Schwere Geburt: Dividendenabrechnung aus Australien

3.1
(14)

Bisher hatte ich keine besonderen Auffälligkeiten mit den Dividendenabrechnungen meiner australischen Aktien. Mit Sydney Airport, Spark Infrastructure und der Transurban Group habe ich drei Titel aus Down Under in meinem Dividendendepot.

Sie alle verwalte ich in meinem Depot bei der Consorsbank. Zum 15. Februar 2019 stand nun die Dividendenzahlung der Transurban Group an und diesmal hat es mächtig gehakt.

Es gab nämlich ein paar Tage später eine Abrechnung, aber nur über 0,01 AUD. Genau 2,15 € wurden mir gutgeschrieben. Das kann nicht sein, war mein erster Gedanke!

Dividendenzahlung der Transurban Group

Zweimal musste ich dann beim Kundenservice nachfragen. Zuerst hieß es, es sei alles in Ordnung. Mein Hinweis auf die Webseite von Transurban Group und die Aufforderung, beim Datendienstleister nachzufragen, führte dann zu einem „Okay, machen wir.“. 2 Wochen später dann eine Stornoabrechnung. Leider war die auch noch nicht korrekt, denn die ersten 0,01 AUD wurden storniert und stattdessen 0,28 AUD gut geschrieben. Die Dividende beträgt aber 0,29 AUD. Wieder ein paar Tage später, dann die erneute Korrektur.

Und nun – stimmt alles:

Für meine 470 Aktien erhielt ich pro Aktie 0,29 AUD Dividende. Gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr ist das eine Erhöhung um 0,01 AUD oder 3,6%. Insgesamt sind das 136,30 AUD. Die Umrechnung der Bruttodividende in Euro erfolgte zum Kurs von 1,6088. Von den 84,75 € brutto wurden dann insgesamt 22,08 € Steuern abgezogen. Es ergibt seine Netto-Dividende von 62,67 €. Sie wurde rückwirkend mit Wertstellung 15.02.2019 überwiesen.

Meine Steuerquote liegt mit 26,05% etwas unter vergleichbaren Dividendenzahlungen aus Deutschland. Woran das liegt? Die Transurban-Dividende ist in drei Abrechnungen gestückelt. Und der Unterschied liegt in verschiedenen Quellensteuersätzen. 15%, 10% und 0% wurden berechnet und jeweils voll auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet.

Die Originalabrechnung der Transurban Group-Dividende im Februar 2019 15% Quellensteuer

Die Originalabrechnung der Transurban Group-Dividende im Februar 2019 10% Quellensteuer

Die Originalabrechnung der Transurban Group-Dividende im Februar 2019 0% Quellensteuer

Die Transurban Group habe ich übrigens hier ausführlich vorgestellt. Ich habe sie weiterhin auf meiner Watchlist für Nachkäufe. Vorziehen unter den australischen Titeln würde ich aber derzeit Spark Infrastructure, da der Depotanteil noch kleiner ist (0,44%) und Transurban bereits eine gute Gewichtung bei mir erreicht hat (1,12%). Sydney Airport liegt sogar bei 1,37% Depotanteil. Insgesamt habe ich damit rund 3% meines Depots in Australien angelegt.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Transurban Group
ISIN:AU000000TCL6
Im Divantis-Depot seit:16.08.2016
Letzter Nachkauf am:11.10.2021
Stückzahl im Divantis-Depot:666
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:8,12 €
Gesamtkaufpreis:5.407,58 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:848,38 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

 

Dividendenzahlung von Welltower

Auch noch in den Februar 2019 fiel die Dividendenzahlung von Welltower. Der Vollständigkeit halber will ich sie an dieser Stelle berichten:

Für die 35 Aktien in meinem Depot wurde – wie in den Vorquartalen – eine Quartalsdividende von 0,87 US$ gezahlt. Der Bruttobetrag von 30,45 US$ wurde zum Kurs von 1,1414 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 19,86 €. Die Überweisung erfolgt rückwirkend mit Wertstellung 28.02.2019.

