Über das Unternehmen aus der Lebensmittelbranche gibt es genug Negatives zu schreiben. Ich mache da fleißig mit und bin trotzdem unverändert als Aktionär beteiligt.
Nun hat die Aktie in den letzten 18 Monaten rund ein Drittel ihres Wertes verloren und das Management erneut die Prognose gesenkt.
Schaut man sich aber die Situation mit neutraler Brille an, dann kann man mit Fug und Recht eine Bodenbildung im Aktienkurses erkennen. Und man sieht eine Bewertung, die angesichts der sauberen Historie des Konzerns durchaus als günstig bezeichnet werden kann.
Und so stellt sich für mich nun die Frage nach einem Nachkauf und für jeden Nicht-Aktionär könnte sich hier eine Einstiegsgelegenheit zeigen. Denn auch die Dividendenrendite ist interessant.
Wie ich die Aktie aktuell einschätze, erfährst Du in diesem Beitrag.
General Mills gehört zu den großen Herstellern von Lebensmitteln und Tierfutter. Nach einem Rekordhoch im Mai 2023 geht es allerdings mit der Aktie abwärts. Das Unternehmen habe ich hier ausführlich vorgestellt.

Dividendenzahlung
General Mills zahlt erneut eine Quartalsdividende von 0,60 US$ je Aktie. Für die 165 Aktien in meinem Depot ergibt das eine Brutto-Dividende von 99,00 US$. Sie wurde von flatex zum Kurs von 1,0335 in Euro umgerechnet. Das entspricht dem EZB-Referenzkurs vom Tag nach dem Zahltag, in diesem Fall dem 04.02.2025. Die Dividende selbst wurde erst am 05.02.2025 abgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 71,32 €. Sie wurde mit rückwirkender Wertstellung 03.02.2025 überwiesen.

Annualisiere ich die Quartalsdividende, dann wird innerhalb eines Jahres 2,40 US$ Dividende gezahlt. Bei einem Aktienkurs von 60 US$ entspricht das einer Dividendenrendite von 4,0%. Sollte die Dividende erneut zum August erhöht werden, dann liegt sie tatsächlich sogar noch etwas höher.
Meine persönliche Dividendenrendite (Yield on Cost) liegt – berechnet mit meinem Kaufpreis für den Gesamtbestand und dem aktuellen Umrechnungskurs für die Dividende – bei 5,3%.
Perspektiven
Fangen wir direkt mit dem Ausblick an. Denn seit der letzten Quartalsdividende und meinem Bericht dazu hat General Mills den Ausblick gleich zweimal angepasst. Zunächst im Rahmen der Vorlage der letzten Quartalsergebnisse. Und dann noch einmal in der letzten Januarwoche.
Aber der Reihe nach: General Mills kämpft bekanntlich – wie die meisten großen Lebensmittelhersteller auch – mit den Umsätzen. Im Zuge der Inflation waren die Preise deutlich erhöht worden und die Verpackungsgrößen verkleinert worden. Nun schlägt das Pendel zurück und die Verbraucher kaufen weniger. General Mills hat deshalb die Marketingausgaben über das ursprüngliche Budget für das laufende Geschäftsjahr hinaus, erhöht. Das führt zwangsläufig zu höheren Kosten. Und offenbar sind diese Ausgaben aber notwendig, um überhaupt noch die Umsatzprognose erzielen zu können.
Organisch sollte der Umsatz in diesem Geschäftsjahr gleich bleiben oder bis zu 1% steigen. Mit der Anpassung der Prognose wird nun das untere Ende der Spanne „angestrebt“. Damit kämpft General Mills aktuell darum, durch mehr Werbung den Umsatz zu halten.
Die höheren Kosten sorgen dafür, dass sich der bereinigte operative Gewinn nicht mehr zwischen -2% und 0%, sondern nun zwischen -4% und -2% einpendeln wird.
Entsprechend wird der Gewinn je Aktie nicht mehr zwischen -1% und +1% erwartet, sondern nun zwischen -3% und -1%.
Das sind deutliche Verschlechterungen und das Geschäftsjahr ist erst zur Hälfte geschafft. General Mills hatte sich aber schon bei der ersten Prognosesenkung vorbehalten, dass darin die Effekte des Verkauf der nordamerikanischen Joghurtproduktion und der Zukauf des nordamerikanischen Tierfutter-Portfolios von Whitebridge Pet Brands nicht enthalten seien.
Diese Effekte wurden nun Ende Januar konkretisiert und die Prognose wird noch schlechter! Zumindest beim Gewinn je Aktie. Denn der organische Nettoumsatz und der operative Gewinn sind angabegemäß nicht tangiert. Der Gewinn je Aktie soll sich aber nun nicht mehr zwischen -3% und -1%, sondern zwischen -4% und -2% verändern. Grund dafür ist der erhöhte Zinsaufwand aus den im Zusammenhang mit den zur Finanzierung der nordamerikanischen Whitebridge Pet Brands-Akquisition aufgenommenen Schulden.
Ich halte das für – gelinde gesagt – ein Armutszeugnis des Managements. Bei Vorlage der Quartalszahlen stand ja die Akquisition schon fest. Und damit auch die Finanzierung und deren Kosten. Man hätte hier die Prognose direkt auf den neuen, tieferen Wert anpassen müssen. Stattdessen musste man sie zweimal senken.
Dass der Aktienkurs darunter nicht stärker gelitten hat, liegt wohl ausschließlich daran, dass er ohnehin schon am Boden liegt.
Und das ist auch das einzig Positive an der ganzen Thematik. Der Niedergang von 90 US$ auf 60 US$ innerhalb von anderthalb Jahren hat sich aktuell nicht weiter fortgesetzt. Faktisch notiert die Aktie nun seit Oktober 2023 knapp über der 60 US$-Marke – mit kleineren Ausflügen nach Oben.
