Was Dich hier erwartet:
Diese Woche hat vermutlich manchem Anleger graue Haare verursacht. Der Montag Morgen startete mit Crash-Nachrichten aus Japan und die Nervosität an den europäischen Märkten war förmlich zu spüren.
Neo-Broker wie Trade Republic wickelten Rekordumsätze ab, andere Broker mit der Baader Bank im Hintergrund waren zeitweise nicht erreichbar.
Und am Dienstag war dann auf einmal wieder Sonnenschein in Japan. Nach zweistelligen Verlusten am Vortag ging es zweistellig aufwärts. Und man fragte sich: war es das jetzt schon oder ist eine klassische Bullenfalle?
Meine Gedanken zu dieser nun eher unspektakulär beendeten Handelswoche teile ich in diesem Beitrag. Nicht als neues Format, sondern weil sich aus dieser Woche wieder etwas lernen lässt.
Die Ausgangssituation
Die Woche startete zwar am Montag, aber bereits am Freitag zuvor war es zu deutlichen Kursrückgängen in Japan gekommen. Ausgangspunkt war zunächst die Erwartung und dann die Ankündigung der japanischen Notenbank, die Zinsen zu erhöhen. Da gleichzeitig in den USA die ersten Zinssenkungen vor der Tür stehen, führt das zu einer deutlichen Einengung des Zinsunterschieds zwischen Japan und den USA. Und damit auch zu einem stärkeren Yen. Viele US-Anleger haben japanische Aktien auf Kredit gekauft und so in den letzten Jahren vom schwächeren Yen und steigenden Aktienkursen profitiert. Denn der Kreditbetrag bleibt ja nominal unverändert, die Rückzahlung wird bei schwächerem Wechselkurs jedoch deutlich günstiger. Diese Methodik kennt jedoch auch die Gegenrichtung. Steigen die Zinsen, wird der Kredit in Yen teurer. Wird dann der Yen auch noch stärker, wird die Rückzahlung ebenfalls teurer. Und wenn dann noch die Aktienkurse sinken (wie am Freitag), ziehen viele Anleger die Reissleine und stellen ihre japanischen Engagements glatt.
Das ist erst mal nichts Dramatisches. Durch eine Meldung vom Wochenende rückte aber ein Anleger in den Fokus, der zuletzt in großem Stil in Japan auf Kredit investiert hatte: Warren Buffett und Berkshire Hathaway. Die Meldung über den Verkauf rund der Hälfte der Position an Apple-Aktien hatte zwar nichts mit Japan zu tun. Aber vielen Anlegern wurde damit erneut verdeutlicht, dass Warren Buffett eben auch Verkäufer von Aktien sein kann. Und man es erst im Nachhinein erfährt. Und warum sollte er nicht auch in Japan seine Positionen schließen oder zumindest deutlich verkleinern?
So nahm der Montag seinen Weg und der Nikkei erlebte seinen größten Kursabsturz seit Jahrzehnten. Wohlgemerkt: wir reden hier nicht von einer kleinen Börsen an einem unbedeutenden Handelsplatz, sondern von der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt.
Grund genug also, sich ernsthafte Gedanken über ein Ausstrahlen auf die anderen großen Börsenmärkte zu machen.
Was ich in der Situation gemacht habe
Natürlich habe ich am Montag Morgen auch überrascht auf mein Handy geschaut und die Eilmeldungen über den Crash in Japan gelesen. Mein Gedanke ging dann sofort dahin, dass ich keine Ahnung habe, ob das nur der Anfang eines Kursrutsches auch an den anderen Märkten ist oder ob es ein einmaliges Ereignis bleibt. Beim Blick auf den Volatilitätsindex VIX habe ich dann gedacht: Mist, wieder keine Absicherung gehabt.
Denn Korrekturen oder Crashes kommen ja immer dann, wenn man nicht damit rechnet. Und stetige Absicherung durch Optionen kostet langfristig Performance. Deshalb betreibe ich das nicht. In solchen Situationen hätte ich sie natürlich trotzdem gerne.
Aber diesmal war ich ohnehin auch so ziemlich gelassen. Vielleicht lag es am Sommer und daran, dass meine Tochter den ersten Schließtag ihres Kindergartens hatte. Ich hatte einfach genug anderes auf dem Programm und konnte und wollte mich gar nicht intensiv mit Börse beschäftigen. Zumal Montage für mich als Handelstage ohnehin ausfallen. Zu oft ist es schon vorgekommen, dass die Kurse nach dem Wochenende verzerrt sind. Da warte ich lieber bis Dienstag, wenn dann auch die Reaktionen der Wall Street bekannt sind.
Kurzum: Ich habe einfach gar nichts gemacht und einen entspannten Montag gehabt. Von meinen japanischen Titeln war ich fundamental überzeugt, empfand die Kurse aber ohnehin teilweise schon als sehr gut gelaufen. An Nachkäufe habe ich nicht gedacht, dafür war die Informationslage zu schlecht.
Was mich positiv gestimmt hat
Bereits kurz nach Börsenschluss in Japan lief eine Meldung über die Ticker, wonach Itochu ein Aktienrückkaufprogramm startet. Itochu ist meine größte japanische Position und deckt quasi die japanische Volkswirtschaft mit seinen Unternehmenszweigen ab. Diese Meldung zeigte mir, dass hier Manager am Ruder sind, die ihr Handwerk verstehen. Denn an den beiden Handelstagen Freitag und Montag hatte die Aktie rund ein Viertel an Kurswert eingebüßt. Da macht es dann Sinn, Aktienrückkäufe zu tätigen. Und eben nicht bei Höchstständen.
Rebound am Dienstag und die Börsenpsychologie
Nach den zweistelligen Verlusten von Montag erholte sich der japanische Aktienmarkt am Dienstag ebenfalls zweistellig. Wer in den Crash hinein gekauft hatte – oder z.B. direkt Montag früh japanische Titel in Deutschland -, der konnte sich über erhebliche Kursgewinne freuen.
Natürlich hätte ich die auch gerne mitgenommen, das ist keine Frage. Aber geärgert habe ich mich nicht. Ich habe mich viel mehr darüber gefreut, dass ich am Vortrag entspannt geblieben bin und keine Kurzschlussreaktionen hatte. Ich hätte ja auch auf die Idee kommen können, schnell meine japanischen Aktien zu verkaufen. Nach dem Motto: „An mitgenommenen Gewinnen ist noch nie jemand arm geworden.“
So lautete mein Motto aber: „Wer Aktien nicht hat, wenn sie fallen, hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“ Es gehört einfach dazu, dass es Kursrückgänge gibt. Natürlich sind die Ausschläge an diesen beiden Handelstagen extrem gewesen. Aber auch da kommt es auf den richtigen Mix an. Meine deutschen Nebenwerte habe z.B. keinerlei Verkaufsdruck am Montag verspürt. Und mein Dividendendepot war insgesamt 2,9% im Minus. In absoluten Zahlen: 14.296 €. Das ist natürlich eine Stange Geld, aber angesichts des bisher so erfolgreichen Jahres 2024 dann auch wieder verkraftbar.
Auf Twitter habe ich dann eine Umfrage laufen lassen, die zwar keinen repräsentativen Charakter hat, aber doch einen guten Einblick in die Börsenpsychologie gibt. Bei 29% der Teilnehmenden überwiegt der Ärger, die Chance zum Kauf verpasst zu haben. 71% freuen sich einfach über die Erholung und dass sie nicht nervös geworden sind.
