Was Dich hier erwartet:
Was für eine Dynamik an der Börse! Nach einem positiven Start ins Jahr ging es abwärts. Und wir erlebten so einen schlechten Januar wie ihn viele jüngere Marktteilnehmer noch nicht kannten.
Und wir erlebten intraday endlich einen Kursrückgang von mehr als 5%, bevor der US-Markt dann wieder ins Plus drehte. Das war nichts für schwache Nerven!
Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten genauso nervös und hektisch weitergeht. Wem das zu viel ist, der sollte sich eine Auszeit von der Börse gönnen. Oder sich hier inspirieren lassen.
Denn ich bin ganz ruhig geblieben, da ich meine Hausaufgaben im Vorfeld gemacht hatte. Und mir ist auch für die nächste Zeit nicht bange.
Mit Qualität im Depot schlafe ich einfach sehr gut.
Wie meine Performance in diesem Jahr bisher aussieht und was ich nun im Februar vorhabe, erfährst Du in diesem Beitrag.
Ich lese ja gerne auf Twitter viele Beiträge anderer Blogger oder Aktionäre. In den letzten Wochen habe ich mich aber oft sehr gewundert. So viele Aktionäre, die in Panik verfallen sind und zittrig in ihr Depot geschaut haben. Oder die erleichtert waren, wenn mal ein grüner Tag dazwischen kam. Nur um dann am nächsten Tag wieder aufzuschreien.
Dabei erleben wir doch nun einfach nur eine Korrektur, wie es sie schon so oft an den Börsen gab. 2021 war kein Maßstab, da konnte man es kaum schaffen, Geld zu verlieren.
Und dass es ungemütlich werden könnte, hatte ich schon zum Jahreswechsel geschrieben:
Insgesamt sehe ich keinen Grund, warum man jetzt direkt in den ersten Januartagen größere Investitionen tätigen sollte. Jedenfalls, wenn man bereits ausreichend investiert ist. Dann schadet es bestimmt nicht, erst mal die Entwicklung ein wenig zu beobachten.
Mein Ausblick auf den Januar 2022 (hier)
Wer sich seine eigenen Gedanken gemacht hat und zu den gleichen Erkenntnissen gekommen ist, hat jetzt zumindest noch keine neuen Verluste generiert. Und hoffentlich auch noch Cash für attraktive Käufe. Denn die besten Zeiten liegen für einige Aktien sicher noch vor uns.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
Depotwert 31.01.22 | Monatsperformance | |
Dividendendepot | 470.664 € | -2,4% |
Optionsdepot | 51.894 € | -9,4% |
Anti-Depot | 7.702 € | -9,4% |
Zitronen-Depot | 7.200 € | -0,4% |
Summe: | 537.462 € | -2,6% |
Veränderung 2022: | -2.918 € | |
abzgl. Einlagen: | -11.263 € | |
Nettoveränderung 2022: | -14.182 € |
Von den gut 96.000 € Nettozuwachs aus 2021 sind damit innerhalb nur eines Monats bereits wieder 14.000 € weg. So schnell kann das gehen und deshalb habe ich mir auf den Wert zum Jahreswechsel auch nichts eingebildet.
Aktienkäufe
Im Januar habe ich für mein Dividendendepot 1 Aktienkauf getätigt und dabei 2.731,70 € investiert:
100 Aktien Defama für 2.731,70 €
Im Optionsdepot habe ich 2 Aktienkäufe getätigt und 4.191,14 € investiert:
500 Aktien B2Gold für 2.706,30 €
100 Aktien Kyndryl für 1.484,84 €
Für zukünftige Käufe habe ich meine Watchlist veröffentlicht.
Aktienverkäufe
Im Januar habe ich nichts verkauft.
Dividendenerträge
Im Januar erhielt ich insgesamt 272,42 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-Januar ist das eine Veränderung von -12,8%.
Ich erhielt im Januar die folgenden Dividenden:
Außerdem erhielt ich wieder von maxblue eine Gutschrift für Währungsumrechnungen, diesmal in Höhe von 0,07 €.