Und General Mills ist ja immer noch profitabel. Im letzten Geschäftsjahr wurden 4,31 US$ je Aktie verdient. Wenn dieser Wert nun um 4% sinkt, bleiben immer noch 4,13 US$ übrig. Und bei einem Aktienkurs von 60 US$ entspricht das einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 14,5. Bei einer Dividendenrendite von dann 4,0% ist das offenbar für genug Marktteilnehmer eine attraktive Konstellation.
Und ich muss sagen, dass ich von den nackten Zahlen her, das auch nicht unattraktiv finde. Denn immerhin erhält man damit ein etabliertes Unternehmen, das seit 126 ununterbrochen Dividenden zahlt. Und auf lange Sicht ist es vermutlich besser, so ein Unternehmen in einer herausfordernden Situation zu kaufen. Denn wenn gerade alle euphorisch sind und 90 US$ für eine Aktie bezahlen, ist das Risiko deutlich höher, dass es zu Rückschlägen kommt. Und die Chance auf weitere Kursgewinne ist dann auch geringer.
Trotzdem muss man sich fragen, wann der Gewinn je Aktie denn wieder steigen wird. Denn aktuell fehlt es das dritte Jahr in Folge an Wachstum. Nach 2 stagnierenden Jahren wird der Gewinn nun sinken. Und das trotz regelmäßiger Aktienrückkäufe.
Was bleibt, ist deshalb die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Durch die Transaktionen verschieben sich die Umsätze weiter. Tiernahrung nimmt einen größeren Bereich ein, der klassische Nahrungsmittelbereich sinkt.
Für Neueinsteiger konkurriert General Mills aktuell sicherlich mit anderen Nahrungsmittelherstellern. Denn sie alle haben unter der rückläufigen Verbrauchernachfrage zu leiden. Deshalb habe ich auch keine Empfehlung, jetzt auf General Mills zu setzen. Auch eine PepsiCo ist z.B. aktuell historisch eher günstig bewertet. Und wer sich den Aktienkurs von Nestlé anschaut, wird auch gewisse Parallelen erkennen.
Für mich persönlich bleibt General Mills eine Depotposition, die ich auf diesem Niveau nicht verkaufen werde. Ich sehe deutlich mehr Aufwärts- als Abwärtspotenzial. Wahrscheinlich ist aber auch noch eine weitere Seitwärtsbewegung. Denn erstmal fehlen Impulse, warum es wieder aufwärts gehen sollte. Womöglich erhalten wir die in einem halben Jahr, wenn das Geschäftsjahr beendet ist und die Prognose für das nächste Geschäftsjahr veröffentlicht wird. Sollte dann wieder ein Gewinnwachstum erwartet werden, wäre das ein positives Signal.
Auf einen Blick:
Unternehmen: | General Mills |
ISIN: | US3703341046 |
Im Divantis-Depot seit: | 23.06.2014 |
Letzter Nachkauf am: | 18.02.2025 |
Stückzahl im Divantis-Depot: | 175 |
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren: | 44,54 € |
Gesamtkaufpreis: | 7.794,71 € |
Bisher erhaltene Netto-Dividenden: | 2.076,64 € |
Aktuelle Strategie: | Halten und Dividende kassieren |
Hallo Ben,
Danke ja General Mills ist so ein guter Dividenden Zahler,
in der Kursschwäche kaufe ich gerne immer wieder nach.
Schade das ich hier kein Bild einfügen kann.
Ich habe mir in Python in Programm geschrieben,
dass mir die Charts mit 20- und 50-Tage Linie anzeigt,
die Bollinger Bänder, Candlestick, das Momentum,
RSI, Fibonacci, Volatilität, Volumen und Max Drawdown.
Viele Grüße
Ghost_69
Du hast Dir ein Programm geschrieben das sowas kann? Das kann doch jede billige andere Chartsseite.
General Mills und Nestle leiden beide an hausgemachten Problemen und Managementfehlentscheidungen.
Wenn ich das traurige Bild vom General Mills (USA) und Nestle (CH) auf Unilever (UK) erweitere, sehe ich eine Outperformance von Unilever. Während die Kurse von General Mills und Nestle in den letzten Jahren nur gefallen sind, ist Unilever „erwacht“ und liefert ab. Gegenüber dem Markttrend sieht man einen steigenden Kurs seit einem Jahr.
Dazu eine Betrachtung aus Dividendensicht:
Gen Mills Kurs 57,60€ – Div 0,61€ x4 = 2,47€ -15% US Quellensteuer = 2,10€ p.a. vor deutscher Steuer
Nestle Kurs 82,60€ – Div Prognose: 3,20€ – 35% CH Quellensteuer = 2,72€ p.a. vor deutscher Steuer
Unilever Kurs 55,90€ – Div 0,43€x 4 = 1,72€ – 0% UK Quellensteuer = 1,72€ p.a. vor deutscher Steuer
Auch wenn man sich die Quellensteuer anrechnen, bzw. erstatten lassen kann, sie ist erstmal weg und fehlt bei der Wiederanlage.
Hier wäre Nestle, dann Gen Mills und erst dann Unilever aus Dividendensicht die richtige Kaufreihenfolge.
Betrachte ich aber Kursentwicklung und Dividende, zeigt Unilever den anderen beiden, dass es viel besser geht: Kursplus 20% + steigende Dividende.
Kauft man jetzt einen Verlierer mit etwas besserer Dividende und hofft auf bessere Zeiten, oder kauft man den Gewinner der aktuell abliefert und bekommt eine gesunde Entwicklung beim Kursgewinn und Dividende? Das ist Geschmacks- und Einstellungssache.
Ich persönlich, überlege langsam einige Anteile an Nestle zu kaufen. Wenn der neue CEO in 2025 keine Wende hinbekommt, dann wird Nestle eine Verlustposition, wenn er aber eine Kehrtwende hinbekommt, könnten wir beim Kurs wieder über die 100€ steigen – leider ist hier noch das Prinzip Hoffnung.