Mit meinem Blog und meinen Gedanken, die ich seit nun mehr als sieben Jahren dokumentiere, möchte ich weiter für diese Gelassenheit werben. Es nützt nichts, sich zu ärgern. Diese Chance ist vorbei, aber es werden auch wieder neue kommen. Viel besser und auf die Dauer erfolgreicher ist, sein Depot breit zu diversifizieren und dann entspannt zu bleiben. Langfristig steigen die Indizes und die daran enthaltenen Aktien. Es geht an der Börse nicht darum, an einem Tag 10% zu machen. Wer das versucht, wird das immer mal wieder schaffen. Aber um welchen Preis? Das Risiko ist viel höher und es werden auch Tage dabei sein, an denen es 15% runtergeht.
Viel sinnvoller ist es doch, in Unternehmen zu investieren, von denen man langfristig überzeugt ist. Und wenn diese Überzeugung da ist, dann ist doch der Aktienkurs an einem einzelnen Tag auch völlig unerheblich. Verändert er irgendwas am Geschäftsmodell? An den Erträgen oder der Dividende?
Am Ende der Woche
Schaue ich mir meine Wochenperformance an, dann könnte man denken, es war eine ganz normale Handelswoche. 0,25% Verlust in einer Woche ist eine Schwankung, die nicht der Rede wert ist.
Für mich hatte die Woche dann aber sogar noch ein anderes Highlight parat: Auf der Hauptversammlung der USU Software, einem deutschen Nebenwert, wurde am Donnerstag der Dividendenvorschlag von 0,55 € seitens des Großaktionärs per Gegenantrag auf 1,70 € erhöht. Ende Juli hatte ich noch für 17,90 € nachgekauft, da ich die langfristige Perspektive für positiv halte. Und die Aktie notierte dann am Freitag nach dem Dividendenabschlag bei 17,60 €. Das war unerwartet und deshalb umso erfreulicher.
Und so gehe ich positiv in die nächste August-Woche: ein Crash wie am Montag in Japan kann sich jederzeit an anderer Stelle wiederholen. Und es ist kein Naturgesetz, dass es schon am Folgetag eine Erholung gibt. Aber trotzdem bleibe ich entspannt, lasse mein Depot langfristig für mich wachsen und freue mich über die stetigen Dividendenerträge. So habe ich mein persönliches Wohlfühl-Börsenprogramm gefunden.
Die Probleme Japans resultieren natürlich aus dem schon bis jetzt aufgehäuften Defizit zum BIP von etwa 250% bis 260%.
Das japanische Government denkt auch gar nicht daran, die Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen nachhaltig zu schließen und hat alle fiskalische Sorgen einfach per Schubkarre bei der Notenbank abgeladen, die bisher willfährig alles über Quantitative Easing „geregelt“ hat. Folgen dieses übermäßigen QE müssen entweder Inflation im Inland und/oder Währungsabwertung nach außen sein .
Japan hatte scheinbar keine übermäßige Inflation, die Währungsabwertung nach außen konnte dem Government egal sein.
So hatte die BoJ ganz stoisch am Katzentisch der globalen Notenbanken Platz genommen und gemeint, sie könnten ewig ungestraft mit Nullzinsen und QE so weiter machen. Irgendwo muß aber der ökonomische Schuh doch gewaltig gedrückt haben, sonst hätten sie nicht mit Zinsanhebungen angefangen und so zu tun, als ob sie das QE zurückfahren würden.
Die Folgen dieses Tuns der Bank of Japan waren dieses gigantische Stopschild, was die internationalen Aktienmärkte
(und auch die weniger mit öffentlicher Aufmerksamkeit versehenen Bondmärkte) letzten Montag hingestellt haben und auf das die BoJ auch sofort mit Besänftigungen reagiert hat.
Ich denke, das hier bei Zinsen in Japan erstmal für längere Zeit das Ende der Fahnenstange erreicht ist, denn die BoJ wird dem Druck und Zorn der Märkte und schlimmer noch, dem Druck der eigenen Regierung wie in der Vergangenheit nicht standhalten können, die zur Vermeidung sozialer Unruhen einfach weiter ihr Budget ausweiten wird.
Spannend wird es in Zukunft sein, zu sehen, wie die Bank of Japan den trotzdem immer weiter steigenden Finanzierungsbedarf der japanischen Regierung plus die ohnehin schon vorhandene Schuldenlast „regeln“ will.
Wenn jetzt schon das große Stopschild der Märkte zu Zinsanhebungen in Japan dasteht, dann können die eigentlich nur still und leise das Defizit von 260% zum BIP in Richtung 300% weiter treiben. Die äußerst ungünstige Alterspyramide in Japan tut ihr übriges dazu und zu Einwanderung hat Japan auch eine eher konservative Haltung.
Also der Yen weiter auf der Abwärtsspirale. Habe irgendwo eine Info von Goldman Sachs gelesen, das professionelle Investoren schon wieder ihre Shorts auf den Yen zurückkaufen…
Warum hole ich wieder soweit aus.
Die USA haben mit einer Verschuldung zum BIP von etwa 125% noch gaaanz viel Luft nach oben, bis sie die japanischen Probleme bekommen. Wenn das BIP der USA stärker wächst als das von Japan, hat das US Government auch weiter viel mehr Spielraum.
Ich denke, die Märkte spielen das auch, das es egal ist, wer als nächster US Präsident das Defizit spending weiter betreibt.
Der S&P hatte auch letzten Donnerstag den stärksten Tag seit zwei Jahren.
Und die weitere Lektion der letzten Woche ist, never bet against America. Denn auch Japan hängt wie ein Junkie an der Nadel der amerikanischen Märkte und Konjunktur.
Was war noch, Intel verliert weiter gegen den freundlichen Markt, Brasilien auffällig stark letzte Woche.
Tech und Value haben sich etwa gleich gut erholt, also hier kein Trend zu erkennen.
Die Amerikaner haben letzte Woche im Prinzip wieder alles aufgeholt, während die Japaner trotz Erholung immer noch von roundabout -25% immer noch auf etwa -15% sitzen geblieben sind. Bleibt spannend, wie es hier weitergeht.
Habe selbst paar kleinere(mini) Käufe gemacht, bei National Grid/Barclays/Jardine Matheson/Legal&General und HSBC.
der August ist immer so trübe bei den Dividendeneingängen, aber gottseidank ist nächste Woche der 15. des Monats da gibt es wieder paar mehr Dividenden. :-)
Wenn hier einer Lust hat was zu schreiben, lieber India Fund oder Fairfax India oder keins von beiden?
Weiter optimistische Grüße schönen Sonntag.
USA Schulden / 125% zum VIP = Ganz viel Luft nach oben…
Grundregel Nummer 1: Die Konsensmeinung am Kapitalmarkt ist immer falsch. :-)
Zinsen steigen nicht mehr und weitere Weisheiten dieser Art werden immer mit wiederkehrender Regelmäßigkeit widerlegt. Wer das bereits als erfahrener Anleger über einen längeren Zeitraum mit einem real money Depot beobachtet hat, der versteift sich nicht mehr auf solche Thesen bzw. ignoriert sie auch ein Stück weit.