Die Originalabrechnung der Welltower-Dividende im Februar 2019

Auf einen Blick:

Unternehmen:Welltower Inc.
ISIN:US95040Q1040
Im Divantis-Depot seit:02.10.2017
Letzter Nachkauf am:--
Stückzahl im Divantis-Depot:35
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:59,89 €
Gesamtkaufpreis:2.096,17 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:306,48 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Dann bewerte ihn mit einem Klick!

Durchschnittliche Bewertung: 3.1 / 5. Anzahl der Stimmen: 14

Gib die erste Bewertung für diesen Beitrag ab!

Schade, dass Dir der Beitrag nicht gefallen hat!

Unterstütze die Qualitätsverbesserung!

Möchtest Du mir einen Hinweis geben, was ich besser machen kann?

14 Gedanken zu „Schwere Geburt: Dividendenabrechnung aus Australien“

  1. Meine Order für Spark Infrastruktur wurden wegen einer Kapitalmassnahme oder Dividende gestrichen. Weiss jemand näheres dazu?

    Caffeine

  2. Soweit ich weiß, ist es üblich, dass alle noch nicht ausgeführten Order bei Dividendenausschüttung automatisch gelöscht werden. Dadurch wird sichergestellt, dass durch den um die Dividende verringerten Kurs keine ungewollten Order ausgeführt werden.
    Man muss dann einfach eine neue Order aufgeben.

  3. Hallo Ben,

    ich habe mich auch schon mit australischen Aktien für mein Dividendendepot beschäftigt.
    Allerdings bereitet mir die hohe Quellensteuer von 30 % etwas sorgen, da nur 15 % auf die deutsche Kapitalerstragssteuer angerechnet werden.
    Kannst du mir einen Broker empfehlen, bei dem eine Vorabbefreiung für australische Wertpapiere möglich ist und auch funktioniert?
    Wie handhabst du dies bei deinen australische Wertpapiere?

    Grüße Dominik

    1. Hallo Dominik,

      ich habe 3 australische Wertpapiere im Depot. Bei allen Dreien handelt es sich um „Stapled Securities“, d.h. Aktien sind mit Anleihen zu einem Wertpapier gebündelt. Wie Du hier bei der Dividendenabrechnung von Sydney Airport sehen kannst, liegt die Quellensteuer nur bei 15, 10 und 0%. Sie wird – zumindest bei der Consorsbank – voll auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet.
      Mit anderen australischen Aktien (außer eben Sydney Airport, Transurban Group und Spark Infrastructure) habe ich keine Erfahrungen.

      Viele Grüße Ben

    2. In der Tabelle des Bundesfinanzministeriums (https://www.bzst.de/DE/Steuern_International/Auslaendische_Quellensteuer/auslaendische_quellensteuer_node.html) heißt es zu Australien:
      „bestimmte Dividenden (z. B. sog. „franked dividends“ und „conduit income“) unterliegen nicht der Quellenbesteuerung“.
      Ob eine Dividende „franked“ ist (https://en.wikipedia.org/wiki/Australian_dividend_imputation_system#Franking_credits; die Idee ist wohl eine ähnliche wie bei der Anrechenbarkeit der Körperschaftssteuer auf Dividenden in Deutschland vor 2002), das sollte im jeweiligen Jahresbericht des Unternehmens stehen. (Bei Transurban gibt es „franked“- und „unfranked“-Anteile der Dividende, Telstra-Dividenden sind „fully franked“, bei CSL Ltd. nur „unfranked“…)

      Im Zweifelsfall könnte auch ein Blick in das 2016 aktualisierte Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Australien und Deutschland helfen (https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Steuern/Internationales_Steuerrecht/Staatenbezogene_Informationen/Laender_A_Z/Australien/2016-10-17-Australien-Abkommen-DBA.html).
      Meine letzte Australien-Dividende lag zeitlich vor dieser Änderung (und war damals komplett quellensteuerfrei), insofern kann ich keine aktuellen Erfahrungen beisteuern.

