Was Dich hier erwartet:
Jetzt wird wieder mancher Leser denken: Warum so ungeduldig? 9 Jahre Haltezeit in einer Aktie ist doch noch nicht lang. Erst nach 20 Jahren lässt sich wirklich beurteilen, ob ein Titel seine Erwartungen erfüllt hat.
Das mag für einen Anleger zutreffen, der sich in der Aufbauphase seines Depots befindet. Und über regelmäßige frische Mittel verfügt, um in weitere Aktien zu investieren.
Ich selbst bin allerdings in einer anderen Phase. Möchte ich mich an einem neuen Unternehmen beteiligen, dann muss ich mich vorher von einer anderen Beteiligung trennen. Und deshalb vergleiche ich dann die Aussichten des möglichen Neuzugangs mit denen der zur Disposition stehenden Aktie.
Und zunächst hat mein Depotwert da einen riesengroßen Bonus. Ich bin schließlich kein Trader, sondern investiere langfristig. Und da dürfen auch mal schwächere Phasen für eine Aktie dabei sein.
Wenn ich mir allerdings klarmache, dass ich seit einigen Jahren nur mit Durchhalteparolen agiert und viele Enttäuschungen akzeptiert habe, dann muss ich eine Entscheidung treffen.
Und für diese Entscheidung, die ausschließlich auf die Zukunft ausgerichtet ist, gibt es für mich einige Faktoren. Schlussendlich haben sie zu einer Verkaufsorder geführt.
Was ich dabei alles berücksichtigt habe und wie die letzte bei mir noch angekommene Dividendenzahlung ausgefallen ist, erfährst Du in diesem Beitrag. Und außerdem dokumentiere ich den ersten Kauf, den ich mit dem Verkaufserlös getätigt habe.
Die Entscheidung selbst habe ich lange vor mir hergeschoben und immer wieder auf bessere Zeiten gewartet. Die jüngsten Quartalszahlen haben dann aber das Fass zum Überlaufen gebracht.
Die Aktie, die ich seit 9 Jahren im Depot hatte und die ich nun verkauft habe, ist Verizon. Das Nr. 1-Mobilfunkunternehmen in den USA habe ich hier ausführlich vorgestellt. Das Unternehmen verfügt immer noch über eine hervorragende Marktstellung in einer krisenfesten Branche. Die technologische Entwicklung (5G etc.) macht aber stetige Investitionen erforderlich. Und deren Kosten stiegen zuletzt deutlich. Ebenso wie die Zinsen für die hohe Verschuldung.
Dass es insgesamt kein guter Ausstiegszeitpunkt war, siehst Du an dem 10-Jahres-Chart. Die Endabrechnung meines Engagements ist gleichwohl noch positiv, dazu aber später mehr:
Dividendenzahlung
Verizon zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,6525 US$ je Aktie. Für die 200 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 130,50 US$. Der Smartbroker rechnete diese Dividende zum Kurs von 1,1093 in Euro um. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 87,59 €. Sie wurde mit Wertstellung 02.05.2023 überwiesen.
Entscheidungsfindung
Zu Verizon und der Entwicklung der Geschäfte habe ich alle drei Monate ausführlich auf dem Blog berichtet. Berichtet habe ich auch über die jährlichen Dividendenerhöhungen. Seit 2005 erhöht Verizon jährlich seine Dividende. Die Steigerungsrate erreichte in den Jahren 2008 und 2009 mit mehr als 6% ihren Höchststand. 2015 gab es noch mal 3,5% mehr, seitdem war jedoch jedes Jahr eine 2 vor dem Komma. Die letzte Dividendenerhöhung lag dann sogar erstmals mit 1,98% darunter. Und das bei einer Inflationsrate, die wir so seit sehr vielen Jahren nicht mehr gesehen haben!
Verizon ist seit einiger Zeit – gemessen an klassischen Parametern – niedrig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis hält sich im einstelligen Bereich. Geschuldet ist das allerdings auch rückläufigen Gewinnen, die vor allem durch die Zinsaufwendungen, hohen Investitionen und Margendruck bedingt sind.
Denn das Mobilfunkgeschäft ist zwar ein Oligopol, jedoch bietet es wenig Möglichkeiten, höhere Preise durchzusetzen. Denn mit T-Mobile US ist ein aggressiver Wettbewerber im Markt aktiv, der dem Platzhirsch Verizon zu schaffen macht.
Wenn ich mir vorstelle, wie der Mobilfunkmarkt in den USA in 5 bis 10 Jahren aussehen könnte (ich habe natürlich keine Glaskugel!), dann sehe ich dort Verizon nicht unbedingt besser aufgestellt als jetzt. Denn der Aufbau des 5G-Netzes wird weiterhin erhebliche Investitionen brauchen. Und ob sie jemals durch höhere Einnahmen zurückgeholt werden können, ist für mich offen. Ich vergleiche das eher mit der Versteigerung der UMTS-Lizenzen in Deutschland im Jahr 2000. Damals überboten sich die Mobilfunkunternehmen mit ihren Geboten. Wirklich daran verdient hat nur der Staat. Auktionsteilnehmer gingen pleite oder mussten später hohe Abschreibungen vornehmen.
Hinzu kommt die jetzt schon hohe Verschuldung von Verizon, die bei Nullzinsen verkraftbar schien, nun aber zunehmend teurer wird. Fälligkeiten müssen höher refinanziert werden und so schrumpfen die Gewinne weiter.
Und schließlich sehe ich den US-Dollar perspektivisch eher schwächer werden. Denn die Zinserhöhungen sollen ja nun in den USA ein Ende haben. Das bedeutet, dass der Zinsabstand zu anderen Währungen kleiner wird, da dort die Zinsen noch erhöht werden. Und damit fehlen zumindest Impulse, die den US-Dollar weiter stärken werden. Da Verizon im Wesentlichen in den USA Erträge erwirtschaftet, profitiert das Unternehmen von einem schwächeren Dollar nicht. Aber sowohl der Aktienkurs als auch die Dividendenzahlungen werden für mich als Euro-Anleger weniger wert sein.
Im Ergebnis rechne ich mit weiter sinkenden Gewinnen (die in absoluten Zahlen immer noch auf hohem Niveau sind) und wegen des hohen Wettbewerbs mit einer konstanten Bewertung der Aktie. Das bedeutet dann einen weiter sinkenden Aktienkurs in US-Dollar, der sich in Euro noch zusätzlich abschwächen kann.
Wie gesagt, es gibt keine Garantie, das ich mit dieser Einschätzung richtig liege. Aber mir ist diese Erkenntnis jetzt immer klarer geworden und ich sehe für mich deshalb keinen überzeugenden Grund mehr, an Verizon in meinem Depot festzuhalten.
Aktienverkauf
Am 4. Mai 2023 verkaufte ich meine gesamte Position von Verizon. 200 Aktien wechselten zum Preis von 33,925 € den Besitzer. Den Verkauf gab ich über gettex in Auftrag und zahlte so beim Smartbroker keine Provision. Ich erhielt 6.785,00 €.
Steuerlich habe ich damit einen Aktienverlust realisiert, da mein Einstand bei 8.674,71 € lag. Das ist ein Minus von 1.889,71 €. Dem stehen jedoch die erhaltenen Nettodividenden in Höhe von 2.153,18 €. Damit habe ich insgesamt ein Plus von 263,47 € bzw. 3,04% erzielt. Was natürlich auf die lange Haltedauer nicht befriedigend ist.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Verizon |
ISIN: | US92343V1044 |
Im Divantis-Depot seit: | 19.06.2014 |
Letzter Nachkauf am: | 15.03.2021 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 200 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 43,37 € |
Gesamtkaufpreis: | 8.674,71 € |
Insgesamt erhaltene Netto-Dividenden: | 2.153,18 € |
verkauft am: | 04.05.2023 |
Durchschnittsverkaufserlös abzgl. Gebühren und Steuern: | 33,925 € |
Gesamtverkaufserlös: | 6.785,00 € |
Gewinn/Verlust inkl. erhaltener Dividenden: | 263,47 € |
Gewinn in Prozent: | 3,04% |
Verwendung des Verkaufserlöses
Den Verkaufserlös habe ich bereits zu einem guten Teil wieder reinvestiert. Dazu werde ich in den nächsten Tagen noch separat berichten. Ein kleiner Teil ist im Mobilfunksektor geblieben. Ich bin nämlich wieder beim Vermieter von Mobilfunktürmen Vantage Towers eingestiegen. Das Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt und hier hatte ich im letzten Jahr über seine Übernahme berichtet.
Ich kaufte am 5. Mai 2023 16 Aktien zum Kurs von 33,00 € und zahlte lediglich 0,60 € für den Eintragung als Namensaktie. Insgesamt kostete mich der Kauf 528,60 €.
Von dem Kauf verspreche ich mir eine garantierte Dividende von 1,49 €, die wegen eines gerade abgeschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages ab dem nächsten Jahr gezahlt werden soll. Zugleich wollte ich noch vor dem Delisting der Aktie gebührengünstig kaufen. Etwas mehr zu meinen Motiven habe ich bereits direkt nach dem Kauf allen Abonnenten des Newsletters mitgeteilt. Wenn Du ihn noch nicht erhalten haben solltest, dann kannst Du ihn hier nachlesen.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | Vantage Towers AG |
ISIN: | DE000A3H3LL2 |
Im Divantis-Depot seit: | 05.05.2023 |
Letzter Nachkauf am: | -- |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 16 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 33,04 € |
Gesamtkaufpreis: | 528,60 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 0,64 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren. |
Gesamtgewinn mit vom 18.3.21 bis 10.11.22 gehaltenen 200 Aktien: | 1.777,69 € |
Hallo Ben
Habe die Geduld mit Verizon auch verloren vor kurzem. Dafür bin ich dann bei Union Pacifik eingestiegen. Die wollte ich schon lange im Depot haben. Sicher ist die Dividende erstmal deutlich geringer als bei Verizon, denke mir aber das Business bei Union Pacifik ist langfristig doch sicherer (Burggraben)und die Dividende wächst auch regelmäßig !
ja Claudi-oa, mit UNP bin ich auch zufrieden. SimplyWallStreet beschreibt sie treffend als „established dividend payer with acceptable track record“. Gesunde Ausschüttungsquote, 5-Jahres-Div-Wachstum bei 15%, Margen gut, ROI gut, Free CF steigt, Umsatz und Gewinnwachstum stabil oder steigen.
Was in meiner Juni-2022-Analyse der Aktie etwas abgefallen ist: Eigenkapitalquote von 22% und sinkend sowie Debt per Equity bei 270%. Sollte man im Auge behalten.
Oha, ein A zuviel, sorry, hab ich gar nicht bemerkt. Nun gut! Es scheint ja auch zeitnah ein neuer CEO zu kommen, und ein Hedgefonds hat seine Finger im Spiel, meistens auch ein Zeichen, dass Verbesserungen angestrebt werden, was Umsatz und Ergebnis betrifft! Aber der Burggraben ist halt schon enorm, und solche Unternehmen gefallen mir eben!
Btw: Hast du J&J im Depot?
ja lieber Claudio, ich habe längere Zeit 30x JNJ gehalten und kürzlich nochmal 5 nachgekauft. SimplyWallStreet gibt auch hier ein aus meiner Sicht passendes Bild wieder: „Adequate balance sheet and average dividend payer“.
Im April 2023 habe ich mir JNJs Kennzahlen nochmal näher angeschaut:
Höchste MarketCap im Drug Manufacturer Bereich (knapp vor Eli Lilly), gute Ausschüttungsquote, Margen gut, ROI mit 15% okay, stabile EK-Quote, Debt/Equity mit 0,5 nicht super, aber gut, Umsatz und Gewinn steigen tendenziell, Free CF schwankt etwas. 5-Jahres Div.wachstum mit 6% noch okay.
Ich bin mit der Aktie grundsätzlich sehr zufrieden, habe jedoch auch MRK und AMGN im Depot, die beide sogar noch besser laufen.
Hallo Ben
Kannst du uns noch an deinen Gedanken zu Vantages Towers teilhaben lassen?
Montag ist ja noch ein Handel möglich.
Deine Position sieht ja „nur“ nach mal sehen was passiert aus….
Liebe Grüße
Det
Hqllo Det,
Du hast also meinen Newsletter noch nicht abonniert?! Da hatte ich meine Gedanken zu Vantage Towers schon mitgeteilt. Aber Danke für die Anregung, ich habe einen Link dazu am Ende des Textes beigefügt. Dienstag ist auch noch ein Handel möglich und ich gehe davon aus, dass auch im Anschluss zumindest an der Hamburger Börse weiter gehandelt wird.
Viele Grüße Ben
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende. Deine Einschätzung zu Verizon könnte möglicherweise richtiig sein. Großes Gewinnsteigerungspotential sehe ich hier auch nicht. Der Markt in der USA wird wohl eher wenig/kaum wachsen.Das ist maximal ein Verdrängungswettbewerb und der geht auf die Marge. Hier sieht man wieder, Dividende ist nicht alles. Und ob die mittel und langfristig sicher sit bleibt abzuwarten.
Naja ob jetzt Vantage Tower eine bessere Alternative ist bleibt abzuwarten.Für mich definitiv nicht. Glücklicherweise gibt es ja noch bessere Aktien.
Hallo star,
könntest du ggf. mal deine zur Zeit am stärksten gewichten Titel hier bei Gelegenheit preisgeben da ich deine Beiträge bzw. Gedanken immer sehr schätze und deinen Qualitäts bzw. Langfristchartansatz als gute Orientierung ansehe.
Hallo Michael B. Meine größte Positionen sind Novo Nordisk und Microsoft. Bei Microsoft habe ich schon etwas verkauft, da mir die Position zu groß war. Dann kommt Munich Re, Apple, Nestle Pepsi und dann mit etwas Abstand Bechtle, Abb Vie, Hannover Rück, Linde, Allianz, Philip Morris, Procter&Gamble, Johnson&Johnson, Novartis, Unilever, Siemens usw. Ist eine bunte Mischung zwischen hohen Dividendenzahler wie Munich Re und Hannover Rück. Und Werte wie Novo Nordisk , Microsoft und Apple. Gute Kursgewinne, wenig Dividendenrendite, dafür aber höhere Steigerung pro Jahr. Und der Rest liegt dazwischen.
Ich kaufe seit Jahren immer wieder die gleichen Werte. Wichtig für mich ist, dass´es alles bekannte Firmen sind, in welche ich die hohen Beträge investiere und welche alle schon lange an der Börse sind und über ausreichend Historie verfügen. In aller Regel habe ich auf alle einen Sparplan (außer Microsoft und Nestle da hatte ich mal einen) und kaufe bei Kurseinbrüchen nach. Am besten wenn alle Kurse fallen, denn alle Werte können nicht gleichzeitig schlecht sein. Ich warte immer, bis der Chart nach Kurserholung aussieht und kaufe dann entsprechend zu. Das mach ich schon seit Jahren so. Da kann man natürlich auch einmal daneben liegen Wichtig ist nur, dass man absolutes Vetrauen in die Firma hat und nicht in zu kurzen Abständen nachkauft. Maximal 1-2 mal pro Jahr. Man sollte doch die fundamentale Entwicklung abwarten. Denn auch 1A Topfirmen können mal straucheln. Da sollte man dann nicht unbedingt in das fallende Messer greifen. Wnigstens nicht mehrfach.
Früher hatte ich auch auf möglichst hohe Dividende geschielt. Macht aber wenig Sinn, da man zuviel Schiffbruch erleidet. Nach wie vor, bin ich der Meinung, lieber ein Topunternehmen zu einem hohen Preis oder zu hohen Preis gekauft (z.B. L´Òreal, Microsoft, Novo Nordisk) als irgend ein Schrottunternehmen mit hoher Dividendenrendite (Verizon, AT&T usw). Bei den Topunternehmen hilft die Zeit, wenn das Unternehmen weiter wächst und das Unternehmen kann in die Bewertung reinwachsen. Ja das kann dann schon 5-10Jahre dauern. Aber bei Schrottunternehmen hilft nicht einmal das. Und jetzt unterstelle ich mal, dass wenn man über Jahre nur in 1A Topunternehmen investiert, kann man ja nicht so dämlich sein, über Jahre immer nur am Höchstkurs zu vielleicht überteuerten Preise zu kaufen. Das wird auch mal passieren, da braucht man dann eben Zeit. Aber in Summe schlägt man so wirklich DAX, Dow Jones, S&P500 und MSCI World. Manche Jahre ist man deutlich besser manchmal etwas schlechter. Aber in der Summe wächst auch hier der Abstand zu allen Indices.