Mein Dividendenziel für 2022 habe ich in diesem Beitrag erläutert.
P2P-Kredite
Im Januar erzielte ich Erträge aus P2P-Krediten in Höhe von 5,92 €. Meine größte Plattform ist weiterhin Estateguru. Dahinter folgen Mintos und viainvest.
Mein Gesamt-Bestand in P2P-Krediten beträgt derzeit 1.533 €. Bezogen auf die einzelnen Plattformen bin ich aktuell so investiert:
Plattform | aktueller Stand | investierte P2P-Kredite | eröffnet |
---|---|---|---|
Mintos | 384 € | 0 (in Rückforderung) | 08/2018 |
viainvest | 81 € | 7 | 11/2018 |
Eine Übersicht zu den einzelnen Plattformen und meine Intentionen zum P2P-Investment findest Du hier.
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im Januar erhielt ich 67,48 € Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio.
Ich habe im Januar 100 € neu in mein Portfolio investiert und damit nun 5.700 € erreicht: Ich habe nun 500 € bei Bergfürst, 1.000 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.200 € bei ecoligo investiert. Ende Januar wurden 64,14 € seitens ecoligo getilgt.
Die 100 € gingen in das Projekt „Hielo Cristal Divisa I“ bei ecoligo. Es hat eine Laufzeit von 8 Jahren, ich erhalte einen Zinssatz von 5,3% und unterstütze damit die Installation einer Solaranlage in Panama.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im Januar natürlich nicht dem Abwärtstrend der Börsen entziehen können. Trotzdem hat es sich vergleichsweise ordentlich geschlagen. Per Ende Januar beträgt der Depotwert nun 470.664 €. Im Monatsverlauf steht für mein Dividendendepot ein Minus von 2,4%.
Top-Werte im Dividendendepot waren Greencoat UK Wind (+11,7%), Swiss Re (+10,3%) und Allianz (+9,5%).
Schwächste Werte waren Givaudan (-20,9%), Symrise (-18,7%) und Lam Research (-16,5%),.
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im Januar bei 3,0%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des letzten Jahres aufgesetzt und im Jahresverlauf eine Performance von 40,8% erzielt.
In diesem Jahr liegt das Depot allerdings bisher bei -9,4%. Aufgrund seiner Technologielastigkeit wundert mich das nicht. Schwächste Titel waren BioNTech (-28,1%) sowie die Kryptowährungen Polkadot (-26,5%) und Cardano (-18,8%).
Positiv entwickelten sich lediglich der WisdomTree Carbon ETC (+11,1%), der einen CO2-Zertifikate-Future-Index nachbildet und KATEK (+2,1%).
Zu meiner weiteren Strategie mit dem Bitcoin habe ich einen eigenen Beitrag veröffentlicht.
Das Anti-Depot führe ich bei justTRADE. Die Volatilität des Anti-Depots lag mit 9,7% erneut deutlich über meinem Dividendendepot.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine risikoarme Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im Januar erzielte ich durch verkaufte Optionen Einnahmen im Optionsdepot von 1.188,25 € brutto. Die Performance war im Januar aufgrund der Kursrückgänge vieler Titel jedoch ähnlich negativ wie im Anti-Depot. Es steht ein Minus von 9,4% in meiner Auswertung.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Im Januar lieferte ich Akasol und Sport1 Medien neu in das Depot ein und warte auf den Squeeze-Out. Das Depot erzielte eine Monatsperformance von -0,4%.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Im Januar erhielt ich neben der Mietzahlung (863,91 €) eine Hausgeld-Erstattung durch die WEG (397,61 €). Das Hausgeld beträgt 246,00 €. Meine Nettomieteinnahme lag also diesmal 1.015,52 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 271,11 €. Ich hatte somit in diesem Monat einen Nettoerlös von 744,41 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende Januar bei 261.755,23 €.
