Risiken für das Finanzsystem. Und die Inflationsraten kommen ja auch schon etwas zurück.

Zusätzlich sind die Fundamentaldaten der Wirtschaft robuster als erwartet. Mit dem April startet nun die Quartalsberichtsaison und ich bin zuversichtlich, dass wir insgesamt positive Meldungen erhalten werden. Wobei es sich ja erst um das erste Quartal handelt und sich die meisten Unternehmen mit Prognoseerhöhungen noch zurückhalten werden. Aber für alle Unternehmen mit abweichendem Geschäftsjahr ist das Jahr schon weiter vorangeschritten und damit auch klarer, wohin die Reise geht.

Ich selbst werde mir im April meine Telekommunikationsaktien Verizon, AT&T und BCE genauer anschauen und mir Gedanken über ihre Zukunft in meinem Depot machen. Ich bin mit der aktuellen Kurs- und Dividendenentwicklung nicht zufrieden und muss meine Positionierung hinterfragen.

Ansonsten will ich es weiterhin ruhig angehen lassen. Zwingende Investitionen drängen sich für mich gerade nicht auf und insbesondere habe ich auch keine Sorge, irgendetwas zu verpassen. Ich bin ja weiterhin voll investiert und profitiere vom weiteren Aufschwung.

Nach drei positiven Monaten wäre es allerdings keine Überraschung, wenn der April mal wieder ein roter Monat wird. Aber vielleicht schaffen wir es noch positiv in den Mai, bis dann das alte Sprichwort „Sell in May and go away, but remember to return in September“ wieder aktuell wird.

Ich wünsche Dir einen erfolgreichen Börsenmonat und einen guten Start in das zweite Quartal! Und selbstverständlich auch schon einmal Frohe Ostern!

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25 Gedanken zu „Sind wir zurück im Bullenmarkt und was ist mit der Finanzkrise?“

  1. Nur kurz, oberflächlich und flüchtig betrachtet, könnte man meinen , das das Dividendepot von Ben eben doch den meisten Ertrag bringt und man fragt sich ob die anderen Depots ( Zitrone) usw den Aufwand wert sind und das Geld nicht besser bei großen Dividentiteln aufgehoben wäre. Aber das wäre ja langweilig… 😉
    Hatte selbst übrigens bei Intel bei leicht über 29,00 mal eine kleine Position (wieder)eröffnet und war gestern ganz überrascht, das ich damit schon im Plus bin,,, charttexhnisch sieht es nicht schlecht aus. Nun ja,
    Schönen 1. April und lasst Euch heute nicht veralbern. Grüsse

    1. Invesco EQQQ Nasdaq 100 sieht gut aus, Cisco auch, aber dafür meine US-Bancorp -36%,
      soll eben keinem zu gut gehen. Aber das Börsenwetter scheint sich doch aufzuhellen.