Wenn man deinen Annahmen oben folgt, ist die Nettodividendenrendite bei General Mills aber höher als bei Nestlé. (3,65 % vs 3,3 %) Wieso bevorzugst du dann Nestlé?
Hallo Marc,
das erschießt sich mir auch nicht. ;)
@Küstenjung: Unilever wurde lange „runtergeprügelt“ und erholt sich jetzt wieder.
Allerdings wären rein nach Zahlen des letzten Jahres: Unilever der Kauf. Ein Vorteil aber auch Nachteil ist die weltweite Präsenz von Unilever gegenüber Gen Mills. Warten wir, was Nestle liefern wird.
Nur leider sind Zahlen nicht alles. Schaut aufs Management, die Berichte von ihm.
Wichtig ist schlicht zu lernen, wie funktioniert Business, so dass man „Wolkenkuckucksheime“ von „ehrlichen“ Einschätzungen trennen kann. Dazu sollte man immer auch alte Berichte ansehen und was dann passierte.
Jeder Vorstand hat ein gewisses Gen in den Berichten. Bei Vorstandswechsel kann man natürlich keine Prognose aus alten Berichten wagen.
Gen Mills überzeugt mich persönlich nicht.
Meine Stetigen sind eher aus Randzonen der Basiskonsumer.
„Randzonen der Basiskonsumgüter“ – schöner Begriff. ;-)
Welche Unternehmen und Geschäfte meinst du damit denn?
In meinem Fall zähle ich Loreal und LVMH dazu.
Hallo Chrischaan,
ich meine mit „Randzonen“: Home Depot, Lowes, Church & Dwight. Alle solide wachsend (Kurs und Div)
Nestle, P&G, Pepsico sind: Basisinvest.
LVMH und L’Oreal sind schwer gewichtet, Ahold und Metro Inc. sind Beimischungen;
Invest: LVMH vor Home Depot vor Nestle.
Vielen Dank BörsenHai!
Da haben wir, außer vielleicht Nestlé und PepsiCo, einen ähnlichen Geschmack.
Lowe’s (ich hab mich nur für einen der beiden Baumärkte entschieden), LVMH und L’Oreal habe ich ebenfalls im Depot. Bei Church&Dwight hab ich nie so richtig den Einstieg geschafft, wie auch bei P&G.
Ich hätte auch gern Costco, aber gleiche Geschichte wie bei C&D.
Auch wenn es kein Consumer Staples ist, aber Rollins steht auch auf meiner Liste für den Crash. ;-)
Beste Grüße,
Chrischaan
…wenn wir schon mal munter mit Namen herumwerfen.
Hat jemand eine Meinung zu BRENNTAG (WKN A1DAHH)?
Die Dividendendaten sehen erfreulich aus, die meisten Kennzahlen stimmen für mich.
Und die aktuelle Kursschwäche könnte ein guter Einstieg sein (in dem Segment halte ich noch LyondellBasell).
Kann ich ehrlicherweise schwer abschätzen. Klingt trotz der geringen Margen aber eher nach einem der besseren deutschen Unternehmen. Und da sie eher Distributer sind und dazugehörige Dienstleistungen anbieten, sind sie vielleicht auch nicht so kapitalintensiv.
Hallo Chrischaan,
Nestle halte ich seit fast 20 Jahren. LVMH 2019 und dann Corona 2020 einen Packen, lasse ich wegen dem Sondereffekt aus der Betrachtung raus.
Home Depot habe ich zuerst gekauft (2016), danach Lowe, weil ich mich nicht entscheiden konnte. War bei Pepsi und Cola dasselbe, nur dort habe ich Cola abgestoßen – nicht fragen warum: ich brauchte das Geld. Gemeinsam sind Home Depot und Lowe größer als LVMH. Ja sie beackern denselben Markt, ein Klumpen und wachsend und zwar stabil. ;)
C&D kam 2017 auf den Radar und ich habe ein Jahr gebraucht für die Entscheidung. Ausschlaggebend war damals das Div-Wachstum von 7%, heute auch nur 1% vom Portfolio.
Eines sollte man beachten: Consumer „unten“ einkaufen. Die Zeit spielt eine große Rolle.
Costco – tja, man (ich) kann nicht alles haben.
Sorry C&D sind 0,5% ;)
Consumer unten einkaufen hat mich direkt wieder inspiriert, nochmal die 6 Kategorien von Unternehmen die Peter Lynch formuliert anzusehen. Hier ein nettes Video dazu: https://youtu.be/JOWTmdE7ajI?si=KhrpFdMEVcSjAXhN
PL hat auch davon gesprochen, dass man nicht allzu viele Slow Grower (dazu würde ich z.B. Nestlé zälen) im Depot haben sollte. Einfach weil man da zwar Sicherheit aber eben keine übermäßige Rendite erwarten kann.
Mir gefällt am Besten die Kategorie der Stalwarts. Muss man auch beim Einstieg aufpassen, aber ist nicht so extrem stark davon abhängig. Da würde ich zumindest rückblickend betrachtet eben L’Oreal oder Lowe’s / Home Depot einordnen.
In der Grauzone zwischen Stalwarts und Fast Grower würde ich bei mir Unternehmen wie Kinsale, Fortinet, Alphabet, Microsoft oder MSCI Inc. einordnen. Das schien auch die Lieblingskategorie von PL gewesen zu sein, weil hier die besten Chancen schlummern. Hier ist bestimmt auch nicht jeder Schuss ein Treffer, aber ein eigentlich zu hoher Einstieg wird in dieser Kategorie eher verziehen. Oft wachsen die Unternehmen in die Bewertung rein.
