Was Dich hier erwartet:
Der August lässt sich mit einem Satz beschreiben: Die Volatilität ist zurück und trotzdem geht es aufwärts! Und die alte Börsenweisheit „Wer nicht dabei ist, wenn es abwärts geht, ist auch in der folgenden Erholung nicht dabei“ hat sich mal wieder bewahrheitet.
Zu Monatsbeginn wurden wir alle durchgeschüttelt und in Japan gab es sogar einen Crash. Doch schon folgte die Erholung – und was für eine!
Welche Rückschlüsse lässt das zu? Und vor allem: wird der September nun ruhiger oder müssen wir erneut mit solchen Schwankungen rechnen?
In diesem Beitrag blicke ich auf meine Geldanlagen und ihre Entwicklung im August zurück und gebe einen Ausblick auf meine Pläne für den September.
Die erste Handelswoche des August war wahrlich nichts für schwache Nerven. Ich habe sogar extra einen Sonderbericht dazu veröffentlicht, so sehr hatte ich das Bedürfnis nicht bis zur Monatszusammenfassung zu warten.
Denn nun zum Ende des Monats fühlt sich das schon wieder wie eine halbe Ewigkeit an und die Aufregung ist komplett vergessen. Es steht nun ein weiterer starker Monat in der Statistik. Er war zwar etwas volatiler, aber am Ende ging es einfach weiter aufwärts.
Daran konnten dann auch nicht mal die Quartalszahlen von Nvidia etwas ändern, die trotz Schlagens der Markterwartungen von Börsenteilnehmern zum Verkauf der Aktie genutzt wurden. Trotz eines Tagesverlustes von mehr als 6% bei der derzeit wichtigsten Aktie der Welt griffen die Märkte ihre Rekordstände an.
Und so sieht es aktuell so aus, als könnte nichts die Märkte von ihrem Aufwärtsstreben abhalten.
Meine Depots und Geldanlagen profitieren natürlich auch davon. Trotzdem mache ich mir immer bewusst, dass die Börse keine Einbahnstraße ist. Was hoch steigt, kann auch tief fallen. Und die 13,5%, die mein Dividendendepot jetzt schon wieder in diesem Jahr zugelegt hat, sind nicht in Stein gemeißelt.
Rückschläge kommen meist dann, wenn man nicht damit rechnet. Was der Auslöser sein könnte, weiß ich nicht. Das wäre auch zu einfach. Mir geht es mehr um das Bewusstsein.
Es ist deshalb wichtig, auch weiterhin die defensiven Bausteine im Depot nicht zu vernachlässigen. Sie geben die Stabilität in unruhigen Zeiten. Und die offensiven Teile sorgen dann für die Performance in guten Zeiten wie jetzt.
Stand Wertpapierdepots
Details zu den einzelnen Depots gibt es – wie immer – ausführlich in diesem Bericht. Für den schnellen Überblick hilft die folgende Tabelle:
Depotwert 31.08.24 | Monatsperformance | |
Dividendendepot | 513.870 € | +2,6% |
Optionsdepot | 9.278 € | -6,8% |
Anti-Depot | 28.781 € | +0,0% |
Zitronen-Depot | 28.751 € | -1,0% |
Summe: | 580.680 € | +2,1% |
Veränderung 2024: | +66.906 € | |
zzgl. Entnahmen: | -235 € | |
Nettoveränderung 2024: | +67.141 € |
Ein Hinweis an dieser Stelle zu den Angaben zur Monatsperformance: bei den Einzeldepots handelt es sich um die zeitgewichtete Monatsrendite. Bei der Gesamtsumme ist es die absolute Veränderung.
12.000 € Plus im August sind schon eine Hausnummer. Vor allem nach einem durchwachsenen Monatsbeginn. Mit nun 67.000 € Plus seit Jahresbeginn bin ich insgesamt natürlich sehr zufrieden. Das entspricht einem Plus von 13,1% YTD.
