Nach diesem Spin-Off werden es 2 Gesundheits-Schwergewichte sein

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Spin-Offs sind in der Regel erfolgreicher als Fusionen. Bei Fusionen treffen unterschiedliche Unternehmenskulturen aufeinander und am Ende gibt es meist einen Gewinner und einen Verlierer innerhalb eines Unternehmens. Die Erwartungen gehen selten auf und irgendwann steht dann ein Verkauf auf der Agenda.

Anders bei Spin-Offs: hier wird ein langjähriger Unternehmensteil abgespalten und in die Eigenständigkeit entlassen. Das setzt oftmals neue Energien frei und 2 Teile sind dann bald mehr wert als zuvor.

Meine größte Gesundheitsaktie hat nun einen solchen Spin-Off angekündigt und separiert das Consumer-Geschäft vom Pharma- und Medizingeräteteil.

Welche Auswirkungen das auf meine Aktien hat und welche Erwartungen das Unternehmen an den Spin-Off hat, erfährst Du – neben der jüngsten Dividendenzahlung – in diesem Beitrag.

Mein viertgrößter Depotwert ist der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson (JNJ). Die Aktie habe ich hier ausführlich vorgestellt. Die Entwicklung der letzten Jahre ist beeindruckend:

5-Jahres-Chart JNJ
5-Jahres-Chart Johnson & Johnson in US-Dollar

Dividende

Johnson & Johnson zahlt erneut eine Quartalsdividende von 1,06 US$ je Aktie. Für die 150 Aktien in meinem Dividendendepot ergibt das eine Brutto-Dividende von 159 US$. Sie wurde von der onvista bank zum Kurs von 1,1353 in Euro umgerechnet. Nach Abzug der Steuern verbleibt eine Netto-Dividende von 104,27 €. Sie wurde mit Wertstellung 07.12.2021 überwiesen.

Dividendengutschrift JNJ im Dezember 2021

Perspektive

Dank des starken US-Dollars habe ich damit erstmals die 100-Euro-Marke bei der Quartalsdividende geknackt. Aber unabhängig vom Wechselkurs wird das nicht dauerhaft so sein. Denn Johnson & Johnson hat vor wenigen Wochen angekündigt, dass es sich in zwei Unternehmen aufspalten wird.

Die Dividende der beiden Unternehmen soll in der Addition nicht geringer als die jetzige Dividende sein. Aber es werden eben zwei separate Zahlungen sein.

Ende 2022, also in einem Jahr, soll das neue abzuspaltende Unternehmen fertig geplant und aufgestellt sein. Und Mitte bis Ende 2023 soll es dann per Spin-Off steuerneutral den bisherigen Aktionären eingebucht werden. Um die neuen Aktien zu erhalten, musst Du also heute noch nicht Aktionär sein. Der Stichtag wird irgendwann in 2023 sein. Also genug Zeit, die Entwicklung zu verfolgen!

Das neue Unternehmen wird den Bereich der bekannten Konsumentenmarken umfassen. Also z.B. Penaten, Neutrogena oder Listerine. Insgesamt kommt dieser Bereich aktuell auf einen Jahresumsatz von rund 15 Mrd. US$ und umfasst 4 Megamarken mit einem jeweiligen Milliardenumsatz. Hinzu kommen 20 Marken mit jeweils mehr als 150 Mio. US$ Umsatz.

Der verbleibende Teil von Johnson & Johnson ist schon jetzt der größere und wichtigere Unternehmensteil und steht in diesem Jahr für einen Umsatz von 77 Mrd. US$.

Im Ergebnis werden aus einem Großkonzern dann zwei Großkonzerne. Wie so oft bei Spin-Offs wird aber nicht unbedingt das Tafelsilber abgespalten. Der Bereich Consumer Health ist zwar auch kein Krisenbereich, aber das Wachstum war in der Vergangenheit schwächer als in Pharmaceutical und Medical Devices. Hinzu kommen Schadensersatzklagen und -zahlungen beim Babypuder, die nach dem Spin-Off nicht mehr auf den Restkonzern einwirken sollen.

Insgesamt ist Johnson & Johnson auf sehr gutem Weg unterwegs. Bei den letzten Quartalszahlen zum 3. Quartal gab es die 3. Anhebung der Prognose für das gesamte Jahr. Es läuft also!