      1. Ben hat seine BTC verkauft. Richtig, denke ich und wieder noch Senf von mir dazu.
        Gold vs BTC.
        Einfache Frage, was bunkern Notenbanken tonnenweise weltweit? A: Gold oder B: Bitcoin ?
        Antwort A, selbstverständlich. Klar.
        Warum machen die das? Weil sich die Brüder und Schwestern im Geiste ( aka Notenbanker weltweit) nur zu gut gegenseitig kennen
        und alle ausnahmlos DENSELBEN Job machen. Der einzige Unterschied besteht höchsten darin, das sie ihre Berichte in unterschiedlichen Sprachen
        schreiben. Jegliche Kreativität in den Ankaufprogrammen oder Geldausweitungsprogrammen, (ob die Programme nun QE, oder OMT oder APP oder CBPP3 oder ABSPP oder PSPP oder CSPP
        oder jüngst bei der FED BTFP heißen oder wie die deutschen (zwar nicht die Bundesbank, sondern die Regierung) von Sondervermögen fabulieren, wird sofort von allen Notenbanken weltweit, da öffentlich, begeistert zur Kenntnis genommen und in das Buch der eigenen Möglichkeiten hineingekupfert.
        AUS DIESEM Grund MISSTRAUEN sie sich aber auch ständig, aus gesundem Menschenverstand. Der einzige Grund und die einzige weltweit akzeptierte Möglichkeit, dieses Misstrauen zu entkräften sind nun mal Tonnen von Gold, die die jeweilige nationale Notenbank idealerweise auf eigenem Territorium gegen alle widrigen Umstände vorzuhalten, zu verteidigen und eben auch vorzuzeigen hat. Soweit ich weiß, behalten auch die „Europäer“ z.Bsp. Deutschland ihr nationales Gold sicherheitshalber lieber selbst.
        Eine starke anerkannte Währung weltweit ist ohne Goldreserven undenkbar. Über das Königsrecht der Geldschöpfung brauch ich nix schreiben.
        Was eventuell leicht in dem Lärm um den Untergang von SVB und Credit Suisse zu übersehen war, sind die Signale, die die FED/FDIC beim etwa zeitgleichen Schließen der Signature und (eigener Insolvenz) Silvergate Bank ausgesendet hat. Beide hatten ein starkes Exposure im Kryptobereich und eine starke Unterstützung für das entsprechende Milieu.
        Es wird nie offiziell bestätigt werden, bleibt aber auch öffentlich unwidersprochen, das die FED/FDIC beim Schliessen der Signature ein Exempel statuiert hat und klar bekundet hat, Banken auf US Territorium, die relevant BTC exponiert sind, NICHT zu helfen.
        Kann sein, das Notenbanken mal digitales Zwangsgeld einführen, aber es wird niemals Bitcoin sein.
        Natürlich IST es eine Machtfrage. Natürlich wird die Machtfrage immer zugunsten der FED, oder EZB oder Bank of Japan oder China oder whatever entschieden werden.
        Niemals werden wir uns, wenn wir nicht nach Paraguay auswandern, physisch dem Hoheitsgebiet einer großen Nationalbank entziehen können und niemals werden wir uns ein Haus oder ein Auto oder einen Betonmischer mit Bitcoin kaufen können und wollen. Also Bitcoin immer nur für Zocker.
        Daher mein wieder etwas langatmiges Pro zu Gold. Bitcoin und Gold zahlen beide keine Zinsen und produzieren beide nichts. soweit klar.
        Warren Buffet ist auch kein Freund von Gold, ABER er könnte NIEMALS seine Geschäfte ohne die Stärke des Dollars, den ihm die FED ( dank Tonnen von Gold) zur Verfügung stellt,
        realisieren.
        Wenn ich persönlich auf den (hoffentlich schon zurückliegenden Bärenmarkt ;-) schaue, dann hat Gold einen starken stabilisierenden Faktor auf meinen Networth gesamt gehabt, da es zuverlässig wieder im Wert gestiegen ist. Habe tatsächlich etwa 30 % Gold /Goldminen vs Aktien normal.
        Bitcoin niemals.
        Schlusssatz, bloß jetzt kein Gold kaufen, denke jetzt ist es zu teuer. Wenn vlt bei 1800 oder unter 1900USD / Unze nachkaufen (keine Empfehlung)

        1. Hallo Thomas
          Was ist den so falsch, Bitcoin im kleinen Rahmen zu halten? Aus meiner Sicht ist es nicht so verkehrt, da mit einigen Euronen dabei zu sein. Man soll ja auch nicht sein ganzes Hab und Gut einsetzen.
          Zugegeben, Kryptos sind sehr grossen Schwankungen ausgesetzt. Jedoch als ich welche gekauft habe, sind sie im Chart immer von unten links nach rechts oben gegangen. Im vierstelligen Bereich gekauft und knapp unter 50K verkauft. Nebst steuerlichen Vorteilen, hatte ich jedenfalls das Gefühl, dass ich da nichts falsches gemacht habe.