Benchmark
Im Juli letzten Jahres hatte ich einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion aufgelegt, den ich als Benchmark für meine eigene Depotperformance nehme. Im August wurde die nächste Sparplanrate abgebucht (insgesamt also jetzt 350 €) und zum Monatsende beträgt die zeitgewichtete Performance +18,85% (Stand: 387,65 €). Zum Vergleich dazu: Die Performance meines Dividendendepots vom 05.07.2023 (Start des quirion-Benchmarks) bis zum 31.08.2024 liegt bei +22,76%.
Aktienkäufe
Im August habe ich im Dividendendepot zwei Aktienkäufe getätigt und dafür 2.022,93 € investiert:
100 Aktien USU Software für 1.930,07 €
8 Aktien Fortescue Metals Group für 92,86 €
Meine Sparpläne in Anleihen-Produkte laufen daneben auch weiter.
Aktienverkäufe
Aktienverkäufe habe ich im August nicht vorgenommen.
Dividendenerträge
Im August erhielt ich insgesamt 880,84 € als Netto-Dividenden. Gegenüber dem Vorjahres-August ist das eine Veränderung von +66,2%. Das ist erneut nicht durch Verschiebungen, sondern durch Nachkäufe und Dividendenerhöhungen zustande gekommen.
Ich erhielt im August die folgenden Dividenden:
USU Software: 375,50 €
Realty Income: 32,69 €
Omega Healthcare Investors: 154,39 €
MSCI Inc.: 36,80 €
Crowdinvesting
Über meine bisherigen Erfahrungen mit Crowdinvesting hatte ich 2020 ausführlich berichtet. Im August erhielt ich keine Zinsen aus meinem Crowd-Portfolio.
Mein Portfolio ist aktuell noch 2.854,83 € groß: Ich habe ursprünglich 500 € bei Bergfürst, 1.100 € bei Engel & Völkers Digital Invest und 4.600 € bei ecoligo investiert. Davon wurden seit 2022 900 € bei Engel & Völkers Digital Invest, 2.123,75 € seitens ecoligo und 300 € bei Bergfürst (davon 10 € Ausfall) getilgt.
Depotperformance
Mein Dividendendepot hat sich im August positiv (+2,6%) entwickelt. Der Depotwert per Ende August beträgt nun 513.870 €.
Top-Werte im Dividendendepot im August waren Kenvue (+17,0%), Talanx (+10,8%) und Prestige International (+10,3%).
Schwächste Werte im August waren Lam Research (-13,0%), Marubeni (-12,2%) und BB Biotech (-5,6%).
Die Volatilität meines Dividendendepots lag im August bei 4,5%.
Anti-Depot
Mit dem Anti-Depot teste ich mit Echtgeld eine abweichende Anlagestrategie. Ich habe es zu Beginn des Jahres 2021 aufgesetzt und sehr unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Dem ersten Jahr mit einem Plus von 40,8% folgte das zweite Jahr mit einem Minus von 58,8%. 2023 gab es dann wieder ein Plus von 16,4%.
2024 will ich die positive Entwicklung ausbauen. Seit Jahresbeginn liegt das Anti-Depot aktuell bei +8,2%. Im August habe ich 162 Stammaktien der Effecten-Spiegel AG zum Preis von 2.249,17 € in das Depot gekauft. Anlass war zunächst die Meldung seitens der Deutschen Bank über einen Vergleich zur Übernahme der Postbank mit auf Nachzahlung klagenden ehemaligen Aktionären. Die Effecten-Spiegel AG hat dem Vergleich nach Pressemeldungen nicht zugestimmt und kämpft um eine noch höhere Nachzahlung. Am Folgetag wurde dann die Übernahme der Infas Holding verkündet und dass die Effecten-Spiegel AG ihre dortige Minderheitsbeteiligung abgeben werde. Das Investment ist aber meinerseits nicht langfristig ausgerichtet, sondern ich erwarte eine aktionärsfreundliche Maßnahme aus diesen Sondererträgen.
Im Anti-Depot verbucht ist auch ein Investment in das von mir betreute wikifolio „Ausgewogen sorgenfrei leben„.
Die Volatilität des Anti-Depots lag im August bei 7,8% wieder über der meines Dividendendepots.
