Das positive Börsenklima nutzen und das Kapital erhöhen

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Wenn Du meinen Blog schon länger verfolgst, dann wirst Du bemerkt haben, dass ich meinen Depottiteln ziemlich treu bin. Ich kaufe sie aus Überzeugung und verkaufe nur sehr selten. Meistens zwingen mich Übernahmen dazu, einen Titel aus dem Depot zu verabschieden.

Und oft kaufe ich auch nach, um den Depotanteil weiter zu steigern. Immer mal wieder kommt es allerdings vor, dass ich zu einem Nachkauf „gezwungen“ werde. Wenn sich das Unternehmen nämlich zu einer Kapitalerhöhung entschließt.

Klar, ich muss natürlich nicht teilnehmen. Da meine Erfahrungen damit aber sehr gut sind, habe ich seit Bestehen des Divantis-Blogs an allen Kapitalerhöhungen meiner Depotwerte teilgenommen.

Und aktuell standen schon die Kapitalerhöhungen Nr. 2 und 3 in diesem Jahr auf dem Programm. Wo sie stattfanden, wie viel ich gezeichnet habe und wie alles abgerechnet wurde, erfährst Du in diesem Beitrag.

Die erste Kapitalerhöhung im laufenden Jahr fand im April bei der Deutschen Beteiligungs AG statt. Sie nutzte das positive Börsenklima und den damals hohen Aktienkurs zu einer Kapitalerhöhung. Zwar hat sich der Aktienkurs bis heute davon noch nicht wesentlich erholt, aber die Aktien aus der Kapitalerhöhung brachten bis heute trotzdem einen Kursgewinn von rund 30%. Für ein halbes Jahr wirklich ansehnlich.

So hohe Renditen erwarte ich bei den beiden jetzigen Kapitalerhöhungen nicht, würde mich aber natürlich trotzdem darüber freuen.

Veolia Environnement

Die erste Kapitalerhöhung kommt von der französischen Veolia, die damit teilweise die Übernahme des Konkurrenten Suez finanziert. Über die Übernahme hatte ich bei der letzten Dividendenzahlung ausführlich berichtet.

Vor der Kapitalerhöhung befanden sich 200 Veolia-Aktien in meinem Dividendendepot. Das Bezugsverhältnis der Kapitalerhöhung betrug ungewöhnliche 21:4. Der Bezugspreis von 22,70 € war angesichts eines Aktienkurses zwischen 27 und 29 € attraktiv.

Ich entschied mich daher, an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Da das Bezugsverhältnis so krumm war, konnte ich entweder 36 oder 40 neue Aktien zeichnen. Und dazu entweder 11 Bezugsrechte verkaufen (bei 36 Stück) oder 10 Bezugsrechte (bei 40 Stück) zukaufen.

Als Freund halbwegs runder Aktienpositionen entschied ich mich für die größere Option und erteilte der DKB den entsprechenden Auftrag. Die Order wurde innerhalb der Bezugsfrist bis zum 1. Oktober ausgeführt, Zahlbarkeitstag war der 8. Oktober. Die DKB berechnete mir neben dem reinen Kurswert der neuen Aktien (908 €) 10 € Provision für die Kapitalerhöhung, 6,93 € für die Bezugsrechte und weitere 10 € Provision für den Bezugsrechtshandel. Insgesamt zahlte ich 934,93 € für die 40 Aktien.

Abrechnung Bezugsrechte Veolia im Oktober 2021
Der Zukauf der Bezugsrechte
Abrechnung Kapitalerhöhung Veolia im Oktober 2021
Die Ausführung der Kapitalerhöhung

Damit habe ich nun 240 Aktien von Veolia im Depot. Insgesamt 20 € Provision ist zwar wirklich happig für eine Kapitalerhöhung. Gerechnet hat es sich trotzdem: Denn ich zahlte inklusive Gebühren 23,37 € für jede neue Aktie. Und der Aktienkurs liegt nun nach der Kapitalerhöhung 4,50 € höher. Für die 40 Aktien also ein Buchgewinn von 180 €. Die nehme ich gerne mit!

Auf einen Blick:

Unternehmen:Veolia Environnement S.A.
ISIN:FR0000124141
Im Divantis-Depot seit:14.08.2019
Letzter Nachkauf am:08.10.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:240
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:21,17 €
Gesamtkaufpreis:5.080,47 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:556,59 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

Transurban Group

Bei der Transurban Group ist es bereits die 3. Kapitalerhöhung, an der ich teilgenommen habe. Die ersten beiden Kapitalerhöhungen fanden im Jahr 2018 statt und ich zeichnete damals im Februar zu 11,40 AUD und im September zu 10,80 AUD neue Aktien.