          1. @Beat, da ist nichts falsches dran. Ich gönne jedem seinen Handelserfolg und sage wirklich, chapeau, toll.
            Bei jedem Handelserfolg auf meiner Seite ist auf der Gegenseite ein Handelsverlust nicht ausgeschlossen.
            und die Diskussion um den richtigen Einstiegszeitpunkt ist jetzt nichts neues.
            Bei Aktien geht es um ehrliche Arbeit ( Pharma, Maschinenbau usw. etc.), öffentliche, gesellschaftlich anerkannte und kontrollierte Regeln.
            Gibt es hier im Forum jemand, der genau weiß und sich absolut sicher ist, WER beim Bitcoin wie und wann die Kurse macht? ( Prozesse werden immer von Personen gesteuert und nicht von Computern. Computer werden von interessierten Personen programmiert).
            Es besteht für mich zu über 50% Wahrscheinlichkeit die Möglichkeit, den BTC – Kurs zu manipulieren. Wo es die Möglichkeit zur Manipulation gibt, wird es auch gemacht.
            Der scheinbare Vorteil des BTC, seine Unabhängigkeit vom SYSTEM und Notenbanken,
            (in dem SYSTEM leben wir aber alle und essen zufrieden unsere Brötchen + Marmelade, die uns dieses System ermöglicht, zu erwerben) ist auch genau sein Nachteil, weil das betreibende und mm hauptsächlich profitierende Milieu weitestgehend unsichtbar, schlecht zu greifen ist, anonym ist und bleiben will.
            (wie immer, meine Meinung, mit der ich auch falsch liegen kann)
            Ich sehe sowas immer gern grundsätzlich und fahre damit auch ganz gut. Ich habe noch nie einen Shop im Internet gesehen oder gesucht, wo ich mit BTC bezahlen kann.
            Bin vlt, old scool.
            Solange das US Militär in Dollar und nicht mit BTC bezahlt wird, bleibe ich Gold-long.

        2. Hallo Thomas,

          ich kann Deine Meinung zum größten Teil nachvollziehen. Aber es sollte jeden überlassen sein, wie er sein Geld investiert.

          Meine Frau und ich wurden durch unser Umfeld geprägt, die 2 Weltkriege und 2 Inflationen überstanden haben. Was war hilfreich für den Neuanfang nach 1948, Grundbesitz, eine Firma und/oder Aktienpakete (für die Jüngeren, die gab es damals noch wirklich), Gold und Schmuck. Das Letztere war bei mehreren in unseren Familien die Basis für Unternehmensgründungen.

          Ein Großvater von mir hatte ein großes Paket Anleihen. Lange vor der Währungsreform hat er genügend Ratschläge bekommen, diese zu verkaufen und in Grundstücke zu investieren. Er hat die Ratschläge ignoriert, später bei Familienfeiern ging er zum Wohnzimmerschrank, holte eine Anleihe heraus und zündete sich seine Pfeife an, daher wohl der Begriff, kann man in der Pfeife rauchen.

          In den Jahrzehnten hat man viele Ratschläge bekommen, einige sind in der heute schnelllebigen Zeit nicht mehr anwendbar, bedingt durch Internet, digitale Börse usw.

          Uns stehen Gold, USD, CHF und EUR rund um die Uhr zur Verfügung, zudem ein vollgetanktes Auto (Reservekanister). Die erstgenannten sollte man nicht im Bankschließfach haben.

          Unter Sicherheit in der Geldanlage versteht jeder etwas anderes.