Optionsdepot
Mit dem Optionsdepot verfolge ich eine – als risikoarm konzipierte – Optionsstrategie, die ich in meiner Serie zum Optionshandel ausführlich beschrieben habe. Damit habe ich ein kleines Nebenportfolio aufgebaut, das durch Optionsverkäufe (Puts und Calls) laufende Erträge erzielen soll.
Im August hatte ich Erträge im Optionsdepot von 203,14 € brutto. Die Performance lag im August bei -6,8% und spiegelt den Kursrückgang von B2Gold wider. Derzeit habe ich Short Puts auf Nike (Laufzeit bis Oktober), B2Gold (Oktober) und Celsius Holdings (Oktober) sowie Covered Calls auf Kenvue (November) offen. Zudem habe ich Long Puts auf Varta mit Laufzeiten bis September und Oktober gekauft.
Alle Transaktionen im Optionsdepot dokumentiere ich mit Screenshots auf einer eigenen Seite.
Zitronen-Depot
Das Zitronen-Depot und seine besondere Strategie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Dort findest Du auch die aktuelle Zusammensetzung. Ich baue mir langfristig ein Portfolio von Nachbesserungsrechten auf und erhoffe mir durch die Spruchverfahren eine risikoarme Zusatzrendite in einigen Jahren.
Im August habe ich noch mal meine Position in der Software AG ausgebaut. Zum Monatsende wurde der Squeeze-Out dann durchgeführt und die Aktien ausgebucht. 13.656,00 € wandern damit in mein Nachbesserungsvolumen.
Außerdem erhielt ich die erste Nachbesserung im Zitronen-Depot. Auf die Aktien von cash.life wurden 127,44 € nachgezahlt. Damit wurden 4.010,40 € aus dem Nachbesserungsvolumen „verbraucht“. Prozentual war diese Nachbesserung unterhalb meiner Erwartungen, aber trotzdem freue ich mich über die erste Verbuchung schon knapp 2 Jahre nach dem Squeeze-Out.
Die Entwicklung des Nachbesserungsvolumens dokumentiere ich von nun an auf einer eigenen Seite.
Das Volumen meiner Nachbesserungsrechte erhöhte sich im August auf 183.876,67 € (zuvor: 174.231,07 €).
Das Depot hatte durch den Aufschlag auf die Software AG-Aktien eine negative Monatsperformance von -1,0% und liegt damit nun seit Jahresbeginn nur noch 1,8% im Plus.
Immobilie
Über meine Wohnung in Leipzig habe ich zuletzt mit einem Update berichtet. Nach Abzug der Gebühr für die Sondereigentumsverwaltung erzielte ich im August Mieteinnahmen von 902,73 €. Das Hausgeld beträgt 285,00 €. Für den Immobilienkredit zahlte ich Zinsen in Höhe von 243,98 €. Ich hatte damit in diesem Monat einen Nettoerlös von 373,75 €.
Aufgrund der hohen vereinbarten Tilgung des Kredits habe ich jedoch einen negativen monatlichen Cash-Flow. Die monatliche Annuität liegt bei 1.216,80 € (Zins & Tilgung) und ist bis 30.09.2028 fest vereinbart (Zinssatz: 1,24%).
Dafür sinkt die Verschuldung der Wohnung stetig, sie liegt zum Ende August bei 232.006,96 € (bei einer Wohnungsgröße von 77,3 qm und zusätzlich einem Stellplatz). Das entspricht einer Verschuldung je qm-Wohnfläche von 3.001,38 €.
Um mich auf die voraussichtlich deutlich höheren Zinsen ab 2028 vorzubereiten, habe ich einen Sparplan in das iBonds-Produkt mit Fälligkeit im Dezember 2027 angelegt, den ich mit monatlich 100 € bespare. Darüber habe ich hier ausführlich berichtet. Bei bisher eingezahlten 1.100 € liegt der Depotwert dieses Sparplans zum Ende August bei 1.131,34 €.