Das ist aber nur meine Meinung zur Anlagestrategie. Muss jeder selbst herausfinden was für ihn das erfolgreichste ist. Naja und dann habe ich noch jede Menge Kleingemüse, wie Ametek, Nextera, Broadcom, Amgen, Medtronic, SAP, Deutsche Börse, Adesso, Accenture, Air Liquide, Oracle, Blackrock, MSCI, Paychex, Partners Group, Lechwerke, SWDSW usw.
Aber von allzu hoher Dividende halte ich mich (meistens) fern.
Star
Deine Strategie funktuioniert nur in Zeiten jahrelanger Aufwaertsbewegung. Nicht aber in Zeiten jahrelanger Seitwaertsbewegung, wie zb in den 70er Jahren , wo wir auch eine recht hohe Inflation hatten.
In dieser Zeit hat der Warren Buffet eine Versicherung ( Name hab ich vergessen) mit sehr niedrigem KGV und hoher Dividende immer wieder sukzessive nachgekauft.
Manfred das mag sein, dass es in Zeiten jahrelanger Aufwärtsbewegung (besser) funktioniert. Aber was soll in Zeiten einer jahrelangen Seitwärtsbewegung nicht funktionieren? Ich wüsste nicht warum.
Ja war das jetzt schlecht, dass W.B. immer wieder die Versicherungsaktie mit sehr niedrigem KGV und hoher Dividende nachgekauft hat oder nicht? Das verstehe ich nicht ganz, was Du damit sagen möchtest.
@Star und Manfred
…..wenn ich mich in eurem kleinen Tete a Tete mal ausnahmsweise einmischen darf ?
Manfred meint evtl. die Geico Aktie, die W.B. bis zum Erbrechen gekauft hat, bevor er diese Firma komplett übernahm wegen dem Float, wie er es nannte ? Oder ?
Ob aufwärts oder abwärts, es ist ja wie in einem funktionierenden Fahrstuhl, wenn man gut aufgestellt ist, ist das doch irgendwie egal, wie ich finde. Außer der Fahrstuhl bleibt mal stecken. Das Eine bügelt das Andere meistens wieder heraus. Ich denke mal, die Strategie von „Star“ ist schon mehr als OK, ich wende die auch größtenteils an. Ist durchaus auch sehr lukrativ.
Also Manfred, du als mein Hero, der mir ( uns allen ! ) auf meine Anfrage / Anregung hin die durchaus komplexe „Plancklänge“ ( Stringtheorie ) in einem vor Wochen hier veröffentlichen Beitrag vereinfacht erklärt hast ( nochmals Chapeau dafür ! ), durchdenke nochmal bitte die Anlagetheorie von „Star“. Die Frau oder der Mann oder das ES ( ist jetzt gegendert dargestellt, wir kennen „Star“ nicht in seiner Geschlechtigkeit ( das obliegt ….. wie soll ich es jetzt nennen ? Neutrum ? ), wir haben ja auch keine anderen Probleme ), egal, was sich also hinter diesem Namen verbirgt, hat schon recht mit der Anlagestrategie. Sehe ich wie oben gesagt größtenteils genauso.
Und übrigens Manfred, du als hier jahrelang als Mitflorist ( die wir ja alle sind ) und somit als Blumenkenner tätiger Kommentator, ich habe gerade wieder eine neue Frau kennengelernt. Kannst du mir mal als Florist eine neue Pflanze nennen ( bitte jetzt nicht wieder die Lychnis chalcedonica ), mit der ich die mir anvertraute Schönheit ( mein Herz klopft immer wieder, als wolle es den Luftangriff auf Dresden simulieren, wenn ich an sie denke ), becircen kann ? Manchmal ist das wichtiger als diese ganzen Aktien. Ich meine für’s Herz, oder Hertz ? Ich weiß gerade eben nicht, wie die kursmäßig steht. Egal, allerdings Manfred, du brauchst jetzt keine Extrawurst für mich zu braten, zumal du ja auch gar keinen eigenen Grill hast, aber kannst du mir eine dementsprechende betörende Pflanze nennen ? Muß nicht unbedingt die „Mimosa pudica “ sein.
Und an „Star“ gerichtet : Ich benötige mal ganz dringend eine Aktie die gen Himmel steigt. Und zwar möglichst schnell. Kannst du mir da eine empfehlen ?
Falls nicht, also wie gehabt.
Ähm, tja, dann wünsche ich wenigstens einen weiteren guten Wochenverlauf.
Aesop,
Eine rocket aktie kann ich dir keine nennen. ( versuchs mal mit short squeeze kandidaten .) Auf eine entsprechende Frage, hat der grossmeister kostolany mal geantwortet : “ Wenn Sie mich fragen, wie man an der Boerse schnell reich wird… Pistole an meine Brust, ich weiss es nicht ! Wenn Sie mich aber fragen, wie man an der boerse schnell arm wird, dann versuchen Sie, schnell reich zu werden !
Wer aber in zukunft sicher einen gigantischen zahn zulegen werden, das sind die KI Aktien. MSFT, GOOGLE, Amazon haben hier bereits einen fast nicht mehr einholbaren vorsprung, da das KI-potential exponentiell ansteigt. KI wird auch in zukunft jede menge konkurenzfirmen vor allem aus dem dienstleitungbereich platttrampeln. Sie werden die welt entweder total umkrempeln oder die welt wegen gezielter falschmeldungen in ein irrenhaus verwandeln. Das geht alles in exponentieller beschleunigung. Glaub mir !
Zu deiner Blume : mir fallen da spontan die blueten des jasmin baums ein. So nenn ich diesen baum jedenfalls. Dieser baum wird in Thailand als heiliger Baum verehrt, wegen des duftes, wenn er blueht, und er blueht fast immer. Hier bei uns wird er eher gemieden, da sich in diesen baeumen die white ladies , eine art
Hexen, aufhalten sollen. Ich hab aber noch keine gesehen !
Wie macht man an der Börse ein kleines Vermögen? Indem man vorher ein großes hatte. Letztendlich ist es auch immer etwas Glücksache mit den Kursen. Das weiß leider keiner, welche Aktie steigen wird.
Man kann aber auch umgekehrt vorgehen und sortiert die Werte aus, bei welchen eher nicht mit nachhaltigem Wachstum und Kurssteigerungen Kurssteigerungen zu rechnen ist. Und dann Geduld, Geduld, Geduld und nochmals Geduld.
Und solange es Dividende gibt und auf keinen Fall eine reduzierte Dividende, sondern eine Dividende mindestens auf Vorjahresniveau oder besser steigend, ist der Kursverlauf mir solange egal.
Irgendwann wird jeder Kurs den Fundamentaldaten folgen. Nach oben und nach unten. Also sollte man sich für die Aktien entscheiden, welche seit Jahren starke Ergebnise liefern, keine extrem hohe Ausschüttungsquote haben und auch in Zukunft mit stabilen Geschäften zu rechnen ist. Irgendwann folgt dann auch der Kurs. Und da bieten sich wirklich die langweiligen Aktien, wie Pepsi, Nestle usw.an. Und dann Geduld, Geduld, Geduld. Oder wie Kostolany sagte, Aktien kaufen, Schlaftablette nehmen, schlafen, schlafen, schlafen………
Hektisch hin und her, macht Taschen leer. Dummer Spruch aber er stimmt. Kaufe nur1A Qualität. Kaufe nur Aktien, in welche man auch 100% seinen Vermögen investieren würde.
Oder wie W.B. sagt, wenn man beim Kaufen schon an den Exit denkt und man nicht bereit ist, das Unternehmen 10 Jahre zu halten, sollte man die Aktie nicht einmal 10 Minuten besitzen.
Ich kenne niemand, wer mit hektischem Aktienhandel reich geworden ist. Ich verkaufe so gut wie nie.
Hallo Star,
wenn ich mir Deine Hauptaktien ansehe, stelle ich fest, fast identisch mit unseren. Tabakfirmen (BAT) haben wir vor 5/6 Jahren verkauft, an Stelle von Bechtle haben wir Nemetschek und an Stelle von Hannover Rück haben wir Talanx. Und einen Teil Deines Kleingemüses haben wir auch. Unser Tech-Anteil beträgt zur Zeit 23%.
Wenn ich mir Deine Titel ansehe, haben sie das Zeug, sich im Kurs alle 10 Jahre zu verdoppeln.
Man muss trotzdem sich regelmäßig seine Aktien ansehen, sind die Rahmenbedingungen noch so, wie beim Kauf, dreht der Vorstand nicht plötzlich an einem zu großes Rad (Bayer, Vonovia). Dann muss man sich auch von Titel trennen.
Deine Börsenweisheiten sind schön zu lesen, die Aussagen von Kostolany und WB. Es gibt aber auch anderes Sagen und Handeln von beiden. Schau Dir mal die Käufe und Verkäufe von WB an, dies steht konträr zu der WB zugeschrieben Aussage oben, er kauft und verkauft reichlich. Er hat immer Gründe dafür. Du kannst die Börsenentwicklungen von früher, in der Vorinternetzeit nicht mit heute vergleichen. Früher änderten sich Kurse in der Größenordnung von 5 bis Pfennig pro Tag oder Woche. Man konnte 3 Wochen in den Urlaub fahren, ohne das es an der Börse große Veränderungen gab.
Du sagst, ich habe noch keinen gesehen, der an der Börse schnell reich geworden ist. Ich kenne einen, einen Freund unseres Sohnes, er war jahrelang an der Börse in der Londoner City tätig. Er hat über 1 Million GBP aufs Konto angehäufelt, und sich dann mit einem Uni-Jobs zur Ruhe gesetzt, um ein ruhigeres Leben zu führen.
Hallo Manfred,
die Inflation, die in den 70igern begann und bis zum Euro dauerte, hatte eine andere Qualität als die heutige Inflation. Trotz der hohen Inflationsrate ist in den 70igern und 80igern der Lebensstandard der arbeitenden Bevölkerung in Westdeutschland stark gestiegen. die Leute konnten sich nun ein Auto leisten und in den Urlaub fahren (fliegen).
Damals hatte Geld noch einen Wert, wenn du dir Geld geliehen hast, zahltest du einen Zinssatz deutlich über der Inflationsrate, wenn du Festgeld kurzfristig angelegt hast, bekamst du Zinsen oberhalb der Inflationsrate.
Wir haben 1993 gebaut, mit 45% Eigenanteil und einen Hypothekenzins von 7,3%. In unserem Ortsteil, der neu erschlossen wurde, haben ca. 30 bis 40 Familien gleichzeitig gebaut. Jeder baute damals so groß, wie er es sich leisten konnte, hatte mindestens 25% Eigenkapital, wie damals üblich. Keiner musste wegen finanzieller Probleme das Handtuch werfen.
Und was ist seit Einführung des Euros und Globalisierung, die Reallöhne sinken und große Teile unserer Bevölkerung verarmt. Die Gründe kennt hier jeder, deshalb gehe ich darauf nicht näher ein.
Dann schreibst Du an Star, sein Anlageverhalten funktioniert nicht bei seitwärts laufenden Börsenindizes. Der seitwärts laufende Index ist der Mittelwert aller Kurse, es gibt steigende, seitwärts laufende und fallende Aktien. Dein Beispiel von WB mit Geico ist o.k.
Vor 2 Jahren begannen an der Leipziger Börse die Gaspreise zu steigen. Ich fragte einen Bekannten, der bei den Stadtwerken in der Nachbarschaft arbeitet, warum das so ist. Er sagte mir, das ist einfach erklärt, Merkel schaltet alle Atom- und Kohlekraftwerke ab, der Strom wird mit Gas erzeugt, der Mehrbedarf an Gas lässt die Preise steigen. Zudem steigt die CO2-Abgabe. Der Gaspreis im November 2021 war höher als er heute ist.
Für mich war klar, die Inflationsrate wird deutlich steigen und ich muss unsere Dividenden steigern. Dies habe ich im Oktober 2021 auf Ben´s Monatsbericht geantwortet, meine Einschätzung war, die Inflationsrate steigt auf 5%, das war vor Putin´s Überfall.
Wir hatten Allianz und Talanx im Depot, haben Allianz aufgestockt und Munich Re und Swiss Life zugelegt. Diese 4 Aktien machen zur Zeit 9,5% unseres Depots aus, sorgen aber für 16,5% unserer Dividende, die Dividendenrate dieser 4 Aktien beträgt im Schnitt 4,7%, die Kurse steigen und die Dividende jährlich auch ordentlich. Gestern und Vorgestern wurden wir mit Zahlungen zugeschüttet. Muss man dann Verizon oder AT%T haben? Unsere Überlegung ist, uns eine oder zwei zusätzlich zu kaufen.
Zu KI rate ich nur, man soll sich nicht verrückt machen lassen. Es hat immer industrielle Umbrüche gegeben, wenn in einem Bereich die Jobs wegfielen, kamen andere hinzu. Wer hat in den 80igern daran gedacht, das es das Internet, Handys usw. gibt?
Hier rate ich zur Gelassenheit, man muss sich den Veränderungen stellen.
Viele Grüße
Peter
An Peter P. und Manfred
Hallo zusammen,
irgendwie komisch, aber wenn ich Peter P. hier lese, denke ich automatisch an Peter Pan. Aber ich denke da sicherlich falsch, denn du Peter P. bist doch nicht der Peter Pan, oder ? Das wäre dann ja auch wie im Märchen.
Übrigens Peter P. zu deinem Satz .“…….. Nemetschek und an Stelle von Hannover Rück haben wir Talanx “. Dir ist ganz sicher bekannt, dass die Hannover Rück eine 50 % Beteiligung der Talanx ist ?!
Die Talanx ( ehemals HDI VaG ) war viele viele Jahre vor ihrer neuen Namensgebung lang ein dahin vegetierendes, verschwenderisches ( alleine die Incentive Reisen der Tochterunternehmen waren mehr als das Maß der Dinge an Verschwendung, eine absolute Schande gegenüber den Versicherungsnehmern, die das mit ihren Beiträgen zahlen, gilt analog für alle Versicherungsunternehmen ) Versicherungsvehikel mit einem abgehobenen Vorstand Baumgarten ( damals ) und danach einem noch abgehobeneren Vorstand namens Hass. Ganz miese Performance, all die ganzen Jahre. Mußt du mir jetzt nicht glauben, aber ich habe sehr viele Jahre für die HDI ( jetzt seit einigen Jahren Talanx ) im Finanzbereich gearbeitet, habe also einen guten Einblick in die finanziellen Gegebenheiten und deren damals ca. 176 Beteiligungsfirmen gehabt. Ich habe die Talanx damals beim Börsengang als Mitarbeiter nicht gekauft, allerdings ein paar Hannover Rück Aktien jedes Jahr im Rahmen des Mitarbeiter-Zuteilungs-Kaufprogrammes. Riesengewinne später damit gemacht, Hannover Rück war immer top, die HDI VaG / Talanx wurde von uns im Finance Accounting immer als der zahnlose Tiger bezeichnet. Die würde ich auch heute – lange nach meiner Betriebszugehörigkeit – nicht mit der Kneifzange anfassen. Die Unternehmenskultur bei diesen seit jahrzehntelangen immer gleichen Mitarbeitern ( ist wie bei Beamten, die Leute sitzen da und sitzen und sitzen…..und wenn die sich nicht totgesessen haben, sitzen die noch heute dort ) ändert sich so schnell nicht. Kommt hinzu, dass die den absolut maroden Gerling Konzern vor ca. 15 Jahren mit sehr großen Altlasten ( versicherungstechnisch gesehen ) für ca. 330 Millionen Euro gekauft haben, d.h. die Auszahlungen an die Versicherungsnehmer finden erst sehr sehr viel später statt, und zwar zu für die Talanx sehr ungünstigen Konditionen. Gerling war vorher auch schon in den Jahren vor der Übernahme sehr schwachbrüstig unterwegs ( daher der „Schnapperpreis“ ), ganz mieses Management. Habe gerade mal geschaut in Onvista ( stimmt ja auch nicht immer ) : Performance Talanx in 5 Jahren immerhin 31,3 %. Tja, das ist natürlich für mich persönlich so erotisch und erbauend, wie die in der „Göttlichen Komödie“ ( Dante ) schwarzgelockten Sünderinnen, die gleich einem Victoria’s-Secret-Katalog halbnackt in Schwefel und eisernen Ketten dort in den unteren Verliesen einherwandeln. Naja, für denjenigen, der’s kennen sollte.