          Viele Grüße

          Peter

          1. @Peter, Ganz klar und selbstverständlich kann hier jeder tun und lassen, was er/sie für richtig hält.
            (macht er/sie sowieso, davon mal abgesehen ;-), wenn er/sie den Weg bis hierher gefunden hat.
            Noch ein aller allerletzter Gedanke zum BTC. Bei allen großen Adressen (ich nenne sie jetzt mal Wale/Whales), Konzerne, ob in Öl, Finanz, Rohstoffe, Versicherungen, usw. die Big Fishs sind alle bekannt und reguliert und sie sind Gesetzen und Steuern (mal mehr, mal weniger) unterworfen.
            Preisabsprachen sind verboten, wird trotzdem gemacht, aber sanktioniert.
            Wissen wir, wer und wo die Krypto/BTC Whales sind, wie sie untereinander vernetzt sind, und ob sie sich nicht doch ab zu mal dazu verabreden, den Markt long oder short gehen zu lassen ?
            Die hohe Vola ist oft ungewöhnlich und die Anlässe dafür nicht immer ersichtlich.
            Ich weiß es jedenfalls nicht und möchte auf diesem mir unbekannten und unbehaglichen Terrain kein Geld von mir lassen, für das ich arbeiten mußte.
            Man muß sich nur mal den Spaß machen und nach Firmensitzen und Gerichtsbarkeiten von relevanten BTC – Börsen zu suchen. Auch die große US-Börse Coinbase sieht ziemlich bedröppelt aus, wenn man sich den Chart anschaut. Von 250/300 auf 50 gefallen in ihrem kurzen Börsenleben.
            Ja, Bank-Schließfach ist im Zweifel keine gute Idee.
            Aber im Shabby Look mit einem alten Einkaufsbeutel, wo oben vielleicht noch die leeren Bierflaschen rausgucken und eine Woche nicht rasiert kann man auch mit Gold unbehelligt durch die Stadt gehen. In der Nachbarschaft muß es auch keiner wissen.
            Wenn wir schonmal bei unseren Großvätern und Großmüttern sind, die Familie meiner Urgroßmutter muss kurz vor der Hyperinflation 1923 mal ein Stadthaus in guter Lage zum Hafen verkauft haben. Ein halbes Jahr später gab es nur noch paar Brote für den Preis.
            Das Haus steht heute noch.

    2. Hallo Thomas,

      beim Zitronen-Depot ist es klar, dass es keine zunächst keine positive Performance bringt. Das ist in der Konzeption schon so angelegt. Das ist eher eine Spardose für die Zukunft. Bei den anderen Depots (Optionsdepot und Anti-Depot) hast Du allerdings recht. Sie sind jetzt schon einige Zeit schwächer als das Dividendendepot. Und deshalb baue ich sie auch nicht aus. Ich beobachte die Entwicklung und kann mir auch vorstellen, weitere Mittel in das Dividendendepot umzuschichten.

      Viele Grüße Ben

    1. Danke für den Hinweis. Da war ich heute in der früh wohl etwas flüchtig beim letzten Aktualisieren der Zahlen. Ist korrigiert!

      Viele Grüße Ben

      1. Kleiner Hinweis: Wenn du bei der Börsenweisheit am Ende ‚don’t forget‘ mit ‚remember‘ ersetzt, reimt sich auch der 2. Teilsatz. Hab leider keine Mail gefunden, sonst hätte ich so ne Klugschei*** nicht gepostet. ;-)

        1. Auch diesen Hinweis habe ich gerne umgesetzt. ;) War mir tatsächlich nicht bewusst, dass es sich mit diesem Wort reimt. Macht aber wirklich Sinn so!

  2. Hallo zusammen,
    danke für den Monatsbericht aus dem März, Ben!
    Mit Blick auf die derzeitigen Kurse bin ich erleichtert,
    dass ich im Dezember 2022 mein Depot bereinigt und mich restlos von TAG Immobilien, LEG, Grand City Property und Vonovia getrennt habe. Wer weiß, was da noch kommt, wenn Madame Lagarde weiter an der Zinsschraube dreht?
    Hingegen habe ich Bank of America und JP Morgan im März nachgekauft, ganz nach dem Motto: too big to fail.
    Gruß Sebastian I

  3. Warum nur wird immer wieder dieses alte Sprichwort „Sell in May and go away, but remember to come back in September“ hervorgekramt? Der Juli zählte in den vergangenen 27 Jahren meiner Börsenkarriere zu den besten Börsenmonaten (#2 nach #1 November und #3 April). Hätte ich jemals auf dieses Sprichwort gehört wäre mir einiges an Rendite flöten gegangen und an Kosten hinzugekommen.

    1. Hallo Jessica,

      der Spruch ist veraltet, er gilt heute nur eingeschränkt (auch durch ETF und Aktiensparplänen). Nichts desto trotz ist ein Funke Wahrheit dran. Im Sommer ist die Performance deutlich geringer als im Winter (Statistik aus früheren Tagen und Du bestätigst es ja auch mit Nov/April, dass die Performance im „Winter“ besser ist).
      Aber: Würde ich Anfang Mai verkaufen und Anfang September kaufen, würde ich auf 5-stellige Dividenden verzichten und habe die Gebühren. Für mich ein No-Go – wovon soll ich denn investieren?

