Was Dich hier erwartet:
Was wie die Einleitung zu einem Witz klingt, ist Realität in meinem Dividendendepot. Vier US-Unternehmen und ein niederländisches Unternehmen zahlen zur Monatsmitte des September gemeinsam ihre Dividenden aus.
Wie immer gibt es alle Details, die Originaldividendenabrechnungen und meine persönliche Prognose zur weiteren Entwicklung des Aktienkurses. Alles in diesem Beitrag.
Bei den vier US-Unternehmen handelt es sich um IBM, Johnson & Johnson, Microsoft und 3M. Aus den Niederlanden gesellt sich Unilever hinzu. Bei keinem dieser Quartalsdividendenzahler gab es eine Dividendenerhöhung. Drei von ihnen hatten im Juni ihre Dividenden erhöht.
IBM
Über den Kauf von IBM habe ich hier berichtet.
IBM zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,62 US$ pro Aktie. Für die 25 Aktien im Divantis-Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 40,50 US$. Die Consorsbank, bei der ich die IBM-Aktien im Depot habe, rechnete zum Kurs von 1,1055 in Euro um. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 27,28 €. Sie wurde mit Wertstellung 10.09.2019 überwiesen.
IBM hat sich seit der letzten Dividendenzahlung vor drei Monaten ordentlich entwickelt. Es ging weitere 8 US$ aufwärts. Damit ist der Trend des Jahres 2019 fortgesetzt worden. Inzwischen steht ein Plus von 35% in den Büchern. Da ich die Aktie insofern zu teuer eingekauft hatte, bin ich jetzt erst -mit Dividenden – im positiven Bereich angekommen.
IBM ist aus meiner Sicht schwer einzuschätzen: Es ist große Substanz vorhanden und das Management kämpft um Marktanteile in neuen Technologien wie Cloud, Blockchain und Künstliche Intelligenz. Die Fortschritte sind aber enttäuschend im Vergleich zu dem Wachstum, das andere Unternehmen in diesen Bereichen zeigen. So lebt IBM weiterhin aus der Substanz und besitzt eine Dividendenrendite, die mit 4,5% im Technologie-Bereich unangefochten ist.
Meine Einstellung zur IBM-Aktie sieht im Moment so aus: wenn mir gar nichts mehr mit meinem Geld einfällt, dann kaufe ich IBM nach. Viel falsch machen kann ich damit nicht. Aber viel Freude werde ich – zumindest kurzfristig – auch nicht damit haben. Die Aktie schüttet sehr ordentlich aus, das ist es dann aber auch schon.
Anders sähe es aus, wenn wir noch mal eine marktweite Korrektur kriegen. Dann, bei Kursen um 100 US$, wäre IBM hochattraktiv. Insofern bleibt die Aktie auf meiner Watchlist und gehört zu den Titeln, die ich mir in einer Korrektur oder gar bei einem Crash ins Depot lege.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | IBM |
ISIN: | US4592001014 |
Im Divantis-Depot seit: | 04.12.2017 |
Letzter Nachkauf am: | 18.04.2018 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 25 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 125,66 € |
Gesamtkaufpreis: | 3.141,45 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 402,18 € |
Aktuelle Strategie: | Bei nächster Gelegenheit Verkaufen |
Johnson & Johnson
Johnson & Johnson habe ich hier ausführlich vorgestellt.
Auch Johnson & Johnson zahlt eine unveränderte Quartalsdividende von 0,95 US$ pro Aktie. Für die 150 Aktien im Divantis-Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 142,50 US$. Die Aktien liegen ebenfalls bei der Consorsbank, die zum Kurs von 1,1055 in Euro umrechnete. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 95,97 €. Sie wurde mit Wertstellung 10.09.2019 überwiesen.
Ganz anders als bei IBM sieht die Entwicklung von Johnson & Johnson (JNJ) in 2019 aus. Inklusive Dividenden beträgt das Plus lediglich 6,7%. An sich erfüllt die Aktie damit meine Renditeerwartungen. Da sie aber deutlich unter dem Marktdurchschnitt liegt, kann kein Investor wirklich zufrieden sein.