Es ist auch immer dasselbe Narrativ, das entlarvend ist: „Das neue Normal“. Eigentlich wird erkannt, dass ein Zustand denklogisch nicht fortdauern kann (genau darum findet die öffentliche Fokussierung auf dieses Thema statt als ein Stückweit psychologische Vorbereitung für das Unabänderliche); man findet aber dann eben – vorläufig erst mal – ein Substitut für die Wahrheit (man könnte es auch Quatsch, Dönekes, Kinderphantasie oder sonstwie nennen), dass die Logik außer Kraft setzt, so wie in einem Tom & Jerry Cartoon, wenn Tom für einige Zeit einfach ohne Boden unter den Füßen weiterhin Jerry hinterherjagt, also die Grundsätze der Physik außer Kraft gesetzt zu sein scheinen, bis…er dann doch plötzlich realisiert, dass er keinen Boden unter den Füßen hat und abrupt runterfällt.
Jeder kennt die tausend Erklärungsansätze von hochakedemisierten Schlaumeiern, warum die USA vermeintlich gegen die Grundregeln der Physik Schulden aufnehmen können ohne Limitierung (sie hier alle abzuhandeln, wäre etwas ermüdend – ich beteilige mich daran lieber nicht). Am Ende wird es so kommen, dass sie es nicht können. Dann kommt der große Pivot, wie immer.
Nur rein praktisch: Was nützen hier These und Anti-These? Möchte man sich einfach aus Interesse diesem akdamischen Gedankenspiel zuwenden, oder meint man, dass man derlei Erwägungen wirklich sinnvoll in die Zusammensetzung seines Portfolios einbinden kann? Oder andersherum gefragt, als Bottom up Investor (ich vermute, die meisten hier sind solche) wird man das schlicht außer Acht lassen und weiterhin Aktien kaufen, auch aus den USA. Denn auch hier gilt wieder: Die Dinge sind im Fluss. Und wenn langfristige Refinanzierungssätze der Unternehmen steigen werden, weil diese eben nun mal schlicht am Kapitalmarkt hängen, werden die Unternehmen sich anpassen und erst mal nicht so schnell wachsen können. Das trifft dann aber im Querschnitt wieder ziemlich alle Unternehmen, so dass die Auseinandersetzung damit einen vermutlich auch nicht viel weiter bringt (natürlich: Es gibt auch solche Unternehmen, die wachsen rein aus dem Cashflow und haben weniger Financial Engineering betrieben und würden dann vielleicht relativ profitieren).
Im Idealfall, wenn man nicht – wider Erwarten – eine Vollkorrelation zwischen den Regionen hat (denn es hat solche auch in anderen Bereichen entgegen nobelpreisdotierter Thesen gegeben im Bereich der Anlageklassen Aktien und Anleihen), spielen global diversifizierte Portfolien ihre Stärken aus. Dann gehen vielleicht USA Aktien erst mal runter, dafür aber asiatische hoch. Und selbst wenn nicht: Desto länger man sein Portfolio hält, um so irrelevanter wird das. Denn wenn die Refinanzierungssätze der Unternehmen wegen der USA Schulden steigen, werden sie ihre Bilanzen aufräumen. Nach ein paar Jahren deleveraging und surving of the fittest hat man sogar bessere Unternehmen als zuvor. Auch hier: Es hilft am Ende einen nur die Lethargie weiter, nach breiter Streuung besser sehr wenig in das Depot einzugreifen.
125% zum BIP. :-)
die USA können in Dollar nie Pleite gehen, damit können sie nach Belieben neue Schulden aufnehmen, da die Kennzahl des BIP zur absoluten Schuldenhöhe in eigener Währung quatsch ist.
Hallo Titus,
das mag vielleicht sein, aber Pleite gehen ist nicht Gegenstand meines Kommentars gewesen, sondern Verteuerung der Refinanzierungssituation. Und hierauf Bezug nehmend ist die Kennzahl des BIP zur absoluten Schuldenhöhe ganz sicherlich kein „Quatsch“, sondern letztlich relevant für die Schuldentragfähigkeit und damit für die Frage, wie hoch die Risikoprämie für ausgeliehens Geld muss. Und vergiss nicht, dass sich die USA (anders als Japan!!) ganz vornehmlich bei ausländischen Gläubigern verschulden. Du kannst Dir ja überlegen, wie weitgehend ausländische Gläubiger bereit sind, ihr Geld einem Schuldner auszuleihen, der es selbst entwertet.
Und Spielchen über negative Realzinsen wegen erhöhter Inflation funktionieren nur dauerhaft, wenn die Wirtschaft sehr stark wächst, wie es zum Beispiel nach dem 2. Weltkrieg der Fall war. Andernfalls verarmen die Konsumenten zunehmend und können keinen Fuel mehr aufbieten, denn die USA leben bekanntermaßen sehr stark vom inländischen Konsum. Die USA haben ihre Verschuldung in den letzten Jahren exponentiell hochgefahren, in normalen Wirtschaftszeiten, also ohne besonders signifikanten Effekt! Die entsprechenden politischen Verwerfungen und Trumpismus und so weiter kann man doch jetzt schon wunderbar sehen.
Ich habe keine Kugel, und ich lasse mich nicht dazu verleiten, ein Szenario vorauszusagen, ob und wann sich der Handlungskorridor der amerikanischen Fiskalpolitik verengt. Es ist für meine Aktienstrategie auch vergleichsweise unbedeutend, wie es eben unbedeutend sein kann. Und gleichzeitig frage ich mich aber, warum andere meinen mit ein paar Charts aus der Vergangenheit, dass ausgerechnet sie das können, solche treffsicheren Vorhersagen zu machen á la die USA kann sich in USD verschulden oder im Zweifel greift die FED ein. Eigentlich müsste man sich kritisch fragen, ob man das wirklich sauber fundieren kann oder doch eher einem Glaubenssatz unterliegt.
Nach dem Lesen folgenden Artikels würde ich eher zu einem ETF greifen, im Indien in Depot abzubilden.
https://abilitato.de/fairfax-india-aktie-direkt-am-aufstieg-indiens-teilhaben-100-prozent-potential-bis-zum-fairen-wert/
Hallo Thomas,
ich habe den Franklin INdia ETF (A2PB5W).
Danke Titus und Börsenhai
Lieber Ben,
sehr guter Artikel, den ich persönlich so unterschreiben kann. Als ich am Montag ins Depot schaute, hatte ich sogar eine Limitkauforder für Microsoft gesetzt (bei 339 EUR). Ausgeführt wurde sie aber nicht. Mal sehen ob es ein „leider“ nicht ausgeführt wird oder ein „zum Glück“. Das werden die nächsten Wochen zeigen.
Ein Fazit aus deinem Beispiel des 89-Jahre-Fonds: Nur sehr fundamental und langfristige Trends (damals Industrialisierung) und darin dann große Burggräben (Eisenbahnen können sich eigentlich nur von innen heraus Schaden) bringen Kanditaten hervor, die wir evtl. an unsere Kinder (erfolgreich) vererben können. Eisenbahnen werden weiter diesen Status behalten vermute ich. Heute haben wir einen sehr langfristigen Trend der Digitalisierung. Deswegen denke ich, dass man mit solchen Schwergewichten wie Microsoft oder Alphabet ziemlich lang Freude haben wird. Auch wenn der Burggraben wahrscheinlich etwas geringer sein könnte als bei den Eisenbahnen, ist er dennoch sehr hoch.