      1. Ich sehe das genauso wie du: zu viele Nachteile: Verzicht auf fünfstellige Dividenden, Gebühren, Timingproblematik; zusätzlich ist es schlimmer die besten 10 Tage zu verpassen als die 10 schlechtesten mitzumachen (und erstere könnten natürlich auch im Sommer, letztere im Winter vorkommen). Dennoch finde ich es sinnfrei immer wieder diese Börsenregel zu zitieren.

  4. Hallo Ben,

    aus meiner Sicht sind wir noch nicht im Bullenmarkt. Die Volitalität der Papiere (auf oder ab oder „zittern“) kann die Investoren dazu verführen Kursen hinterherzulaufen, oder die Bodenbildung vorauszusehen (weil es wieder ein wenig hoch geht). Das kann bei dem ein oder anderen zu Frust führen.
    Die Papiere, in die ich derzeit investiere, sind teils weit oberhalb des von mir angestrebten Kaufkurses oder weit darunter (realisierter Verlust). Deswegen agiere ich derzeit sehr vorsichtig. Denn es nutzt mir kein Geld, wenn ich es nicht investieren kann, ich keine Alternative sehe. Deswegen erst kürzlich das Invest in VISA.

    Ein Beispiel? Home Depot, Lowe’s, Metro Inc oder Ahold Delhaize? Wo im Handel investieren?
    Vinci, Itochu oder Mitsui (die beiden letzten laufen bei mir unter Industriekonglomerate – ich habe GICS hier nicht übernommen)? PepsiCo, Emmi oder McDonalds? Union Pacific, Canadian National oder Deutsche Post?
    Es gibt sehr viele Möglichkeiten für ein Invest aber auch immer das Gefühl, einem Kurs hinterherzulaufen. Deswegen auch kein Aufstocken bei LVMH oder Oreal’L. LVMH ist mittlerweile sowieso meine zweitgrößte Position mit über 3% noch vor Microsoft.

    Ich halte derzeit lieber das Cash, als auf Biegen und Brechen in etwas zu investieren, von dem ich nicht überzeugt bin. Mein Rat: „Billige“ Papiere sind derzeit auf alle Fälle hinsichtlich der Verschuldung und des CashFlow zu prüfen (Branchenspezifisch bitte ;) ).

    Mein derzeitiger Kandidat: Essential Utilities, nachdem sie zurückkamen. Lieber wären mir Deere oder Broadcom, die sind mir aber derzeit schlicht zu teuer.
    Keine Anlageempfehlung!!! Jeder hat sein (!) Portfolio. Es zählt noch immer die Geduld.

  5. Hallo Ben,
    interessante Entwicklung bei Kabel Deutschland Holding. Ich selbst bin bei Vantage Towers raus aber verfolge die Nachrichten weiter. Die Ausgleichszahlung von 1,60 Euro nach Beherrschungsvertrag klingt ganz verlockend. Das neue Rückkaufangebot ist natürlich ein Witz. Wie siehtst du das aktuelle Chancenverhhältnis? Kurs hält sich wacker über 33 EUR.

    LG Chris

    1. Hallo Chris,

      ja, die Entwicklung bei Vantage Towers hat mich insgesamt überrascht. Ich werde vermutlich demnächst auch wieder eine kleine Position kaufen, um die Ausgleichszahlung zu kriegen und bei einem möglichen Squeeze-Out dabei zu sein. Aber das scheint nicht zu eilen, ich hoffe immer noch auf einen kleinen Kursrückgang. Eine wirkliche Meinung habe ich aktuell dazu nicht. Hängt viel von Paul Singer ab, für welchen Preis er sich rauskaufen lässt.