Dividendenveränderungen
Im August wurden bei meinen Depottiteln folgende Dividendenveränderungen verkündet:
Lam Research: Erhöhung der Quartalsdividende von 2,00 US$ auf 2,30 US$ (+15,0%)
Fortescue Metals Group: Reduzierung der Schlussdividende von 1,00 AUD auf 0,89 AUD (-11,0%)
Ausblick auf den September
Der September scheint der Monat zu werden, in dem die Zinsen gesenkt werden. Die Inflationsdaten, die im August veröffentlicht wurden, deuten sowohl in den USA als auch in der Eurozone auf den ersten bzw. nächsten Zinsschritt hin.
Konkret stehen die folgenden Sitzungen der Notenbanken im September an:
12. September – Europäische Zentralbank
17. September – US Federal Reserve
19. September – UK Bank of England
Wie so oft an der Börse, werden aber nicht ab diesen Terminen die Anleiherenditen sinken oder Aktienkurse steigen. Denn diese Zinssenkungen sind aktuell längst eingepreist.
Viel wichtiger wird deshalb der Ausblick sein. Welche Formulierungen verwenden die Notenbanker zur Begründung? Im besten – aber eher unwahrscheinlichen – Fall kündigen sie bereits die nächsten Schritte an.
Ich selbst habe mich seit nun einem Jahr auf diese Zinssenkungen vorbereitet und im August 2023 begonnen, sehr lang laufende Anleihen zu kaufen. Ich hatte darüber hier ausführlich berichtet. Mittlerweile sind die 100-jährigen Anleihen prozentual zweistellig im Plus und haben die Erwartungen erfüllt. So lang die Erwartungen aber auf weiter sinkende Zinsen ausgerichtet sind, halte ich die Anleihen im Depot und werde hoffentlich weitere Kursgewinne einfahren können.
Unabhängig davon kommen die Zinssenkungen auch meinen Immobilienfinanzierungen zu Gute. Ich habe wirklich nichts dagegen, wenn die Anschlusszinsen nach Auslaufen der noch zu Niedrigzinsen abgeschlossenen Festzinszeiträume nicht ganz so hoch ausfallen wie zuletzt befürchtet.
Ich habe beispielsweise noch eine Finanzierung mit einem Nominalzins von 0,57%, die jetzt noch 2 Jahre Laufzeit hat. Und es macht dann schon einen Unterschied, ob ich sie mit 4,5% oder mit 3,5% verlängern kann.
Was den Aktienmarkt angeht, stehe ich weiterhin mit Neukäufen an der Seitenlinie. Ich plane nichts, bin aber jederzeit zu Transaktionen bereit. Im August hatte ich ja spontan noch mal bei USU Software zugegriffen, nachdem dort auf der Hauptversammlung der Dividendenvorschlag deutlich per Gegenantrag des Hauptaktionärs erhöht wurde.
Im Blick behalte ich im September Lam Research. Dort steht im Oktober der 10:1-Aktiensplit an und die Dividende wurde um 15% erhöht. Der Aktienkurs ist vom Allzeithoch aber wieder deutlich gesunken und bei einer Fortsetzung des Kursrückgangs könnte ich mir vorstellen, die Position noch mal zu erhöhen. Denn die Story ist intakt und die jüngsten Maßnahmen zeigen erneut die Aktionärsfreundlichkeit des Managements.
Generell gilt der September nicht als starker Aktienmonat. Aber das heißt in diesem Jahr nun wirklich nichts. Wenn die Märkte aufwärts streben, dann nehmen sie offenbar auf die Saisonalität keine Rücksicht.
Der Start in den September dürfte übrigens etwas ruhiger als im August werden: Denn am Montag, 2. September, bleiben die US-Börsen wegen eines Feiertags (Labor Day) geschlossen.
Hast Du konkretere Pläne für den September? Schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag und lass uns diskutieren!
Im Text habe ich einige Geldanlagen erwähnt, die Dich vielleicht inspirieren, selbst in eine ähnliche Richtung zu investieren. Besonders leicht geht das mit den folgenden Partner-Links, die Dich nichts kosten, aber den Divantis-Blog unterstützen:
Aktuell sehr spannend finde ich das Depot der 1822direkt. Es bietet eine Quellensteuervorabreduzierung für Frankreich, Italien, Norwegen und wohl auch weitere Länder an. Und das Ganze ohne Gebühren und mit gut geleitetem Service. Ein echter Geheimtipp, um bei Dividenden aus diesen Ländern deutlich mehr Netto vom Brutto zu erhalten!