Wichtig dabei ist, dass kein Unternehmen ewig in einer Kategorie bleibt und nur in eine einzuordnen ist. PepsiCo oder Nestlé könnten auch als Turnarounds angesehen werden.
Assetplays oder echte Zykliker (Autos, Fluglinien, Rohstoffe etc.) liegen mir nicht so und sind für mich schwer zu bewerten.
@Chrischaan: Ich finde die Strategie von Börsenhai Consumers unten einzukaufen, goldrichtig. Denn die legen besonders häufig neue ATH hin. Consumers sind gerne unten, wenn die Probleme mannigfaltig sind. Dann wird der Weltuntergang beschworen. Jedes Mal wird dann aber übersehen, dass Unternehmen mit viel Cash Flow die Kakerlaken des Kapitalmarkt sind. Sie überleben buchstäblich alles und kommen gerne immer wieder gestärkt raus. Wenn wir alle tot sind, tanzen sie noch munter auf den Tischen!
Neben Aufstockung JM Smucker und mögliches Neu-Engangement Campbell Soup (bei beiden genannten Titeln fand ich die Akquisitionen sehr klug, auch wenn sie möglicherweise für ein, zwei Faktoren zu teuer eingekauft wurden) beschäftige ich mich gerade mit Flowers Foods.
Flowers Foods („FF“) ist auch eher ein Slow Growther, wo man bitte nicht größere Weltwunder erwarten sollte. Aber das insgesamt bärische Marktumfeld für diesen Sektor verbunden mit der speziellen Situation von Flowers Food sagt mit, mach da was und lass es einfach mal lange gedeihen.
FF ist der zweitgrößte Hersteller verpackter Backwaren den USA (USA only). Die sind nie sensationell, aber manierlich gewachsen in den letzten 10 Jahren. Topline in der Regel um 5 herum Prozent, wobei sie in dieser Zeit sogar eine gewisse Margenexpansion hinbekommen haben. Der EBIT zumindest im Anteil zum Umsatzwachstum graduell gestiegen.
Die Durchschnittswerte (Rundungen) der letzten 10 Jahre für KGV und Dividendenrendite lagen bei 27 und 3,3%. Für das erwartete Ergebnis von 2025 betragen sie 15 und 5,4%.
Warum ist das so? Einmal liegt es natürlich an dem für den gesamten Food Sektor bärischen Umfeld. Aber auch an der Inflation, unter der ein Hersteller von Billig-Backwaren besonders leidet (Wobei „billig“ nicht verschleiern sollte, dass einige Marken von denen ikonisch sind). Und das prognostizierte Umsatzwachstum für die nächsten Jahre sieht auch nicht so super aus, spätestens dann geht die Luft aus der Bewertung raus.
Außerdem kauft gerade Flower Foods – vollständig mit Fremdkapital finanziert – einen anderen Anbieter namens Simple Mills. Danach steigt die Nettoverschuldung schon ganz gut an. Aber auch dann, nach meiner ersten oberflächlichen Recherche, hast Du bei einem EBITDA für 2025 von rund 565 Mio. USD immer noch einen vertretbaren Hebel von rund 2,5.
Ich finde es spannend, weil sie sind seit Jahren gut cashgenerativ, nur im USA Markt unterwegs, kennen dort Kunden und können Lieferketten. Ja, die Verschuldung steigt wegen der nun anstehenden Akqui von Simple Mills, aber ich finde die Akqui smart, weil sie damit einen neuen Fokus auf Healthy Foods setzen können, was weiteres Wachstum bringen sollte.
Ich will hier gar nicht zu sehr Flowers Food promoten. Es ist für mich aber wieder ein gutes Beispiel, wie ein Unternehmen aus Foods stark unten ist, weil der Markt, wenn er einmal in Bezug auf einen Sektor bärisch ist, dann auch alles durch die bärische Brille sieht (hier also auch die nun kommende Akqui und verbunden damit die steigende Verschuldung). Für mich bedeutet das, dass ich jetzt eigentlich dann erst so richtig anfange mich mit dem Unternehmen auseinanderzusetzen und hier vielleicht demnächst was mache.
VG
Tobs
Ich bin da auch voll bei Börsenhai. Wahrscheinlich ist dies auch die einzige Möglichkeit halbwegs akzeptable Rendite zu bekommen, mit solchen Unternehmen.
Eine große Frage ist für mich, ob solche Unternehmen Buy-And-Hold-Forever-Unternehmen sind? Bei geringer Bewertung kaufen und bei zu hoher Bewertung verkaufen könnte evtl. gehen oder wenn ich ETFs nicht mag, dann als Basisinvestment. Marktdurchschnitt wird dauerhaft wahrscheinlich herausfordernd aber möglich (wenn sie nicht mal zwischendurch den Charakter so ändern, dass auf einmal wieder deutliches Wachstum reinkommt). Die Chance auf einen Ausreißer nach oben ist aber wahrscheinlich kaum gegeben. Nur innerhalb kurzer Zeiträume vielleicht (um die 2-10 Jahre) in denen die Unterbewertung durch einen Katalysator in eine Überbewertung umschlägt.
Na ja, auf jeden Fall weiter ein Fall zum Nachdenken.
Hallo Tobs
Ich bin ja nun auch schon ein paar Jährchen an der Börse mit dabei, aber Flower Foods hatte ich noch nie auf dem Schirm! Ich frage mich wie du immer wieder auf so doch eher unbekannte Companies kommst? Muss ich mir doch mal näher anschauen! Thx
Wow, steigert seit 22 Jahren die Dividende und die Dividendenrendite liegt aktuell bei > 5%. Da lohnt sich in der Tat ein zweiter Blick. Da aber einige Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit herabgestuft haben, ist das Risiko allerdings auch etwas höher. Wenn das Rating auf „Junk-Status“ fällt, werden einige institutionelle Anleger vermutlich „automatisch“ verkaufen (müssen) und die Kredite werden teurer werden.