Beides im Nachhinein attraktive Kurse, notiert die Aktie doch aktuell bei rund 14 AUD. Und dieses Kursniveau nutzte das Management zur Durchführung einer weiteren Kapitalerhöhung. Als Bezugspreis wurden 13 AUD bei einem Bezugsverhältnis von 9:1 festgelegt. Für meine bisher 600 Transurban-Aktien im Dividendendepot kann ich also 66 neue Aktien beziehen.

Auch damit soll eine Übernahme finanziert werden, nämlich die Akquisition von Westconnex.

Westconnex ist bisher schon zu 51% im Besitz von Transurban, die restlichen 49% (bisher bei der Regionalregierung liegend) sollen nun gekauft werden. Bei Westconnex handelt es sich um eines der größten Straßeninfrastrukturprojekte der Welt. Es umfasst mehrere Umgehungsstraßen im Großraum Sydney und ist noch für rund 40 Jahre lizenziert.

Über die weiteren Perspektiven habe ich bei der letzten Dividendenzahlung im September berichtet.

Die neuen Aktien sind voll dividendenberechtigt und die Dividende soll im 1. Halbjahr 2022 erneut – wie im 1. Halbjahr 2021 – 0,15 AUD betragen. Die Akqusition soll mittelfristig den freien Cash-Flow von Transurban steigern und damit auch wieder zu einem Dividendenwachstum beitragen.

Ich habe an der Kapitalerhöhung voll teilgenommen, die Bezugsfrist endete am 8. Oktober. Die Abrechnung erhielt ich am 19. Oktober. Für die 66 Aktien zum Kurs von 13 AUD zahlte ich bei der Consorsbank inklusive aller Gebühren 558,54 €. Die Provision betrug vergleichsweise niedrige 5,53 €.

Abrechnung Kapitalerhöhung Transurban Group im Oktober 2021

Damit habe ich nun die Schnapszahl von 666 Transurban Group-Aktien im Depot.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Transurban Group
ISIN:AU000000TCL6
Im Divantis-Depot seit:16.08.2016
Letzter Nachkauf am:11.10.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:666
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:8,12 €
Gesamtkaufpreis:5.407,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:848,38 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

Fazit

Mit den beiden Kapitalerhöhungen habe ich mich erneut an entsprechenden Maßnahmen in meinem Dividendendepot beteiligt. Beide Titel hätte ich zum Marktpreis nicht nachgekauft, da ich mein Geld lieber in andere Werte investiert hätte. Mit dem Discount, der bei Veolia deutlich stärker als bei Transurban ausgefallen ist, fühlt es sich aber in Ordnung an. Denn so verwässern meine Anteile nicht, ich steigere die zukünftigen Dividenden und habe die Chance auf Kursgewinne. Denn beide Aktien notieren ja stabil über den Bezugspreisen.

Neben diesen beiden Kapitalerhöhungen habe ich im Oktober noch zwei weitere Aktienkäufe für mein Dividendendepot getätigt. Sie stelle ich Dir in einem separaten Beitrag in den nächsten Tagen vor. Hier findest Du meine Watchlist.

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5 Gedanken zu „Das positive Börsenklima nutzen und das Kapital erhöhen“

  1. Hallo,
    wie konntest du denn an der Kapitalerhöhung von Veolio teilnehmen? Bei mir heißt es, dafür sind nur Aktionäre in Frankreich berechtigt und ich bei meiner Bank (ING) nicht. Kann das sein?
    Danke und viele Grüße
    Andreas

    1. Hallo Andreas,

      bei der DKB war das problemlos möglich. Ich wurde ganz normal angeschrieben und aufgefordert, eine Weisung abzugeben. Für französische Aktien ist die DKB definitiv meine erste Wahl. Bei der ING liegen meine Schweizer Aktien.

      Viele Grüße Ben

      1. Vielen Dank für die schnelle Antwort Ben. Dann sollte ich mir die DKB mal für die französischen Aktien angucken.

        Viele Grüße
        Andreas

  2. Hallo! Gibt es außer Consors noch andere Broker, wo man an Kapitalmaßnahmen australischer Aktien teil nehmen kann? Bei der DiBa geht es nicht. Vielen Dank!

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