Wenn Du Dich bei wikifolio kostenlos registrierst, kannst Du mein investierbares Musterportfolio „Ausgewogen sorgenfrei leben“ beobachten und dort auf Deine Watchlist setzen. Du erhältst dann innerhalb der wikifolio-Plattform alle dortigen Kommentare von mir automatisch angezeigt.
ecoligo für nachhaltige Crowdfinanzierungen – bei Registrierung über den Link erhältst Du einen einmaligen Willkommensbonus in Höhe von 30 €, der Dir innerhalb von 35 Tagen nach Deiner Erstinvestition von 100 € als Cash-Back überwiesen wird.
Engel & Völkers Digital Invest habe ich in der Vergangenheit für Immobilien-Crowdinvestments ab 100 € Anlagesumme gewählt. Die Angebote empfinde ich aktuell aber aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus nicht so attraktiv. Trotzdem schaue ich mir die neuen Angebote immer an und sehe auch, dass die angebotenen Zinssätze höher werden. Es kostet nichts, Dich einfach zu registrieren und für den Newsletter anzumelden. Du erhältst dann unverbindlich die neuen Angebote zugesandt und kannst Dich dann entscheiden, ob ein Investment für Dich attraktiv ist. Gerade, wenn es zur Zinswende kommt, können die Angebote sehr schnell auch wieder spannend werden.
Hallo Ben,
Danke für den Beitrag!
Du hast oben geschrieben, dass Du als Benchmark einen monatlichen Sparplan über 25 € beim Robo-Advisor von quirion angelegt hast, den Du bisher auch outperformen konntest. Handelt es sich dabei um einen ETF auf den MSCI World, S&P500/NASDAQ100 oder ggfs. sogar FTSE All World?
Danke vorab und schönen Sonntag
Nico
Hallo Nico,
dem Robo-Advisor habe ich „nur“ die gewünschte Aktienquote (100%) vorgegeben. In welche ETFs er dann investiert, entscheidet er selbst. Und es finden da auch regelmäßig Umschichtungen statt. Alles automatisch und ohne mein Einwirken. Das ist der Sinn eines Robo-Advisors. Im August war er aber quasi unverändert, während ich durch stures Buy-and-Hold ein sauberes Plus erzielen konnte.
Viele Grüße Ben
Ich trenne immer noch Depotzuwachs inklusive zusätzlicher und exklusive zusätzlicher Einzahlungen. In jedem Fall sowohl auf monatlicher Basis als auch YTD beachtliche Zuwächse, die man auf gar keinen Fall für die Zukunft linear fortschreiben sollte. Wäre zwar nice, aber Rückschläge werden kommen so sicher wie das Amen in der Kirche.
Mein IZF nur des Jahres 2024 liegt bei +23,5% das kann auf gar keinen Fall so weiter gehen. Wenn doch, gerne, aber es ist unwahrscheinlich.
Habe letztens einen Post(beim Kavalier) gelesen, in dem es sinngemäß darum ging,
das Monish Pabrai Buffet nach einem früheren Geschäftspartner aus Omaha fragte, was denn aus ihm geworden sei, da er doch quasi punktgenau dasselbe gemacht hätte und in dieselben Papiere gegangen wäre wie Buffet und Munger. Buffet antwortete, das er zu gierig war und zu schnell reich werden wollte und stark gehebelt auf Kredit unterwegs. In einer der früheren Börsenkrisen hat es ihn dann folgerichtig aus der Bahn geworfen.
Diese Lektion beherzige ich gern und kann es nur immer wieder bestätigen.
meine Regeln, die jetzt schon lange gut funktionieren, sind
keine Schulden, kein Hebel, nur long und immer soviel cash an der Seite, das man bei einer persönlichen ungeplanten Katastrophe trotzdem etwa ein halbes bis ein Jahr über die Runden kommt, ohne sich einschränken zu müssen und nicht eine einzige Aktie verkaufen zu müssen.