Ein weiter Gedanke zum Thema Schulden. Hier denke ich ähnlich wie Tobs, dass dies nicht bis in alle Ewigkeit so weitergehen kann. Übergeordnet könnte man sagen, das Schulden die für Dinge gemacht werden, die einen klaren strukturellen, systematischen Vorteil in der Zukunft bringen, sind durchaus sinnvoll. Diese beschränken sich aber meist ganz von allein, da ja die Vorteile der Zukunft dann auch mehr Einnahmen generieren und Schulden weniger notwendig machen.
Leider sieht es in den Regierungen (und manchmal auch Unternehmen) aber meistens sehr viel anders aus. Gefühlt geht ein großteil der Schulden für kurzfristige Zufriedenstellung der eigenen Klientel drauf. Egal ob das Sozialleistungen sind oder Steuererleichterungen oder was auch immer. Vielleicht geht die Schuldenmachererei länger gut, als man denkt, aber irgendwann bedarf es einer Bereinigung. Und die kommt dann auf einmal „sehr überraschend“. Ein Beispiel: Bei der Finanzierung unserer Immobilie haben mir alle Berater gesagt, dass die Zinsen nie wieder hoch gehen werden (mit verschiedenen Begründungen). Nun ja das hat sich schneller geändert als gedacht. Dewegen bin ich da eher mißtrauisch wenn diese Verhältnisse der letzten Jahre allzuweit in die Zukunft geschrieben werden. Nur meine Meinung!
Fazit: Deswegen schaue ich bei den wenigen Einzelunternehmen in meinem Depot auf welche die ausgesprochen solide Bilanzen haben (MSFT, GOOGL, FAST, SNA etc.) oder zumindest einen sehr starken und sicheren Cashflow um schnell in einen konservativen Status zurückzukehren (MSCI). Außerdem sind starke Burggräben ein Garant für den stabilen Cashflow (bspw. CNI, ADP, LVMH etc.).
Beste Grüße,
Chrischaan
Hi Tobs
“ Grundregel Nummer 1: Die Konsensmeinung am Kapitalmarkt ist immer falsch. :-)
Dinge sind niemals so, wie sie wirklich sind, sondern so, wie die meisten glauben, das sie so sind.
Auch am Kapitalmarkt.
Wer gegen die Meinung der Schafherde ist, kann der klügste Professor sein und trotzdem Geld damit verlieren.
„warum die USA vermeintlich gegen die Grundregeln der Physik Schulden aufnehmen können ohne Limitierung“
Man unterscheidet zwischen nomineller, nomineller inflationsbereinigter Verschuldung und der Relation zum BIP.
Seit Beginn der Aufzeichnungen zeigen die Staats-Schulden auf nomineller Basis der USA nur nach oben.
auf eine graphische Verlinkung kann ich sicher verzichten. Die regelmäßigen Haushaltverhandlungen der Spitzen zwischen Dems und Reps in USA zur Erhöhung des Budgetdefizits und zur Abwendung des Shutdowns sind schon absolute NonEvents geworden
Gleiches gilt für die Tendenz der Schulden von Italien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Japan, etc. etc. usw usf
Die Richtung zeigt nur nach oben.
Wo hier ein Pivotpunkt am Horizont auftauchen sollte, möchte ich wirklich gern mal wissen.
An dem Tag fressen alle Anleger der Welt Löcher in ihren Teppich. Darum wird es nie dazu kommen.
Darum wird soviel über Inflationsbekämpfung gefaselt, der Job aber etwa so ernsthaft betrieben, wie wenn man einem Hund die Bewachung der offenen Wurstkammer überträgt und darum ist die Inflation auch die heimliche Geliebte jedes Finanzministers weltweit.
Ich erinnere mich, das früher eine Inflation von Null normal zu sein hatte. Jetzt erzählt uns die ganze bezahlte Medienindustrie, das zwei Prozent jährlicher Enteignung normal und wünschenswert wären. Die gleiche Medienindustrie verkauft uns auch bei Bedarf eine Inflation von drei % als normal, das ist einfach situationsbedingte Willkür.
Natürlich finanziert die ganze Welt die Schulden der USA und natürlich werden die Auktionen der US-Schuldtitel mit Argusaugen vom Kapitalmarkt überwacht, trotzdem ist es vorbildlich, wie transparent sie (scheinbar) sind.
Sollte es hier zu gravierenden oder gar systemischen Störungen kommen, wird die FED als erste unverzüglich handeln
und Dinge tun, die die japanische Notenbank schon lange tut, dann kauft sie eben selber direkt am Markt oder kauft Aktien direkt am Markt, dann müssen aus Not eben nur ein paar kleine Gesetze geändert werden und weiter geht’s. Phantasie haben die unlimited.
In Amerika ist das in ein paar Wochen erledigt, wenn es brennt am Markt.
Die Welt wird niemals still stehen bleiben.
Es gibt bestimmt und gab bestimmt unter den Chefs der Notenbanken weltweit echte kluge Köpfe, aber trotzdem sind sie unter dem Strich alle in die selbe Richtung gefahren.
Sollte es mal eine gigantische Währungsreform geben, sind aber wieder die Besitzer der produzierenden Unternehmen auf der Gewinnerseite. Das ist für mich die praktische Relevanz vom ganzen. Je mehr man sich die Geldmengenentwicklung anschaut und warum es so funktioniert und immer weiter so funktionieren wird, desto sicherer fühlt man sich mit dem Besitz von Aktien.
Und was leitest Du davon ab, das wäre die praktische Frage?
Und davon unabhängig: Wie hoch die Schulden in der Vergangenheit waren und welchen Verschuldungsgrad man den Staaten in der Vergangenheit zugebilligt hat, ist völlig irrelevant für die Frage, was ab morgen geht. Frag mal private Schuldner, welche pleite gehen. Die haben stets von ihrer Bank Geld bekommen, bis plötzlich an einem Tag nicht mehr ging. :-)
Thomas, Du bist meines Erachtens hier etwas overconfident, weil Du im Prinzip nichts anderes tust, als die letzten zwei, drei Dekaden in die Zukunft zu extrapolieren und falls das nichts wird, einfach mal die FED als Joker in den Ring schmeisst.
Wenn Budgetüberziehungen nicht gegenfinanziert sind, verlangt der Kapitalmarkt mehr Geld, insbesondere wenn die Schuldenlast schon ohnehin hoch ist, logischerweise. Spielchen mit höherer Inflation abzupuffern haben ein Limit, weil mit Sicht auf die Zinsstrukturkurve damit die langfristigen Refinanzierungssätze ebenfalls steigen. Und die USA hat viel langfristig zu refinanzieren…
Auf die Idee, die Physik außer Kraft zu setzen, kam GB ja mit der 49 Tages PM Liz Truss (bei der ich mich hier nochmal ausdrücklich dafür bedanken möchte, dass ich L&G Aktien und andere Leckereien aus GB zu einem Spottpreis kaufen konnte). Ihren 50 Tag als PM erlebte sie aus bekannten Gründen nicht mehr. Du magst jetzt einwenden, dass seien nicht die USA gewesen. Aber auch die USA sind nur die USA. Und auf Magic von der FED zu setzen, kann man machen, kann man auch enttäuscht werden. Sie wären dann irgendwann der letzte Käufer, nachdem asiatische Staaten ihre US Bonds sukzessive verkaufen. Und ein global gleichgerichtetes Interesse am Dollar dürfte es dann auch nicht mehr in der heutigen Form geben, wenn man sich anschaut, wie sich Handelsströme verlagern und nun zunehmend in anderen Währungen abgewickelt werden.