Der Umsatz soll nun um 12,9-13,5% (zuvor 12,5-13,5% erwartet) und das Ergebnis je Aktie um 20,2-20,8% (vorher: 18,4-19,6%) steigen.

Für mich bleibt die JNJ-Aktie jetzt noch klarer die erste Wahl im Gesundheitssektor. Der Spin-Off hat richtig Charme und ich werde nach der Abspaltung definitiv beide Aktien im Depot halten. Und bis es so weit ist, werde ich schauen, dass ich mögliche Kursrückschläge zu Nachkäufen nutze. Mein Ziel ist ein Bestand von 200 JNJ-Aktien im Dividendendepot.

Die bisherigen 150 Aktien entsprechen zwar schon 4,5% Depotanteil. Durch den absehbaren Spin-Off wird sich dieser Anteil aber auf dann 2 Unternehmen verteilen. Und deshalb kann ich mir bis dahin übergangsweise auch gut einen Depotanteil von 6% vorstellen.

Über die weiteren Entwicklungen bis zum Spin-Off werde ich alle drei Monate bei den Quartalsdividenden berichten.

Auf einen Blick:

Unternehmen:Johnson & Johnson
ISIN:US4781601046
Im Divantis-Depot seit:09.08.2012
Letzter Nachkauf am:23.01.2018
Stückzahl im Divantis-Depot:150
Durchschnittskaufkurs inkl. Gebühren:90,79 €
Gesamtkaufpreis:13.619,23 €
Bisher erhaltene Netto-Dividenden:3.358,48 €
Aktuelle Strategie:Halten und Dividende kassieren

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9 Gedanken zu „Nach diesem Spin-Off werden es 2 Gesundheits-Schwergewichte sein“

  1. Bei der Spin-Off Company stehen 27000 Klagen an (nach meiner Erinnerung, ich bitte ggf um berichtigung ) wegen Asbest im Baby-Powder.
    Solche Krebs-Klagen gehen meist in die Groessenordnung von 10 mio USD each. (7 mio davon fuer die Anwälte !!!) Macht zusammen 270 mrd USD Schadensersatz. Koennen die das stemmen ?

  2. SPin-Offs aus den USA mag ich nicht, ich lese überall das wir in DEutschland oft/immer mit Steuern belastet werden.
    Die jüngsten von IBM oder Realty Income.

  3. Ich habe jetzt die Spin-Offs von IBM/Kyndryl und Pfizer/Viatris mitgemacht. Bei beiden wurden die Neueinbuchungen wie eine Dividende versteuert. Wenn du die Anteile nicht behalten willst, mußt du sie kostenpflichtig verkaufen. Bei Kyndryl und ich glaube damals auch bei Viatris ist anschließend noch der Kurs ordentlich gefallen.
    Die Unternehmen sprechen von einer steuerneutralen Abspaltung. Das gilt aber nicht für Deutschland.

    Ich werde zukünftig möglichst meine Anteile vorher verkaufen und anschließend zurück kaufen.
    Das Vorgehen hängt auch noch von einer eventuellen Gewinnrealisierung ab.

    Von AT&T habe ich mich im Vorfeld komplett verabschiedet.

    1. Guten Abend @all

      viele Jahre waren US-Spin off`s nicht steuerpflichtig, so wie es sich gehört. Dann kam ein FA auf die Idee, das könnten wir doch besteuern und man musste die letzten Jahre, einige Widersprüche beim ESt-Bescheid einlegen um sich das Ganze offen zu halten. Jetzt haben wir ein aktuelles Urteil, ohne eine weitere Revisionsmöglichkeit!