Letzter Satz dazu : Die Hannover Rück hat die HDI VaG in so einigen vorherigen damaligen Jahren dank des Beteiligungsertrages ( EAV = Ergebnisabführungsvertrag ) vor dem Verlust bewahrt !, das wissen die wenigsten, woher aber auch. Dann doch lieber eine Allianz, Ping An oder Zhong An Insurance als diese deutsche Bude. Muß ja jeder selber wissen.
WB hat in der Tat in den letzten Quartalen richtig gut verkauft – absolut entgegen seiner ewigen Bergpredigten des immerwährenden „Buy and Hold“, Aktie 10 Minuten…..bla bla 10 Jahre halten u.s.w. Genauer gesagt, ich esse gerade mit größter Sorgfalt des nachts die letzten Reste meines Windbeutels auf, der mir gnädigerweise von einer karitativen Organisation des tags zur Verfügung gestellt wurde ( der Windbeutel passte größenmäßig nicht ganz durch die Tür, aber durch mein großes Wohnzimmerfenster ). Was soll ich zu solchen Transaktionen vs. der Bergpredigen eines W.B. sagen ? Auch er ist ein kleiner richtig durchtriebener Windbeutel, der zwar durch meine Tür passen würde, dem ich aber so peu a peu seine an das Volk gerichtete Aussagen nicht mehr so ganz glauben kann oder will. Das war mal ganz anders, aber mittlerweile glaube ich nicht mehr so ganz an seine erlauchte Durchlaucht bzw. Majestät des herrschaftlichen Investierens. Wenn W. B. mal schreiben würde, er hätte vielleicht 20 Milliarden USD in libanesische Guaven investiert, – die ganze Welt würde in dieselbigen investieren – , mir aber würde es nicht mehr das Lächeln ins Gesicht zaubern, das nur noch mit einem Meißel wegzukriegen wäre. Wann verkauft er die Guaven wieder ? Morgen ? Übermorgen ? Meine Liquidität erscheint mir unter diesem Aspekt etwas gerinnungsanfällig. Der alte Mann und das Geld, meinetwegen auch das Meer. Den Fisch an Bord zu holen ist wirklich sehr schwer.
Und by the way : Kostolany, der oftmals als so ehrenrührig bezeichnete war ein absoluter Zocker und kein Anleger, erst in viel späteren Jahren fand er seine Ruhe im „Buy and Hold“. Dabei belief sich sein Vermögen nie über 20 Millionen Euro, so gesehen ein ganz kleiner Fisch im kapitalistischen Aquarium. Aber zugegeben, mit sehr weisen, inspirierenden und intelligenten Sprüchen.
Zu Manfred :
Irgendwann werden die vielzitierten Wachstumsaktien ihren Zenit erreicht haben und wie Ikarus damals in der Sonne zerschmelzen und abstürzen. Wann ? Who knows. Wann ist dieser Zenit bei P & G, Apple….. und diversen KI – Aktien erreicht ? Habe schon überlegt, meine ( für mich ) große Apple Position zu verkaufen, das ist mir ja schon wirklich unheimlich, wie die steigt, steigt und steigt. Habe schon 500 % in nur wenigen Jahren mit der gemacht, das geht doch nicht immer so weiter. Die Performance macht mich einfach nur sprachlos.
Da finde ich schon die von dir genannte Jasmin Blüte weitaus interessanter, das verstehe ich sofort, zumal Jasmin einen sehr schönen Duft hat. Vielleicht kaufe ich den für meine „White Lady“, die natürlich keine Hexe ist. Mal schaun.
Hallo Äsop,
ich erinnere mich noch sehr gut an meine Kindheit vor 65 Jahren, für Kinder U10 der Innungsmitglieder gab es am Nikolaustag eine Sonderaufführung im hiesigen Stadttheater. An die Aufführungen Peter Pan, Rumpelstilzchen und Frau Holle kann ich mich noch gut erinnern. Wenn ich Deinen Artikel lese, an wen denke ich dann?
Ich habe zu den Titel, die Star im Depot hat, nur wertfrei gesagt, statt Bechtle haben wir Nemetschek und statt Hannover Rück haben wir Talanx im Depot.
Wenn Du mich gefragt hättest, warum wir statt Talanx nicht Hannover Rück ins Depot genommen haben, dann hätte ich Dir geantwortet, gegenüber einem reinen Rückversicherer haben wir uns für Talanx entschieden um das Risiko zu verringern. HDI, Gerling und die Beteiligungen von Talanx kenne ich, vielleicht schon länger, als Du lebst. Ich habe früher mit dem HDI zu tun gehabt, war selbst dort versichert.
Eine Frage an Dich, wurdest Du auf der Straße eingefangen und beim HDI zwangsverpflichtet? Wenn ich in einer Firma eintrete, informiere ich mich vorher eingehend. Und da Du so lange beim HDI/Talanx warst, muss ich fragen, warum hast Du dich nicht früh genug um einen besseren Job bemüht? Nach Deiner Aussage muss dies ja eine fürchterliche Firma sein.
Äsop, wir sind im November 2014 bei Talanx eingestiegen, bei einem Kurs knapp unter 24,00 EUR. Die Aktie ist so schlecht gelaufen, heute liegen wir nur 103% im Kursplus, nach 8 1/2 Jahren !!!!! Zudem haben wir über 13 EUR Dividende schon einkassiert.
Äsop, wir haben Deiner Meinung nach in einer Bruchbude investiert. Wenn ich jetzt bösartig und gehässig wäre, würde ich Dich fragen, hast Du den Finanzbereich bei Talanx vor unserem Einstieg verlassen? Dann könnte man sagen, und von nun an ging es bergauf.
Meine Meinung zu den sogenannten Börsen-Gurus ist deckungsgleich mit Deiner.
Geprägt haben mich Ratschläge aus unserem Umfeld. Entscheidend ist der Satz:
>Peter, Deine Intelligenz kann hinderlich sein, um an der Börse erfolgreich zu sein, Du benötigst eine gewisse Bauernschläue, höre Dir viele Meinungen an, bewerte diese, und triff dann Deine Entscheidung, schlafe wenn nötig eine Nacht darüber. Mit der Zeit lernst Du, auf wenn Du hören und wen Du vertrauen kannst<
Äsop, und daran halten wir uns.
Ein schönes Wochenende allen,
Peter
Hallo Peter,
zu deiner Antwort vom 12.05., 18:21 h ( kann dir nicht direkt antworten, keine Möglichkeit unter deinem Kommentar zu antworten )
vielleicht bist du hier so etwas wie der Silberrücken auf diesem Portal, der Widerrede auf sich bezogen nicht sonderlich zu lieben scheint – und wie so häufig – gerne nur das Lob für seine lehrmeisterliche Textesammlung im Kreise seiner Schützlinge einheimsen will. Apokryph ( nicht im Sinne der Evangelien ) oder auch nicht, das will und kann ich an deiner Person nicht weiter beurteilen. Denn auch ich möchte wie du nicht gehässig und bösartig daherkommen – auch wenn es nach meinem Weggang von der Talanx deiner Meinung nach ja möglicherweise von da an nur bergauf ging. Klingt witzig, liegt aber, ohne groß nachzudenken, als Witz auf der Hand. Easy going, hab schon besseres gehört.
Ich informiere mich regelmäßig über Unternehmen, wenn ich mich bei denen bewerbe, aber vieles wie z.B. Kollegen, Mentalität, Unternehmenskultur, Netzwerke und Filz innerhalb von Unternehmen, keine Kostendisziplin u.a.m. erfährt man erst, wenn man dort arbeitet. Ich habe viele Jahre in der Abteilung „Rechnungslegung, Bilanzierung und Konsolidierung“ gearbeitet, die Abschlüsse ( Quartale / Jahresabschlüsse nach HGB, IFRS und US-GAAP erstellt inkl. Analyse und Kommentierung der Zahlen im Anhang ( der HDI VaG wollte schon sehr früh mit neuer Namensgebung an der NYSE gelistet sein, daher US-GAAP ) und von daher einen sehr guten Einblick in die Zahlenwelt gehabt. Nebenbei mußte ich die abzuführenden Steuern für die verschiedensten Incentive Reisen der Top Vertriebler und die ganzen Betriebsfeiern ermitteln. Das war ein wirklich interessanter Job bei bester Bezahlung inkl. aller Sozialleistungen und, für mich auch sehr wichtig, ich habe mit ganz tollen Menschen zusammen arbeiten dürfen.
Was mir dort absolut nicht gefallen hat, war die pure Verschwendung, mangelnde Kostendisziplin und die beamtenmäßige Arbeitseinstellung von nicht gerade wenigen, alteingessessenen Ur-Gestein Kollegen. Meine persönliche Meinung ist, dass der HDI VaG lange Zeit ein Schlafwaggon war ( keine Ahnung, wie es heute ist ). Ich habe ja gesehen, wie lange Dinge dort gebraucht haben, selbst die Dienstleistungen der Abteilungen untereinander war schleppend. Trotzdem war das eine sehr spannende Zeit für mich, und ob ich nun einen G+V Gewinn oder Verlust buchhalterisch berechne, ist egal. Außer die Verluste häufen sich, was aber nicht so oft der Fall war.
Danach bin ich in einem größeren Produktionskonzern angefangen, das war ein himmelweiter Unterschied. Nichts verschlafenes ( ist ein relativer Begriff, ich weiß ), da wurde mit viel Drive, Spaß und hohem Arbeitstempo gearbeitet und eine strikte Kostendisziplin eingehalten. War anfangs gewöhnungsbedürftig und schlauchte, aber dieses Unternehmen steigerte jedes Jahr den Gewinn. Das war der Schnellzug vs. HDI VaG.
Abschließend: Die Talanx hat nach ihrem Börsengang hohe versicherungstechnische Rückstellungen und DAC’s ( Deferred Acquisition Cost ) sowie Shadow DAC’s gekoppelt mit hohen Versicherungstechnischen Verbindlichkeiten ggü Versicherungsnehmern und langfristige andere Schulden von diversen Tochterunternehmen im Zuge einer Verschmelzung bzw. Auflösung dieser Tochtergesellschaften mit in die eigene Bilanz genommen. Viele dieser Tochterunternehmen waren vorher entweder in der Vollkonsolidierung oder in der Teilkonsolidierung ( je nach der prozentualen Beteiligung ) im Konzern mit drin. Danach mußten die voll konsolidiert werden, obige Altlasten waren dann auf die Talanx übergegangen. Ein Grund unter mehreren, die Aktie beim IPO und auch später nicht zu kaufen, und dabei bleibt es auch.
Ich denke mal, du hast aber bessere Informationen als ich über deine jahrzehntelangen Verbindungen zu diesen Gesellschaften – und als Kunde bist du sicher immer sehr freundlich bedient worden. Also, das muß ja dann eine gute Firma sein, oder ? Haben deine Quellen dir auch mal die schlechten Zahlen, über die teilweise recht schlechte Cost Ratio (Combined Ratio), die immens teuren ! Integrations – und Konsolidierungsgeschichten beginnend von vor ca. 18 Jahren ff gezeigt oder das Konstrukt dieser ganzen Firmenverpflechtungen ? Von den ganzen Bilanztricksereien, die den Gewinn pushen, mal ganz abgesehen. Frag die mal, was eine Weihnachtsfeier oder die Incentivereisen in den einzelnen Gesellschaften p.a. kosten / gekostet haben. Mir wurde bei diesen Zahlen immer ganz schlecht ( mir und meinen Abteilungskollegen war es aus gutem Grund strikt untersagt, diese Zahlen außerhalb unserer Abteilung weiterzugeben ), obwohl es die allerbesten Firmenfeiern in meinem ganzen Leben waren.
Aber : Alle diese genannten Dinge und prunkvolle Prachtbauten, teure Dienstwagen mit Chauffeuren für sämtliche Vorstände ( auch für Tochtergesellschaften ) und und ……..das alles bezahlt der Versicherungsnehmer (VN). Das Gute daran ist, die wenigstens VN wissen von diesem römischen Promp. Wie schon mal erwähnt, das gilt größtenteils auch für viele andere Versicherungen, aber wahrscheinlich ist anzunehmen, dass sich das in der heutigen Zeit etwas abgeschwächt haben dürfte.
Allen ein schönes Wochenende
In zeiten langer seitwaertsbewegungen werden hochkaraetige kgv s abgebaut, mangels wachstum. Da sind wachstumsaktien einfach out. So wie in wachstumszeiten bei “ schrottaktien“ irgendwann die gedult verlorengeht, so geht in seitwaertszeiten bei wachstumsaktien die gedult verloren. Da werden dann
wachstumsaktien zu „schrottaktien“ , da kaum noch wachstum vorhanden ist . Gerade andersrum.
Btw, unter „schrottaktien“ versteh ich was anderes. Tui zb , wirecard, etc.
Zu wb : der hat sich in solchen seitwaertszeiten mit langweiligen versicherungsaktien, langweiligen valueaktien eine ultragoldene nase verdiehnt.
@ Aesop
Nur eine SEHR KURZE Frage :
Unter welchen topics werden denn in der Bilanz verschwenderische Weihnachtsfeiern u Ä verbucht ?
@ Tops
Ist PingAn nicht auch eine Online Versicherung. Ohne Vertreter. Ping an ist natuerlich mehr als nur eine Versicherung, aber die bruesten sich ja sogar, dass sie in den online bewerbungen rauslesen koennen, ob jemand luegt.
Ich hab im wesentlichen nur noch
3 china werte, die restlichen firmen hab ich in diese 3 umgeschichtet : Ping An, Sinopec , und China Waters. Und ein neues Pferdchen hab ich im Stall : ein Trinkwasser Händler, den ich noch weiter aufstocken werde : Nongfu Springs.
Mit Sicherheit ist Ping An sehr digital, aber meines Wissens nach nicht pure-digital. Sie haben allerdings weiterhin ihren 10 Prozent Stake an Zhongan. Zhongan seinerseits hat ja als einen Geschäftsbereich sein Plattformgeschäft, stellt die also dritten Versicherern auch zur Verfügung. Vermutlich (ich weiß es tatsächlich nicht!) sourct darüber Ping An einiges an Digitalem. Wie Du aber schreibst, ist Ping An sehr vieles mehr als Versicherer bis hin zu Investment Banking. Und dann diese wirklichen/vermeintlichen (auch das weiß ich tatsächlich nicht zweifelsohne, habe immer nur davon wieder mal gelesen) Verstrickungen mit dem ehemaligen chinesischen Ministerpräsidenten, der von Xi Ping zurückgedrängt wurde….Au weia, aber da sind wir eben schon bei den China-Spezifika, wegen derer ich gut nachvollziehen kann, dass ich mit meinen China-Engagements eher allein auf weiter Flur stehe.
Verschwenderische Weihnachtsfeiern u. Ä werden überhaupt nicht in der Bilanz gebucht. Der Abschluß erfolgt über das GuVKonto. z.B. Aufwendungen für innerbetriebliche Bewirtung oder ähnl.
Wird im Soll gebucht, da das GuV ein Passivkonto ist. Erst wenn das GuV abgeschlossen ist, wandert der Saldo in die Bilanz. Je nachdem ob ein Verlust oder Gewinn im GuV angefallen ist, wird das entsprechend im Soll oder Haben in der Bilanz gebucht.
Sollte so ein. Ist aber bei mir schon ein paar Jahrzehnte her seit ich das in Buchführung hatte. Grundsätzlich würden sich im GuV noch andere Konten anbieten. Das ist jetzt vereinfacht ausgedrückt. Aber definitiv werden verschwenderische Weihnachtsfeiern nicht in der Bilanz gebucht.