@Matthias66
Flowers Foods behält in jedem Fall sein Investment Grade Rating, wobei das allerdings immer schon („lediglich“) im Lower medium grade Bereich angesiedelt gewesen war.
Fitch hat es tatsächlich die letzten Tage von BBB auf BBB- abgesenkt, also die letzte Stufe vor Junk Bond.
S&P hat es hingegen auf BBB, also mittlere Stufe von Lower medium grade, belassen – allerdings den Ausblick auf negativ abgesenkt.
Unten im Link zu S&P kann man die Ratio der Akqui/Gegenfinanzierung von Simple Mills gut entnehmen. Tatsächlich steigt, anders als von mir oben im anderen Post erst vermutet, der EBITDA/Leverage Multiplikator durch die Akqui sogar auf 3,5x.
Das hat man als Rating Gesellschaft nicht so gerne. 3,5x ist gewissermaßen eine Art magischer Schwelle. Interessant ist aber, dass sie von S&P ausführen: Dass die Akqui strategisch Sinn ergibt und das Flowers Foods einen track record hat, solche Akquis zu exekutieren. Es ist aber nun eben mal in der Firmengeschichte die größte ihrer Art bislang, und allein wegen des damit inhärenten stets bestehenden Executionsrisiko gehen die Rating Agentur auf Nummer sicher. S&P stellt aber die Möglichkeit (ungleich Wahrscheinlichkeit) in Aussicht, dass der EBITDA/NetDebt Hebel in 24 Monaten wieder unter 3 kommt und dann würden sie die Ausblick wieder auf stabil setzen.
https://disclosure.spglobal.com/ratings/en/regulatory/article/-/view/type/HTML/id/3320354
Aber klar, das ist kein Investment für jedermann. KHC hatte ich meine ersten Tranchen auch etwas über 21 Euro angefangen aufzubauen, weil ich ihnen es auch zutraute, die Bilanz wieder zu reparieren. Wie gesagt, mit einem guten Cash Flow kann es gut ausgehen. Ein Risiko bleibt natürlich. Oder passen zu diesem Investment: „Besser erst mal kleine Brötchen backen“. :-)
Hi Tobs,
das Thema Slow-Grower mit dem Gedanken nur die Phase zwischen Unterbewertung und Überbewertung mitzunehmen, beschäftigt mich gerade. Während man den Markt mit Buy-and-Hold mit solchen Aktien eher underperformed (auch wenn Outperformance nicht mehr mein primäres Ziel ist), scheint mir aber ein stabiler (!) Slow-Grower mit deutlicher Unterbewertung eher ein ganz geringes Downside-Potential zu haben. Was natürlich sehr interessant ist. :-)
Beim schnellen Screening bin ich auch auf die irische Glanbia gestoßen. Earnings-Yield von fast 10%. Geringe Verschuldung und lange Historie der Dividenden (wenn auch einmal 2019 leicht gesenkt). Auch die operative und Nettomarge ist sehr stabil.
Hast du dich mit diesem Unternehmen schon mal befasst? Oder jemand anderes in der Runde?
Danke und viele Grüße,
Chrischaan
Hi Chrischaan,
wenn ich Geld darauf wetten müsste, dass mir jemand eine Aktie nennt, die ich nicht kenne…dann alles auf Dich! :-)
Nein, Glanbia kenne ich nicht. Interessant aber, da sie wettbewerblich starke Überlagerungen zum auch irischen Unternehmen Kerry zu haben scheinen. Kerry als Divi-Aristokrat habe ich etwas aufgebaut.
Warum hat Glanbia irgendwann in der Topline diesen deutlichen Abfall gehabt?
VG
Tobs
Bei dieser ganzen Recherche im Bereich der Consumer Staples bin ich tatsächlich auch über Kerry Group gestolpert. Hab mich da aber nicht so rein vertieft, da die Bewertung aktuell nicht nach „Unten“ aussieht.
Glanbia hat offensichtlich Teile des Geschäfts veräußert (Aseptic Solutions, Glanbia Cheese Joint Venture). Interessanterweise hat sich die Bottom-Line bzw. der FCF nicht reduziert, sondern weiter gesteigert. Was ich gut finde. Und sie sind gerade bei einem FCF-Yield (mit EV) bei fast 10%. Ich muss noch bisschen recherchieren, ob der Markt da einen signifikanten Einbruch erwartet, demnächst. Ansonsten wäre das schon echt gut und ein ganzes Stück besser als alle Consumer Staples die ich mir angesehen habe.
Der Markt mit Nutritions soll auch gemähliche 6% wachsen. Aber der ist bestimmt auch breit und dversifiziert.
Mir gefällt auch die Kapitalallokation von ca. 25-35% Dividendenausschüttung. Da bleibt Luft für Rückkäufe (was bei irischen Unternehmen für uns dt. Anleger besser ist als Dividenden) und Re-Invest ins Unternehmen.
Auch ist die Geschichte sehr spannend zu lesen / hören. Vom armen irischen Bauern zum Typ aus der US Mukkibude (Optimum Nutrition). Die sind ja aus einzelnen Farmen entstanden, die sich irgendwann aus Wettberbsgründen zu Creameries zusammenschlossen entstanden. Irgendwann sind sie gelistet worden und haben sich immer weiter entwickelt.
Es gibt mit Tirlan auch einen Ankeraktionär. Auch s ein Zusammenschluss. Wie bei Hershey, könnte das neben Risiken auch für Ruhe sorgen und vor allem für Freunde der Dividenden gut sein. Diese Organisationen kalkulieren mit der Dividende und dadurch wird sie wahrscheinlich selten gesenkt.