Vielleicht ist es irgendwann ja einfach so, dass die letzten Financial Engineering moves nicht mehr greifen, sondern dann wieder die Physik von allgemeinen Haushaltsprinzipien greift, also Tom USA realisiert, dass er keinen Boden unter seinen Füßen mehr hat, wenn er Jerry China einfangen will. :-) Warum sollte das – kategorisch – auzuschließen sein?
Das kann durchaus dazu führen, dass der Exzeptionalimus der USA Schnee von gestern ist. Die USA werden zunehmend ein normaler Akteur am Kapitalmarkt und dann gibt es diese Missmatchs zwischen Verschuldung und angemessener Prämie vielleicht eher nicht mehr. Das finde ich nicht mal was besonderes, sondern eigentlich die Bereinigung eines atypischen Zustands. Sie bleiben dann immer noch ein sehr mächtiges, wirtschaftlich einflussreiches Land, aber eben nicht unangetastet.
Wie auch immer: Die USA sind und bleiben ein tiefer Kapitalmarkt und haben weltweit die besten Unternehmer. Es lohnt sich also unabhängig davon sicherlich, dort investiert zu bleiben. Für meine Strategie ist es mehr oder minder nicht relevant, ich versuche gute Geschäftsmodelle mit nicht zu hohem Leverage einzukaufen, auch in den USA. Aber ich käme nicht auf die Idee, mich festlegen zu wollen, dass die USA einfach so weitermachen können, wie bisher.
Hi Tobs,
Zitat . „Vielleicht ist es irgendwann ja einfach so, dass die letzten Financial Engineering moves nicht mehr greifen, sondern dann wieder die Physik von allgemeinen Haushaltsprinzipien greift, also Tom USA realisiert, dass er keinen Boden unter seinen Füßen mehr hat, wenn er Jerry China einfangen will. :-) Warum sollte das – kategorisch – auzuschließen sein?“
Es kann sein, das mal ein Komet auf der Erde aufschlägt oder in San Francisco ein starkes Erdbeben passiert oder der Yellow Stone Park einen starken Ausbruch hat, nur die Wahrscheinlichkeit, das das morgen oder übermorgen oder nächsten Monat oder dieses Jahr passiert, ist eben verschwindend gering…
Und sie (die Amerikaner) haben mehr Financial Engineering moves im Köcher, als ein Hai Zähne hat…
und bei fiskalischen Exzessen bitte nicht nur auf Trump schimpfen, Biden hat es mindestens genauso gut draufgehabt und seine Nachfolgerin Harris wird es nicht anders machen.
Hi Thomas, ich glaube gar nicht, dass ich auf Trump geschimpft habe bzw. Biden bevorzuge; Trumpismus ist lediglich ein Synonym für Populismus und beschreibt in seiner spezifischen Ausprägung schlicht, dass dem Average Amerikaner vermeintlich einfach und eingängig die Ursachen für seine wirtschaftlichen Miseren erklärt werden sollen. Dass es im Querschnitt der USA so vielen Average Familien überhaupt schlecht geht und sie daher empfänglich für simplifizierende Erklärungsansätze sind, sollte nur ein Stück weit Beleg sein, dass endlos steigende Schulden wegen ihrer implizierenden Schwierigkeiten (zum Beispiel u.a. Inflation bei mäßigen Wirtschaftswachstum und verbunden damit reale Verarmung der breiten Massen) irgendwann einen Grenznutzen finden, also vielleicht nicht auf immer und ewig fortgesetzt werden können (das könnte ja Deine sehr klar vertretene These zumindest erschüttern, wobei das kann ich selber ja auch nicht wissen). Mehr sollte das nicht sein und ich würde hier in einem Aktienforum auch keinen politischen Colorit reingeben wollen.
Vielleicht einigen wir uns einfach darauf, dass ich mich weniger festlegen mag auf die Fortschreibung von Vergangenheitsereignissen auf die Zukunft und Du eben insoweit deutlichere Vorstellungen hast als ich. Am wichtigsten ist es vermutlich ohnehin, von derlei Erwägungen das Portfolio weitgehend unabhängig aufzubauen.
ich extrapoliere nicht nur zwei oder drei Dekaden, sondern
wie zum Beispiel hier „Debt outstanding amount“ beginnend seit dem Jahr 1790 etwa seit Gründung der USA
die Chartansicht.
https://fiscaldata.treasury.gov/datasets/historical-debt-outstanding/historical-debt-outstanding
Das sind immerhin schon 23 Dekaden hintereinander, in denen das Debt steigt… (230 Jahre) oder etwa 8 Generationen hintereinander von mir aus. ;-)
schöne Datenbasis übrigens, weil alle europäische Staaten z.Bsp. Umbrüche durch Kriege etc hatten.
Die USA können es auch so drehen, das sie dann eben die höchsten Zinsen zahlen, wenn sie das meiste Geld brauchen. ( Wie sie es zur Zeit ja auch tun, btw)
gibt es so etwas wie underconfident?
Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Natürlich habe ich nicht nur amerikanische Aktien aus den gleichen Gründen.
theoretisch kann ein Land (z.Bsp. USA oder jedes beliebiges andere auch) bei starkem Wirtschaftswachstum, guten Steuereinnahmen und moderaten Ausgabensteigerungen seine Verschuldung zum BIP senken, obwohl es mit dem gleichen Paar Schuhe seine Verschuldung nominell weiter steigert.
Diese gute Entwicklung ließe sich aber in Praxis nicht vor dem Regierungslager verheimlichen, das sofort Begehrlichkeiten wecken würde, weil immer Begehrlichkeiten da sind und schon wird das neu gewonnene „Geld“ an die eigenen Günstlinge verteilt. Auch das wird niemals enden.
Ein schönes Beispiel für die Phantasie der japanischen Notenbank/Regierung und Lehren aus der Verteidigung der HongKonger Währungsbehörde gegen den Angriffe von Hedgefonds(1998)
liefert zum Beispiel dieser Artikel.
https://www.ft.com/content/a452a9bc-5754-405d-8bb5-082d5caa60c1
Es gibt IMMER ein weiter und IMMER ein Morgen. Auch am Kapitalmarkt.
Sehr interessante Diskussion. Schuldendiskussionen sind irgendwie immer begleitet mit recht starken Aussagen und Meinungen. Da es schwer scheint dieses Feld so klar zu überblicken – zumindest für mich – möchte ich ein paar Fragen stellen. Vielleicht lässt sich dann der ein oder andere Standpunkt besser verstehen:
@Titus und Thomas: Wenn es tatsächlich so einfach wäre – Zentralbank druckt einfach Geld ohne Ende, weil man im eigenen Währungsraum eh nicht pleite gehen kann (was faktisch auch stimmt) – warum wird dies nicht noch viel exessiver betrieben? Seht ihr da einen Kipppunkt, sprich ab einer gewissen Beschleunigung der Schuldenmenge können Probleme auftreten? Gibt es da andere Faktoren, die diese theoretische Möglichkeit einschränken?
@Titus: Warum macht es keinen Sinn BIP und Schuldenmenge in eigener Währung miteinander in Relation zu setzen?
@Thomas: Interessanter Chart, der aber eigentlich nur die exponentielle Entwicklung der Geldmenge aufzeigt. Geld hat aber keinen Wert an sich (man kann es nicht essen, keine Häuser damit bauen oder Kriege damit führen). Geld gewinnt immer erst dann einen Wert, wenn man es mit etwas in Relation setzt, was man gegen Geld tauschen kann. Deswegen besteht für mich die einzige Erkenntnis in diesem Chart, in die Tauschgegenstände zu investieren. Das war aber wahrscheinlich auch dein Hintergedanke.