      Damit ein Gruß an alle US-Aktien-Freunde: ihr könnt wieder in US-Spin off Aktien investieren, viel Erfolg!
      P.S.: AT&T wird ein richtig guter Spin off – denke ich persönlich (kaufe da jeden Monat zu) aber wir werden es in 2022 sehen ;)

      Hier die Fakten:

      Aktienzuteilung im Rahmen eines US-amerikanischen „Spin-Off“ kein steuerpflichtiger Kapitalertrag
      14. Oktober 2021 – Nummer 036/21 – Urteil vom 01.07.2021
      VIII R 9/19

      https://www.bundesfinanzhof.de/de/presse/pressemeldungen/detail/aktienzuteilung-im-rahmen-eines-us-amerikanischen-spin-off-kein-steuerpflichtiger-kapitalertrag/

      Wünsche euch ein ertragreiches 2022
      Der US-CDN-Fan

      1. Thanx, us&cnd fan.
        Ich trage mich auch mit dem gedanken, att zuzukaufen. Mr Market hat mal wieder einen an der waffel !! Billig, billiger, ATT !!!!
        irgendwie tickt doch dieser typ nicht richtig. Selbst wenn dieser media split off anfangs noch keine div ausschuettet, koennte die neue att auf diesem jetztigen level schon locker wieder 5-6.5 % ausschuetten. Und von den schulden mal abgesehen : das business fluppt wieder recht ordentlich. Ist also eigentlich kein grund, att zu verkaufen, nur ueberwiegend aus dem grund, weil uns mr market eine lange nase macht.

        Ein problem seh ich ich allerdings. Dieses problem hat einen namen : elon musk. Dieser angriffslustige gentleman hat bereits fast 2000 sateliten in eine hoehe von 550 km hochgeschickt, um ein 5G sateliten netzt aufzubauen. Und den angaben nach soll die performance recht gut sein. Wenn das ganze mal fertig ist, sollen da ueber 30000 seiner sateliten due erde umkreisen. Und das system sei auf xG skalierbar,. Ausserdem wollen sie jetzt auf eine neue effektivere technik umstellen, die daten sollen mit lasern von satelit zu satelit weitergegeben werden. Noch ist das system etwas teurer als bei denn irdischen 5G Anbietern. Es soll etwa 100$ pro monat kosten. All das ist wohl auch der Grund, warum andere telecom aktien wie verizon staendig an boden verlieren

      2. Hallo Nordamerikafreund,

        der Richterspruch bezieht sich auf einen komplizierteren Fall aus den Jahr 2015, der nicht dem gängigen Aktien-Split entspricht.

        Der erste Abschnitt des Richterspruchs lautet:

        Mit Urteil vom 01.07.2021 – VIII R 9/19 hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden, dass die Aktienzuteilung im Rahmen eines US-amerikanischen „Spin-Off“ an private Kleinanleger nicht zu einem steuerpflichtigen Kapitalertrag führt. § 20 Abs. 4a Satz 7 des Einkommensteuergesetzes (EStG) ist auch auf ausländische Vorgänge anwendbar, die bei einer rechtsvergleichenden Betrachtung der Abspaltung nach deutschem Recht entsprechen.

        Bei jedem Aktien-Split einer ausländischen Gesellschaft prüfen (und prüften in der Vergangenheit) die deutschen Finanzbehörden, ob die o.g. Regeln eingehalten wurden. Bei meinen Fällen und Fälle, die ich beobachtet habe, wurden diese Regeln immer eingehalten. Die von der Bank einbehaltenen Steuern wurden nach einiger Zeit gutgeschrieben.

        Viele Grüße

        Peter

  4. Hallo Peter und die anderen,

    AT&T ist weiterhin mein „Sorgenkind“, geplant als Cashcow wollte ich die recht sicheren 6-8% einstreichen und immer mal wieder aufstocken bei günstigen Kursen wie aktuell. Durch die Abspaltung bin ich aktuell vorsichtig da ich wegen der Besteuerung nicht schlau genug geworden bin wie das gehandhabt wird!

    Ich möchte ungerne die neuen Anteile im Depot haben und diese dann später ggfs zu 100% versteuern müssen weshalb ich überlege alles zu verkaufen und nach der Abspaltung zurückzukaufen.

    Wisst ihr wie die Besteuerung aussehen soll ? Scheinbar nach euren Kommentaren zu gehen seht ihr das unterschiedlich :)

    1. James, lies doch einfach nochmal die beiden postings von us&cnd fan und von Peter P durch, beide stehen etwas weiter oben. Dann duerfte die sache eigentlich klar sein : keine steuerlichen konsequenzen.. ich habe kuerzlich einen spinoff bei realty income mitgemacht. Consors hat mir NICHTS abgezogen.

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