Noch im vierten Quartal 2018 notierte JNJ bei rund 150 US$, im Dezember dann der Absturz, von dem die Aktie sich bisher nur marginal erholt hat. Belastet wird der Kurs weiterhin von ungeklärten Vorwürfen und Gerichtsverfahren, wonach vor Jahrzehnten Babypuder in Kenntnis von krebserregenden Inhaltsstoffen verkauft wurde.
Für Langfristanleger halte ich JNJ gleichwohl für kaufenswert. Das Management ist erfahren genug, mit den Vorwürfen sachgerecht umzugehen. Und die Produktpalette ist nicht betroffen und über jeden Zweifel erhaben. Ich kaufe nur deshalb aktuell nicht nach, weil JNJ schon meine größte US-Aktie ist und der Depotanteil von 4,85% nicht durch Zukäufe, sondern Kurssteigerungen wachsen soll.
Ähnlich wie IBM würde ich JNJ aber ebenfalls in einer Korrekturphase oder Crashsituation „blind“ kaufen. Ein Traum wären hier Kurse unter 100 US$.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Johnson & Johnson |
ISIN: | US4781601046 |
Im Divantis-Depot seit: | 09.08.2012 |
Letzter Nachkauf am: | 23.01.2018 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 150 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 90,79 € |
Gesamtkaufpreis: | 13.619,23 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 3.629,54 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
Unilever
Mein Porträt von Unilever findest Du hier.
Von Unilever besitze ich 100 Aktien in meinem Depot bei der Comdirect Bank. Die Quartalsdividende beträgt 0,4104 €. Aus der Brutto-Dividende von 41,04 € wird nach Abzug der Steuern eine Netto-Dividende von 30,56 €. Sie wurde mit Wertstellung 11.09.2019 gutgeschrieben.
Bei Unilever steht im Jahr 2019 bisher ein Plus von 17,4%. Das entspricht ungefähr der Entwicklung des allgemeinen Aktienmarktes. Anfang September wurde mit mehr als 57 € ein neues Hoch markiert.
Bei Unilever habe ich das Gefühl, dass die Fahnenstange noch nicht erreicht ist. Denn das Wachstum ist stetig und der Aktienkurs eben noch nicht explodiert. Wenn man jetzt im Konsumbereich Aktien kaufen möchte, ist Unilever bestimmt keine schlechte Wahl. Ich will langfristig meine Unilever-Position noch auf mindestens 250 Aktien ausbauen. Aber auch da warte ich auf größere Kursrücksetzer. Vielleicht sehen wir ja noch mal Kurse um 40 €?
Wenn die große Börsenkorrektur ausbleibt, dann hat Unilever das Potenzial, auch die 60,00 € zu nehmen und in noch höhere Sphären zu klettern. Ich bleibe also investiert und freue mich auf die weitere Entwicklung. In welche Richtung auch immer.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Unilever |
ISIN: | GB00B10RZP78 |
Im Divantis-Depot seit: | 01.11.2017 |
Letzter Nachkauf am: | 07.02.2018 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 47,39 € |
Gesamtkaufpreis: | 4.739,09 € |
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden: | 444,69 € |
verkauft am: | 20.07.2021 |
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern: | 49,62 € |
Gesamtverkaufserlös: | 4.962,14 € |
Gewinn/Verlust: | 667,74 € |
Gewinn in Prozent: | 14,09% |
Microsoft
Die Nachricht über den Kauf der Microsoft-Aktien kannst Du hier nachlesen.
Voraussichtlich letztmals zahlt Microsoft eine Quartalsdividende von 0,46 US$. Denn in den nächsten Tagen sollte eine Dividendenerhöhung bekannt gegeben werden. Für die 100 Microsoft-Aktien in meinem Comdirect Bank-Depot bedeutet das jedenfalls eine Brutto-Dividende von 46,00 US$. Sie wurde zum Kurs von 1,1054 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern ergibt sich eine Netto-Dividende von 30,99 €. Sie wird mit Wertstellung 16.09.2019 überwiesen.