      Viele Grüße Ben

  6. Börsenhai und andere:
    Ich würde auch nicht gerade sagen, dass wir uns in einem Bullenmarkt befinden. Auch in Anbetracht der jetzt reduzierten Ölfördermengen der OPEC+, die die Notenbanken zinsmäßig in die Bredouille bringen. Wo soll denn da der erhoffte Aufschwung in dieser weltweit hohen Inflation kommen, wenn die zugegebenermaßen noch vollen Auftragsbücher der Industrie in Monaten weitestgehend abgearbeitet sind oder sein könnten ? Vielleicht kommt noch eine Rallye dieses Jahr, unwahrscheinlich wäre das nicht, aber kommt in 2024 dann das dicke Ende ?
    Wir werden es sehen, daher halte ich mich mit Investitionen jetzt auch sehr zurück, denn vieles ist mir einfach zu teuer oder ich will es nicht haben oder habe es schon. Ich agiere vielleicht auch etwas anders als die Masse, was die für mich noch zu kaufenden Aktien im Zeitablauf sukzessive immer mehr einschränkt. Ich meine damit, ich habe im Anbeginn meiner damaligen Aktienkäufe für mich festgelegt, in welchen Branchen ich investiert sein will, habe mir dann die Branchen und die dazugehörigen Aktien sehr genau angeschaut und dann peu a peu die entsprechenden Aktien möglichst billig gekauft. Die Auswahl erfolgt bei mir nicht über Aktien-Screener und was es all für ein Analysezeug im Internet dafür gibt, sondern ich schaue mir die Geschäftsberichte, GuV, Bilanzen, Cash Flow, Kapitalflußrechnungen, betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Verschuldung, Aktienrückkäufe etc. an ( das machen höchstwahrscheinlich (sehr ?) viele Anleger so ). Für mich passende Aktien kaufe ich dann und zwar i.d.R. 2 – höchstens 4 innerhalb einer Branche. Die Aktien bleiben bei mir dann „ewig“ liegen, die Branche fasse ich aktienmäßig nie wieder an. Dann kommt die nächste Branche, wieder 2 – 4 Aktienkäufe, „ewig“ liegenlassen, danach die nächste Branche….. Von in Tranchen zu kaufen ( wie es einer der Verfechter Heiko Thieme ja immer heraufbeschwört : kaufe in 3 Tranchen ) halte ich überhaupt nichts ( nebenbei muß ich ja auch noch arbeiten, habe keine Zeit und Lust, mir die etwaigen Tranchen-Kaufmöglichkeiten anzusehen ).
    Da ich viele Aktien besitze, reduziert sich bei mir die Branchenauswahl immer mehr – sie wird aber zum Glück trotzdem nie enden, es gibt einfach zu viele. Ich schaue daher auch nicht mehr auf den Handel, Pharma, Zigaretten, Alkohol, Rüstung, Öl, Versicherungen, Lebensmittel, japanische Konglomerate, chinesische Aktien, Luxusgüter, IT-Tech, Gold -/ Silberminen, Müll, Versorger ( Strom, Wasser, Leitungsnetze ) und einige andere mehr, um dort Aktien zu kaufen. Allerdings würde ich in einigen der eben genannten Bereiche noch neu dazukaufen, da ich nur 1 oder 2 Aktien von denen habe.
    Beispiel Luxus / Kosmetik: L’Oreal ( momentan zu teuer ) fehlt noch ( LVMH habe ich bereits seit vielen Jahren ), Costco ( immer zu teuer ☹ ) und evtl. Target fehlt noch zu meinem bereits bestehenden Engagement mit Wal Mart und Kroger, beim Müll fehlt auch noch 1 Unternehmen, Logistikunternehmen, Securityunternehmen ( Software ) habe ich überhaupt nicht, würde gerne noch 2 japanische Aktien neu hinzukaufen….., da fehlt noch so einiges. Ich kaufe bereits in meinem Depot bestehende Positionen nur bei einer Kursschwäche ab mindestens 30 – 40 % nach, ansonsten gebe ich das Geld für neue Branchen aus.
    Ich habe dadurch – und auch wegen der vielen Qualitätsaktien – ein wirklich stabiles Depot und mir ist auch der jeweils momentane Wirtschaftszyklus irgendwie egal und völlig schnuppe. Meine Titel habe ich aber dennoch immer im Blick, auch wenn das Geld mich vordergründig nicht interessiert, denn ich benötige es ( das Aktiengeld ) nicht.
    Manchmal verstehe ich das ganze Hin – und Herschichten der Leute nicht. Kaum gekauft, aber nach vielleicht 1 Jahr oder so, kommt die Unzufriedenheit, dann wird verkauft, es muß wieder was neues her. Man sollte beim Hin – und Her immer an die etwas über 25% KEST / Soli denken, und obwohl das alle wissen, zahlen sie doch gerne diese Steuer, denn das Neue könnte ja besser sein. Ich möchte nicht wissen, wie oft folgender Fall passiert: Die alte Aktie wird mit ( etwas ) Gewinn zugunsten einer vermeintlich besseren Aktie verkauft. Im Nachgang geht die verkaufte Aktie „steil“, hingegen die gekaufte seitwärts oder gar nach unten. Das haben wir alle schon erlebt, und bestimmt nicht nur einmal. Aber kauft man ein Haus / Wohnung / Auto „unbesehen“, um es demnächst wieder zu verkaufen ? Bucht man einen Urlaub, um ihn kurz vor Antritt zu stornieren ? Ich denke mal, die Leute brüten mehr über die Planung eines bevorstehenden Urlaubes, verbringen also mehr Zeit damit, als sich mal eine Aktie vernünftig anzuschauen. Tja, denn dafür reicht irgendwie die Zeit nicht aus. Für die Aktienanalyse, und ich rede hier eher von der Vielzahl der deutschen Menschen denn als von den Floristen auf diesem Portal. Die wissen was Sache ist. Ich habe auch mal Florist, wie alle die sich hier so bezeichnenden Aktiven gelernt, besser gesagt lernen wollen, aber leider habe ich in der Abschlußprüfung zum diplomierten Floristen nicht den lateinischen Namen „Lychnis chalcedonica“ für eine Pflanzenart in deutsch übersetzen können, also die Prüfung nicht bestanden. Jetzt bin ich eben nebenbei als For…. oder wie das heißt auf diesem Portal nebenbei tätig und im Hauptberuf reiße ich Karten ab, naja, hatte ich ja schon erwähnt. Hauptsache man reißt irgendetwas im Leben.