Dividendenveränderungen
Im Januar wurde bei meinen Depottiteln folgende Dividendenerhöhungen verkündet:
BlackRock: Quartalsdividende von 4,13 US$ auf 4,88 US$ erhöht (+18,2%)
BB Biotech: Jahresdividende von 3,60 CHF auf 3,85 CHF erhöht (+6,9%)
Givaudan: Jahresdividende von 64 CHF auf 66 CHF erhöht (+3,1%)
Kimberly-Clark: Quartalsdividende von 1,14 US$ auf 1,16 US$ erhöht (+1,8%)
Ausblick auf Februar 2022
Kennst Du die alte Börsenregel „Wie der Januar, so das Jahr“? Nach diesem negativen Januar steht uns also auch ein negatives Börsenjahr bevor. Aber ist das wirklich so?
Auf den ersten Blick ist die Regel statistisch zutreffend. In den meisten guten Börsenjahren war auch der Januar gut. Und genauso bei den schlechten Jahren. Vor allem hat das aber damit zu tun, dass der Januar nun mal ein wichtiger Teil des Jahres ist und die Börsen die meisten Jahre mit Gewinn beenden.
Aber wenn in dem ersten Monat des Jahres eben z.B. schon 10% Minus stehen, dann muss in den folgenden 11 Monaten dieses Minus erst mal aufgeholt werden, um überhaupt in das positive Terrain zu kommen. Und dazu müssen dann schon gute Meldungen kommen und Stimmungsumschwünge stattfinden.
Ich habe in meiner Anlagestrategie für 2022 die Prognose gewagt, dass sich die Börse in diesem Jahr um 3-8% nach Oben entwickeln. Damit lag ich im Vergleich zu vielen Banken deutlich am unteren Ende. Und heute bin ich mir nicht sicher, ob ich die Prognose noch mal so wiederholen würde.
Denn die Unsicherheiten nehmen ja zu und der Januar hat gezeigt, wie schnell bei bisherigen Highflyern die Luft abgelassen wird. Da verliert dann eine Netflix-Aktie auch mal schnell ein Drittel ihrer Marktkapitalisierung.
Mein Dividendepot sehe ich aktuell immerhin gut aufgestellt. Die Versicherungstitel werden gesucht und von den Schwachperformern des Januar wie Novo Nordisk, Siemens Healthineers, MSCI Inc. oder Lam Research (alle zweistellig im Minus) bin ich vollkommen überzeugt. Ich habe trotzdem nicht nachgekauft, da ich erst eine Beruhigung und klarere Sicht auf die weitere Entwicklung an den Märkten brauche.
Auch Top-Werte können weiter sinken. Und zu viele Fallen Angels ziehen ein Depot dann eben doch stark nach Unten.
Im Februar stehen nun die Jahresabschlüsse der meisten Unternehmen und die Hauptversammlungen der Titel mit Geschäftsjahr bis Ende September an. Es gibt also wieder täglich Nachrichten und genug Neuigkeiten, um Kurse zu bewegen.
Uns werden weiterhin die Energiepreise und natürlich Corona beschäftigen. Und ein täglicher Blick an die Grenze zwischen Russland und der Ukraine ist leider auch notwendig.
Konkret plane ich keine Käufe im Februar. Und trotzdem werde ich bestimmt etwas tun. Denn es gibt ja immer wieder auch gute Quartalsmeldungen, wie zuletzt bei Microsoft und Texas Instruments, bei denen ich an Nachkäufe denke. Genau anschauen werde ich mir am 9. Februar die Ergebnisse von L’Oréal. Die Aktie wollte ich schon letztes Jahr nachkaufen, sie war mir aber immer zu teuer. Nun ist sie etwas von ihren Hochs zurückgekommen (verlor ebenfalls zweistellig im Januar). In einer Region um 300 € wäre die Aktie wieder da, wo sie Anfang 2021 war. Und da würde ich vermutlich schwach werden.
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
justTRADE als mein Online-Broker für Wertpapiere und Kryptowerte aus einem Depot heraus – für 0,-€ Orderprovision und im 1. Halbjahr 2022 ohne Negativzinsen.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 1,00 % bezogen auf den Betrag Deines Erstinvestments. Außerdem kannst Du bei der Registrierung noch den Bonuscode NEU25 eingeben und erhältst zusätzlich einen Neukunden-Bonus in Höhe von 25 €.