Ich könnte mir vorstellen, dass Geldmengenausweitung in folgenden Punkten unangenehme Nebenwirkung haben kann:
Wenn die Geldmenge stärker wächst als die Einkommen der Bevölkerung wird diese schrittweise ärmer gemacht. Wenn hier eine zu roße Diskrepanz besteht, könnte es doch zu Verwerfungnen innerhalb des Landes führen. Wie seht ihr das?
Ist eine abwertende Währung nicht nur für Länder sinnvoll, die einen regelmäßigen Exportüberschuss haben? Sprich wäre eine noch deutlichere Verwässuerung des Dollars (wie es Trump gern hätte) eher schecht für die USA, da die ja seit langem eine negative Handelsbilanz haben? https://de.statista.com/statistik/daten/studie/15635/umfrage/handelsbilanz-der-usa/
Ist dieses billige Geld evtl. auch ein Katalysator für geringere Produktivität der Unternehmen innerhalb des entsprechenden Währungsraums? Wenn Fremdkapital nichts kostet kann ich ja sonstwas für Projekte oder Übernahmen angehen, die ich mir, müsste ich Eigenkapital einsetzen oder 5% Zinsen auf das Fremdkapital zahlen, zehnmal überlegen würde. Könnte auf lange Sicht dieses billige Geld also zur zumindest teilweisen Degenerierung der Wirtschaft beitragen?
Es gibt bestimmt noch mehr Fragen, aber das soll erstmal genug sein.
Beste Grüße,
Chrischaan
es ist schlicht nicht im Interesse der Politik. Wenn man das von der Notenbank bekommene Geld dann in die eigene Wirtschaft packt, wo es ganz egal ist ob Sozialausgaben erhöht werden oder Infrastruktur ausgebaut wird, erzeugt man dann langfristig andere Effekte, zB auch Inflation oder ein Überhitzen. Der norwegische Staatsfond investiert genau deswegen nicht in Norwegen. Einen Kipppunkt wird es nicht geben, da es gerade die eigene Währung ist. Hier kommt es drauf an, wem man das Geld schuldet und das sind in Japan und den USA gerade die Japaner und die Amerikaner. Das sind die Unterschiede zu Deutschland und Herr Lindner, der scheinbar nicht weiß, dass Deutschlands Schulden gerade das Geld auf dem Konto der Firmen und Bürger ist. Spart er, werden alle ärmer. Und wegen der Exportorientiertheit ist es eh komplizierter wie mir scheint.
Und wegen den Kennzahlen, alle reden immer von Schulden zu BIP in der eigenen Währung. Da theoretisch beliebig viel Geld (Notenbankgeld) erschaffen werden kann von der Notenbank kann man, hat das keine Aussagekraft. Anders wenn die Schulden in anderer Währung vorliegt als der eigenen wie zB bei Argentinien, dann kann der Staat pleite gehen, da die Notembank nicht beliebig Dollar sondern nur Pesos schaffen kann und der dann abwertet und die Schulden in Dollar nicht schmälert.
Und das kann man nicht vergleichen mit zB Schulden im privatem Umfeld und den Einnahmen, denn hier hat man keinen Einfluss auf die Währung. Aber die Schuldenquote wird scheinbar immer so interpretiert als ginge es um Giralgeld und den Schulden einzelner Menschen. Das ist aber Äpfel mit Birnen vergleichen.
Aber ich glaube hier im Forum wird es einige geben, die mehr Ahnung und Wissen haben als ich. Der Fehler ist in Dogmen zu verfallen, denn dann glaubt und meint man nur und weiß nicht. Scheint dieser Tage viele zu befallen, nicht nur Politiker :)
Hallo Titus,
das mit dem norwegischen Staatsfond stimmt so nicht.
Es gibt eigentlich 2 Staatsfonds. Den Government Pension Fund Norway, der nur (!) in Norwegen investieren darf und den Government Pension Fund Global, der nur in ausländische unternehmen (auch nur in börsennotierte!) investieren darf.
Was wir kennen ist der globale Fond. Manchmal gescholten (weil 20% – oder so – weg waren) und oft bewundert, weil er einfach performant ist, und das über Dekaden.
Als Bonbon: ja es ist sehr relevant, ob Schulden in der eigenen Währung oder in Fremdwährung, aber auch, wer die Papiere hat! Nur in der EU ist das ein bisserl anders. Weil mitgefangen, mitgehangen – es ist nicht ein einziges Land (die sich untereinander „Kredite“ geben) und Teile der Schulden sind in Fremdwährung. Das ist aber länderspezifisch in Anleihen, die auf anderen Währungen beruhen.
@Borsenhai
Danke für die Richtigstellung. Ich meine hier natürlich den Government Pension Fund Global, da es ja gerade darum geht, die Einnahmen in US-Dollar die zur Verfügung stehen, zu investieren ohne Druck auf den eigenen Wirtschaftsraum zu erzeugen.
Titus, das klingt auf den ersten Blick einfach, Schulden in eigener Währung zu machen, um nicht pleite zu gehen und die Dinge am Laufen zu halten.
Davon haben vor Einführung des Euro die Südländer Gebrauch macht und daneben auch gleich davon profitiert, dass sie mit der einhergehenden Abwertung ihrer Währung international ganz gut wettbewerbsfähig waren.
Was war die Folge? Hast Du schon mal versucht in Spanien, Italien oder sonst wo eine Immobilie zu kaufen und sie langfristig auf Basis einer gefixten Marge zu finanzieren? Das ging noch nie dort, sondern nur auf Basis eines variablen Floaters. Weil eben kein Finanzierungsgeber langfristig etwas auf die Stärke dieser Währung geben konnte.
Darum führen solche Währungsspielereien schneller als den Leuten lieb ist dazu, dass kein Finanzierungsgeber bereit ist, seine Marge nicht nur auf einem Floater, sondern gefixten Zins draufzulegen. Du hast dann ein schlicht langfristig investitionsunfreundliches Klima. Darunter würde ein Land wie Deutschland, dass nicht nur Dienstleistungssektoren, sondern besonders (kapitalintensive) Industriesektoren unterhält, gleich mehrfach leiden. Langfristige Refinanzierungen, die stabil sind, liegen in unserem Interesse, meines Erachtens fiskalische Zauberspielchen weniger.
Ob die USA weiterhin einen exzeptionellen Status hat, um das doch machen zu können, wird die Zeit zeigen, also ob weiterhin global die Geschäfte in USD abgewickelt werden. Das ist natürlich Glaskugel.
Darum ist es ein Leichtes, mit mit Modern Money Theories aus dem Elfenbeinturm Politiker wie Lindner ins Abseits stellen zu wollen. Nur rein praktisch ist das zumindest gefährlich und ich verstehe sehr gut, warum ein Minister mit der Verantwortung eines Amtes nicht darauf eingehen mag. Ich bin kein Volkswirt und will mich auch nicht als solchen geben, wobei die ja schon untereinander uneins sind. Was aber wiederum nur (!) meine persönliche Meinung ist: Nicht wenige auch hoch dekorierte Wirtschaftswissenschaftler haben ein immenses Sendungsbewusstsein ohne das sie jemals bewiesen haben, dass sie mit vom Wähler anvertrauter Verantwortung ein Land govern können. Da sind mir Leute wie unser jetziger Finanzminister schon mal jedenfalls lieber.