Spannend…
Übergeordnet finde ich die Geschichte wirklich interessant. Offensichtlich sind die Abfallprodukte der Käseerzeugung, welche den Kern der Creameries darstellte, wertvoller als der Käse selbst. Die Molke konnte offensichtlich erfolgreich in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Das könnte der Grund sein, warum Kerry Group und Glanbia Ähnlichkeiten im Geschäftsmodell aufweisen. Lt. Wikipedia ist eine von 3 Gründungsorganisationen von Kerry Groupd auch so eine Co-Operative (https://en.wikipedia.org/wiki/Kerry_Group).
Das ist auch eine Lehre für einen selbst. Viele gute Entdeckungen macht man nicht durch Planung sondern durch Zufall. Also sollte man Möglichkeiten für positive Zufälle schaffen. Hat Nassim Taleb schon geschrieben… Und man sollte vermeintlichen Abfall nicht gering schätzen. Wer weiß, manchmal wird noch Gold daraus. ;-)
Hi Chri,
ja, es ist interessant, wenn man abseits der ausgetretenen Pfade schaut.
Ich hatte eine südafrikanische Aktie gepickt, die heißt Mr Price (Retail Südafrika, viel Klamotten und so Alltags-Quatsch-Gedöns – ich fahre ja auf billig total ab!). Von denen liesst Du nirgendwo! Fast kein Fonds, der die hat! Niemand schreibt über die. Sah die mal am WE schön auf der Couch beim Schmökern in der Peer Group auf der HP von Marketscreener im Kontext eines anderen bekannteren Retailers. Habe mich dann lange in die IR-Präsentationen und Jahresabschlüsse vertieft und konnte kaum glauben, wie viel Cash die machen und wie die weiter wachsen. Da waren gerade alle südafrikanischen Aktien ausgebombt und das war die Zeit als ich auch bei Sanlam mutig zugriff. Das Teil ist nach Kauf jetzt in kürzester Zeit 100 Prozent plus und vor allen Dingen ist die Dividende wuchtigst! Wenn ich Personen darauf anspreche, die ursprünglich aus Südafrika kommen, oder jemanden von dort geheiratet haben oder was auch immer, sagen alle: „Echt? Du hast Mr Price im Depot? Das gibt‘s doch gar nicht!“. Es ist eben eine Frage der Perspektive und manchmal fehlt sie uns einfach nur! Dannl muss man einfach machen….
…Zurück zu Glanbia, das ist auch so ein unbekanntes Ding. Danke daher für das Bekanntmachen! Ich schaue mir das auch an. Das die Bottom Line stabil blieb auch nachdem die Top Line gecuttet wurde, fiel mir auch auf. Das muss ich mir näher anschauen. Versuche mal hier irgendwie an taugliches Research zu kommen. Wäre dann neben Kerry und Medtronic mein dritter Ire. Wäre ja schon fast irre. :-)
Grobe Erklärung für den Umsatzrückgang mal nur in 2023: Total stehen ca. – 0,5 Mrd USD zu Buche. Eine Reduktion von fast 10%. Das Net-Income erhöhte sich aber von 248 auf 344 Mio USD.
Es gibt 2 übergeordnete Bereiche. Glanbia Performance Nutrition (GPN) und Glanbia Nutritionals (GN). Der Bereich GN wird nochmal in Nutrional Solutions (GN-NS) und US-Cheese aufgeteilt (GN-USC).
GPN erwirtschaftete 1,8 Mrd. USD und hat eine Bullshit-Earnings äh EBITA-Marge von 14% gehabt und ist ganz leicht im Umsatz aber umso deutlicher im EBITA gewachsen.
GN-NS erwirtschaftete 1 Mrd. USD und hat eine EBITA-Marge von 12,5%. Der Umsatz viel hier um 15% das EBITA aber nur um 6%.
GN-USC erwirtschaftete 2,6 Mrd USD, hat aber nur eine EBITA-Marge von 1,6%. Der Umsatz viel hier um 0,4 Mrd USD. Das EBITA erhöhte sich aber leicht, fällt insgesamt dennoch nicht ins Gewicht. Grund waren fallende Preise bei leicht höherem Volumen.
Wenn ich das richtig kombiniere, produzieren sie den Käse nur wegen der Abfallprodukte, die sie dann zu Nahrungsergänzungsmitteln oder Inhaltsstoffen verarbeiten (das kann aber falsch sein der Gedanke). Einer für die Bottom-Line wichtigen Bereich GPN läuft also sehr gut. Im Bereich der GN-NS muss man mal schauen was im AR für 2024 steht.
Dessen bedarf es aber noch etwas Recherche.
Alle Infos aus dem AR von 2023 (Financial Statements und Seiten 32-36).
@Tobs
hier möchte ich nur eine kleine ergänzende Geschichte ergänzen.
Irgendwer hat hier vor ein paar Monaten die Kernel Holding mal ins Spiel gebracht. Daraufhin habe ich mir für 800 EURO zum Spaß mal ein paar Stück gegönnt. Sobald die Ukrainer irgendwie wieder Zukunft haben wollte ich den Betrag denen spenden. Noch ist es nicht soweit aber der Kursanstieg macht schon mal Hoffnung. Überhaupt, so etwas habe ich in meiner langen Börsenzeit noch nicht erlebt, wie politische(!) Friedens-Hoffnung und Kurswert dermaßen miteinander kooperieren (ich weiß Bitcoin ist ja jetzt gerade auch so ein Ding). Ach wäre das schön, wenn die Zuversicht doch halten würde …
Gruß Frank
P.S. Wer hat den Wert hier eigentlich empfohlen?
@ Frank
https://www.divantis.de/mein-hedge-gegen-steigende-getreidepreise-wird-noch-ausgebaut/#comment-10572
„Ach wäre das schön, wenn die Zuversicht doch halten würde …“, da kann ich Dir nur zustimmen.
VG
BG
Ich glaube, ich war das :-)
War damals im WPF von einem User als Kauf gepostet worden. War ein schöner Dividendenwert gewesen.