Wird aber alles komplexer wegen dem geldwerten Vorteil. Die Weihnachtsfeier darf EUR 110 pro Person nicht überschreiten. Bei einer verschwenderischen Weihnachtsfeier sind wir wohl deutlich darüber.Damit liegt steuerpflichtiger Arbeitslohn vor. Den kann man jetzt mit 25% Pauschalsteuer besteuern alles was über den EUR 110,- pro Person liegt. Zusätzlich muss man aupassen wie die Auswirkungen in der Sozialversicherung sind. Das ist jetzt aber ein separates Thema. Ich bin mir sicher die Experten von Talanx können das buchen.
@Manfred
Die komplette Buchung lautet :
Eingang der Kreditorenrechnung, z.B. Miete der Feierräume, Catering, Musikbands……
Buchung :
1. Aufwendungen für Betriebsfeiern an Kreditor
2. Kreditor an Bank ( bei Bezahlung der Rechnungen )
3. Buchung beendet 😊
G+V ( Aufwand ) und Bilanzkonten ( Kreditor = Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ) werden angesprochen, also erfolgt eine erfolgswirksame Buchung, berührt den Gewinn oder Verlust.
Begriff der „Verschwendung “ :Es macht schon einen Unterschied, ob du nur 100.000 € für sagen wir mal 800 Mitarbeiter für eine Weihnachtsfeier buchst oder für die gleiche Anzahl 1.200.000 € ! Und das betrifft nur eine kleine Tochtergesellschaft von vielen im Talanx Konzern, ich meine damit die 1,2 Mio €.
Nongfu Spring hatte ich auch auf dem Zettel, habe über dessen Gründer einiges gelesen, aber mich noch nicht getraut zu kaufen. Vielleicht mal eine kleine Position, Trinkwasser geht immer.
@Star
Darf ich dich ein wenig korrigieren ?
Ich habe nicht geschrieben, dass, wie du sagst „Verschwenderische Weihnachtsfeiern u. Ä werden überhaupt nicht in der Bilanz gebucht“ dort gebucht werden !
Ferner : G+V ist kein Passivkonto. G+V Konten sind in Aufwendungen / Erträge ( Erfolgskonten ) klassifiziert, hingegen in der Bilanz zwischen Aktiv – und Passivkonten ( Bestandskonten ) unterschieden wird.
Es erfolgt bei jeder erfolgswirksamen Buchung im Hintergrund bei SAP sofort eine automatische Gewinn – / oder Verlust Buchung auf dem EK Konto. Einige Unternehmen jedoch buchen am Abschlußtag ( als allerletzte Buchung für das alte Jahr ) in der Tat den G+V Saldo über ein Verrechnungskonto in das EK Bilanzkonto und setzen damit die G+V auf Null. Wie gesagt, bei Anwendung der SAP Software und bei den meisten Konzernen erfolgt diese Buchung sofort im Hintergrund, die Aufwendungen / Erträge bleiben so gesehen in der G+V bestehen ( sie sind ja schon im Bilanzgewinn/Verlust enthalten ), werden aber am 01.01. eines jeden Jahres in der G+V auf Null gesetzt, d.h. die G+V fängt im neuen Jahr wieder bei Null an. Klar, ich weiß, in der Berufsschule wird das anders erklärt, aber das ist ja auch mehr didaktischer Natur und zum besseren Verständnis. Die wenigsten Berufsschullehrer haben außerdem wahrscheinlich jemals in der Praxis in Unternehmen buchhalterisch gearbeitet ( Ausnahmen bestätigen die Regel ). Da läuft das Ganze ein wenig anders, überhaupt in Konzernen.
Steuerliche Betrachtung Betriebsfeiern und Incentivereisen : Wäre schön, wenn man alles pauschal mit 25% versteuern könnte, dann hätte ich ja auch alles in relativ kurzer Zeit pro Tochtergesellschaft berechnen können. Fakt ist, dass man anhand einer exakten Aufstellung eine Gegenüberstellung gegenüber der Konzern Steuerabteilung machen muß, aus der ersichtlich ist, welche Versteuerungsform für das Unternehmen am günstigsten ist ( Günstiger Rechnung ). Bei Incentivereisen z.B. ist nicht jeder Posten steuerpflichtig, da muß man sich nach gesetzlichen umsatzsteuerrechtlichen Vorschriften jede einzelne Position en Detail ansehen und nach steuerpflichtig, steuerbar, nicht steuerbar und steuerfrei clustern ( z.B. Flüge von Auslandsmitarbeitern zum Event, ausländische Stars für die Unterhaltung……. ). Dann müssen die Körperschaftssteuerrichtlinien abgeklopft und berechnet werden ( es gibt hier ganz spezielle steuerrechtliche Vorschriften, wie Incentivereisen steuerlich zu behandeln sind ). Diese Aufstellung ist die Vorarbeit für die „Günstiger Rechnung“ ( Pauschalversteuerung oder nicht ) für den internen / externen Steuerberater und fließt dann nach dessen Prüfung zur Zahlung an das Finanzamt und in die Steuerbilanz mit rein. Gleiches gilt für Betriebsfeiern ( man feiert ja nicht im „Akropolis“ Restaurant beim griechischen Janis bei Souvlaki und einem Bier ), die aber bei Versicherungsgesellschaften i.d.R. so pompös ausfallen, dass die 110 € Grenze ( diese gilt nur für maximal 2 Betriebsfeiern im Jahr ) gerade mal für den Begrüßungscocktail ausreichen. Ich habe viele Incentivereisen für ca. i.d.R. 250 – max. 300 Vertriebler abgerechnet, da wurden in einer Woche über bis zu 18.000.000 € brutto inkl. Steuern verprasst, mit allem Luxus, Aktivitäten, Unterhaltungsprogrammen, Starauftritten, allerbeste Hotels, Hubschrauberflüge für alle Beteiligten u.s.w. Da frage ich mich schon nach der Verhältnismäßigkeit und dem Gedanken an die Versicherungsnehmer. Aber das muß mir hier niemand glauben, ich würde einem Fremden solche Zahlen vielleicht auch nicht unbedingt abnehmen, klingen sie doch allzu anrüchig, polemisch und hetzerisch.
Wer’s gelesen haben sollte : Es gab mal vor sehr vielen Jahren einen Riesenskandal bei der „Hamburg Mannheimer“ ( auch gerne als „Hamburg Mafia“ häufig betitelt ) aufgrund einer exorbitant hohen Incentivereise von ca. 250 Vertrieblern in das teuerste Bordell Ungarns ( oder ein anderes Land ), wo 3 Tage lang Sodom und Gomorrha auf Kosten der Versicherungsnehmer abgefeiert wurde. Alles auf Top Ebene. Die Jungs hatten das drauf.
@Tobs
Als ich noch für den HDI VaG / Talanx gearbeitet hatte, habe ich täglich auf dem PC einen speziellen Newsletter erhalten „Blick durch die Wirtschaft“ hieß der, mit allen topaktuellen Informationen speziell aus der Versicherungswirtschaft. Da habe ich einen anderen Blick – und zwar eher negativ behaftet – für die Versicherungswirtschaft und deren Dekadenz im Geldverprassen bekommen. Diese in speziellen Medien überlieferten Informationen, ähnlich wie in der Lebensmittelbranche die „Lebensmittelzeitung“, „Food“ etc. fachlich bezogene Artikel liefern ein ganz anderes Bild ab als in den sonstigen Medien lesbar. Aber wer hat da schon unbedingt Zugriff darauf ?
Mir gefallen die kosteneffizienten Unternehmen, bei denen noch „ E > A“ gilt, also Erträge sollten weitaus höher als die Aufwendungen sein.
Übrigens, ich habe auch die Zhong An Aktie ( damals gegründet von den 3 Ma’s, Jack Ma etc.) schon seit mehreren Jahren. Zum Glück damals ganz unten gekauft, schaut man sich den Kursverlauf ( obwohl die schnell wächst ) an, wären höhere Einstiegskurse schon im Minus. Aber die lasse ich einfach liegen, das braucht seine Zeit. Und stimmt, die sind ausschließlich Online ( ist ja auch im Namen enthalten ) ohne Vertriebler unterwegs, sehr sympathisch. Eben ein anderes Modell als unsere deutschen Agentur-Versicherungen mit „Telefax und Schreibmaschine“ ( ist mehr ironisch gemeint ).
Spannend!
Meine Zhong An Stücke habe ich vor grob 2 Jahren angefangen zu sammeln. Position ist bei mir mit 38% im Minus. Ich behalte sie ebenfalls in jedem Fall weiter! Glaubt man den Daten von Market-Screener, könnte es nächstes Jahr mit Dividenden losgehen. Die Gesellschaft hat insofern keinen track vorgegeben und ich sehe das auch leider noch nicht in so naher Zukunft. Mittel-/langfristig erhoffe ich mir insofern aber recht viel von diesem Titel.
@ Äsop u Tobs
Hmm, das hilft mir jetzt nicht viel weiter. Ich frag mal andersrum : Wie kann ich als Aktionaer in den Bilanzen / Anual reports sehen, ob eine Firma masslos geld verschwendet ?
@Manfred
Das weiß ich selber nicht.
„Verschwendung“ sind auch nicht unbedingt negative Investment-Kriterien, die ich bewusst filtere. Die deutschen Versicherer waren hier einmal ein Negativ-Beispiel, dass ich herausgegriffen habe bzw. eher veranlasst durch Äsop’s Ausführungen in Bezug auf den einen konkreten Versicherer meine eher allgemeine Bemerkung zur gesamten Industrie angeschlossen habe. Manchmal übertüncht der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen strukturelle Schwächen, was Wettbewerber nutzen können. Und das es manchmal auch ganz anders geht, zeigt schon mal der Blick auf disruptive Wettbewerber.
Unter meinen doch zahlreichen Depot-Positionen befinden sich vermutlich auch einige davon, die den einen oder anderen Vergnügungsabend mit Geschäftspartnern oder Kunden finanziert haben. Das tangiert mich eher weniger. Grundsätzlich aber bin ich froh, wenn das Management oder der Eigentümer (Familien als Beispiel) auf schlanke Kostenstrukturen besteht, und damit meine ich nicht nur nicht unnötige Incentives, sondern auch Organisation und IT. Das ist für mich eine Kernaufgabe eines Unternehmens, das Kapital Richtung Innovation, Produkt und Kunde zu allokieren. In einigen Geschäftsmodellen ist das aber fairerweise auch weniger inhärent als in anderen.
Wie kommt man an die Info? Weiß ich auch nicht genau. Am besten auch mal in Wirtschaftsmagazinen über die Unternehmen lesen. Darum brachte ich hier das Beispiel der Allianz. Zweifelsohne eine tolle Aktie, würde ich nie in Abrede stellen. Aber in FInanzmagazinen liesst Du ja nichts kritisches über die, während in Wirtschaftsmagazinen IT, Provinzfürsten und CEO und Strategie einschließlich Aktivitäten in USA sehr negativ dargestellt wurden. Solche negative Berichterstattung lese ich häufig aber auch zufällig und wahllos, nachdem ich ein Unternehmen schon lange habe. Wie gesagt, ich habe da keine „KPI“ in meinem Investmentansatz.
@Manfed:
In einer Bilanz siehst Du niemals, ob abgefeiert wurde oder nicht. Es sollte Dir als Aktionär auch egal sein.
Was Dich interessiert: Liefert das Unternehmen den Gewinn oder CashFlow, was Du erwartest.
Stell Dir vor:
Situation 1: 10 Vertriebler hauen 10 Mio in den Wind und das Unternehmen macht 20 Mio mehr Gewinn.
Situation 2: 10 Vertriebler hauen nichts in den Wind und das Unternehmen macht 20 Mio Miese.
Man kann jetzt diskutieren, aber das erste Unternehmen wäre mir lieber als Aktionär ;) Auch wenn ich es nicht gutheise. USGAP ist nicht besser als IFRS. In beiden lässt sich sowas verstecken.
Für Compliance-Fragen muss man das Unternehmen anschreiben, in der Bilanz sieht man sowas niemals.
Gab hier doch einen Schreiber der nur Aktien kauft die den Kurs und die Dividende in 10 Jahren verdoppeln.
Das Leben kann so einfach sein. :))
Verizon
Für 8.660 eingekauft 2.100 erhalten.
Dividenden reinvest vorausgesetzt wäre das zwar nicht der hot stock eher eine langweilige long Position.
Hallo Garry Bibb,
der Schreiber bin ich. Das bedeutet, eine Gesamtrendite von 10%, 7,2% durch Kurssteigerung und 2,8% Dividende, wenn die Dividende ein wenig geringer ist, sollte der Kurs stärken steigen. Nach Steuern ergibt das eine Gesamtrendite von ca. 7,5%, die somit deutlich oberhalb der Inflationsrate liegt.
Uns nun zu Deinem Verizon-Erfolg. Ich habe angenommen, die langfristige Dividendenrendite bei Verizon liegt bei 4,5 bis 5% und Deine erhaltenen Dividenden sind nach Steuern genannt, dann hast Du Verizon vor ca. 7 Jahren gekauft, zu ca. 50 USD. In 2016 lag der Kurs USD/EUR bei 1,10 bis 1,15. Du hast somit keinen oder einen geringen Kursgewinn gemacht. Unter der Annahme einer Inflationsrate von 3% sollte Dein Einsatz nun bei 10.650 EUR nach Steuern sein, vor Steuern bei 11.400 EUR.
Statt süffisante Sprüche loszulassen, solltest Du mal genau über, was Du machst und was Du von Dir gibst.
Bei Inflation gibt es Gewinner und Verlierer, ich zähle mich zu den Erstgenannten.
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter
Ich glaube du warst es der sich mal mit Kenvue befassen wollte! Hast du etwas herausfinden können, wie und wann das mit dem Börsengang/Zuteilung abläuft, so wie es ausschaut sind ja Kenvue Aktien an der Börse seit kurzem handelbar?
Ich fang mal so rum an. Der aktuelle Bärenmarkt hat die längste Zeit gedauert. Es ist eine Frage von Monaten, max. halbes Jahr noch, eher weniger, bis wir da wieder raus sind. Dann steigt auch Verizon wieder. Vielleicht langsam. Aber sie fallen nicht mehr. Verizon gibt es jetzt mit 6,9% Dividendenrendite. Viele kaufen/zocken jetzt MPW mit 13% Divrendite.
Es deutet nichts auf Instabilität der Dividende bei Verizon hin und (noch) haben sie die meisten Postpaid Kunden im Mobilfunk USA. KGV 7,36 ist günstig.
Ein Leben ohne Handy undenkbar in der heutigen Zeit. Klar wird es kein Knaller auch in Zukunft, aber solides Butter und Brotgeschäft.
Sie verlieren Kunden und es kann Jahre dauern, bis sich Investitionen in 5G in steigenden Erträgen niederschlagen.
Bis jetzt scheinen sie im Gegensatz zu Banken mit steigenden Zinsen weniger Probleme zu haben, also kommen sie auch bis die Zinsen fallen, damit über die Runden.
Bei mir 0,47% Depotanteil und ich bleibe bei Halten. Comcast hat mich auch länger geärgert, aber die haben den Turnaround anscheinend geschafft. VZ nachkaufen aber auch nicht.
Gegenfrage wo gibt es sicherere Dividende mit 6,9 % zur Zeit mit weniger Risiko?
Verizon ist der meinung, dass die durststrecke in etwa 1/2 Jahr beendet sei.
Wenn ich mich recht erinnere hat die kundenabwanderung im letzten Quartal gedreht. (?)
Ich hab den eindruck, das V ein Dividendenaristokrat werden moechte. Deshalb : obwohl die Div/FCF marge momentan sinkt, sollte die Div wohl sicher sein.
Und was ist wenn in einem Jahr die zinsen wieder fallen ? Dann muessten hochverschuldete firmen doch mindestens 1 Gang hoeher schalten.
Ich haette nicht verkauft, schon garnicht am Tiefpunkt.