Microsoft ist in diesem Jahr einer meiner Top-Titel im Depot. Mit einem Plus von 40% in 2019 hat sich die Aktie seit meinem Kauf nun fast verdoppelt. Und ein Ende der positiven Kursentwicklung ist nicht in Sicht. Allerdings stagniert der Kurs im 3. Quartal etwas. Die Luft ist halt schon ziemlich dünn da oben. Immerhin ist Microsoft seit einiger Zeit das nach Marktkapitalisierung wertvollste Unternehmen der Welt.
Die immens hohe Bewertung ist bei Microsoft durch entsprechendes Wachstum gerechtfertigt. Und dieses Wachstum ist auch der Grund, warum ich an eine weitere positive Kursentwicklung glaube.
Gegenüber defensiven Titeln wie Unilever oder Johnson & Johnson ist Microsoft als Technologietitel allerdings deutlich anfälliger bei Marktkorrekturen. Wenn Du Microsoft in Deinem Depot hast oder sie noch kaufst, dann muss Dir dieses Risiko bewusst sein.
Für mich ist Microsoft eine ideale Ergänzung in meinem ansonsten weitgehend defensiven Dividendendepot. Durch die (nahezu) Kursverdoppelung seit dem Kauf hat sich der Depotanteil auf jetzt 3,4% hochgearbeitet. Ein Kurseinbruch bei Microsoft wäre zwar schade, würde aber mein Depot nicht ernsthaft gefährden. Ich bin ohnehin überzeugt davon, dass ein solcher Kurseinbruch nicht hausgemacht wäre – Microsoft also keine entsprechenden Nachrichten liefern würde. Und dann würde sich Microsoft vermutlich auch zeitnah wieder erholen.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Microsoft |
ISIN: | US5949181045 |
Im Divantis-Depot seit: | 11.10.2017 |
Letzter Nachkauf am: | 13.12.2021 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 100 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 64,49 € |
Gesamtkaufpreis: | 6.448,56 € |
durch Teilverkauf am 19.7.2024 realisierter Gesamtgewinn (Kurs & Dividenden): | 1.219,21 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 1.062,55 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
3M
Die letzte Dividendenzahlung dieses Beitrags kommt von 3M, die ich hier porträtiert habe.
Die Quartalsdividende bleibt bei konstanten 1,44 US$. Für die 60 Aktien in meinem Depot bei der Comdirect Bank ergibt das eine Brutto-Dividende von 86,40 US$. Ebenfalls zum Kurs von 1,1054 in Euro umgerechnet und nach Abzug der Steuern bleibt eine Netto-Dividende von 58,19 € übrig. Auch sie wird mit Wertstellung 16.11.2019 überwiesen.
3M ist nicht nur das Schlusslicht in diesem Beitrag. Die Aktie ist in diesem Jahr auch der schwächste Titel in meinem Depot. Das Minus beläuft sich inzwischen aber „nur noch“ auf 5,7%. Das ist in einem positiven Gesamtmarkt natürlich trotzdem dramatisch schlecht.
Im September hat sich 3M sogar von 155 US$ auf 171 US$ gesteigert. Ich hatte mir fest vorgenommen, bei einem Kurs von 150 US$ noch einmal 20 Aktien von 3M zu kaufen. Das Kursziel wurde aber nicht erreicht und jetzt sieht es auch nicht mehr danach aus. Bei nun 171 US$ finde ich die Aktie ehrlich gesagt zu teuer. Die letzten Prognosen zum Jahresergebnis zeigen kein Wachstum. Und ein Unternehmen ohne Wachstum verdient aus meiner Sicht kein KGV von 20 oder mehr.
3M profitiert zweifelsohne von seinem hervorragenden Ruf der Vergangenheit. Deshalb habe ich meine Aktien auch nicht verkauft und bin an Bord geblieben. Obwohl ich bei Kursen von über 200 US$ eine klare Überbewertung erkannt hatte.