Es ist ein riesiger und himmelweiter und der alles entscheidende Unterschied, eine Aktie verkaufen zu wollen oder dieselbe Aktie aus Zwang verkaufen zu müssen.
Bei Rückschlägen kommt es dann drauf an, da diese wie immer nur temporär sind, man aber nie weiß wie lange das dauert, genau diese Zeit bequem, zwar leicht genervt, aber nicht in den Grundfesten der Existenz erschüttert aussitzen zu können und vielleicht sogar noch günstig zusätzlich einsammeln zu können. thats all, glaube ich…
Bei Anleihen beobachte ich gerne, bleibe aber draußen. Aktien und ETF reichen mir als Spielwiese völlig aus. Grüße
Hallo Ben,
bin neu hier und vielleicht wurde die Frage ja schonmal gestellt: Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Wohnung in Leipzig vermietet. Darf ich fragen, ob du dann selbst mietfrei wohnst (bspw. wg abbezahlter Wohnung/Haus) oder ob du in einem Mietverhältnis dich befindest? In letzterem Fall würde mich auch interessieren ob ein Kauf für dich ein Thema wäre.
Viele Grüße,
Markus
Hallo Markus,
vielen Dank für Deinen ersten Kommentar und herzlich Willkommen!
Ich wohne selbst mit meiner Familie zur Miete. Wir hätten auch etwas gekauft, aber haben seinerzeit nichts Passendes gefunden. Unser Vermieter will nicht verkaufen, wir haben ihm aber signalisiert, dass wir im Falle einer Verkaufsabsicht auch interessiert wären. Ich sehe das insgesamt nicht so eindeutig, dass man selbst nur zur Miete oder im Eigentum leben sollte. Das Wichtigste ist erst mal der Standort, das Umfeld und die Immobilie selbst. Danach kommt es dann auf die Konditionen an. Vorteil von Eigentum ist der Vermögensaufbau. Nachteil die Unflexibilität sowohl im gebundenen Kapital als auch bei einem Umzug.
Da ich ja selbst Immobilien zur Kapitalanlage habe, kann ich mir auch später einen Verkauf dieser Objekte vorstellen. Um dann vom Verkaufserlös möglicherweise selbstgenutztes Eigentum zu erwerben.
Viele Grüße Ben
… vielleicht noch von der Seitenlinie der Hinweis, dass der Kauf einer ideellen Immobilie stets sehr gründlich zu erwägen ist. Ich bevorzuge in diesem Falle da auch eher die Eigenmiete und statt dessen den Kauf von Aktien. Ist die Immobilie real geteilt sieht die Sache schon anders aus ;-)
Gruß Frank
Bei mir wurden die Aktien der Software AG bis jetzt noch nicht ausgebucht. Broker ist in dem Fall die ING. Darf ich fragen, bei welchem Broker diese schon ausgebucht wurden?
Gruß René
Hallo René,
comdirect, Consorsbank und flatex haben mit Wertstellung 30.08. ausgebucht.
Viele Grüße Ben
Danke. Die Ausbuchung bei der ING erfolgte heute gegen Mittag und das Geld ist nun auch da. Wieder einmal interessant, wie unterschiedlich schnell die Banken doch arbeiten.
Gratuliere ist ein ordentliches Ergebnis bis jetzt. Da liegst Du sogar etwas über dem DAX, etwas unter dem MSCI. Wenn jetzt wieder alle schreiben, äh DAX als Vergleich zu nehmen ist nicht gut. Im DAX ist nur tote Industrie. Dann sage ich, schlagt erst mal den DAX, dann wisst Ihr wie gut der DAX ist.
Man könnte natürlich jetzt auch einen DAX ETF kaufen. Der Vorteil eines eigenen Depots, Depotwert bestehend aus Kurssteigerungen und wieder angelegter Dividende ist, dass die wiederangelegte Dividende schon versteuert ist. Wenn man jetzt nur die gleiche Rendite in der Summe erzielt wie der DAX oder MSCI, ist im Falle einer Liqidierung aller Positionen, weniger Steuer zu entrichten, als wenn man die ETF´s verkauft.