MMT kann man auch aus der Perspektive betrachten, dass es eine Theorie ist, die den aktuellen Zustand am besten beschreibt. Ich bin ein Freund von wissenschaftlicher Basis, auf der man seine Entscheidungen trifft und das fehlt mir bei einigen Politikern. Herr Lindner diskreditiert sich meiner Meinung nach, wenn er in Talkshows die Zusammenhänge nicht erklären kann und oft mit Scheinargumenten versucht, der wissenschaftlichen Diskussion aus dem Weg zu gehen. Ohne gut geführten wissenschaftlichen Disput kommen wir meiner Meinung nach aber nicht weiter.
Darüber hinaus meinte ich genau das mit meinem Argument der Äpfel und Birnen, ich kann eben nicht einfach Volkswirtschaft mit privatem Hauskauf in Spanien vergleichen und das als Argument für sicherlich vorhandene volkswirtschaftliche Missstände vorbringen. Zudem ist es hier auch ein Scheinargument.
Aber genug Politik, ich bin weder Volkswirt noch Wirtschaftswissenschaftler und habe garantiert kein vollumfängliches Wissen in dem Bereich. Ich geh zurück in mein literaturwissenschaftlichen Schrebergarten :)
und lese gerne weiter interessiert die Forumsbeiträge hier!
Hallo Titus,
danke für die Rückmeldung! In einem stimmen wir definitiv überein: Ich sehe mich auch nicht als Experten und ja man kann sich verschiedene Dinge zusammen reimen, aber letztlich hat man sowieso nicht den vollen Überblick.
Ich halte mich auch mal zurück mit weiteren Meinungen. ;-)
Mein Fazit: Investieren in erstklassige Unternehmen, die sowohl keine Probleme mit Inflation als auch mit steigenden Zinsen hätten. Sprich solche die eine gewisse Preissetzungsmacht haben, viel organisches Wachstum bzw. schnell dahin zurückswitchen könnten und möglichst saubere Bilanzen haben.
Beste Grüße,
Chrischaan
PS: Mindestens das letzte der 3 Kriterien oben hat mich zurückgehalten in Starbucks zu investieren. Dennoch Glückwunsch an Tobs, der heute bestimmt mit breitem Grinsen auf die Position schaut. :-)
Moin Chrischaan,
ja, das ist vllt meine Vorbelastung im Wissenschaftsbetrieb, das mit den Unterschieden zwischen Meinen, Glauben und Wissen. Aber jeder soll und darf seine Meinung haben, die vom Gegenüber auch respektiert werden muss. Nur in Fachdiskussionen sollte man dann die Unterschiede wissen :)
Aber das mit Starbucks ist schon interessant, dass der Kurs so sehr anspringt wegen des CEO-Wechsels. Aber dann mal schauen, ob die Probleme vom neuen CEO besser angegangen werden.
Hi Chrischaan,
vielen Dank für die Blumen; ehrlicherweise kommt mir aber der Kursprung ungelegen, da ich noch munter am Akkumulieren war und bislang nur 150 Stück mein Eigen nennen kann. Mein Ziel war eine mindestens doppelte Positionsgröße.
Davon losgelöst: Werde ich weiterhin zukaufen bis zur geplanten Positionsgröße, aber wohl nur laufend über einen kleineren Sparplan.
Was mich eher ärgert: Das ich nach einer Startposition von Dominos Pizza bei rund 280 Euro nicht mehr die Kaufkraft/den Fokus hatte, noch mal deutlich nachzulegen. Sie gefallen mir echt gut, wegen der Aktienrückkäufe und enorm steigenden Dividenden. Aber ich halte sie trotz Wachstumsstory in Indien für heillos überbewertet (und liege damit vllcht wieder mal falsch und verpasse wieder das Beste? :-)).
Ich halte die jüngste positive Kursreaktion bei SBUX ehrlicherweise auch für was übertrieben, wenn ich auch den Wechsel des CEO natürlich sehr begrüße (zu den Gründen hatte ich mir hier ja deutlich exponiert). Vielleicht geht der Kurs nun auch wieder etwas runter. In den USA wird der Großteil des Umsatzes verdient, und hier kühlen sich Arbeitsmarkt und Konsumklima spürbar ab und wir alle wissen, dass dort viele Average Guys ihren Lifestyle mit ihrem monatlichen Einkommen ohne Rücklagen / Kreditkartenschulden finanzieren. Ob und wie lange dort so etwas wie eine Rezession läuft (die Kurse gehen ja im Zweifel mitten in der Rezession wieder hoch mit einem Vorlauf von rund sechs Monaten), ist mir aber vergleichsweise egal, ich nutze die Zeit dann gerne, aufzusammeln. Meine Einkaufsstrategie ist ja recht primitiv. :-)
Mal sehen, was der Chipotle Boss richten kann; Chipotle hatte es ja im Ackmann’s Pershing Square zu einer Top Position gebracht. Man soll nie von sich selbst auf andere schließen. Aber nach zwei Selbstversuchen in einem Chipotle in Europa frage ich mich wirklich, wieso die Leute für sowas einen Haufen Geld hinlegen. Ich habe diesen Restaurantbetrieb zwei Mal recht unbefriedigt wieder verlassen. :-) Bei SBUX und MCD kann ich es eher noch nachvollziehen…Für was der neue Boss jvon SBUX jetzt eigentlich so richtig steht, also ob er ein Restaurant-Tier oder eher Kapitalmarkt-Typ ist, weiß ich gar nicht – Ersteres wäre mir ganz klar lieber. Im jedem Fall ist SBUX so ein starkes Geschäft, dass auch ein neuer CEO im Zweifel wenig Schaden anrichten kann und eigentlich muss er fast nur die Fehler seines Vorgängers vermeiden…
Persönlich glaube ich an die starke Marke von SBUX und denke, dass wenn sie die Läden wieder propper managen (und nicht nur irgendwelche KI-Optimierungen durchführen und wieder mehr um das Kundenerlebnis als um sich selbst drehen), sie eigentlich langfristig und nachhaltig wachsen sollten, trotz aller Dämpfer in Asien und auch gerade in den USA. Wiederhole mich auch auf die Gefahr der Ermüdung aller hier Lesenden: MCD und Konsorten wurde Anfang der 2000er auch allerorten attestiert, sie seien am Ende ihrer Wachstumsmöglichkeiten. Ein paar Milliarden Burger später… :-)
Aus dieser Rubrik habe ich in den letzten Monaten auch einiges geladen an Yum China, MCD, Restaurant Brands und einige Locals aus HK/China, die hier niemand kennen und mit der Kneifzange anfassen würde.
Ich hab heute morgen meine letzte Starbucks Tranche VERKAUFT ! Gleich zu Beginn. Der Grund :
1) die Bilanzen sind nicht so ganz vom Feinsten, aber das wird der neue Chipotl CEO wohl in Angriff nehmen
2) — und hier kann ich nur die asiatische Seite beurteilen : die hatten frueher jede Menge recht recht interessanter Sitzgelegenheiten. Alle rausgeschmissen und durch langweilige graue Moebel ersetzt.
3) Das Angebot ist geschrumpft. Frueher gab es da mal sehr, sehr leckere Sandwiches. Heute kaum noch derartiges, nur Massenware.
Obwohl ich gerne nach SBUX gehe, ich war echt entteuscht.