Lieber Ben
Vielen Dank für die Einblicke! Was die Einschätzung von Verizon anbelangt, sehe ich das ähnlich wie du. Mir wären ebenfalls die hohe Verschuldung bei gleichzeitig hohen Capex nicht geheuer. Klar ist der FCF mit 15-20 Mrd beachtlich. Aber im Gegensatz zum Schuldenberg von Netto ungefähr 180 Mrd. dann auch nicht mehr so beeindruckend. Ob ich eine bestehende Position verkauft hätte, weiß ich nicht. Das hängt ja ganz entscheidend von den Alternativen ab. Hast du auch in Anleihen investiert? Könnte ja jetzt ein Peak gefunden sein. Du hattest mal geschrieben, dass du noch einen guten Zeitpunkt abwarten willst. Siehst du den aktuell schon?
Ich halte mich von einigen Sektoren / Geschäftsmodellen fast komplett fern. Telekomunikationsanbieter wie AT&T oder Verizon gehören dazu. Aber auch die meisten Utilities oder auch Infrastruktur. Auch im Finanzsektor bin ich sehr vorsichtig, weil ich ihn einfach nicht genug verstehe (Ausnahme: BLK, TROW und co.).
Beste Grüße
Chrischaan
Hi Ben,
ich kann verstehen, dass wegen der Kurschwäche nach 9 Jahren ein Frust einsetzt.
In Bezug auf Deinen Ansatz, dass sich Dein Depot im Wesentlichen nicht mehr mit frischem Kapital speist, und Du deswegen eher bei schwächelnden Positionen austauschst: Was hättest Du denn hypothetisch unternommen, wenn sich der Kurs erfreulicher entwickelt gehabt hätte? Dann hättest Du vermutlich doch gerade nicht verkauft, weil Du dann ein gut laufendes Pferdchen abgegeben hättest, oder? Dann hättest Du aber auch den gleichen Cash-Flow/Rückfluss behalten, denn Du nun weggeben hast. Eigentlich wäre doch gar nichts anders gewesen?
Ich bin da bei Manfred. Vielleicht sind wir gerade ziemlich nah am Tief (Nur eine Hypothese, die natürlich widerlegt werden könnte: Wenn es tatsächlich nochmal ein ganzes Stück weit runter geht). Wenn auch mittlerweile die Telekommunikationsanbieter im Vergleich zu früher etwas stärker Asset light aufgestellt sind (Sale & Lease back von Kommunikationstowern, Herstellung von Glasfasernetzinfrastruktur durch Dritte und langfristige Mietverträge usw.), bleibt es dennoch ein kapitalintensives Geschäft und es gibt immer wieder ausgeprägte Investitionszyklen. In Bezug auf 5G meine ich, dass der meiste Capex geleistet ist. Die Finanzierungsstruktur habe ich noch nicht untersucht (wann laufen die alten Fremdfinanzierungen aus und zu welchen Konditionen).
Ich hatte AT&T kurz vor dem Spin off von WBD gekauft und WBD nach dem Spin off glücklicherweise mit Gewinn verkauft. Damals wollte keiner AT&T und das Unternehmen wurde sehr stark runtergeschrieben; es lautete damals aller Orten, und das ist noch gar nicht mal lange her (!), Verizon sei die Aktie der Wahl. Nun ist Verizon urplötzlich out of favour.
Für mich ergeben sich da auf Basis des KGV und der Divi-Rendite eher Einstiegschancen. Mein Worst case wäre, dass die Divi-Erhöhungen für einige Jahre gering ausfallen (unterhalb der Inflation). Aber eine Gegenfrage: Ist eine Anpassung von Dividenden auf Inflationsniveau im Moment in diesem oder anderen Sektoren eine ausgemachte Sache? Immerhin steigt man bei Verizon mit einer vergleichsweise hohen Dividende ein. Nach einigen Jahren könnten die Divi-Erhöhungen dann wieder deutlich stärker ausfallen. Trotz Wettbewerb von T-Mobile und AT&T sehe ich große Chancen im nordamerikanischen Markt (Digitalisierung nimmt kein Ende).
Einst als die nummer 1 in der Branche und als pure player im kommunikationsbereich gefeiert…
Hallo,
als Langzeitinvestor bleibe ich auch im Fall von Verizon investiert.
Ein gutes Beispiel für eine inzwischen positive Entwicklung ist meiner Ansicht nach die Aktie von Unilever. Nach einen Kursrückgang auf 40,- bis 41,- Euro steht die Aktie wieder über 50,- Euro. Der Abwärtstrend scheint durchbrochen zu sein.
Es zeigt sich mal wieder:
Geduld haben und Dividenden einnehmen zahlen sich aus.
Viele Grüße
Andreas P.
So heute hat Bechtle seine Zahlen veröffentlicht. Waren die jetzt gut oder schlecht? Den Anlegern scheint es nicht gefallen zu haben. Die Aktie minus 8%. Ist Bechtle jetzt teuer oder nicht? Keine Ahnung. Ich weiß nur eines, wenn ein Unternehmen den Umsatz um 11,8% im Quartal steigert und das auf Jahressicht durchhält, dann braucht es etwas mehr als 6 Jahre bis sich der Umsatz verdoppelt hat. Der Wermutstropfen ist der operative Gewinn, welcher „nur“ um 7,5% gestiegen ist und damit deutlich schwächer als der Umsatz. Wenn Bechtle das auf Jahressicht durchhält und die nächsten Jahre auch, dann braucht es etwas mehr als 9 Jahre bis der Gewinn sich verdoppelt hat.
Aktuell gibt es eine Dividendenrendite von 1,66%. Ist das jetzt viel oder wenig? Verizon zahlt deutlich mehr. Die Frage ist wie lange noch. Bechtle hat seit 2001 eine Dividende gezahlt und noch nie gekürzt. Im schlechtesten Fall ist die Dividende gleich geblieben oder wurde teilweise auch stark erhöht.2001 gab es nur 0,25 EUR. Nach 2 Aktiensplits hat man jetzt 6 Aktien und bekommt in der Summe 3,90EUR.
Heute habe ich etwas außerplanmäßig investiert. Bechtle oder Verizon? Ich habe mich für Bechtle entschieden.
Warum? Da ich einem Unternehmen welches seit Jahren wächst einfach mehr zutraue als einer stagnierenden Verizon und es mich überraschen würde, das ein Unternehmen welches seit Jahren wächst, jetzt ab heute und dauerhaft das Wachstum vorbei sein sollte. Kann natürlich passieren. Da stecke ich nicht drin.
Im schlechtesten Fall, habe ich heute zuviel bezahlt, das Unternehmen wächst deutlich langsamer und muss erst in die Bewertung wachsen. Das kann Jahre brauchen. Im optimalen Fall hat sich der Kurs in 10 Jahren verdoppelt und die Dividende ebenfalls. Ich setze auf Variante 2. Mal abwarten was passiert.
Auf jeden Fall würde ich tippen, dass in 10 Jahren der Kurs höher steht als heute. Allerdings hat es die Verizon so verprügelt, dass wenn die Dividende nicht gekürzt wird, sollte der Kurs in 10 Jahren auch höher stehen. Aber nur wenn die Dividende stabil bleibt bzw weiterhin leicht erhöht werden kann. Da habe ich aber meine Zweifel.
Lieber Ben,
ich muss dir unbedingt einmal ein großes KOMPLIMENT aussprechen! Du hast es geschafft einen einzigartigen Blog mit einzigartigen Kommentaren aufzubauen. Diese Verbindung aus hochwertigen und ehrlichen (ich kann das natürlich nicht abschließend bewerten weil ich dich nicht persönlich kenne, aber die Mischung die du einbringst aus Erfolgen und Misserfolgen [mit klarer Tendenz zum Positiven] macht auf mich einen sehr ehrlichen Eindruck – vor allem auch das Fehlen permanenter Werbung ist hoch anzurechnen) Inhalten kombiniert mit den vielen Anregungen in den Kommentaren findet man sonst nicht. Und diese Kommentare beinhalten wirklich viele Informationen und viel Unterhaltsames. Nun muss man zwar Kommentare immer als das sehen, was sie sind: Ein Stück Text eines unbekannten (im besten Fall) Menschens, aber zum Nachdenken regen sie allemal an!
Also nochmals: Großes Kompliment (und dies ohne jegliche Ironie, die dem einem oder anderem Kommentar innewohnt)!
Chrischaan
@Äsop/römische Versicherer
Ich sehe das als Investor ähnlich kritisch wie Du. Es aus meiner rationalen Investoren-Anschauung weniger die moralische Einwertung dieser von Dir beschriebenen Verhältnissen, sondern eher meine Annahme abgeleitet aus allgemeiner Lebenserfahrung, dass solche subversiven Strukturen innovationsfeindlich sind.
Als Beispiel möchte ich die Allianz-Aktie nehmen. Sie wird in einschlägigen Finanzblättern schon nahezu quasi-religiös verehrt. Liest man aber über sie aber in anderen fachlich – etwa wirtschaftlichberichterstattenden- gefärbten Blättern, wird’s mir persönlich anders. Seit und es je nicht in der Lage, die Technik auf eine Plattform zu bringen und die diversen Proporz der ganzen Fürsten aufzulösen. Man sieht natürlich die Margen hier ganz schön, die ja ausreichen, diese Verschwendung zu finanzieren und immer noch eine Ausschüttung gut gegenzufinanzieren. Aber beruhigt mich das als Investor? Überhaupt nicht! Ich will sehen, dass mein Unternehmen sich inhaltlich gut entwickelt. Denn ich muss annehmen oder zumindest befürchten, dass dann irgendwann mal der Knall kommt.
Darum versuche ich persönlich auch immer mal wieder über Unternehmen eher in einem Wirtschaftsblatt zu lesen, um sowas besser eingeordnet zu kommen.
Wer sich überhaupt mit China beschäftigen mag (@Manfred :-) ): Ich habe auch was in Zhongan Online Insurane gemacht. Der größte chinesische Onlineversicherer. Dort arbeiten KEINE Vertriebler. Leider habe ich die Quote nicht mehr an der Hand, aber es waren fast alles nur Ingenieure und ITler, die dort arbeiten. Da freut sich die Brutto-Kosten-Quote. Sie hatten letztes Jahr auch einen Hit wegen der Schwankungen in der Kapitalanlage, aber die combinded ratio verbessert sich kontinuierlich und die Top Line wächst auch. Ant hatte seinen Stake reduziert, was ich gut finde. Mal als Inkubator von Ping An gegründet (wie so viele Unternehmen). Zhong An hatte sicherlich anfänglich für diesen Mikrokosmos Produkte designt, haben sich aber lange schon freigeschwommen.
Natürlich besteht hier ein Risiko wie bei jedem Aktienengangement sonst auch. Wollte sie hier an dieser Stelle auch nicht hypen. Eher wollte ich mal ein Gegenbeispiel für deutsche Versicherer und deren Rückständigkeit basierend auf Dekadenz aufmachen. Für mich nämlich ein gutes Beispiel eines „Froschsprungs“. Ein valides Geschäftsmodell wie die Versicherung direkt etabliert auf moderner IT und nicht auf Bums-Vertriebs-Parties!
@ Manfred und Tobs
Den Begriff Verschwendung muß jeder für sich definieren und in seine Anlageentscheidungen mit reinfließen lassen. Die meisten Unternehmen führen Incentives durch, das ist durchaus legitim und gehört zur guten Sitte. Die Frage ist nur die nach der Verhältnismäßigkeit, überbordende oder eher bodenständige Belohnungssysteme ?
Aber zu deiner Frage, Manfred : Das ist für Außenstehende nicht leicht zu erkennen, selbst wenn du die Bilanz, G+V und die Geschäftsberichte vor dir liegen hast. Was definitiv fehlt, sind die einzelnen ( Buchungs) Belege, um Bilanzpositionen oder G+V exakt beurteilen zu können, denn anhand von riesigen kumulierten Summen in den einzelnen Positionen kann dort vieles „versteckt“ sein. Meine Erfahrung ist zudem, dass Unternehmen solche Positionen, die auf Verschwendung hinweisen, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten auf andere Konten verteilen oder für eine Intransparenz / andere Darstellung sorgen. In Absprache mit den Wirtschaftsprüfern ist das durchaus legitim, rechtlich zulässig und die WP’s wollen ja auch gerne nächstes Jahr wieder das Prüfmanadat erhalten, nicht wahr ?
Zum Beispiel clustert man die vielen zu einer teuren Incentivereise gehörenden Aufwendungen auf verschiedenste G+V Konten ( das ist auch Vorschrift lt. Steuerrecht / HGB ), d.h. Reisekosten auf das entsprechende Konto, Beauftragung einer Incentiveagentur für die Durchführung auf Werbungskosten, Marketingaufwendungen u.s.w. So wird diese ganze teure Incentivereise auf eine Vielzahl von G+V Konten verteilt, für einen Außenstehenden nur schwer zu überschauen – es sein denn, er sieht sich die einzelnen Buchungsbelege an. Aber die wird er niemals zu sehen bekommen.
Bei Betriebsfeiern verhält es sich mit der Verteilung der Summe ähnlich, auch dort werden verschiedene Positionen auf diverse Konten verteilt. Natürlich werden auch Buchungen wie von mir oben geschrieben auf das Konto Betriebsfeiern gebucht :
1. Aufwendungen für Betriebsfeiern an Kreditor
aber eben weitaus nicht alle !
Mein Ratschlag an dich :
• Wenn du dir die Bilanz-/ G+V Zahlen ansiehst, lege dir immer den Quartals – / Geschäftsbericht ( GB ) daneben und vergleiche z.B. die erklärenden Abschnitte des GB’s in denen die für dich interessanten Zahlen drinstehen. Zudem gibt es im Anhang die Rubrik „Erläuterungen zur G+V“ und „Erläuterungen zur Bilanz“. Dort müssen gerade höhere Beträge erklärt werden ( wenn manchmal ganz bewußt auch schwammig ). Schau dir auch genau den „Lagebericht“ an, der dir Aufschluß über das abgelaufende Jahr gibt ( was gab es wichtiges für das Unternehmen und warum etc. ) und den „Risikolagebericht“ an sowie den „Ausblick“. Alles gesetzliche Bestandteile nach HGB / IFRS, die das Unternehmen im Rahmen des Jahresabschlusses liefern muß.
• Vergleiche mehrere Jahre über die sich ändernde Kostenstruktur – warum fällt oder steigt sie ? Was sind die Gründe ? Was für Investitionen und warum in dieser Höhe wurden getätigt ?
• Wie hoch sind die Pensionsverpflichtungen für Mitarbeiter ? Steigen diese jährlich ? Ein eklatanter Kostenfaktor ( auch wenn er ehrenwert für die Mitarbeiter ist ), der Unternehmen häufig im Ablauf der Jahrzehnte ( wenn es zur Auszahlung an die Mitarbeiter kommt ) sehr teuer zu stehen kommt >>>>>siehe General Electric. Bei der Zuführung / Bildung der Pensionsrückstellungen spart man zuerst Steuern, aber Jahrzehnte ( wer weiß, wie die Firma dann dasteht ?? ) später kommt der Kostenhammer, die Verantwortlichen dafür sind eh nicht mehr da.
• Wenn möglich, lese ich alles über die Vorstände und die Führungsriege. Das ist schon aufschlußreich, ob die im LaLa Land leben oder realitätsbezogen arbeiten. Es gibt genügend Beispiele für die Verschwendungssucht, Unfähigkeit und anderes von den gelobten Herrschaften da oben im Olymp. Aber auch sehr viele tolle Manager. Die muß man finden.
• Solltest du Fragen haben bzgl. des GB oder im Zahlenwerk, vielleicht kann dir die Investor Relations oder PR Abteilung des betreffenden Unternehmens telefonisch oder schriftlich die Auskünfte erteilen ? M.E. wäre das die Kür und zeigt schon im Ansatz : Hier kümmert man sich um die Aktionäre.
• Prunkbauten, Marmorpaläste, viele Chauffeure in ihren teuren Autos, es gibt nicht wenige Hinweise bei Firmen, die trotz hoher Schulden da kostenmäßig auf einem hohen Roß sitzen.
OK, wenn diese Unternehmen es sich leisten können, ist ja auch alles gut. Aber was ist mit den schlechtverdienenden, die aber dennoch auf Augenhöhe mit den gutverdienenden stehen wollen ?
Hier wird das Problem offenbar.