Deshalb eine absolut zufriedenstellende Performance im Vegleich mit DAX und MSCI. Weietr so, auch wenn ich bei einzelnen Werten ab und zu anderer Meinung bin.
Gestattet mir eine Frage, die vielleicht nicht im richtigen Thread des Divantisportal geschrieben wurde. Man sehe es mir nach.
Warum hat sich eigentlich noch keine Steuersoftware, welche im Grunde alle nur noch unterschiedslos das Einerlei durchnudeln, gegenüber der Konkurrenz dahingehend abgesetzt, dass diese einen komfortablen Service bei der steuerlichen Bemessung von ausländischen Dividenden anbietet. Grundsätzlich liegen bspw. bei der Beantragung von Anrechnungen der Quellensteuer standardisierte Vorgänge vor, die aber dadurch für jeden einzelnen mühevoll sind, weil diese für das jeweilige Ausland neu und anders bearbeitet werden müssen. Die Steuersoftware könnte hier einiges komfortabel abarbeiten, wobei dann z.B. das Versenden des (ausgedruckten) Antrages gegenüber der ausländischen und inländischen Steuerbehörde nur noch durch den/die Nutzer/in erfolgt. Weitere Features wären denkbar.
Gruß Frank
Hallo Frank,
mit Divizend und DivTax gibt es zumindest 2 Start-ups, die sich dem Thema angenommen haben. Ich sehe es aber genauso wie Du: an sich ist das keine Raketenwissenschaft. Und die technische Umsetzung zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber doch machbar ist. Interessant wird es dann, wenn es an die Schnittstellen zu den Depots geht oder das automatisierte Einlesen von Abrechnungen. Nach allem, was ich gehört habe (habe mich mit den jeweiligen Gründern schon mehrfach unterhalten), soll das auch irgendwann kommen.
Viele Grüße Ben
… oh, Ben, ganz herzlichen Dank für Deine wirklich schnelle Antwort!
Schnittstelle wäre ein weiteres Features. Ich würde mir gerne aber auch die Mühe machen, die Werte manuell einzutragen. Der Mehrwert wäre dennoch gegeben.
Heute fallen wir mal wieder in den Graben …. fressen uns die Raben? ;-)
Dank und Gruß Frank
Das ist ja mal interessant. Divizend hatte ich mal durchgespielt aber dann nicht losgeschickt. Ich habe mir gerade dann auch DivTax angeschaut. Wenn ich das richtig verstehe sind die deutlich teurer als Divizend. Hat jemand da Erfahrungen? Lohnt sich das?
Generell ertappe ich mich gerade, dass ich zu faul bin jetzt mal wirklich Quellensteuer zurückzuholen…
Hallo Lodovico,
die Modelle unterscheiden sich leicht. Divizend macht mit Dir den Antrag fertig und nimmt dafür eine Gebühr. DivTax kümmert sich darüberhinaus um die Bescheinigung Deines Finanzamts und sendet den Antrag dann komplettiert ins Ausland. Dafür ist die Gebühr höher.
Die Idee dahinter richtet sich an die Faulen wie uns: lieber eine Erstattung abzüglich Gebühren mit wenig Aufwand als gar keine. Mich stört allerdings, dass ich mit den Gebühren in Vorleistung gehen soll. Deshalb ist das für mich noch nicht ausgereift.
Viele Grüße Ben
Hallo Frank,
ich frage mich wieso über 30 € der DKB für französische Steuern (für 3 Jahre) nachgedacht wird (ok ich habe einige franz. Papiere), aber mal locker 5%, 10%, 15% oder 30% für die Abwicklung akzeptiert wird.
Bsp.: Schweiz sind 1000 € zu erstatten, 10% sind 100 €, da kann ich viele Briefe schreiben.
Ich habe mit die Angebote angeschaut und sage: Lieber 2 Stunden für 4 Länder die Steuern zurückfordern, als jemanden Geld in den Rachen werfen, für oftmals nix. Denn die Dividendenausdrucke und die Bestätigung der Veranlagung in D musst Du eh machen.