4) So wie’s an der Boerse Blasen geben kann, so gibt’s auch im Kaffee Geschaeft Blasen. Es gibt einfach zu viel Konkurrenz. Selbst McD u DunkinDonuts und, und, und …. bieten jede Menge Kaffee Shakes an. Starbucks hat zwar einen Namen, aber es fehlt der Burggraben.
Trotzdem wuensch ich dem neuen CEO viel Erfolg !
Hi Manfed,
das ist interessant und bestätigt meinen Vorwurf, den ich immer wieder anbringe: SBUX hat in den letzten Jahren in den Stores kein glückliches Händchen bewiesen.
Deine Wahrnehmung beschreibt gut, was in dem unten verlinkten Artikel mit Self-Commoditization beschrieben ist
https://hbr.org/2024/06/how-starbucks-devalued-its-own-brand
Sie haben in letzter Zeit aus sich selbst ein durch einen beliebigen Dritten substituierbares Commodity gemacht, wie dumm, das Kundenerlebnis war genau ihr Burggraben gewesen. Weiß gar nicht mehr wo ich es her hatte, glaube im WSJ, sie haben irgendwann auch aufgehört den Kaffee in den Stores zu mahlen, womit die von Natur aus perfekte Raum-Aromatisierung wegfiel. Wie doof kann man sein, nur um vielleicht die Anlieferung und ein paar Arbeitsprozesse besser zu skalieren den Sucht-Duft nicht mehr zu verteilen?
Warum kam das so…? Ich weiß es nicht, vielleicht lag es an der von Dir beschriebenen Konkurrenz, hat man zu sehr versucht wie sie zu wachsen und seine eigene DNA als USP hierbei aus den Augen verloren? Wie auch immer, gerade in de Verbesserung dieser Missstände sehe ich das Potential für morgen.
Manfred, drück mir die Daumen und lass doch bitte noch mal das eine oder andere Scheinchen bei SBUX und gib ihnen und mir als Stakeholder eine erneute Chance! :-) :-)
Hi Manfred,
mchst du da den Viessmann? :-) Die haben ihr Wärmepumpengeschäft glaub ich zum bestmöglichen Zeitpunkt verkauft.
Wollen wir mal für Tobs hoffen, dass das keine Eintagsfliege war. Denn grundsätzlich sehe ich das ähnlich wie Manfred. Die Bilanz war in der Vergangenheit schon so na-ja. Und den Burggraben sehe ich auch nur sehr bedingt. Allerdings scheint der neue CEO wirklich gute Arbeit geleistet zu haben bei Chipotle. D der Fisch meist von Kopf her stinkt, könnte es umgedreht auch eine positive Wirkung geben.
Beste Grüße,
Chrischaan
Hi Chrischaan,
zur Bilanz: Das stimmt allerdings, was Du schreibst. Und doch kann man die Bilanz auch mit etwas Einwertung betrachten: SBUX hat in der Niedrigzinsphase – vergleichbar agressiv wie Domino’s Pizz auch – mehr Aktien zurückgekauft als sie Gewinn gemacht haben. Klar, gehebelt wir irre und das drückte das Eigenkapital gehörig bis in den negativen Bereich. Für die Anleger, die währenddessen dabei waren (ich ja noch nicht :-)), ist dadurch natürlich ein satter total return entstanden.
Damit hat Starbucks fraglos wie Domino’s Pizza für seine Aktionäre satte (im wörtlichen Sinne) Renditen verdient. Wegen des negativen Eigenkapitals kann man ja nicht mal mehr sinnvoll eine ROE ausweisen, sondern eigentlich nur ROA. Die ist in den letzten Jahren leider schon deutlich runtergekommen, aber soll je nach Quelle für dieses Jahr immer noch bei rund 15-17% liegen. In der jetzigen wirtschaftlichen Schwächephase und gfs. weniger prächtigen Cash-Generierung sind die dafür in den zurückliegenden Jahren aufgenommen Schulden natürlich nun Ballast in der Bilanz. Allerdings: SBUX hat rund 2/3 seiner Kapitalmarktfinanzierung langfristig angelegt und sitzt ja auch noch immer auf einem guten Batzen Cash + ist immer noch sehr sehr cash-generativ (wir sprechen nicht von einem Todgeweihten, sondern von einem Erkälteten – meine Meinung!). Ich vermute daher auch, dass deswegen der Marktkonsensus für die nächsten beiden Jahre in absolut (nicht relativ zum Ergebnis) weniger von einer Rückführung ausgeht, weil eben ein hoher Anteil an Anleihen erst wieder ab 2026 fällig wird.
Also, ich will es nicht schön reden und einen Schönheitspreis bekommt die Bilanz ganz sicherlich nicht. Dafür war/ist noch in den jetzigen Kursen einiges eingebacken.
Man wird es dann sehen, ich habe auch keine Kugel. Wünsch mir Glück, ich habe mich nun jedenfalls wie Odysseus an den Segelmast festbinden lassen und widerstehe den Klängen der Verkaufs-Sirenen, die durchaus in den nächsten Quartalen laut werden könnten.
Grüße
@ Chrishaan : ?????
@ Tops
Mach ich, Tops, mach ich ! Nur musst du dich noch etwas gedulden. In etwa 3 Monaten flieg ich wieder ins “ asiatische Starbucksland „. Bis dahin muessen die halt auf meinen Umsatz verzichten. Kann dann natuerlich dazu fuehren , dass der Kurs deswegen etwas einknickt. Das sind dann aber Kaufgelegenheiten fuer dich , ;-) Und wenn ich dann Anfang Dezember dort wieder eintreffe, dann aber hallo !!!!
Nur solltest du mir auch einen Gefallen tun : geh nach Shell und tanke da immer voll !!! Damit die Dividende von Shell steigt, und ich dann genuegend Scheinchen hab, die ich an der Kasse von SBUX abgeben kann . Dann steigen auch deine Aktien .
( Sowas nennt sich eine WinWin Situation !)
(Ach ja, noch was : Nein, ich trinke keinen Alkohol !! )
Alles klar Manfred.
Du wirst es kaum glauben, manchmal gönne ich mir an der Shell auch noch old school ne Bockwurst (mein Eindruck, an den Autobahn-Tanken mit Trucker als Klientel werden sie immer noch treu angeboten)! Die nächste soll Deinen Wohlstand wieder mehren! Gerne empfange ich Dich dann wiederum dafür im SBUX in Asien, wo Du vermutlich dann auch ohne Scheinchen, sondern bargeldlos bezahlst. :-)
Hi Manfred,
tut mir leid, der Vergleich war vielleicht zu weit ergeholt. :-/ Aber die Familie Viessmann hat ihre Wärmepumpensparte just dann verkauft, wo der ein oder andere dachte, das es jetzt rapide aufwärtsgeht fürs Geschäft, dank durchgestochenem Heizungsgesetz (sicher etwas vereinfacht dargestellt). Heute würden die wahrscheinlich keine 12 Mrd. mehr dafür bekommen. Ziemlich gutes Timing aus heutger Sicht. Daran musste ich spontan denken, als du von deinem Verkauft schriebst, da ein neuer CEO bei SBUX ja auch erstmal nur Fantasie auslöst.
Es kann aber auch anders kommen. Und der CEO-Wechsel bei SBUX ist vielleicht nicht soviel heiße Luft wie bei den Wärmepumpen damals. :-D
Viele Grüße
Chrischaan