    Immerhin, das darf ich noch für einige vielleicht schon gereizten Gemüter noch hinzufügen, ich bin mittlerweile sozusagen mit einer brennenden Liebe für die Aktiensache infiziert und würde einer erneuten Floristenprüfung mehr als wagemutig – zuversichtlich entgegenblicken, vielleicht könnte man sogar sagen, forsch und keck ?, denn diese Pflanzengattung habe ich jetzt verstanden und die entspricht mehr meinem Naturell als der beschnittene Buchsbaum oder das langweilige Stiefmütterchen. Gerne würde ich auch einen schönen Blumenstrauß der mir gegenüberstehenden reizenden Kundin mit einer Empfehlung meinerseits überreichen wollen.
    Aber das ist ein jetzt anderes Thema.

      1. Hallo Ben,
        das hatte ich heute morgen auch gelesen, wußte gar nicht dass es so ein Unternehmen mit diesem Namen gibt. Na, immerhin ist mein Name denen 2,5 Milliarden USD wert 😊, ein Grund mehr für mich, bald mal L’Oreal zu kaufen, hatte ich leider immer wieder verschoben.
        Beste Grüße
        Äsop

  7. Moin,
    habe im März ganz konservativ Positionen in Roche und BAT eröffnet, da mir die beiden nach den Kursverlusten in letzter Zeit billig genug erschienen. Zudem habe ich mir einen Halbleiter-ETF ins Depot gelegt, da ich mir nicht zutraue, in dem Bereich als Rosinenpicker erfolgreich zu sein, aber dennoch überzeugt bin, dass Halbleitern die Zukunft gehört. Gehe davon aus, das die Börse weiter schaukeln wird, da nach wie vor viele Unsicherheiten bestehen.
    BG, Matthias66

    1. da ich manchmal nicht weiß, was besser ist, ob Aktien nachzukaufen die stark zurückgekommen sind oder Aktien, die Momentum haben, mach ich das abwechselnd. Letztens waren es AQN, die sich fast halbiert haben und heute hab ich mal Ahold Delhaize nachgekauft. Die haben Momentum. Der nächste Nachkauf ist dann wahrscheinlich wieder antizyklisch.
      Grüße

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