Mein Einstieg bei Kernel war der 1.3.2022, hatte dann noch 2x mal nachgekauft und danach das Tal der Tränen durch gemacht. Mittlerweile wieder schön im Plus.
Dividenden gab es natürlich keine und zum Verkauf war es schon zu spät für mich. Die Position war nicht so groß und daher entschied ich mich für das aussitzen und verbilligen.
Schauen wir mal, wo die Reise hingeht…
gefunden:
https://www.divantis.de/trotz-hoher-dividende-hat-der-aktienkurs-noch-potenzial/
Hallo Ben,
danke für den Hinweis auf die Meldung aus der letzten Januarwoche. Diese hatte ich bisher nicht mitbekommen. Bei meinem Broker werden im Gegensatz zu meinen anderen Aktien kaum bzw. keine News zu General Mills angezeigt. Hast du einen Tipp für mich, wie du bei General Mills auf dem Laufenden bleibst?
VG
Hallo Carsten,
ich habe mir bei Seegang Alpha für meine US-Werte eine Watchlist angelegt und schaue da täglich in die App. Da sehe ich die Kursveränderungen und auch immer die neuesten Unternehmensmeldungen meiner Titel als Überschrift. Da ich kein Premium-Abo habe, gehe ich dann auf die entsprechenden Webseiten und lese die Meldungen im Original. Aber das nur bei außergewöhnlichen Meldungen. Und ansonsten dann immer bei der Vorbereitung eines neuen Blogbeitrags. Viele Unternehmen bieten auch die Möglichkeit, sich in einen Newsletter einzutragen. Das nutze ich auch gerne. Bietet General Mills übrigens auch an.
Viele Grüße Ben
Wie passend: Zum Kommentator fünf Beiträge vorher, dem Küstenjung, gehört auch ein Seegang Alpha, denkt sich die Auto- Korrektur 😜
Hi Ben,
vielen Dank für Deine vielen Beiträge, die Du mit Herzblut verfasst und auf allzu großer Fachsprache verzichtest. Es liest sich immer sehr spannend um flüssig, ja wie ein Roman. Sehr unterhaltsam und amüsant mit Liebe zum Detail und immer nachvollziehbar. Gerne hätte ich mehr vor Dir als sehr erfahrenen Traider, doch ich erhalte nie Deine Newsletter, obwohl ich mich mehrfach eingetragen habe?
Weiter so und viel Freude hier auf Deiner Seite.
Beste Grüße
Perry
Gut geschrieben. Leider ist mit Blick auf den Chart noch keine Bodenbildung erkennbar. Wenn der Bereich um 57 USD hält, sollten erstmal die 62/63 USD nachhaltig überschritten werden, bevor auch mit Blick auf den Chart ein Boden wahrscheinlicher wird.
Mich als Aktionär tröstet in dieser Zeit immerhin die Dividende ;-)
Außerdem gehe ich davon aus, dass der der Wert in Fall eine breiten Tech-Korrektur deutlich Ruhe ins Depot bringt.
Hallo Ben,
Konsumgüter sind in meinem Portfolio das schwächste Segment nach Immo.
Egal ob ADM, Kraft Heinz, General Mills, Nestle, Unilever etc. sie schwächeln (schwächelten) fast alle. Wenige ausgesuchte Konsum-Titel liefern weiterhin ab, aber alle mit geringem Wachstum. Jeder hat so seine Problemchen, viele zahlen aber weiterhin die Dividende (mit geringem Div-Wachstum).
Dennoch gehört Konsum in das Portfolio für „schlechte“ Zeiten. Niedrige Payout-Quoten und Div-Wachstum sind langfristig wichtiger als eine „hohe“ Dividende. An der Payout-Quote (unter 70%) fallen viele durch mein Raster, egal wie „günsig“ der Kurs aussieht. Konsum mit 20 oder mehr KGV und schlechten KCV, da muss man lange zurückgehen.
@ Börsenhai, stimmt. Es gehört wie Sand als Baumaterial zum Depot dazu. Und die Zeiten kommen vlt schneller wieder, als wir denken, in denen Food&Beverage wieder gesucht sind.
Hallo zus.
Ich habe anfangs der Woche bei General Mills @ 56,75 € nachgekauft. Knapp unterhalb der 60 Euro drehte der Kurs immer wieder.
Außerdem hab ich gestern noch Itochu @ 43,04 € nach gelegt.
Kaufgrund war zuviel Cash und bd. Positionen sind derzeit günstiger zu haben und im Depot noch ausbaufähige Positionen …
Hi Basti
„Kaufgrund war zuviel Cash“ :_)
heute früh Position DBS verdoppelt.
DBS intraday +2,71%
Singapore Exchange intraday +9,61%
UOB intraday +2,43%
Singtel +3,80%
also für mein Gefühl fließt da als ruhiges und längeres stabiles Momentum Geld in Größenordnungen in die Region.
Bin zufrieden.
muß nicht so weitergehen.
aber dafür bei KKR/Apollo Global Management/Ares Capital /Goldman Sachs schnellere Gewinne mitgenommen.
So jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben. Wer die Kurse einer Nestle, Unilever, Pepsi, General Mills die letzten 25 Jahre übereinander legt wir feststellen, dass es mehr oder weniger gehopft wie gesprungen war oder lang wie breit. Ich möchte damit sagen, je nachdem wann man jetzt in den letzten 25 Jahre den Startpunkt setzt, war mal die eine Aktie im Aufwärtstrend und die andere im Abwärtstrend. Nach 25 Jahren war das fast identisch, wenn man die reine Kursentwicklung betrachtet. Jetzt müsste man noch die erhaltene Dividende berechnen. Das würde mein Programm automatisch machen, aber ich müsste die noch fehlenden Daten nachtragen und dazu habe ich keine Lust.