Aber Manfred : Viel wichtiger sind hohe Free CF Ströme, Unternehmensinnovationen, auch wenn sie viel kosten, tolle Produkte mit motivierten Mitarbeitern, ein guter Unternehmensruf ………das alles ist wichtiger, als wenn das Unternehmen mal verschwenderisch auftritt. Wie oben geschildert, ist das auch sehr mühsam aufzudecken. Glaub mir, die Finanzleute im Rechnungswesen / Bilanzierung wissen schon sehr genau, wo und wie man da etwas verstecken kann, wenn es so gewünscht ist.
P.S. Die Abteilung „Rechnungslegung, Bilanzierung, Konsolidierung“ bucht nicht nur Bilanzpositionen, ich meine, hier wird bisweilen die Bilanz im Kontext mit Aufwandskonten erwähnt, als wenn das ganze Abgefeiere alles in die Bilanz geht.
Hallo Zusammen,
ich bin seit längerem stiller Mitleser und danke euch allen für die anregenden Inhalte.
Ich habe letztes Jahr die Gelegenheit genutzt und die Restschuld meiner Hypothek mit Depot (US-Fonds) und Notgroschen getilgt. Nachdem ich nun den Notgroschen aufgefüllt habe möchte ich mit Mitte 40 neu starten.
Natürlich möchte ich in meinem Alter keine großen Fehler mehr machen und Frage mich nun wie ich es anpacken soll. Ich habe monatlich 2.000 Euro für Investments zur Verfügung und gerade ein Depot bei der Comdirect eröffnet.
Meine erste Idee war es günstige Dividendenzahler wie: Pfizer, Verizon und Realty Income einzusammeln um somit schon mal drei Branchen abgedeckt zu haben. Der Rest folgt, bei günstigen Gelegenheiten.
Nach eurer Diskussion bin ich mir gerade nicht mehr sicher, ob dieser Weg der Richtige ist. Am Ende habe ich ganz brav alle Verlierer eingesammelt und schaue einem MSCI World traurig hinterher.
Daher wollte ich mal fragen, wie ihr es anpacken würdet, wenn ihr heute vor einem leeren Depot sitzen würdet.
Hallo Jens,
ohne Deine weiteren Verhältnisse zu kennen: Ich würde mir erstmal wieder einen Notgroschen anlegen. Und dann würde ich ein Jahr lang die monatlich zur Verfügung stehenden Mittel in einen breiten ETF (z.B. MSCI All Country World) investieren. Dann wärst Du schon mal gut diversifiziert. Und danach würde ich dann mit den Einzeltiteln anfangen.
Eine Alternative, die hier einige Kommentatoren auch machen, wäre, die 2.000 € z.B. in 20-40 Sparpläne aufzuteilen. Dann würdest Du direkt gestreut starten. Ich bin da aber kein Freund von, da die Bruchstücke, die Du anfangs erhältst, doch ziemlich klein sind. Aber das kommt auf Dich selbst und Dein Anlageverhalten an.
Solltest Du Dich für die Einzelaktien entscheiden, dann wirst Du voraussichtlich auch „große Fehler“ machen. Das gehört einfach dazu und deshalb diversifizierst Du ja. Wichtig ist, dass im Durchschnitt eine ordentliche Performance entsteht. Du wirst schwächere und stärkere Titel haben. Und im Nachhinein (aber erst dann!) wissen, welches Deine Fehler waren.
Viele Grüße Ben
Hallo Jens,
Ben, Thomas und Matthias haben ja bereits geantwortet.
Meine Empfehlung deckt sich mit Ben und den anderen, erst mal in einen breit diversifizierten ETF (z.B. All Country World) investieren. Ich würde wahrscheinlich nicht gleich die ganze zur Verfügung stehende Summe investieren und überlegen, ob der ETF ausschüttend oder thesaurierend sein soll. Es sind ja noch 20 Jahre bis zur Rente und Deine sonstige Situation ist mir unbekannt ;)
Vorteil des ETF Sparplans: er ist günstig und breit gestreut.
Da bei der comdirect jede Order ab 10 EUR kostet, sind bei Kauf von Aktien nur Volumina von mind. 1500 € sinnvoll, oder man akzeptiert übermäßige Orderentgelte pro Position.
Ich würde wie Ben nicht gleich das ganz Budget ausgeben. 2000€/Monat ist ja eine beachtliche Summe. eTF Sparplan kann man natürlich auch später reduzieren, aber bei akuter Handelslust ist ein fehlendes Kapital schlecht. ;)
Mit Dividendentiteln anzufangen, halte ich ebenso für zielführend. Ob es gleich in die Branche Kommunikation (GICS) sein muss? Lies doch einfach zu Verizon bei Ben nach. Meine ersten Branchen wären Konsumgüter, IT, Industrie, Gesundheit und Finanzwesen(hier nur Versicherungen, keine Banken), die ich besetzen würde. Langeweiler, wie von Thomas genannte, würde ich ebenso vorziehen, die genannten sind natürlich nur ein klitzekleiner Teil des Angebots.
Ich bin mir nicht sicher, ob es das noch gibt, aber die comdirect hat ein Musterdepot gehabt. Nutze es doch für die Verfolgung geplanter Invests. Aber verfalle dabei nicht dem Trugschluß: „hätte, hätte Fahrradkette“. Das Musterdepot soll Dir nur helfen, deine Auswahl im nachhinein zu prüfen, zu analysieren und mögliche Denkfehler zu identifizieren und daraus lernen.
Fehler wirst auch Du machen, wie wir alle zusammen. Es darf nur nie bedrohlich für Deine Situation werden.
Bei Aktien achten auf:
– laufende erhöhte Ausschüttungen
– gesunder Cashflow und günstiger KCV (Cash lässt sich in der Bilanz schlecht verschleiern, im Gegensatz zum Gewinn)
– sogenannter „Burggraben“ – also Marktdurchsetzungsmöglichkeit
Mühsam ernährt sich das Einchhörnchen, und es zählt immer der Zeitpunkt, wann Du das Kapital dann brauchst.
Gesunder Schlaf ist wichtiger als eine (vergebene?) Chance!
Hallo, Jens, vlt
A1T8FV, da hast Du alle relevanten Dividendenzahler drin, wirklich alle von Bedeutung. Der Invesco EQQQ Nasdaq 100
WKN grad nicht da wegen Handy als Start für die neuerwachende Nasdaq . Dann vlt. noch 4 oder 5 Bluechips wie Siemens, Nestle, Apple, Allianz, Procter & Gamble zu gleichen Teilen gleichmäßig besparen. Ins Wasser springen und anfangen zu schwimmen. Lesen , was die anderen für Blödsinn oder eben auch richtig machen.
Verizon würde ich eher nicht machen. Pfizer sind grad günstig, die bespare ich auch.
Aber Keine Empfehlung von mir,
Jeder ist für seinen eigenen Acker selbst verantwortlich.
Jens, wenn ich wie du nochmal anfangen würde, mit 2k EUR pro Monat verfügbar (und meine damaligen Fehler vermeidend) würde ich wohl:
a) Mir EINEN ETF raussuchen, der meine Ziele und Wünsche am besten abdeckt,
b) Diesen ETF mit monatlich 500 oder 1.000 EUR besparen.
Punkt.
Dann erstmal ein halbes Jahr nichts weiter machen außer vielleicht: die eigene finanzielle Expertise (z.B. in Richtung Aktien) erweitern (hat bei mir 2-3 Jahre gedauert, bis ich mental robust war und einen Hauch von Ahnung entwickelt habe).
In einer zweiten Phase würde ich allmählich beginnen, Einzelaktien zu kaufen. Jedoch – ganz wichtig – sehr laaangsam und gut überlegt, denn – ganz wichtig – ich will die nicht gleich wieder verkaufen, sondern HALTEN (guter Tipp: Überlege dir einen Kauf immer zweimal und schlaf auch mal drüber; versuche so zu kaufen, dass du nicht verkaufen musst).
Solltest du zu Ende der ersten 12 Monate einen ETF und 10-15 Einzelaktien im Depot haben, wäre das ein großer Erfolg.
Zur Diversifizierung: Lass dich von der im Markt renommierten GICS-Notation inspirieren, mit diesem Modell strukturieren viele Foristen von Divantis ihr eigenes Depot:
https://de.wikipedia.org/wiki/Global_Industry_Classification_Standard
Ich stehe mittlerweile bei einem ETF (A2JAHJ, ähnlich wie der A1T8FV, aber bessere Kursrendite und mehr Europa-Anteil) und 49 Einzelaktien in circa 9 GICS-Sektoren (Schwerpunkt IT und Gesundheit).
Matthias hat hier mal den VanEck Dividende, A2JAHJ erwähnt! Der gefällt mir persönlich auch ganz gut!
Richtig Claudio.
Ich habe mittlerweile nahezu ALLE Dividenden-ETFs näher angeschaut, die http://www.extraetf.com so ausspuckt. Hoch und runter habe ich sie analysiert, gegeneinander abgewogen.
Unglaublich wie viel ich erwogen und wieder verworfen habe, viel Analysearbeit…
Tatsächlich komme ich immer wieder zum A2JAHJ zurück, da er – mit seinem eher hohen Europa-Anteil, überschaubarem US-Anteil – sehr gut mein US-lastiges Einzelaktien-Depot ergänzt. Hinzu kommt: Die Kursrendite ist für einen Div-ETF wirklich gut und die jährliche Ausschüttung liegt in der Regel über 3%.
Ein kleiner Malus ist das Domizil Niederlande, was im Gegensatz zu Irland wohl dazu führt, dass die Teilfreistellung etwas niedriger ausfällt. Somit liegt der Steueranteil bei circa 25% (statt bei circa 19% wie bei den in Irland ansässigen ETFs). Mit der schönen Ausschüttungsquote wird das für mich jedoch wieder wettgemacht.
Nächste Woche ist Zahltag, da spuckt dieser ETF circa 70 Cent pro Anteil aus (Ex day war 7.6.23)!
Fun fact: Heute morgen habe ich mir über eine VanEck-Website mal ALLE 100 Positionen des A2JAHJ angeschaut, die im ETF drin sind. Tatsächlich habe ich als Einzelaktien von den 100 Positionen nur drei (ich glaube Dt. Post, Allianz und Iberdrola), sprich: Eine perfekte NICHT-Überschneidung mit den Einzelaktien in meinem Depot.
Der A12CXZ (Vanguard Europe ex-UK) wäre auch eine gute Ergänzung für ein US-lastiges Aktiendepot, performt jedoch nicht so gut und die Dividende ist auch niedriger.
Der A1T8FV performt ziemlich grottig in den letzten Jahren. Ihm vertrauen jedoch viele Anleger (hohes Fondsvermögen), er ist durch die hohe Anzahl der Positionen sehr robust und der Anbietername (Vanguard) zieht natüriich.
Es ist schwer, Jens einen bestimmten ETF zu empfehlen, das muss er letztendlich selbst entscheiden. Natürlich gibt es zwei Flagschiffe, mit denen man nahezu nichts falsch macht: Vanguard S&P 500 und Vanguard FTSE All-World (ich mag die Vanguardprodukte schon sehr…;-).
Beim VanEck deutet aktuell, viel darauf hin dass wir für 2023 eine Ausschüttung von ca.1,65€ bekommen. Das sind beim aktuellen Kurs 4,7% brutto, oder ca.3,5% netto! Nicht nur die Ausschüttung gefällt mir sehr gut, sonder auch die Zusammensetzung des ETF ist aus meiner Sicht durchaus attraktiv.
na ja Claudio, eine VZ, Mercedes oder IBM finde ich nicht so prall.
Sanofi, Total oder Altria hingegen sind klasse.
Ja, die Nettodividende ist wirklich klasse, ein echter Unterschied zu den meisten ETFs (jedoch in der Kursrendite nicht so abfallend wie z.B. der A1T8FV).
Das schöne ist ja: Ich kann ergänzend zu diesem ETF Einzelaktien ins Depot holen, die nicht im ETF sind (so habe ich es gemacht: GOO, BRK, DHR, MunichRe, etc.).
Ja Matthias,das ist ja das schöne an uns Menschen, dass wir so unterschiedlich ticken, sonst würden ja alle dasselbe kaufen. Mir z.B. gefällt eine Mercedes sehr gut,(Ausrichtung aufs Luxussegment) liegt aber vielleicht auch ein wenig daran dass ich quasi nebenan wohne!
Ja, vielen Dank an Euch.
Ich habe mir viele Portfolios angeschaut. Zuletzt fand ich die Idee von Torsten Tied mit seinem Aktienfinder ganz gut. Wenn ich mir das Starterdepot und seine Performance mit ca. 11 Prozent seit 2019 anschau, Frage ich mich schon ob sich der Aufwand hier wirklich lohnt, wobei vier Jahre auch ein sehr kurzer Zeitraum sind.
Hier wäre ich mit eurem Ratschlag, vorerst in der Breite über einen ETF zu investieren, deutlich besser gefahren ( MSCI World ca. 50 Prozent seit 2019).
Und so werde ich es auch umsetzen. Aktuell gibt es bei der Comdirect eine Aktion (ein Jahr kostenloser Sparplan plus 50€). Hier werde ich dann 1.500 € monatlich in den Allworld investieren und 500€ auf dem TG für Einmalkäufe bei Einbrüchen parken.
Gleichzeitig werde ich da auch ein Demokonto eröffnen um Einmalkäufe in Einzelaktien zu tracken.
Die Spannung und der Drang zum Handeln wird sich mit dem Vorhaben, nur einen ETF zu besitzen, wohl in Grenzen halten, doch zählt hier am Schluss das Ergebnis.
Da ich fachlich hier nicht so viel zum Thema beitragen kann, Mute ich mich nun wieder, werde euch aber in einem Jahr berichten was sich auf meinem Depot zugetragen hat.
Besten Dank und macht bitte weiter so.🙋🏻♂️
Was ich quasi als Testwatchlist nutze, ist Wikifolio. Man kann kostenlos selbst ein Testwikifolio (Portfolio) mit Spielgeld eröffnen , hat fast unlimiiert Kredit (Spielgeld) und kann so testen, was wäre gewesen , wenn ich die und die Aktie gekauft hätte. Die Kurse werden realtime angezeigt. Es ist aber sinnfrei. So wäre ich jetzt mit Nvidia etwa 80% im Plus, die ich reell gar nicht habe. Aber man kann gut simulieren und kriegt zumindest Trends besser mit. Grüsse
Es zählt am Ende nur, was man mit Echtgeld macht.
Lieber Jens, ergänzend zu den vielen Antworten möchte ich einen Rat geben. Aus eigener, leider schmerzhafter Erfahrung ist das Wissen um die richtigen Werte (ETF oder Aktien) noch nicht einmal die halbe Rendite. Das Mindset ist ebenfalls sehr wichtig. Da bist du ja hier schon mal auf dem richtigen Blog. :-) Darüber hinaus möchte ich 2 (von bestimmt vielen) Youtubekanälen nennen:
Markus Elsässer (z.B. https://youtu.be/LaCwTeMHWVI) – Investor von der alten Schule. Manche mögen das nicht, ich schätze die Ratschläge, weil es eben nicht ein 0-8-15-Kanal ist.
Maximilian Gamperling (https://www.youtube.com/@MaximilianGamperling/featured) – Meiner Meinung nach guter Mix aus allgemeinen Investmentthemen und Aktienanalysen.
Beste Grüße,
Chrischaan
Hallo Jens,
erst einmal ist es gut, dass (!) Du eine Entscheidung getroffen hast.
Jetzt ein wenig Wasser in den Wein. Der MSCI All Country World mag seit 2019 50% gestiegen sein.
Wenn Du aber seit 2019 monatlich 1000 EUR einbezahlt hast, wird Deine Perfomenca nicht 50% seit 2019 sein. Du hast ja „nur“ 10.000 in 2019 in den ETF einbezahlt. In 4 Jahren bist Du aber mit 40.000 investiert, wobei Du auch für 10.000 € einen Verlust hinnehmen musst, weil der Kaufkurs über dem aktuellen lag. Das Ergebnis ist über die Zeit ist positiv, aber eben (da Sparplan) nicht die 50%, sondern vielleicht 15%. Ich bin zu faul es nachzurechnen. :) Das würde bei Aktiensparplänen übrigens ebenfalls so sein, wenn die Kurse steigen und fallen.