Bergfürst bietet Crowdinvestments für Immobilien ab 10 € Anlagesumme. Bei Registrierung erhältst Du 10 € Startguthaben und kannst das Investieren einfach mal ausprobieren.
Engel & Völkers Digital Invest wähle ich für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme. Die Angebote sind in der Regel innerhalb weniger Minuten platziert. Deshalb solltest Du Dich einfach registrieren und für den Newsletter anmelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist.
Hallo Ben,
was ist bei General Mills los bzgl. einer Übernahmen und Abfindungsangebot für Aktionäre?
Gruß
Felix
Hallo Felix,
mir ist da nichts bekannt. Habe auch gerade noch mal Google-News und Seeking Alpha durchgeschaut: nichts. Was hast Du gehört oder gelesen?
Viele Grüße Ben
Hallo Ben,
folgende Mitteilung bekommt man als Aktionär (in meiner Mailbox) übermittelt: „…wurde ein Abfindungsangebot bekannt gegeben….Barabfindung: USD 65,50; Ausübungszeitraum: 18.01.2022 bis 09.02.2022“
Leider steht hier nicht dabei, wer mir das Abfindungsangebot macht…Nestlé oder wer auch immer im Dezember 2021 schon mal im Gespräch war. Hab leider nur einen einzigen Artikel bislang vom Handelsblatt gefunden, dass da Nestlé im Geheimen schon Interesse bekundet hat.
Wen du mehr Infos hast, stell doch bitte einen Beitrag ein.
Gruß
Felix
Hallo Felix,
das ist wahrscheinlich eines der üblichen Nepper-Schlepper-Bauernfänger-Angebote. Die müssen von den Banken weitergeleitet werden, sind aber für die Aktionäre reine Abzocke. Das Angebot kommt nicht von General Mills und garantiert auch nicht von Nestlé, sondern von einer obskuren Zweckgesellschaft. Davon gehe ich einfach mal aus, ohne das Angebot zu kennen. Es liegt unterhalb des aktuellen Aktienkurses und leider fallen immer wieder Aktionäre auf sowas rein und dienen ihre Aktien an. Und schon hat sich der Aufwand für die Abzocker gelohnt!
Also einfach ignorieren!
Viele Grüße Ben
kann die Einschätzung von Ben bestätigen. Ich hab auch schon mehrfach solche Angebote erhalten – wenn auch nicht für meinen derzeitigen Bestand an General Mills. Also am besten einfach ignorieren.
Guten Morgen zusammen,
der Börsenmonat Januar war echt nichts für schwache Nerven. Ich habe trotzdem meinen Bestand an Healthineers etwas aufgestockt, auch weil die Hauptversammlung naht – halten und liegenlassen.
Gruß Sebastian I
Hallo,
der Januar war wie erwartet sehr spannend.
Besonders schön zu sehen waren, neben vielen Kaufgelegenheiten, auch die Vorteile einer Diversifizierung im Depot.
Habe etwas aufgestockt, zum Beispiel DWS Group.
Einige Kurse sind schon wieder „weggelaufen“, etwas Cash wollte ich noch halten und etwas Geduld ist auch oft hilfreich – hoffe, dass mir bei Broadcom u.a. der Einstieg noch gelingt 😉
VG
1Steven1
Richtig 1Steven1, sehr spannende Zeiten…
Einstiege bei Adobe, Intel oder auch amazon gut möglich, derzeit. Auch TROW ist schön wieder heruntergekommen.
Ich habe mal bei Teladoc Health, salesforce, BioNTech und Palantir für mein kleines Spekulationsdepot zugeschlagen.
Werte wie Abbott Laboratories, P&G und KDDI (alternativ zu Verizon) sind mir schon wieder zu hoch, da braucht es Geduld.
Hallo Matthias von Wetzlaff,
ich verstehe Deine Ansicht, aber halte Sie für sehr gefährlich für Aktionäre, die noch kein großes diversifiziertes Depot haben und wenig Cash für Käufe in solchen Situationen haben.