Nehmen wir als Startpunkt den September 2019. Da war Unilever auf dem Hoch. Bis März 2022 war das die schlecht performenste Aktie unter den oben genannten. Hätte man aber im Abwärtssog in Unilever investiert, hätte man seither unter den o.g. die beste performente Aktie.
Es fällt natürlich leicher im saubernen Aufwärtstrend zu investieren. Die Frage ist dann nur wie weit geht es noch aufwärts. Ich selbst habe keine General Mills und möchte auch keine kaufen. Mir reichen all die anderen oben erwähnten. Aber ich bin mir sicher, dass General Mills die letzten Jahrzehnte auch mal zwischendurch ein paar schlechtere Jahre hatte. und wer sich den Kursverlauf von Ende Dezember 2002 bis März 2009 anschaut, stellt fest, dass die Aktie bis dahin über 7 lange Jahre 40% vom Wert verloren hatte. Dafür hat danach ein Aufschwung über 7 Jahre mit 250% Plus eingesetzt um danach wieder 50% zu verlieren bevor es dann wieder um 150% nach oben ging. Aktuell sind wir wieder 30% unter dem Hoch. Aktuell würde ich noch keine kaufen. Da würde ich abwarten bis der Chart sich beruhigt hat. Und dann könnte man entweder die Position erweitern oder eine erste Position aufbauen unter der Annahme dass General Mills auch diesmal die Kurve bekommt. Bis jetzt wurde keine Dividende gekürzt und General Mills verdient noch Geld und schreibt keine rote Zahlen. Aber genau habe ich mir die Nettofinanzschulden usw. nicht angeschaut, da ich keine Aktien kaufen möchte.
Auf jeden Fall ist es zu spät, wenn die Aktie 100% oder mehr gestiegen ist. Also sollte man sich jetzt die Bilanzahlen genau anschauen, den Chart beobachten und dann wenn die Gelegenheit günstig erscheint, die ersten Positionen aufbauen. Wichtig ist nur, wenn man nachkauft, nicht in zu kurzen Zeitabständen nachkaufen.
Übrigens Philip Morris ist am besten gelaufen in der Zeit. So letztes Jahr um diese Zeit, hat mich der eine oder andere ausgelacht, mit toter Industrie, absteigender Ast, keine Zukunft usw. Seit einem Jahr hat die Philip Morris über 60% Performance erreicht und ist auf einem All Time High, hat so manchen (verdammt viele) Index outperformt und liefert eine Riesendividende. Letztendlich muss man in Schwächephasen kaufen. Das ist immer etwas die Katze im Sack. Aber auch hier vetraue ich darauf, wenn ein Unternehmen über Jahzehnte unter Schawankungen erfolgreich war, warum soll das ab heute alles anders sein. Kann passieren aber letztendlich schwanken die Ergebnise , die Märkte und die Kurse. Letztendlich sind die mesiten Anleger zu kurzfrsitig orientiert.
Und langfristig hat eine General Mills den Dow ourperformt, ohne Dividende einzuberechnen.
Moin,
im Nahrungsmittelsektor finde ich aktuell Archer Daniels Midland mit am interessantesten. Gut, es ist kein Markenartikler, insofern könnten geopolitische Spannungen, Zölle etc. hier einen größeren negativen Einfluss haben, man bekommt die Aktie dafür aktuell zu einem günstigen Preis. Ich habe dort eine Dreiviertelposition mit Einstand bei ca. 37€. Vielleicht sollte ich die jetzt mal voll machen. Keine Empfehlung.
BG, Matthias66
Hallo Ben,
ich verfolge deinen Blog seit langer Zeit, da ich eine ähnliche Dividendenstrategie verfolge, mit der Zielsetzung, mir eine zusätzliche Rente aus Dividenden zu sichern. Viele deiner Investitionen decken sich mit deinen (aktuell Depotwert: 300.000).
Ich habe nun zusätzlich in kleinerem Maßstab ein Depot mit Aktien aufgebaut, die monatlich Dividenden ausschütten. Es gibt da ja nicht nur Realty Income. Wie nachhaltig das ist, wird sich zeigen. Bis jetzt bin ich zufrieden. Falls du interessiert bist an mehr Infos, einfach melden.
Monatszahler neben Realty Income, die mir gefallen
…im REIT-Bereich: STAG Industrial (würde ich wohl investieren, wenn ich nicht schon Prologis hätte, die gut laufen),
…im Finanz-/BDC-Bereich: Mainstreet Capital (hier besitze ich Ares Capital und baue gerade Hercules auf).
An MAIN gefällt mir (wie es die Investment-Fellows auf youtube herausarbeiten), dass deren Kostenstruktur wohl – im Vergleich zu anderen BDCs – sehr niedrig ist und sie Engagements recht komplett übernehmen, um Einfluss zu behalten. Ein Premiumstandard im BDC-Bereich, der aktuell leider sehr teuer ist (in der 52-Wochenbetrachtung bei +35%!). Ein kleiner Marktcrash könnte hier als Einstieg nützlich sein.
Der monatliche Dividendeneingang hat nicht immer unbedingt eine Motivation auf rationaler Ebene. Der verlässliche Eingang auf dem eigenen Verrechnungskonto erfreut und hält uns „bei der Stange“.
Ich setze daher nun auch auf den A3EHRE-ETF, dessen Allokation übrigens auch in den Sektoren „Technologie“ und „Gesundheit“ stark ist (durchaus nicht nur „Finanzen“ oder „Versorger“).
Ferner SL Green, Apple Hopitality, AGNC, SmartCentres Reit, First National Financial, Agree Realty, EPR Properties, Choice Properties
Die Dogs of the DAX Strategie ist ja auch eine Dividendengarantie-Strategie. Aber ich kann es vollkommen nachvollziehen, dass US Werte einfach interessanter sind. Warum investierst Du in Einzelaktien und nicht in einen Dividenden ETF?