Gemeiner Hinweis: Man könnte ja auch Anfang 2022 als Referenz wählen, dann … ;)
Damit möchte ich nicht sagen, dass deine Entscheidung falsch ist. Das ist aber eben der Nachteil beim Sparplan, dass man nicht die Performanz erzielen kann, wenn die Werte steigen, man macht aber auch nicht so großen Verlust, wenn die Kurse fallen.
Ich persönlich halte Sparpläne auf ETF für sinnvoll, da sie Ruhe ins Depot bringen. Sparpläne auf Aktien ist nicht mein (!) Ding. Hier entscheidet aber bitte jeder selbst, wie er sich wohlfühlt. Beide Varianten (Einmalzahlung vs. Sparplan) haben Vor- und Nachteile, deswegen kann ich auch niemanden von Aktiensparplänen abraten. Auch die persönliche Situation hat hier einen Einfluss.
Was ich allerdings „gaga“ finde, ist wenn jemand Sparpläne auf 40 Aktien oder mehr abschließt. Eine handvoll ausgesuchter, ok. Aber auch das ist meine persönliche Meinung.
Hallo Börsenhai, wenn man einen Sparplan auf einen ETF macht, ist das auch ein Sparplan auf 40 Aktien.
Wenn ich selber 40 Aktien anspare, ist das mein privater personalisierter ETF bloß ohne TER mit mir selbst als Fondsmanager.
Kleiner Scherz. 😊
Ganz soviele sind es bei mir nicht.
Bin übrigens bei ARCC rein.
Die allergrößte Hauptsache ist regelmäßiger Cashinput ins Depot und Durchhalten. Und nicht den größten Mist aussuchen. Dann klappt’s. Ob mit oder ohne Sparplan 🙂
Ares Capital: Ja Thomas, ich auch!
Capital Southwest fand ich auch interessant, ARCC überzeugt mich aufgrund seiner Größe jedoch mehr.
Bei einem BCD-Invest ist wichtig zu verstehen, dass eine Kursentwicklung nach oben sehr wahrscheinlich nicht vorhanden ist. Es geht nahezu nur darum, eine solche Aktie als Dividendenzahler ins Depot zu holen.
Deshalb habe ich eine Position von 100 Stück zu unter 18 EUR gekauft, damit fühle ich mich gut.
@Thomas
Ja ein kleiner Scherz am Rande: ETF oder 40 Aktien. Im Prinzip ist es dasselbe, nur die Sparpläne die ich kenne, sind eher „In Zukunft wächst“ … Ich habe ja „nur“ wenig investiert (falls es schiefgeht) …
Wie überall im Leben ist die Konzentration auf das wesentliche weg. Meine Sichtweise. Ich verdamme die Sparpläne nicht, weil Sie jungen Investoren die Chance geben auch Bruchstücke zu kaufen. Ich sehe eben die Gefahr, dass nicht mehr auf „Qualität“ geschaut wird. Sondern hoch spekuliert wird.
Viel Glück mit Ares Capital, ich hoffe Du wirst zufrieden. Für kurz vor der Rente stehende, sicher ein gutes Geschäft. Vielleicht klingt es zu negativ, ist aber nicht so gemeint. Für mich ist BDC nichts – trotz hoher Dividende. Es ist mir zu undurchsichtig. Ja ich bin „old fashioned“
Was zählt ist die Zufriedenheit mit seinem Invest. Alles andere klingt immer nach „Aber der Nachbar hat einen Lambo“, „höher, toller, weiter“ ;)
Wer die Inflation (langfristig) schlägt, ist gut bedient, er verliert nichts.
@Börsenhai
Zitat „Ich sehe eben die Gefahr, dass nicht mehr auf „Qualität“ geschaut wird. Sondern hoch spekuliert wird.“
Finanzbildung ist gar nicht so einfach. In unserem heutigen Mainstreambildungssystem muß man „ehrliche“ Finanzbildung schon mit der Lupe oder mit dem Mikroskop suchen. Die Grundrechenarten ja, wer eine physikalische, mathematische oder anderweitig wissenschaftliche Ausbildung hat, hat zumindest mal an Infinitesimalrechnung gerochen, aber über die Zusammenhänge der Geldmengenausweitung und die für Politiker(selbst persönlich) weitgehend folgenlose, aber für die Staaten und ihre Bürger eben nicht folgenlose ausufernde Staatsverschuldung liest man in den üblichen Gazetten nichts. Ökonomie, Volkswirtschaftslehre, BWL, Politik hinter den Kulissen,
das ist aus Verschleierungsgründen auch gar nicht gewollt. Die überwiegend links besetzten Medien finden sowieso alles, was mit Kapitalismus zusammenhängt, suspekt. Die Falschheit beginnt aber schon damit, das die meisten Talkshows schon gerne mal von eigenen Firmen zulasten der Gebührenzahler produziert werden. Wer nicht von wohlhabenden kenntnisreichen Eltern wohlmeinend an das Thema herangefüht wird, muss es sich selbst erarbeiten. Wer bei einer Bank arbeitet oder im Management von größeren Firmen kommt schnell damit in Berührung, aber sonst? Die Youtubekanäle mit den meisten Klicks??
Was sollen die jungen Leute denn machen, die sich dafür interessieren und bloß 50 oder 100 oder 200 Euro pro Monat zur Verfügung haben. Soll man denen sagen, für Dich ist das nichts? Klar wollen die alle schnell reich werden. Aber der dickste Hebel beim Zinseszins ist eben die Zeit. Und Sparen ist und bleibt eine Tugend.
Es geht nur mit Trial und Error, mit Schmerzen wie Kostolany (und Crischaan weiter oben) schreibt, die jeder von uns kennt. Man muss lernen, die marktschreierischen Kanäle, die manchmal selber bloß Dummköpfe oder Aasgeier sind, von dem wirklich voranbringenden Content zu trennen
und beobachten, jahrelang beobachten, was passiert an den Märkten und wie warum. Das Verhältnis der Wechselkurse in groben Zügen. Und das Durchhaltevermögen muss man sich selber aneignen. Davon Lesen und es selber auszuhalten sind auch zwei paar Schuhe. Wieviele sind verzweifelt wieder ausgestiegen? Das schlechte Börsenzeiten Chancen sind?
Auch mal englische Zeitungen lesen.
Die Analyse von Aktienkennzahlen bzw Bilanzanalyse wie es Ben, oder Börsenhai oder Peter P oder Manfred und ähnliche MitForisten beherrschen, das konnten die Herren und Damen auch nicht schon nach einem oder zwei Jahren. Da muss man sich schon beharrlich und Stück für Stück reinarbeiten. Ich selber kann das auch nicht vollständig bis in alle Feinheiten und denke aber so langsam weiß ich, warum der Hase wohin läuft. Und ich lerne aber immer wieder was neues dazu, was ich vorher nicht wußte. Und trotzdem kann der nächste Deal genauso erstmal ins Rot laufen oder ins Grün. Man weiß das vorher nie.
Die jungen haben die Zeit und die älteren die Erfahrung(und das Geld, hoffentlich ;-)
Daher sammeln, sammeln und liegenlassen.
Hallo Thomas,
ich stehe voll hinter Deinem Artikel. Die Geldpolitik der EZB ist eine Sache für sich. Unter Wim Duisenberg wurden die Regeln der Bundesbank für eine sichere Geldpolitik fortgeführt, die Nachfolger Trichet, Draghi und Lagarde haben die Rotationspresse der Geldvermehrung in gang gesetzt. Merkel ist maßgeblich daran beteiligt, sie hat Weidmann als EZB-Präsident verhindert. Mahner, wie Prof. Sinn, hört man immer weniger. Als Wirtschaftsweisen wurden sozialistische Experten berufen, wie den Fratzscher. Durch Verarmung der Mittel- und Nordeuropäer werden Wohltaten im Süden finanziert.
Heute nennt man in Deutschland Schulden Sondervermögen, dafür werden hunderte von Milliarden ausgegeben. Die Frage ist nur, wer soll das alles zurückzahlen. Deutschland wird seit langem schon deindustrialisiert, Fachleute wie Ärzte, Krankenschwestern, Ingenieure, Naturwissenschaftler, Facharbeiter, Meister und Techniker wandern aus, in Skandinavische Länder, Niederlande, Schweiz, Österreich, Kanada, USA und Australien und Neuseeland. Das sollen jährlich bis zu 200.000 sein. Bei unseren Reisen in den letzten Jahren haben ich mit vielen gesprochen. Und wer und was kommt zu uns?
Unsere sozialistische Medien leben in Bullerbü, in einer rot-grünen Traumwelt, die nichts mit der Realität gemeinsam hat.
Meinen ersten Geschäftsbericht habe ich 1975 mir angesehen, es war der meiner Firma, bei der ich beschäftigt war. Wesentlich war, ich habe mir Erklärungen eingeholt bei jemanden, der an diesem Geschäftsbericht mitgewirkt hat, er hat mir Fallstricke gezeigt.
In meiner Familie wurde wenig über Geld gesprochen, der Tenor war immer, über Geld redet man nicht, man hat es (preußische Erziehung). Mit einer mir nahestehenden Person habe ich bis Mitte der 90igern viele Gespräche geführt über Geldanlagen, habe alle Ratschläge verinnerlicht. Hier gab es für mich 70 Jahre Erfahrung in Geldanlage, zwei Kriege und zwei Währungsreformen.
Das endscheidene für mich war, ich musste selbst herausfinden, wen kann ich vertrauen und auf welchen Rat kann ich hören. Zudem ist es wichtig, was will ICH tun und wie will ICH es tun.
Mit sehr großen finanziellen Möglichkeiten habe wir in 1997 zuerst das Depot meiner Frau und später mein Depot gefüllt. Unsere ersten Vorgaben waren je 1/3 Konsum (zyklisch und nicht-zyklische), Gesundheit und den Rest in anderen Branchen. Zudem je 1/3 in DM/EURO, europäische Nicht-DM/Euro-Länder, sowie weltweit (USA, Südafrika, Singapur). Später haben wir weiter diversifiziert.
Ob junge Menschen in Fonds, ETFs oder Sparpläne investieren, oder direkt in Einzelaktien ist nicht entscheidend, sondern dass sie anfangen zu investieren für ihre Zukunft.
Bei manchen, die hier unterwegs sind, denke ich an Zeiten des neuen Marktes.
Durch Zufall bin ich hier bei Ben gelandet, ich hatte nach einer Aktie recherchiert und landete bei Divantis.
Ich möchte mal die Frage stellen, wieviel Prozent haben sich mit Ben`s Dividendendepot beschäftigt, über die Zusammensetzung, die Risikostruktur, die Branchenverteilung, die Herkunftsländer und Währungen. Hier erhält der unbedarfte Anfänger viele Informationen für die Zusammensetzung eines eigenen Depot`s.
Ben`s Depot verfügt über ca. 50 Titel, unsere Depot`s auch. Von Ben`s 13 größten Positionen haben wir 11 in unseren Depot`s, Terna und General Mills haben wir nicht. Insgesamt haben wir 15 Titel von Ben auch in unseren Depot`s, aber mit unterschiedlicher Gewichtung. Zwi Zahlenvergleiche, Ben hat 20% Versicherungen, wir 10%, Ben hat 10% in Tech-Aktien, wir 20% theoretisch. Anfang Januar waren es 20%, stand heute fast 28%. Obwohl meine Frau und ich 74 Jahre alt sind, hat Ben das konservativere Depot, wir haben mehr Wachstum. So kann jeder sein eigenes Risiko definieren.
In den Jahren, in denen ich hier lese und kommentiere habe ich keine Frage an Ben zu seiner Depot-Zusammensetzung vernommen, nur ein mäkeln zu Käufen und Verkäufen.
Jens hat vor einigen Tagen Fragen gestellt über den richtigen Weg der Geldanlage. Er erwähnte das Starterdepot von Torsten Tied. Dies ist aus meiner Sicht ein „wünsch-Dir-was“-Depot, seine Community bekam 2 bis 3 Aktien vorgestellt und konnten dann eine auswählen, dies 20 mal. Ist dies ein Kriterium für eine seriöse Investition, zumal Jens 2000 EUR pro Monat investieren will.
Ich hatte vor einiger Zeit berichtet, wir wollen Fielmann verkaufen, dies ist diese Woche passiert, nach 14 Jahren im Depot mit 105% Kursgewinn verkauft. Dafür haben wir gestern LVMH gekauft, nahe der unteren Linie im Trendkanal, zudem haben wir unseren Anteil bei Siemens Energy mehr als verdoppelt.
Ich kann nur raten, in ruhe und besonnen zu investieren. Wenn Anfänger unsicher sind, einmal mehr zu fragen ist immer besser. Schaut euch die in Frage kommenden Firmen sehr genau an.
Ein schönes Wochenende
Peter
Sehr schöner und wichtiger Kommentar wie ich finde, da sieht man mal wieder wie extrem wichtig ist, Erfahrung weiter zu geben,bzw. In deinem Fall, Erfahrung aufzusaugen, dazuzulernen und praktisch anzuwenden! Ich habe mir immer jemanden gewünscht, mit dem ich über das Thema, Finanzen, Aktien etc. Sprechen kann, aber damals gab es niemanden, ebensowenig Internet, Google etc.
Wichtig ist eben, auch diese Erfahrungen dann weiter zu geben, wie Peter das macht. Ich musste leider die Erfahrung machen, dass sich die jungen Leute in meiner Umgebung sich so gar nicht für Finanzen/Aktien interessieren!
Schönen Sonntag
Hallo Peter P und Thomas,
ich habe dem nichts hinzuzufügen. Eure Kommentare gehören nach oben getaggt.
Die letzten genannten Kommentare ( Thomas, Peter P., Börsenhai und andere ) in Bezug auf den „Newcomer“ Jens und / oder auch davon abweichende / ergänzende Kommentare zu seiner geschilderten Situation, sind m.E. treffend und wohlmeinend geschildert worden.
Ich gebe aber zu bedenken, dass gerade Ratschläge an Börsenneulinge sich nicht in der Nennung von irgendwelchen ETF’s oder einzelnen Aktienempfehlungen beschränken sollten, die derjenige in der Bandbreite der Wirkfolgen eh letztendlich nicht beurteilen kann. Ich meine damit, wenn der Betreffende den Markt nicht versteht, sich aber von YTubern, Börsenkommentatoren, Börsenbloggern und deren Community-Kommentierungen in seiner Anlageentscheidung leiten läßt, dann ist das nur die halbe Miete ( wenn überhaupt ! ) des Verständnisses des so komplexen Börsenmarktes und auch gefährlich für den Nachfragenden, wenn er denn den gebotenen Ratschlägen Folge leistet. Wenn‘s denn so einfach wäre, würde ja jeder Schimpanse im Nullkommanix reich werden. Da gehört etwas mehr dazu als nur das bloße Abfragen wie „ Hallo Leute, bin neu im Börsengeschehen, was soll ich kaufen, was möglichst nicht fällt, wann werde ich reich sein. …..?“ Die Frage wurde natürlich so nicht gestellt, aber die Problembeschreibung von Jens impliziert eine solche >>>>>möchte dem Jens hier aber keine Unkenntnis unterstellen, kann ich so eh nicht beurteilen.
Warum will jemand ganz schnell in 15 – 30 m Wassertiefe ohne Sauerstoffgerät eintauchen, wenn er seine Lunge nicht für diese Tiefe ausreichend trainiert hat ? Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten der Recherche, aber auch unzählige Fallstricke; denen aus dem Weg zu gehen, ist eben eine Kunst für sich, die man erst erlernen muß. Genauso wie das Trainieren der Lunge.
Ich würde einem Börsenneuling niemals eine Aktie oder ETF ( von letzteren habe ich keine Ahnung, habe die nie gekauft, weil ich nicht die ganzen faulen Eier mitkaufen will ) empfehlen, sondern ihm klipp und klar sagen, Alter, beschäftige dich vorrangig erstmal mit der wirklich guten !! Literatur, um zu verstehen, was du da machst, bevor du die Ratschläge irgendwelcher dir unbekannter Auguren jedweder Couleur beherzigst. Das kann ganz schnell ins Auge gehen. Und aller Wahrscheinlichkeit wird es das auch.