Ja: Zwischen 24.1. und 29.1. gab es viele Möglichkeiten nachzukaufen. Bei entsprehenden Depotvolumen und geringen Einsätzen konnte man „optimieren“.
Aber: Eine PayPal hat 25% an einem Tag, nachdem das Ziel um 0,1% verfehlt wurde, Die Basiszahlen oder das Geschäftsmodell hat sich nicht geändertn. Eine Alphabet steigt 6,5% nachdem Sie „Aktionsplitt“ in den Raum werfen. Sehr hoch bewertete Aktien (bei mir: „InAktion“) veroren deutlich, da Ihre Bewertung auf Hoffnung beruht. Trotz so vieler Schäden steigen die Versicherungen. Denkt bitte darüber nach.
Die Börsen sind sehr verunsichert und große Häuser halten lieber Geld als im Trading verlieren. Es wird eine Erholung geben, aber in diesem Jahr war der Absturz im Januar sicher nicht der einzige.
Die Psychologie des (unbedarften) Investors wird sagen, aller wieder zurückgekommen, die steigenen Kurse verleiten zu Investitionen der Hoffnung. Ich gehe davon aus, dass bis Ende Februar oder im März, die Kurse wieder erheblich nachgeben. Denn die Aktionäre der „zittrigen Hand“ werden alles wieder mit Verlust abstoßen.
Ich sage nicht, dass man, wenn man von einem Unternehmen überzeugt ist, nicht handeln soll oder darf. Aber ich empfehle die Unternehmen sehr genau anzuschauen. Kurse spiegeln nicht den Wert eines Unternehmens wider – jedenfalls nicht bei langfristigen Investoren.
Für Zocker empfehle ich: realisiert die Gewinne (von Ende Januar bis heute). Das nächste Nachgeben kommt in 1-2 Monaten.
Derzeit muss man Geduld haben, die Füsse still halten. Gegen kleinere Positionen spricht nichts. Aber Cash muss man halten/haben.
Allen viel Erfolg in dieser Zeit
BörsenHai
By the way: Unilever will ich abstoßen (Depotbereinigung). Alternativen?
Lieber Börsen-Sharky,
Ich finde deine Ansichten besonders wertvoll, da Du mich oft auf Dinge hinweist, die mir nicht bewusst waren und die meinen Horizont erweitern. Vielen Dank dir!
Tatsächlich war auch ich mal Aktientrader, bis ich erkannt habe, das ich damit zuviel verliere. Seitdem analysiere ich Aktien genauer und lege mich dann nach B&H fest.
Kennzahlen, die mir wichtig sind: Kursentwicklung (10J, 5J, 1J), Div.rendite, Ausschüttungsquote, KGV, EK-Quote (und Entwicklung letzte Jahre), Profitmarge, Operating Marge, Current Ratio (Assets zu Liabilities), Umsatzwachstum, Gewinnwachstum, Free Cashflow + Geschäftsmodell (Sinnhaftigkeit und Zukunftsfähigkeit).Mit diesem Analysesystem fahre ich sehr gut bisher.
Zu UNL habe ich eine klare Meinung: Die Strategie, in Asien Umsätze zu holen und zu wachsen, ist clever. Jedoch ist die Kursentwicklung sehr ernüchternd. Daniel von Investflow hat die Aktie recht positiv bewertet, ich hingegen haben sie 2020 verkauft. Mittlerweile halte ich eine ordentliche Position Procter & Gamble. Dieses Unternehmen wirkt auf mich noch robuster als Unilever und die Kursentwicklung spricht im Vergleich Bände.
Und wenn du das dann noch kombinierst mit einem Food-Anbieter wie Hormel Foods (den ich auch halte, ein Dividendenkönig) machst du vermutlicherweise viel richtig. ;-)
Lieber Börsenhai
ich habe nicht so viel Erfahrung wie du. Und bin ganz froh, wenn auch erfahrene Börsenhaudegen aktuell einen gewissen Cashbestand als sinnvoll ansehen.