Derzeit lautet meine Devise bei 3M: Bei Kursen über 160 US$ freue ich mich auf die Dividendenzahlungen. Bei Kursen unter 160 US$ gehe ich in Lauerstellung und in der Region um 150 US$ kaufe ich nach. Und wenn die Aktie nicht mehr in diese Region kommt, dann ist es halt so. Mit 60 Aktien bin ich gut dabei, der Depotanteil liegt bei 2,5%.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | 3M |
ISIN: | US88579Y1010 |
Im Divantis-Depot seit: | 12.01.2017 |
Letzter Nachkauf am: | 21.06.2022 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 85 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 159,43 € |
Gesamtkaufpreis: | 13.551,77 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 1.918,69 € |
Aktuelle Strategie: | verkaufen |
Zum Schluss
Mit diesen Dividendenzahlungen steigen meine Dividendenerträge im September 2019 auf nun 380,74 € netto. Im gesamten Jahr 2019 sind es 8.393,06 €.
Im Beitrag habe ich mehrfach von Korrektur und Crash geschrieben. Ich bin ganz sicher kein Crashprophet. Ob wir jemals wieder einen erleben – ich weiß es nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit besteht. Wir befinden uns am Ende eines Wachstumszyklusses. Die Börse müsste eigentlich einen konjunkturellen Abschwung vorweg nehmen. So wie sie das früher getan hat. Früher, als es noch positive Zinsen und Anlagealternativen gab. Jetzt ist alles verzerrt und die Börsenentwicklung ist kaum zu prognostizieren.
Ich bin deshalb vorsichtig, sammle Cash an und investiere nur sehr ausgewählt. Im September habe ich noch keinen Aktienkauf getätigt und fühle mich gut damit. Langfristig bleibe ich positiv gestimmt. Zur Aktie als Anlageform gibt es keine sinnvolle Alternative. Aber sollte es zur Korrektur oder zum Crash kommen, dann wird nicht vorher Bescheid gesagt. Dann kann alles ganz schnell gehen und dann ist es wichtig, einen Kaufplan und das nötige Cash zu haben.
Hi Ben,
habe die letzten Monate J&J und 3M aufgestockt. Es sind doch sehr komische Zeiten an der Börse.
Ich habe letztes Jahr Dezember ordentlich zugeschlagen. Aktuell kaufe ich stetig zu, Anfang des Monats das was aktuell günstig erscheint. Und wir haben die Bafög Schulden meiner Frau getilgt, also auch kein wirkliches Pulver mehr. Werde nächsten Monat trotzdem zukaufen und zusätzlich ein paar 100 € aufs Tagesgeld legen.
Aktuell liebäugle ich mit SAP, Allianz vielleicht auch wenn es unter 200 € geht. Mal gucken zwei Wochen sind ja eine Ewigkeit.
Letztes Jahr im Dezember war natürlich eine gute Gelegenheit. Momentan ist es nicht so einfach. Offenbar muss sehr viel Geld investiert werden, ansonsten sind die teils sehr hohen Kurse nicht ganz nachvollziehbar; es gibt doch diverse, größtenteils politische, Risiken, auf der anderen Seite ist die Lage der Unternehmen gemäß Unternehmenszahlen teils auch deutlich besser als es gefühlt seit mehreren Monaten berichtet wird…
J&J und 3M interessieren mich (zumindest derzeit) nicht, aber Allianz steht bei mir ganz oben auf der Liste für Nachkäufe. Der Kurs war ja jetzt länger unter 200€. Das ist schon lustig, man freut sich, wenn die Kurse steigen, auf der anderen Seite wartet man auf einen Einbruch für günstige Nachkäufe…
Obwohl es sicher keine schlechte Idee ist, wie mit einem Sparplan monatlich zuzukaufen, versuche ich auch, überdurchschnittlich hohe Cash-Reserven zu haben, um bei einem deutlichen Rückgang nachkaufen zu können…