Völlig unproblematisch: Schweiz (10 min), Österreich (5 min), Norwegen (10 min), Finnland (10 min), USA (0 min), Schweden (0 min), Spanien (15 min), etc.
Lange Laufzeiten der Rückzahlung: Italien und Dänemark (Lösung Italien: 1822 oder DKB)
Richtiger Depotpartner: Kanada, Dänemark
Schwierig als Privatinvestor: Frankreich; Lösung: DKB und 1822
Mich stört extrem, dass irgendjemand weiß, wieviel ich Div erhalte. Deswegen mag ich auch „externe“ Unternehmen nicht, die Depotüberträge durchführen.
Für Faule eine Möglichkeit aber nichts für mich.
Und mal ehrlich: 100 Stunden für Investchancen investieren, aber keine 2 Stunden für Rückforderung?
Du hast vollkommen Recht! Danke für den pep talk! Ich weiß was ich jetzt zu tun habe :-)
@Ben danke auch für die weiteren Erläuterung. Tatsächlich ist die Kommunikation mit dem Finanzamt das was mich am meisten nervt. Aber wie gesagt, ich bin Dank der aufmunternden Worte des BörsenHai nun motiviert selber tätig zu werden :-)
Hi Lodovico, im Prinzip ist es ganz einfach ;-)
Du mußt Dir mal den Preis für Deine eigene Arbeitszeit pro Stunde ausrechnen. Ist der Ertrag durch Steuererstattungen höher als der Preis pro Stunde Arbeitszeit, dann würd ich es machen. Ist der Ertrag niedriger als der Preis eigene Arbeitszeit pro Stunde, würde ich es nicht machen…
;-)
Hallo Börsenhai, hallo Thomas,
Bens Antwort wies ja im Grunde schon unterschwellig in die richtige Richtung. Es lohnt nicht, sofern nicht Schnittstellen und ein akzeptables Gebührenmodell vorgelegt werden kann. Also selber machen. Dankbar wäre ich noch, wenn Ben hier einen zentralen Thread bzgl. der Quellensteuer aufmachen könnte. So hat man dann alles Wissenswerte zusammen. Derzeit sind die Rosinen im labenden Teig verteilt ;-)
Dennoch, ich bin durchaus mal gespannt ob die großen Steuersoftwareanbieter für Lieschen und Hans nicht doch mal auf den Quellensteuerzug springen. Die Schnittstellen zu den Finanzämtern sind ja schon mal eingerichtet und müssten erweitert werden.
Allen noch einmal herzlichen Dank für die richtigen Antworten.
Gruß Frank
Hi, Ben macht schon viel für uns, klar könnte er sozusagen für „faule“ sry, alle relevanten Infos dazu zusammentragen,
wer aber konzentriert und fokussiert sucht , hat auch in weniger als 5 Min. alle Infos zum jeweiligen Land dazu von allein im Netz gefunden, da steht idR schon alles drin, was man braucht zum Thema Steuern
Hallo Thomas und alle anderen,
Ben hat viele Informationen unter Fragen -> Quellensteuer bereits zusammengetragen.
Warnung: Es gibt viele Web-Seiten, die veraltete Informationen bzgl. Quellensteuer anbieten. Es lohnt sich, wenn man Englisch kann, sich auf den Behördenseiten des jeweiligen Landes zu informieren (nach Durchlesen von Bens Informationen).
@Lodovigo: Ich kommuniziere meist per Dokumente mit dem Finanzamt und immer sehr freundlich, manchmal mit Hinweisen zu den Dokumenten (z.B. warum englisch). Funktioniert. ;)
Kleiner tipp für Spanien.
Die ausführliche Anleitung in Deutsch findet Ihr bei der spanischen Botschaft von Berlin, nicht auf der spanischen Web-Seite.
Hi, Hai, Zitat, „wenn man englisch kann“ , also Google Übersetzer, die Google App, die schon Bilder von Texten der Handykamera live übersetzt, der geniale Übersetzer Deepl.com ( vorwärts wie rückwärts) oder diverse Browseraddons , wenn es der Browser nicht schon von alleine macht,
Also wenn man nur will, kommt man informationstechnisch mit jeder Sprache heute klar…🙃