Punktuell habe ich dennoch zugekauft. Gedanklich habe ich mein Depot in 4 Teile untergliedert (25% Cash/ETF — 25% Große Unternehmen >50Mrd USD — 35% Mittlere / Kleine Unternehmen > 1Mrd USD — 15% Spekulative Unternehmen).
Zum Beispiel eine kleine Position von 3M (Große Unternehmen). Hier denke ich, sind wir in der fairen bis leichten Unterwertung angekommen. Außerdem ist 3M ein Konzern, der in vielen Bereichen durchaus Preissetzungsmacht besitzen dürfte. Kurzfristig könnte es noch weiter runter gehen, was ich zu weiteren Zukäufen nutzen würde. Langfristig mache ich mir um 3M keine Sorgen.
T. Rowe Price habe ich ebenfalls zugekauft (Mittlere Unternehmen).
Außerdem habe ich die ein oder andere Paypal-Aktie gekauft (Spekulative Unternehmen). Vor und nach den 25% Kursturz. Bei Paypal würde mich Bens Meinung interessieren, weswegen er seine Anteile verkauft hat (nach eigentlich kurzer Haltedauer). Auch wenn jetzt alle die Konkurrenz in den Fokus stellen, sehe ich in Paypal durchaus stark positioniert. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Paypal mittelfristig eine Dividende ausschütten wird.
Viele Grüße,
Christian
Hallo Christian,
gut, dass Du mich daran erinnerst. Die Frage zu PayPal war noch offen. Ich hatte sie im Dezember verkauft, kannte natürlich nicht jetzige Situation. Und bin weit davon entfernt, sie vorhergesehen zu haben. Ich hatte den Gedanken, dass an die Grenzen des eigenen Wachstums stößt. Einfach weil fast jeder es inzwischen auf seinem Handy installiert hat. Wenn dann ein Management hingeht und überlegt, sich eine Plattform wie Pinterest zu kaufen, dann ist da offensichtlich etwas im Busch. Nämlich zu wenig organisches Wachstum. Inzwischen gibt es ja auch Apple-Gerüchte, dass das nächste iPhone Kartenzahlungen ohne zusätzlichen Kartenleser akzeptieren können soll. Das erklärt vielleicht die schwierigen Perspektiven.
Zu meinen Gedanken kam die hohe Bewertung hinzu und dass ich angesichts der steigenden Zinsen von einer Neubewertung der Techwerte ausging. Und schließlich war Dezember und ich konnte noch etwas Steuern sparen, indem ich Verluste realisierte.
Wenn PayPal wieder eine attraktivere Bewertung hat (trotz Halbierung innerhalb eines Jahres sehe ich sie immer noch als nicht günstig an), dann kann ich mir aber einen Wiedereinstieg vorstellen. Dazu sollte das Umsatzwachstum aber über dem KGV liegen.
Viele Grüße Ben
Hallo Christian,
vielen Dank für die Anerkennung. Ich kann nur sagen, Ehrfahrung kommt aus Verlusten in der Vergangenheit – man lernt durch Schmerz (zu früh gekauft, zu früh oder spät verkauft). Das heisst nicht, dass ich nicht heute noch mit Papieren Kurs-Verluste mache – aber es ist deutlich weniger gemessen am investierten Gesamtvolumen, aber es schmerzt und ist immer der beste Zeitpunkt zu prüfen, woran es lag.
Bens Einschätzung für 2022 teile ich zu 100%. Der Januar und Anfang Februar zeigen es. Kommen sehr gute Zahlen (Alphabet, Amazon) sind Tagesgewinne von 5-10% zu verzeichnen. Das ist doch irre! Und dies untermauert die Unsicherheit, Nervösität und Sensibilität des Marktes.