  4. Hi Dominik,

    ich antworte mal, auch wenn ich nicht Ben bin und lege dar, wie ich Märkte abdecke, die steuerlich nicht optimal sind: ETFs.
    Beispiel Australien: hier bin ich diesen ETF investiert: https://www.ubs.com/ch/de/asset-management/etf-private/etf-products/etf-product-detail.ch.de.lu0446734526.basedata.html
    Factsheet von MSCI: https://www.msci.com/www/index-factsheets/msci-pacific-ex-japan-index/0192352188

    Das erlaubt mir, zu rund 55% in den australischen Markt investiert zu sein, ohne mir steuerlich Gedanken machen zu müssen.
    Ausschüttungsrendite des ETF zum heutigen Kurs: 3,61% bei halbjährlicher Ausschüttung und TER von 0,3%.

    Finde ich eine gute Lösung, die ich auch auf Länder wie Frankreich, Schweiz, Italien anwende, wo ich zwar etliche Unternehmen für interessant finde, aber auf den Steuerzirkus keine Lust habe.

    Gruß,
    Jörg

    1. Hallo Ben und Hallo Jörg,

      ich sehe es in Märkten wie Asien/Australien oder den Reits aus den USA genau so. Es gibt so viele tolle Unternehmen da hätte ich 300 – 400 Einzelaktien im Depot.

      Natürlich sagen Profis dass man mit 20 – 50 Werten Diversivizieren kann. Ich hab für mich festgestellt dass ich dann immer wieder Positionen finde die mir „fehlen“.

      Die Gebühren eines Faktor ETF wie High Dividend Low Vola oder einem Aristocrats zahle ich gern für eine steuereinfache Strategie und einem simplen Kauf ohne Hürden.

      Am besten fülle ich mich mit dem Vanguard FTSE All World Dividend. Wie oft mir schon eine neue Aktie gefallen hat und dann hab ich geschaut und Sie war enthalten.

      Abschließend möchte ich Ben für seinen Blog und sein Depot beglückwünschen. Sind tolle Perlen dabei.

      Grüße aus Oberbayern

  5. Hallo Ben,

    ich befürchte die aktuelle Dividendenzahlung der Transurban Group mit Payment Date 09.08.19 wird bei Consors wieder eine schwere Geburt. Wie aus dem folgendem Link zu entnehmen setzt sich die Ausschüttung pro Aktie aus vier Bausteinen zusammen: 0,1576 AUD + 0,0726 AUD + 0,0498 AUD +0,02 AUD = 0,30 AUD pro Aktie

    https://www.transurban.com/investor-centre/distributions-and-tax/distribution-components

    Ich habe am 12.08 die 0,02 AUD erhalten, am 14.08.19 die Bausteine 0,0726 AUD und 0,0498 AUD, der größte Anteil mit 0,1576 AUD pro Aktie fehlt jedoch noch und nach deinen Erfahrungen Anfang des Jahres glaube ich nicht, dass dieser Anteil noch folgt, es sei denn ein Kunde beschwert sich nachdrücklich bei Consors.

    1. Ich stehe schon seit mehr als einer Woche mit der Consorsbank in Kontakt. Die letzte Antwort lautete:

      „Bisher haben wir nur 3 Ertragsgutschriften durch die Lagerstelle erhalten. Durch den WM-Datenservice wurde noch ein vierter Ertragslauf veröffentlicht, um die fehlende Dividende zu zahlen. Wir haben uns schon an dem WM-Datenservice gewandt, um genauere Details zu erfahren.

      Derzeit müssen wir Sie noch um ein wenig Geduld bitten.

      Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag.“

      1. Hallo Ben, Schade,

        Bei IngDiba hat die Abrechnung von Sydney und Transurban an einem Tag im August funktioniert.

        Caffeine

  6. Weil hier in letzter Zeit so viel über Trade Republic verfasst wurde, hat denn jemand Erfahrung ob bei Australischen Stapled Securities die Dividendenabrechnung über Trade Republic korrekt funktioniert ? Wäre sehr Dankbar wenn dazu jemand was sagen könnte.

Kommentar verfassen