Wer allerdings nicht die Muße, Ausdauer, das Interesse und keine demütige Habachtstellung vor der Börse hat, sich in diese teure ( bei Verlusten ) Börsenmaterie mithilfe guter Literatur einzulesen, der sollte, das ist mein ganz persönlicher Rat, die Hände von der Börse lassen. Denn Unwissenheit ist der absolut beste Garant für spätere Mißerfolge. Man sollte nicht in Pakistan leben wollen, wenn man Urdu nicht sprechen kann. Ein Reh ohne Scheu ist ohne Anmut. Aber wen interessieren solche Aphorismen ?
Zum Einlesen in die Börsenmaterie gehört ganz sicherlich auch das grundlegende Verständnis in die Psychologie der menschlichen Fehlurteile, die Determinanten des Börsenerfolges und das zielsichere Erkennen von guten, erfolgreichen Unternehmen u.v.m.
Das ist allerdings Arbeit. Gerne werden die alten, erfolgreichen Börsenmethusalems immer und immer wieder nach deren Erfolg befragt und wie man als junger Mensch schnell an der Börse reich werden kann. Die Antwort lautet : Lest deren Biografie und die Biografie anderer erfolgreichen Menschen, dann wißt ihr es…… Und denkt immer dabei an den Schimpansen und an das Reh.
Aber mal ganz ehrlich : Wer hat denn Lust dazu, das ganze Zeugs zu lesen ? Die wenigsten !
Es ist das immergleiche Hamsterrad der immergleich gestellten Fragen, und so werden die immergleichen Fragen in den immergleichen Foren auch noch in 30 Jahren gestellt. So ist das eben, da muß man nichts schönreden. MiniMax – Prinzip aus der BWL mit wenig Arbeit erreichbar ? Leider klappt das nicht immer. Daher die immergleichen Fragen. Trägheit hat noch nie zum Ziel geführt, außer beim Faultier. Aber das hat auch keinen Anspruch auf Reichtum.
Alles richtig. Jens schreibt als Startaufhänger sinngemäß, das er seine Hypothek mit dem Verkauf seiner US -Fonds und Notgroschen getilgt hat.
Also muss er sich ja schon früher mal mit dem Kapitalmarkt jenseits des Atlantiks beschäftigt haben.
Ganz bei Null fängt er also nicht an,
Wenn er geschrieben hätte, welche Fonds das waren, wären wir vlt. überrascht , da steht ja Fonds und nicht ETF.
Hallo Peter P,
Hr. Fratzscher ein Sozialist und Schulden magst Du auch nicht. Du bist mir schon häufiger durch ähnliche Kommentare hier auf Divantis aufgefallen. Bist Du am Ende ein Influencer im Auftrag der FDP ? Christian L., bist Du’s ? :-)
Eigentlich geht es hier ja um Aktien……
BG, Matthias66
Hallo Matthias66,
ich vertrete die Meinungen von Prof. Sinn, also der Gegenpol zu Fratzscher. Ich zähle nicht zu der Fraktion, Party machen und sich das von anderen zahlen lassen. Dies ist die Erziehung, die ich genossen habe.
Ich bin in keiner Partei, dann müsste ich meinen Freigeist an der Garderobe abgeben. Ich bin Wechselwähler, habe bis hierher 4 Parteien aus dem Parteienspektrum gewählt, wie Du dir denken kannst, nicht die Linken.
Geld drucken und Schulden machen haben einen Einfluss auf Unternehmen und somit auf Aktienkurse. Wer soll die Schulden zurückzahlen bei der seit langem eingesetzten Deindustrialisierung. Die Bildung verschlechtert sich massiv in Deutschland, nach neuester Erhebung können 25% der Viertklässler nicht richtig lesen, schreiben und rechnen. Ist das die kommende Generation der „Bürgergeldbezieher“. Zur Zeit haben wir 5,5 Millionen davon, 4 Millionen arbeitsfähig aber wohl keine Lust auf Arbeit.
Matthias, wenn ich Dir sagen würde, was mir die Ausgewanderten als Gründe genannt haben, das würde Dir die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Diese Thema hat schon einen beachtlichen Einfluss auf Unternehmen, die ausschließlich in Deutschland produzieren. Ein ehemaliger Kunde von mir baut zur Zeit eine Produktion in Portugal auf, die Begründung, fehlende Facharbeiter, zu hohe Energiekosten und es wiehert der Amtsschimmel.
Matthias, bleib lieber in Bullerbü.
Viele Grüße
Peter
Hallo Peter P,
mag sein, dass Schulden für Dich in Deinem Leben nie eine Option waren, aber Schulden gehören zur Wirtschaft genau so dazu wie ein Arbeitsentgelt, ein Gewinn, ein Verlust, der Aufschwung und der Abschwung. Ansonsten gäbe es übrigens auch gar keine Zinsen. Kaum ein Haus wird aus Ersparnissen bezahlt, oder ?
Womöglich wandern die von Dir Zitierten gerade deshalb aus, weil man woanders die Zeichen der Zeit erkannt hat, dass man jetzt investieren und sich u.a. eben auch jetzt verschulden muss, um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Dann wird man auch die Schulden zurückzahlen zu können. Wenn ich mir den aktuellen Zustand Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung in unserem Land anschaue, frage ich mich schon, wie wir im internationalen Vergleich bestehen können. Wir können leider das Geld nicht selber drucken wie in den USA. Woher soll das Geld denn Deiner Ansicht nach kommen – bist Du gar ein taxmenow-Aktivist ?
Vor und während der Corona-Krise haben viele Firmen die älteren, „teuren“ Arbeitnehmer mit goldenem Handschlag in die Rente verabschiedet. Diese Firmen haben wie selbstverständlich in Ihre Kalkulationen mit einbezogen, dass die letzten ein, zwei Jahre vor der Altersgrenze (wenn die Abfindung aufgebraucht ist) dann ja eh der Staat übernimmt. Aber jetzt wundern sie sich alle über Fachkräftemangel…….und natürlich sind jetzt wieder die „Bürgergeldbezieher“ schuld.
Deine Denkweise ist mir zu eindimensional, mein lieber Dagobert.
BG, Matthias66
Hallo Matthias66,
will mich in Euren Disput nicht einmischen,
aber Dein Satz „Wir können leider das Geld nicht selber drucken wie in den USA.“
verwundert mich doch etwas. Meinst Du mit „Wir“ Deutschland? (oder die Blogleser hier?)
Was macht die Schweizerische Notenbank? Franken drucken. Was macht die Bank of Japan?
Yen drucken. Was macht die FED, Dollar drucken. Was macht die EZB ? Euro drucken. Was macht die Bank von Russland? Rubel drucken.
Deutschland schreibt ein buntes Papier mit der Überschrift „Staatsanleihe“ und irgendeiner beschi..enen Unterschrift drunter
und einem schönen Stempel und die EZB überweist.
Das Geld geht für die Staaten NIE alle!!!!! Es ist immer nur einen Frage der Verteilung, wer kriegt mehr und wer kriegt weniger.
Politiker wissen das genau und darum hauen sie das Geld nur so aus dem Fenster raus. und auch in ihre eigenen Taschen.
ES IST GAR NICHT gewollt, das die globale Staatsverschuldung JEMALS wieder zurückgeführt wird. Wer das noch nicht begriffen hat
ist finanztechnisch im Nachteil.
Banken geben Staaten unbegrenzt Kredit, weil sie damit ihre Bilanzen uferlos aufhübschen können und damit auch steigende Erträge haben. Je höher das Kreditbuch je höher die Erträge und Deutschland ist ein begehrter Schuldner.
Es dürfen gerne Millionen, dann Milliarden, dann Billionen, dann Trillionen und dann Drölfillionen sein.
Es muß aber gesellschaftstechnisch IMMER arme Schweine geben, die es dringend nötig haben zu arbeiten.
Stellen wir uns mal vor, wir wären auf einmal ALLE REICH. Keiner würde mehr Brot backen, keiner würde mehr LKW fahren,
Keiner würde mehr als Klempner Heizungen bauen, weil es keiner mehr nötig hätte. Dann wären aber alle REICHEN ARM, weil sie kein Brot mehr hätten. Also wird es IMMER ein oberes Ende in der Reichtumsverteilung geben und immer ein unteres Ende.
Die persönliche Vermögenspositionierung bzw. Entwicklung folgt m.E. in etwa dem Graphen der mathematische Funktion des Tangens.
je weiter man sich im rechten oberen Quadranten des Koordinatensystems befindet ( Die PLUS oder HABEN-Seite) (bzw sich weiter nach Rechts auf der x-Achse bewegt) ,desto schneller und höher entwickelt sich das Vermögen.
Am Null-Punkt herrscht persönliche ewige Stagnation. Wer sich nach links in den linken unteren Quadranten des Koordinatensystems (die Soll oder Schuldenseite) befindet bzw sich immer weiter nach links bewegt, rutscht in der Schuldenspirale immer weiter nach unten ab wie in einem Strudel, aus dem man, nicht mehr raus kommt.
Die Welt verändert sich ständig, jeden Tag. Das meiste (fast alles) können wir sowieso nicht ändern.
Aber wir können uns aussuchen, ob wir uns in den rechten oberen Teil (die Habenseite) oder die linke untere (Sollseite) bewegen,
Ich persönlich hatte lange Hypothekenschulden, weil ich von meinen Eltern nothing hatte, jetzt bin ich raus aus den Schulden mit harter Arbeit und werde für den Rest meines Lebens auf der Habenseite bleiben und mich immer mehr nach rechts auf der x-Achse bewegen.
Wert von Bestand hat nur Land, Wald, und Produktionskapital ( Aktien aller Art, die mit Fabriken Autos, Brot, Hosen, Medikamente usw. produzieren. Alles andere ist buntes Papier und nach Belieben zu ersetzen oder zu vernichten oder zu verwässern.
Ja, Peter P hat ja immer ein goldenes Händchen und zeigt es auch gern und läßt es auch ein wenig raushängen, aber beim Thema Schulden, und Zustand Deutschland hat er einfach recht.
Grüße.
Hallo Thomas,
wenn Du Dich schon nicht einmischen möchtest – was ist Dein Punkt, was ist die Quintessenz aus Deinem Monolog?
Wie können wir Deiner Meinung nach die Defizite in unserem Land beheben ohne mehr Schulden aufzunehmen ?
Mehr zu diesem Thema als das übliche Politikerbashing, welches mich doch stark an die zahllosen Mainstreamkanäle auf YouTube erinnert, habe ich von Peter P und auch von Dir hier nicht gelesen.
Nichtsdestotrotz schätze ich den einen oder anderen Hinweis von Euch in Bezug auf Aktienanlagen.
Manches andere ist aber m.E. auch einfach hahnebüchen.
BG, Matthias66
Die Schulden in unserem ach so geliebten Land werden wir niemals zurückzahlen können. Ein Schuldenschnitt wird die Konsequenz aus der ungezügelten, allzu freigiebigen Geldausgabenpolitik der EZB / EU Staaten und einhergehend damit auch von Deutschland die Lösung sein. Irgendwann. Aber dieses „Irgendwann“ wird kommen. Eine andere Lösung könnte ich mir nicht vorstellen. Woher soll auch das Geld zur Tilgung in einem Rentnerstaat mit weit über 20 Millionen Rentnern ( die geburtenstarken Jahrgänge kommen ja auch erst noch ), abwandernden Fachkräften, einer zunehmenden schwächeren deutschen Industrie und Unternehmen gekoppelt mit einem jetzt leider eher unterdurchschnittlichen Bildungsniveau der jungen deutschen Generation im Vergleich zu anderen EU Ländern auch kommen ? Von den EU Armenhäuslern mal ganz zu schweigen ( Griechenland, Portugal, Italien………schon bei der Aufzählung wird einem ja ganz schlecht ). Das winzige bisschen Arbeit, das tatsächlich für den Anbeginn des EU Stammbaums vor Jahren verrichtet wurde, war Pfusch. Wie man jetzt, aber auch schon weitaus vorher, zur Kenntnis nehmen durfte.
Ich habe vor Jahren ordentlich Schulden ( bei niedrigem Sollzins ) gemacht und dafür Aktien gekauft ( Leverage Effekt, klappt aber nicht jedes Jahr ), das allerdings ist bei einem bevorstehenden Schuldenschnitt in spe die etwas bessere Option als ein Girokonto-/ Sparkontoguthaben, wie die allermeisten Deutschen es ängstlicherweise haben. Oder die obligatorische Lebensversicherung. Ich habe nie Geld auf dem Konto, das geht alles in die Aktien.
Die Unternehmen arbeiten genauso nach dem gleichen Prinzip mithilfe des Leverage Effektes wie ich. Das ist ein betriebswirtschaftliches Gesetz diesen Effekt zu nutzen und von daher auch nichts verwerfliches. In der Masse über die gesamte EU gesehen allerdings birgt das ein Problem.
@ Peter P. : Wir alle schätzen hier, so glaube ich zumindestens, deine jetzt ( laut neuerlicher Recherche von Ben ) weit über 2.000 hier seit diversen Jahren getätigten Kommentare auf diesem Kanal. Aber in deinem jetzt schon biblischen Methusalem-Alter solltest du vielleicht mal über die Dinge wie Weisheit, über „Das sich zurücknehmen“, eigene Demut vor anderen Menschen, „Die eigene Person nicht immer in den Vordergrund stellen zu wollen“ u.a.m. nachdenken. Deine eingefleischten Fans hier werden dich sicherlich wieder wie bei meiner letzten Kritik verteidigen. Aber sei’s drum.
Peter P. kauft meistens zum Niedrigkurs, verkauft meistens zum Höchstkurs, klar, es passiert auch manchmal ganz selten das Gegenteil; als erfolgreicher Unternehmer hast du riesige Beträge zum Abschluß deiner Karriere in die Aktien gesteckt, deine Frau ist allgegenwärtig bestimmend dabei ( bist du selber noch autark ? ), die Politik in D. eh lt. deiner Meinung zur Verdammnis verdammt….und und und…… You are the winner in the game. Der Hauptschamane des Divantis Vereins.
Apokryph ( nicht auf das Evangelium bezogen ) oder auch nicht, diese Frage habe ich bereits vor Wochen an dich gestellt, aber mangels besseren Wissen könnte ich sie nicht beantworten.
Und bitte, lies deine Beiträge bitte das nächste Mal Korrektur, kein, wirklich kein ! Artikel von dir ist fehlerfrei, wenn ich das mal so sagen darf. Du, der hier so viel an anderen Leuten herumkritisiert und mäkelt, sollte sich, wenn möglich, die deutsche Sprache nochmals anschauen. Das kann doch nicht so schwer sein, oder ? VHS ? Wäre eine Möglichkeit. Vielleicht hat deine Frau einen anderen Vorschlag ? Da steht außerdem noch mit ihr ein Tänzchen zu Elektro-House Klängen aus, in der wir ( sie und ich ) die griechische Mythologie ( wie schon mal besprochen ) bei geschätzten 125 Dezibel debattieren wollten. Sicherlich hast du deiner Ehefrau davon nichts erzählt. Na klar. Comprendre.
Apropos Pauschalurteil : 4 Millionen arbeitsfähige, aber wohl keine Lust auf Arbeit. Woher weißt du das alles ? Zudem : Ein paar dir bekannte Leute nach deren Auswanderungsgründen gefragt, und schon ist deren Meinung ausschlaggebend für die Mehrzahl, die die Zornesröte in deren Gesichter ( nicht nur das von Matthias66 ) hervorzaubern sollte ? Denk mal drüber nach, wie kurz du hier springst.
@ Thomas : Die Bockwurst liegt bereits auf meinem Teller, da fehlt nur noch dein ewiger Senf darauf.
@ Äsop
Ich verstehe Deine Motivation nicht, sich nachts um Drei an geschätzten Foristen wie Peter P. abzuarbeiten und Thomas vor’s Schienbein zu treten; man könnte doch stattdessen… schlafen?
https://web.archive.org/web/20230422140304/https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_(Netzkultur)
@äsop Bin gerade eher zufällig über diesen alten Thread gestolpert, und habe mich gefragt, welche Du denn mit „beschäftige dich vorrangig erstmal mit der wirklich guten !! Literatur“ meinst?
Deine persönliche Lit-Hit-List, würde zumindest mich mal interessieren…