Ich warne nur davor, dass scheinbar günstige Papiere (wegen aktuellem Kursverlust) dazu verleiten, die eigene Strategie NICHT beizubehalten. Ben kann eben 1000 EUR / Monat anlegen, andere eben nur 100 EUR. Ich gehe davon aus, er wird – ebenso wie ich – nur punktuell nach genauer Prüfung des Unternehmens von seiner Strategie abweichen und größere einzelne Werte in diesem volativen Umfeld kaufen. Kein Investor wird – außer durch Glück – den günstigsten Kurs treffen. Von daher ist wichtig: Kann ich aus den Zahlen interpretieren, dass das Unternehmen in einem Jahr oder zwei,/mehreren Jahren die erwartete Rendite bringen.
Ich kann nur raten, nicht den gesamten Cash jetzt (!) in Fallen Angels zu investieren. Beispiel: die von Dir gekauften T. Rowe Price. Mein Nachkaufkurs für T. Rowe Price war 150 $, und dennoch habe ich nicht zugeschlagen. Das heißt nicht, dass Dein Investment „falsch“ war, ich halte T. Rowe Price für sehr solide; meine Situation und mein Depot sind aber sicherlich nicht mit deiner vergleichbar.
Werdet nicht gierig, lauft keinem Peak hinterher! Mein Motto: Lieber vergangene Chance als unkalkulierbarer Verlust in diesem Jahr.
@Matthias von Mitzlaff: Danke. P&G ist irgendwie gerade so gar nicht mein „Beuteschema“. Auch wenn das Unternehmen solide ist und nie wertlos wird. ;)
@Basti: Danke für den Tipp von Ahold Delhaize N.V. Allerdings ist Delhaize ein Einzelhandelsunternehmen. Mein Fokus liegt aber eher im Ersatz eines Herstellers. Delhaize hat ein wunderbares Umsatzwachstum und der Cashflow ist gut.
vielleicht wäre Ahold Delhaize N.V. etwas für dich, hat Peter P glaub ich auch im Depot :-)
Einstieg von mir ist auch geplant..
https://aktie.traderfox.com/visualizations/NL0011794037/EI/ahold-delhaizekoneo-01
Der Kommentar sollte eigentlich unter dem vom Börsenhai stehen -> für Ihn war er gedacht
Ich habe diese auch schon seit ein paar Jahren im Depot. Schöner Langweiler, der durch die Expansion in Übersee eine ordentliche Rendite gebracht hat. Heute guck ich hier kaum noch hin und lass laufen. Wie bei eigentlich allen meinen Titeln. Ein Nachkauf drängt sich bei mir aber nicht auf. Ich denke im Moment gibt es da spannendere Titel.
Hallo zusammen,
habe mir im Januar ein paar Stücke Taylor Wimpey zu je 1.85€ ins Depot gelegt. Eine Aktie, die ich ohne dieses Forum vermutlich niemals auf dem Zettel gehabt hätte. Die zahlen auch im November Dividende (hoffentlich :-)), ein Monat, der bei mir bislang eher wenig ertragreich ist.
Paypal ist jetzt wieder auf dem gleichen Niveau wie vor 2 Jahren. Bin gespannt, ob das schon der Boden ist oder ob die noch unter 100$ weiterfallen. Dann käme ich in Versuchung. Ich kenne kaum noch jemanden, der Paypal nicht nutzt.
BG, Matthias66
Bin derzeit eher vorsichtig – gerade die weitere Eskalation des Krieges in Europa (Russland) würde an den Börsen nach meinem Dafürhalten nicht so leicht weggesteckt werden – gerade was die Unsicherheiten hinsichtlich Energieversorgung etc. angeht.
Zudem ist das Thema Zinserhöhungen noch nicht wirklich eingepreist in den Kursen.
Wenn man zudem bedenkt: Chinesische Touristen werden auf Ewigkeiten ausfallen (Null Covid Strategie) – alle, die vor der Pandemie von chinesischen Touristen profitiert haben, werden auf absehbare Zeit keine Gäste aus diesem Land bei sich begrüßen können.
Dass sich der Chipmangel zwar in der geringeren Produktion der Autos widerspiegelt, aber noch nicht in den Kursen der Autobauer wundert mich. Wenn jetzt aber z.B: keine Nachtschichten mehr gefahren werden wegen des Chipmangels wird das irgendwann auch in den Geldbörsen der Beschäftigten spürbar werden.